KI – ein Ersatz für menschliche Arbeit?

Gefühle, Emotionen, eine menschliche Reaktion, dies versuchen Künstler und Regisseure mit ihrer Kunst in der Menschheit hervorzurufen. Sie erschaffen Dinge, die faszinieren, etwas mit dem man sich identifizieren kann. Eine Eigenschaft, die nur Menschen in Menschen hervorrufen können, oder? Und doch hat die künstliche Intelligenz in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Einfluss und Fortschritt auf die Kreativbranche gewonnen – besonders im Film und der Musik.

Die Einsatzbereiche der KI sind weit gefächert. In der Filmproduktion unterstützt sie von Effekten bis zum Drehbuch den Prozess. Sie wird vor allem bei der Postproduktion eingesetzt, um Effekte zu generieren oder zu verbessern. Deepfakes, zum Beispiel, werden genutzt, um Gesichter auszutauschen, oder zu verjüngen, was Stuntdoubles und weitere Schauspieler hinfällig werden lässt. Dadurch wird das Gefühl der Echtheit für den Zuschauer gestärkt.

„Ersetzt künstliche Intelligenz den Menschen?“ Illustration über Procreate: Laura G.

Der Bereich, der in den letzten Monaten, den meisten Aufruhr verursacht hat, ist die Synchronisation und Übersetzung. KI-gestützte Tools können Lippenbewegungen des Schauspielers anpassen, um Filme realitätsnah zu synchronisieren. Das Abschalten eines Films, aufgrund schlechter Synchronisation und der Unangepasstheit des Sprechers und der Sprache, wird dadurch hinfällig. Auch der komplette Austausch von Synchronsprechern mit KI-generierten Stimmen steht im Raum. Dies sorgt beim üblichen Personal für Widerstand. Auf Social Media fordern sie auf, sich gegen diese Änderung aufzulehnen, um die emotionale Nähe des Films zu retten und so ihren Job zu sichern.

Auch in der Musik nutzt man die KI zum Generieren von Stimmen. Die Stimmen klingen täuschend echt und können so zum Beispiel einen verstorbenen Künstler wieder zum „Leben erwecken“ oder sogar komplett neue Sänger erschaffen. Durch sogenannte Trendprognosen analysiert die KI potentielle Hits, noch bevor sie auf den Markt kommen, und bewertet sie als gut oder schlecht. Dies gelingt ihr durch Analyse der Struktur, Geschwindigkeit, den Inhalt des Textes und die Reaktion der Hörer.

Einige Vorteile bringt das Einsetzen der KI in Musik und Film natürlich, vor allem in Hinblick auf Zeit- und Kostenersparnis, indem repetitive Aufgaben automatisiert werden. Auch kann dadurch eine Barrierefreiheit geschaffen werden, da die KI die Musik oder den Film für verschiedene Zielgruppen adaptieren kann. So wird die Generierung von Filmen für Gehörlose fast für jeden Film möglich sein.  

Aber die KI bringt auch hier, wie so oft, einige Risiken und Herausforderungen mit sich. Angefangen bei der Frage nach dem Urheberrecht. Denn wem gehört die Musik nun – demjenigen, der die KI generiert hat oder demjenigen, der die KI beauftragt hat? Diese Fälle sind juristisch noch nicht wirklich eindeutig geklärt.

Der Verlust menschlicher Arbeitsplätze ist wohl eines der größten Kritikpunkte. Denn, wie vorhin schon erwähnt, fürchten die Synchronsprecher vor den Verlust ihrer Arbeit. KI kann nun mal bestimmte Tätigkeiten ersetzen, was auch allgemein in der Produktion und Musikbearbeitung zu Verlust von Arbeitsplätzen führen kann.

Grundsätzlich ist KI kein Ersatz für menschliche Kreativität – kann jedoch Künstlern, Produzenten und Studios als ein neues Werkzeug dienen. Die Zukunft der KI in Film und Musik ist davon abhängig, wie wir diese Technologie nutzen und regulieren.

Text: Laura G.

Abistress – Wie man damit umgeht und ob die Prüfungspanik sich lohnt

Das Problem:

Der Abistress ist für viele ein Zeichen dafür, dass es „jetzt“ richtig losgeht – und dass man sich jetzt ein kleines bißchen mehr anstrengen muss. Den Abistress erleben viele, aber jede Person, die man fragt, hat eine andere Antwort auf die Frage, wie man damit am besten umgeht. Manche bereiten sich sehr früh auf die Prüfungen vor. Manche merken spät, dass man für ein gutes Ergebnis doch schon ein wenig lernen muss. Manche ziehen es durch und lernen 24/7 ohne an „unwichtige Sachen“ zu denken, wie Schlaf oder ein soziales Leben (wie der eine Autor dieses Textes). Andere entscheiden sich, gegen den Stress zu kämpfen und versuchen, sich beharrlich zu entspannen.

Symbolbild: Die Französischklasse frühstückt entspannt gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Pauly. (privat)

Was beim ganzen Abistress manchmal total untergeht: die eigene Psyche. Man hetzt von Prüfung zu Prüfung, lernt, plant, zweifelt – und hat dabei ständig das Gefühl, alles geben zu müssen. Aber keiner sagt einem, wie VIEL man eigentlich geben kann oder sollte. Der Druck kommt von überall: Lehrer*innen, die bereits in den Winterferien angekündigt haben, dass man demnächst anfangen soll zu lernen; Eltern, die fragen ob man schon angefangen hat zu lernen, Freunde, die selbst im Lernwahn sind – und vor allem von einem selbst, denn man will ja ein gutes Abi haben. Und plötzlich denkt man, man müsste irgendwie perfekt funktionieren.

-Kleiner Reminder: Muss man nicht.-

Antiabistressmethoden:

Strategien, die man von Mitschüler*innen hört, aufgelistet:

– sich mit ChatGPT anfreunden

-Sport, Sport und noch mehr Sport

– anfangen, zu rauchen / mehr zu rauchen (nicht empfehlenswert)

– Work-School-Balance: 50% der Zeit arbeiten und 50% der Zeit lernen

– schon bereit zu sein, du warst ja das ganze Jahr im Unterricht anwesend… (lustig)

– gar nichts zu machen und trotzdem optimistisch in die Prüfungen zu gehen (funktioniert, vorausgesetzt, der letzte Stichpunkt trifft zu)

– Lernspaziergänge (für alles außer Mathe, Physik und BwR geeignet und am besten, wenn man sich nicht schämt, Monologe mit sich selbst zu führen)

– einer anderen Person den Stoff erklären, während diese höflich zuhört

– gemeinsam mit anderen zu lernen (endet meistens mit dem vorherigen Stichpunkt)

– durchzufeiern und den Abistress zu vergessen (wirkt Wunder)

Wir haben von uns gelernt, dass es voll okay ist, mal nicht produktiv zu sein. Es ist okay, wenn man mal zusammenklappt, weint, zweifelt oder einfach nichts mehr kann. Es ist sogar richtig gut, sich mal komplett freizunehmen – für ’ne Stunde, ’nen Tag oder auch länger – einfach, um wieder durchzuatmen.

Was wirklich hilft:

  • Handy weg
  • Tief durchatmen
  • Was trinken
  • Einfach mal 15 Minuten lang nichts machen

Und redet. Mit euren Freund*innen, mit euch selbst, mit eurem Tagebuch, mit der Katze oder der Decke überm Kopf – egal. Hauptsache, das Chaos bleibt nicht nur in eurem Kopf und ihr pflegt eure sozialen Kontakte (nicht wie die andere Autorin dieses Textes, von der man nach ein paar Tagen die Antwort „Kann nicht!“ bekommt). Und bitte seid nicht so hart zu euch. Niemand verlangt, dass ihr alles perfekt macht. Abi-Stress ist real. Aber wir alle mussten/müssen da durch. Passt nur auf, dass ihr nicht wahnsinnig werdet!

Hat sich nun der ganze Stress gelohnt? Ein gesundes Gleichgewicht zu finden, damit man am Ende nach den Prüfungen noch Sprit hat, die Auszeit zu genießen und sich von dem Ganzen nicht überwältigen zu lassen, ist eigentlich extrem wichtig. Noten bleiben Noten und NCs bleiben NCs, aber nur eine überlegte und gleichzeitig auch relativ entspannte Lernstrategie sorgt für die besten Ergebnisse. Dieser Artikel kommt ja für die jetzigen 13. Klässler zu spät, aber hoffentlich können die nächsten Prüflinge aus den Fehlern und Erfahrungen der Prüflingen der vergangenen Jahrgänge lernen und dafür sorgen, dass die NCs überall steigen!

Text: Noel M., Jessica M.