Letzten Sonntag war es wieder soweit: Die rund 9 Millionen Wahlberechtigten waren wieder aufgefordert, zu den Wahlurnen zu schreiten. Die Wahlbeteiligung an der bayerischen Landtagswahl 2018 lag mit etwa 72% auf Rekordniveau – so hoch war sie bei einer Wahl dieser Art bisher noch nie.

Bei den Wahlumfragen fielen vor allem die sogenannten „Volksparteien“, also CSU und bis dato SPD, bei den Wahlumfragen für ihre Verhältnisse auf Rekordtiefs. Diese bestätigten sich auch bei der Wahl – dies war vor allem bei der SPD der Fall. Die Sozialdemokraten erlitten eine deftige Wahlniederlage. Sie stürzten auf 9,7% ab. Ihr Wahlergebnis wurde somit mehr als halbiert (Zum Vergleich: Die SPD erreichte 20,6 % bei der Landtagswahl 2013). Bei der Jugendwahl der Beruflichen Oberschule Friedberg schnitt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands mit nur 9,4% sogar noch schlechter ab.

Aber auch die CSU wurde zerrupft. Am vergangenen Sonntag war die absolute Mehrheit im bayerischen Landtag dahin. Die „Schwarzen“ stürzten auf 37,2 % ab und verloren wie die SPD über 10 % an Zustimmung. Deshalb muss die CSU nun eine Regierungskoalition eingehen. Dabei setzt sie höchstwahrscheinlich auf ein „bürgerliches Bündnis“ mit den Freien Wählern um den Parteivorsitzenden Hubert Aiwanger. Noch schlimmer setzte es der CSU bei der Juniorwahl zu. Dort erreichte sie sogar nur 22,3 % und musste somit die Spitzenposition an die Grünen (29,0%) abgeben.

Die AfD zieht mit 10,2 % das erste Mal in den Landtag ein, erreichte aber weniger als in den Prognosen erwartet (etwa 13%). Bei der Juniorwahl unserer Schule erreicht sie jedoch nur 6,0% aller Stimmen und blieb hinter den Erwartungen weit zurück.

Bei der FDP war es eine ähnliche Zitterpartie wie bei der Bundestagswahl 2013 – dieses Mal jedoch mit gutem Ende. Sie kommt mit 5,1 % in den Landtag und wird voraussichtlich als Oppositionspartei versuchen, der angehenden Koalition im Rahmen der Möglichkeiten die Stirn zu bieten. Die Jugend steht mit 9,0 % deutlich mehr hinter den Liberalen (Ergebnis bei der Juniorwahl der Beruflichen Oberschule Friedberg).

Ein sehr großer Unterschied zwischen Juniorwahl in Friedberg und der echten Landtagswahl ist bei den Freien Wählern zu verzeichnen. Während sie bei der echten Wahl mehr als jeder Neunte gewählt hat (11,6 %), wären sie (FW) bei den Jugendwahlen mit 6,2% beinahe an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Dies liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass diese Partei bei der Jugend vergleichsweise wenig bekannt ist und auch in den sozialen Medien relativ eingeschränkt auftritt.

Als größte politische Sensation gilt das Ergebnis der Grünen. Sie erreichten mit sagenhaften 17,5% das beste Wahlergebnis in Bayern und werden somit zweitstärkste Kraft im Maximilianeum werden. Bei der Juniorwahl der Beruflichen Oberschule 2018 erhält die Umwelt-Partei, wie bereits erwähnt, sogar 29,0% und damit dort sogar noch vor der CSU die Spitzenposition.

Noch zu erwähnen ist, dass es die LINKE eindeutig nicht ins Maximilianeum geschafft hat. Sie stolperte mit 3,2 % um fast zwei Prozentpunkte an der 5-Prozent-Hürde. Die Jugend hätte sie dagegen in den Landtag gewählt – auch wenn es mit 5,4 % eine enge Kiste war.

Weitere Parteien, die es nicht in den Landtag geschafft haben:

  • Die Piraten
  • Bayernpartei
  • Tierschutzpartei
  • ÖDP
  • Die PARTEI
Juniorwahl 2018 FDB

Ergebnisse der Juniorwahl für den bayerischen Landtag an der Beruflichen Oberschule Friedberg (2018)

Von unserem Autor Fabian Wölfle