Wieder einmal, wie jedes Jahr machte der Französischzweig eine Klassenfahrt nach Frankreich. War es im Jahr zuvor Straßburg, ist es dieses Jahr Dijon in der Bourgogne, zu deutsch: Burgund. Geplant waren fünf Tage in Dijon, was sich allerdings schon am ersten Tag der Reise als unrealistisch herausstellen sollte.
Montag, 3. Juni 2024
Morgens. Der Tag beginnt wie jeder Tag unter der Schulzeit um sechs Uhr morgens, sodass mich mein Wecker mit klassischer Musik begrüßt. Heute Bachs Toccata und Fuge, die einen sofort an Dracula denken lässt. Nicht schlecht eigentlich. Aber kein gutes Omen. Durch das Hochwasser, den andauernden Regen und den penetranten sowie einfältigen Versuch durch Maximalbebauung und Bodenversiegelung der Natur Einhalt zu gebieten, sind bekanntlich einige Flüsse über die Ufer getreten und haben vor allem, wie könnte es auch anders sein, das deutsche Bahnnetz und der gelobten deutschen Pünktlichkeit der Bahn nachhaltig geschadet.
Aber der Reihe nach.
Koffer wurden schon am Tag zuvor gepackt, gefrühstückt wird noch, Brotzeit ist eingepackt und da wir in einem Studio im Adagio-Aparthotel wohnen, also in einer Art Studentenwohnung mit Bett und kleiner Küchenzeile, auch Gewürze. Zum Frühstück, um nicht jeden Tag etwas kaufen zu müssen, auch etwas Brot mit hausgemachter Wildmirabellenmarmelade.
Treffen um kurz vor 9 Uhr am Hauptbahnhof in Augsburg. Bis dahin lief noch alles nach Plan.
Danach… Naja.
Die geplante Abfahrtszeit unseres Zuges betrug 9:18 Uhr. Geplant.
Ironischerweise war dieser Zeitplan um 9:20 noch nicht realisiert.
Der fiel nämlich wegen bekannter Problematiken aus. Abfahrt daher erst um 9:40 Uhr. Mit diesem Zug dann über Mannheim und Memmingen nach Straßburg und dann nach Dijon. Wegen Hochwassers aber ein Stopp in Sontheim bei Mannheim in der Nähe. Kein Weg nach vorne, aber auch keiner zurück. Bisher.
Mache erstmal Brotzeit, ist ja bekanntlich die schönste Zeit.
Fahren dann zurück nach Mannheim. Zwischenstopp in Kempten im Allgäu. Warten drei Stunden auf Busse, die von der Deutschen Bahn organisiert werden sollten. Wobei organisiert, wohl das falsche Wort ist. Man ist der Gnade eines unwilligen deutschen Beamten ausgesetzt ,dessen Lebensinhalt wohl eher darauf ausgelegt ist, auf seinem Stuhl Wurzeln zu schlagen und sich so wenig wie möglich zu bewegen. Denn auch hier, vor allem bei der Deutschen Bahn scheint, was Ersatz anbelangt, das Credo zu gelten: Wer sich zuerst bewegt, verliert.
Von Kempten dann irgendwann nach Ulm. Um 16:23 Uhr waren wir dann in Esslingen. Voraussichtliche Ankunft in Dijon 23 Uhr am selben Tag oder mit Pech 7 Uhr morgens, am Tag darauf. Dann Stuttgart und von Stuttgart, dem Herren und allen Göttern des Schienenverkehrs sei gedankt, zwei Dämonenbeschwörungen und eine Invokation aus dem „Grimorium Verum“ später, waren wir dann endlich gegen 18 Uhr in Karlsruhe. Und dann ab nach Straßburg.
Aaaaaah Straßbourg. Une ville très belle, une ville vivante. Ooohh, mon dieu, ces souvenirs magnifiques…
Jedoch, der nächste Streich, der folgt sogleich.
Man glaubt es kaum, doch es ist wahr, der nächste Zug, er fährt nicht nach Dijon.
Eine kurze Erklärung hierzu. In Frankreich fahren TGVs, das Äquivalent zum deutschen ICE, nur eben schneller und sauberer, nach Buchungszahlen. Man muss also Plätze buchen und nur, wenn genügend Plätze zusammenkommen, fährt der Zug. Der TGV von Straßburg nach Dijon hatte aber nicht genügend Plätze, um eine Fahrt zu rechtfertigen, also mussten wir nach Paris weiterfahren.
Ankunft Paris 21 Uhr. Kein Hotel. Keinen Plan. Also erstmal am Bahnhof ankommen und ein Hotel suchen. Hätten auch fast eines reserviert, dann kam allerdings ein Schaffner von der französischen Bahngesellschaft vorbei und hat uns angeboten, wegen den Ausfällen und Problemen etwas zu buchen. So sind wir dann um 23:30 Uhr in Paris ins „Mercure“ gekommen. Einem 4-Sterne-Hotel. Mit Frühstück! Alles bezahlt von der französischen Bahngesellschaft. Da lobe ich mir die Franzosen. Bei der DB hätten wir wahrscheinlich heute noch nichts und hätten in Stuttgart unter der Brücke schlafen müssen.
Bis 12 Uhr Zimmer beziehen und etwas Zeit, um sich frisch zu machen und dann auf den Schock, dass wir jetzt in Paris sind, noch einen Absacker in einer kleinen Bar.
Das „1664 Blanche“, eine Art französisches Radler ist übrigens sehr zu empfehlen.
Der Großteil der Gruppe hat dann noch versucht den Eiffelturm zu erreichen, nach eineinhalb Stunden und mehreren zwielichtigen Franzosen haben sie dann die Pont Neuf erreicht, konnten den Eiffelturm aber leider nur aus der Ferne betrachten.
Rückkehr der Reisenden um 5 Uhr ins Hotel.
Also eine Stunde Schlaf für sie. Für mich vier.
Dienstag, 4. Juni 2024
Vier Stunden später.
Ein Meer aus Melatonin scheint mich davon abhalten zu wollen, aus dem Bett zu steigen und drückt mich zurück in die Kissen.
Aber ein Frühstück muss her. Außerdem müssen wir ja noch weiter nach Dijon.
Also auf zum Frühstück.
Das hat der Chef wohl selbst mit vorbereitet. Folgendes gab es:
Käse, Schinken, Speck, Brot, Croissants, Pain au chocolat, Crêpes, Pfannkuchen, diverse Marmeladen, und damit meine ich nicht verarbeitetes Obst undefinierbaren Geschlechts, Tee, Kaffee, Joghurt, Obst, Fruchtsäfte und semmelartige Gebilde.
In guter Qualität und immer noch alles von der französischen Bahngesellschaft bezahlt. Hätte es bei der Deutschen Bahn nicht gegeben.
Dann wieder rein in das krasse Pferd, frei nach „Der Schuh des Manitu“.
Eineinhalb Stunden später in Dijon. Um 10:44 Uhr ins Hotel Adagio eingecheckt.
Und gleich der erste Schock. Strom nur à la carte. Übertragen bedeutet das, nach dem Öffnen der Zimmertür mit der Schlüsselkarte muss diese in eine eigens dafür vorgesehene Haltevorrichtung eingeführt werden, um im Zimmer die Stromversorgung herzustellen. Lustigerweise geht auch eine ganz normale Visitenkarte oder Kreditkarte.
Welcher Italiener, denn niemand anderes kann es bei dem Namen „Adagio“ sein, hat sich das im Grappa-Rausch denn ausgedacht? Das ist doch total umständlich!!!
Das Kissen außerdem! Mon dieu!
Ist es beim darauflegen noch hart wie ein Brett, sodass man denkt, man wache am nächsten Morgen mit einem blauen Fleck am Hinterkopf auf, der wahrhaft biblische Ausmaße annimmt, so gibt es nach zwei Sekunden unter dem Kopf nach, sodass der Eindruck entsteht, man hätte sich mit dem Kopf auf eine Packung Moor zum Mitnehmen gelegt, die jetzt, wie es dem Moor zu eigen ist, den Kopf langsam einsinken lässt, sodass man meint, man würde bald unter brackigem Wasser aufwachen und wegen Luftmangels ersticken. Ein eher geringeres Vergnügen, nichts desto weniger aber ein Bett.
Aber genug vom Zimmer.
Nach einer kurzen Pause, man bedenke eine bis vier Stunden Schlaf, ging es dann auf zu einer Stadterkundung.
Diese wurde von dem in Dijon ansässigen Rheinland-Pfalz-Haus organisiert, jedoch nicht in Form einer Führung, sondern einer Rallye.
Beginn dieser um etwa 14 Uhr. Ende dieser um 14:55 Uhr.
Leider, und das führte dazu, dass man sich meiner Meinung nach nicht viel ansehen und genießen konnte, war es ein Wettbewerb und vergleichsweise wenig Zeit, sich Dijon anzusehen und kennenzulernen. Man konzentrierte sich mehr auf das Gewinnen der Rallye als auf die Erkundung der Stadt.
Gewonnen hat zuletzt meine Gruppe, da aufgrund eines Unentschiedens eine Stichfrage beantwortet werden musste, die wir für uns entscheiden konnten.
Im Anschluss eigene Wege durch die Stadt, in meinem Fall etwas Ausruhen im Zimmer und dann die Suche nach etwas Essbarem.
Fündig wurden wir in der Innenstadt bei einem asiatischen Restaurant, das japanische, peruanische und thailändische Gerichte zur Auswahl stellte.
Mit 16,90 € für eine normale Portion ein stolzer Preis, aber asiatische Küche ist ja immer etwas teurer.
Das Essen war gut. Eine Hürde gab es aber dennoch, das Rückgeld.
Man glaubt kaum wie schwierig es sein kann, Rückgeld zu bekommen, aber nach 15 Minuten, mehreren Versuchen mit der Bedienung und einem Gespräch mit dem Chef, der sich dann der Sache annahm, hat es dann doch funktioniert.
Dann noch Butter kaufen, nach Hause und Schlafen.
Mittwoch, 5. Juni 2024
Aufstehen um kurz vor acht. Zum Frühstück das selbstgebackene Brot von zu Hause und dazu Marmelade. Dann um etwa 10 Uhr auf zum „Gare de Dijon“ um nach Beaune zu fahren und dort ein wenig die Stadt zu besichtigen und einen Ausflug in die Weinberge zu machen.
Am Bahnhof gilt es noch Wartezeit zu überbrücken, die wir größtenteils mit Gesprächen bestreiten. Außerdem war in dem Bahnhof auch ein Klavier aufgestellt, auf dem man frei nach Lust, Laune und Belieben spielen konnte.
Das haben wir natürlich ausgenutzt und uns und anderen Franzosen die Wartezeit vergnüglicher gemacht. Wir, die wir Klavier spielen konnten, waren sogar so gut, dass man uns fast gar nicht mehr weggelassen hätte.
Wir konnten uns dann doch noch losreißen und schließlich nach Beaune fahren. Dort angekommen, entschieden wir uns das sogenannte „Hôtel de Dieu“, also wörtlich übersetzt das „Hotel Gottes“, zu besuchen. Jenes Hotel ist jedoch nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Hotel, in dem Gäste beliebig übernachten können und in dem man so gut isst, wie Gott in Frankreich, es ist ein ehemaliges Kloster, das ebenfalls ein Hospital für die arme und bedürftige Bevölkerung war.
Gegründet wurde es 1443 und sogar bis 1971 als Hospital genutzt.
Der Hauptsaal war für die kranke, ärmliche Bevölkerung reserviert, in der die Kranken gepflegt wurden. Mit einer Art Holzwand als Abtrennung folgte im selben Raum ein Altar, der den Gottesdiensten der Klosterschwestern vorbehalten war, aber so, dass die Kranken die Gesänge mitbekamen und ebenfalls zu einem gewissen Teil am Leben mit Gott Anteil hatten. Darüber hinaus gab es natürlich eine Küche, einen Klostergarten, in dem verschiedene Heilkräuter angebaut wurden, eine Apotheke und eine Rezeptur, wie der Apotheker den Ort der Herstellung von Arzneimitteln nennt.
Darüber hinaus konnten reichere Bürger und Adelige gegen ein gewisses Entgelt in Form von Spenden eine weitreichendere und komfortablere Behandlung und Pflege im Alter in separaten Räumlichkeiten erhalten.
Neben den natürlichen Räumlichkeiten wurden auch einiges an Operationsbesteck, Spritzen und Einrichtungsgegenständen und Truhen beziehungsweise Kästchen für Kleidung und Schmuck ausgestellt, die, wie es für Mittelalter, Renaissance und andere Epochen üblich war, mit Schnitzereien verziert waren.
Natürlich gab es auch einen Souvenir-Laden, aber das einzige Interessante waren Teppiche und Wandteppiche mit schönen Bildern darauf, die aber zum einen mit über 1000 Euro jenseits meiner Gehaltsklasse waren und außerdem, was schwerer wog, ziemlich schlecht zu transportieren waren, wenn man nicht mit dem Auto da ist.
Natürlich gab es auch davor noch Souvenir-Läden, aber da hat mich persönlich auch nichts angesprochen, es gab Geschirrtücher und Tischdecken.
Bis zum Treffen zum Spaziergang in den Weinbergen blieb noch viel Zeit, und es war kurz vor 13 Uhr. Und was macht man? Natürlich ein Restaurant für das Mittagessen suchen.
Diesmal wurden wir im „Bistrot des Halles – Le Baltard“ fündig.
Dort kam ich in den Genuss eines außergewöhnlich guten Boeuf Bourgignon mit einem dazu passenden Rotwein. Sehr empfehlenswert.
Danach mussten wir nur noch den Ort finden, an dem wir uns zum Beginn des Spaziergangs verabredet hatten.
Alle anderen waren schon vorgegangen, nur Frau Pauly, Herr Widmayr und ich, die wir unser Mittagessen in dem Restaurant genossen haben, mussten noch hinfinden.
Im Gegensatz zu den ganzen anderen digitalen Menschen, die nicht mal eine Karte lesen können, haben wir uns mit einem Stadtplan zurechtgefunden.
Allerdings hatten wir doch ein zwei Schwierigkeiten, aber wir sind dann an dem See angekommen, der den Beginn unseres Spaziergangs eingeleitet hat.
Der Spaziergang zog sich über eine Strecke von sechs Kilometern, bei dessen Beginn schon einige der Damen mit lauten Unmutsbekundungen kundtaten, dass ihnen der Weg doch etwas zu beschwerlich sei. Andere versuchten krampfhaft den Jungs, also uns zu verkaufen, dass wir ihre Trinkflaschen den ganzen Weg tragen sollten, weil sie schlecht ausgerüstet waren und bei über 27°C nur eine Handtasche dabei hatten, aber nichts, in dem man etwas zu trinken hätte unterbringen können.
Der Spaziergang, der dann doch ungefähr drei Stunden in Anspruch nahm, bot einige Möglichkeiten wunderschöne Ausblicke zu genießen.
Hier ein paar Aufnahmen der Weinberge und der Gegend:
Nach etwa drei Stunden näherten wir uns wieder der Stadt Beaune. Am Stadtrand, noch in den Weinbergen, begegneten wir dann einer 90-jährigen Französin, die uns dazu aufforderte, die Kirschen am Wegrand zu probieren, denn diese seien zum einen sehr gut, saftig und süß, zum anderen sei es erlaubt und niemand anderes würde sie ernten, außer denen, die auf Spaziergängen vorbeikämen.
Wieder in Beaune, kauften sich alle noch eine große Flasche Wasser, um nicht zu dehydrieren, woraufhin wir zum Bahnhof gingen und wieder zurück nach Dijon fuhren.
Zu Abend für meinen Zimmergenossen einen Döner, für mich diesmal Brot mit Marmelade und Butter.
Auf dem Rückweg fragten uns dann die Damen, ob wir sie nicht in eine Bar begleiten wollten, um etwas zu feiern.
Besagte Bar war das „Bodega“. Es als Bar zu bezeichnen, erwies sich jedoch als äußerst unpassend, denn kein Begriff war so weit davon entfernt, dieses Etablissement zu beschreiben wie der Begriff „Bar“.
Es ähnelte viel mehr einem Klub. Noch dazu ein Klub, der meiner Meinung nach in dem Stadtbild vollkommen überflüssig war, denn jede Bar bietet bessere und günstigere Getränke sowie erhebliche bessere Musik, bei der man nicht, wie viele meinen, in spastische Zuckungen verfallen muss, sondern zu der man sich auch wirklich bewegen kann. Herumhampeln kann jeder, den verzweifelten Versuch, sich rhythmisch zu bewegen, haben viele meiner Mitfahrerinnen versucht… Jedoch, es sollte nur bei einem Versuch bleiben. Nicht mehr und nicht weniger. Darüber hinaus unterlag das innere besagter „Bar“, eine Schande für jede Bar dieses Gebilde so zu nennen, einem Lautstärkepegel der, milde gesagt, als ungünstig und gesprächsvereitelnd beschrieben werden kann.
DOMINE SALVA ME!!!
In diesem Fall hat der Herr meinen Ausruf auch erhört, in Form meines Zimmergenossen, der, es wie ich nicht länger in der „Bar“ aushielt.
So sind wir dann nach einem Drink wieder abgezogen und, um in bayerische Mundart zu verfallen: „Grad schee war’s!“
So endete Tag drei.
Donnerstag, 6. Juni 2024
Der jüngste Tag ist angebrochen, nur noch heute und am Freitag wieder abreisen.
Erst mal frisch machen, dann frühstücken.
Um 10 Uhr sollen wir uns im Empfangsbereich treffen um dann gemeinsam in „Musée des Beaux-Arts“ zu gehen. Eintritt frei.
Anstatt mich in Langen Beschreibungen zu ergehen, lasse ich hier lieber die Kunstwerke für sich selbst sprechen.
Das Einzige, was man sich an dem Museum sparen kann, ist der dritte Stock.
Zeitgenössische Kunst, wobei Kunst wohl etwas übertrieben ist.
Was die Hersteller und vor allem die Kritiker geraucht haben, um so etwas als künstlerisches Können zu beschreiben und als Kunst gelten zu lassen, ist wohl wie die Drogen in Rauch aufgegangen.
Ein flacher Stein wird mit den richtigen Pilzen schnell zum Gesicht in Profilansicht mit einer Mütze. Aber nur mit genügend Psilocybin im Organismus, von dem man schöne Halluzinationen bekommen soll. Ein Stein bleibt, ohne Bildhauerei, immer noch und unwiderruflich, ein Stein. Nicht weniger und vor allem nicht mehr.
Aber genug davon.
Und wenn man schon in Dijon ist, muss man natürlich auch noch Senf kaufen.
In diesem Fall, den berühmten Senf von Edmond Fallot, der ist die örtliche Marke und außerdem sehr gut. Es gibt ihn mit Estragon, Weißwein, Nüssen, Brot, Pinot Noir…
Und natürlich den ganz normalen Senf aus der Bourgogne.
Die Probiergläser kosten auch nur 3,50 – 4 Euro und sind damit relativ preiswert.
Blöderweise ist im Supermarkt zwei Blocks weiter ein und derselbe Senf etwa 50 Cent günstiger. Ärgerlich.. Aber gut, für das nächste mal wissen wir es ja jetzt.
Noch ein bisschen in der Stadt rumspazieren, einen Kaffee trinken und Brotzeit machen.
Und dann raus aus der Hitze und ins Zimmer. Am Abend dann noch ein letztes Abendessen mit allen zusammen.
Auf der Karte gab es einiges an Auswahl auch zu ziemlichen Preisen, manchmal ungerechtfertigt, auch wenn die Qualität gut war, aber fünf dünne Scheiben Käse für 11 Euro? Doch etwas teuer oder?
Und von den Portionen wurde man nicht direkt satt. Aber gut war es schon.
Im Anschluss an das Abendessen gingen wir dann noch feiern.
Der Großteil der Damen in besagtes „Bodega“, wir haben uns eher an gemütliche Bars gehalten.
Bis 2 Uhr am Freitag waren wir unterwegs, und dann sind wir nach Hause.
Freitag, 7. Juni 2024
Heimfahrt: Da lässt sich eigentlich nicht viel sagen. In Frankreich gab es keine Verspätungen von den Zügen her. In Deutschland schon. Wie könnte es auch anders sein, auch wenn die Überschwemmungen eigentlich ausgestanden waren.
So sind wir um 18 Uhr, mit 2 Stunden Verspätung, in Augsburg Hbf, an unserem Ausgangspunkt angekommen. Und das war es dann auch.
Katzenhirn. Am 19.05.2024 trug sich ein Ereignis zu, das keiner der Einwohner des beschaulichen Ortes so schnell wieder vergessen wird. Hans Moslgruber, der Schuster des Ortes, überfiel schon am Morgen die ortseigene Bankfiliale, um nach eigenen Angaben und den Angaben von Zeugen Geld abzuheben, um das beim Frühschoppen getrunkene Bier zu bezahlen.
Es trug sich wie folgt zu. Hans Moslgruber und sein Schulfreund Schorsch Gerstenmaier trafen sich um acht Uhr im Hehnerwirt, um gemeinsam den Tag gebührend zu beginnen, nämlich mit einer Weissen, wie es sich gehört. Nach dem fünften Weissbier sprach die Bedienung Frau Theresa Gstettenbrecht, genannt Resi, den Angeklagten Hans M. an: „Sag mal Hansi, konnst du denn des eus zeuen?“
Nach längerer Zeit, so berichtete Theresa G., habe er undeutlich geantwortet: „……………..Naaaa…………..Wart a moi……!“.
Mit Erfindergeist im leicht benebelten Gehirn, bat er schließlich: „Du Resi … Hol ma a moi des Küchenmesser vom Alfons und laf net weg, i kim glei wieder.“
Was sich dann zutrug, bleibt unbeschreiblich, weshalb die einfachsten Worte genügen müssen. Hans M. begab sich in die Sparkasse und stach mit den Worten „Gib des Geld her, du Wuildsau“ 88 mal auf den Geldautomaten ein. Nur mit Mühe konnte der zügellose Hans M. von dem Automaten befreit werden.
Inspiriert von Kabarettist und Comedian Markus Stoll alias Harry G.
Die oben genannten Namen sind fiktiv. Parallelitäten zu echten Personen sind rein zufällig, darüber hinaus dient der Text nur humoristischen Zwecken. Der Ortsname der vorkommt ist real, hat jedoch keinerlei realen Bezug zu obigem Text.
Unser Autor Gabriel hat sich in seinem Heimatdorf Dasing auf Spurensuche begeben und dabei das „Heimatkundliche Museum“ der Gemeinde besucht.
Das Museum befindet sich in der Bahnhofstraße und zeigt Ausstellungsstücke wie das „Dasinger Gwand“, landwirtschaftliche Geräte, eine alte Küche und ein Schlafzimmer sowie ein altes Klassenzimmer.
Bevor der Artikel auf dem Schülerzeitungsblog erscheint, hier schon mal vorab Eindrücke von Gabriels Spurensuche:
Im Zirkus: Löwe gehorcht nicht – Dompteur deutlich angefressen
Keinen Bock mehr – Schafsingle sucht wollige Angelegenheit
Jäger trifft Liebe seines Lebens – jetzt wieder solo unterwegs
Und zuletzt realer Irrsinn:
Ein 10-jähriger norwegischer Junge klaut das Auto seiner Eltern, um damit zu seinen Großeltern zu fahren. Nachdem er von der Straße abgekommen ist, sagt er der Polizei folgendes: „Ich bin ein Zwerg, der seinen Führerschein zu Hause vergessen hat“.
Musik, Gesang, Tanz und eine grandiose Vorführung. Damit bestach und faszinierte uns das Theaterseminar unter der Leitung von Frau Seemiller und Frau Wöhrl. Nachdem die Schülerinnen und Schüler lange geprobt hatten und auch lange Tage in der Schule verbrachten, konnte es am Donnerstag und Freitag, 29. Februar und 1. März 2024, in der Aula letztlich zum Höhepunkt des Seminars kommen, auf den sowohl die Schule als auch die Angehörigen der Produktion hingefiebert hatten.
Das Stück „Fast Genial“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Benedict Wells. Ausgewählt wurde es von Frau Wöhrl und Frau Seemiller, „um in einem Versuch das Thema Gesundheit und Theater zu verbinden“, weil Iris Seemiller als Betreuerin des Seminars Unterstützung suchte und in Gesundheitslehrerin Maria Wöhrl fand. Zwei Stücke standen zur Auswahl und die Schüler entschieden sich für „Fast Genial“. Hier der Inhalt kurz zusammengefasst:
Die 17-jährige Francis Dean lebt in Nordamerika in einem Trailerpark. Ihre Mutter leidet unter Depressionen und hat bereits mehrere Suizidversuche begangen. Als sie Ihre Mutter im Krankenhaus besucht, lernt Francis dabei auch Anne-May kennen, die ebenfalls in der Psychiatrie ist. Sie verliebt sich Hals über Kopf in Anne-May und als Francis in einem Brief ihrer Mutter erfährt, dass sie, Francis, durch eine Samenbank gezeugt wurde und ihre Gene die eines Genies enthalten, beschließt sie, aufzubrechen und nach Ihrem Vater zu suchen.
Mit ihrem Freund Grover und Anne-May, die „rein zufällig“ aus der Anstalt entkommt, bricht sie auf und reist einmal quer durch Nordamerika. Irgendwann trifft sie auf einen Jungen, der ebenfalls durch die Samenbank gezeugt wurde und der eine Pflegerin findet, die die gestohlene Akte über Ihre Zeugung noch immer bei sich hat. Durch sie erfährt Francis nun, dass ihr Vater jetzt in Tijuana in Mexiko lebt. Sie brechen auf um ihn zu finden.
Allerdings erwartet sie ein unerwarteter und äußerst unerfreulicher Fund. Ihr Vater ist weder schlau, noch reich, geschweige denn wohlhabend. Er ist ein Handwerker, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält und bereits mehrere Liebschaften durchlief. Außerdem ist sein IQ kaum nennenswert. Enttäuscht fahren sie wieder nach Hause. Sie trifft ihre Mutter wieder, und hat noch 5.000 Euro von ihrer Reise übrig. Das nutzt sie in Los Angeles um ein kleines Vermögen anzuhäufen, mit dem sie ihrer Mutter, ihren Freunden und sich selbst ein neues und besseres Leben ermöglichen möchte.
Die Hauptdarsteller Elizabeth Frolenkow, Anaiis Turk und Christian Fehn schafften es gekonnt, ihre gespielten Charaktere zum Leben zu erwecken. Elizabeth Frolenkow, die die Rolle der Anne-May spielte, konnte die labile Persönlichkeit in ihrem Schauspiel so perfekt abbilden und dabei glaubhaft wirken, dass man meinen könnte, sie wäre tatsächlich verrückt. Anaiis Turk brachte es fertig, mit ihrer Rolle der auf der Suche nach ihrem Vater befindlichen Jugendlichen die Gefühle nach Verzweiflung, Verlorenheit in einer komplexen Welt ohne Vater und mit einer psychisch kranken Mutter darzustellen; aber auch Hoffnung anzudeuten, sodass das Publikum mit den Charakteren litt und mitfühlte. Christian Fehn bildete alles in allem den moralischen und rationalen Rückhalt, den er zu verkörpern hatte, meisterhaft ab.
Musikalisch unterstützt wurde die Gruppe von Lea Kreppold, Lena Paula und Eva Tradt, die mit Gitarre, Flügel und Gesang eine virtuose Atmosphäre schufen, die gefühlvoller nicht hätte sein können. Die Tanzeinlagen wurden von Tänzerinnen bestritten, die sich äußerst elegant zu bewegen wussten, wenn auch bewusst etwas zeitverzögert, sodass manche oft etwas arhythmisch tanzten.
Technisch unterstützt wurde die Theatergruppe dieses Jahr nicht nur durch unseren Hausmeister Herrn Lindermaier, sondern auch durch den Vater von Lena Paula, selbst Musiker, der Mikrofone und anderes bereitstellte, wodurch die Vorstellung dieses Jahr auch in den letzten Reihen super verstanden werden konnte.
Die hohen Erwartungen an unsere Schauspielerinnen und Schauspieler wurden rundherum erfüllt. Schulleiterin Hermine Scroggie gab von sich an, durchwegs vor allem gespannt auf das Ende gewesen zu sein. Auch Dietmar Bauer, der Ministerialbeauftragte für die Beruflichen Oberschulen in Westbayern, wollte sich dieses Schauspiel auf keinen Fall entgehen lassen. Schon im Vorjahr war er begeistert und ist auch jetzt noch „wahnsinnig beeindruckt, was die Schule und was die Schüler hier auf die Beine stellen“.
Nicht nur das Publikum, sondern auch Frau Wöhrl und Frau Seemiller schienen sehr zufrieden mit der Vorstellung. Einzig war es nach eigenen Angaben für Frau Wöhrl, da es ihr erstes Theaterseminar war, sehr neu und herausfordernd ein so umfangreiches Projekt zu gestalten.
Auch Friedo meint: Gratulation an das Theaterseminar!
Anlässlich des Tages der deutsch-französischen Freundschaft, der an den Elysee-Vertrag vom 22. Januar 1963 erinnert, fand auch bei uns an der Schule, wie jedes Jahr, eine kleine Veranstaltung statt.
Mit von der Partie waren die Französischkurse „Fortgeschritten“ und „Anfänger“ unter der Leitung von Frau Pauly, die vor allem mit der Umsetzung betraut wurde, und Herr Widmayr, der mit seiner Organisation für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Besonderes Lob soll an dieser Stelle auch den Schülerinnen und Schülern zuteil werden, da diese mit Ihrer Arbeit in der Küche und einem eigenen System zur Teigherstellung (Trockenzutatenstation, Flüssigzutatenbereich und Rührstation) besonderes „Engagement und ein hohes Maß an Eigenverantworung“ an den Tag legten, so Herr Widmayr. „Obwohl es mit Einkaufen und der Delegation zuweilen etwas stressig war, hat es mich doch gefreut, so viel Bereitschaft zur Mitarbeit zu sehen“, sagte er in diesem Zusammenhang.
Mit involviert war auch unsere Assistenzlehrkraft Madame Lucy Martinez, die Anfang dieses Jahres aus England an die FOS/BOS kam, um die Fremdsprachenlernen und das Lehrerkollegium im Englischunterricht zu unterstützen. Sie selbst studierte lebte acht Jahre in Frankreich und spricht demnach fließend französisch.
Als Endresultat wurden rund 300 Crêpes verkauft. Der Gewinn beträgt rund 450 Euro und wird großteils an „Hilfe für Togo e.V.“ gespendet, um dort vor allem das Bildungssystem, aber auch die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem zu unterstützen. Der Rest des Geldes wird an eine Organisation in Haiti gespendet.