Wie sind Sie auf das Theaterstück gestoßen?
Das Stück wurde 2020 am Theater in Götting aufgeführt und ich habe mehr zufällig eine Theaterkritik dazu gelesen. Spannend an dem Stück fand ich sofort, dass es sehr gesellschaftskritisch ist und Fluchtschicksale aufgreift, aber trotzdem kein „Betroffensheitsstück“ ist. Lachen mit Denkanreiz also.
Was hat Sie überrascht? Was ist gut gelaufen?
Zum einen die unproblematische Rollenverteilung und wie gut jeder in seine Rolle(n) reingefunden hat und zum anderen, das große Engagement der Schülerinnen und Schüler. Die stecken da ja auch alle sehr viel Zeit, Herzblut, Energie und Nerven rein.
Was waren die Schwierigkeiten bei der Inszenierung?
Corona hat alles natürlich noch anstrengender gemacht. Proben mit Maske ist für die Schauspieler kein Spaß. Zudem konnten die Theatertage leider, leider, leider nicht wie geplant stattfinden, manche – inklusive mir- sind zeitweise wegen Coronainfektionen ausgefallen, das hat dann natürlich den zeitlichen Druck erhöht. Die Schwierigkeiten bei dem Stück selbst: Es läuft nicht chronologisch ab, deshalb braucht man ein durchdachtes Inszenierungskonzept. Na, und der imaginäre Freund des Protagonisten macht die Sache noch zusätzlich kompliziert.(Anmerkung der Interviewerin: )
Ach ja und die fehlende Textkenntnis bei fast allen Schauspielern vier Tage vor der Generalprobe führte fast zu einem Herzinfarkt.
Wie viel Zeit haben Sie selbst in die Vorbereitung des Stücks gesteckt?
Ich habe besser nicht mitgeschrieben (Anmerkung: ). Das sind aber seit Juni letzten Jahres oftmals viele Stunden pro Woche. Gerade jetzt so kurz vor den Aufführungen. Die wöchentliche Probe macht da nur einen kleinen Teil aus. Requisiten besorgen, Baumaterial fürs Bühnenbild kaufen, Plakate, Eintrittskarten, etc… in Druck geben, die Schauspieler darin erinnern, dass sie ihren Text lernen müssen, Organisation des Kartenverkaufs…., aber ich mach das gern. Mir ist das auch – fast immer- egal, dass die Theatergruppe ein Zeitfresser ist. Das, was da immer rauskommt, ist es wert. Das ist für alle ein Gewinn. Da lernen die Schülerinnen und Schüler was fürs Leben (Anmerkung: ).
Auf was freuen Sie sich am meisten, wenn das Stück vorbei ist?
Dass diese Angst, es könnte was bei den Aufführungen schiefgehen endlich weg ist. Das ist schrecklich, dieses Gefühl!!!
Werden Sie nächstes Jahr wieder ein Theaterseminar anbieten?
Ja, aber zum Glück nicht mehr allein. Frau Scharrer wird mich unterstützen. Die hat auch schon Theatererfahrung. Das wird großartig!
Interview: Charlotte A.