Nachlese zur US-Wahl: Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen

A nation divided?

Wahlkampf und Kandidaten

Alle vier Jahre stehen die US-Wahlen auf der Agenda. Bei der letzten Wahl trat der ehemalige Präsident Donald Trump für die Republikanische Partei an, während Vizepräsidentin Kamala Harris die Demokraten vertrat. Trump konnte sich mit einem deutlichen Vorsprung durchsetzen, da er trotz knapper Umfragewerte alle umkämpften Bundesstaaten (Michigan, Pennsylvania, Georgia, Nevada, North Carolina und Wisconsin) für sich gewinnen konnte. In diesen Staaten oder sogenannten „Swing States“ haben beide Parteien eine hohe Gewinnchance. Der Wahlkampf war von einer starken Polarisierung und zahlreichen Kontroversen geprägt, wobei Trump sich auf Themen wie Wirtschaft, kontrollierte Einwanderung und nationale Sicherheit konzentrierte. Harris hingegen legte den Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz sowie die Stärkung von Arbeitnehmer- und Frauenrechten. Zudem hatte sie die anspruchsvolle Aufgabe, die vermeintlich gescheiterte Politik von Joe Biden zu verteidigen.

Wahlbeteiligung und Ergebnisse

Die Wahlbeteiligung im Jahr 2024 war bemerkenswert hoch, mit 66 % der Wähler, die ihre Stimme abgaben. Im Durchschnitt liegt die Wahlbeteiligung zwischen 55 % und 60 %. Ein früherer Rekord wurde 1960 bei der Wahl zwischen Kennedy und Nixon mit 63,8 % erreicht. In den USA kann man eine Wahl auch gewinnen, ohne die Mehrheit der Stimmen, den sogenannten „Popular Vote“ zu erhalten, was mit dem System der Wahlmännerstimmen im „Electoral College“ zusammenhängt, das von der Bevölkerungszahl der jeweiligen Bundesstaaten abhängt. So erhielt Hillary Clinton 2016 65.853.514 Stimmen, während Trump 62.984.828 Stimmen erhielt, also etwa 2,8 Millionen Stimmen weniger. Dennoch gewann Trump die Wahl, da er 307 Wahlmännerstimmen erhielt, während für den Sieg 270 notwendig sind. Im Jahr 2024 erzielte Donald Trump 77.303.573 Stimmen und 312 Wahlmännerstimmen, während Harris 75.019.257 Stimmen und lediglich 226 Wahlmännerstimmen bekam, was einen deutlichen Unterschied zu Trumps Ergebnissen darstellt.

Reaktionen und Auswirkungen

Die Reaktionen auf die Wahl waren sowohl in den USA als auch international gespalten. Während Trump-Anhänger die Rückkehr zu einer vermeintlichen Normalität feierten, äußerten viele Demokraten und internationale Beobachter Besorgnis über die Fortsetzung seiner „America First“-Politik. Verbündete, darunter Deutschland, hoffen, dass die transatlantischen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA nicht beeinträchtigt werden.

Mögliche Folgen

Wirtschaft: Durch die „America First“-Politik wird die heimische Produktion gefördert, während Zollmaßnahmen und Handelsverhandlungen darauf abzielen, Arbeitsplätze zurückzugewinnen. Die Fortsetzung der Deregulierungen könnte kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen, die oft unter bürokratischen Hürden leiden. Trumps Steuersenkungen könnten zudem die Kaufkraft der Bürger erhöhen und damit die Wirtschaft ankurbeln.

Außenpolitik: Trump betont in seinen Reden immer wieder die Unabhängigkeit der USA von internationalen Organisationen, was den USA mehr Spielraum gibt, eigene Interessen im Handel und in Sicherheitsfragen durchzusetzen. Seine konfrontative Haltung gegenüber China könnte dazu beitragen, unfaire Handelspraktiken zu bekämpfen und die heimische Wirtschaft vor Wettbewerbsvorteilen durch Subventionen oder geistigen Diebstahl zu schützen.

Durch die Neuverhandlung von Handelsverträgen könnte Trump versuchen, bessere Bedingungen für amerikanische Arbeiter und Unternehmen zu schaffen. In Bezug auf die NATO werden sich die USA vorerst zurückhalten und die Mitgliedstaaten dazu drängen, selbst mehr in ihre Verteidigung zu investieren.

Innere Sicherheit: Die neuen Einwanderungsgesetze zielen darauf ab, die Grenzen besser zu schützen, und durch Investitionen in das Militär soll die Sicherheit erhöht werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen: Trump spricht vor allem eine konservative Wählerschaft an; dementsprechend wird sein Fokus auf traditionellen Werten in Bezug auf Familie, Religion und Nationalstolz liegen. Seine Präsidentschaft könnte diese Gruppen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und konservative Werte wiederbeleben.

Energiepolitik: Trump hat mehrfach angekündigt, fossile Brennstoffe zu fördern, was die Energiepreise senken und sowohl privaten Haushalten als auch Unternehmen zugutekommen könnte.

Insgesamt könnte Trumps zweite Amtszeit die USA wirtschaftlich und sicherheitspolitisch stärken, traditionelle Werte fördern und die Unabhängigkeit der Nation betonen. Seine Politik könnte zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Ankurbelung des Wachstums und zur Festigung des Einflusses der USA in der Welt beitragen. Für seine Unterstützer sind diese Aspekte entscheidend, um die USA wieder in eine führende Position zu bringen, sowohl national als auch international.

Text: Justin A.

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