Ein Edikt Kaiser Konstantins des Großen aus dem Jahr 321 n. Chr. belegt, dass es mindestens seit diesem Zeitpunkt jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschland gibt. Im Jahr 2021 wird diese lange und tiefe Verwurzelung von Jüdinnen und Juden in Deutschland mit einem bundesweiten Veranstaltungsjahr gefeiert.
Im Politikunterricht der 12WA und 12WB wurde das Thema „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich dabei mit zentralen Fragen:
Was heißt denn hier Festjahr? Wer feiert hier wen? Wer feiert mit und wer hält sich raus? Wer erinnert was? Welche Geschichten über jüdisches Leben werden erzählt, welche verschwiegen oder vergessen?
Im Folgenden werden Auszüge aus der Projektarbeit präsentiert.
Bereits 321 n. Chr. waren Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland vertreten. Der erste Beweis für jüdisches Leben in Deutschland war eine Öllampe,
die in Augsburg gefunden wurde und heute als ein Ausstellungsstück zum Festjahr
dient. Entlang der großen Handelsstraßen und Flüssen entstanden jüdische
Gemeinden. Die Juden lebten lange Zeit weitgehend unbemerkt inmitten der
christlichen Mehrheitsgesellschaft. Sie sorgten mitunter für die Entwicklung der
Städte und des Wirtschaftslebens, in dem sie eine wichtige Funktion eingenommen haben. Die ersten Synagogen entstanden in Köln 1012, Worms 1034 und Trier 1066. Ab dem 12. Jahrhundert betrieben Juden zunehmend Kreditgeschäfte. Im ersten Kreuzzug 1096 wurden Juden erstmals verfolgt.
Am 30.01.1933 begann die Herrschaft der Nationalsozialisten. Jüdische Bürger
wurden zunehmend ausgegrenzt und ihrer Existenzgrundlagen beraubt. Die
antisemitische Politik Hitlers bedrohte diejenigen, die nicht auswanderten oder im Untergrund abtauchten, mit dem Tod. Mit Hitler und den Deutschnationalen sind im Jahr 1933 Politiker an die Macht gekommen, deren Programm auch auf dem Antisemitismus entscheidend aufbaute. So kam es dazu, dass Juden Schritt für Schritt aus sämtlichen Bereichen wie z.B. Wirtschaft, Kultur, Öffentlichkeit verdrängt wurden. Nach der Wirtschaftskrise 1929 sorgten die Nationalsozialisten dafür, dass Juden keinen Arbeitsplatz fanden.
Ab 1935 erhielten „nichtarische“ Ärzte oder Studenten keine Zulassung mehr und
wurden von den Prüfungen ausgeschlossen. Diese menschenverachtenden
Bestimmungen wurden 1941 drastisch verschärft und waren bestimmend über Leben und Tod. Mehr als 6 Millionen Juden sind während des Hitler-Regimes ums Leben gekommen, 4 Millionen davon starben in Konzentrations- und Vernichtungslagern.
Die erste Welle der Emigration: Nachdem am 22.09.1933 das „Gesetz zur Reichskulturkammer“ eingeführt wurde, das zu einem Berufsverbot von Juden in nichtjüdischen Kultureinrichtungen führte, kam schließlich die „erste Welle“ der Emigration von Juden aus Nazi-Deutschland. Die Ziele der Emigranten waren insbesondere die europäischen Nachbarländer. Dabei hatten die Emigranten nur selten konkrete Pläne für ihre Niederlassung im Ausland, sie wollten viel mehr dem Nationalsozialismus entkommen. Viele Juden jedoch blieben auch in Deutschland, da sie die Hoffnung hatten, dass sich die Lage bessern würde und sie unter einigermaßen „normalen“ Umständen in Deutschland weiterleben könnten.
Die zweite Auswanderungswelle: Als am 15.09.1935 die „Nürnberger Gesetze“ in Kraft getreten sind, erwies sich die Hoffnung der Juden allerdings als falsch. Diese Gesetzte lösten die zweite Auswanderungswelle aus, da die deutschen Juden nun minderen Rechts waren. Desweiteren folgte noch eine dritte Welle, die 1938 mit der Verhaftung der Juden und Verschleppung in die Konzentrationslager begann.
Auswanderungsorganisationen: Es gab dabei zwei verschiedene Arten von Auswanderung: entweder unorganisiert oder eben organisiert durch bestimmte Organisationen (Zionisten und Kommunisten). Diese kümmerten sich beispielsweise um gefälschte Ausweise oder um das Untertauchen bis zum Zeitpunkt einer möglichen Flucht. Die Zionisten kümmerten sich dabei insbesondere um Jugendliche und Kinder. Die meisten Länder nahmen nur eine geringe Anzahl an Flüchtlingen auf. Die USA jedoch nahm eine größere Anzahl auf, jedoch war dafür eine Art „Bürgschaft“ erforderlich, die eine Unterstützung eines in den USA lebenden Verwandten für den Emigranten ermöglichte.
Wenn man sich das jüdische Leben in Deutschland heute ansieht, ist es vielfältiger
als je zuvor. Von Ultraorthodoxen über Konservative bis hin zu liberalen Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde. So ist es wieder möglich, sich in Deutschland am Beispiel von Abraham Geiger zur Rabbinerin beziehungsweise zum Rabbiner auszubilden und ordinieren zu lassen. Jüdische und Nichtjüdische Studierende können die Begabtenförderung der Ernst Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen. Der Verein „Keshet“ setzt sich für die Gleichberechtigung von jüdischen „LGBTQs“ ein. Es gibt etliche jüdische Kunst- und Kultureinrichtungen, wie die Villa Seligmann in Hannover, die das jeweilige Stadtleben bereichern. Des Weiteren sind jüdische Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichten entstanden. Derzeit leben schätzungsweise 200.000 Juden in der Bundesrepublik Deutschland. Rund 105.000 von ihnen sind Mitglieder in einer der ungefähr 108 jüdischen Gemeinden, welche vom Deutsch-Jüdischen Zentralkomitee vertreten sind.
Text: Jonathan A., Jonas B., Laura B., Jakob B.
Anlässlich der bereits 1700 Jahre zurückliegenden Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Deutschland in Köln im Jahr 321 veranstaltet der gleichnamige Kölner Verein das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Er will jüdisches Leben in Deutschland sichtbar machen. Das Festjahr soll ein Aufstand gegen Antisemitismus sein und soll aufzeigen, welchen kulturellen Beitrag die jüdische Minderheit in Deutschland geleistet hat. Durch das Festjahr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Juden weit mehr sind als Opfer des
Holocaust. Für dieses Jahr ist geplant, dass jüdische Gemeinden in ihre Synagogen einladen. Es soll Projektwochen für Schülerinnen und Schüler geben, Podiumsdiskussionen sollen veranstaltet werden beispielsweise zum Thema jüdisches Erbe, sogar einen Online-Sprachkurs zum Lernen der jüdischen Sprache, dem jiddisch, wird angeboten. Besucher können auch ein historisches Dokument bestaunen. Die Urkunde, welche die Zulassung von jüdischen Mitbürgern für Stadträte und politische Ämter vorsieht, wird aus dem vatikanischen
Archiv nach Köln gebracht.
Deutschland feiert die jüdische Kultur: Bundesweit sind Vereine dazu aufgerufen Aktionen anlässlich der 1700 Jahre jüdischen Lebens zu veranstalten. Dadurch sollen sie auf die Vielfalt der jüdischen Kultur aufmerksam machen und zeigen, wie eng diese mit unserer heutigen Kultur verbunden ist. Veranstaltungen
und Aktionen sollen die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen zwischen Juden und Nichtjuden geben und die bis heute fremde Kultur der religiösen Minderheit näher bringen. Es soll ein Rückblick auf die vielen Beiträge der Juden zur Entwicklung Deutschland über die letzten Jahrhunderte hinweg sein, aber auch ein Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft von Juden und Nichtjuden in Deutschland. Ohne Hass. Ohne Gewalt. Mit einem freundlichen
Zusammenleben in einer Gesellschaft. Dokumentationen im Fernsehen und Aktionen von Bundesländern und Vereinen sollen das heutige Leben allen Bürgern näher bringen und zeigen wie Juden leben – heute und damals.
Eröffnet wurde das Festjahr in Köln. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland eröffneten das Festjahr mit Reden und Grußworten in der Kölner Synagoge. Untermalt wurde der Festakt von Jüdinnen und Juden, die in Videobotschaften erzählten, was ihr Glaube ihnen bedeutet.
Text: Annika N., Viktoria S., Sophia O., Christian V.
Seit dem Jahr 321 leben Juden auf dem Gebiet, das sich heute Deutschland nennt. 2021 wird deshalb zu einem Festjahr, dessen Ziel ist, 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen und dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.
Nach dem Holocaust schien es eigentlich undenkbar, dass noch einmal Juden in Deutschland leben würden. Heutzutage leben etwa 150.000 jüdische Menschen in Deutschland.
Was heißt denn hier Festjahr?
Ziel dieses Festjahres ist es, ein lebendiges und vielfältiges jüdischen Leben in Deutschland zu feiern, die lange und wechselvolle Geschichte der Juden und Jüdinnen in Deutschland darzustellen und ihren enormen Beitrag zur Kultur zu präsentieren. Im Vordergrund steht dabei das heutige jüdische Leben.
Wer feiert wen?
Deutschland feiert 1700 Jahre jüdische Kultur.
Ein Grund um das Festjahr zu feiern ist, das wir jüdisches Leben wieder zeigen und erlebbar machen. Das ist für uns die Chance, uns im Gleichsein und Anderssein zu begegnen. Festjahr und Corona? Gerade die Zeit von Corona ist die Zeit von Verschwörungstheorien, und damit die Zeit eines wachsenden Misstrauens. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht durch ein Virus
stoppen lassen. Jüdisches Leben war immer gezwungen, sich anzupassen.
Geplant war ein zentraler Festakt in Köln mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Auch wenn es aufgrund der Corona-Krise in der angedachten Form nicht statt fanden konnte, wurde die Auftaktveranstaltung online abgehalten. Im Prinzip sind Juden schon seit der 1. Minute Teil von Deutschland. Natürlich ist Deutschland traditionell ein christlicher Staat und das Judentum hebt sich davon ab. Und es ist auch gut so, dass es viele verschiedene Überzeugungen gibt, was uns zu einem pluralistischen Staat macht.
Text: Julia W., Destiny S., Lisa S., Karim Z.
Im Jahr 2021 leben Juden und Jüdinnen seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Dieser Anlass wird von Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens groß gefeiert. Ziel dahinter ist es, jüdisches Leben erlebbar und deutlich sichtbar zu machen, sowie gegen Antisemitismus zusammen ein Zeichen zu setzen. Das findet auch Angela Merkel, die der jüdischen Gemeinschaft gratuliert und hofft, deren lange und vielseitige Kultur in Deutschland nachhaltig zu verankern. Vertreter aus sämtlichen
Bereichen, wie Gesellschaft, Religion und dem Staat helfen mit, damit ein erfolgreiches Festjahr stattfinden wird, dass vielen Menschen den jüdischen Alltag näherbringt.
Unterschiedlichste Veranstaltungen und Projekte werden daher von der Bundesregierung gestiftet. Auch Bundespräsident Steinmeier hofft auf ein erfolgreiches Festjahr und zielt darauf ab, dass dadurch ein Gefühl der Heimat für alle Juden in Deutschland entsteht.
1700 Jahre und ein kaiserliches Dekret: Ein kaiserliches Dekret, das eigentlich dazu diente, Juden in den Stadtrat von Köln zu berufen, ist der erste schriftliche Beleg von jüdischem Leben nördlich der Alpen – und das Dekret stammt dabei aus dem vierten Jahrhundert. In den 1950er Jahren machten Archäologen erste Versuche unter dem Kölner Rathaus an altertümliche jüdische Schätze zu gelangen. Dabei stießen sie tatsächlich auf Reste einer Synagoge. Doch die nächsten Jahrzehnte passierte nicht viel, da der Platz der Forschungen in
einen Parkplatz umfunktioniert wurde. Erst 50 Jahre später, im Jahre 2007, als der Platz erneut erforscht wurde, entdeckte man hier einen unglaublichen Fund: das wohl mittelalterliche Judenviertel der Stadt Köln.
Aber nicht nur in Nordrhein-Westfalen stieß man auf so frühes jüdisches Leben. Auch in Augsburg fanden Archäologen eine Öllampe aus dem 4./5. Jahrhundert, auf dem eine Menora – ein jüdischer Leuchter mit sieben Armen – abgebildet ist.
Jüdisches Leben heutzutage in Deutschland 75 Jahre nach der Schreckensherrschaft Adolf Hitlers und dem Holocaust droht Antisemitismus wieder Gang und Gäbe zu werden. Wie fühlt sich jüdisches Leben angesichts
dessen heutzutage an?
Laut Rebecca Seidler, Sprecherin der israelischen Kultusgemeinde, ist das jüdische Leben pluralistischer denn je. Es haben sich viele verschiedene Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde gebildet und es gibt mittlerweile zahlreiche jüdische Organisationen in Deutschland, in denen man sich beispielsweise zum Rabbiner ausbilden und ordinieren lassen kann. Auch die Gleichberechtigung jüdischer LGBTQs ist ein Thema, das in die Hand genommen wird und für jüngere jüdische Bürger sind jüdische Kindergärten, Schulen und
Bildungseinrichtungen entstanden.
Allerdings bilden sich auch große Herausforderungen für jüdische Organisationen und Gemeinden. Immer größer werdende Formen des Antisemitismus, bedrohen die Normalisierung von religiöser und kultureller Vielfalt. Dies macht einerseits eine offene Teilgehabe der jüdischen Gemeinschaft an unserer Gesellschaft, andererseits dabei auch die Schaffung von Räumen, in denen Juden ohne Anfeindungen, aber auch ohne sicherheitstechnische Maßnahmen ihre Religion ausleben können, notwendig.
Es steht als Lösung also intensive Dialogarbeit bevor. Juden müssen sich nach außen sichtbar zeigen können, ohne Angriffe zu erleben. Schließlich sollten wir gemeinsam daran arbeiten, dass auch zukünftig jüdisches Leben Bestandteil unserer Gesellschaft bleibt.
Text: Maike M., Simon O., Sara L., Jenny K., Julian S.
Seit 1.700 Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Ein Jahr lang wird dieses Jubiläum deutschlandweit gewürdigt. Für Deutschland und die Jüdische Gemeinschaft ist 2021 ein Jahr des Gedenkens und Feierns. Es nehmen Vertreter aus den Bereichen der Religion, Gesellschaft und Staat teil. Ein Festakt in der Kölner Synagoge mit dem Bundespräsidenten bildete den Auftakt. 1.700 Jahre jüdisches leben ist „eine Geschichte mit Zukunft“. Möglichst vielen Menschen mit einer großen Vielfalt soll jüdisches Leben, Alltag und Geschichte näher gebracht werden. Auf diesem Wege soll zudem ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.
Die Frage, „wer hält sich raus?“ ist einfach zu beantworten. Es sind die Menschen, die dem Antisemitismus immer noch nahe stehen oder ihn noch in Gedanken haben. Der Begriff „Antisemitismus“ bezeichnet den Hass, die Feindschaft gegen Juden. Aber woher kommt der Hass eigentlich gegen Juden? Der Antisemitismus ist weit bis ins Jahr 70 u. Z. zurückzuführen. Schon im frühen Christen- und
Judentum wurde ein Hass gegen die Juden entwickelt. Die Vorwürfe, sie seien verantwortlich für die Kreuzigung Christi, wodurch der Ruf als „Gottesmörder“ entstand, wurde durch die Christianisierung Europas weit verbreitet. Die Hochzeit des Antisemitismus fand jedoch in der nationalsozialistischen Zeit statt, in der die Juden vertrieben und getötet wurden.
Diese Zeit ist heute vorbei, trotzdem gibt es immer noch Anhänger, die dem Antisemitismus treu bleiben und diesen vertreten.
Doch wie leben die Juden heute in Deutschland?
Schon 321 n. Chr. waren Juden im heutigen Deutschland vertreten. 1933 begann die Zeit der Nationalsozialisten und die antisemitische Politik Hitlers schränkte das jüdische Leben stark ein, beispielsweise wurden sie von ihren Arbeitsstelle entlassen. 6 Mio. Juden starben durch Hitlers Rassenpolitik und 4 Mio. davon in Konzentrations- und Vernichtungslagern. Heute leben noch ca. 200.000 Juden in Deutschland. 1933 waren es noch 500.000 Juden im Deutschen Reich, 1950 dann nur noch 15.000, aufgrund des zweiten Weltkriegs und Hitlers Regime. Viele von ihnen sind in andere Länder geflüchtet, z. B. Israel, Palästina, USA. Allerdings
kamen manche, nach Ende des 2. Weltkrieges zurück, um ihre letzten Lebensjahre mit ihren verbliebenen Familien in Deutschland zu verbringen.
Aber Juden müssen auch heute noch um ihr Leben in Deutschland fürchten, wie z.B. der Anschlag auf die Synagoge in Hanau oder etliche antisemitische Beschimpfungen zeigen. Auch ist eine Spannung zwischen den in Deutschland lebenden Juden und Palästinensern, aufgrund des Konflikts zwischen Israel und Palästina spürbar. Heute ist es aber den Juden erlaubt, sich als Rabbiner oder Rabbinerin ausbilden zu lassen und jüdische Studierende können eine Begabtenförderung der Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen.
Exkurs:
Nun wollen wir euch ein paar Erlebnisse von Sally Perel alias Hitlerjunge Salomon erzählen:
Sally Perel wurde im April 1925 in Peine geboren. Im Alter von 10 Jahren wurde das Schuhgeschäft seines Vaters zerstört, daraufhin zog er mit seiner Familie von Peine nach Lodz. Nach Beginn des Krieges floh Sally Perel als 14-Jähriger alleine nach Ostpolen, welches unter sowjetischer Herrschaft stand. Als er nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion von der deutschen Wehrmacht verhaftet wurde, gab er sich als Volksdeutscher namens Josef Perjell aus. Sein Leben war ein Grauen. Bis zum Ende des Krieges führte er ein Doppelleben, das im sowohl
in die Rolle des Opfers als auch des Täters zwang. Er arbeitete als Übersetzer für die Wehrmacht und wurde 1944 wegen seines jungen Alters in die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig geschickt. Er war als als Jude in der Hitlerjugend mit ständiger Angst entdeckt zu werden.
Es gab niemanden dem er trauen konnte, jeder noch so kleine Fehler hätte ihn
auffliegen lassen und seinen Tod bedeutet. Er lebte in dauerhafter Unruhe bis Ende des Krieges als dieser von den Amerikanern in Gefangenschaft genommen wurde; er wurde jedoch bereits nach zwei Tagen entlassen. Später emigrierte er unter anderem nach Palästina und Israel. 1990 erschien eine Verfilmung seiner Lebenserinnerung unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“. Heutzutage steht er für Auftritte zur Verfügung und geht in die Schulen, um dort von seinen
grausamen Erlebnissen zu berichten und die Jugendlichen aufzuklären, so dass der Antisemitismus nie wieder aufkommt.
Text: Christopher S., Antonia W., David S., Niklas W.