Was passiert dank Corona mit unserer Generation?

Menschen fällen in ihrer Jugend so viele Entscheidungen, merzen Fehler aus und versuchen bei dem Gedanken Erwachsen zu werden, nicht umzukippen. Die einzigen Momente, in denen wir durchschnaufen können, und nicht von Hormonen und Klausuren in einen unaufhaltsamen Sturm aus Chaos gezogen werden, sind doch zuhause.

Aber seit März sind wir an unseren Laptop gekettet und gezwungen, unsere eigenen vier Wände anzustarren. Also Netflix-Marathon neben dem Online-Unterricht für die richtige Work-Life-Balance?

Die Meinungen gehen weit auseinander; viele Menschen finden den Lockdown sinnvoll, andere haben andere Überzeugungen. Auf welcher Seite man letzten Endes steht, ist egal, wenn man sich ansieht, was Jugendliche in diesen Monaten an „echter Zeit“ oder Neudeutsch Quality Time verloren haben. Dafür braucht man keine Meinung oder Überzeugung, es ist ein Fakt.

Konzerte? Nein. Freunde treffen? Nein. Aus dem Haus verschwinden, um dort wenigstens durchschnaufen zu können? Nur mit Maske. Für Kinder ist der Lockdown eine Sache, die sie jetzt noch nicht nachvollziehen können. Die meisten finden Beschäftigungen, notfalls durch die Eltern oder durch von der Schule verteilte Aufgaben. Vielleicht sagt man ihnen, dass es nicht mehr lange dauert oder sie sich keine Sorgen machen müssen.

Ich bezweifle, dass Jugendliche solche Sätze wirklich „hören“. Die sollen mehr Verständnis haben, sich auf ihre Online-Kurse konzentrieren und am besten nicht auch noch durchdrehen. Sie treten an die Schwelle des Erwachsenwerdens und müssen einen kühlen Kopf bewahren.

Sowieso sind diese Jahre verrückt, ungeplant und an einigen Stellen schockierend. Man darf viel und doch nichts. Ins Kino gehen oder an heißen Sommernächten schwimmen gehen sind die besten Erinnerungen, neben den Schnispeln an die Schulzeit und die Freundschaften. Das fehlt uns allen.

Wir wollen Fehler machen. Die Welt genießen und dabei tausende Emotionen gleichzeitig spüren. Statt das Leben in Farben zu sehen, sehen wir es in Pixeln auf Bildschirmen.

Lasst uns trotzdem auf das Beste hoffen und die Zeit durchstehen. Unten findet ihr eine Telefon-Hotline, die darauf spezialisiert ist, Menschen in der Zeit der Pandemie beizustehen.

Wenn wir jetzt schon keine Erfahrung machen können, wie Süßigkeiten ins Kino zu schmuggeln oder die Hausaufgaben im Schulbus zu erledigen (Ok, geben wir es zu, vielleicht kurz bevor wir uns in den Konferenzraum schalten), bleibt uns eine Erfahrung erhalten, die unsere Generation mit am Stärksten erleben wird:

Was es wirklich heißt, komplett allein zu sein und die Tür des Erwachsenenlebens ohne Hilfe zu öffnen.

Kommentar von Vanessa S.

Info-Telefon Depression:

0800 / 33 44 533
Mo, Di, Do: 13:00 – 17:00 Uhr
Mi, Fr: 08:30 – 12:30 Uhr
(www.deutsche-depressionshilfe.de/corona)