Wenn man an Bayern denkt, kommen einem zuerst einmal verschiedenste Traditionen und Bräuche in den Sinn. Denn welches andere Bundesland ist denn überregional so bekannt für sein Brauchtum wie der Freistaat?

Zu jeder Jahreszeit gibt es hierzulande viele verschiedene Gepflogenheiten. Vom Nürnberger Christkindlesmarkt im Winter, über das traditionelle Maibaum-Aufstellen im Frühjahr bis zum Münchener Oktoberfest im Herbst. Der Freistaat hat wirklich einiges zu bieten.

Im Moment ist der Nürnberger Christkindlesmarkt, der vor kurzem wieder seine Tore für die Besucher geöffnet hat, einer der größten Attraktionen im Süden der BRD. Er ist einer der ältesten und berühmtesten Christkindlesmärkte der Welt. Dieser Weihnachtsmarkt zeichnet sich vor allem durch zusätzliche Attraktionen aus, wie zum Beispiel durch die Kinderweihnacht oder auch den Lichterzug der Kinder.

Egal ob Merching, Mering oder Kissing – in unserer Region besitzt beinahe jedes Dorf einen Schützenverein. Diese bestehen oft schon seit mehreren Jahrhunderten. Der älteste Schützenverein aus Haag bei München datiert beispielsweise auf das Gründungsjahr 1247 zurück. Dort wird die bayerische Tradition auch hochgehalten. Dazu gehört beispielsweise auch das Böllern. Dies wird vor allem bei besonderen Feier- und Festtagen praktiziert. Diese Tradition geht bereits bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Das Maibaum aufstellen gehört zu den witzigsten und amüsantesten Traditionen unseres Freistaates. Er wird in der Regel bereits am Vorabend des 1. Mai auf dem Dorfplatz aufgestellt. Der Maibaumstamm wird in den bayerischen Farben weiß und blau gehalten. Die Spirale wird dabei von unten links nach oben rechts gedreht. Als Vorbild dienen die blau-weißen Rauten auf der Bayernflagge. Diese sollen wiederum den weiß-blauen Himmel darstellen. Oft wird der Maibaum von den Nachbargemeinden entwendet und gegen eine entsprechende Belohnung, häufig eine deftige Brotzeit mit Gerstensaft, ausgelöst.

Am bekanntesten ist natürlich das Oktoberfest in München. Millionen Besucher aus aller Welt kommen in die bayerische Landeshauptstadt. Die Hotelpreise steigen in die Höhe, der öffentliche Nahverkehr kommt vor lauter Menschenmassen fast zum Erliegen und trotzdem sind fast alle Besucher hochauf begeistert. Denn: Mit den passenden Liedern wird mitgesungen und die Stimmung ist da!

Wusstet ihr eigentlich, dass Albert Einstein als 17-jähriger auf der Wiesn bedient hat und nur etwa ein Fünftel aller Besucher aus dem Ausland kommen?

Wer schon mal beim Oktoberfest war oder davon gehört hat, der kennt noch eine Sitte – beim Oktoberfest gibt es zwei Bräuche in einem: Beim Oktoberfest kommt man nicht in seiner Hausgarderobe. Stattdessen gibt es Tracht und Dirndl. Ist das nun albern oder schon wieder retro-chic?

Von unserem Autor Fabian Wölfle, erstmalig erschienen am 8. Dezember 2018