Selbstoptimierung durch schuleigenes „Lerncoaching“

Vor Jahren in unserer Schule eingeführt durch Frau Hublitz hilft das Angebot „Lerncoaching“ Schülerinnen und Schülern vor allem bei Prüfungsangst und Lernstress. Das Lerncoaching will genau die Jugendlichen ansprechen, welche sich von eben diesen Problemen beim Lernen behindern lassen, die Schülerschaft, welche unter Prokrastination leidet und deren Berg an Arbeitsaufgaben immer größer, unüberwindbarer wirkt.

Für manche Schülerinnen und Schüler wird die Prüfungsvorbereitung zum Albtraum.

Der gesamte Prozess läuft in etwa so ab, dass man zunächst zu einem Kennenlerngespräch geht, wo die Lernkraft sich ein gutes Bild über dich und deine Probleme im Hinblick auf das Lernverhalten macht. Daraufhin folgen Treffen je nach Bedarf, meist reichen allerdings bereits ein bis drei Besprechungen, zum Beispiel im 2-Wochen-Rhythmus aus, um merkliche Erfolge aufzuweisen. Diese kleinen Sessions dauern zwischen 30 und 45 Minuten und können in Absprache so gelegt werden, dass sie ideal mit dem eigenen Stundenplan vereinbar sind.

Die Methoden werden unterschiedlich gewählt, je nach individuellen Stärken und Schwächen. An dem Lerncoaching kann man entweder alleine mit Frau Klein oder Frau Happ teilnehmen, oder man macht es zusammen mit ein paar Freundinnen und Freunden. Dafür gibt es dann das Gruppencoaching mit zwei bis drei Personen aus einer Klasse. Für dieses sind Frau Steinheimer und Schwarzenberger verantwortlich.             

Dieses Schuljahr gab es stand Dezember bereits vier Schüler, welche das Angebot nutzen. Laut den Lehrerinnen kann das Lerncoaching sich auch positiv auf das Notenbild auswirken.

Text: Thomas B.

Gute Nachrichten für E-Autofahrer: Flexiblere Ladeoptionen dank schuleigener Ladekabel

Die offensichtlichste und auch gerne genutzte Möglichkeit sein E-Auto nahe unserer Schule aufzuladen, sind die vier Ladestationen direkt vor dem Gebäude. An einer solchen können Schüler*innen und Lehrer*innen parken und ihr Fahrzeug „auftanken“. Wenn sie nach drei Schulstunden wieder zu ihrem Auto zurückkehren, ist der Tank mit 300 km Reichweite wieder aufgeladen.

Durch eine neue Ladetechnologie würden neue Parkplätze vor unserer Schule für E-Autos geschaffen werden. Die innovative Idee hierfür hatte Technologielehrer Herr Schwegler. Er möchte zusätzlich zu den Ladestationen eigene Ladekabel anbieten. Diese Ladekabel würden zwar nur einen Bruchteil der Leistung einer Ladestation aufweisen, da sie für 100-150 Kilometer ganze sechs Stunden benötigen würden, allerdings hätten sie einen entscheidenden Vorteil: Sie würden an jeder herkömmlichen Haushaltssteckdose funktionieren!

Vor dem Pavillon gibt es ebenfalls E-Fahrrad-Ladestationen, die aber bisher laut Herrn Schwegler kaum genutzt werden. Sein Vorschlag wäre, diese zu entfernen und die Anschlüsse für die neuen Ladekabel nutzbar zu machen. So können die bisher vorhandenen Lademöglichkeiten für Autos erweitert werden. Der Diplom -Ingenieur für Elektrotechnik hat das Ziel, die Ladekabel mit Schüler*innen des Wahlfachs „Aspekte der Physik“ selbst zu bauen. Dafür würde Schwegler einen Bausatz kaufen und den Prototyp mit den Schüler*innen, die übrigens alle Nicht-Techniker sind, an dem E-Auto von Lehrerkollege Herrn Rebitzer testen.

Ist der Test erfolgreich, so werden weitere Kabel gebaut. Schüler*innen und Lehrer*innen können sich dann die portablen Ladekabel bei der Schule ausleihen. Die Kosten für dieses Projekt übernimmt der Förderverein der FOS/BOS Friedberg. Da das zukunftsträchtige Projekt nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht mehr fertiggestellt werden kann, wird daran nächstes Schuljahr fleißig weiterentwickelt.

Text: Thomas B., Charlotte A.

„Rausch und Bausch“: Mini-Sagas zu Weihnachten

Die Klasse 13GB schreibt im Deutschunterricht von Frau Pecher kleine Weihnachtsgeschichten in 50 Wörtern verpackt…

Christmas

Mit dem ersten „Weiß“ werden wieder Kugeln aufgehängt, Kleinigkeiten
verschenkt und die Kälte in einer Tasse Glühwein ertränkt. Der Schal wie ein
Schleier für Sorgen, Geschenke als Grund für Freude am Morgen. Nur um
am Ende wieder leer auszugehen. Letztendlich wird es niemand verstehen,
also lasst das Schauspiel erneut geschehen.

Winter- Prokrastination

Heiligabend. Die Uhr tickt. Die gestressten Menschen drängen sich mit ihren
schreienden Kindern und vollgepackten Einkaufstüten an mir vorbei. Eilig
laufe ich die bunt erhellten Straßen entlang und gehe in jeden Laden auf der
Suche nach dem letzten Weihnachtsgeschenk. Schon wieder zu spät dran.
Schon wieder die Regale leer. Scheiße.

Ein kleiner Gefallen

Heute Nacht ist es soweit. Eigentlich habe ich ja Besseres zu tun, aber ich
habe es Marley versprochen. Jeder verdient eine Chance. Selbst dieser olle,
grantige Geizhals. Wie war noch mal sein Name? Moment mal, … Es ist
schon fast ein Uhr. Jetzt aber los. Zeit für eine Reise in die Vergangenheit.

Mistel-Teig

Toll, es ist kurz vor Weihnachten und schon wieder hab ich zu spät
angefangen, Plätzchen zu backen. Und dann schon wieder dieser Schock
wie jedes Jahr: Mein Mitbewohner hat mal wieder einen Mistelzweig
aufgehängt. Jetzt beginnt dieses Katz und Maus Spiel wieder. Erwischt! Wir
stehen drunter mit Teig.

Weihnachten 2021

Der Geruch von Rouladen steigt mir in die Nase. Mama und Julia sitzen am
Tisch und ihnen läuft das Wasser im Mund zusammen. Der Weihnachtsbaum
beleuchtet den ganzen Raum. Mein Papa steht am Spülbecken und lächelt
mich stolz an. Ich drehe mich um und plötzlich bin ich alleine am Herd.

Mein Hund und Weihnachten

Mein Hund hält nicht viel von Stille Nacht.
Er versteht nicht ganz, warum man das macht.
Warum bringt ein Mensch einen großen Stock ins Haus?
Warum sieht der so komisch aus?
Den ganzen Tag riecht es nach Essen.
Er bekommt sein übliches Fressen.
Mein Hund hält nicht viel von Stille Nacht.

Weihnachtssocken

Immer dieser Weihnachtsstress.
Jeder bekommt Geschenke , man muss den Baum noch schmücken und
„Oh Schreck“ die Gans ist weg.
Da freut man sich doch, wenn man was Warmes, Weiches hat.
So wie Dumbledore immer zu Weihnachten wollte,
Weihnachtssocken gefüllt mit Freude.
Denn Weihnachten ist Liebe, Wärme, Heiterkeit
und vor allem Gemütlichkeit.

Frohe Depression

Der erste Adventstag ist da. Habt ihr jedem, den ihr kennt, schon „schöner
erster Advent“ gesagt?
Weihnachtslieder in Dauerschleife. Zu Hause, im Auto, selbst der
Klassenkamerad. Bin ich gemein, wenn ich sage, wie es mich nervt?

Ein Geschenk für diesen, eines für jenen. Hat´s doch letztes Jahr was für alle
gegeben.

Das Weihnachtsbaumdrama

An Weihnachten wache ich auf und bemerke, es fehlt der Weihnachtsbaum.
Ich fahre zum Weihnachtsbaumverkauf und suche nach einem, doch alle
sind schon weg. Was machˋ ich nun? Ich hole die Axt aus dem alten
Schuppen. Im Wald angekommen suche ich einen und Hacke einen ab. Jetzt
ist Weihnachten gerettet.

Weihnachtsklischee

Ich betrete unsere Dorfkirche. Das ganze Jahr über ein besonderer Ort. Nur
heute ist sie noch wundervoller. Die Glocke läutet den Messbeginn ein. Der
Organist lässt die Orgel erklingen. Draußen fällt leise der Schnee und verleiht
der Welt einen Weihnachtszauber. Es erklingt „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Jetzt ist richtig Weihnachten.

I ˋm driving home for Christmas

Ein scheinbar wundervolles, gemeinschaftliches
Familienfest, wo gute Miene zu bösem Spiel
gemacht wird, schlechte Erinnerungen wiederbelebt werden –
Der Tag an dem die Rolle mit dem lächelnden
Gesicht ihren schwierigsten Auftritt hat.
I ˋm driving home for Christmas – Das Fest des
Alleinseins im Trubel der Familie.

Bayrachten (Erklärung: Bayram=Fest der Muslime)

Es klingelt schon an der Tür, Mama stresst in der Küche, „Ayse, ,mach die
Tür auf.“ Gleichzeitig erklingt unten „Santa Baby“. „Maria, hilf deinem Papa
beim Aufräumen“, „Mama, die Gäste kommen doch erst in einer Stunde“ …
Am Ende des Tages wird in beiden Haushalten gefeiert.
Egal, ob stressig oder nicht.

Adventskalender

Heute ist es nun endlich soweit, der Tag der Tage. Ab heute kann ich jeden
Tag ein Türchen öffnen und jeden Tag das süße Antlitz meines Gins spüren.
Ab heute jeden Tag in Rausch und Bausch. Denn das beste an der kalten
Weihnachtszeit ist doch der Genuss des edlen, klaren Zeugs.

Texte: Klasse 13GB

Unterrichtsprojekt: „Altersanzug“ macht das Altern erfahrbar

Am 12. Oktober 2021 hatten wir, die Schülerinnen der BOS 13 Gesundheit, im Unterricht von Lehrerin Vera Kinzelmann die eindrucksvolle Gelegenheit am eigenen Körper zu erfahren, wie sich körperliche Einschränkungen im Alter anfühlen. Dafür stand uns der „Altersanzug“ der Schule zur Verfügung. Mit Schienen an den Extremitäten, einer Halskrause, sowie einer schweren Bleischürze konnte man Bewegungseinschränkungen und die Atemprobleme deutlich spüren. Selbst das Aufstehen von einem Stuhl bereitete uns Schwierigkeiten.

Auch das stark reduzierte Sehvermögen verursacht durch die verschiedenen
Augenerkrankungen konnten wir mit entsprechenden Brillen nachempfinden. Des Weiteren machten uns Ohrenschützer die Probleme der Schwerhörigkeit deutlich. Diese Beeinträchtigungen führen zur Abnahme der Eigenständigkeit
und dazu, im Alter auf andere Menschen angewiesen zu sein.

Daraus konnten wir für uns schließen, wie wichtig es ist, schon früh präventive Maßnahmen zu ergreifen, um im Alter fit zu bleiben und unsere Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

Die Schülerinnen der B13 Gesundheit

Spitzenplatz für Lindner und die FDP: Die FOS/BOS Friedberg hat gewählt

Die Bundestagswahlen sind vorbei, Deutschland hat gewählt.

So gelingt der SPD mit dem Kanzlerkandiaten Olaf Scholz und 25,7% der Sprung an die Spitze. Knapp dahinter mit 24,1% beschert Armin Laschet der CDU/CSU das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten. Die Grünen und ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock schaffen es auf den dritten Platz mit 14,8% – Das beste Wahlergebnis der Partei, doch in der Kanzler:innenfrage ist Baerbock nicht mehr im Rennen. Christian Lindner mit seiner FDP schafft es auf 11,5% und kommt bei den Erstwähler:innen prozentual sogar auf einen Spitzenplatz. 

Doch auch die FOSBOS Friedberg hat es sich nicht nehmen lassen, den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre zwei Kreuze machen zu können. Dabei war das Alter und die Staatsangehörigkeit egal. 

Ziel dieser „Juniorwahl“ war es, einen Vergleich zur deutschlandweiten Bundestagswahl (BTW) ziehen zu können. Wie also hat die Schule abgestimmt?

Zuerst allerdings die vorläufigen Auszählungen und Hochrechnungen der BTW:

Die Wahlbeteiligung an der Schule lag bei 92,8% – also eine durchaus repräsentative Wahl.

Interessant ist, dass die Auszählung der Zweitstimmen ergeben hat, dass Christian Lindner als Parteichef seiner liberalen Partei insgesamt mit 23,6% auf Platz 1 gekommen ist. Mit mehr als 10% Unterschied zur Bundestagswahl ein ganz klares Ergebnis. Auf dem zweiten Platz liegen die Grünen mit 17,8%. Ein nicht allzu großer prozentualer Unterschied hätte in der Regierungsfrage in der richtigen Bundestagswahl allerdings durchaus etwas geändert. Die Union sowie die SPD liegen mit großem Abstand auf den hinteren Plätzen und sind mit ungefähr 13% doch weit unter dem vorläufigen Ergebnis der BTW.

Ebenfalls relevant ist, dass bei der schulinternen Wahl „Die PARTEI“ in den Bundestag ziehen würde. Mit 6,4% liegen die Politiker:innen sogar vor den Linken (5,4%) und über der „5%-Hürde“ und wären ab sofort im Bundestag vertreten.   Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl künftig nicht mehr im Bundestag sitzen würde. Schüler:innen haben die blaue Partei nur zu 3,5% gewählt. Ein sehr großer Unterschied im Vergleich zu den 10,8%, die aus der deutschen Bevölkerung an diese Partei gegangen sind. 

Bei den Erststimmen setzte sich Matthias Krause, Kandidat der FDP im Wahlkreis Augsburg-Land, mit 170 Stimmen knapp gegen den „Grünen“ Stefan Lindauer durch (167 Stimmen). Es folgen Hansjörg Durz (CSU, 141 Stimmen) und Heike Heubach (SPD, 112 Stimmen).

Die Schulwahl geht zwar in eine andere Richtung als die Bundestagswahl, bei der Frage der Regierungsbildung würde man sich allerdings nicht viel nehmen. Für eine Gelb/Grün-geführte Regierung würde es prozentual nicht reichen, für eine „GroKo“ allerdings erst recht nicht. Dies kann man durchaus als klares Zeichen gegen die beiden Volksparteien verstehen und doch würde selbst bei unserer Wahl eine Regierung mit Beteiligung von CDU/CSU oder SPD in Frage kommen. Also entweder „Jamaika“ oder „Ampel“. Der neue Bundeskanzler würde nach unseren Auszählungen aber Christian Lindner heißen und das ist durchaus ein sehr interessanter Gedanke.

Nach einem nervenaufreibenden Wahlkampf, mit unangebrachten Lachern in Krisengebieten, Plagiatsvorwürfen und Finanzskandalen ist die Wahl dann nun doch vorbei. Worüber wir uns an der Schule allerdings keine Sorgen machen müssen, sind die bereits erwähnten Koalitionsverhandlungen. Die werden die nächsten Wochen mit der Möglichkeit einer „Ampel“ (FDP, Grüne, SPD), „Jamaika“ (FDP, Grüne, Union) oder doch wieder einer „GroKo“ (Union, SPD) noch ziemlich bedeutend. Auch wer nun Kanzler wird, steht – anders als bei uns – noch in den Sternen. Die ersten Sondierungsgespräche zwischen FDP und Grünen laufen bereits. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Angela Merkel eine 17. Neujahresansprache halten wird. Schade, dabei hatte sie sich sicherlich schon auf ihre viele kommende freie Zeit gefreut.

So oder so, die nächste Regierung und der damit verbundene nächste Kanzler hat einige schwierige Aufgaben zu meistern. Wir werden sicherlich schon sehr bald sehen, wer uns durch die größten Krisen manövrieren wird.

Kommentar:

Dass die FDP an der Schule auf Platz 1 ist, ist keine sonderliche Überraschung. Christian Lindner geht mit Memes in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Allerdings auch das wofür die Partei steht, nämlich Zukunftsdenken, Innovation ohne wirtschaftliche Verluste (besonders im Bezug auf die Klimakrise) und Digitalisierung sind Themen, die junge Menschen ansprechen – ganz einfach, weil diese die letzten Jahre unter der „GroKo“ auf der Strecke geblieben sind.

Außerdem hatten viele bei der Frage wer der/die nächste Kanzler:in sein würde, immer wieder von einer Entscheidung zwischen “Pest und Cholera” gesprochen. Nicht besonders vorteilhaft waren die Fehler, die sich die einen oder anderen während dem Wahlkampf geleistet haben. Für viele jüngere Wahlberechtigte war deshalb ein Ausweichen auf die „kleineren“ Parteien durchaus eine Möglichkeit.

Dass die Grünen bei der Juniorwahl auf den zweiten Platz gekommen sind, ist ein klares Signal – Steht diese Partei doch zentral für den Klimaschutz. Der internationale Klimastreik zwei Tage vor der Wahl hat nochmal verdeutlicht, wie wichtig das für so unglaublich viele Leute ist.

Junge Menschen wollen und sind bereit für Veränderung und das hat nicht nur die Wahl an unserer Schule gezeigt. In der Zeit während dem Wahlkampf durfte ich erleben, dass diese Ergebnisse nicht einfach aus „Jux und Tolerei“ entstehen. Die junge Generation beschäftigt sich mit der Politik und hat meist fundierte Argumente, die für oder gegen eine Entscheidung der Parteien spricht. Es ist erstaunlich, dass die Entscheidung der ü60-Jährigen, die immer noch häufig für die CSU/CDU stimmen in keinem Verhältnis dazu steht, was die jungen Menschen wirklich wollen. Viel zu dieser Meinung beigetragen haben bei den Jüngeren sicherlich auch die Videos von Rezo und der unprofessionellen Umgang der CDU/CSU damit. So spricht der Verkehrsminister Scheuer im Gespräch mit Maischberger davon, dass er „den Jungen nicht ernst nehmen kann“.

Es erschreckt mich zudem, dass die älteren Generationen in wichtigen Fragen (wie zum Beispiel beim Klimawandel) ein klares “Weiter so” signalisieren, indem sie die Parteien, die nicht bereit für eine Veränderung sind, auch weiterhin wählen. (Weil: „hab‘ die schon immer gewählt.“) Dabei betreffen die Folgen und Auswirkungen genau diese Generationen häufig wenig bis gar nicht. Ja, jede:r hat eine Stimme die man bei der Wahl auch bitte nutzen sollte und vor allem bei dieser Wahl war es unglaublich schwer, seine beiden Kreuze zu machen und ja, wir stecken in so viel mehr Themen drin, die nicht unbedingt leicht zu meistern sein werden – Mit Corona will ich gar nicht erst anfangen. Allerdings ist das Wahlergebnis ein großer Mittelfinger an die  Menschen, die die letzten Wochen ganz klar gemacht haben, was wichtig für sie ist! Es ist ein Mittelfinger an die Generation, die so dringend eine Veränderung will und bei der richtigen Bundestagswahl leider noch zu jung zum wählen ist, um über die eigene Zukunft mitentscheiden zu können.

Jetzt kann man nur hoffen, dass die Koalitonsverhandlungen so schnell wie möglich über die Bühne gehen und im Interesse nicht nur der Jüngeren, sondern der gesamten Bevölkerung, eine nächste Regierung gebildet wird. 

Kommentar: Michele H.

Der Kommentar gibt Ansichten und Meinungen der Autorinnen wieder und ist keine redaktionelle Meinungsäußerung.

„Mit Abstand die Besten“: 🎊Highlights des Schuljahres 2020/21✨ an der FOS/BOS Friedberg

Jährlich stellen Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen einen Jahresbericht zusammen, in dem sie nicht nur über sich selbst allerhand preisgeben, sondern auch über die Schule und ihre Lehrkräfte . Jeder kennt diese Berichte und auch wie viel Spaß es bereitet, die Einträge zu erstellen.

Doch die Lehrerinnen und Lehrer hatten bis jetzt kaum Möglichkeiten, irgendwelche Kommentare über das Schuljahr zu hinterlassen. Das will die Schülerzeitung Friedo ab diesem Jahr ändern! Lasst uns mal betrachten, was ein paar Lehrerkräfte der FOS/BOS Friedberg zum Schuljahr 2020/21 zu sagen haben: Es folgen Antworten der befragten Lehrerinnen und Lehrer auf die Frage „Was war ihr Highlight dieses Schuljahres?“

Hr. Zink: „Mottowoche, da sich viele verkleidet haben.“

Hr. Fischer: „Schweineaugen sezieren mit der 13G. Es war das erste Mal, dass ich dies durchführen konnte und ich empfand dies als eine gute Erfahrung.“

Fr. Fritsch: „Es ist schön zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler, die gleichzeitig mit mir an die Schule kamen, jetzt ihr verdientes Abitur bekommen. Außerdem durfte ich dieses Schuljahr das erste Mal das Seminar machen und hatte viele witzige Momente in meiner Klassleitungs-Klasse. Ich bin auch stolz darauf, dass ich einige Schülerinnen und Schüler für Italienisch begeistern konnte, sodass sie sogar nach dem Abitur die Sprache vertiefen wollen.“

Hr. Hager: „Ein Schüler, der aus Verzweiflung am Aufgeben war, wird im Laufe des Schuljahres zu einem der Besten.“

Hr. Goj: „Ich war überrascht, wie gut der Wechselunterricht funktioniert hat. Da war ich ein bisschen zu pessimistisch am Anfang.“

Hr. Riegel: „Meine Schülerinnen und Schüler haben in Geschichte Blogeinträge zum Thema ,Heimatvertriebene und die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkrieges’ erstellt. Es war schön zu sehen, dass viele auch auf eigene Faust privat in den Familien recherchiert und zum Teil auch Zeitzeugengespräche geführt haben.“

„Dem Müll auf der Spur“: Projekt Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung in der Schule

Kommt euch das bekannt vor? Nach der Durchführung des obligatorischen
Schnelltests möchte man diesen entsorgen und stellt erschrocken fest, welcher Müllberg sich im Mülleimer des eigenen Klassenzimmers auftürmt. Zugegebenermaßen lässt sich die Menge an Abfall in diesem speziellen Fall kaum reduzieren. Allerdings kommt man dennoch ins Grübeln und fragt sich: Sollten wir etwas an unserer Abfallentsorgung ändern?

Bestimmt habt ihr alle schon einmal die große, grasgrüne Fahne, die unsere Schule als „Umweltschule“ auszeichnet, mit Stolz an der Treppe bewundert. Sie erinnert uns an unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit im Schulalltag. Doch wie nachhaltig ist unsere Abfallentsorgung in der Schule?
Dieser Frage sind wir heute auf der Spur!

Tatort 1: Das Klassenzimmer

Der Ort, an dem wir den Hauptteil unseres Schultages verbringen. Was dort für Müll anfällt? Eine Menge… Papierschnipsel, Verpackungen von Nervennahrung, Obstschalen und neuerdings auch Antigen-Schnelltests samt Verpackung. Für dessen Entsorgung finden wir bisher zwei Mülleimer vor, wobei der blaue im Normalfall für Papier- und der schwarze für Restmüll angedacht ist. Bei dieser vermeintlich einfachen Mülltrennung treten jedoch des Öfteren Komplikationen auf. Oft kommt es zu Verwechslungen der Eimer oder Verwirrung, wie der Abfall richtig entsorgt wird.

Tatort 2: Die Aula

Obwohl wir uns dort wegen der Kontaktbeschränkungen deutlich weniger als sonst aufhalten, ist sie eine Art Zentrum des Schultags. Egal ob wir auf dem Weg ins Klassenzimmer, zu Fachräumen, zur Toilette, zum Wasserspender oder zum FOS Café sind. Meist passieren wird dabei die Aula. Dort finden wir nur Restmülleimer vor. Das erscheint auf den ersten Blick logisch, da dort ja keine besondere Menge an Müll anfällt. Oder? Naja, so ganz stimmt das nicht. Beispielsweise sind in einem Mülleimer neben der Eingangstür sowohl Papier- als auch Verpackungsabfälle aus Plastik zu finden, die eigentlich im Restmüll nichts zu suchen haben. Gäbe es hier beispielsweise eine blaue Tonne zur Papierentsorgung und eine gelbe Tonne für Plastikverpackungen, könnte man dieses Problem angehen. Positiv hervorzuheben ist hier, dass man im Normalfall am Pausenverkauf Brotzeit ohne Verpackung erwerben kann und dass Getränke in Mehrwegflaschen verkauft werden. Im Automaten finden sich jedoch viele Snacks, die in Plastik verpackt sind.

Tatort 3: Der Außenbereich

Wenn man das Schulgelände über den Haupteingang betritt, kommt man am „Rauchereck“ vorbei. Bereits dort finden sich Mülleimer, was sehr wichtig
ist, damit Zigarettenstummel ordnungsgemäß im Restmüll entsorgt werden können und somit nicht achtlos auf den Boden geworfen werden. Ähnlich wie in der Aula findet man auch draußen im Pausenbereich Mülleimer – allerdings nur für Restmüll. Das Problem daran? Papiertüten und jede Menge Plastik-verpackungen wurden im Restmüll entsorgt, obwohl sie dort eigentlich nicht hingehören. Versteht mich nicht falsch! Ich möchte hier auf keinen Fall den Moralapostel spielen. Natürlich ist es gut, seinen Müll überhaupt zu entsorgen! Aber wir sollten uns mehr darum bemühen, das richtig zu tun. Denn eigentlich ist das gar nicht so schwer und realitätsfern.

Gerade für die Schüler, die schon im Modulbau Unterricht hatten, sollte das, was jetzt kommt, nichts Neues sein. Eigentlich haben wir alle nötigen Tonnen
zur korrekten Mülltrennung in erreichbarer Nähe! Unsere Schule verfügt über Papiertonnen, Biotonnen, gelbe Tonnen für Verpackungsmüll, Restmülltonnen und eine Art Glascontainer. Also lasst uns gemeinsam unserer Auszeichnung als Umweltschule gerecht werden und unsere Abfälle sachgemäß trennen! Hier zählt jede noch so kleine Verpackung!

Um dieses Vorhaben umsetzbar und praktikabel für den Schulalltag zu machen, schlage ich deshalb vor, dass wir für den Anfang die Mülltrennung im Klassenzimmer durch verschiedene Mülleimer und eine ordentliche Beschriftung dieser ermöglichen. Dazu bietet sich die zusätzliche Bereitstellung von gelben Mülleimern und Biotonnen an. Auch eine kurze Übersicht zur richtigen Einteilung der Abfälle soll beispielsweise an der Wand angebracht werden, um die Zuteilung zu erleichtern. Sobald dieser Schritt in die richtige Richtung getan ist, kann über eine Ausweitung dieses Programms über das ganze Schulgelände hinweg nachgedacht werden. Auch eine Art interaktiver Aktionstag zum Thema würde sich anbieten, in dessen Rahmen wir Schüler über korrekte Mülltrennung, Wertstoffsammlung und – am aller wichtigsten – Müllvermeidung informiert werden.

Lasst uns mit gutem Beispiel voran gehen und etwas bewegen! Damit wir in Zukunft nicht mehr nur stolz auf unsere grüne Fahne, sondern auch stolz auf unser grünes Verhalten sein können!

Text: Leoni S., 13GB

Carrera GO!!! © trifft Physik

Das Schuljahr neigt sich für die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse dem Ende zu. Viele verabschieden sich und gehen den nächsten Schritt in Richtung Berufsleben. Andere bleiben der Schule erhalten und streben nach dem (allgemeinen) Abitur. Noch ein letztes Mal die Schulbank in der 13. Jahrgangsstufe drücken und noch ein allerletztes Mal nicht ganz erwachsen sein.

Herr Kinast hat sich für das Seminar etwas Besonderes einfallen lassen: Zwei Schülerinnen oder Schüler aus dem Technikzweig können in
der Seminarphase auch schulisch ihrem Spieltrieb nachgehen. Hierbei können die Schüler*innen die Carrera GO!!!-Bahn auf Herz und Nieren prüfen und den zukünftigen Einsatz der Bahn im Physikunterricht mitbestimmen.

Für alle, die sich beim Lesen dieser Zeilen angesprochen fühlen:
Wenn Sie Interesse am Experimentieren haben, den Physikunterricht mitgestalten wollen (auch didaktisch) und die Zusammenarbeit mit der Schülerzeitung nicht scheuen, dann melden Sie sich bitte vor der Wahl zum Seminarfach bei mir (persönlich in der Physikvorbereitung oder digital über TEAMS).

Text: B. Kinast, Physiklehrer an der FOS/BOS Friedberg

Das „Immunitätszertifikat“ – Ein Lichtblick während der Corona-Beschränkungen?

„Einfach mal so“ ins Lieblingsrestaurant. Schnell mal spontan ins Kino, um den neusten Film zu sehen. Die Lieblingsband in einer großen Halle mit Tausenden von Fans gemeinsam feiern. Mit Freunden auf einen (oder auch zwei) Drink(s) in eine Bar.

Seit der Corona-Pandemie sind diese so selbstverständlichen Aktivitäten längst nicht mehr das, was sie einmal waren – beziehungsweise lassen sie sich kaum in die Tat umsetzen. Sie sind „Außnahmen“ , ja fast schon „Privilegien“.

Doch der Lichtblick scheint da zu sein: Geimpfte sollen zukünftig die Möglichkeit bekommen, mit einem „Zertifikat“ die Corona-Beschränkungen (teilweise) zu durchbrechen, um endlich wieder all die Aktivitäten zu nutzen, die wir seit über einem Jahr so schmerzlich vermissen.

Die EU-Kommission will bis zum 1. Juni 2021 einen digitalen europäischen Immunitätsnachweis einführen. Vorbild ist der „Grüne Pass“ in Israel. Vor kurzem konnte dort sogar wieder ein Konzert mit 500 Leuten stattfinden (Unter strengen Hygieneauflagen und mit Abstand). Die einzige Voraussetzung: die Vorlage des Grünen Passes. Den erhalten Menschen, die bereits von einer Corona-Erkrankung genesen sind oder deren zweite Impfung gegen den Corona-Virus mindestens eine Woche zurückliegt.

So in etwa hat sich auch die EU-Kommission ein „grünes Zertifikat“ vorgestellt.

Das geplante Zertifikat soll neben Informationen über eine etwaige Corona-Impfung auch aktuelle PCR- und Schnelltestergebnisse sowie Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten. Dieser Nachweis soll sogar digital zur Verfügung stehen.

Doch was würde es überhaupt bedeuten, sowas einzuführen?

Kritiker sagen, dass Geimpfte „Sonderrechte“ bekommen würden und es nicht fair gegenüber den „Nicht-Geimpften“ wäre.

Diese Aussage ist allerdings kein starkes Argument, was gegen diesen Vorschlag spricht: Laut dem Grundgesetz hat jede Bürgerin und jeder Bürger die gleichen Grundrechte und obwohl diese (aufgrund der Corona-Pandemie) zeitlich befristet eingeschränkt sind, gelten sie immer noch für jeden einzelnen Bürger. Im Grunde würde diese Rücknahme der Grundrechtseinschränkungen die „normale“ Rechtsgrundlage wieder zurückbringen. Dass man also von „Sonderrechten“ oder „Privilegien“ spricht, ist falsch.

Die Einführung des Passes würde im Grunde genommen vor allem eins bedeuten: Lockerungen für die Menschen, von denen keine Gefahr mehr ausgeht, dass sie das Virus weiter verbreiten könnten.

Für die Wirtschaft könnte dieser Nachweis ein gutes Omen sein. Seit über einem Jahr kämpfen überwiegend kleine Geschäfte, Friseure, Fitnessstudios und Restaurants um ihre Existenz. Es fehlt ihnen an Kundschaft und obwohl „Click and Meet“ bisher eine gute Alternative war und auch die einzige Möglichkeit bisher ist: Es ist es einfach etwas anderes, Dienstleistungen persönlich vor Ort entgegen zu nehmen – ohne lästige Onlinereservierung oder Warteschlangen.

Vor allem die stark vom Tourismus abhängigen Mitgliedstaaten der EU (wie Italien, Griechenland, Kroatien) brauchen dringend eine Lösung für ihr so wichtiges Tourismus-Geschäft. Laut dem Kommissionsvizepräsidenten Margaritis Schinas könnte der geplante Nachweis schon Reisen in den Sommerferien ermöglichen. 

Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff. Wir befinden uns mitten in der dritten Welle und die Angst, dass noch eine vierte oder sogar fünfte Welle dazu kommen könnte ist groß. Deutschlands Impfkampagne soll nach drei Monaten nun richtig durchstarten und endlich so laufen, wie sie es schon Anfang an hätte tun sollen: Schnell und Sicher. Sollte es tatsächlich der Fall sein und Deutschland hätte bis zum 01.07. genug Leute geimpft und es kann sicher gegangen werden, dass die Menschen nicht mehr ansteckend sind, könnte dieses „Zertifikat“ tatsächlich eine große Hilfe sein. 

Denn obwohl wichtige Dinge wie Abstand halten, Hygienemaßnahmen und Maske tragen noch für eine Weile so weitergehen werden, würden es uns eine Sache wieder geben: Das Gefühl von Normalität 

Text: Michele H.

Projekt: Jüdisches Leben in Deutschland

Ein Edikt Kaiser Konstantins des Großen aus dem Jahr 321 n. Chr. belegt, dass es mindestens seit diesem Zeitpunkt jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschland gibt. Im Jahr 2021 wird diese lange und tiefe Verwurzelung von Jüdinnen und Juden in Deutschland mit einem bundesweiten Veranstaltungsjahr gefeiert.

Im Politikunterricht der 12WA und 12WB wurde das Thema „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich dabei mit zentralen Fragen:

Was heißt denn hier Festjahr? Wer feiert hier wen? Wer feiert mit und wer hält sich raus? Wer erinnert was? Welche Geschichten über jüdisches Leben werden erzählt, welche verschwiegen oder vergessen?

Im Folgenden werden Auszüge aus der Projektarbeit präsentiert.

Bereits 321 n. Chr. waren Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland vertreten. Der erste Beweis für jüdisches Leben in Deutschland war eine Öllampe,
die in Augsburg gefunden wurde und heute als ein Ausstellungsstück zum Festjahr
dient. Entlang der großen Handelsstraßen und Flüssen entstanden jüdische
Gemeinden. Die Juden lebten lange Zeit weitgehend unbemerkt inmitten der
christlichen Mehrheitsgesellschaft. Sie sorgten mitunter für die Entwicklung der
Städte und des Wirtschaftslebens, in dem sie eine wichtige Funktion eingenommen haben. Die ersten Synagogen entstanden in Köln 1012, Worms 1034 und Trier 1066. Ab dem 12. Jahrhundert betrieben Juden zunehmend Kreditgeschäfte. Im ersten Kreuzzug 1096 wurden Juden erstmals verfolgt.

Am 30.01.1933 begann die Herrschaft der Nationalsozialisten. Jüdische Bürger
wurden zunehmend ausgegrenzt und ihrer Existenzgrundlagen beraubt. Die
antisemitische Politik Hitlers bedrohte diejenigen, die nicht auswanderten oder im Untergrund abtauchten, mit dem Tod. Mit Hitler und den Deutschnationalen sind im Jahr 1933 Politiker an die Macht gekommen, deren Programm auch auf dem Antisemitismus entscheidend aufbaute. So kam es dazu, dass Juden Schritt für Schritt aus sämtlichen Bereichen wie z.B. Wirtschaft, Kultur, Öffentlichkeit verdrängt wurden. Nach der Wirtschaftskrise 1929 sorgten die Nationalsozialisten dafür, dass Juden keinen Arbeitsplatz fanden.

Ab 1935 erhielten „nichtarische“ Ärzte oder Studenten keine Zulassung mehr und
wurden von den Prüfungen ausgeschlossen. Diese menschenverachtenden
Bestimmungen wurden 1941 drastisch verschärft und waren bestimmend über Leben und Tod. Mehr als 6 Millionen Juden sind während des Hitler-Regimes ums Leben gekommen, 4 Millionen davon starben in Konzentrations- und Vernichtungslagern.

Die erste Welle der Emigration: Nachdem am 22.09.1933 das „Gesetz zur Reichskulturkammer“ eingeführt wurde, das zu einem Berufsverbot von Juden in nichtjüdischen Kultureinrichtungen führte, kam schließlich die „erste Welle“ der Emigration von Juden aus Nazi-Deutschland. Die Ziele der Emigranten waren insbesondere die europäischen Nachbarländer. Dabei hatten die Emigranten nur selten konkrete Pläne für ihre Niederlassung im Ausland, sie wollten viel mehr dem Nationalsozialismus entkommen. Viele Juden jedoch blieben auch in Deutschland, da sie die Hoffnung hatten, dass sich die Lage bessern würde und sie unter einigermaßen „normalen“ Umständen in Deutschland weiterleben könnten.

Die zweite Auswanderungswelle: Als am 15.09.1935 die „Nürnberger Gesetze“ in Kraft getreten sind, erwies sich die Hoffnung der Juden allerdings als falsch. Diese Gesetzte lösten die zweite Auswanderungswelle aus, da die deutschen Juden nun minderen Rechts waren. Desweiteren folgte noch eine dritte Welle, die 1938 mit der Verhaftung der Juden und Verschleppung in die Konzentrationslager begann.

Auswanderungsorganisationen: Es gab dabei zwei verschiedene Arten von Auswanderung: entweder unorganisiert oder eben organisiert durch bestimmte Organisationen (Zionisten und Kommunisten). Diese kümmerten sich beispielsweise um gefälschte Ausweise oder um das Untertauchen bis zum Zeitpunkt einer möglichen Flucht. Die Zionisten kümmerten sich dabei insbesondere um Jugendliche und Kinder. Die meisten Länder nahmen nur eine geringe Anzahl an Flüchtlingen auf. Die USA jedoch nahm eine größere Anzahl auf, jedoch war dafür eine Art „Bürgschaft“ erforderlich, die eine Unterstützung eines in den USA lebenden Verwandten für den Emigranten ermöglichte.

Wenn man sich das jüdische Leben in Deutschland heute ansieht, ist es vielfältiger
als je zuvor. Von Ultraorthodoxen über Konservative bis hin zu liberalen Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde. So ist es wieder möglich, sich in Deutschland am Beispiel von Abraham Geiger zur Rabbinerin beziehungsweise zum Rabbiner auszubilden und ordinieren zu lassen. Jüdische und Nichtjüdische Studierende können die Begabtenförderung der Ernst Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen. Der Verein „Keshet“ setzt sich für die Gleichberechtigung von jüdischen „LGBTQs“ ein. Es gibt etliche jüdische Kunst- und Kultureinrichtungen, wie die Villa Seligmann in Hannover, die das jeweilige Stadtleben bereichern. Des Weiteren sind jüdische Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichten entstanden. Derzeit leben schätzungsweise 200.000 Juden in der Bundesrepublik Deutschland. Rund 105.000 von ihnen sind Mitglieder in einer der ungefähr 108 jüdischen Gemeinden, welche vom Deutsch-Jüdischen Zentralkomitee vertreten sind.

Text: Jonathan A., Jonas B., Laura B., Jakob B.

Anlässlich der bereits 1700 Jahre zurückliegenden Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Deutschland in Köln im Jahr 321 veranstaltet der gleichnamige Kölner Verein das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Er will jüdisches Leben in Deutschland sichtbar machen. Das Festjahr soll ein Aufstand gegen Antisemitismus sein und soll aufzeigen, welchen kulturellen Beitrag die jüdische Minderheit in Deutschland geleistet hat. Durch das Festjahr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Juden weit mehr sind als Opfer des
Holocaust. Für dieses Jahr ist geplant, dass jüdische Gemeinden in ihre Synagogen einladen. Es soll Projektwochen für Schülerinnen und Schüler geben, Podiumsdiskussionen sollen veranstaltet werden beispielsweise zum Thema jüdisches Erbe, sogar einen Online-Sprachkurs zum Lernen der jüdischen Sprache, dem jiddisch, wird angeboten. Besucher können auch ein historisches Dokument bestaunen. Die Urkunde, welche die Zulassung von jüdischen Mitbürgern für Stadträte und politische Ämter vorsieht, wird aus dem vatikanischen
Archiv nach Köln gebracht.

Deutschland feiert die jüdische Kultur: Bundesweit sind Vereine dazu aufgerufen Aktionen anlässlich der 1700 Jahre jüdischen Lebens zu veranstalten. Dadurch sollen sie auf die Vielfalt der jüdischen Kultur aufmerksam machen und zeigen, wie eng diese mit unserer heutigen Kultur verbunden ist. Veranstaltungen
und Aktionen sollen die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen zwischen Juden und Nichtjuden geben und die bis heute fremde Kultur der religiösen Minderheit näher bringen. Es soll ein Rückblick auf die vielen Beiträge der Juden zur Entwicklung Deutschland über die letzten Jahrhunderte hinweg sein, aber auch ein Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft von Juden und Nichtjuden in Deutschland. Ohne Hass. Ohne Gewalt. Mit einem freundlichen
Zusammenleben in einer Gesellschaft. Dokumentationen im Fernsehen und Aktionen von Bundesländern und Vereinen sollen das heutige Leben allen Bürgern näher bringen und zeigen wie Juden leben – heute und damals.

Eröffnet wurde das Festjahr in Köln. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland eröffneten das Festjahr mit Reden und Grußworten in der Kölner Synagoge. Untermalt wurde der Festakt von Jüdinnen und Juden, die in Videobotschaften erzählten, was ihr Glaube ihnen bedeutet.

Text: Annika N., Viktoria S., Sophia O., Christian V.

Seit dem Jahr 321 leben Juden auf dem Gebiet, das sich heute Deutschland nennt. 2021 wird deshalb zu einem Festjahr, dessen Ziel ist, 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen und dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.

Nach dem Holocaust schien es eigentlich undenkbar, dass noch einmal Juden in Deutschland leben würden. Heutzutage leben etwa 150.000 jüdische Menschen in Deutschland.

Was heißt denn hier Festjahr?
Ziel dieses Festjahres ist es, ein lebendiges und vielfältiges jüdischen Leben in Deutschland zu feiern, die lange und wechselvolle Geschichte der Juden und Jüdinnen in Deutschland darzustellen und ihren enormen Beitrag zur Kultur zu präsentieren. Im Vordergrund steht dabei das heutige jüdische Leben.

Wer feiert wen?
Deutschland feiert 1700 Jahre jüdische Kultur.
Ein Grund um das Festjahr zu feiern ist, das wir jüdisches Leben wieder zeigen und erlebbar machen. Das ist für uns die Chance, uns im Gleichsein und Anderssein zu begegnen. Festjahr und Corona? Gerade die Zeit von Corona ist die Zeit von Verschwörungstheorien, und damit die Zeit eines wachsenden Misstrauens. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht durch ein Virus
stoppen lassen. Jüdisches Leben war immer gezwungen, sich anzupassen.
Geplant war ein zentraler Festakt in Köln mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Auch wenn es aufgrund der Corona-Krise in der angedachten Form nicht statt fanden konnte, wurde die Auftaktveranstaltung online abgehalten. Im Prinzip sind Juden schon seit der 1. Minute Teil von Deutschland. Natürlich ist Deutschland traditionell ein christlicher Staat und das Judentum hebt sich davon ab. Und es ist auch gut so, dass es viele verschiedene Überzeugungen gibt, was uns zu einem pluralistischen Staat macht.

Text: Julia W., Destiny S., Lisa S., Karim Z.

Im Jahr 2021 leben Juden und Jüdinnen seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Dieser Anlass wird von Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens groß gefeiert. Ziel dahinter ist es, jüdisches Leben erlebbar und deutlich sichtbar zu machen, sowie gegen Antisemitismus zusammen ein Zeichen zu setzen. Das findet auch Angela Merkel, die der jüdischen Gemeinschaft gratuliert und hofft, deren lange und vielseitige Kultur in Deutschland nachhaltig zu verankern. Vertreter aus sämtlichen
Bereichen, wie Gesellschaft, Religion und dem Staat helfen mit, damit ein erfolgreiches Festjahr stattfinden wird, dass vielen Menschen den jüdischen Alltag näherbringt.

Unterschiedlichste Veranstaltungen und Projekte werden daher von der Bundesregierung gestiftet. Auch Bundespräsident Steinmeier hofft auf ein erfolgreiches Festjahr und zielt darauf ab, dass dadurch ein Gefühl der Heimat für alle Juden in Deutschland entsteht.

1700 Jahre und ein kaiserliches Dekret: Ein kaiserliches Dekret, das eigentlich dazu diente, Juden in den Stadtrat von Köln zu berufen, ist der erste schriftliche Beleg von jüdischem Leben nördlich der Alpen – und das Dekret stammt dabei aus dem vierten Jahrhundert. In den 1950er Jahren machten Archäologen erste Versuche unter dem Kölner Rathaus an altertümliche jüdische Schätze zu gelangen. Dabei stießen sie tatsächlich auf Reste einer Synagoge. Doch die nächsten Jahrzehnte passierte nicht viel, da der Platz der Forschungen in
einen Parkplatz umfunktioniert wurde. Erst 50 Jahre später, im Jahre 2007, als der Platz erneut erforscht wurde, entdeckte man hier einen unglaublichen Fund: das wohl mittelalterliche Judenviertel der Stadt Köln.

Aber nicht nur in Nordrhein-Westfalen stieß man auf so frühes jüdisches Leben. Auch in Augsburg fanden Archäologen eine Öllampe aus dem 4./5. Jahrhundert, auf dem eine Menora – ein jüdischer Leuchter mit sieben Armen – abgebildet ist.
Jüdisches Leben heutzutage in Deutschland 75 Jahre nach der Schreckensherrschaft Adolf Hitlers und dem Holocaust droht Antisemitismus wieder Gang und Gäbe zu werden. Wie fühlt sich jüdisches Leben angesichts
dessen heutzutage an?

Laut Rebecca Seidler, Sprecherin der israelischen Kultusgemeinde, ist das jüdische Leben pluralistischer denn je. Es haben sich viele verschiedene Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde gebildet und es gibt mittlerweile zahlreiche jüdische Organisationen in Deutschland, in denen man sich beispielsweise zum Rabbiner ausbilden und ordinieren lassen kann. Auch die Gleichberechtigung jüdischer LGBTQs ist ein Thema, das in die Hand genommen wird und für jüngere jüdische Bürger sind jüdische Kindergärten, Schulen und
Bildungseinrichtungen entstanden.

Allerdings bilden sich auch große Herausforderungen für jüdische Organisationen und Gemeinden. Immer größer werdende Formen des Antisemitismus, bedrohen die Normalisierung von religiöser und kultureller Vielfalt. Dies macht einerseits eine offene Teilgehabe der jüdischen Gemeinschaft an unserer Gesellschaft, andererseits dabei auch die Schaffung von Räumen, in denen Juden ohne Anfeindungen, aber auch ohne sicherheitstechnische Maßnahmen ihre Religion ausleben können, notwendig.

Es steht als Lösung also intensive Dialogarbeit bevor. Juden müssen sich nach außen sichtbar zeigen können, ohne Angriffe zu erleben. Schließlich sollten wir gemeinsam daran arbeiten, dass auch zukünftig jüdisches Leben Bestandteil unserer Gesellschaft bleibt.

Text: Maike M., Simon O., Sara L., Jenny K., Julian S.

Seit 1.700 Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Ein Jahr lang wird dieses Jubiläum deutschlandweit gewürdigt. Für Deutschland und die Jüdische Gemeinschaft ist 2021 ein Jahr des Gedenkens und Feierns. Es nehmen Vertreter aus den Bereichen der Religion, Gesellschaft und Staat teil. Ein Festakt in der Kölner Synagoge mit dem Bundespräsidenten bildete den Auftakt. 1.700 Jahre jüdisches leben ist „eine Geschichte mit Zukunft“. Möglichst vielen Menschen mit einer großen Vielfalt soll jüdisches Leben, Alltag und Geschichte näher gebracht werden. Auf diesem Wege soll zudem ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.

Die Frage, „wer hält sich raus?“ ist einfach zu beantworten. Es sind die Menschen, die dem Antisemitismus immer noch nahe stehen oder ihn noch in Gedanken haben. Der Begriff „Antisemitismus“ bezeichnet den Hass, die Feindschaft gegen Juden. Aber woher kommt der Hass eigentlich gegen Juden? Der Antisemitismus ist weit bis ins Jahr 70 u. Z. zurückzuführen. Schon im frühen Christen- und
Judentum wurde ein Hass gegen die Juden entwickelt. Die Vorwürfe, sie seien verantwortlich für die Kreuzigung Christi, wodurch der Ruf als „Gottesmörder“ entstand, wurde durch die Christianisierung Europas weit verbreitet. Die Hochzeit des Antisemitismus fand jedoch in der nationalsozialistischen Zeit statt, in der die Juden vertrieben und getötet wurden.

Diese Zeit ist heute vorbei, trotzdem gibt es immer noch Anhänger, die dem Antisemitismus treu bleiben und diesen vertreten.

Doch wie leben die Juden heute in Deutschland?
Schon 321 n. Chr. waren Juden im heutigen Deutschland vertreten. 1933 begann die Zeit der Nationalsozialisten und die antisemitische Politik Hitlers schränkte das jüdische Leben stark ein, beispielsweise wurden sie von ihren Arbeitsstelle entlassen. 6 Mio. Juden starben durch Hitlers Rassenpolitik und 4 Mio. davon in Konzentrations- und Vernichtungslagern. Heute leben noch ca. 200.000 Juden in Deutschland. 1933 waren es noch 500.000 Juden im Deutschen Reich, 1950 dann nur noch 15.000, aufgrund des zweiten Weltkriegs und Hitlers Regime. Viele von ihnen sind in andere Länder geflüchtet, z. B. Israel, Palästina, USA. Allerdings
kamen manche, nach Ende des 2. Weltkrieges zurück, um ihre letzten Lebensjahre mit ihren verbliebenen Familien in Deutschland zu verbringen.

Aber Juden müssen auch heute noch um ihr Leben in Deutschland fürchten, wie z.B. der Anschlag auf die Synagoge in Hanau oder etliche antisemitische Beschimpfungen zeigen. Auch ist eine Spannung zwischen den in Deutschland lebenden Juden und Palästinensern, aufgrund des Konflikts zwischen Israel und Palästina spürbar. Heute ist es aber den Juden erlaubt, sich als Rabbiner oder Rabbinerin ausbilden zu lassen und jüdische Studierende können eine Begabtenförderung der Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen.

Exkurs:

Nun wollen wir euch ein paar Erlebnisse von Sally Perel alias Hitlerjunge Salomon erzählen:
Sally Perel wurde im April 1925 in Peine geboren. Im Alter von 10 Jahren wurde das Schuhgeschäft seines Vaters zerstört, daraufhin zog er mit seiner Familie von Peine nach Lodz. Nach Beginn des Krieges floh Sally Perel als 14-Jähriger alleine nach Ostpolen, welches unter sowjetischer Herrschaft stand. Als er nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion von der deutschen Wehrmacht verhaftet wurde, gab er sich als Volksdeutscher namens Josef Perjell aus. Sein Leben war ein Grauen. Bis zum Ende des Krieges führte er ein Doppelleben, das im sowohl
in die Rolle des Opfers als auch des Täters zwang. Er arbeitete als Übersetzer für die Wehrmacht und wurde 1944 wegen seines jungen Alters in die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig geschickt. Er war als als Jude in der Hitlerjugend mit ständiger Angst entdeckt zu werden.

Es gab niemanden dem er trauen konnte, jeder noch so kleine Fehler hätte ihn
auffliegen lassen und seinen Tod bedeutet. Er lebte in dauerhafter Unruhe bis Ende des Krieges als dieser von den Amerikanern in Gefangenschaft genommen wurde; er wurde jedoch bereits nach zwei Tagen entlassen. Später emigrierte er unter anderem nach Palästina und Israel. 1990 erschien eine Verfilmung seiner Lebenserinnerung unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“. Heutzutage steht er für Auftritte zur Verfügung und geht in die Schulen, um dort von seinen
grausamen Erlebnissen zu berichten und die Jugendlichen aufzuklären, so dass der Antisemitismus nie wieder aufkommt.

Text: Christopher S., Antonia W., David S., Niklas W.