ab morgen werden auf unserem Blog regelmäßig verfremdete Zeichnungen unserer Lehrkräfte veröffentlicht. Wer die Lehrerinnen und Lehrer erkennt und das richtige Lösungswort errät, kann sogar einen Preis gewinnen!
Ab dem 1.12.24 bieten wir vom Friedo-Redaktionsteam einen Adventskalender an. Alles Leserinnen und Leser sind dazu eingeladen, entweder offline oder online teilzunehmen und das Lösungswort zu erraten. Mach‘ mit und gewinne!
Stammtischparolen regieren mitunter unser Beisammensein, aber was ist das überhaupt und was können wir dagegen tun? Stammtischparolen sind pauschale, undifferenzierte und populistische Aussagen, die meist in einer lockeren Runde geäußert werden. Sie sind wenig faktenbasiert, sondern stellen Meinungen und Äußerungen zugespitzt und emotional dar, ohne eine tiefergehende Diskussion auszulösen.
Eine Frau, die sich für gesittete Meinungsäußerung und die Reaktion darauf einsetzt, ist Hannah Schieferle. Sie schrieb einen kurzen Leitfaden, der Menschen dabei helfen soll, in solchen Situationen angemessen zu reagieren. Personen, die leichtfertig Stammtischparolen äußern, schießen oft gegen ein sogenanntes Feindbild. In unserer Zeit sind es meistens rassistische, homophobe oder antisemitische Aussagen, die wieder ein größeres Ausmaß annehmen.
Warum nicht einfach weghören?
Immer öfter werden Äußerungen, wie „Warum sich auf eine Diskussion einlassen? Ich höre einfach weg und dann passt das schon“ geäußert. Oft ist man auch einfach sprachlos und weiß nicht genau, was man nun antworten soll oder aber man fühlt sich nicht genug informiert, um nun eine ausgewachsene Debatte führen zu können. Aber genau diese Ansätze sind falsch. Sie können zwar weniger die Meinung ihres Gegenübers ändern, aber Mithörende lassen sich meist zum Umdenken bewegen. Zudem stärken sie Selbstachtung und Selbstwert, indem Menschen für ihre Werte einstehen.
Was kann ich tun?
Es gibt nie die perfekte Reaktion, um auf Stammtischparolen etwas zu entgegnen, da jede Situation unterschiedlich ist. Und doch gibt es ein paar Punkte, die einem dabei helfen können, weder unzufrieden, noch sauer, ein solches Gespräch zu verlassen:
1. Mit Fakten argumentieren.
Die wenigsten Menschen kennen sich zu 100% mit einen Thema aus, doch warum nicht die Fortschrittlichkeit unserer Gesellschaft nutzen, um aktuelle und seriöse Fakten zum Thema im Internet recherchieren?
2. Nach Fakten fragen.
Die beste Möglichkeit eine emotional motivierte Aussage zu entkräften, ist mit Hilfe von Fragen. So reicht es oft den Gegenüber mit dem Satz „ Wo hast du das gelesen?“ aus dem Konzept zu bringen.
3. Nachfragen stellen.
Da es meist einen emotionalen Hintergrund gibt, hilft es, Nachfragen zu stellen, bevor man mit einer Gegenargumentation startet.
4. Frage nach, ob du das Gesagte richtig verstanden hast.
Oft reagieren die meisten mit einem Angriff, doch häufiger ist es besser mit einem neutralen Ton nachzufragen, ob man das Gesagte auch wirklich richtig verstanden hat. So werden Aprupthandlungen oder Missverständnissse vorgebeugt.
5. Frage nach persönlichen Erfahrungen.
Viele Stammtischparolen sind Vorurteile, die aus persönlich vorangegangenen Situationen entsprungen sind. Frage nach, um deinen Gegenüber zu verstehen.
6. Suche Gemeinsamkeiten.
Um deinen Gesprächspartner zu integrieren, zeige erst Gemeinsamkeiten auf, dann kann zusammen nach Lösungen gesucht werden.
7. Verbündete suchen.
Ein solches Gespräch alleine zu bestreiten ist viel, such dir am besten einen Mitstreiter, der deine Meinung vertritt.
8. Sich distanzieren.
Wenn nicht die Möglichkeit und Zeit besteht, sich auf ein langes Gespräch einzulassen, reicht es auch oft, dich einfach nur von dem Gesagten zu distanzieren.
9. Thema wechseln.
Um einem Streitgespräch zu entgehen und sich trotzdem von der Situation distanzieren, wechsle das Thema und sage kurz, dass du anderer Meinung bist.
Natürlich hilft es nicht immer pauschal, einen der vorher genannten Tipps anzuwenden. Aber wie Erich Kästner sagte. „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“ Dieser Satz fasst das Thema „Stammtischparolen“ und das sich Wehren dagegen in nur einem Satz zusammen. Überlege dir das nächste mal daher, ob und wie du auf eine parolisierte Aussage antwortest.
Text: Laura G.
Literatur: Hannah Schieferle, Stellung beziehen gegen Stammtischparolen. Tipps für den Alltag, Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern, 2022
„Aufstieg und Fall“, für die meisten nur eine Floskel und doch ist das Thema präsent, denn es schwebt wie ein Damokles-Schwert über allen von uns. Es beschreibt das grundlegendste Muster unserer Welt und Gesellschaft. Es ist eine Dynamik, die alle betrifft. Angefangen bei Sport, Politik, Musik, Schauspielerei bis hin zu bekannten, oft insolventen Unternehmen, keiner ist immun dagegen. Die Geschichten sind im einzelnen meist lehrreich, informativ und oft tragisch.
Wortwörtlich bedeutet „Aufstieg“ das Besteigen von etwas, oft benutzen wir das Wort im Zusammenhang mit Klettern oder Wandern. Jedoch bringt so manchen Aufstieg einen Fall mit sich, der tief und endgültig sein kann. Um bei unserem Bergsteiger-Beispiel zu bleiben, bedeutet das ein falscher Schritt und man fällt. Dies kann einen verstauchten Fuß oder „worst case“ sogar den Tod bedeuten. Wie man sieht, sind diese zwei Zustände sehr stark miteinander verwoben.
Aufstieg und Fall in der Musik- und Film-Branche
Besonders bekannt sind die Geschichten von Amy Winehouse oder Kurt Cobain. Beide stehen dafür, schnell und mit rasender Geschwindigkeit aufgestiegen und dann an der Belastung ihres Ruhms zerbrochen zu sein. Der Druck von außen und innen, perfekt sein zu müssen und im ständigen Wettkampf zu stehen, bedingte bei beiden einen tragischen Absturz. Auch im Schauspiel kommt dies öfter vor, das persönliche Probleme oder Skandale den zuvor gewonnenen Ruhm schnell zerstören. Dies erlebten vor allem Lindsay Lohan oder Jonny Depp, die nun nicht mehr so berühmt und angesehen sind als zu ihrer besten Zeit in den 1990ern.
Ruhm und Tragik in der Sportwelt
Auch im Sport kommt es nicht selten vor, dass ein Athlet so geblendet von seiner Bekanntheit ist, dass ihn der Aufprall noch stärker trifft. Ein gutes Beispiel dafür ist Diego Maradona, der durch sein unglaubliches Geschick auf dem Fußballfeld schnell Fans und Anhänger gewann. Doch sein Drogen-Problem und etliche Skandale kosteten ihn letztendlich den Sieg in der eigenen Biografie, der dauerhaften Angesehenheit und Wertschätzung. Auch der berühmte Radfahrer Lance Armstrong, den sein Sieg über den Krebs und sein anschließender Gewinn des größten Radrennens Europas, der Tour de France, zu einer Legende machte, konnte seinen Fall nicht verhindern, als sein Doping-Skandal ihn das Ansehen kostete.
Aufstieg und Fall in der Politik
Auch die Partei, die den aktuellen Bundeskanzler stellt, muss einige Imageprobleme verkraften. Im 20. Jahrhundert war die SPD einer der prägendsten Parteien – eine richtige „Volkspartei“. Durch prominente und geschätzte Vertreter wie Willy Brandt oder Helmut Schmidt erreichten sie historische Höhen, so weit dass sie sogar den letzten Bundeskanzler stellten. Doch interne Machtkämpfe mit FDP-Chef Christian Lindner und die Abkehr ihrer Stammwählerschaft bedingt nun ihren Fall. Ihre Umfragewerte sind schon lang nicht mehr so gut, wie noch vor zwei Jahren. Dies zeigt uns, dass nicht mal oder vor allem die Politik nicht vor einem rasanten Abstieg verschont bleibt.
Andere Bereiche
Auch Unternehmen, die Jahre lang groß und führend in ihren Brachen waren, sind heute nur noch eine Erinnerung. So wurden Marktführer wie Nokia oder Kodak durch mangelnde Innovation und Anpassungsgeschwindigkeit von ihrem Thron gestoßen.
Auch Nationen erleben dieses Phänomen des Aufstieges und Falles, Reiche wie das römische oder Osmanische Reich stiegen zwar zu Weltmächten auf, doch trotzdem waren sie nicht dem Gewicht interner Konflikte und externer Bedrohungen zuerst gewachsen und brachen dann aber unter diesen zusammen.
All diese Geschichten zeigen uns wie zerbrechlich Erfolg, Ruhm und Macht ist. Denn auch ein kleiner Windstoß reicht, um das Kartenhaus zusammenbrechen zu lassen. Trotzdem sind Aufstieg und Fall eher ein Zyklus, denn nach jedem Absturz beginnt etwas Neues. Das bedeutet auch aus einem Trümmerhaufen kann noch etwas Gutes entstehen.
In unserer Zeit, die voll von Veränderungen ist, steht die Demokratie vor vielen Herausforderungen. Angefangen bei der Debatte über das Wahlalter und dieses auf 16 herabzusetzen, bis hin zur Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. All diese Punkte prägen das demokratische Gefüge deutschlandweit. Der historische Meilenstein des Oktoberfestattentats von 1980 und auch das Ringen um die deutsch-französische Freundschaft sollte uns daran erinnern, wie wichtig es ist, unsere Demokratie zu schützen, zu pflegen und zu verteidigen.
Eine Debatte, die mitunter sehr kontrovers geführt wurde, handelte vom Streit um das Wahlalter ab 16. Hier wurde oft argumentiert, dass die jüngere Generation durchaus engagiert und informiert sei und somit eine grundlegende Veränderung hervorrufen könnte. Zudem würde sich ein früher integriertes Interesse an der Politik auf deren Beliebtheit und die politische Teilhabe allgemein auswirken. Auf der anderen Seite wurden Stimmen lauter, die davon sprachen, man habe mit 16 Jahren noch nicht die nötige Reife und Erfahrung, um die Konsequenzen seiner Wahl und seines Handelns abschätzen zu können.
Ein Thema, das auch eher die junge Generation betrifft, ist die Plattform „TikTok“. Mit kurzen Videos, die wenig Aufmerksamkeit erfordern, dokumentieren Nutzer ihr Leben, tanzen oder verbreiten Informationen. Auch die Politik hat es sich nicht nehmen lassen, dort Wahlkampf zu führen. Nicht nur die CDU oder SPD haben dort einen Account, sondern auch einzelne Politiker wie Olaf Scholz und Markus Söder versuchen so, ihre Reichweite zu stärken und vor allem junge Leute für ihre Politik zu gewinnen. Zwar kann man so viele Menschen erreichen und die Demokratie von einer anderen Seite präsentieren, doch auch hier ist die Verbreitung von Fake News und Hate Speech nicht weit. Durch TikTok wird die Verbreitung von manipulierten Nachrichten oder extremistischen Sichtweisen einfacher. Um die Abgrenzung solcher und den Schutz der Demokratie zu gewährleisten, ist eine Schulung im kritischen Denken und dem Filtern von Nachrichten essenziell.
Was uns noch bewegt: Feminismus und Gleichberechtigung sind nicht nur Bewegungen, sie sind zudem äußerst wichtig für eine funktionierende Demokratie. Frauen, die jahrhundertelang unterdrückt wurden, fordern noch immer ihre Rechte und gleiche Chancen. Denn eine Demokratie bedeutet nicht nur, dass alle Bürger wählen dürfen, sondern auch die gleichen Rechte, Pflichten und vor allem gleiche Möglichkeiten für alle Mitglieder der Gesellschaft. Trotz Fortschritten gibt es immer noch eine Diskrepanzen hinsichtlich der Löhne und der Besetzung von Führungspositionen. Das Ziel ist es, diese Unterschiede abzuschaffen, denn nur eine Politik, in der alle Stimmen zählen und ernst genommen werden, ist eine Demokratie.
Was uns noch beschäftigt hat: Einer der größten rechtsextrem motivierten Terroranschläge der deutschen Geschichte war 1980 das Oktoberfestattentat, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen und über 200 verletzt wurden. Diese Tat zeigt uns, wie wichtig es ist, die demokratischen Werte zu fördern und zu schützen, indem zum Beispiel Transparenz politischer Entscheidungen, aber auch polizeilicher Ermittlungen sowie der Sinn für Gerechtigkeit gestärkt wird.
Zu guter Letzt: Auch die deutsch-französische Freundschaft, die jährlich seit dem Élysée-Vertrag von 1963 gefeiert wird, ist eine wichtige Säule der Demokratie in Europa. Denn trotz früheren Differenzen und Feindschaft der europäischen Schwergewichte, schaffte man es durch demokratische Werte über die Vergangenheit hinweg zu kommen und eine Freundschaft zu etablieren. Denn durch aktuelle wirtschaftliche Unsicherheiten oder geopolitischen Spannungen ist eine stabilisierende Verbundenheit zwischen Frankreich und Deutschland wichtiger denn je geworden.
Die Demokratie ist ein Konzept, das nur durch das Zutun, die Pflege und die Anpassung der Gesellschaft bestehen bleibt. Alle vorher genannten Faktoren sind Dinge, die das Fundament einer lebendigen Demokratie bilden und uns zeigen, dass eine solche Politik keine Selbstverständlichkeit, sondern zerbrechlich ist und sich im stetigen Wandel befindet. Unser politisches System kann daher nur durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Schutz wachsen.
Einer der größten, immer noch umstrittenen Themen, und das seit mehreren Jahrzehnten, ist die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Sei es hinsichtlich Gehälter, im Sport oder bei der Jobsuche, die Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern ist auch heute noch spürbar.
Wenn wir uns frühere Gesellschaften, wie zum Beispiel das antike Griechenland anschauen, wird sehr schnell klar, wie patriarchisch diese geprägt waren. Die Rolle der Frau beschränkte sich auf die Rolle der Hausfrau und Mutter, zudem waren sie den Männern unterstellt und hatten wenig zu sagen. Ihre Ehemänner dagegen blühten in der Politik, der Philosophie und ihren Handwerken regelrecht auf.
Auch die Kirche trug zu diesem Bild der Ungleichheit ihren Teil bei. Oft wurden Frauen als minderwertig und als eine Art Trophäe angesehen. Ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt waren Sie finanziell und gesellschaftlich, von ihren Vätern, männlichen Vormündern und später ihren Ehemännern abhängig.
Der erste Gedanke einer Gleichberechtigung entstand im 18. Jahrhundert in Europa, als erstmals Frauen die Gleichstellung mit ihren Ehemännern forderten, um eine schulische Bildung, das Wahlrecht oder einen Arbeitsplatz zu bekommen. Sehr viele bekannte Feministinnen verfassten Bücher, in denen sie für die Gleichberechtigung argumentieren und die aktuell vorherrschende Ungleichheit als „Folge sozialer Ungerechtigkeit“ bezeichnen.
Als im 19. Jahrhundert die Industrialisierung begann, fingen auch Frauen an, außerhalb ihrer eigenen vier Wände zu arbeiten. Dies änderte ihren Status in der Gesellschaft nachdrücklich. Die „Erste Welle“ des Feminismus beschränkte sich vor allem auf die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. Es wurden Organisationen gegründet, die für dieses Recht kämpften. Trotz vieler Rückschläge verlief dieser Kampf, wie wir heute wissen, erfolgreich, denn Anfang des 20. Jahrhundert erhielten die Frauen in vielen europäischen Staaten das Recht zu wählen.
Während der zwei Weltkriege entwickelte sich der Gedanke, dass Frauen mehr können und dürfen sollten. Dies lag daran, dass während die Männer in den Krieg zogen, zuhause die Frauen die eher „männlicheren“ Berufe ausübten mussten, um alles am Laufenden zu halten, zum Beispiel die Munitionsproduktion. In den 70er und 80er Jahren setzte man sich vor allem für die sexuelle Befreiung ein, dies bezieht sich überwiegend auf das Thema Abtreibung. Die Frauen wollten selbst bestimmen, was mit ihrem Körper geschieht. Dieses Thema steht auch heute noch hoch im Kurs. Denn gerade in Amerika ist es seit kurzem wieder in einigen Bundesstaaten verboten, einen solchen Eingriff durchführen zu lassen. Zu dieser Entscheidung führte die Ernennung von drei konservativen Richter am Supreme Court während der Präsidentschaft von Donald Trump. Diese Richter in Amerika werden auf Lebenszeit gewählt und vorab vom Präsidenten nominiert. Dies führte zu einem konservativen Überschuss in der Gesetzgebung und somit zur Mehrheit für die Abtreibungsgegner.
In den letzten Jahrzehnten wurden ungeachtet dessen riesige Fortschritte in dem Bereich Frauenförderung geleistet, Frauen sind in vielen Ländern vor dem Gesetz gleich. Sie haben einen Zugang zur Bildung, Berufen, die ihnen früher verwehrt wurden und besetzen mit Erfolg Führungspositionen in der Politik. Trotzdem verdienen Frauen immer noch im Schnitt 23% weniger als Männer und haben es deutlich schwerer in Chefpositionen zu kommen und diese zu halten.
Die Stellung der Frau ist jedoch weltweit immer noch sehr unterschiedlich, denn vor allem in Entwicklungsländern ist diese von der früheren Rolle kaum zu unterscheiden. Dort ist man seinem Mann immer noch unterstellt und von ihm abhängig. Denn trotz der fortschrittlichen Gesellschaft, in der wir leben, gibt es immer noch Länder, in denen Frauen für ihre Rechte kämpfen müssen.
Text/Zeichnung: Laura G.
Lauras Zeichnung wurde mit der App „Procreate“ erstellt.
Auch dieses Schuljahr führt unser Theaterseminar der Schule unter der Leitung von Iris Seemiller und Maria Wöhrl ein spannendes Stück auf. Zusammen mit den Lehrkräften stellen die Schüler*innen von Kostümen bis hin zur Darstellung alles selbst auf die Beine. Schon seit Wochen werden fleißig Ideen gesammelt, geprobt und gesungen, um die beste Aufführung für euch auf die Beine zu stellen.
Dieses Jahr haben sich die Teilnehmer für ein eher nachdenkliches Stück entschieden, das den Titel „Jugend ohne Gott“ trägt. Die Geschichte, die von Ödön von Horváth verfasst wurde, handelt von einem Lehrer, der in einer Welt voller Vorurteile und Unmenschlichkeit lebt. Seine Schüler*innen besitzen keinerlei Moral oder Mitgefühl. Während eines Campingausfluges der Klasse geschieht ein Mord, der an einen der Schüler verübt wird. Der Lehrer muss sich nun zwischen Wahrheit und Schweigen entscheiden.
Das Buch spielt in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus und thematisiert die Auswirkungen totalitärer Ideologien auf die Gesellschaft. Insbesondere auf die Jugend.
Ob der Lehrer den Mord begangen hat, wie er sich entscheidet, die Sache zu klären oder ob die Schüler*innen ein gewisses Maß an Mitgefühl entwickeln und die ideologischen Vorstellungen hinterfragen, das erfahrt ihr natürlich erst am 25. / 26. Februar 2025, wenn unser Theaterseminar vor euch auf und hinter der Bühne steht, um euch die Geschichte zu erzählen.
Wenn ihr immer auf den Laufenden sein wollt, sehen wollt, wie unser Theaterseminar arbeitet und tickt, dann schaut am besten bei ihren Instagramkanal vorbei: Jugend_ohne_gott_
Dort bekommt ihr die neuesten Einblicke, coole Videos und wisst vielleicht so schon früher, wer denn der Mörder ist.
Als Politikklassen der FOS Friedberg im März an einem Vortrag des ehemaligen Soko-Ermittlers Peter Jaud teilnahmen, ergab sich im Anschluss die Möglichkeit, auch Fragen an den Zeitzeugen Dimitrios Lagkadinos zu stellen. Dieser hatte sich erstmals bereit erklärt, zusammen mit Jaud unsere Schule zu besuchen und vor Schulklassen über sein schicksalhaftes Leben zu sprechen. Unsere Autorin Laura berichtet von diesem Tag.
Wir hatten die Ehre, die Geschichte des Oktoberfestattentats aus Sicht eines Zeitzeugen zu erfahren. Der Vater von Dimitrios Lagkadinos kommt aus Griechenland und seine Mutter aus der Stadt München, in der auch er geboren und aufgewachsen ist. Zum Zeitpunkt des Anschlags war er 17 Jahre alt und mit seinem Ausbildungsbetrieb auf der Wiesn. Parallel zu ihm feierte auch seine damalige Freundin Gabi, die eine Ausbildung zu Kindergärtnerin machte, auf dem Fest. Die beiden fanden es erfreulich, etwas Zeit miteinander verbringen zu können und stahlen sich deshalb auch immer wieder von ihren jeweiligen Gesellschaften davon.
Die Zelte schlossen damals um 23 Uhr, weshalb dann auch der große Rummel außerhalb stattfand. Lagkadinos Vater machte ihm damals die Auflage, bereits um diese Uhrzeit und somit vor dem großen Gedränge daheim zu sein. Seine Freundin Gabi wollte ihn unbedingt noch zu dem Taxistand begleiten. Dimitrios Lagkadinos versuchte noch, es ihr auszureden, Gabi jedoch ließ sich nicht davon abbringen und begleitete ihn zum Taxistand, der direkt am Haupteingang war.
Laut Lagkadinos hatten sie nicht einmal Zeit sich zu verabschieden, denn genau in dem Moment, als sie am Taxi ankamen, ging die Bombe hoch. Gabi hat das Attentat nicht überlebt. „Wie sich später herausstellte, stand sie wohl mit dem Körper zwischen mir und dem Papierkorb.“ Er selbst bezeichnet Gabi als seine Lebensretterin. Er selbst bekam nicht einmal mit, dass eine Bombe hochging. Er habe keinen Knall vernommen, sondern nur Funken sprühen sehen. Außerdem spürte er eine Art Stromschlag.
Er wurde kurzzeitig ohnmächtig und als er wieder zu sich kam, lag er am Boden mit dem Kopf an der Bordsteinkante. Er wollte sofort aufstehen, konnte aber nicht. Ein junger Mann kam zu ihm. Er beruhigte ihn und hielt seinen Kopf. Lagkadinos hatte anfänglich keine Schmerzen, doch mit der Zeit kamen sie und wurden immer stärker.
Relativ schnell kamen Sanitäter, die ihm Schmerzmittel verabreichten. Der damals schwer verletzte Lagkadinos meint, er habe nicht einmal gemerkt, wie schlimm er verletzt gewesen war. Er wurde sofort in eine Klinik gefahren, wo ihm nach und nach die Beine amputiert werden mussten. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt, um sein Überleben zu sichern.
Dimitrios Lagkadinos selbst nennt es „ein riesiges Glück“, dass er noch lebt. Ihm geht es heute gut. 1986 lernte er seine heutige Frau kennen und 1989 wurde er Vater eines Sohnes. Er ist nach eigenen Angaben bereits seit 40 Jahren im gleichen Betrieb, in dem er nach dem Schicksalsschlag damals auch seine Ausbildung zum Zahntechniker absolvierte.
Durch seine offene und sympathische Art fanden die Schülerinnen und Schüler leicht Zugang zum Zeitzeugen. Viele waren fasziniert von dessen starker Persönlichkeit und wollten mehr über den Münchener erfahren. Hier eine Auswahl der Fragen:
Wir haben durch Zeitungsrecherche herausgefunden, dass sie erstmal nicht mehr auf das Oktoberfest wollten, dann aber doch wieder hin sind. Wie war das für Sie?
Stimmt, ich wollte eigentlich nie wieder hin. Als mein Sohn im Kindergartenalter jedoch angefangen hat, über das Fest zu reden, habe ich mich gefragt, ob ich ihn wirklich bestrafen will mit etwas, wofür er nichts kann? Das Oktoberfest kann nichts dafür, was passiert ist und mein Sohn auch nicht. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und bin wieder hin. Mittlerweile sind wir richtige Wiesnfans. Ich gehe jedoch nicht durch den Haupteingang, nicht weil ich Angst habe oder traumatisiert bin, nein, das ist für mich eine Sache des Respekts. Ich will da nicht vorbeilaufen, an einem Ort wo Leute ihr Leben lassen mussten und dabei Halli-Galli haben.
Haben sie noch Kontakt zu dem jungen Mann, der ihnen geholfen hat?
Wir haben uns danach einmal getroffen, um darüber zu reden. Aber Kontakt haben wir seitdem nicht mehr.
Worüber war es am schwierigsten hinwegzukommen?
Das Schwierigste ist es zu kapieren, dass das Leben von null beginnt, dass sich alles verändert und dass man alles neu lernen muss. Wenn ich mir aber raussuchen müsste, ob ich das ganze mit 17 oder mit 40 erlebe, würde ich immer zu 17 tendieren. Du kannst einfach egoistisch sein, dich auf dich selbst konzentrieren. Man hat noch keine Familie, um die man sich kümmern muss. Kein Haus, das man abbezahlen muss und keinen Job den man unbedingt braucht. Man darf einfach den Lebensmut nicht verlieren.
Wir danken Dimitrios Lagkadinos für seine Gesprächsbereitschaft und vor allem seine Offenheit. Die Begegnung mit dieser beeindruckenden Persönlichkeit bleibt uns sicher noch lange in Erinnerung.
Durch einen Zufall hatte unsere Schule im März die Möglichkeit, mit Peter Jaud einen ehemaligen Soko-Leiter am Landeskriminalamt einzuladen. Es gab bei diesem Vortrag, der sich mit dem Oktoberfestattentat beschäftigte, für Politikklassen auch die Möglichkeit, am Ende Fragen an Jaud zu stellen. Dieser übernahm die Leitung bei der Wiederaufnahme der Ermittlungen des Attentates, das sich 1980 in München ereignete. Der Anschlag erfolgte konkret am 26. September 1980 am Haupteingang des Oktoberfestes, als der vermeintliche Einzeltäter Gundolf Köhler eine Bombe in einen Mülleimer legte und diese hochgehen ließ. Bei dem Vorfall gab es über 200 Verletzte, 70 davon schwer und 13 Menschen ließen sogar ihr Leben.
Bei den Erstermittlungen 1980 trug die Sonderkommission den Namen „Theresienwiese“, um auf den Standort des Oktoberfestes zu verweisen. Herr Jaud nannte sein Team „Soko 26. September“, da dies der Tag des Attentats war. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, die sich der Kriminaldirektor selbst aussuchte, ermittelte er abgeschottet vom LKA in eigenen Büroräumen vier Jahre lang. Unter ihnen waren IT-Spezialisten, Sprengstoffexperten und Bewegungsexperten, um den Vorfall so gut es geht zu klären und unter Umständen neu zu bewerten.
Wie die Schülerinnen und Schüler erfuhren, war im Jahr des Attentates Helmut Schmidt Bundeskanzler und Franz Josef Strauß bayerischer Ministerpräsident. Letzterer sollte bei den Ermittlungen noch eine Rolle spielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass drei Wochen nach dem Anschlag die Bundestagswahl stattfand. Damals wurden die Ermittlungen mit folgendem Ergebnis abgeschlossen: Der damals 21-jährige Täter Gundolf Köhler stirbt selbst bei der Tat. Die Polizei geht davon aus, dass er den Anschlag selbst vorbereitet, geplant und durchgeführt hat. 34 Jahre später, im Dezember 2014, nehmen LKA und die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf, da neue Spuren und Zeugenaussagen auf mögliche Mitwisser beziehungsweise Täter hinweisen.
Die Wiederaufnahme und die Gründe dafür
Nach dem Anschlag 1980 wurde, wie schon erwähnt, die „Soko Theresienwiese“ gegründet und anschließend eineinhalb Jahre ermittelt. 1982 wurde das Verfahren eingestellt, da die Tat rechtlich als aufgeklärt galt. Der Täter wurde identifiziert und die Vorgehensweise war allem Anschein nach klar. Ab dem Zeitpunkt bis zur Wiederaufnahme des Falls gab es jedoch immer wieder neue Zeugen und Hinweise. Jedoch reichten diese nie für eine Wiederaufnahme. Erst 2014 war es soweit, nachdem zwei neue Zeugen auf sich aufmerksam machten. Es wurde beschlossen, die Ermittlungen nicht nur wiederaufzunehmen, sondern den Fall von Grund auf neu zu bearbeiten.
Die zwei neuen Zeugen trafen laut Peter Jaud folgende Aussagen:
Eine Zeugin habe im Zimmer eines Freundes einen Tag nach dem Anschlag ein Bild Gundolf Köhlers gesehen. Es hing angeblich in einem Schrank und wurde dort wie ein Idol verherrlicht. Das Kuriose daran war, dass der Öffentlichkeit am Tag nach dem Vorfall der Name Gundolf Köhler noch gar nicht bekannt war. Eine weitere Zeugin sagte aus, den Täter Gundolf Köhler vor der Tat am Haupteingang gesehen zu haben, wie dieser sich mit zwei Männern intensiv unterhielt. Dies ließ die Frage aufkommen, ob Köhler doch nicht alleine handelte. Besonders wichtige Fragen bei der Wiederaufnahme waren, ob es Mittäter oder Mitwisser gab und was das konkrete Tatmotiv war. Bei damaligen Ermittlungen kam man zu dem Schluss, dass Köhlers rechtsextremes Gedankengut vordergründig nichts mit dem Attentat zu tun hatte.
Grundlagen für die Ermittlungen
Zu Beginn der Wiederaufnahme kam die Frage auf, was von damaligen Ermittlungen noch verwendbar ist. Die offiziellen Ermittlungsunterlagen von damals lagen dem neuen Soko-Team dabei vor. 1997 ließ die Bundesanwaltschaft jedoch verschiedene Asservate vernichten, nachdem der Fall offiziell als geklärt galt und die Frist abgelaufen war. „Dies war sehr schade, denn da waren interessante Asservate dabei. Angefangen bei Kleidungsstücken bis hin zu Bombenteilen“, meinte Herr Jaud dazu. Auch Stasi-Akten analysierte die Soko damals in Berlin. Laut dem Soko-Ermittler hatte der DDR-Geheimdienst ein unglaublich großes Wissen über die damalige rechte Szene in der Bundesrepublik. Insgesamt wurden 31000 Schriftstücke untersucht und ausgewertet.
Die Person Gundolf Köhler
Gundolf Köhler war wurde 1959 geboren und war zum Tatzeitpunkt 21 Jahre alt. 1978 machte er das Abitur. Er spielte Schlagzeug in einer Band und sammelte nebenbei Fossilien. Auch Geldsorgen waren ihm eher fremd – seine Eltern finanzierten ihm alles, was er wollte, einschließlich einem Auto und einer Wohnung. Gundolf Köhler interessierte sich nebenbei schon immer für Waffen und Sprengstoff. Er sammelte zusätzlich zu seinen Fossilien Sprengstoff-Utensilien.
Bei der rechtsextremen und im Jahr des Anschlags verbotenen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ hatte er an zwei militärischen Übungen teilgenommen. Zu dem Zeitpunkt war er 15 und 16 Jahre alt. Köhler hatte zwei Freunde, die die gleichen Interessen wie er vertraten. Seine Persönlichkeit war laut Freunden und Professoren jedoch sehr aufbrausend und aggressiv. Es gab einen Vorfall, als er einer Freundin Schmuck schenkte. Nachdem die Beziehung nicht so lief, wie er sich das gewünscht hatte, verlangte er das Schmuckstück sehr aggressiv wieder zurück. Einen anderen Freund überschüttete er nach einer Meinungsverschiedenheit mit Säure.
Wann Gundolf Köhler jedoch den Entschluss fasste, die grausame Tat zu begehen, bleibt unbekannt. Anscheinend sagte er zwei bis drei Wochen vor dem Attentat aber zu seinen beiden Freunden, er habe die Idee, dass man am Oktoberfest doch eine Bombe zünden könnte, um die Bundestagswahl zu beeinflussen.
Tag des Attentats
Am Tag des Attentats tankte er in Donaueschingen sein Fahrzeug. Danach versuchte er seine beiden Freunde abzuholen, die sich jedoch vermutlich teilweise an der Tür verleugnen ließen. Das lässt die Soko vermuten, das die beiden zumindest eine Ahnung der bevorstehenden Tat hatten. Um 14 Uhr traf Köhler am Oktoberfest ein. Bis 21:45 wurde er nicht mehr gesehen. Was er in dieser Zeit getan hat, weiß die Soko bis heute nicht. Um 21:45 wurde er auf einer Wiese direkt am Haupteingang des Oktoberfestes von einem Zeugen gesichtet. Dieser Zeuge war der Einzige, der ihn bewusst gesehen und registriert hat.
Er hatte eine weiße Tüte dabei, in der die Bombe war. Danach wurde er im Gespräch mit den zwei Männern am Haupteingang gesehen. Weder von dem Gespräch, noch den zwei Männern weiß man näheres. Zur Tatzeit selbst wurde er von mehreren Personen gesehen, wie er sich alleine über einen Mülleimer beugte und etwas hineinlegte. Danach ging die Bombe hoch.
Ausmaß der Ermittlungen
Insgesamt wurden 1008 Zeugenbefragungen über die Jahre hinweg in Europa und sogar Amerika durchgeführt. Teilweise waren Psychologen anwesend, um die Opfer psychologisch zu betreuen. 76 der Befragten stammten aus der rechten Szene. 159 der Befragten arbeiteten damals bei der Feuerwehr oder als Sanitäter. Acht Personen waren als Gutachter anwesend. Aus dem Kreis der Familie, Freunden, Studienkollegen und Professoren von Gundolf Köhler stammten 75 der Befragten. Zur Bombe selbst wurden 77 Vernehmungen durchgeführt. Von den damals 221 Verletzten konnten nur noch 165 befragt werden. Die restlichen 56 waren bereits verstorben.
Die neuen Spuren
Die beiden Personen, mit denen sich Gundolf kurz vor der Tat unterhalten hat, wurden nicht gefunden. Dass dieses Gespräch überhaupt stattgefunden hat, gilt als sicher. Ob das Ganze jedoch etwas mit dem Attentat zu tun hatte, weiß man bis heute nicht. Die Frage nach dem ominösen Köhler-Bild im Schrank, das angeblich einen Tag nach dem Anschlag auftauchte, klärte sich im Laufe der Ermittlungen. Die damit zusammenhängende Zeugenaussage stellte sich als Lüge heraus. Die Zeugin selbst belastete einen ehemaligen Lebensgefährten, mit dem sie damals eine Beziehung hatte. Aus Rache erfand sie Jahrzehnte später diese Geschichte.
Zudem kam ein Hinweis aus einem Krankenhaus in Hannover. Dort sagte eine Krankenschwester aus, einen Tag nach dem Attentat einen Patienten aufgenommen zu haben, dem ein Arm fehlte. Im Laufe seines Krankenhausaufenthalts hätten ihn mehrere rechtsextreme Freunde besucht . Es kam der Verdacht auf, dass dieser Patient ein Mittäter Gundolf Köhlers war. Nach intensiver Recherche stellte sich jedoch heraus, dass dieser Vorfall ganze sechs Monate nach dem Attentat stattfand.
Auch die „Wehrsportgruppe Hoffmann“ stand öfter im Fokus der Ermittlungen. Die Gruppe wurde 1974 vom Rechtsextremen Karl-Heinz Hoffmann gegründet. Zeitweise zählte die „WSG Hoffmann“ um die 600 Mitglieder. Der Bezug zum Attentat wurde, wie bereits erwähnt, hergestellt, da Gundolf Köhler 1975 und 1976 an zwei militärischen Übungen teilgenommen hatte. Karl-Heinz Hoffmann selbst stritt immer wieder ab, etwas mit dem Attentat zu tun gehabt zu haben.
Ermittlungen
Die Ermittlungen befassten sich vor allem mit der Frage, woher die Bombe des Attentats kam. Vermutlich stammten die Bestandteile vor allem vom Schwarzmarkt. Die Zündschnur selbst hatte Köhler wohl aus der Schweiz. Dieser war jedoch nicht mehr richtig funktionstüchtig, weshalb die Bombe sofort losging und er sich somit selbst tödlich verletzte. Die Polizei geht davon aus, dass Köhler keine Zeit mehr hatte, rechtzeitig zu verschwinden. Soko-Leiter Jaud meinte, dass dies die Frage nach der Tätersuche zumindest erleichterte. „Damals gab es ja keine Kameras, die jeden Schritt verfolgen. Er wäre in sein Auto gestiegen, weggefahren und die Kollegen hätten so viel suchen können, wie sie wollen“, so Jaud.
Am Tatort selbst wurde damals eine abgetrennte Hand gefunden, die durch einen Fingerabdruckvergleich Gundolf Köhler zugeordnet werden konnte. Diese Hand übergab die Polizei damals der Rechtsmedizin, was jedoch danach mit ihr geschehen ist, lässt sich offenbar nicht mehr nachvollziehen. Zudem erstellte die Soko bei der Wiederaufnahme ein 3D-Modell des Tatorts, um den Tathergang besser nachvollziehen zu können, Aussagen von Zeugen zu überprüfen und deren Erinnerungen aufzufrischen.
Fazit
Die Soko „26. September“ kam zu dem Schluss, dass es keine stichhaltigen Beweise gibt, welche die Einzeltätertheorie widerlegen. Köhler habe das alles alleine geplant, durchgeführt und umgesetzt. Sie gehen jedoch davon aus, dass seine beiden Freunde, die er davor versuchte abzuholen, von seinem Vorhaben wussten.
Auch dieses Jahr setzten sich unsere Schülersprecherinnen und Schülersprecher dafür ein, die sogenannte Valentinstagsaktion zum Leben zu erwecken und zu optimieren, damit jeder zufrieden ist. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler Karten in Herzform kaufen, um sie ihren Liebsten zu schicken. Und so wurde die Aktion ein voller Erfolg dieses Jahr. Egal ob Karten an die beste Freundin, an den Partner oder um zu sagen, dass man jemanden liebt. Alles war dabei. Unsere SMV machte sich die Mühe, dass neben der Karte nicht nur eine kleine Schokolade, sondern auch eine Rose mitgeliefert wurde.
Und trotzdem wurde niemand ausgeschlossen. Jeder bekam etwas an diesem Tag. Die Schülerinnen und Schüler durften sich alle über eine kleine Praline und einen Zettel mit süßen Sprüchen freuen. Auch die Lehrkräfte bekamen eine kleine Aufmerksamkeit. Es diente dazu, zu zeigen, dass jeder an diesem Tag ein Stückchen Liebe verdient.
Die ganze Aktion zeigt einmal mehr, wie sehr auf alle, die in der Schule lernen und lehren, eingegangen wird, um das Gefühl, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, zu verstärken. Es ist ein guter Weg, die Beziehungen untereinander zu festigen und einfach mal wahrzunehmen, wie wichtig man sich ist. Denn dies zeigt, auch nur eine kleine Geste kann den Schulalltag erheblich verbessern.
Die Schüler waren nicht minder begeistert von der Sache und viele ließen sich nicht die Chance nehmen, selbst eine Karte zu verschenken.
Wir hoffen, dass diese Aktion auch die nächsten Jahre bleibt, da es wichtig ist, mit solchen Aktionen Möglichkeiten und Toleranz zu schaffen.