Der Begriff Zivilcourage setzt sich aus dem lateinischen Wort „civilis“ (= bürgerlich) und dem französischen „courage“ (= Mut) zusammen. Zivilcourage bedeutet also wortwörtlich übersetzt Bürgermut.
Zivilcourage ist ein stets aktuelles Thema. Unter „Zivilcourage“ versteht man laut Definition, dass man den Mut hat, im Interesse seiner eigenen Meinung in eine Situation einzuschreiten. Dabei nimmt man auch Nachteile in Kauf, weil man beispielsweise vom potentiellen Täter mit einem spitzen, gefährlichen Gegenstand angegriffen oder selbst durch starke körperliche Gewalt verletzt werden kann. Dadurch könnte man natürlich auch sein eigenes Leben gefährden.
Ein Beispiel dafür ist Dominik Brunner. Er wollte in einen Streit von Jugendlichen gegen Schüler an der S-Bahn-Haltestelle Donnersbergerbrücke eingreifen. Als die Jugendlichen (einer davon betrunken) und Herr Brunner in Solln ausgestiegen sind, attackierten ihn die Jugendlichen schwer, indem sie ihm in einer Minute über 20 Tritte und Schläge verpassten. Aufgrund eines Herzstillstandes, der durch die Tritte hervorgerufen wurde, endete an diesem Tag (12.09.2009) auch sein Leben.
Echte große, spektakuläre Fälle von Zivilcourage kennt man vor allem aus dem Fernsehen. Die aufsehenerregendsten Beispiele von „Bürgermut“ werden sogar mit Preisen geehrt. Der „XY-Preis“ im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ist hierbei wohl einer der bekanntesten Auszeichnungen.
Doch auch die „kleineren“ Zivilcouragen sind nicht weniger wertvoll. Wenn du jemanden siehst, der zum Beispiel beschimpft, beleidigt, körperlich angegangen oder sogar lebensgefährlich verletzt wird, dann solltest du nach deinen Möglichkeiten einschreiten. Dabei ist es schon extrem wichtig, zumindest die Polizei zu verständigen anstatt wegzusehen.
Unter Zivilcourage versteht man auch, dass man sich für allgemeine Interessen einer größeren Personengruppe einsetzt. Somit ist festzustellen, dass Zivilcourage nicht nur auf körperliche, sondern auch auf sprachlicher Ebene erfolgen kann. Dies kann zum Beispiel in der Schule passieren, indem man bei Mobbing beziehungsweise Rassismus oder auch Sexismus eingreift und dem Täter eindringlich darstellt, warum sein Verhalten überhaupt nicht angebracht gewesen ist. Übrigens haben es in den USA die Frauen der „#MeToo“-Bewegung, die das Schweigen über erlittene, sexuelle Übergriffe gebrochen hatten, auf die Titelseite des ehrenwerten „Time“-Magazin geschafft – als „Person des Jahres 2017“ – das heißt, auch Sexismus ist in unserer Gesellschaft keineswegs zu tolerieren.
Zusammenfassend der Appell an euch alle: Wegschauen ist einfach, Handeln ist wertvoll!
Autor: Fabian Wölfle