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Odyssée culturelle en France: Klassenfahrt nach Dijon

Wieder einmal, wie jedes Jahr machte der Französischzweig eine Klassenfahrt nach Frankreich. War es im Jahr zuvor Straßburg, ist es dieses Jahr Dijon in der Bourgogne, zu deutsch: Burgund. Geplant waren fünf Tage in Dijon, was sich allerdings schon am ersten Tag der Reise als unrealistisch herausstellen sollte.

Montag, 3. Juni 2024

Morgens. Der Tag beginnt wie jeder Tag unter der Schulzeit um sechs Uhr morgens, sodass mich mein Wecker mit klassischer Musik begrüßt. Heute Bachs Toccata und Fuge, die einen sofort an Dracula denken lässt. Nicht schlecht eigentlich. Aber kein gutes Omen. Durch das Hochwasser, den andauernden Regen und den penetranten sowie einfältigen Versuch durch Maximalbebauung und Bodenversiegelung der Natur Einhalt zu gebieten, sind bekanntlich einige Flüsse über die Ufer getreten und haben vor allem, wie könnte es auch anders sein, das deutsche Bahnnetz und der gelobten deutschen Pünktlichkeit der Bahn nachhaltig geschadet.

Aber der Reihe nach.

Koffer wurden schon am Tag zuvor gepackt, gefrühstückt wird noch, Brotzeit ist eingepackt und da wir in einem Studio im Adagio-Aparthotel wohnen, also in einer Art Studentenwohnung mit Bett und kleiner Küchenzeile, auch Gewürze. Zum Frühstück, um nicht jeden Tag etwas kaufen zu müssen, auch etwas Brot mit hausgemachter Wildmirabellenmarmelade.

Treffen um kurz vor 9 Uhr am Hauptbahnhof in Augsburg. Bis dahin lief noch alles nach Plan.

Danach… Naja.

Die geplante Abfahrtszeit unseres Zuges betrug 9:18 Uhr. Geplant.

Ironischerweise war dieser Zeitplan um 9:20 noch nicht realisiert.

Der fiel nämlich wegen bekannter Problematiken aus. Abfahrt daher erst um 9:40 Uhr. Mit diesem Zug dann über Mannheim und Memmingen nach Straßburg und dann nach Dijon. Wegen Hochwassers aber ein Stopp in Sontheim bei Mannheim in der Nähe. Kein Weg nach vorne, aber auch keiner zurück. Bisher.

Mache erstmal Brotzeit, ist ja bekanntlich die schönste Zeit.

Fahren dann zurück nach Mannheim. Zwischenstopp in Kempten im Allgäu. Warten drei Stunden auf Busse, die von der Deutschen Bahn organisiert werden sollten. Wobei organisiert, wohl das falsche Wort ist. Man ist der Gnade eines unwilligen deutschen Beamten ausgesetzt ,dessen Lebensinhalt wohl eher darauf ausgelegt ist, auf seinem Stuhl Wurzeln zu schlagen und sich so wenig wie möglich zu bewegen. Denn auch hier, vor allem bei der Deutschen Bahn scheint, was Ersatz anbelangt, das Credo zu gelten: Wer sich zuerst bewegt, verliert.

Von Kempten dann irgendwann nach Ulm. Um 16:23 Uhr waren wir dann in Esslingen. Voraussichtliche Ankunft in Dijon 23 Uhr am selben Tag oder mit Pech 7 Uhr morgens, am Tag darauf. Dann Stuttgart und von Stuttgart, dem Herren und allen Göttern des Schienenverkehrs sei gedankt, zwei Dämonenbeschwörungen und eine Invokation aus dem „Grimorium Verum“ später, waren wir dann endlich gegen 18 Uhr in Karlsruhe. Und dann ab nach Straßburg.

Aaaaaah Straßbourg. Une ville très belle, une ville vivante. Ooohh, mon dieu, ces souvenirs magnifiques…

Jedoch, der nächste Streich, der folgt sogleich.

Man glaubt es kaum, doch es ist wahr, der nächste Zug, er fährt nicht nach Dijon.

Eine kurze Erklärung hierzu. In Frankreich fahren TGVs, das Äquivalent zum deutschen ICE, nur eben schneller und sauberer, nach Buchungszahlen. Man muss also Plätze buchen und nur, wenn genügend Plätze zusammenkommen, fährt der Zug. Der TGV von Straßburg nach Dijon hatte aber nicht genügend Plätze, um eine Fahrt zu rechtfertigen, also mussten wir nach Paris weiterfahren.

Ankunft Paris 21 Uhr. Kein Hotel. Keinen Plan. Also erstmal am Bahnhof ankommen und ein Hotel suchen. Hätten auch fast eines reserviert, dann kam allerdings ein Schaffner von der französischen Bahngesellschaft vorbei und hat uns angeboten, wegen den Ausfällen und Problemen etwas zu buchen. So sind wir dann um 23:30 Uhr in Paris ins „Mercure“ gekommen. Einem 4-Sterne-Hotel. Mit Frühstück! Alles bezahlt von der französischen Bahngesellschaft. Da lobe ich mir die Franzosen. Bei der DB hätten wir wahrscheinlich heute noch nichts und hätten in Stuttgart unter der Brücke schlafen müssen.

Bis 12 Uhr Zimmer beziehen und etwas Zeit, um sich frisch zu machen und dann auf den Schock, dass wir jetzt in Paris sind, noch einen Absacker in einer kleinen Bar.

Das „1664 Blanche“, eine Art französisches Radler ist übrigens sehr zu empfehlen.

Der Großteil der Gruppe hat dann noch versucht den Eiffelturm zu erreichen, nach eineinhalb Stunden und mehreren zwielichtigen Franzosen haben sie dann die Pont Neuf erreicht, konnten den Eiffelturm aber leider nur aus der Ferne betrachten.

Rückkehr der Reisenden um 5 Uhr ins Hotel.

Also eine Stunde Schlaf für sie. Für mich vier.

Dienstag, 4. Juni 2024

Vier Stunden später.

Ein Meer aus Melatonin scheint mich davon abhalten zu wollen, aus dem Bett zu steigen und drückt mich zurück in die Kissen.

Aber ein Frühstück muss her. Außerdem müssen wir ja noch weiter nach Dijon.

Also auf zum Frühstück.

Das hat der Chef wohl selbst mit vorbereitet. Folgendes gab es:

Käse, Schinken, Speck, Brot, Croissants, Pain au chocolat, Crêpes, Pfannkuchen, diverse Marmeladen, und damit meine ich nicht verarbeitetes Obst undefinierbaren Geschlechts, Tee, Kaffee, Joghurt, Obst, Fruchtsäfte und semmelartige Gebilde.

In guter Qualität und immer noch alles von der französischen Bahngesellschaft bezahlt. Hätte es bei der Deutschen Bahn nicht gegeben.

Dann wieder rein in das krasse Pferd, frei nach „Der Schuh des Manitu“.

Eineinhalb Stunden später in Dijon. Um 10:44 Uhr ins Hotel Adagio eingecheckt.

Und gleich der erste Schock. Strom nur à la carte. Übertragen bedeutet das, nach dem Öffnen der Zimmertür mit der Schlüsselkarte muss diese in eine eigens dafür vorgesehene Haltevorrichtung eingeführt werden, um im Zimmer die Stromversorgung herzustellen. Lustigerweise geht auch eine ganz normale Visitenkarte oder Kreditkarte.

Welcher Italiener, denn niemand anderes kann es bei dem Namen „Adagio“ sein, hat sich das im Grappa-Rausch denn ausgedacht? Das ist doch total umständlich!!!

Das Kissen außerdem! Mon dieu!

Ist es beim darauflegen noch hart wie ein Brett, sodass man denkt, man wache am nächsten Morgen mit einem blauen Fleck am Hinterkopf auf, der wahrhaft biblische Ausmaße annimmt, so gibt es nach zwei Sekunden unter dem Kopf nach, sodass der Eindruck entsteht, man hätte sich mit dem Kopf auf eine Packung Moor zum Mitnehmen gelegt, die jetzt, wie es dem Moor zu eigen ist, den Kopf langsam einsinken lässt, sodass man meint, man würde bald unter brackigem Wasser aufwachen und wegen Luftmangels ersticken. Ein eher geringeres Vergnügen, nichts desto weniger aber ein Bett.

Aber genug vom Zimmer.

Nach einer kurzen Pause, man bedenke eine bis vier Stunden Schlaf, ging es dann auf zu einer Stadterkundung.

Diese wurde von dem in Dijon ansässigen Rheinland-Pfalz-Haus organisiert, jedoch nicht in Form einer Führung, sondern einer Rallye.

Beginn dieser um etwa 14 Uhr. Ende dieser um 14:55 Uhr.

Leider, und das führte dazu, dass man sich meiner Meinung nach nicht viel ansehen und genießen konnte, war es ein Wettbewerb und vergleichsweise wenig Zeit, sich Dijon anzusehen und kennenzulernen. Man konzentrierte sich mehr auf das Gewinnen der Rallye als auf die Erkundung der Stadt.

Gewonnen hat zuletzt meine Gruppe, da aufgrund eines Unentschiedens eine Stichfrage beantwortet werden musste, die wir für uns entscheiden konnten.

Im Anschluss eigene Wege durch die Stadt, in meinem Fall etwas Ausruhen im Zimmer und dann die Suche nach etwas Essbarem.

Fündig wurden wir in der Innenstadt bei einem asiatischen Restaurant, das japanische, peruanische und thailändische Gerichte zur Auswahl stellte.

Mit 16,90 € für eine normale Portion ein stolzer Preis, aber asiatische Küche ist ja immer etwas teurer.

Das Essen war gut. Eine Hürde gab es aber dennoch, das Rückgeld.

Man glaubt kaum wie schwierig es sein kann, Rückgeld zu bekommen, aber nach 15 Minuten, mehreren Versuchen mit der Bedienung und einem Gespräch mit dem Chef, der sich dann der Sache annahm, hat es dann doch funktioniert.

Dann noch Butter kaufen, nach Hause und Schlafen.

Mittwoch, 5. Juni 2024

Aufstehen um kurz vor acht. Zum Frühstück das selbstgebackene Brot von zu Hause und dazu Marmelade. Dann um etwa 10 Uhr auf zum „Gare de Dijon“ um nach Beaune zu fahren und dort ein wenig die Stadt zu besichtigen und einen Ausflug in die Weinberge zu machen.

Am Bahnhof gilt es noch Wartezeit zu überbrücken, die wir größtenteils mit Gesprächen bestreiten. Außerdem war in dem Bahnhof auch ein Klavier aufgestellt, auf dem man frei nach Lust, Laune und Belieben spielen konnte.

Das haben wir natürlich ausgenutzt und uns und anderen Franzosen die Wartezeit vergnüglicher gemacht. Wir, die wir Klavier spielen konnten, waren sogar so gut, dass man uns fast gar nicht mehr weggelassen hätte.

Wir konnten uns dann doch noch losreißen und schließlich nach Beaune fahren. Dort angekommen, entschieden wir uns das sogenannte „Hôtel de Dieu“, also wörtlich übersetzt das „Hotel Gottes“, zu besuchen. Jenes Hotel ist jedoch nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Hotel, in dem Gäste beliebig übernachten können und in dem man so gut isst, wie Gott in Frankreich, es ist ein ehemaliges Kloster, das ebenfalls ein Hospital für die arme und bedürftige Bevölkerung war.

Gegründet wurde es 1443 und sogar bis 1971 als Hospital genutzt.

Der Hauptsaal war für die kranke, ärmliche Bevölkerung reserviert, in der die Kranken gepflegt wurden. Mit einer Art Holzwand als Abtrennung folgte im selben Raum ein Altar, der den Gottesdiensten der Klosterschwestern vorbehalten war, aber so, dass die Kranken die Gesänge mitbekamen und ebenfalls zu einem gewissen Teil am Leben mit Gott Anteil hatten. Darüber hinaus gab es natürlich eine Küche, einen Klostergarten, in dem verschiedene Heilkräuter angebaut wurden, eine Apotheke und eine Rezeptur, wie der Apotheker den Ort der Herstellung von Arzneimitteln nennt.

Darüber hinaus konnten reichere Bürger und Adelige gegen ein gewisses Entgelt in Form von Spenden eine weitreichendere und komfortablere Behandlung und Pflege im Alter in separaten Räumlichkeiten erhalten.

Neben den natürlichen Räumlichkeiten wurden auch einiges an Operationsbesteck, Spritzen und Einrichtungsgegenständen und Truhen beziehungsweise Kästchen für Kleidung und Schmuck ausgestellt, die, wie es für Mittelalter, Renaissance und andere Epochen üblich war, mit Schnitzereien verziert waren.

Natürlich gab es auch einen Souvenir-Laden, aber das einzige Interessante waren Teppiche und Wandteppiche mit schönen Bildern darauf, die aber zum einen mit über 1000 Euro jenseits meiner Gehaltsklasse waren und außerdem, was schwerer wog, ziemlich schlecht zu transportieren waren, wenn man nicht mit dem Auto da ist.

Natürlich gab es auch davor noch Souvenir-Läden, aber da hat mich persönlich auch nichts angesprochen, es gab Geschirrtücher und Tischdecken.

Bis zum Treffen zum Spaziergang in den Weinbergen blieb noch viel Zeit, und es war kurz vor 13 Uhr. Und was macht man? Natürlich ein Restaurant für das Mittagessen suchen.

Diesmal wurden wir im „Bistrot des Halles – Le Baltard“ fündig.

Dort kam ich in den Genuss eines außergewöhnlich guten Boeuf Bourgignon mit einem dazu passenden Rotwein. Sehr empfehlenswert.

Danach mussten wir nur noch den Ort finden, an dem wir uns zum Beginn des Spaziergangs verabredet hatten.

Alle anderen waren schon vorgegangen, nur Frau Pauly, Herr Widmayr und ich, die wir unser Mittagessen in dem Restaurant genossen haben, mussten noch hinfinden.

Im Gegensatz zu den ganzen anderen digitalen Menschen, die nicht mal eine Karte lesen können, haben wir uns mit einem Stadtplan zurechtgefunden.

Allerdings hatten wir doch ein zwei Schwierigkeiten, aber wir sind dann an dem See angekommen, der den Beginn unseres Spaziergangs eingeleitet hat.

Der Spaziergang zog sich über eine Strecke von sechs Kilometern, bei dessen Beginn schon einige der Damen mit lauten Unmutsbekundungen kundtaten, dass ihnen der Weg doch etwas zu beschwerlich sei. Andere versuchten krampfhaft den Jungs, also uns zu verkaufen, dass wir ihre Trinkflaschen den ganzen Weg tragen sollten, weil sie schlecht ausgerüstet waren und bei über 27°C nur eine Handtasche dabei hatten, aber nichts, in dem man etwas zu trinken hätte unterbringen können.

Der Spaziergang, der dann doch ungefähr drei Stunden in Anspruch nahm, bot einige Möglichkeiten wunderschöne Ausblicke zu genießen.

Hier ein paar Aufnahmen der Weinberge und der Gegend:

Nach etwa drei Stunden näherten wir uns wieder der Stadt Beaune. Am Stadtrand, noch in den Weinbergen, begegneten wir dann einer 90-jährigen Französin, die uns dazu aufforderte, die Kirschen am Wegrand zu probieren, denn diese seien zum einen sehr gut, saftig und süß, zum anderen sei es erlaubt und niemand anderes würde sie ernten, außer denen, die auf Spaziergängen vorbeikämen.

Wieder in Beaune, kauften sich alle noch eine große Flasche Wasser, um nicht zu dehydrieren, woraufhin wir zum Bahnhof gingen und wieder zurück nach Dijon fuhren.

Zu Abend für meinen Zimmergenossen einen Döner, für mich diesmal Brot mit Marmelade und Butter.

Auf dem Rückweg fragten uns dann die Damen, ob wir sie nicht in eine Bar begleiten wollten, um etwas zu feiern.

Besagte Bar war das „Bodega“. Es als Bar zu bezeichnen, erwies sich jedoch als äußerst unpassend, denn kein Begriff war so weit davon entfernt, dieses Etablissement zu beschreiben wie der Begriff „Bar“.

Es ähnelte viel mehr einem Klub. Noch dazu ein Klub, der meiner Meinung nach in dem Stadtbild vollkommen überflüssig war, denn jede Bar bietet bessere und günstigere Getränke sowie erhebliche bessere Musik, bei der man nicht, wie viele meinen, in spastische Zuckungen verfallen muss, sondern zu der man sich auch wirklich bewegen kann. Herumhampeln kann jeder, den verzweifelten Versuch, sich rhythmisch zu bewegen, haben viele meiner Mitfahrerinnen versucht… Jedoch, es sollte nur bei einem Versuch bleiben. Nicht mehr und nicht weniger. Darüber hinaus unterlag das innere besagter „Bar“, eine Schande für jede Bar dieses Gebilde so zu nennen, einem Lautstärkepegel der, milde gesagt, als ungünstig und gesprächsvereitelnd beschrieben werden kann.

DOMINE SALVA ME!!!

In diesem Fall hat der Herr meinen Ausruf auch erhört, in Form meines Zimmergenossen, der, es wie ich nicht länger in der „Bar“ aushielt.

So sind wir dann nach einem Drink wieder abgezogen und, um in bayerische Mundart zu verfallen: „Grad schee war’s!“

So endete Tag drei.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Der jüngste Tag ist angebrochen, nur noch heute und am Freitag wieder abreisen.

Erst mal frisch machen, dann frühstücken.

Um 10 Uhr sollen wir uns im Empfangsbereich treffen um dann gemeinsam in „Musée des Beaux-Arts“ zu gehen. Eintritt frei.

Anstatt mich in Langen Beschreibungen zu ergehen, lasse ich hier lieber die Kunstwerke für sich selbst sprechen.

Das Einzige, was man sich an dem Museum sparen kann, ist der dritte Stock.

Zeitgenössische Kunst, wobei Kunst wohl etwas übertrieben ist.

Was die Hersteller und vor allem die Kritiker geraucht haben, um so etwas als künstlerisches Können zu beschreiben und als Kunst gelten zu lassen, ist wohl wie die Drogen in Rauch aufgegangen.

Ein flacher Stein wird mit den richtigen Pilzen schnell zum Gesicht in Profilansicht mit einer Mütze. Aber nur mit genügend Psilocybin im Organismus, von dem man schöne Halluzinationen bekommen soll. Ein Stein bleibt, ohne Bildhauerei, immer noch und unwiderruflich, ein Stein. Nicht weniger und vor allem nicht mehr.

Aber genug davon.

Und wenn man schon in Dijon ist, muss man natürlich auch noch Senf kaufen.

In diesem Fall, den berühmten Senf von Edmond Fallot, der ist die örtliche Marke und außerdem sehr gut. Es gibt ihn mit Estragon, Weißwein, Nüssen, Brot, Pinot Noir…

Und natürlich den ganz normalen Senf aus der Bourgogne.

Die Probiergläser kosten auch nur 3,50 – 4 Euro und sind damit relativ preiswert.

Blöderweise ist im Supermarkt zwei Blocks weiter ein und derselbe Senf etwa 50 Cent günstiger. Ärgerlich.. Aber gut, für das nächste mal wissen wir es ja jetzt.

Noch ein bisschen in der Stadt rumspazieren, einen Kaffee trinken und Brotzeit machen.

Und dann raus aus der Hitze und ins Zimmer. Am Abend dann noch ein letztes Abendessen mit allen zusammen.

Auf der Karte gab es einiges an Auswahl auch zu ziemlichen Preisen, manchmal ungerechtfertigt, auch wenn die Qualität gut war, aber fünf dünne Scheiben Käse für 11 Euro? Doch etwas teuer oder?

Und von den Portionen wurde man nicht direkt satt. Aber gut war es schon.

Im Anschluss an das Abendessen gingen wir dann noch feiern.

Der Großteil der Damen in besagtes „Bodega“, wir haben uns eher an gemütliche Bars gehalten.

Bis 2 Uhr am Freitag waren wir unterwegs, und dann sind wir nach Hause.

Freitag, 7. Juni 2024

Heimfahrt: Da lässt sich eigentlich nicht viel sagen. In Frankreich gab es keine Verspätungen von den Zügen her. In Deutschland schon. Wie könnte es auch anders sein, auch wenn die Überschwemmungen eigentlich ausgestanden waren.

So sind wir um 18 Uhr, mit 2 Stunden Verspätung, in Augsburg Hbf, an unserem Ausgangspunkt angekommen. Und das war es dann auch.

Fin.

Reisebericht: Gabriel T.

Das Oktoberfestattentat – Die Geschichte eines Zeitzeugen

Als Politikklassen der FOS Friedberg im März an einem Vortrag des ehemaligen Soko-Ermittlers Peter Jaud teilnahmen, ergab sich im Anschluss die Möglichkeit, auch Fragen an den Zeitzeugen Dimitrios Lagkadinos zu stellen. Dieser hatte sich erstmals bereit erklärt, zusammen mit Jaud unsere Schule zu besuchen und vor Schulklassen über sein schicksalhaftes Leben zu sprechen. Unsere Autorin Laura berichtet von diesem Tag.

Wir hatten die Ehre, die Geschichte des Oktoberfestattentats aus Sicht eines Zeitzeugen zu erfahren. Der Vater von Dimitrios Lagkadinos kommt aus Griechenland und seine Mutter aus der Stadt München, in der auch er geboren und aufgewachsen ist. Zum Zeitpunkt des Anschlags war er 17 Jahre alt und mit seinem Ausbildungsbetrieb auf der Wiesn. Parallel zu ihm feierte auch seine damalige Freundin Gabi, die eine Ausbildung zu Kindergärtnerin machte, auf dem Fest. Die beiden fanden es erfreulich, etwas Zeit miteinander verbringen zu können und stahlen sich deshalb auch immer wieder von ihren jeweiligen Gesellschaften davon.

Die Zelte schlossen damals um 23 Uhr, weshalb dann auch der große Rummel außerhalb stattfand. Lagkadinos Vater machte ihm damals die Auflage, bereits um diese Uhrzeit und somit vor dem großen Gedränge daheim zu sein. Seine Freundin Gabi wollte ihn unbedingt noch zu dem Taxistand begleiten. Dimitrios Lagkadinos versuchte noch, es ihr auszureden, Gabi jedoch ließ sich nicht davon abbringen und begleitete ihn zum Taxistand, der direkt am Haupteingang war. 

Laut Lagkadinos hatten sie nicht einmal Zeit sich zu verabschieden, denn genau in dem Moment, als sie am Taxi ankamen, ging die Bombe hoch. Gabi hat das Attentat nicht überlebt. „Wie sich später herausstellte, stand sie wohl mit dem Körper zwischen mir und dem Papierkorb.“ Er selbst bezeichnet Gabi als seine Lebensretterin. Er selbst bekam nicht einmal mit, dass eine Bombe hochging. Er habe keinen Knall vernommen, sondern nur Funken sprühen sehen. Außerdem spürte er eine Art Stromschlag.

Er wurde kurzzeitig ohnmächtig und als er wieder zu sich kam, lag er am Boden mit dem Kopf an der Bordsteinkante. Er wollte sofort aufstehen, konnte aber nicht. Ein junger Mann kam zu ihm. Er beruhigte ihn und hielt seinen Kopf. Lagkadinos hatte anfänglich keine Schmerzen, doch mit der Zeit kamen sie und wurden immer stärker.

Relativ schnell kamen Sanitäter, die ihm Schmerzmittel verabreichten. Der damals schwer verletzte Lagkadinos meint, er habe nicht einmal gemerkt, wie schlimm er verletzt gewesen war. Er wurde sofort in eine Klinik gefahren, wo ihm nach und nach die Beine amputiert werden mussten. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt, um sein Überleben zu sichern.

Dimitrios Lagkadinos selbst nennt es „ein riesiges Glück“, dass er noch lebt. Ihm geht es heute gut. 1986 lernte er seine heutige Frau kennen und 1989 wurde er Vater eines Sohnes. Er ist nach eigenen Angaben bereits seit 40 Jahren im gleichen Betrieb, in dem er nach dem Schicksalsschlag damals auch seine Ausbildung zum Zahntechniker absolvierte. 

Durch seine offene und sympathische Art fanden die Schülerinnen und Schüler leicht Zugang zum Zeitzeugen. Viele waren fasziniert von dessen starker Persönlichkeit und wollten mehr über den Münchener erfahren. Hier eine Auswahl der Fragen:

Wir haben durch Zeitungsrecherche herausgefunden, dass sie erstmal nicht mehr auf das Oktoberfest wollten, dann aber doch wieder hin sind. Wie war das für Sie?

Stimmt, ich wollte eigentlich nie wieder hin. Als mein Sohn im Kindergartenalter jedoch angefangen hat, über das Fest zu reden, habe ich mich gefragt, ob ich ihn wirklich bestrafen will mit etwas, wofür er nichts kann? Das Oktoberfest kann nichts dafür, was passiert ist und mein Sohn auch nicht. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und bin wieder hin. Mittlerweile sind wir richtige Wiesnfans. Ich gehe jedoch nicht durch den Haupteingang, nicht weil ich Angst habe oder traumatisiert bin, nein, das ist für mich eine Sache des Respekts. Ich will da nicht vorbeilaufen, an einem Ort wo Leute ihr Leben lassen mussten und dabei Halli-Galli haben.

Haben sie noch Kontakt zu dem jungen Mann, der ihnen geholfen hat? 

Wir haben uns danach einmal getroffen, um darüber zu reden. Aber Kontakt haben wir seitdem nicht mehr.

Worüber war es am schwierigsten hinwegzukommen?

Das Schwierigste ist es zu kapieren, dass das Leben von null beginnt, dass sich alles verändert und dass man alles neu lernen muss. Wenn ich mir aber raussuchen müsste, ob ich das ganze mit 17 oder mit 40 erlebe, würde ich immer zu 17 tendieren. Du kannst einfach egoistisch sein, dich auf dich selbst konzentrieren. Man hat noch keine Familie, um die man sich kümmern muss. Kein Haus, das man abbezahlen muss und keinen Job den man unbedingt braucht. Man darf einfach den Lebensmut nicht verlieren. 

Wir danken Dimitrios Lagkadinos für seine Gesprächsbereitschaft und vor allem seine Offenheit. Die Begegnung mit dieser beeindruckenden Persönlichkeit bleibt uns sicher noch lange in Erinnerung.

Text/Foto: Laura G.

Das Oktoberfestattentat – Warum der Anschlag über 30 Jahre nach der Tat ein so großes Thema war

Durch einen Zufall hatte unsere Schule im März die Möglichkeit, mit Peter Jaud einen ehemaligen Soko-Leiter am Landeskriminalamt einzuladen. Es gab bei diesem Vortrag, der sich mit dem Oktoberfestattentat beschäftigte, für Politikklassen auch die Möglichkeit, am Ende Fragen an Jaud zu stellen. Dieser übernahm die Leitung bei der Wiederaufnahme der Ermittlungen des Attentates, das sich 1980 in München ereignete. Der Anschlag erfolgte konkret am 26. September 1980 am Haupteingang des Oktoberfestes, als der vermeintliche Einzeltäter Gundolf Köhler eine Bombe in einen Mülleimer legte und diese hochgehen ließ. Bei dem Vorfall gab es über 200 Verletzte, 70 davon schwer und 13 Menschen ließen sogar ihr Leben.

Bei den Erstermittlungen 1980 trug die Sonderkommission den Namen „Theresienwiese“, um auf den Standort des Oktoberfestes zu verweisen. Herr Jaud nannte sein Team „Soko 26. September“, da dies der Tag des Attentats war. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, die sich der Kriminaldirektor selbst aussuchte, ermittelte er abgeschottet vom LKA in eigenen Büroräumen vier Jahre lang.  Unter ihnen waren IT-Spezialisten, Sprengstoffexperten und Bewegungsexperten, um den Vorfall so gut es geht zu klären und unter Umständen neu zu bewerten.

Wie die Schülerinnen und Schüler erfuhren, war im Jahr des Attentates Helmut Schmidt Bundeskanzler und Franz Josef Strauß bayerischer Ministerpräsident. Letzterer sollte bei den Ermittlungen noch eine Rolle spielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass drei Wochen nach dem Anschlag die Bundestagswahl stattfand. Damals wurden die Ermittlungen mit folgendem Ergebnis abgeschlossen: Der damals 21-jährige Täter Gundolf Köhler stirbt selbst bei der Tat. Die Polizei geht davon aus, dass er den Anschlag selbst vorbereitet, geplant und durchgeführt hat. 34 Jahre später, im Dezember 2014, nehmen LKA und die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf, da neue Spuren und Zeugenaussagen auf mögliche Mitwisser beziehungsweise Täter hinweisen.

Die Wiederaufnahme und die Gründe dafür

Nach dem Anschlag 1980 wurde, wie schon erwähnt, die „Soko Theresienwiese“ gegründet und anschließend eineinhalb Jahre ermittelt. 1982 wurde das Verfahren eingestellt, da die Tat rechtlich als aufgeklärt galt. Der Täter wurde identifiziert und die Vorgehensweise war allem Anschein nach klar. Ab dem Zeitpunkt bis zur Wiederaufnahme des Falls gab es jedoch immer wieder neue Zeugen und Hinweise. Jedoch reichten diese nie für eine Wiederaufnahme. Erst 2014 war es soweit, nachdem zwei neue Zeugen auf sich aufmerksam machten. Es wurde beschlossen, die Ermittlungen nicht nur wiederaufzunehmen, sondern den Fall von Grund auf neu zu bearbeiten. 

Die zwei neuen Zeugen trafen laut Peter Jaud folgende Aussagen:

Eine Zeugin habe im Zimmer eines Freundes einen Tag nach dem Anschlag ein Bild Gundolf Köhlers gesehen. Es hing angeblich in einem Schrank und wurde dort wie ein Idol verherrlicht. Das Kuriose daran war, dass der Öffentlichkeit am Tag nach dem Vorfall der Name Gundolf Köhler noch gar nicht bekannt war. Eine weitere Zeugin sagte aus, den Täter Gundolf Köhler vor der Tat am Haupteingang gesehen zu haben, wie dieser sich mit zwei Männern intensiv unterhielt. Dies ließ die Frage aufkommen, ob Köhler doch nicht alleine handelte. Besonders wichtige Fragen bei der Wiederaufnahme waren, ob es Mittäter oder Mitwisser gab und was das konkrete Tatmotiv war. Bei damaligen Ermittlungen kam man zu dem Schluss, dass Köhlers rechtsextremes Gedankengut vordergründig nichts mit dem Attentat zu tun hatte.

Grundlagen für die Ermittlungen 

Zu Beginn der Wiederaufnahme kam die Frage auf, was von damaligen Ermittlungen noch verwendbar ist. Die offiziellen Ermittlungsunterlagen von damals lagen dem neuen Soko-Team dabei vor. 1997 ließ die Bundesanwaltschaft jedoch verschiedene Asservate vernichten, nachdem der Fall offiziell als geklärt galt und die Frist abgelaufen war. „Dies war sehr schade, denn da waren interessante Asservate dabei. Angefangen bei Kleidungsstücken bis hin zu Bombenteilen“, meinte Herr Jaud dazu. Auch Stasi-Akten analysierte die Soko damals in Berlin. Laut dem Soko-Ermittler hatte der DDR-Geheimdienst ein unglaublich großes Wissen über die damalige rechte Szene in der Bundesrepublik. Insgesamt wurden 31000 Schriftstücke untersucht und ausgewertet.

Die Person Gundolf Köhler 

Gundolf Köhler war wurde 1959 geboren und war zum Tatzeitpunkt 21 Jahre alt. 1978 machte er das Abitur. Er spielte Schlagzeug in einer Band und sammelte nebenbei Fossilien. Auch Geldsorgen waren ihm eher fremd – seine Eltern finanzierten ihm alles, was er wollte, einschließlich einem Auto und einer Wohnung.  Gundolf Köhler interessierte sich nebenbei schon immer für Waffen und Sprengstoff. Er sammelte zusätzlich zu seinen Fossilien Sprengstoff-Utensilien. 

Bei der rechtsextremen und im Jahr des Anschlags verbotenen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ hatte er an zwei militärischen Übungen teilgenommen. Zu dem Zeitpunkt war er 15 und 16 Jahre alt. Köhler hatte zwei Freunde, die die gleichen Interessen wie er vertraten. Seine Persönlichkeit war laut Freunden und Professoren jedoch sehr aufbrausend und aggressiv. Es gab einen Vorfall, als er einer Freundin Schmuck schenkte. Nachdem die Beziehung nicht so lief, wie er sich das gewünscht hatte, verlangte er das Schmuckstück sehr aggressiv wieder zurück. Einen anderen Freund überschüttete er nach einer Meinungsverschiedenheit mit Säure.

Wann Gundolf Köhler jedoch den Entschluss fasste, die grausame Tat zu begehen, bleibt unbekannt. Anscheinend sagte er zwei bis drei Wochen vor dem Attentat aber zu seinen beiden Freunden, er habe die Idee, dass man am Oktoberfest doch eine Bombe zünden könnte, um die Bundestagswahl zu beeinflussen. 

Tag des Attentats 

Am Tag des Attentats tankte er in Donaueschingen sein Fahrzeug. Danach versuchte er seine beiden Freunde abzuholen, die sich jedoch vermutlich teilweise an der Tür verleugnen ließen. Das lässt die Soko vermuten, das die beiden zumindest eine Ahnung der bevorstehenden Tat hatten. Um 14 Uhr traf Köhler am Oktoberfest ein. Bis 21:45 wurde er nicht mehr gesehen. Was er in dieser Zeit getan hat, weiß die Soko bis heute nicht. Um 21:45 wurde er auf einer Wiese direkt am Haupteingang des Oktoberfestes von einem Zeugen gesichtet. Dieser Zeuge war der Einzige, der ihn bewusst gesehen und registriert hat. 

Er hatte eine weiße Tüte dabei, in der die Bombe war. Danach wurde er im Gespräch mit den zwei Männern am Haupteingang gesehen. Weder von dem Gespräch, noch den zwei Männern weiß man näheres. Zur Tatzeit selbst wurde er von mehreren Personen gesehen, wie er sich alleine über einen Mülleimer beugte und etwas hineinlegte. Danach ging die Bombe hoch.

Ausmaß der Ermittlungen

Insgesamt wurden 1008 Zeugenbefragungen über die Jahre hinweg in Europa und sogar Amerika durchgeführt. Teilweise waren Psychologen anwesend, um die Opfer psychologisch zu betreuen. 76 der Befragten stammten aus der rechten Szene. 159 der Befragten arbeiteten damals bei der Feuerwehr oder als Sanitäter. Acht Personen waren als Gutachter anwesend. Aus dem Kreis der Familie, Freunden, Studienkollegen und Professoren von Gundolf Köhler stammten 75 der Befragten. Zur Bombe selbst wurden 77 Vernehmungen durchgeführt. Von den damals 221 Verletzten konnten nur noch 165 befragt werden. Die restlichen 56 waren bereits verstorben.

Die neuen Spuren

Die beiden Personen, mit denen sich Gundolf kurz vor der Tat unterhalten hat, wurden nicht gefunden. Dass dieses Gespräch überhaupt stattgefunden hat, gilt als sicher. Ob das Ganze jedoch etwas mit dem Attentat zu tun hatte, weiß man bis heute nicht. Die Frage nach dem ominösen Köhler-Bild im Schrank, das angeblich einen Tag nach dem Anschlag auftauchte, klärte sich im Laufe der Ermittlungen. Die damit zusammenhängende Zeugenaussage stellte sich als Lüge heraus. Die Zeugin selbst belastete einen ehemaligen Lebensgefährten, mit dem sie damals eine Beziehung hatte. Aus Rache erfand sie Jahrzehnte später diese Geschichte. 

Zudem kam ein Hinweis aus einem Krankenhaus in Hannover. Dort sagte eine Krankenschwester aus, einen Tag nach dem Attentat einen Patienten aufgenommen zu haben, dem ein Arm fehlte. Im Laufe seines Krankenhausaufenthalts hätten ihn mehrere rechtsextreme Freunde besucht . Es kam der Verdacht auf, dass dieser Patient ein Mittäter Gundolf Köhlers war. Nach intensiver Recherche stellte sich jedoch heraus, dass dieser Vorfall ganze sechs Monate nach dem Attentat stattfand.

Auch die „Wehrsportgruppe Hoffmann“ stand öfter im Fokus der Ermittlungen. Die Gruppe wurde 1974 vom Rechtsextremen Karl-Heinz Hoffmann gegründet. Zeitweise zählte die „WSG Hoffmann“ um die 600 Mitglieder. Der Bezug zum Attentat wurde, wie bereits erwähnt, hergestellt, da Gundolf Köhler 1975 und 1976 an zwei militärischen Übungen teilgenommen hatte. Karl-Heinz Hoffmann selbst stritt immer wieder ab, etwas mit dem Attentat zu tun gehabt zu haben.

Ermittlungen 

Die Ermittlungen befassten sich vor allem mit der Frage, woher die Bombe des Attentats kam. Vermutlich stammten die Bestandteile vor allem vom Schwarzmarkt. Die Zündschnur selbst hatte Köhler wohl aus der Schweiz. Dieser war jedoch nicht mehr richtig funktionstüchtig, weshalb die Bombe sofort losging und er sich somit selbst tödlich verletzte. Die Polizei geht davon aus, dass Köhler keine Zeit mehr hatte, rechtzeitig zu verschwinden. Soko-Leiter Jaud meinte, dass dies die Frage nach der Tätersuche zumindest erleichterte. „Damals gab es ja keine Kameras, die jeden Schritt verfolgen. Er wäre in sein Auto gestiegen, weggefahren und die Kollegen hätten so viel suchen können, wie sie wollen“, so Jaud.

Am Tatort selbst wurde damals eine abgetrennte Hand gefunden, die durch einen Fingerabdruckvergleich Gundolf Köhler zugeordnet werden konnte. Diese Hand übergab die Polizei damals der Rechtsmedizin, was jedoch danach mit ihr geschehen ist, lässt sich offenbar nicht mehr nachvollziehen. Zudem erstellte die Soko bei der Wiederaufnahme ein 3D-Modell des Tatorts, um den Tathergang besser nachvollziehen zu können, Aussagen von Zeugen zu überprüfen und deren Erinnerungen aufzufrischen.

Fazit

Die Soko „26. September“ kam zu dem Schluss, dass es keine stichhaltigen Beweise gibt, welche die Einzeltätertheorie widerlegen. Köhler habe das alles alleine geplant, durchgeführt und umgesetzt. Sie gehen jedoch davon aus, dass seine beiden Freunde, die er davor versuchte abzuholen, von seinem Vorhaben wussten.

Text/Foto: Laura G.

„Heart Beats“ – Wofür schlägt dein Herz? 

Die Open-Mind-Night an der FOS BOS Friedberg

Am 8. Februar 2024 fand an der FOS BOS Friedberg die jährliche Open-Mind-Night statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Heart Beats – Wofür schlägt dein Herz?“ stand. Es war bereits das dritte Mal in Folge, dass diese Veranstaltung abgehalten wurde – dabei wurde bisher jedes Jahr ein neues Motto präsentiert.

Die Open-Mind-Night wurde vom Team „Schule ohne Rassismus“ geplant, das im Dezember mit der Organisation begann und sich alle drei Wochen am Freitag traf. Die Schülerinnen und Schüler wurden von den Lehrkräften unterstützt, um eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Gruppe bezeichnete sich während und nach der Planung als „gut eingespieltes Team“.

Die Künstler, die an der Open-Mind-Night teilnehmen wollten, mussten vorab ein Video oder ähnliches einreichen, und das Team traf die Entscheidung über ihre Teilnahme. Die Message für „mehr Offenheit“ kam bei den Zuschauern sehr gut an und zeigte die Vielfalt und Diversität der Schule.

Die Show erfreute sich großer Beliebtheit, und viele Zuschauer erwägten, im nächsten Jahr selbst teilzunehmen. Sogar Lehrerinnen und Lehrer überlegten, bei der Veranstaltung mitzumachen, falls die Möglichkeit bestünde. Die Veranstaltung begann mit den Trailer “Heart Beats”. In diesem Clip wurde vorgestellt, für was und wen das Herz schlägt. Des Weitern wurden Poetry Slams, Songs, Kleinkunst, Freestyle-Tanz, Filme und Instrumentalstücke vorgestellt. Besonders die musikalischen und gesanglichen Acts wurden positiv hervorgehoben, aber auch die anderen Auftritte wurden sehr gut aufgenommen.

Insgesamt waren 280 Personen bei der Open-Mind-Night anwesend. Am Ende des Tages wurde eine Spende für einen wohltätigen Zweck gesammelt, um einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten und die Werte der Veranstaltung zu unterstreichen. Das Event war ein voller Erfolg und zeigte, wie Schüler, Lehrer und Künstler gemeinsam etwas Besonderes auf die Beine stellen können.

Mitwirkende an diesem Abend waren Tabea, Sarah, Eva, Rahand, Romy, Kim, Emily, Paula, Burhan, Vanessa, Anna, Lilli, Celine, Sarah, Antonia, Theresa, Annika, Franzi, Eduard sowie das Theater-Seminar, die Schulband, die Klassen 13 TA/B und natürlich das „SOR-Team“.

Text: Jessica V.

Fotos: Lara Q., Laura G.

An interview with our new multi-talented assistant teacher Miss Martinez

This school year we got the opportunity to meet Miss Martinez in our school lessons. Miss Martinez was born and raised in the UK. At the age of 10 she went to France where she went to school. Her parents’ friends had sent their children to a school in France and they had really recommended it and had said good things about it which is one of the reasons she attended school in France, too, but also because her parents wanted her to go to a traditional Catholic school and that option doesn’t exist in England.

However she did study in the UK. She studied multiple subjects such as Biology, French, Chemistry, Classics (study of Greek and Latin and the Ancient World in general) at Durham University and many more. But before that she did the French Baccalaureate which included German, Philosophy, Greek, Latin, History, Geography, Science, Sport, French and English.

Assistant teacher Miss Martinez in front of FOS BOS Friedberg

“When I finished school in France, I decided I wanted to become a doctor”. But when she met a brain surgeon at an Oxford University event, he told her that when you become a doctor, you will be responsible for at least six deaths in your life. This made her think and she couldn’t take that step without thinking carefully because it was such a big step to take. She wanted to gain experience and become more mature in order to decide whether she wanted to become a doctor.

When I asked her how she found our school and why she chose our school, she answered that she actually knew a teacher here and also had some friends in the area and that our school had a good reputation. I asked Miss Martinez what differences she had noticed in Germany compared to the UK and France and she said that the people here tend to be “more blunt and straightforward“ than in the UK where the people aren’t as direct. However, she thinks that the British mentality is closer to the German mentality than the French. Germany is also very well organised – something she noticed when she was flying over Germany.

“It looked like someone had drawn the fields with a ruler, in England they were all higgledy-piggledy”. What does Miss Martinez like about Germany? She really likes the friendly people, the bakeries, the architecture and the fact that we are so close to the mountains. She is really excited to visit the mountains. “The houses and their architecture look like they came out of a fairytale. I could see how they could have been part of the inspiration in German fairytales.”

She loves the German language because of the cool expressions you can use such as “Wortschatz“ (vocabulary or literal translation: word treasure) or “Fingerhut“ and the “Vorführeffekt”. It is also very interesting that her father is Spanish hence where her surname actually comes from and her father is called Martin. Miss Martinez is looking forward to meeting more people and really likes it here.

Interview/Photo: Schahesta D.

Liebe liegt in der Luft – auch bei uns?

Auch dieses Jahr setzten sich unsere Schülersprecherinnen und Schülersprecher dafür ein, die sogenannte Valentinstagsaktion zum Leben zu erwecken und zu optimieren, damit jeder zufrieden ist. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler Karten in Herzform kaufen, um sie ihren Liebsten zu schicken. Und so wurde die Aktion ein voller Erfolg dieses Jahr. Egal ob Karten an die beste Freundin, an den Partner oder um zu sagen, dass man jemanden liebt. Alles war dabei. Unsere SMV machte sich die Mühe, dass neben der Karte nicht nur eine kleine Schokolade, sondern auch eine Rose mitgeliefert wurde.

Und trotzdem wurde niemand ausgeschlossen. Jeder bekam etwas an diesem Tag. Die Schülerinnen und Schüler durften sich alle über eine kleine Praline und einen Zettel mit süßen Sprüchen freuen. Auch die Lehrkräfte bekamen eine kleine Aufmerksamkeit. Es diente dazu, zu zeigen, dass jeder an diesem Tag ein Stückchen Liebe verdient.

Die ganze Aktion zeigt einmal mehr, wie sehr auf alle, die in der Schule lernen und lehren, eingegangen wird, um das Gefühl, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, zu verstärken. Es ist ein guter Weg, die Beziehungen untereinander zu festigen und einfach mal wahrzunehmen, wie wichtig man sich ist. Denn dies zeigt, auch nur eine kleine Geste kann den Schulalltag erheblich verbessern. 

Die Schüler waren nicht minder begeistert von der Sache und viele ließen sich nicht die Chance nehmen, selbst eine Karte zu verschenken. 

Wir hoffen, dass diese Aktion auch die nächsten Jahre bleibt, da es wichtig ist, mit solchen Aktionen Möglichkeiten und Toleranz zu schaffen. 

Text/Fotos: Laura G.

Kleidertausch-Party – für mehr Nachhaltigkeit in unseren Kleiderschränken!

Aus alt wird neu.

Finde am 11.04.24 zwischen 18 – 21 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes dein neues Lieblingsteil im Überfluss der anderen.

Um an der Kleidertausch-Party teilzunehmen, könnt ihr am 20.03. oder 08.04. bis zu drei Kleidungsstücke in der zweiten Pause (nach der 6. Stunde) in E100 abgeben. Dort erhaltet ihr dann Tauschmarken, die ihr an der Kleidertausch-Party wieder gegen andere Sachen eintauschen könnt.

So steuern wir nicht nur gegen den übermäßigen Kaufrausch unserer Konsumgesellschaft an, sondern sparen gleichzeitig Ressourcen ein, was zu mehr Nachhaltigkeit in unseren Kleiderschränken führt. Also: Kleidertausch statt Kleiderrausch.

Und neben gelebter Nachhaltigkeit, könnt ihr euch auf der Party auch noch auf Snacks, Getränke und gute Gespräche freuen!

Euer Kleidertausch-Team:
Lara (F13G), Lisa (F13SB), Eva (F13SA), Fatma (F12SA), Lojeena (F12SA) Franziska (F12SB), Hanna (F13G), Elizabeth (F13G), Frau Hefele, Frau Fritsch, Frau Seemiller

Text: Lara Q.

Die Deutsch-Französische Freundschaft lebe hoch!

Anlässlich des Tages der deutsch-französischen Freundschaft, der an den Elysee-Vertrag vom 22. Januar 1963 erinnert, fand auch bei uns an der Schule, wie jedes Jahr, eine kleine Veranstaltung statt.

Mit von der Partie waren die Französischkurse „Fortgeschritten“ und „Anfänger“ unter der Leitung von Frau Pauly, die vor allem mit der Umsetzung betraut wurde, und Herr Widmayr, der mit seiner Organisation für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Besonderes Lob soll an dieser Stelle auch den Schülerinnen und Schülern zuteil werden, da diese mit Ihrer Arbeit in der Küche und einem eigenen System zur Teigherstellung (Trockenzutatenstation, Flüssigzutatenbereich und Rührstation) besonderes „Engagement und ein hohes Maß an Eigenverantworung“ an den Tag legten, so Herr Widmayr. „Obwohl es mit Einkaufen und der Delegation zuweilen etwas stressig war, hat es mich doch gefreut, so viel Bereitschaft zur Mitarbeit zu sehen“, sagte er in diesem Zusammenhang.

Mit involviert war auch unsere Assistenzlehrkraft Madame Lucy Martinez, die Anfang dieses Jahres aus England an die FOS/BOS kam, um die Fremdsprachenlernen und das Lehrerkollegium im Englischunterricht zu unterstützen. Sie selbst studierte lebte acht Jahre in Frankreich und spricht demnach fließend französisch.

Als Endresultat wurden rund 300 Crêpes verkauft. Der Gewinn beträgt rund 450 Euro und wird großteils an „Hilfe für Togo e.V.“ gespendet, um dort vor allem das Bildungssystem, aber auch die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem zu unterstützen. Der Rest des Geldes wird an eine Organisation in Haiti gespendet.

Text: Gabriel T.

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