Am Weihnachtsaktionstag (22.12.2017) der Beruflichen Oberschule Friedberg war die Schülerzeitung „friedo“ mit einem Stand vertreten. Diese Möglichkeit nutzte die „friedo“-Redaktion unter anderem auch um Schülerinnen und Schüler zum allzeit aktuellen Thema „Zivilcourage“ und eigenen Erfahrungen mit dieser zu befragen. Dabei stellte sich heraus, dass dieses Thema für viele Mitschüler von großer Bedeutung ist und sie sich viele Gedanken darüber machen.

Für viele Menschen bedeutet Zivilcourage sich selbst in Gefahr zu bringen, um anderen Leuten zu helfen. An unserer Schule jedoch sind einige Schüler der Auffassung, dass auch kleine und ungefährliche Taten unter den Begriff „Zivilcourage“ fallen können. Beispielsweise erklärte ein Schüler, dass es durchaus unter Zivilcourage fällt, wenn man gestürzten Skifahrern auf steiler Piste wieder auf die Beine hilft. Die Begriffe „Zivilcourage“ und „Hilfsbereitschaft“ sind sich von der Bedeutung her sehr nahe. Einige Schüler gaben deswegen auch an, dass sie auf Nachfrage sofort daran denken müssten, Rollstuhlfahrern oder alten Leuten beim Einstieg in den Bus zu unterstützen oder ihnen einen Sitzplatz anzubieten. Mit Sicherheit gehört es aber zur Zivilcourage auch bei Unfällen nicht wegzusehen, sondern sich um die Betroffenen zu kümmern.

Die Geschichte einer Schülerin zeigt eindrucksvoll, dass Zivilcourage auch im größeren Umfang von Helfern kommen kann, die man vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. So erzählte sie „friedo“ gegenüber wie ein Bekannter, der einen Tumor im Rücken hat, eines Tages auf der Straße schwer gestürzt war. Da die meisten Passanten davon ausgingen, er wäre betrunken, liefen sie weiter ohne großartig auf ihn zu achten. Aus seiner misslichen Situation halfen ihm drei Punks, die als einzige Menschen weit und breit sein Leiden auf dem kalten Gehweg erkannten und ihm beim Aufstehen halfen.

Ein weiteres schönes Beispiel für Zivilcourage stellt das Erlebte einer befragten Lehrerin dar. Sie sah wie ein Mann auf der Straße zusammengebrochen war und beinahe auf der Stelle eilten mehrere Personen zu ihm um zu helfen.

Doch dies passiert leider viel zu selten, wovon auch einige Schüler „friedo“ gegenüber zu berichten wussten, denen die mangelnde Bereitschaft zur Hilfe ebenfalls aufgefallen ist. Eine Schülerin erzählte uns, dass Zivilcourage oft daran scheitert, weil die Menschen zu oft bewusst wegsehen, bedacht darauf, durch ihr Handeln nicht in die Schwierigkeiten  zu geraten und in Probleme der Anderen hineingezogen zu werden.

Doch genau das macht Zivilcourage aus. Nicht wegzuschauen, sondern zu helfen. Aus diesem Grund hat die „friedo“-Redaktion „Zivilcourage“ für den Dezember 2017 als Spitzenthema gewählt und möchte alle darauf aufmerksam machen, dass selbst eine kleine Tat große Wichtigkeit hat.

Von unseren Autorinnen Steffi und Laura

Um auf richtiges Verhalten in kritischen Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist, aufmerksam zu machen, hatten Mitglieder der Schülerzeitung bereits Mitte Dezember 2017 Plakate erstellt und im ganzen Schulgebäude ausgehängt.