Das Besten von der „Open Mind Night“: „Acht Jahre“ von Paula K.

Es ist jetzt über acht Jahre her, dass du von uns gegangen bist.

Acht Jahre, seitdem dieser Motorradunfall mein Leben verändert hat. Acht Jahre, in denen ich mich jeden Tag frage, wie es wäre, wenn du noch hier wärst. Ich denke so oft an dich. Manche Tage sind leichter, an anderen fühlt es sich an, als hätte ich dich gestern verloren.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich die Nachricht bekam. Es war, als hätte jemand einfach den Boden unter meinen Füßen weggezogen. Alles, was sicher war, alles, was Halt gab, war plötzlich weg. Du warst weg. Und mit dir ging ein Teil von mir.

Ich vermisse dich, Papa. Jeden Tag. Es gibt so viele Momente, in denen ich wünschte, ich könnte dich einfach anrufen, dir von meinem Tag erzählen, deinen Rat hören oder einfach nur deine Stimme. Ich vermisse es, wie du mich mit deinem Lachen aufmuntern konntest, wie du mich angeschaut hast und ich sofort wusste, dass du stolz auf mich bist.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Aber ehrlich gesagt, fühlt es sich nicht so an. Der Schmerz ist immer noch da, vielleicht nicht mehr so laut wie früher, aber immer noch präsent. Es gibt Momente, da sehe ich jemanden, der dir ähnlich sieht, oder höre ein Lied, das du mochtest, und plötzlich ist der Schmerz wieder da, als wäre es erst gestern passiert.

Ich frage mich oft, wie du mein Leben jetzt sehen würdest. Ob du stolz auf mich wärst, ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Es gibt so viele Dinge, die ich dir erzählen möchte. Du hast so viel verpasst. Geburtstage, Erfolge, Niederlagen – all die kleinen und großen Momente, die ich mit dir teilen wollte.

Ich versuche, stark zu sein, so wie du es mir beigebracht hast. Aber manchmal ist es schwer, ohne dich weiterzumachen. Ich stelle mir oft vor, dass du irgendwo bist, vielleicht auf einer langen Straße, mit dem Wind im Gesicht und Freiheit im Herzen. Und ich hoffe, dass du glücklich bist, wo auch immer du jetzt bist.

Ich wünschte, ich könnte dich noch einmal umarmen, dich noch einmal hören, noch einmal mit dir lachen. Aber das Einzige, was mir bleibt, sind die Erinnerungen. Sie sind alles, was ich habe, und ich halte sie fest, so gut ich kann.

Papa, ich vermisse dich so sehr. Und ich hoffe, dass ich dich eines Tages wiedersehe. Bis dahin trage ich dich in meinem Herzen. Du bist ein Teil von mir, für immer.

Text: Paula K.

„Jugend debattiert“: Podcast-Interview mit Herr Fürst und Alessandro

In der neuesten Ausgabe des Podcasts unserer Schülerzeitung hat unsere Autorin Jessica mit „Jugend debattiert“-Koordinator Leonhard Fürst von der FOS Friedberg und Teilnehmer Alessandro aus der Vorklasse gesprochen.

Deutsch-Lehrer Herr Fürst, der „Jugend debattiert“ an unserer Schule betreut mit Alessandro, der in diesem Schuljahr bei dem Wettbewerb teilgenommen hat.

Interview/Foto: Jessica V.

Das Beste von der „Open Mind Night“: „Freie Blumen“ von Melek Algül

Eine Blume verblüht nicht, weil sie keinen Regen hatte, sondern weil ihre
Wurzeln geschnitten wurden. Ein Licht erlischt nicht einfach so,
sondern weil es erstickt wird. Es sind keine Naturgewalten, welche
Blumen zerstören und das Feuer erlöschen. Es sind die Hände
derjenigen, welche nicht lieben, welche geblendet sind durch puren
Zorn. Und es sind keine Flammen oder Blumen. Sie sind Frauen.
Einfache Frauen wie du und ich.

Sie verblühen nicht von selbst, sie werden ausgelöscht. Ausgelöscht
von einem System, welches schweigt. Von einer Welt, die wegsieht. Es
beginnt nie groß und auffällig, sondern still und einsam, in den eigenen
vier Wänden, in welchen es meistens auch ein Ende nimmt. Wir alle
wissen Bescheid, doch Handeln ist nicht immer dabei.

85.000.
85.000 Frauen, welchen alleine letztes Jahr die Stimme geraubt wurde.
85.000 Frauen, welche dachten, in unserer emanzipierten Gesellschaft
frei blühen zu können.

Und doch verblassen Jahr für Jahr Tausende von Leben. Sie sterben
nicht an Unfällen, nicht nach einem Schicksal. Sie sterben durch die
Hand von Menschen, welche ihre Freiheit nicht wertschätzen.

Wie frei sind wir wirklich, wenn unsere Blumen noch immer verblühen
müssen, weil andere entscheiden, dass ihr Licht zu hell und ihre
Wurzeln zu frei sind?

Ist unsere komplette Freiheit wirklich erreicht, wenn Freiheit für
manche Frauen noch immer nur ein stiller Traum bleibt?

Es ist nicht nur dein Leben und dein Weg, sondern unser Leben und
unser Weg. Unser Kampf und unsere Stimme, für jede Frau, für jede
Blume, die nicht mehr blühen durfte.

Text: Melek Algül

Das Beste von der „Open Mind Night“: „System“ von Theresa Widmann

Seit Jahren leben wir in einem System.
Ein Geflecht aus unzähligen Strukturen, die wir kaum verstehn.
Manche sind geordnet, andere chaotisch, manche fast zu perfekt durchdacht –
doch ist das wirklich das Leben? Nur ein System?

Ein Konstrukt, das uns antreibt,
damit alles funktioniert,
damit alles läuft,
damit… wir funktionieren.

Von Anfang an werden wir hineingepresst,
wie Puzzleteile, die nicht passen,
doch mit Druck sich irgendwie fügen lassen.
Du bist hier, um deinen Teil zu leisten.
Das tuen hier die meisten.

Deine Aufgabe: das System erhalten.
Aber ohne es zu spalten.

Füge dich. Funktioniere.
Wie ein Zahnrad oder eine Maschine. Funktioniere.
Sei das, was von dir erwartet wird. Deine eigenen Erwartungen und Wünsche hintenangestellt.
Damit du jeden hier erhellst und dich dabei doch selbst verstellst.

Und dann frage ich mich:
Ist das das perfekte System?
Katastrophen. Kriege. Unzufriedenheit.
Ist das der Preis?
Trotz all dem Fleiß?
Ist das Teil des Plans?
Ist das das perfekte System?

Aber was, wenn es keinen Plan braucht?
Kein System, das alles lenkt?
Diese Ordnung, dieses Gefüge – es raubt uns so viel.
Kreativität. Freude. Begeisterung.
„Das bringt nichts!“, schreit die Stimme des Systems.
Ideen werden erstickt,
bevor sie atmen können.

Und wehe, du wagst es,
deinen eigenen Weg zu gehen.
Dann bist du egoistisch.
Dann bist du eigennützig.
Dann bist du das Problem.
Und alle werden nur stumm von der Seite zuseh‘n.

Doch sag mir, warum?
Warum fühlt es sich falsch an,
das Richtige zu tun? Sollte es sich nicht richtig anfühlen?
Warum begegnet man Träumen mit Neid,
Hoffnung mit Missgunst,
Erfolg mit Spott?
Sag mir warum fühlt es sich so falsch an das Richtige zu tun?

Das System, das so super funktioniert,
leitet uns in eine Welt voller Konkurrenz.
Schneller. Höher. Weiter.
Nur nicht nach hinten schauen.
Die anderen sind uns egal.
Jeder für sich. Keiner zusammen.
Das System – das so super funktioniert.

Doch was ist mit Zusammenhalt?
Was ist mit Unterstützung?
Mit Freude? Mit einem Miteinander?
Das sind Fremdwörter in unserer Realität.

Denn hier muss jeder alles können.
Alleine. Ohne Hilfe. Keine Fehltritte.
Nur Perfektionismus.
Aber wer kann denn schon alles?
Es gibt keine Alleskönner.
Es gibt nur Menschen.

Menschen mit Stärken.
Menschen mit Schwächen.
Menschen, die scheitern.
Menschen, die lachen.
Menschen, die lieben.
Menschen, die Mensch blieben.

Vielleicht,
vielleicht sollten wir wieder mehr Mensch sein.
Weniger funktionieren, mehr fühlen.
Weniger kämpfen, mehr ruhen.
Weniger hassen, mehr lieben.

Ein System, das uns zusammenführt.
Das uns lehrt, einander zu sehen,
einander zu schätzen,
voneinander zu lernen
und somit ein Miteinander zu schaffen.

Das wäre ein System, das funktionieren könnte.
Mehr Mensch sein.
Mehr Leben.
Mehr wir.
Ist das das System, das super funktioniert?

Text: Theresa Widmann

Interview ohne Worte mit Hausmeister Richard Lindermeir

Noel von der Schülerzeitung „friedo“ sprach in einer Schulpause mit Hausmeister Richard Lindermeir über seine Aufgaben an der Beruflichen Oberschule Friedberg, seine Freizeitgestaltung und ein wenig Privates.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie die Nachricht bekommen, heute gibt es auf der Arbeit extrem viel zu tun?

Sie haben den Job als unser Hausmeister bekommen! 136 Bewerbungen, 7 Bewerbungsgespräche, und Sie haben es geschafft! Wie haben Sie sich gefühlt?

Wie hätten Sie sich gefühlt, wenn Ihre Tochter die FOS gewählt hätte?

Wie fühlten Sie sich selber als Schüler als Sie zur Schule gehen mussten?

Herr Lindermeir, Sie haben es als Kind geliebt, mit Holz zu arbeiten. Wie fühlten Sie sich als Sie mit einem Projekt fertig waren?

Sie haben endlich nach sehr harter Arbeit Ihren Segelschein bekommen! Wie fühlen Sie sich?

Im Urlaub entspannen Sie sich gerne auf Ihrem Jetski in Kroatien. Wie sieht diese Szene aus?

Sie sind sehr stolz auf Ihren Garten und machen gerne Gartenarbeit. Worauf sind Sie in ihrem Garten am meisten stolz?

Interview/Fotos: Noel M.