Lesen. Ein Hobby, das wohl nicht jedem gefällt. Immerhin gibt es ja nun Filme, die rund um die Uhr verfügbar sind und nicht um 8 Uhr abends das Programm streichen. Oder auch Spiele, die ganz einfach aufs Handy ladbar und so von überall und wann immer man will zur Verfügung stehen. Aber das Hobby Lesen gewinnt in den letzten Jahren einiges an Zuspruch. Die jüngere und mitunter auch ältere Generation hat das alte unbeliebtere Format an sich genommen und zu ihren Gunsten umgewandelt. So sind Bücher nun nicht mehr nur die alten schweren Wälzer in eintönigen Farben, Nein, seit neuesten gibt es kleine IPads, auf denen tausende von Büchern, ja sogar eine ganze Bibliothek, Platz haben und diese kann man ganz einfach bei sich in der Tasche mitführen.

Aber auch gedruckte Exemplare haben noch lange nicht ihren Reiz verloren, seien es Neuauflagen von längst vergangenen Klassikern oder brandneue Bestseller, sie alle bekommen andere Anstriche und führen so die Käufer mit ihrem neuen und wunderschönen Äußeren in Versuchung. Für alle Liebhaber der Bücherwelt gab es jetzt im Oktober die jährliche Frankfurter Buchmesse, die alle Lesebegeisterten des Landes zu sich zog.

Die Buchmesse wurde 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet und findet seither auf dem Messegelände in Frankfurt am Main statt. Seit dem Jahr 1988 stellt sie jedes Jahr die Literatur und Kultur eines sogenannten Gastlandes besonders vor. In diesem Jahr war es Slowenien, das sich in einer ganzen Halle von Romanen bis Reiseführer präsentieren durfte. 

Neben Verlagen, Autoren und sogar Fernsehsendern waren auch verschiedene Showacts über den ganzen Tag auf dem ganzen Gelände verteilt zu sehen. Signierstunden, Lesungen und das Vorstellen neuer Bücher sind nur einige der Highlights.

Die Frankfurter Buchmesse ist eine gute Veranstaltung, um sich mit anderen Lesebegeisterten auszutauschen und seine „Idole“ zu treffen. Es ist auch kulturell gesehen sehr vom Vorteil. Man bildet sich nicht nur weiter, sondern tauscht sich auch länderübergreifend aus. Dies geht selbst bei Büchern, trotz vermeintlicher sprachlicher und kultureller Barrieren. Und bei Büchern scheint es doch eigentlich besonders wichtig, die gleiche Sprache sprechen zu können, oder nicht? Meiner Meinung nach findet man auch davon unabhängig Gemeinsamkeiten, kann sich von neuen Sachen überzeugen lassen und hat das Gefühl Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. 

Die Buchmesse dieses Jahr war zwar auch von all diesen positiven Aspekten geprägt, doch gab es auch hier, wie bei jeder großen Veranstaltung Pannen vorzuweisen. Alle Verlage von Lyx bis Bücherbüchse wurden in eine Halle gesteckt. Und da nun mal dort die meisten Sachen zu sehen und auch zu kaufen waren, gab es ein Riesengedränge. Nicht nur einer musste wegen Platzangst vor die Tür. Viele Besucher standen teilweise bis zu sechs Stunden an, um sich Bücher auch nur anschauen zu dürfen. In den anderen Hallen jedoch war es viel angenehmer, ja geradezu fast leer. Vielleicht wäre es sinnvoller, im nächsten Jahr das Ganze ein bisschen aufzuteilen, damit alle ihren Spaß haben.

Als Besucher an der Messe teilzunehmen ist auch für Nicht-Leser zu empfehlen, denn nicht nur sie selbst, sondern auch die Stadt Frankfurt ist sehr sehenswert.

Text/Fotos: Laura G.