Fotowettbewerb: Die Tiere unserer Heimat (Schuljahr 2017/2018)

Auch beim diesjährigen Fotowettbewerb haben wieder viele Hobbyfotografen unserer Schule teilgenommen und ihre besten Tieraufnahmen eingereicht. Alle Bilder sind bereits entwickelt worden, hängen im Schulhaus aus und machen die FOS/BOS Friedberg etwas grüner.
Im Rahmen des Wettbewerbs zeigten Ina Poetter, Lydia Herrmann und Nathalie Römmelt bei starker Konkurrenz das schärfste Auge und knipsten die Siegerfotos.
Auf diesem Weg bedanke ich mich bei allen Teilnehmern für die faszinierenden Naturaufnahmen und beim Förderverein, der das Projekt „Fotowettbewerb“ finanziell unterstützt hat.

Ein Gastbeitrag von Bernhard Kinast

Das Praktikum: Der Gang auf die Glocke

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen in einem weiteren Text dieser Serie geschildert werden.

Als ich letztes Schuljahr vor der Wahl stand, wohin mich mein Pflegepraktikum führen sollte, wusste ich genau: es soll eine medizinische Einrichtung werden. Ich freute mich sehr darauf, da ich selbst schon des Öfteren als Patientin im Krankenhaus war und nun „das Leben hinter den Kulissen“ hautnah miterleben wollte.

Der erste Tag

Mein erster Arbeitstag begann damit sämtliche Formulare zu unterschreiben. Mit neuen Klamotten und einem Namensschild ging es dann auf die „Station“. Als Erstes wurde ich der Stationsleitung vorgestellt, danach machte ich mich auf und stellte  mich höflich bei allen anderen Mitarbeitern vor. Eine Schwester nahm sich mir an und zeigte mir im Schnelldurchgang alles Wichtige. Danach sollte ich selbstständig die Patienten versorgen, wenn jemand etwas braucht. Nun stand ich auf dem Korridor und war erst einmal auf mich alleine gestellt. Ich hatte natürlich Angst, ich könnte etwas falsch machen. Ich wusste ja noch noch nicht wirklich, was auf mich zukam.

Der erste Patient klingelte. Als ich das Zimmer betrat, fragte er, ob er nicht ein Glas Wasser bekommen könnte. Ich füllte sein Glas auf und wir unterhielten uns noch einen Moment. Damit war das Eis zwischen mir und zumindest einem der vielen Patienten im Krankenhaus glücklicherweise gebrochen. Und ich konnte mich voll auf meine Arbeit konzentrieren.

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Die erste Woche

Bereits am zweiten Arbeitstag durfte ich den Blutzucker der Patienten messen. Eine Schwester hatte mit gezeigt, wie das funktioniert und so ging ich mit meinem Gerät von Zimmer zu Zimmer und maß bei den Patienten den Wert des Blutes. So lernte ich perfekt die Patienten kennen und ich konnte mich überall vorstellen. Alles lief prima, mir machte das richtig Spaß!

Für den Rest der Woche entwickelte sich schon eine richtige Routine. Arbeitsbeginn war um 6:00 Uhr morgens. Nach der Übergabe von der Nachtschicht in die Frühschicht ging ich los, um die Patienten zu wiegen. Danach habe ich geholfen, die Patienten aufzurichten und zu waschen, beziehungsweise zu duschen. Diese Aufgabe musste bis zum Mittagessen erledigt sein, wobei zwischendurch noch das Frühstück stattfand. Nach dem Mittagessen wurde der Blutzucker gemessen und die Tablettenschachteln neu aufgefüllt. Während dieser Arbeiten musste ich immer „auf die Glocke gehen“ – das nennt man so, wenn ein Patient klingelt. Um 14:15 Uhr fand dann die Übergabe der Frühschicht an die Spätschicht statt. Nach der ersten sehr anstrengenden Woche freute ich mich dann doch wieder darauf, dass die Schule „erst“ um acht Uhr beginnt.

Die restlichen 6 Wochen

Neben den eben schon genannten Aufgaben kamen noch das Führen des Aufnahmegesprächs, verschiedene Botengänge und die Einweisung neuer Praktikanten hinzu. Natürlich steht in einem Krankenhaus vor allem die Hygiene im Vordergrund, weswegen ich in jeder freien Minute die Versorgungswägen auffüllte und putzte.

Ein cooles Erlebnis war es, als ich eine Patientin zur Herzkatheter-Untersuchung begleiten durfte. Der Arzt war sehr freundlich und hat mir erklärt, was da alles auf dem Bild zu sehen ist. Ein ebenfalls einschneidendes Erlebnis war die Sonografie eines Patienten. Die Schwester vor Ort erklärte mir, was man auf den Bildern markieren muss und ob der Patient gesund ist. Außerdem erfuhr ich, dass sie als MRTA (medizinisch-radiologisch-technische Assistentin) arbeitet. Das Berufsbild ließ mich auch nach der Praktikumszeit nicht mehr los. Nach der FOS möchte ich deswegen eine Ausbildung zur MRTA anstreben.

Insgesamt lässt sich sagen, dass mir das Praktikum sehr viele neue und interessante Erfahrungen über das Arbeitsleben, insbesondere im Krankenhaus, eingebracht hat.

Anonyme Autorin

Schiffsmodelle und laute Motoren: Lehrer und Schüler haben viel Gemeinsames

Wenn Schüler und Lehrer einander begegnen, scheint es so, als ob sie nur wenig über einander wissen und es viele Unterschiede zwischen ihnen gibt. Doch in der Realität sieht es anders aus – denn sie haben viele Gemeinsamkeiten. Diese können Freizeitaktivitäten oder auch gleiche Interessen sein. In diesem Fall, den ich euch präsentieren möchte, ist es die Liebe zu Technik.

Herr Schwegler ist ein Mathematik- und Technologielehrer unserer Schule, der sich in seiner Freizeit gerne mit dem Modellbau von motorisierten Flugzeugen, die er auch fliegen lässt, beschäftigt. Dieses Hobby hat seinen Anfang im Alter von 14 Jahren genommen, als sein Vater ihm das Segelflugmodell „Dandy“ gebaut hat. Als er 20 Jahre alt war, musste er aufhören, denn Flugzeuge mit Dieselmotoren waren sehr laut und brauchen einen großen Platz, um fliegen zu können. Was Herrn Schwegler sogar einmal in Schwierigkeiten mit der Polizei brachte. Allerdings führte er später sein Hobby auf ähnliche Weise fort. Er hat für das Modell „Easystar“ einen Elektromotor selbst gebaut und versucht so oft wie möglich dieses fliegen zu lassen. Dies verschafft ihm laut eigener Aussage Ruhe und Entspannung.

Aber nicht nur Lehrer haben solche faszinierenden Interessen, sondern auch Schüler – in unserem Fall, Stefanie Mayr aus einer unserer Technikklassen. Sie beschäftigt sich seit nun bereits sechs Jahren mit dem Plastikmodellbau. Angefangen hat sie im Jahr 2012 mit einem Modell des bekannten Transatlantikliners „Titanic“. Mittlerweile sind es 8 Flugzeuge, 12 Schiffe, 2 Schiffe mit Hafen geworden und zurzeit befinden sich zwei Schiffe im Bau. Ihre größten Modelle sind ca. 80 cm lang. Eines dieser Modelle ist das legendäre Überschallflugzeug „Concorde“ und das andere ist das Kreuzfahrtschiff „Queen Mary II“. Ihr bisher aufwendigstes Modellbauprojekt war der amerikanische Rekord Transatlantikliner „United States“.

Das echte Schiff wurde 1969 außer Dienst gestellt und rostet seitdem vor sich hin. So ist die „United States“ in ihrem verrosteten Zustand an ihrem Pier in Philadelphia zu bestaunen. Das Modell von Stefanie Mayr hatte eine Bauzeit von über einem Jahr benötigt. Ein ebenso zeitaufwendiges Projekt stellte das schwedische Kriegsschiff „Vasa“ dar, da es sehr viele sehr kleine Details gab, die bemalt werden mussten. Ihr Lieblingsmodell ist das Modell des Containerschiffs „Colombo Express“, weil Stefanie auf einem Schwesterschiff ein Praktikum gemacht hat und ihr dieses sehr gut gefiel.

„Das Aufwendigste am Plastikmodellbau ist nicht das Zusammenbauen, sondern das Bemalen“, weiß Stefanie Mayr. Das reine Zusammenbauen eines Modells würde keinen großen Zeitaufwand erfordern – das Bemalen, ist vor allem dann zeitintensiv, wenn es viele kleine Details gibt. Um bei den Modellen zeitnah fertig zu werden, versucht sie jeden Tag zumindest eine halbe Stunde für ihre Modelle zu investieren. Dies ist zudem eine angenehme Abwechslung zum Stress in der Schule und im Praktikum.

Nour Ghazi schrieb für „Friedo“ über Stefanies Liebe zu Plastikmodellbau und Herrn Schweglers Interesse an manchmal zu lauten Motoren.

Das Praktikum: Bewusst werden der eigenen Stärken

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen im folgenden Text geschildert werden.

Der Arbeitstag

Eine sehr interessante Erfahrung ist, dass der Arbeitsalltag in meinem Praktikum meist doch recht unterschiedlich war. Es gab immer etwas Neues zu tun und länger andauernde Projekte; monotone und stumpfsinnige Aufgaben sind fast nicht vorgekommen. Es wurde nie langweilig, da es immer etwas zu tun gab.

Der Arbeitsplatz 

Dem einen oder anderen Kollegen fällt schnell eine tolle Geschichte ein, die ihm oder ihr auf den Nägeln brennt. Und die dann erst Mal zu einem intensiven Gespräch führt. Dazwischen wird wieder ein wenig gelacht. Durch den Austausch über aktuelle Themen lässt sich schnell ein angenehmes Arbeitsklima aufbauen. Es ist aber tatsächlich alles andere als durchgehende Ruhe und Konzentration: Kollegen sind keine Roboter, die nur auf ihre Computer-Bildschirme starren, wobei die gespenstische Ruhe durch das Klingeln des Telefons unterbrochen wird.

Erfahrungen am Computer

Für eine Veranstaltung mussten viele Excel-Tabellen erstellt bzw. überarbeitet werden. Ein weiterer Punkt war die selbstständige Erstellung einer Excel-Tabelle mit verschiedenen Mitgliedern und Ansprechpartnern. Gerade dadurch, dass ich selbst eine große Tabelle erstellen sollte und Teilnehmerlisten durchsehen und überarbeiten sollte, habe ich auch einige neue Erfahrungen im Umgang mit dem Programm Excel gemacht.
Was ich außerdem neu lernen durfte, war die Erkenntnis, dass man aus einer Excel-Tabelle heraus einen Serienbrief erstellen kann und diesen dann auch zu schreiben. Dies wird mir, wie ich denke, in Zukunft sehr gut weiterhelfen.

Umgang mit dem Zeitdruck

Eine weitere Erfahrung, die ich persönlich gemachte habe, betrifft die Situation, dass es zu stressigen Arbeiten unter Zeitdruck kommen kann. Ich habe gemerkt, dass es nicht sonderlich angenehm ist, eine hohe Anzahl an Briefen zu kuvertieren, wenn diese mittags bereits abgeholt werden sollen. Die Konzentration sinkt mit der Zeit und man ist nicht mehr ganz bei der Sache. Des Weiteren werden tatsächlich die Hände mit der Zeit trocken und man kann nicht mehr wirklich richtig die Briefe greifen und dann zusammenfalten! Es kann dir echt den letzten Nerv rauben und es ist anstrengend, wenn man nach 150 kuvertierten Briefen immer noch weitere 100 vor sich liegen hat.

Bewusst werden der eigenen Stärken

Nachdem ich bei der Vorstellung bei der Stelle angab, dass in mir eine gewisse kreative Ader steckt, durfte ich häufig selbst Listen oder Ähnliches gestalten. Dadurch konnte ich wieder neue Erfahrungen im Bereich der Gestaltung sammeln und auch ein bisschen mehr in intensive Verbesserungsgespräche über meine Ideen mit den Kollegen verfallen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich sehr viele positive Erfahrungen aus dem Praktikum ziehen konnte, obwohl es natürlich auch negative Erfahrungen gibt, die man überall machen kann bzw. fast schon machen muss. Aber alles in allem war dies ein erfolgreiches Praktikum.

Anonymer Autor

Ein Gespräch über unsere iPad-Klassen mit der stellvertretenden Schulleiterin Hermine Scroggie (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Guten Tag, Frau Scroggie! Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, dass das iPad in Klassen als unterstützendes Medium eingesetzt werden könnte?

Frau Scroggie: Dazu möchte ich kurz in das Jahr 2010 zurückblicken. Zu diesem Zeitpunkt ist es nämlich auf den Markt gekommen. Jedoch hat es mich damals noch nicht interessiert, da man nicht darauf handschriftlich schreiben konnte. Ende 2010 kamen allerdings erste Apps, auf denen man mit einem digitalen Stift schreiben konnte. Aus diesem Grund habe ich 2010 ein iPad gekauft und habe es zuerst alleine im Unterricht als Lehrkraft getestet. Dies hatte sehr viele Vorteile.

Friedo: Wie sehen diese in der Unterrichtspraxis aus?

Frau Scroggie: Vor allem konnte man fortan viele Bilder über den Beamer zeigen. Durch diese bunten Fotos anstatt kopierter schwarz-weiß Bilder ist es möglich, den Schülern eine Lernsituation besser näherzubringen. Außerdem kann man mit diesen Geräten Papier sparen. Dies unterstützt zum einen aus bekannten Gründen die Umwelt und stärkt unseren Namen als Umweltschule. In konkreten Zahlen: Als alle Klassen Papierklassen waren, hat man eine Palette Papier in zwei Schulwochen aufgebraucht. Unvorstellbar und umweltschädlich! Dies war ebenfalls ein entscheidender Grund, die iPad-Klassen als Pilotversuch zu starten.

Friedo: Wie sah es mit der Genehmigung für die iPad-Klassen aus?

Frau Scroggie: Es war keine Genehmigung notwendig, da die iPads nicht von der Schule gestellt werden, sondern privat finanziert werden müssen.

Friedo: Wie haben die Lehrerinnen und Lehrer auf die Einrichtung der iPad-Klassen reagiert?

Frau Scroggie: Auch viele Lehrer sahen Vorteile. Sie mussten keine umständlichen Folien mehr drucken und zudem kann die Anschaulichkeit des Unterrichts gesteigert werden. Außerdem kann man Schülerprobearbeiten leichter korrigieren, was ein Mehrwert für beide Seiten sein kann.

Friedo: Seit wann gibt es eigentlich an der Beruflichen Oberschule Friedberg iPad-Klassen?

Frau Scroggie: Die ersten iPad-Klassen gibt es seit dem Schuljahr 2014/15. Hierbei handelte es sich um ein Testjahr. Dies war zum Beispiel daran zu erkennen, dass es zu diesem Zeitpunkt noch kein WLAN gab. Jedoch war es da bereits möglich, zum Beispiel in Mathematik, das Programm „GeoGebra“ zum spielerischen Umgang mit Graphen zu nutzen und digital zu präsentieren. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, gemeinsam über Fehler zu sprechen. Das WLAN wurde allerdings schon im darauffolgenden Schuljahr eingeführt. Somit ist es seitdem beispielsweise auch möglich, Internetrecherchen anzustellen. Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es die iPad-Klassen in der heutigen Form.

Friedo: Gibt es auch Nachteile in der Arbeit mit den iPads?

Frau Scroggie: In einer Papierklasse kann man sich ablenken, die Gefahr ist in einer iPad-Klasse jedoch deutlich höher. Dies ist vor allem der Fall, wenn es viele Pausen im Unterricht gibt. Jedoch haben alle in der iPad-Klasse auch die Nutzungsbedingungen am Anfang unterschrieben. Dort ist festgehalten, dass wir einzelne iPads auch sperren können mit „Mobile Device Management“. Wir setzen dies allerdings nur ein, wenn wir es für nötig betrachten.

Friedo: Möchten Sie noch etwas in Bezug auf die Funktionsweises der iPads ergänzen?

Frau Scroggie: Die Einträge lassen sich digital mit Hilfe der „Good Notes“-App leichter sortieren und verwalten als in der Papierform. Des Weiteren traut man sich bei iPads mehr, Notizen daneben zu schreiben, da das Wegradieren viel einfacher ist. Darüber hinaus kann man beispielsweise gerade Linien mit oder ohne Lineal zeichnen, die Farbe der Schrift oder von geometrischen Figuren mit einem Tipp ändern oder wichtige Dinge mit Textmarker markieren. Dadurch kann man die Gestaltung des „Hefteintrags“ übersichtlicher gestalten. Hier ist es auch sehr leicht möglich, Dinge wegzuradieren oder rückgängig zu machen, was insgesamt eine große Flexibilität bedeutet, wenn es darum geht, den Lernstoff so zu gestalten, dass er dem Lernverhalten des Einzelnen entspricht.

Das Gespräch mit unserer stellvertretenden Schulleiterin führte Fabian Wölfle.

Ein Gespräch über die Berufsintegrationsklasse mit Lehrkraft Sascha Gaupties (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Hallo Herr Gaupties! Was ist überhaupt eine Berufsintegrationsklasse?

Sascha Gaupties: Die Berufsintegrationsklasse ist ein Angebot, um die zahlreichen eingereisten Mitmenschen hierzulande näher an das Bildungssystem heranzubringen und sie auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. Hierbei werden „Beruf“ und „Bildung“ kombiniert.

Friedo: An welcher Schulform wird so eine Klasse angeboten?

Sascha Gaupties: Die Berufschule ist für die Klasse zuständig und die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit über zwei Jahre den Mittleren Schulabschluss zu erwerben. Dies haben jüngst zwei Drittel der Teilnehmer geschafft.

Friedo: Haben alle Schüler einen Aufenthaltsrecht hier in Deutschland?

Sascha Gaupties: Ganz und gar nicht. Was die Arbeit natürlich nicht unbedingt erleichtert, weil es genug Beispiele von jungen Menschen gibt, die willig sind. Und eventuell eine Ausbildungsstelle bekommen hätten, die jedoch kein Asylrecht haben.

Friedo: Gibt es eine Möglichkeit für Menschen, die bereits einen Schulabschluss in ihren Heimländer erworben haben, diesen hier anerkennen zu lassen?

Sascha Gaupties: Es ist schwer, aber möglich. Man braucht zusätzlich zu den Abschlüssen noch Zertifikate, die in Deutschland gemacht werden müssen. Ich habe persönlich einige syrische „Abiture“ anerkennen lassen. Manche Abschlüsse werden auch „abgewertet“, was den Zugang zur Hochschule erschwert.

Friedo: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview für unsere Schülerzeitung führte Stevan Bibo.

Auf ein Wort mit unserem neuen Hausmeister Herr Lindermeir!

Nachdem er 30 Jahre lang als Schreiner arbeitete, entschied sich unser neuer Hausmeister Herr Lindermeir in seinen langjährigen Traumberuf – und damit an eine Schule, zu wechseln. Im Interview mit „friedo“ erzählt er, dass ihm seine ersten 14 Tage an unserer Schule sehr viel Spaß gemacht haben. Zudem gefällt ihm der freundschaftliche Umgang mit den Hausmeistern der umliegenden Schulen sehr gut. Der verheiratete Vater von zwei Töchtern stammt aus einer ehemaligen Landwirtschaft. Daher hat er seine Leidenschaft für das „Herumwerken“, sowohl im Garten als auch am Haus. Dies führte ihn zu seinem Traumberuf, den er das erste Mal an unserer Schule verwirklichen konnte. Er erhofft sich von den Schülern Zufriedenheit und hofft auf ein gutes Miteinander. In seiner Freizeit kümmert er sich zu Hause in Edenried um seinen Garten. Zudem verreist er gerne mit dem Wohnwagen. Am meisten hat es ihm das Reiseziel Kroatien angetan.

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Wir wünschen ihm weiterhin viel Spaß an seinem Beruf und eine schöne Zeit an unserer Schule!

Von Steffi & Laura

Zwei Blätter, ein Stift und ein Glas Wasser – Jugend debattiert (Schuljahr 2017/2018)

Mitte Januar diesen Jahres fand an unserer Schule der Wettbewerb „Jugend debattiert“ statt. 28 freiwillige „Debattanten“ aller Jahrgangsstufen stellten sich der Qualifikationsrunde. In verschiedenen Klassenzimmern bekamen alle zeitgleich das Thema gestellt: „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ Da es sich bei „Jugend debattiert“ um einen offiziellen Schulwettbewerb handelt, mussten alle Schulen die gleichen Regeln befolgen. Beispielsweise erhielt jeder Teilnehmer zwei Blätter, einen Stift und ein Glas Wasser.

Nachdem das Organisatorische geklärt wurde, startete die Debatte. Zwei Schüler vertraten die Kontra-Seite; sie brachten unter anderem das Argument ein, dass die Sportnoten als Motivation für andere Fächer dienen würden, da diese in der Regel gut ausfielen. Die Pro-Seite, ebenfalls bestehend aus zwei Schülern, hielt mit ihrem Argument, dass es weniger Diskriminierung im Sportunterricht gibt, sobald die Noten entfallen würden, dagegen. Nach 12 Minuten freier Debatte, einigten sich die beiden Seiten auf ein gemeinsames Fazit – nämlich darauf, dass bei den jüngeren Schülern aufgrund der höheren Mobbinggefahr auf Notengebung im Sportunterricht verzichtet, hingegen bei den älteren Schülern die erbrachte Leistung dementsprechend benotet werden sollte.

Am nächsten Tag schafften es Tobias Merkl, Luca Hoffmann, Maximilian Göddert und Alexander Heise in die Finalrunde. Mit deutlich mehr Publikum und einer größeren Jury, lautete das Thema der Debatte: „Soll der Videobeweis beim Fußball abgeschafft werden?“ Die Pro-Seite startete mit einem starken Argument – die Schiedsrichter würden alle eine professionelle Ausbildung genießen und könnten daher die zu bewertenden Situationen meist richtig einschätzen. Die Contra-Gruppe entgegnete, dass der Videobeweis eindeutig zu einer richtigen, fairen Entscheidung führt und es somit zu weniger Fehlentscheidungen kommt. 12 Minuten und unzählige gute Argumente und Erläuterungen später, konnten sich die vier „Debattanten“ diesmal auf keinen Kompromiss einigen.

Allgemein war es eine flüssige und gelungene Debatte, was es der Jury nicht gerade einfacher machte, einen Sieger zu küren. Nach kurzer Beratung stand die Platzierung fest. Auf den 4. Platz schaffte es Luca Hoffmann, über den 3. Platz durfte sich Maximilian Göddert freuen. Dicht gefolgt von Tobias Merkl, erkämpfte sich Alexander Heise schließlich den 1. Platz.

Von unserer Autorin Nathalie Lehner

Jugend debattiert: Diskussion um den Videobeweis im Fussball (Schuljahr 2017/2018)

In Zeiten, in denen in der Gesellschaft populistische Tendenzen zunehmen, Fake-News sich rasend schnell verbreiten und mit Lügen politische Wahlen gewonnen werden, ist es wichtig, dass junge Menschen lernen, eigene Positionen zu begründen und gute Argumenten von schlechten zu unterscheiden. Genau hierin liegt der Wert des Wettbewerbs „Jugend debattiert“, der Mitte Januar auch an der FOS in Friedberg stattfand. Koordiniert wurde das Ganze von den beiden Lehrkräften Leonhard Fürst und Monika Uhlemair. 28 Schülerinnen und Schüler diskutierten zu den Themen „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ und „Soll der Videobeweis in der Fußball-Bundesliga ersatzlos gestrichen werden?“. Je zwei SchülerInnen standen auf der Pro- und auf der Contra-Seite und hatten je 24 Minuten Zeit, die besseren Argumente zu liefern. Bei Jugend debattiert besteht die Jury des Weiteren aus zwei SchülerIinnen und einer Lehrkraft, die extra dafür geschult werden.

Nach spannenden Debatten standen schließlich die vier Finalisten fest: Alexander Heise und Luca Hoffmann aus der F12TA, Maximilian Göddert aus der F11TD und Tobias Merkl aus der B12WA. Im Finale, das vor drei Schulklassen stattfand, wurden die Schulsieger ermittelt. Alexander Heise und Tobias Merkl debattierten und argumentierten am überzeugendsten.

Aber nicht nur für die TeilnehmerInnen und SiegerInnen ist dieser Wettbewerb bedeutend. Gesellschaftlich relevant ist vor allem, dass im Vorfeld des Schulwettbewerbes alle SchülerInnen in ca. acht Stunden das Debattieren und Argumentieren trainierten. Ohne das Engagement der Deutschlehrkräfte wäre dies nicht möglich. Das Debattiertraining fördert wichtige Kompetenzen: gründlich recherchieren zu einem Thema, dieses strukturiert aufbereiten und dann klar gegliedert vortragen, auf einander eingehen bei der Debatte, sich mündlich gut ausdrücken können, andere durch Sachkenntnis und einen stringenten Argumentationsgang überzeugen und einen Überblick in der Debatte behalten. All diese Fähigkeiten sind nicht nur für die Schule wichtig, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers. Und sie sind die Basis für politische Wertebildung und Demokratiefähigkeit.

Von Monika Uhlemair