dem Online-Blog der Schülerzeitung der Beruflichen Oberschule Friedberg!
Schön, dass Sie uns gefunden haben.
Wir berichten für unsere Leserinnen und Leser hier über Neuigkeiten aus dem Schulleben, Interessantes aus dem Unterricht und schreiben über Dinge, die unsere Schülerinnen und Schüler wirklich bewegen.
Das Team der Schülerzeitung wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen der Beiträge!
Herr Nawrath bietet an der FOS Friedberg seit diesem Schuljahr einen Tanzkurs an. Unser Autor und Podcaster Noel sprach mit dem Mathelehrer Michael-Monty Nawrath unter anderem über dessen Liebe zum Tanzen, die Herausforderung „Westcoast Swing“ und sein handwerkliches Geschick. Viele Spaß beim Hören!
Als Reaktion auf den Zusammenbruch der Ampel-Koalition und die Entlassung des ehemaligen Bundesfinanzministers Christian Lindner wurde die Koalition aufgelöst. Folglich bildeten die SPD und die Grünen eine Minderheitsregierung, was zu einem noch herausfordernderen Parlamentarismus führt. Ohne eine Mehrheit im Parlament kann eine Regierung instabil werden, ist gezwungen, mit anderen Parteien zusammenzuarbeiten und Kompromisse einzugehen, wodurch sie teilweise erpressbar wird. Am 23. Februar 2025 durften alle volljährigen Deutschen den 21. Deutschen Bundestag wählen, und die Ergebnisse lauteten wie folgt:
Partei
Wahlergebnis 2025
Wahlergebnis2021
Veränderung
CDU/CSU:
28,6 %
24,1 %
+4,5
AfD:
20,8 %
10,3 %
+10,5
SPD:
16,4 %
25,7 %
-9,3
Grüne:
11,6 %
14,8 %
-3,2
Die Linke:
8,8 %
4,9 % (Über Direktmandate im Bundestag)
+3,9
FDP:
4,3 %
11,5 %
-7,2
Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW):
4,98 %
———
——–
Quelle: Bundestag
Die Gewinner sind eindeutig die Schwesterparteien CDU/CSU, die mit den meisten Stimmen und einem Zuwachs von 4,5 % abschneiden, sowie die AfD, die ihre Stimmenzahl von 10,3 % im Jahr 2021 auf 20,8 % im Jahr 2025 verdoppeln konnte. Verlierer ist die gesamte Ampel-Koalition (FDP, SPD und die Grünen), die insgesamt viele Stimmen verliert.
Mögliche Koalitionen:
Sog.„GroKo“ (SPD und CDU/CSU) • Pro: Stabile Mehrheit, Erfahrung in der Zusammenarbeit • Contra: SPD stark geschwächt, unpopulär
„Kenia-Koalition“ (CDU/CSU + SPD + Grüne) • Pro: Klare Mehrheit, könnte als „Kompromiss-Koalition“ funktionieren • Contra: SPD und Grüne haben stark verloren, schwierige Verhandlungen und drei Parteien mit unterschiedlichen Werten (sog. „Ampel 2.0“)
„Schwarz-blaue Koalition“ (CDU/CSU + AfD) • Pro: Stabile Mehrheit • Contra: CDU lehnt offiziell eine Zusammenarbeit mit der AfD ab
Passend zur Bundestagswahl fand in den Schulen die sogenannte „Juniorwahl“ statt. Dabei handelt es sich um eine simulierte Wahl, die in vielen Schulen in Deutschland vor großen Wahlen (Bundestagswahlen, Landtagswahlen oder Europawahlen) durchgeführt wird. Ziel der Juniorwahl ist es, den politischen Bildungsprozess zu fördern, jungen Menschen zu zeigen, wie Wahlen funktionieren, auch wenn sie teilweise noch nicht tatsächlich wahlberechtigt sind, und ihr demokratisches Verständnis zu stärken.
Grafik: Juniorwahl, Kumulus e.V.
Wie man sehen kann, sind „die Linken“ bei jungen Menschen sehr beliebt, wahrscheinlich da sie sich für politische Ziele einsetzen, die für die junge Generation aktuell sehr wichtig sind, wie zum Beispiel soziale Gerechtigkeit, die Verteilung von Wohlstand, Bildungskosten, eine Mietpreisbremse, Arbeitsmarktunsicherheit und eine gerechte Steuerpolitik. Junge Menschen, die in unsicheren sozialen Verhältnissen leben oder sich Sorgen um ihre Zukunft machen, fühlen sich durch diese Positionen angesprochen.
Die neue Bundesregierung in Deutschland steht vor mehreren bedeutenden Herausforderungen, die sowohl innen- als auch außenpolitische Dimensionen betreffen.
Energiekrise und Klimawandel: Die Bewältigung der Energiekrise und der damit verbundenen hohen Energiepreise bleibt nach wie vor eine große Herausforderung. Gleichzeitig muss die Regierung weiterhin Klimaziele umsetzen.
Ukraine-Krieg und Außenpolitik: Die geopolitische Lage aufgrund des Krieges in der Ukraine erfordert eine kontinuierliche Außenpolitik, die einerseits der Ukraine zugutekommt, aber auch die Beziehungen zu anderen Ländern und internationalen Allianzen pflegt, wie zum Beispiel die transatlantische Freundschaft zu den USA.
Wirtschaft und Inflation: Hohe Inflation und Lieferkettenprobleme stellen die Regierung vor die Aufgabe, die Wirtschaft zu stabilisieren. Dazu gehört unter anderem die Bekämpfung der Teuerung, die Unterstützung von Unternehmen und die Förderung von Innovationen.
Digitale Transformation und Bildung: Die Förderung der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung des Bildungssystems sind langfristige Aufgaben. Die Regierung muss sicherstellen, dass digitale Technologien für alle Schulen zugänglich sind und das Bildungssystem zukunftsfähig bleibt.
Koalitionsarbeit und politische Stabilität: Da die Bundesregierung in der Regel aus einer Koalition verschiedener Parteien besteht, muss sie kontinuierlich Kompromisse finden und die politische Stabilität bewahren. Konflikte zwischen den Koalitionspartnern könnten den Entscheidungsprozess erschweren.
Kommentar: Justin A.
Der Autor hat für diesen Text ChatGPT verwendet, um Ideen zu sammeln und sprachliche Fehler auszubessern.
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern ein fester Bestandteil unseres Alltags. Sie begegnet uns in Sprachassistenten wie Alexa, in personalisierten Empfehlungen auf Streaming-Plattformen oder in selbstfahrenden Autos. Die rasante Entwicklung der KI-Technologie beeinflusst bereits heute, wie wir arbeiten, kommunizieren und Entscheidungen treffen. Besonders in den letzten zehn bis 15 Jahren investierten Unternehmen wie Google, Facebook und Microsoft verstärkt in Deep-Learning-Technologien. 2016 wurden Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Google Assistant massentauglich. Seit 2022 gibt es zudem KI-gestützte Chatbots wie ChatGPT oder DeepSeek, die immer häufiger genutzt werden.
KI in der Schule
Trotz strenger Regeln oder sogar Verboten in einigen Schulen greifen viele Schüler auf KI zurück, um schwierige Aufgaben zu bewältigen, Texte zusammenzufassen, Übersetzungen anzufertigen oder ihre Grammatik und ihren Schreibstil zu verbessern. Auch bei der Organisation des Lernalltags kann KI helfen, beispielsweise durch das Erstellen von Lernplänen oder To-Do-Listen. Entscheidend ist jedoch, dass KI nicht die Arbeit der Schüler ersetzt, sondern als unterstützendes Hilfsmittel dient. Nur so kann sie den Lernprozess bereichern, ohne das eigenständige Denken und Lernen zu beeinträchtigen.
KI im Alltag
Auch außerhalb der Schule erweist sich KI als äußerst nützlich. Sie hilft beim Formulieren von E-Mails und Nachrichten, gibt kreative Geschenkideen für Familie und Freunde oder schlägt gesunde Rezepte vor. Bei technischen Problemen liefert sie Lösungsansätze, und selbst in schwierigen sozialen Situationen kann sie Ratschläge geben. KI erleichtert den Alltag in vielen Bereichen – doch sie sollte stets als Werkzeug und nicht als Ersatz für menschliches Denken und Handeln betrachtet werden.
Herausforderungen und Risiken
Trotz der zahlreichen Vorteile bringt KI auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Eine der größten Gefahren besteht in der Verbreitung von Fehlinformationen, die unkritisch übernommen werden können. Dies kann dazu führen, dass Menschen ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion verlieren und unwissentlich falsche Informationen weitergeben.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende parasoziale Bindung an KI. Menschen, die unter Einsamkeit leiden, betrachten KI-gestützte Chatbots möglicherweise als „Freunde“, obwohl diese keine echten Emotionen empfinden können. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung zwischenmenschlicher Beziehungen und einer emotionalen Abhängigkeit von KI führen.
Auch im schulischen Bereich gibt es Herausforderungen: Viele Schüler nutzen KI nicht als Unterstützung, sondern als Ersatz für eigene Denkleistungen. Statt einen Aufsatz selbst zu schreiben, lassen sie sich den gesamten Text generieren und übernehmen ihn unverändert. Dies führt zu einer steigenden Abhängigkeit und mindert langfristig die Fähigkeit, selbstständig zu lernen und Wissen zu verarbeiten.
Fazit
KI bietet zweifellos viele Vorteile, doch sie bringt auch Risiken mit sich. Um sie verantwortungsvoll zu nutzen, ist es entscheidend, ihre Grenzen zu kennen und kritisch mit ihren Ergebnissen umzugehen. Gerade in Schulen sollte der Umgang mit KI aktiv thematisiert werden, um Schülern beizubringen, wie sie diese sinnvoll und reflektiert einsetzen können – als Werkzeug, nicht als Ersatz für eigenes Denken.
Text: Justin A.
Der Autor hat für diesen Text ChatGPT verwendet, um Ideen zu sammeln und sprachliche Fehler auszubessern.
Vor zehn Jahren stellte sich unsere Mathematik- und Chemielehrerin Frau Schindler einer besonderen Herausforderung: Sie wagte sich zum Bungee-Jumping. Zusammen mit einer Freundin, die übrigens auch Mathelehrerin ist, hat sie sich für diese mutige Erfahrung entschieden. Nach der ersten Woche ihrer Reise nach Australien und Neuseeland befand sich Frau Schindler vier Wochen in Queenstown, einem historisch bedeutenden Ort für diese Extremsportart. Danach verbrachte sie auch zwei Wochen in Thailand. Aber dort, in Queenstown, musste sie nach eigenen Worten einfach Bungee-Jumping ausprobieren.
Fotos: privat
„Der Aufstieg“ Direkt vor dem Sprung hatte sie keine Angst und keine Sorgen. Der Aufstieg sah so aus: Man fährt mit einer Gondel hoch und läuft zur Sprungplattform, die im Berg errichtet ist. Von oben kann man die ganze Stadt und auch den See sehen. Diesen Weg beschrieb sie als „human“ und machbar. Das einzige, kleine Problem war, sie wollte nicht am Absprungpunkt stehen; sie wollte anlaufen können, damit sie nicht sieht, wie hoch das alles ist. Das durfte sie natürlich auch. Die Höhe war ungefähr 90 Meter. Die Freundin hatte keine Höhenangst, aber kurz vor dem Sprung war sie schon ein bisschen nervös, so wie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Der Fall“ „Du bist so blöd!“, „Das war’s jetzt!“, „Wieso tust du sowas überhaupt?“ sind nur ein paar Gedanken, die Bruchteile nachdem sie gesprungen ist, in ihrem Kopf rasten. Außer einem kurzen Moment von „Wieso machst du das?“ kann sie sich kaum an ihre Gefühle während des Sprunges erinnern. Am Anfang war es ein „Woah!“-fahrgeschäftmäßiges Hochgefühl, aber kurz danach kam das Panikgefühl, das viel präsenter und länger war als das Schöne, berichtet sie. Deshalb konnte sie sich nicht viel merken und den Moment genießen, obwohl sie die Augen offen halten konnte. Angeblich ist sie auch „wie ein Sack Kartoffeln“ gefallen. Sie beschreibt es als ein kurzes Erlebnis: Insgesamt hat es sich nicht länger als zwei Sekunden angefühlt, aber es hat schätzungsweise zwei bis drei Minuten gedauert.
Die ganze Erfahrung beschreibt sie als „herausfordernd“ und sie ist froh, es gemacht zu haben, aber sagt, dass sie es nicht unbedingt wiederholen müsse. Nach diesem Erlebnis wollte sie aber auch andere Adrenalinräusche erleben, wie beispielsweise Fallschirmspringen oder Paragliding. Paragliding hat sie schon abgehakt. In Österreich hat sie sich relativ spontan dafür entschieden und bald nachdem sie die Entscheidung getroffen hat, wurde sie abgeholt und ging Gleitschirmfliegen. Fallschirmspringen war auch auf der Liste, aber sie sagt, das müsse sie nicht mehr erleben. Bungee-Jumping- und Paraglidingerfahrungen gesammelt zu haben, sei erstmal genug.
Eines der wichtigsten Tabuthemen der heutigen Zeit sind Übergriffe von einer Person auf eine andere. Rund 89 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer erlebten schon mal einen sexuellen Übergriff. Dazu zählen nicht nur ungewollte sexuelle Handlungen, sondern auch Bemerkungen oder scheinbar harmlose Berührungen, die in die Komfortzone des Gegenübers eindringen und meist ungefragt getätigt werden. Die mitunter meist betroffene Brache ist, neben Tätigen im Gesundheitswesen, die Gastronomie. Kellner*innen schlagen sich fast täglich mit anzüglichen Bemerkungen und ungewollten Berührungen herum. Die Frage ist: wo wird der Strich gezogen? Was ist übergriffig und was ist harmlos? Das ist leider nicht zu leicht zu beantworten, denn seine Grenzen setzt jeder selbst. Viele empfinden eine Berührung am Arm als völlig normal, anderen jedoch ist das zu viel und erachten es als eher unangenehm.
Da dieses Thema leider oft unter den Tisch gekehrt und vergessen wird, habe ich mich mit ein paar Personen unterhalten, die in der Gastronomie tätig sind und schon einmal eine Erfahrung in diesem Bereich gemacht haben, um uns ihre Geschichten zu erzählen. Da die Identitäten geschützt werden, bleiben die Namen anonym. Genauso wie der Name der Autorin.
Person 1: „Ich arbeite in der Gastronomie seit nun zwei Jahren und habe schon viel erlebt. Ein Stammgast, mit dem ich mich schon häufig unterhalten habe und mit dem ich ein gutes Verhältnis hatte, da wir im gleichen Alter sind, kam vorbei. Er war mehr als nur ein bisschen angetrunken und bestellte bei uns noch etwas zu trinken. Ich unterhielt mich ein bisschen mit ihm und ging dann in in Küche, um die gespülten Gläser auszuräumen. Als ich mich umdrehte, stand er plötzlich ganz nah vor mir und versuchte, mich zu küssen. Ich war zwar überrumpelt, konnte ihn aber gerade noch so abwehren. Er hat mich später über bekannte auf Instagram gefunden und wollte mit folgen. Mir war das echt unangenehm und ich gehe ihm aus dem Weg, wenn ich ihn in der Stadt sehe.“
Person 2: „ Ich arbeite seit nun drei Jahren in einer Bar. Wir hatten eine große Reservierung geplant, denn ein Gast wollte seine Firmen-Weihnachtsfeier bei uns veranstalten. Ich habe Freunden von mir gerade ein Getränk gebracht, als sich dieser Gast neben mich stellte und seine Hand um meine Hüfte legte. Ich entfernte seine Hand und ging ein Schritt zurück. Er folgte mir aber und legte dann seine Hand auf meinen Hintern. Ich war so überrascht von dieser Situation, dass ich nicht reagierte, sondern zu meinem Kollegen ging, um ihn zu bitten, ihn hinauszuschmeißen. Mein Kollege konfrontiere ihn damit und es brach ein riesiger Streit aus, bei dem ich als Lügnerin bezeichnet und mein Kollege beschimpft wurde. Die ganze Bar sah bei dem Spektakel zu. Letztendlich war es mir eher unangenehm, so einen großen Ausbruch ausgelöst zu haben, als dass ich glücklich war, dass er nun Hausverbot hat.“
Bild: Anonyme Autorin dieses Artikels
Viele erleben nicht nur körperliche Übergriffe, sondern müssen sich auch mit anzüglichen und übergriffigen Bemerkungen rumschlagen, bei dem es schwieriger ist, die Grenze zu ziehen, da es sich ja „nur“ um Worte handelt.
Person 3: „Ich muss mir viel anhören. Häufig sind es Männer, die seit 50 Jahren verheiratet sind und mal wieder etwas trinken gehen. Sie meinen oft sie sind unwiderstehlich. Wenn ein Mann im Alter deines Opas zu dir sagt ,Wenn ich nur ein paar Jahre jünger wäre, würde ich mir das mit dir nochmal überlegen, ist mein erster Instinkt zu lachen, obwohl es eher traurig ist. Wenn er nämlich nur ein paar Jahre jünger wäre, wäre er immer noch 60 Jahre älter als ich. Immer öfter kommen auch Aussagen beim Bezahlen, wie ob man im Preis inbegriffen ist, weil es so teuer sei und ob sie dich deswegen heute Nacht mit nach Hause nehmen könnten. Diese Aussagen hören sich zwar witzig an und mit ihnen umzugehen, ist auch nicht so schlimm, wie mit Berührungen, dennoch fühle ich mich immer unwohl, wenn sie so etwas sagen und dich dann nicht mehr aus den Augen lassen.“
Person 4: „Ich habe vor zwei Jahren in einem Restaurant gearbeitet. Mir wurde häufig hinterhergepfiffen und es wurden Kommentare über meinen Hintern abgelassen. Immer wieder wurden zweideutige Witze gemacht. Dagegen sagen kann man nicht viel, ich habe es meistens ignoriert und gelächelt, denn das Trinkgeld war wichtig. Ich habe aber gelernt, dass wenn ich eine enge Hose anhatte, ich immer eine Schürze darüber anzog, die meinen Po verdeckte. Da habe ich mich nicht mehr ganz so unwohl gefühlt.“
Auch Männer haben immer öfter mit Übergriffen zu kämpfen. Bei ihnen wird das Ganze leider nicht so ernst genommen, wie bei Frauen, denn „sie können sich ja wehren“, so der häufige Kommentar, aber auch hier ist es wichtig, die Menschen darauf aufmerksam zu machen.
Person 1: „Ich bin Kellner in einem Restaurant auf dem Dorf und dort kommen meistens immer sonntags Frauen zum Mittagsbrunch. Stammgäste lassen oft nach einer gewissen Zeit ihre Scham fallen. Ältere Frauen kneifen mir in die Wange und sagen, ich sähe aus wie ihr Mann, als dieser noch jung war oder bringen anzügliche Kommentare, wie ich dürfe bei ihnen daheim auch gerne mal privat kellnern. Oft lächle ich bloß, aber eigentlich ist es mir echt unangenehm. Ich schicke häufig Kolleginnen hin, die den Tisch dann für mich übernehmen.“
Person 2: „Es sind immer öfter ältere Damen da, die sich gerne mit mir unterhalten und mir klimpernde Blicke zuwerfen. Ich habe gelernt, damit umzugehen, obwohl sie meine Mutter sein könnten. Unangenehm wurde es erst, als eine Dame jeden Tag kam und mir Blumen und eine Karte mit ihrer Nummer darauf geschenkt hat. Sie hat meine Freunde über mich ausgefragt, wenn die mal da waren und hat mich regelmäßig umarmt und an den Hintern gefasst. Am Ende hat sie Hausverbot bekommen.“
Alle diese Geschichten sind auf ihre Weise eine Form des Übergriffs und enden meistens mit einem Gefühl des Unwohlseins. Trotzdem wehren sich immer noch viel zu Wenige gegen diese Art der Belästigung. Häufig folgt dem Wehren auch ein Gefühl der Scham. Es wird sich gefragt, ob es jetzt auch nötig war, etwas dagegen zu tun und ob der Aufstand es Wert war. Man kann aber sagen, das es auf jeden Fall wichtig ist, sich zu wehren und die Person zur Rede zu stellen. Sie werden sonst mit ihren Verhalten fortfahren, da sie keine Konsequenzen spüren. Zudem ist es wichtig, auch mit Leuten aus dem Umfeld zu reden, um das Ganze zu verarbeiten und dir Zuspruch zu sichern, das hilft vielen emotional weiter.
Wenn du dir selbst nicht sicher bist, ob eine Berührung unangebracht ist oder nicht, lass‘ es bleiben oder versichere dich bei deinem Gegenüber, ob das in Ordnung geht. Das Thema ist sehr sensibel und sollte sowohl in den Medien, als auch im sozialen Umfeld viel präsenter sein, denn meist werden solche Situationen mit den Worten „Wer in der Gastronomie arbeitet, muss damit rechnen!“ abgespeist.
Das Theaterseminar der FOSBOS Friedberg arbeitet seit Sommer letzten Jahres auf die Aufführung des Theaterstücks „Jugend ohne Gott“ hin. Dass die Planungsphase und die Umsetzung der zahlreichen, kreativen Ideen so viel Kraft und Zeit rauben werden, hat wohl keiner gedacht, als man sich für dieses Seminar angemeldet hat. Jedoch ist es diesen Aufwand allemal wert! Um euch ein umfassendes Bild davon machen zu können, wie es hinter den Kulissen eines Theaters aussieht und welche Aufgaben damit verbunden sind, wurden zahlreiche Teilnehmer interviewt.
Frau Seemiller ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Frau Wöhrl der grundlegende Bestandteil dieses Seminars.
Friedo: „Welche Schwierigkeiten stellen sich jedes Mal während des Theaterseminars heraus?“
Frau Seemiller: Besonders schwierig ist die Frage, welches Stück überhaupt zu der Gruppe passt, schließlich muss zu Anfang geschaut werden, wer welche Talente mitbringt und wie dieses Potential oder Talent dann in diesem Stück entfaltet werden kann. „Man will ja auch nicht, dass irgendein Talent untergeht.“
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, tauschen sich Frau Seemiller und Frau Wöhrl umfassend aus und entscheiden dann, nach Bauchgefühl und den von den Schülern angegebenen Lieblingsrollen, welche Rolle zu einer gewissen Person passt.
Friedo: „Wie kommt es dazu, dass sie den Mehraufwand eines solchen Seminars jedes Jahr neu auf sich nehmen?“
Frau Seemiller: „Ich glaube einfach, dass ihr in der Theatergruppe mehr lernt, als in jedem Unterricht und dass ihr aus der Theaterzeit mehr mitnimmt, als vom sonstigen Schulleben und deswegen rentiert sich der Aufwand. […] Es ist auch für uns schön zu sehen, diesen Prozess, den ihr – oder wir gemeinsam – durchmachen und was dabei am Ende rauskommt.“
Frau Wöhrl ergänzt in diesem Seminar Frau Seemiller perfekt, sodass beide als strukturiertes „Planungsteam“ fungieren.
Friedo: „Frau Wöhrl, was ist ihr Antrieb, das Theaterseminar zu betreuen und diesen Aufwand zu betreiben?“
Frau Wöhrl: „Ich habe mir letztes Jahr geschworen, dass ich das nicht nochmal mache, das war jedoch vor der Theateraufführung. Bei der Theateraufführung hat man einfach sehen können, wie die Schüler*innen sich entwickeln können, wofür Schüler*innen so bereit sind und was Schüler*innen so liefern können…und das hat mir eben imponiert. […] Ich finde es gibt so wenig Möglichkeiten im Schulleben, wo ihr sowas könnt und ich fand’s einfach so großartig, dass wir als Lehrer sowas schaffen können, neben Fachabi und Abi. Und das war dann meine größte Motivation das zu machen“. Alles, was Frau Seemiller und Frau Wöhrl geleistet und zeitlich investiert haben, kommt – so laut Frau Wöhrl – wieder von den Schülern und von anderen Lehrern nach der Aufführung wieder zurück, was den größten Dank für Frau Wöhrl darstellt.
Friedo: „Würden Sie sagen, dass sie sich mit der Lehrerin im Stück identifizieren können, da sie eben auch mit viel Gegenwind im Unterricht zurechtkommen müssen?“
Frau Wöhrl: „Vielleicht liegt es ein bisschen an dem, dass ich in meinem Fach anderes vermittle, dass der Schwerpunkt wo anders liegt. Aber wenn es da um gemeinsame Entscheidungsfindung oder auch um Werte geht, habe ich weniger das Problem, dass ihr als Schüler*innen ganz anders denkt als ich.“ In jeder Klasse, die Frau Wöhrl bis jetzt hatte, konnte sie nichts von dem erkennen, was in dem Stück zu sehen ist.
Die Schauspieler: Im diesjährigen Seminar spielen 19 unterschiedliche Rollen aktiv im Theater, beziehungsweise auf der Bühne mit.
In diesem Interview wurden die Schauspieler der Figuren E und Z befragt, welche in diesem Stück ein frisch verliebtes Paar darstellen.
Friedo: „Fällt es euch schwer ein verliebtes Paar darzustellen, wenn ihr dies in echt nicht seid?“
E und Z: „Es stellt natürlich immer kompliziert dar, wenn man Gefühle spielen muss, die nicht da sind. Das ist auf jeden Fall eines der schwierigsten Dinge, die es so gibt in der ganzen Theaterwelt.“ Dennoch konnten sich die zwei Schauspieler mit sehr viel Übung in die ausgewählten Rollen hineinversetzen, auch wenn sich diese Aufgabe vor allem anfangs als schwer herausstellte.
Friedo: „Welche Maßnahmen oder Vorbereitungen habt ihr getroffen, um eurer Rolle gerecht zu werden?“
E und Z: Das Gefühl der Verliebtheit kann nur dann geprobt werden, wenn der Text bereits sitzt. Beim Üben des Textes wurden die zwei Schauspieler häufig daran erinnert, wie wahr die Message unseres Stücks ist, weshalb man sich häufig mit seiner Rolle identifizieren konnte. Damit wird der Anschein eines verliebten Paares deutlich, da die beiden ähnliche Ansichten teilen und gemeinsam der konservativen, ideologischen Welt den Kampf ansagen.
Eine weitere zentrale Rolle dieses Stücks ist die Lehrerin, welche aufgrund ihrer liberalen Meinung im Konflikt mit ihrer Klasse steht. Auch der Schülerin, die diese Rolle spielt, wurden Fragen zum Stück gestellt.
Friedo: „Fällt es dir in deiner Rolle schwer, sich mit der Schülerschaft politisch auszutauschen, auch wenn diese überhaupt nicht deiner Meinung sind?“
Lehrerin: „Ja, mir fällt das teilweise schon schwer. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich in den Szenen eingreifen muss, in der die meisten Schüler größer sind als ich, aber das gestaltet sich häufig als schwierig.“ Sonst – so die Meinung der Schauspielerin – hält sie sich in solchen Momenten häufig zurück, oder versucht, diese mithilfe verbaler Kommunikation zu lösen. Sie legt dabei Wert auf das Respektieren anderer Meinungen, das aktive Zuhören und eine friedliche Lösungsfindung.
Friedo: „Welche Message vertritt das Theaterstück für dich?“
Lehrerin: „Dass man die Meinung von Schülern, oder allgemein von Jüngeren nicht unterschätzen sollte“. Zudem ist die heutige Generation häufig am ’struggeln‘ oder kämpfen, was von der älteren Generation missverstanden werden kann, weshalb es zu einer solchen politischen Meinungsverschiedenheit kommen kann, die wir derzeit haben.
Essenziell für die Stimmung eines Theaterstücks ist die Musik, welche von einigen Schülerinnen und Schülern live während der Aufführung gespielt wird.
Friedo: „Würdet ihr sagen, dass ihr eine wichtige Rolle im Theater spielt?“
Musiker: „Ja, Musik macht ja ganz viel Emotionen aus, die bei einem Theaterstück vermittelt werden. Deswegen ist diese ausschlaggebend für die Atmosphäre.“
Friedo: „Hattet ihr Schwierigkeiten in so kurzer Zeit als Band zu funktionieren?“
Musiker: „Natürlich ist eine solche musikalische Anforderung nicht einfach, weshalb von uns Musikern viel Engagement und Ehrgeiz gefordert wird. Wir sind auch ständig dabei, alles zu perfektionieren, da wir immer besser werden wollen. Wir wollen den Zuhörer*innen schließlich das bestmögliche Musik- und Theatererlebnis bieten, deswegen geben wir unser Bestes, was jedoch nicht einfach ist.“
Das Spielen der Stücke läuft von Mal zu Mal besser, doch gerade am Anfang war häufig unklar, welche Musikstücke oder Songs man spielen will und wann diese gespielt werden sollen. Die Planung dahinter gestaltete sich deshalb häufig als nicht so einfach heraus.
Ausschlaggebend für die Atmosphäre eines Stücks ist zudem die Licht- und Tontechnik, welche dieses Jahr besonders gefordert wird. Dieser Job läuft ausschließlich im Hintergrund ab, ist jedoch gerade besonders für die Teilnehmer attraktiv, die genau das im Theater suchen.
Eine weitere wichtige Rolle im Theater stellen die Künstler dar, welche für die Bühnengestaltung und die Kostümplanung zuständig sind. Während des Theaterstücks sind sie für die Szenenwechsel zuständig und halten zudem die Schauspieler informiert, wann der nächste Einsatz ist.
Aufgaben, wie die der Souffleusen, oder die des Social Media- und Fototeams dürfen ebenfalls nicht vergessen werden.
Besonders wichtig – insbesondere auf den Theatertagen – war die Rolle des Kochs, welche Herr Badde freundlicherweise übernommen hat. Ohne ihn wäre ein solcher Exkurs gar nicht erst möglich gewesen.
Hinter einem solchen Theaterstück steckt sehr viel Aufwand, welcher sich aus Sichter des Theaterseminars spätestens bei der Aufführung, am 25. und 26.2.2025 auszahlen wird.
Unsere Autorin und Seminarteilnehmerin Laura meint: Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen und hoffen, dass ihr mithilfe dieser Interviews einen Einblick hinter die Kulissen eines Theaters bekommen konntet.
Unsere Autoren Laura und Justin haben jeweils eine Grafik für unser neues Spitzenthema „KI – Fluch oder Segen?“ mit der Künstlichen Intelligenz von ChatGPT sowie Microsoft Create erstellen lassen. Der eingegebene „Prompt“ lautete dabei: „Erstelle mir ein Bild, auf dem Schüler gerade aus einer Halle rauslaufen, nachdem sie Abi geschrieben haben. Sie sollen die Unterlagen in die Luft werfen und dabei glücklich aussehen.“ Mit der gleichen Suchanfrage gab es zwei unterschiedliche Resultate. Seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis?
Am 21. Januar 2025 war es wieder so weit: Der Schulwettbewerb von „Jugend debattiert“ fesselte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der FOS/BOS Friedberg. Mit spannenden Themen und leidenschaftlichen Argumentationen zeigten die Teilnehmer ihr rhetorisches Können und ihre analytischen Fähigkeiten.
Die Themen: Viel Diskussionsstoff
In diesem Jahr standen zwei brisante und hochaktuelle Themen zur Debatte:
1.Sollen Zoos in Deutschland abgeschafft werden?
2.Soll die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule höheres Gewicht bekommen?
In der ersten Runde debattierten alle Teilnehmer das Thema „Sollen Zoos in Deutschland abgeschafft werden?“. Nach spannenden und engagierten Diskussionen qualifizierten sich die besten vier Debattanten für die Finalrunde. Dort widmeten sie sich der Frage „Soll die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule höheres Gewicht bekommen?“.
Beide Fragestellungen sorgten für intensive Diskussionen und warfen wichtige gesellschaftliche und bildungspolitische Fragen auf.
Thema 1: Abschaffung von Zoos – Artenschutz oder Tierquälerei?
Die Debatte über Zoos war von emotionaler Tiefe geprägt. Die Befürworter der Abschaffung argumentierten, dass die Haltung von Tieren in Gefangenschaft oft nicht artgerecht sei und die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere massiv einschränke. Zudem gebe es moderne Alternativen wie virtuelle Safaris, die den Bildungsauftrag von Zoos ersetzen könnten.
Die Gegenseite betonte hingegen die Bedeutung von Zoos für den Artenschutz. Viele Tierarten wären ohne Zuchtprogramme in Zoos bereits ausgestorben. Außerdem spielten Zoos eine wichtige Rolle für die Biodiversität und weckten bei Besucherinnen und Besuchern ein Bewusstsein für den Schutz bedrohter Tiere.
Ein starkes Zitat, das in dieser Debatte von der Pro-Seite gewählt wurde lautete: „Ein Goldener Käfig, ist immer noch ein Käfig“.
Thema 2: Höhere Gewichtung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen?
Auch die Frage nach der Bewertung von Gruppenleistungen sorgte für hitzige Diskussionen. Die Befürworter einer höheren Bewertung argumentierten, dass Teamarbeit in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar sei und in der Schule stärker gefördert werden sollte. Eine gerechte Gewichtung von Gruppenleistungen stärke zudem soziale Kompetenzen und die Fähigkeit zur Kooperation.
Die Kontraseite wies hingegen darauf hin, dass in Gruppenarbeiten oft einzelne Schülerinnen und Schüler den größten Teil der Arbeit übernehmen, während andere weniger beitragen. Eine höhere Gewichtung könnte daher als ungerecht empfunden werden und die individuelle Leistung in den Hintergrund drängen.
Die Gewinner: Rhetorik auf höchstem Niveau
Nach intensiven Diskussionen standen die Gewinner fest. Mit klarer Argumentationsstruktur, präziser Ausdrucksweise und überzeugender Präsenz setzten sich Franziska und Felix durch. Sie werden unsere Schule nun auf der nächsten Ebene des Wettbewerbs vertreten und zeigen, dass die FOS/BOS Friedberg nicht nur fachlich, sondern auch rhetorisch überzeugt.
Franziska und Felix werden unsere Schule nun auf der nächsten Ebene des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ vertreten.
Ein Wettbewerb, der mehr ist als nur ein Wettkampf
„Jugend debattiert“ bietet eine wertvolle Plattform, um wichtige Themen zu diskutieren und gleichzeitig Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit und Teamarbeit zu fördern. Für die Teilnehmer war der Wettbewerb eine Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und sich mit relevanten Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.
Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich und wünschen den Gewinnern viel Erfolg in der nächsten Runde! Die Debatten haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam über Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft nachzudenken.
Text: Thomas H., Hatice K.
Fotos: Josua K., Daniel W., Savana H., Helin S. (alle Vorklasse FOS)
Es wurde viel gerätselt und geraten. Nun hat die Schülerzeitung das Lösungswort des Lehrer-Adventskalenders bekanntgegeben. Es lautete „LAMETTA-HAUFEN“!
Unter Dutzenden Einsendungen wurden die Gewinner ermittelt, die sich selbstredend über ihren Preis gefreut haben. Herzlichen Glückwunsch!
Unsere Autorin Jessica V. überreicht Friedo-Shirts an die Gewinner Lucas, Rahand und Anika (v.l.n.r.).
Was steckt hinter dieser „altmodischen“ Band und warum wollen immer mehr Jugendliche wieder hören, was sie zu sagen hat?
Ein Beitrag von Jessica Jeerarat Mayr
„Pink Floyd? Wer hört die denn noch?“ denken sich wohl einige Musikliebhaber.
Doch die Band, die in den 60er bis 80er Jahren die Musikwelt polarisiert hat, wie kaum eine andere, erlebt seit den späten 2010er-Jahren bis heute einen bemerkenswerten Aufschwung, vor allem bei jüngeren Zuhörern. Woran das wohl liegt?
Zum einen wohl, weil sie zeitlose Themen in ihren Alben behandeln – Isolation, Angst, gesellschaftlicher Druck und Entfremdung – sie sind heute genauso relevant wie sie es damals waren. Zum anderen gibt es einen starken, stetig steigenden Retro-Trend in Mode, Kunst und Musik. Jugendliche entdecken die „Klassiker“ der Rock- und Popmusik neu. Auch nicht gerade selten wird Pink Floyd oft als Gegenpol zu schneller, einfacher und in Masse produzierter Popmusik gesehen.
Während einige Alben wie „The Dark Side of the Moon“ von Fans als Meisterwerke gefeiert werden, werfen Kritiker ihnen vor, dass ihre Werke eher kuriosen Soundexperimenten gleichen, anstelle eines musikalischen Glanzstücks. Doch genau dieser Widerspruch – zwischen revolutionärer Kreativität und exzessivem Größenwahn – macht Pink Floyd zu einer der kontroversesten Bands der Musikgeschichte. Doch wie kam es zur Gründung dieser Band und was hat es mit Syd Barret und dem Album „Wish you were here“ auf sich?
1964 – das Jahr der Gründung. Und doch reichen die Wurzeln um einiges weiter in die Zeit zurück, bis in die Schulzeit von Syd Barrett, Roger Waters und David Gilmour. Syd Barrett brachte eine Herangehensweise mit sich, die den Klang von Pink Floyd prägte. Seine psychedelischen Visionen spiegelten sich in den ersten Alben wider.
Doch Syds Genie war zugleich auch eine Last für ihn. Sein exzessiver Drogenkonsum, insbesondere LSD, sowie mentale, gesundheitliche Probleme führten dazu, dass er sich immer mehr von der Realität entfernte.
Während der Produktion des zweiten Albums wurde klar, dass Barretts Zustand eine Belastung für die Band war. Schließlich musste er 1968 die Band verlassen, was für die verbliebenen Mitglieder ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt war. Dieser Verlust hinterließ bei Pink Floyd tiefe Spuren und inspirierte eines ihrer bekanntesten Alben: „Wish You Were Here“ (1975).
Unsere Autorin Jessica hat das Cover von Pink Floyds „Wish you were here“ für unsere Leserinnen und Leser in Szene gesetzt.
Das Album ist nicht nur eine Erinnerung an die Zeit mit Syd Barrett, sondern auch eine Reflexion über die dunklen Seiten des Ruhms und die Entfremdung, die diese mit sich bringen kann.
Der gleichnamige Song „Wish You Were Here“ gilt bis heute als eines der emotionalsten Stücke. Besonders eindrücklich ist die Legende um Barretts unerwarteten Besuch im Studio während der Aufnahmen. Er war kaum wiederzuerkennen, was die zurückgelassenen Bandmitglieder zutiefst bewegte.
Trotz der Herausforderungen wuchs Pink Floyd über sich hinaus. Sie schufen mit Alben wie „The Dark Side of the Moon“und „The Wall“Meisterwerke, die universelle Themen wie Isolation, Angst und Gesellschaftskritik thematisierten.
Seit den späten 2010er-Jahren entdecken wie gesagt immer wieder mehr Jugendliche die Musik von Pink Floyd für sich. Streaming-Plattformen und soziale Medien tragen dazu bei, dass Klassiker wie „Time“ oder „Comfortably Numb“ eine neue Generation von Fans erreichen. Hinzu kommt, dass Pink Floyd in aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen wieder präsent ist. Roger Waters, der ehemalige Texter und Bassist, sorgt mit seinen kontroversen Meinungen und politischen Statements für Diskussionen, die auch eine gewisse Aufmerksamkeit auf die Band lenken. Auch das Re-Release alter Alben und das Erscheinen auf Vinyl wecken bei vielen das Interesse an ihrer Musik.
Es ist faszinierend, dass eine Band, die einst als rebellische Stimme einer Generation galt, heute bei den jungen Menschen erneut Zuspruch findet. Vielleicht, weil Pink Floyd nicht nur Musik ist, sondern eine Einladung, sich mit Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.