„Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“

So lautet das Motto von den HEORES Augsburg. Das ist ein Projekt der Brücke e.V. Augsburg. Es startete 2012 und hat seinen Ursprung in Berlin, wo es bereits seit 2007 umgesetzt wird.

Das Ziel des Projektes ist es, jugendliche Ausländer, welche oftmals im Zwiespalt zwischen zwei Kulturen stehen, zum Nachdenken anzuregen und sie dazu zu bringen, die allgemeinen und eigenen Normen zu hinterfragen, um so einen Kompromiss zwischen Traditionen aus dem eigenen Land und der deutschen Lebensweise zu finden.

In dem Projekt HEORES werden männliche Teenager über 16 ein Jahr lang in Workshops ausgebildet. Das Projekt HEORES enthält generell keine Pflichtveranstaltungen. Die Gruppenstunden werden freiwillig in der Freizeit absolviert.

Ich selbst bin bereits seit einigen Monaten in dieser Ausbildung. Dabei verläuft eine Gruppenstunde meistens unterschiedlich. Sie wird von zwei Gruppenleitern gehalten und behandelt immer ein Thema, welches diskutiert wird. Ein paar Beispiele dafür wären Gleichberechtigung von Mann und Frau, Vorurteile, Jugendgewalt und Diskriminierung. Solch eine Ausbildungsstunde kann aus mehreren Spielen, aus einem Film oder langen Diskussionen über ein Thema bestehen.

Solche Projekte sind meiner Meinung wirklich sinnvoll und notwendig, da es teilweise schwer ist für Jugendliche mit Migrationshintergrund, einen Mittelweg zwischen der eigenen Tradition und der deutschen Lebensweise zu finden. Außerdem bietet das Projekt HEROES auch, dass die Auszubildenden zu Rollenvorbildern werden, mit denen sich Gleichaltrige und Jüngere identifizieren können. Die HEROES bieten Lebensmodelle für Jugendliche aus Ehrenkulturen, an denen diese sich orientieren können. So kann man erfahren, dass es möglich ist für beispielsweise Gleichberechtigung und Menschenrechte einzustehen und Zivilcourage zu zeigen, ohne dabei seine kulturellen Wurzeln verleugnen oder gar verlieren zu müssen.

Dieser Artikel wurde von Erdjihan Shakirov verfasst.

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