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Kategorie: Aus’m Unterricht (Seite 4 von 7)

„Rausch und Bausch“: Mini-Sagas zu Weihnachten

Die Klasse 13GB schreibt im Deutschunterricht von Frau Pecher kleine Weihnachtsgeschichten in 50 Wörtern verpackt…

Christmas

Mit dem ersten „Weiß“ werden wieder Kugeln aufgehängt, Kleinigkeiten
verschenkt und die Kälte in einer Tasse Glühwein ertränkt. Der Schal wie ein
Schleier für Sorgen, Geschenke als Grund für Freude am Morgen. Nur um
am Ende wieder leer auszugehen. Letztendlich wird es niemand verstehen,
also lasst das Schauspiel erneut geschehen.

Winter- Prokrastination

Heiligabend. Die Uhr tickt. Die gestressten Menschen drängen sich mit ihren
schreienden Kindern und vollgepackten Einkaufstüten an mir vorbei. Eilig
laufe ich die bunt erhellten Straßen entlang und gehe in jeden Laden auf der
Suche nach dem letzten Weihnachtsgeschenk. Schon wieder zu spät dran.
Schon wieder die Regale leer. Scheiße.

Ein kleiner Gefallen

Heute Nacht ist es soweit. Eigentlich habe ich ja Besseres zu tun, aber ich
habe es Marley versprochen. Jeder verdient eine Chance. Selbst dieser olle,
grantige Geizhals. Wie war noch mal sein Name? Moment mal, … Es ist
schon fast ein Uhr. Jetzt aber los. Zeit für eine Reise in die Vergangenheit.

Mistel-Teig

Toll, es ist kurz vor Weihnachten und schon wieder hab ich zu spät
angefangen, Plätzchen zu backen. Und dann schon wieder dieser Schock
wie jedes Jahr: Mein Mitbewohner hat mal wieder einen Mistelzweig
aufgehängt. Jetzt beginnt dieses Katz und Maus Spiel wieder. Erwischt! Wir
stehen drunter mit Teig.

Weihnachten 2021

Der Geruch von Rouladen steigt mir in die Nase. Mama und Julia sitzen am
Tisch und ihnen läuft das Wasser im Mund zusammen. Der Weihnachtsbaum
beleuchtet den ganzen Raum. Mein Papa steht am Spülbecken und lächelt
mich stolz an. Ich drehe mich um und plötzlich bin ich alleine am Herd.

Mein Hund und Weihnachten

Mein Hund hält nicht viel von Stille Nacht.
Er versteht nicht ganz, warum man das macht.
Warum bringt ein Mensch einen großen Stock ins Haus?
Warum sieht der so komisch aus?
Den ganzen Tag riecht es nach Essen.
Er bekommt sein übliches Fressen.
Mein Hund hält nicht viel von Stille Nacht.

Weihnachtssocken

Immer dieser Weihnachtsstress.
Jeder bekommt Geschenke , man muss den Baum noch schmücken und
„Oh Schreck“ die Gans ist weg.
Da freut man sich doch, wenn man was Warmes, Weiches hat.
So wie Dumbledore immer zu Weihnachten wollte,
Weihnachtssocken gefüllt mit Freude.
Denn Weihnachten ist Liebe, Wärme, Heiterkeit
und vor allem Gemütlichkeit.

Frohe Depression

Der erste Adventstag ist da. Habt ihr jedem, den ihr kennt, schon „schöner
erster Advent“ gesagt?
Weihnachtslieder in Dauerschleife. Zu Hause, im Auto, selbst der
Klassenkamerad. Bin ich gemein, wenn ich sage, wie es mich nervt?

Ein Geschenk für diesen, eines für jenen. Hat´s doch letztes Jahr was für alle
gegeben.

Das Weihnachtsbaumdrama

An Weihnachten wache ich auf und bemerke, es fehlt der Weihnachtsbaum.
Ich fahre zum Weihnachtsbaumverkauf und suche nach einem, doch alle
sind schon weg. Was machˋ ich nun? Ich hole die Axt aus dem alten
Schuppen. Im Wald angekommen suche ich einen und Hacke einen ab. Jetzt
ist Weihnachten gerettet.

Weihnachtsklischee

Ich betrete unsere Dorfkirche. Das ganze Jahr über ein besonderer Ort. Nur
heute ist sie noch wundervoller. Die Glocke läutet den Messbeginn ein. Der
Organist lässt die Orgel erklingen. Draußen fällt leise der Schnee und verleiht
der Welt einen Weihnachtszauber. Es erklingt „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Jetzt ist richtig Weihnachten.

I ˋm driving home for Christmas

Ein scheinbar wundervolles, gemeinschaftliches
Familienfest, wo gute Miene zu bösem Spiel
gemacht wird, schlechte Erinnerungen wiederbelebt werden –
Der Tag an dem die Rolle mit dem lächelnden
Gesicht ihren schwierigsten Auftritt hat.
I ˋm driving home for Christmas – Das Fest des
Alleinseins im Trubel der Familie.

Bayrachten (Erklärung: Bayram=Fest der Muslime)

Es klingelt schon an der Tür, Mama stresst in der Küche, „Ayse, ,mach die
Tür auf.“ Gleichzeitig erklingt unten „Santa Baby“. „Maria, hilf deinem Papa
beim Aufräumen“, „Mama, die Gäste kommen doch erst in einer Stunde“ …
Am Ende des Tages wird in beiden Haushalten gefeiert.
Egal, ob stressig oder nicht.

Adventskalender

Heute ist es nun endlich soweit, der Tag der Tage. Ab heute kann ich jeden
Tag ein Türchen öffnen und jeden Tag das süße Antlitz meines Gins spüren.
Ab heute jeden Tag in Rausch und Bausch. Denn das beste an der kalten
Weihnachtszeit ist doch der Genuss des edlen, klaren Zeugs.

Texte: Klasse 13GB

Unterrichtsprojekt: „Altersanzug“ macht das Altern erfahrbar

Am 12. Oktober 2021 hatten wir, die Schülerinnen der BOS 13 Gesundheit, im Unterricht von Lehrerin Vera Kinzelmann die eindrucksvolle Gelegenheit am eigenen Körper zu erfahren, wie sich körperliche Einschränkungen im Alter anfühlen. Dafür stand uns der „Altersanzug“ der Schule zur Verfügung. Mit Schienen an den Extremitäten, einer Halskrause, sowie einer schweren Bleischürze konnte man Bewegungseinschränkungen und die Atemprobleme deutlich spüren. Selbst das Aufstehen von einem Stuhl bereitete uns Schwierigkeiten.

Auch das stark reduzierte Sehvermögen verursacht durch die verschiedenen
Augenerkrankungen konnten wir mit entsprechenden Brillen nachempfinden. Des Weiteren machten uns Ohrenschützer die Probleme der Schwerhörigkeit deutlich. Diese Beeinträchtigungen führen zur Abnahme der Eigenständigkeit
und dazu, im Alter auf andere Menschen angewiesen zu sein.

Daraus konnten wir für uns schließen, wie wichtig es ist, schon früh präventive Maßnahmen zu ergreifen, um im Alter fit zu bleiben und unsere Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.

Die Schülerinnen der B13 Gesundheit

Spitzenplatz für Lindner und die FDP: Die FOS/BOS Friedberg hat gewählt

Die Bundestagswahlen sind vorbei, Deutschland hat gewählt.

So gelingt der SPD mit dem Kanzlerkandiaten Olaf Scholz und 25,7% der Sprung an die Spitze. Knapp dahinter mit 24,1% beschert Armin Laschet der CDU/CSU das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten. Die Grünen und ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock schaffen es auf den dritten Platz mit 14,8% – Das beste Wahlergebnis der Partei, doch in der Kanzler:innenfrage ist Baerbock nicht mehr im Rennen. Christian Lindner mit seiner FDP schafft es auf 11,5% und kommt bei den Erstwähler:innen prozentual sogar auf einen Spitzenplatz. 

Doch auch die FOSBOS Friedberg hat es sich nicht nehmen lassen, den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre zwei Kreuze machen zu können. Dabei war das Alter und die Staatsangehörigkeit egal. 

Ziel dieser „Juniorwahl“ war es, einen Vergleich zur deutschlandweiten Bundestagswahl (BTW) ziehen zu können. Wie also hat die Schule abgestimmt?

Zuerst allerdings die vorläufigen Auszählungen und Hochrechnungen der BTW:

Die Wahlbeteiligung an der Schule lag bei 92,8% – also eine durchaus repräsentative Wahl.

Interessant ist, dass die Auszählung der Zweitstimmen ergeben hat, dass Christian Lindner als Parteichef seiner liberalen Partei insgesamt mit 23,6% auf Platz 1 gekommen ist. Mit mehr als 10% Unterschied zur Bundestagswahl ein ganz klares Ergebnis. Auf dem zweiten Platz liegen die Grünen mit 17,8%. Ein nicht allzu großer prozentualer Unterschied hätte in der Regierungsfrage in der richtigen Bundestagswahl allerdings durchaus etwas geändert. Die Union sowie die SPD liegen mit großem Abstand auf den hinteren Plätzen und sind mit ungefähr 13% doch weit unter dem vorläufigen Ergebnis der BTW.

Ebenfalls relevant ist, dass bei der schulinternen Wahl „Die PARTEI“ in den Bundestag ziehen würde. Mit 6,4% liegen die Politiker:innen sogar vor den Linken (5,4%) und über der „5%-Hürde“ und wären ab sofort im Bundestag vertreten.   Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl künftig nicht mehr im Bundestag sitzen würde. Schüler:innen haben die blaue Partei nur zu 3,5% gewählt. Ein sehr großer Unterschied im Vergleich zu den 10,8%, die aus der deutschen Bevölkerung an diese Partei gegangen sind. 

Bei den Erststimmen setzte sich Matthias Krause, Kandidat der FDP im Wahlkreis Augsburg-Land, mit 170 Stimmen knapp gegen den „Grünen“ Stefan Lindauer durch (167 Stimmen). Es folgen Hansjörg Durz (CSU, 141 Stimmen) und Heike Heubach (SPD, 112 Stimmen).

Die Schulwahl geht zwar in eine andere Richtung als die Bundestagswahl, bei der Frage der Regierungsbildung würde man sich allerdings nicht viel nehmen. Für eine Gelb/Grün-geführte Regierung würde es prozentual nicht reichen, für eine „GroKo“ allerdings erst recht nicht. Dies kann man durchaus als klares Zeichen gegen die beiden Volksparteien verstehen und doch würde selbst bei unserer Wahl eine Regierung mit Beteiligung von CDU/CSU oder SPD in Frage kommen. Also entweder „Jamaika“ oder „Ampel“. Der neue Bundeskanzler würde nach unseren Auszählungen aber Christian Lindner heißen und das ist durchaus ein sehr interessanter Gedanke.

Nach einem nervenaufreibenden Wahlkampf, mit unangebrachten Lachern in Krisengebieten, Plagiatsvorwürfen und Finanzskandalen ist die Wahl dann nun doch vorbei. Worüber wir uns an der Schule allerdings keine Sorgen machen müssen, sind die bereits erwähnten Koalitionsverhandlungen. Die werden die nächsten Wochen mit der Möglichkeit einer „Ampel“ (FDP, Grüne, SPD), „Jamaika“ (FDP, Grüne, Union) oder doch wieder einer „GroKo“ (Union, SPD) noch ziemlich bedeutend. Auch wer nun Kanzler wird, steht – anders als bei uns – noch in den Sternen. Die ersten Sondierungsgespräche zwischen FDP und Grünen laufen bereits. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Angela Merkel eine 17. Neujahresansprache halten wird. Schade, dabei hatte sie sich sicherlich schon auf ihre viele kommende freie Zeit gefreut.

So oder so, die nächste Regierung und der damit verbundene nächste Kanzler hat einige schwierige Aufgaben zu meistern. Wir werden sicherlich schon sehr bald sehen, wer uns durch die größten Krisen manövrieren wird.

Kommentar:

Dass die FDP an der Schule auf Platz 1 ist, ist keine sonderliche Überraschung. Christian Lindner geht mit Memes in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Allerdings auch das wofür die Partei steht, nämlich Zukunftsdenken, Innovation ohne wirtschaftliche Verluste (besonders im Bezug auf die Klimakrise) und Digitalisierung sind Themen, die junge Menschen ansprechen – ganz einfach, weil diese die letzten Jahre unter der „GroKo“ auf der Strecke geblieben sind.

Außerdem hatten viele bei der Frage wer der/die nächste Kanzler:in sein würde, immer wieder von einer Entscheidung zwischen “Pest und Cholera” gesprochen. Nicht besonders vorteilhaft waren die Fehler, die sich die einen oder anderen während dem Wahlkampf geleistet haben. Für viele jüngere Wahlberechtigte war deshalb ein Ausweichen auf die „kleineren“ Parteien durchaus eine Möglichkeit.

Dass die Grünen bei der Juniorwahl auf den zweiten Platz gekommen sind, ist ein klares Signal – Steht diese Partei doch zentral für den Klimaschutz. Der internationale Klimastreik zwei Tage vor der Wahl hat nochmal verdeutlicht, wie wichtig das für so unglaublich viele Leute ist.

Junge Menschen wollen und sind bereit für Veränderung und das hat nicht nur die Wahl an unserer Schule gezeigt. In der Zeit während dem Wahlkampf durfte ich erleben, dass diese Ergebnisse nicht einfach aus „Jux und Tolerei“ entstehen. Die junge Generation beschäftigt sich mit der Politik und hat meist fundierte Argumente, die für oder gegen eine Entscheidung der Parteien spricht. Es ist erstaunlich, dass die Entscheidung der ü60-Jährigen, die immer noch häufig für die CSU/CDU stimmen in keinem Verhältnis dazu steht, was die jungen Menschen wirklich wollen. Viel zu dieser Meinung beigetragen haben bei den Jüngeren sicherlich auch die Videos von Rezo und der unprofessionellen Umgang der CDU/CSU damit. So spricht der Verkehrsminister Scheuer im Gespräch mit Maischberger davon, dass er „den Jungen nicht ernst nehmen kann“.

Es erschreckt mich zudem, dass die älteren Generationen in wichtigen Fragen (wie zum Beispiel beim Klimawandel) ein klares “Weiter so” signalisieren, indem sie die Parteien, die nicht bereit für eine Veränderung sind, auch weiterhin wählen. (Weil: „hab‘ die schon immer gewählt.“) Dabei betreffen die Folgen und Auswirkungen genau diese Generationen häufig wenig bis gar nicht. Ja, jede:r hat eine Stimme die man bei der Wahl auch bitte nutzen sollte und vor allem bei dieser Wahl war es unglaublich schwer, seine beiden Kreuze zu machen und ja, wir stecken in so viel mehr Themen drin, die nicht unbedingt leicht zu meistern sein werden – Mit Corona will ich gar nicht erst anfangen. Allerdings ist das Wahlergebnis ein großer Mittelfinger an die  Menschen, die die letzten Wochen ganz klar gemacht haben, was wichtig für sie ist! Es ist ein Mittelfinger an die Generation, die so dringend eine Veränderung will und bei der richtigen Bundestagswahl leider noch zu jung zum wählen ist, um über die eigene Zukunft mitentscheiden zu können.

Jetzt kann man nur hoffen, dass die Koalitonsverhandlungen so schnell wie möglich über die Bühne gehen und im Interesse nicht nur der Jüngeren, sondern der gesamten Bevölkerung, eine nächste Regierung gebildet wird. 

Kommentar: Michele H.

Der Kommentar gibt Ansichten und Meinungen der Autorinnen wieder und ist keine redaktionelle Meinungsäußerung.

„Mit Abstand die Besten“: 🎊Highlights des Schuljahres 2020/21✨ an der FOS/BOS Friedberg

Jährlich stellen Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen einen Jahresbericht zusammen, in dem sie nicht nur über sich selbst allerhand preisgeben, sondern auch über die Schule und ihre Lehrkräfte . Jeder kennt diese Berichte und auch wie viel Spaß es bereitet, die Einträge zu erstellen.

Doch die Lehrerinnen und Lehrer hatten bis jetzt kaum Möglichkeiten, irgendwelche Kommentare über das Schuljahr zu hinterlassen. Das will die Schülerzeitung Friedo ab diesem Jahr ändern! Lasst uns mal betrachten, was ein paar Lehrerkräfte der FOS/BOS Friedberg zum Schuljahr 2020/21 zu sagen haben: Es folgen Antworten der befragten Lehrerinnen und Lehrer auf die Frage „Was war ihr Highlight dieses Schuljahres?“

Hr. Zink: „Mottowoche, da sich viele verkleidet haben.“

Hr. Fischer: „Schweineaugen sezieren mit der 13G. Es war das erste Mal, dass ich dies durchführen konnte und ich empfand dies als eine gute Erfahrung.“

Fr. Fritsch: „Es ist schön zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler, die gleichzeitig mit mir an die Schule kamen, jetzt ihr verdientes Abitur bekommen. Außerdem durfte ich dieses Schuljahr das erste Mal das Seminar machen und hatte viele witzige Momente in meiner Klassleitungs-Klasse. Ich bin auch stolz darauf, dass ich einige Schülerinnen und Schüler für Italienisch begeistern konnte, sodass sie sogar nach dem Abitur die Sprache vertiefen wollen.“

Hr. Hager: „Ein Schüler, der aus Verzweiflung am Aufgeben war, wird im Laufe des Schuljahres zu einem der Besten.“

Hr. Goj: „Ich war überrascht, wie gut der Wechselunterricht funktioniert hat. Da war ich ein bisschen zu pessimistisch am Anfang.“

Hr. Riegel: „Meine Schülerinnen und Schüler haben in Geschichte Blogeinträge zum Thema ,Heimatvertriebene und die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkrieges’ erstellt. Es war schön zu sehen, dass viele auch auf eigene Faust privat in den Familien recherchiert und zum Teil auch Zeitzeugengespräche geführt haben.“

„Dem Müll auf der Spur“: Projekt Abfallentsorgung und Wertstoffsammlung in der Schule

Kommt euch das bekannt vor? Nach der Durchführung des obligatorischen
Schnelltests möchte man diesen entsorgen und stellt erschrocken fest, welcher Müllberg sich im Mülleimer des eigenen Klassenzimmers auftürmt. Zugegebenermaßen lässt sich die Menge an Abfall in diesem speziellen Fall kaum reduzieren. Allerdings kommt man dennoch ins Grübeln und fragt sich: Sollten wir etwas an unserer Abfallentsorgung ändern?

Bestimmt habt ihr alle schon einmal die große, grasgrüne Fahne, die unsere Schule als „Umweltschule“ auszeichnet, mit Stolz an der Treppe bewundert. Sie erinnert uns an unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit im Schulalltag. Doch wie nachhaltig ist unsere Abfallentsorgung in der Schule?
Dieser Frage sind wir heute auf der Spur!

Tatort 1: Das Klassenzimmer

Der Ort, an dem wir den Hauptteil unseres Schultages verbringen. Was dort für Müll anfällt? Eine Menge… Papierschnipsel, Verpackungen von Nervennahrung, Obstschalen und neuerdings auch Antigen-Schnelltests samt Verpackung. Für dessen Entsorgung finden wir bisher zwei Mülleimer vor, wobei der blaue im Normalfall für Papier- und der schwarze für Restmüll angedacht ist. Bei dieser vermeintlich einfachen Mülltrennung treten jedoch des Öfteren Komplikationen auf. Oft kommt es zu Verwechslungen der Eimer oder Verwirrung, wie der Abfall richtig entsorgt wird.

Tatort 2: Die Aula

Obwohl wir uns dort wegen der Kontaktbeschränkungen deutlich weniger als sonst aufhalten, ist sie eine Art Zentrum des Schultags. Egal ob wir auf dem Weg ins Klassenzimmer, zu Fachräumen, zur Toilette, zum Wasserspender oder zum FOS Café sind. Meist passieren wird dabei die Aula. Dort finden wir nur Restmülleimer vor. Das erscheint auf den ersten Blick logisch, da dort ja keine besondere Menge an Müll anfällt. Oder? Naja, so ganz stimmt das nicht. Beispielsweise sind in einem Mülleimer neben der Eingangstür sowohl Papier- als auch Verpackungsabfälle aus Plastik zu finden, die eigentlich im Restmüll nichts zu suchen haben. Gäbe es hier beispielsweise eine blaue Tonne zur Papierentsorgung und eine gelbe Tonne für Plastikverpackungen, könnte man dieses Problem angehen. Positiv hervorzuheben ist hier, dass man im Normalfall am Pausenverkauf Brotzeit ohne Verpackung erwerben kann und dass Getränke in Mehrwegflaschen verkauft werden. Im Automaten finden sich jedoch viele Snacks, die in Plastik verpackt sind.

Tatort 3: Der Außenbereich

Wenn man das Schulgelände über den Haupteingang betritt, kommt man am „Rauchereck“ vorbei. Bereits dort finden sich Mülleimer, was sehr wichtig
ist, damit Zigarettenstummel ordnungsgemäß im Restmüll entsorgt werden können und somit nicht achtlos auf den Boden geworfen werden. Ähnlich wie in der Aula findet man auch draußen im Pausenbereich Mülleimer – allerdings nur für Restmüll. Das Problem daran? Papiertüten und jede Menge Plastik-verpackungen wurden im Restmüll entsorgt, obwohl sie dort eigentlich nicht hingehören. Versteht mich nicht falsch! Ich möchte hier auf keinen Fall den Moralapostel spielen. Natürlich ist es gut, seinen Müll überhaupt zu entsorgen! Aber wir sollten uns mehr darum bemühen, das richtig zu tun. Denn eigentlich ist das gar nicht so schwer und realitätsfern.

Gerade für die Schüler, die schon im Modulbau Unterricht hatten, sollte das, was jetzt kommt, nichts Neues sein. Eigentlich haben wir alle nötigen Tonnen
zur korrekten Mülltrennung in erreichbarer Nähe! Unsere Schule verfügt über Papiertonnen, Biotonnen, gelbe Tonnen für Verpackungsmüll, Restmülltonnen und eine Art Glascontainer. Also lasst uns gemeinsam unserer Auszeichnung als Umweltschule gerecht werden und unsere Abfälle sachgemäß trennen! Hier zählt jede noch so kleine Verpackung!

Um dieses Vorhaben umsetzbar und praktikabel für den Schulalltag zu machen, schlage ich deshalb vor, dass wir für den Anfang die Mülltrennung im Klassenzimmer durch verschiedene Mülleimer und eine ordentliche Beschriftung dieser ermöglichen. Dazu bietet sich die zusätzliche Bereitstellung von gelben Mülleimern und Biotonnen an. Auch eine kurze Übersicht zur richtigen Einteilung der Abfälle soll beispielsweise an der Wand angebracht werden, um die Zuteilung zu erleichtern. Sobald dieser Schritt in die richtige Richtung getan ist, kann über eine Ausweitung dieses Programms über das ganze Schulgelände hinweg nachgedacht werden. Auch eine Art interaktiver Aktionstag zum Thema würde sich anbieten, in dessen Rahmen wir Schüler über korrekte Mülltrennung, Wertstoffsammlung und – am aller wichtigsten – Müllvermeidung informiert werden.

Lasst uns mit gutem Beispiel voran gehen und etwas bewegen! Damit wir in Zukunft nicht mehr nur stolz auf unsere grüne Fahne, sondern auch stolz auf unser grünes Verhalten sein können!

Text: Leoni S., 13GB

Carrera GO!!! © trifft Physik

Das Schuljahr neigt sich für die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse dem Ende zu. Viele verabschieden sich und gehen den nächsten Schritt in Richtung Berufsleben. Andere bleiben der Schule erhalten und streben nach dem (allgemeinen) Abitur. Noch ein letztes Mal die Schulbank in der 13. Jahrgangsstufe drücken und noch ein allerletztes Mal nicht ganz erwachsen sein.

Herr Kinast hat sich für das Seminar etwas Besonderes einfallen lassen: Zwei Schülerinnen oder Schüler aus dem Technikzweig können in
der Seminarphase auch schulisch ihrem Spieltrieb nachgehen. Hierbei können die Schüler*innen die Carrera GO!!!-Bahn auf Herz und Nieren prüfen und den zukünftigen Einsatz der Bahn im Physikunterricht mitbestimmen.

Für alle, die sich beim Lesen dieser Zeilen angesprochen fühlen:
Wenn Sie Interesse am Experimentieren haben, den Physikunterricht mitgestalten wollen (auch didaktisch) und die Zusammenarbeit mit der Schülerzeitung nicht scheuen, dann melden Sie sich bitte vor der Wahl zum Seminarfach bei mir (persönlich in der Physikvorbereitung oder digital über TEAMS).

Text: B. Kinast, Physiklehrer an der FOS/BOS Friedberg

Das „Immunitätszertifikat“ – Ein Lichtblick während der Corona-Beschränkungen?

„Einfach mal so“ ins Lieblingsrestaurant. Schnell mal spontan ins Kino, um den neusten Film zu sehen. Die Lieblingsband in einer großen Halle mit Tausenden von Fans gemeinsam feiern. Mit Freunden auf einen (oder auch zwei) Drink(s) in eine Bar.

Seit der Corona-Pandemie sind diese so selbstverständlichen Aktivitäten längst nicht mehr das, was sie einmal waren – beziehungsweise lassen sie sich kaum in die Tat umsetzen. Sie sind „Außnahmen“ , ja fast schon „Privilegien“.

Doch der Lichtblick scheint da zu sein: Geimpfte sollen zukünftig die Möglichkeit bekommen, mit einem „Zertifikat“ die Corona-Beschränkungen (teilweise) zu durchbrechen, um endlich wieder all die Aktivitäten zu nutzen, die wir seit über einem Jahr so schmerzlich vermissen.

Die EU-Kommission will bis zum 1. Juni 2021 einen digitalen europäischen Immunitätsnachweis einführen. Vorbild ist der „Grüne Pass“ in Israel. Vor kurzem konnte dort sogar wieder ein Konzert mit 500 Leuten stattfinden (Unter strengen Hygieneauflagen und mit Abstand). Die einzige Voraussetzung: die Vorlage des Grünen Passes. Den erhalten Menschen, die bereits von einer Corona-Erkrankung genesen sind oder deren zweite Impfung gegen den Corona-Virus mindestens eine Woche zurückliegt.

So in etwa hat sich auch die EU-Kommission ein „grünes Zertifikat“ vorgestellt.

Das geplante Zertifikat soll neben Informationen über eine etwaige Corona-Impfung auch aktuelle PCR- und Schnelltestergebnisse sowie Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten. Dieser Nachweis soll sogar digital zur Verfügung stehen.

Doch was würde es überhaupt bedeuten, sowas einzuführen?

Kritiker sagen, dass Geimpfte „Sonderrechte“ bekommen würden und es nicht fair gegenüber den „Nicht-Geimpften“ wäre.

Diese Aussage ist allerdings kein starkes Argument, was gegen diesen Vorschlag spricht: Laut dem Grundgesetz hat jede Bürgerin und jeder Bürger die gleichen Grundrechte und obwohl diese (aufgrund der Corona-Pandemie) zeitlich befristet eingeschränkt sind, gelten sie immer noch für jeden einzelnen Bürger. Im Grunde würde diese Rücknahme der Grundrechtseinschränkungen die „normale“ Rechtsgrundlage wieder zurückbringen. Dass man also von „Sonderrechten“ oder „Privilegien“ spricht, ist falsch.

Die Einführung des Passes würde im Grunde genommen vor allem eins bedeuten: Lockerungen für die Menschen, von denen keine Gefahr mehr ausgeht, dass sie das Virus weiter verbreiten könnten.

Für die Wirtschaft könnte dieser Nachweis ein gutes Omen sein. Seit über einem Jahr kämpfen überwiegend kleine Geschäfte, Friseure, Fitnessstudios und Restaurants um ihre Existenz. Es fehlt ihnen an Kundschaft und obwohl „Click and Meet“ bisher eine gute Alternative war und auch die einzige Möglichkeit bisher ist: Es ist es einfach etwas anderes, Dienstleistungen persönlich vor Ort entgegen zu nehmen – ohne lästige Onlinereservierung oder Warteschlangen.

Vor allem die stark vom Tourismus abhängigen Mitgliedstaaten der EU (wie Italien, Griechenland, Kroatien) brauchen dringend eine Lösung für ihr so wichtiges Tourismus-Geschäft. Laut dem Kommissionsvizepräsidenten Margaritis Schinas könnte der geplante Nachweis schon Reisen in den Sommerferien ermöglichen. 

Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff. Wir befinden uns mitten in der dritten Welle und die Angst, dass noch eine vierte oder sogar fünfte Welle dazu kommen könnte ist groß. Deutschlands Impfkampagne soll nach drei Monaten nun richtig durchstarten und endlich so laufen, wie sie es schon Anfang an hätte tun sollen: Schnell und Sicher. Sollte es tatsächlich der Fall sein und Deutschland hätte bis zum 01.07. genug Leute geimpft und es kann sicher gegangen werden, dass die Menschen nicht mehr ansteckend sind, könnte dieses „Zertifikat“ tatsächlich eine große Hilfe sein. 

Denn obwohl wichtige Dinge wie Abstand halten, Hygienemaßnahmen und Maske tragen noch für eine Weile so weitergehen werden, würden es uns eine Sache wieder geben: Das Gefühl von Normalität 

Text: Michele H.

Projekt: Jüdisches Leben in Deutschland

Ein Edikt Kaiser Konstantins des Großen aus dem Jahr 321 n. Chr. belegt, dass es mindestens seit diesem Zeitpunkt jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschland gibt. Im Jahr 2021 wird diese lange und tiefe Verwurzelung von Jüdinnen und Juden in Deutschland mit einem bundesweiten Veranstaltungsjahr gefeiert.

Im Politikunterricht der 12WA und 12WB wurde das Thema „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich dabei mit zentralen Fragen:

Was heißt denn hier Festjahr? Wer feiert hier wen? Wer feiert mit und wer hält sich raus? Wer erinnert was? Welche Geschichten über jüdisches Leben werden erzählt, welche verschwiegen oder vergessen?

Im Folgenden werden Auszüge aus der Projektarbeit präsentiert.

Bereits 321 n. Chr. waren Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland vertreten. Der erste Beweis für jüdisches Leben in Deutschland war eine Öllampe,
die in Augsburg gefunden wurde und heute als ein Ausstellungsstück zum Festjahr
dient. Entlang der großen Handelsstraßen und Flüssen entstanden jüdische
Gemeinden. Die Juden lebten lange Zeit weitgehend unbemerkt inmitten der
christlichen Mehrheitsgesellschaft. Sie sorgten mitunter für die Entwicklung der
Städte und des Wirtschaftslebens, in dem sie eine wichtige Funktion eingenommen haben. Die ersten Synagogen entstanden in Köln 1012, Worms 1034 und Trier 1066. Ab dem 12. Jahrhundert betrieben Juden zunehmend Kreditgeschäfte. Im ersten Kreuzzug 1096 wurden Juden erstmals verfolgt.

Am 30.01.1933 begann die Herrschaft der Nationalsozialisten. Jüdische Bürger
wurden zunehmend ausgegrenzt und ihrer Existenzgrundlagen beraubt. Die
antisemitische Politik Hitlers bedrohte diejenigen, die nicht auswanderten oder im Untergrund abtauchten, mit dem Tod. Mit Hitler und den Deutschnationalen sind im Jahr 1933 Politiker an die Macht gekommen, deren Programm auch auf dem Antisemitismus entscheidend aufbaute. So kam es dazu, dass Juden Schritt für Schritt aus sämtlichen Bereichen wie z.B. Wirtschaft, Kultur, Öffentlichkeit verdrängt wurden. Nach der Wirtschaftskrise 1929 sorgten die Nationalsozialisten dafür, dass Juden keinen Arbeitsplatz fanden.

Ab 1935 erhielten „nichtarische“ Ärzte oder Studenten keine Zulassung mehr und
wurden von den Prüfungen ausgeschlossen. Diese menschenverachtenden
Bestimmungen wurden 1941 drastisch verschärft und waren bestimmend über Leben und Tod. Mehr als 6 Millionen Juden sind während des Hitler-Regimes ums Leben gekommen, 4 Millionen davon starben in Konzentrations- und Vernichtungslagern.

Die erste Welle der Emigration: Nachdem am 22.09.1933 das „Gesetz zur Reichskulturkammer“ eingeführt wurde, das zu einem Berufsverbot von Juden in nichtjüdischen Kultureinrichtungen führte, kam schließlich die „erste Welle“ der Emigration von Juden aus Nazi-Deutschland. Die Ziele der Emigranten waren insbesondere die europäischen Nachbarländer. Dabei hatten die Emigranten nur selten konkrete Pläne für ihre Niederlassung im Ausland, sie wollten viel mehr dem Nationalsozialismus entkommen. Viele Juden jedoch blieben auch in Deutschland, da sie die Hoffnung hatten, dass sich die Lage bessern würde und sie unter einigermaßen „normalen“ Umständen in Deutschland weiterleben könnten.

Die zweite Auswanderungswelle: Als am 15.09.1935 die „Nürnberger Gesetze“ in Kraft getreten sind, erwies sich die Hoffnung der Juden allerdings als falsch. Diese Gesetzte lösten die zweite Auswanderungswelle aus, da die deutschen Juden nun minderen Rechts waren. Desweiteren folgte noch eine dritte Welle, die 1938 mit der Verhaftung der Juden und Verschleppung in die Konzentrationslager begann.

Auswanderungsorganisationen: Es gab dabei zwei verschiedene Arten von Auswanderung: entweder unorganisiert oder eben organisiert durch bestimmte Organisationen (Zionisten und Kommunisten). Diese kümmerten sich beispielsweise um gefälschte Ausweise oder um das Untertauchen bis zum Zeitpunkt einer möglichen Flucht. Die Zionisten kümmerten sich dabei insbesondere um Jugendliche und Kinder. Die meisten Länder nahmen nur eine geringe Anzahl an Flüchtlingen auf. Die USA jedoch nahm eine größere Anzahl auf, jedoch war dafür eine Art „Bürgschaft“ erforderlich, die eine Unterstützung eines in den USA lebenden Verwandten für den Emigranten ermöglichte.

Wenn man sich das jüdische Leben in Deutschland heute ansieht, ist es vielfältiger
als je zuvor. Von Ultraorthodoxen über Konservative bis hin zu liberalen Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde. So ist es wieder möglich, sich in Deutschland am Beispiel von Abraham Geiger zur Rabbinerin beziehungsweise zum Rabbiner auszubilden und ordinieren zu lassen. Jüdische und Nichtjüdische Studierende können die Begabtenförderung der Ernst Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen. Der Verein „Keshet“ setzt sich für die Gleichberechtigung von jüdischen „LGBTQs“ ein. Es gibt etliche jüdische Kunst- und Kultureinrichtungen, wie die Villa Seligmann in Hannover, die das jeweilige Stadtleben bereichern. Des Weiteren sind jüdische Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichten entstanden. Derzeit leben schätzungsweise 200.000 Juden in der Bundesrepublik Deutschland. Rund 105.000 von ihnen sind Mitglieder in einer der ungefähr 108 jüdischen Gemeinden, welche vom Deutsch-Jüdischen Zentralkomitee vertreten sind.

Text: Jonathan A., Jonas B., Laura B., Jakob B.

Anlässlich der bereits 1700 Jahre zurückliegenden Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Deutschland in Köln im Jahr 321 veranstaltet der gleichnamige Kölner Verein das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Er will jüdisches Leben in Deutschland sichtbar machen. Das Festjahr soll ein Aufstand gegen Antisemitismus sein und soll aufzeigen, welchen kulturellen Beitrag die jüdische Minderheit in Deutschland geleistet hat. Durch das Festjahr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Juden weit mehr sind als Opfer des
Holocaust. Für dieses Jahr ist geplant, dass jüdische Gemeinden in ihre Synagogen einladen. Es soll Projektwochen für Schülerinnen und Schüler geben, Podiumsdiskussionen sollen veranstaltet werden beispielsweise zum Thema jüdisches Erbe, sogar einen Online-Sprachkurs zum Lernen der jüdischen Sprache, dem jiddisch, wird angeboten. Besucher können auch ein historisches Dokument bestaunen. Die Urkunde, welche die Zulassung von jüdischen Mitbürgern für Stadträte und politische Ämter vorsieht, wird aus dem vatikanischen
Archiv nach Köln gebracht.

Deutschland feiert die jüdische Kultur: Bundesweit sind Vereine dazu aufgerufen Aktionen anlässlich der 1700 Jahre jüdischen Lebens zu veranstalten. Dadurch sollen sie auf die Vielfalt der jüdischen Kultur aufmerksam machen und zeigen, wie eng diese mit unserer heutigen Kultur verbunden ist. Veranstaltungen
und Aktionen sollen die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen zwischen Juden und Nichtjuden geben und die bis heute fremde Kultur der religiösen Minderheit näher bringen. Es soll ein Rückblick auf die vielen Beiträge der Juden zur Entwicklung Deutschland über die letzten Jahrhunderte hinweg sein, aber auch ein Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft von Juden und Nichtjuden in Deutschland. Ohne Hass. Ohne Gewalt. Mit einem freundlichen
Zusammenleben in einer Gesellschaft. Dokumentationen im Fernsehen und Aktionen von Bundesländern und Vereinen sollen das heutige Leben allen Bürgern näher bringen und zeigen wie Juden leben – heute und damals.

Eröffnet wurde das Festjahr in Köln. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland eröffneten das Festjahr mit Reden und Grußworten in der Kölner Synagoge. Untermalt wurde der Festakt von Jüdinnen und Juden, die in Videobotschaften erzählten, was ihr Glaube ihnen bedeutet.

Text: Annika N., Viktoria S., Sophia O., Christian V.

Seit dem Jahr 321 leben Juden auf dem Gebiet, das sich heute Deutschland nennt. 2021 wird deshalb zu einem Festjahr, dessen Ziel ist, 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen und dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.

Nach dem Holocaust schien es eigentlich undenkbar, dass noch einmal Juden in Deutschland leben würden. Heutzutage leben etwa 150.000 jüdische Menschen in Deutschland.

Was heißt denn hier Festjahr?
Ziel dieses Festjahres ist es, ein lebendiges und vielfältiges jüdischen Leben in Deutschland zu feiern, die lange und wechselvolle Geschichte der Juden und Jüdinnen in Deutschland darzustellen und ihren enormen Beitrag zur Kultur zu präsentieren. Im Vordergrund steht dabei das heutige jüdische Leben.

Wer feiert wen?
Deutschland feiert 1700 Jahre jüdische Kultur.
Ein Grund um das Festjahr zu feiern ist, das wir jüdisches Leben wieder zeigen und erlebbar machen. Das ist für uns die Chance, uns im Gleichsein und Anderssein zu begegnen. Festjahr und Corona? Gerade die Zeit von Corona ist die Zeit von Verschwörungstheorien, und damit die Zeit eines wachsenden Misstrauens. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht durch ein Virus
stoppen lassen. Jüdisches Leben war immer gezwungen, sich anzupassen.
Geplant war ein zentraler Festakt in Köln mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Auch wenn es aufgrund der Corona-Krise in der angedachten Form nicht statt fanden konnte, wurde die Auftaktveranstaltung online abgehalten. Im Prinzip sind Juden schon seit der 1. Minute Teil von Deutschland. Natürlich ist Deutschland traditionell ein christlicher Staat und das Judentum hebt sich davon ab. Und es ist auch gut so, dass es viele verschiedene Überzeugungen gibt, was uns zu einem pluralistischen Staat macht.

Text: Julia W., Destiny S., Lisa S., Karim Z.

Im Jahr 2021 leben Juden und Jüdinnen seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Dieser Anlass wird von Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens groß gefeiert. Ziel dahinter ist es, jüdisches Leben erlebbar und deutlich sichtbar zu machen, sowie gegen Antisemitismus zusammen ein Zeichen zu setzen. Das findet auch Angela Merkel, die der jüdischen Gemeinschaft gratuliert und hofft, deren lange und vielseitige Kultur in Deutschland nachhaltig zu verankern. Vertreter aus sämtlichen
Bereichen, wie Gesellschaft, Religion und dem Staat helfen mit, damit ein erfolgreiches Festjahr stattfinden wird, dass vielen Menschen den jüdischen Alltag näherbringt.

Unterschiedlichste Veranstaltungen und Projekte werden daher von der Bundesregierung gestiftet. Auch Bundespräsident Steinmeier hofft auf ein erfolgreiches Festjahr und zielt darauf ab, dass dadurch ein Gefühl der Heimat für alle Juden in Deutschland entsteht.

1700 Jahre und ein kaiserliches Dekret: Ein kaiserliches Dekret, das eigentlich dazu diente, Juden in den Stadtrat von Köln zu berufen, ist der erste schriftliche Beleg von jüdischem Leben nördlich der Alpen – und das Dekret stammt dabei aus dem vierten Jahrhundert. In den 1950er Jahren machten Archäologen erste Versuche unter dem Kölner Rathaus an altertümliche jüdische Schätze zu gelangen. Dabei stießen sie tatsächlich auf Reste einer Synagoge. Doch die nächsten Jahrzehnte passierte nicht viel, da der Platz der Forschungen in
einen Parkplatz umfunktioniert wurde. Erst 50 Jahre später, im Jahre 2007, als der Platz erneut erforscht wurde, entdeckte man hier einen unglaublichen Fund: das wohl mittelalterliche Judenviertel der Stadt Köln.

Aber nicht nur in Nordrhein-Westfalen stieß man auf so frühes jüdisches Leben. Auch in Augsburg fanden Archäologen eine Öllampe aus dem 4./5. Jahrhundert, auf dem eine Menora – ein jüdischer Leuchter mit sieben Armen – abgebildet ist.
Jüdisches Leben heutzutage in Deutschland 75 Jahre nach der Schreckensherrschaft Adolf Hitlers und dem Holocaust droht Antisemitismus wieder Gang und Gäbe zu werden. Wie fühlt sich jüdisches Leben angesichts
dessen heutzutage an?

Laut Rebecca Seidler, Sprecherin der israelischen Kultusgemeinde, ist das jüdische Leben pluralistischer denn je. Es haben sich viele verschiedene Strömungen innerhalb der jüdischen Gemeinde gebildet und es gibt mittlerweile zahlreiche jüdische Organisationen in Deutschland, in denen man sich beispielsweise zum Rabbiner ausbilden und ordinieren lassen kann. Auch die Gleichberechtigung jüdischer LGBTQs ist ein Thema, das in die Hand genommen wird und für jüngere jüdische Bürger sind jüdische Kindergärten, Schulen und
Bildungseinrichtungen entstanden.

Allerdings bilden sich auch große Herausforderungen für jüdische Organisationen und Gemeinden. Immer größer werdende Formen des Antisemitismus, bedrohen die Normalisierung von religiöser und kultureller Vielfalt. Dies macht einerseits eine offene Teilgehabe der jüdischen Gemeinschaft an unserer Gesellschaft, andererseits dabei auch die Schaffung von Räumen, in denen Juden ohne Anfeindungen, aber auch ohne sicherheitstechnische Maßnahmen ihre Religion ausleben können, notwendig.

Es steht als Lösung also intensive Dialogarbeit bevor. Juden müssen sich nach außen sichtbar zeigen können, ohne Angriffe zu erleben. Schließlich sollten wir gemeinsam daran arbeiten, dass auch zukünftig jüdisches Leben Bestandteil unserer Gesellschaft bleibt.

Text: Maike M., Simon O., Sara L., Jenny K., Julian S.

Seit 1.700 Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Ein Jahr lang wird dieses Jubiläum deutschlandweit gewürdigt. Für Deutschland und die Jüdische Gemeinschaft ist 2021 ein Jahr des Gedenkens und Feierns. Es nehmen Vertreter aus den Bereichen der Religion, Gesellschaft und Staat teil. Ein Festakt in der Kölner Synagoge mit dem Bundespräsidenten bildete den Auftakt. 1.700 Jahre jüdisches leben ist „eine Geschichte mit Zukunft“. Möglichst vielen Menschen mit einer großen Vielfalt soll jüdisches Leben, Alltag und Geschichte näher gebracht werden. Auf diesem Wege soll zudem ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.

Die Frage, „wer hält sich raus?“ ist einfach zu beantworten. Es sind die Menschen, die dem Antisemitismus immer noch nahe stehen oder ihn noch in Gedanken haben. Der Begriff „Antisemitismus“ bezeichnet den Hass, die Feindschaft gegen Juden. Aber woher kommt der Hass eigentlich gegen Juden? Der Antisemitismus ist weit bis ins Jahr 70 u. Z. zurückzuführen. Schon im frühen Christen- und
Judentum wurde ein Hass gegen die Juden entwickelt. Die Vorwürfe, sie seien verantwortlich für die Kreuzigung Christi, wodurch der Ruf als „Gottesmörder“ entstand, wurde durch die Christianisierung Europas weit verbreitet. Die Hochzeit des Antisemitismus fand jedoch in der nationalsozialistischen Zeit statt, in der die Juden vertrieben und getötet wurden.

Diese Zeit ist heute vorbei, trotzdem gibt es immer noch Anhänger, die dem Antisemitismus treu bleiben und diesen vertreten.

Doch wie leben die Juden heute in Deutschland?
Schon 321 n. Chr. waren Juden im heutigen Deutschland vertreten. 1933 begann die Zeit der Nationalsozialisten und die antisemitische Politik Hitlers schränkte das jüdische Leben stark ein, beispielsweise wurden sie von ihren Arbeitsstelle entlassen. 6 Mio. Juden starben durch Hitlers Rassenpolitik und 4 Mio. davon in Konzentrations- und Vernichtungslagern. Heute leben noch ca. 200.000 Juden in Deutschland. 1933 waren es noch 500.000 Juden im Deutschen Reich, 1950 dann nur noch 15.000, aufgrund des zweiten Weltkriegs und Hitlers Regime. Viele von ihnen sind in andere Länder geflüchtet, z. B. Israel, Palästina, USA. Allerdings
kamen manche, nach Ende des 2. Weltkrieges zurück, um ihre letzten Lebensjahre mit ihren verbliebenen Familien in Deutschland zu verbringen.

Aber Juden müssen auch heute noch um ihr Leben in Deutschland fürchten, wie z.B. der Anschlag auf die Synagoge in Hanau oder etliche antisemitische Beschimpfungen zeigen. Auch ist eine Spannung zwischen den in Deutschland lebenden Juden und Palästinensern, aufgrund des Konflikts zwischen Israel und Palästina spürbar. Heute ist es aber den Juden erlaubt, sich als Rabbiner oder Rabbinerin ausbilden zu lassen und jüdische Studierende können eine Begabtenförderung der Ludwig Ehrlich-Stiftung in Anspruch nehmen.

Exkurs:

Nun wollen wir euch ein paar Erlebnisse von Sally Perel alias Hitlerjunge Salomon erzählen:
Sally Perel wurde im April 1925 in Peine geboren. Im Alter von 10 Jahren wurde das Schuhgeschäft seines Vaters zerstört, daraufhin zog er mit seiner Familie von Peine nach Lodz. Nach Beginn des Krieges floh Sally Perel als 14-Jähriger alleine nach Ostpolen, welches unter sowjetischer Herrschaft stand. Als er nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion von der deutschen Wehrmacht verhaftet wurde, gab er sich als Volksdeutscher namens Josef Perjell aus. Sein Leben war ein Grauen. Bis zum Ende des Krieges führte er ein Doppelleben, das im sowohl
in die Rolle des Opfers als auch des Täters zwang. Er arbeitete als Übersetzer für die Wehrmacht und wurde 1944 wegen seines jungen Alters in die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig geschickt. Er war als als Jude in der Hitlerjugend mit ständiger Angst entdeckt zu werden.

Es gab niemanden dem er trauen konnte, jeder noch so kleine Fehler hätte ihn
auffliegen lassen und seinen Tod bedeutet. Er lebte in dauerhafter Unruhe bis Ende des Krieges als dieser von den Amerikanern in Gefangenschaft genommen wurde; er wurde jedoch bereits nach zwei Tagen entlassen. Später emigrierte er unter anderem nach Palästina und Israel. 1990 erschien eine Verfilmung seiner Lebenserinnerung unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“. Heutzutage steht er für Auftritte zur Verfügung und geht in die Schulen, um dort von seinen
grausamen Erlebnissen zu berichten und die Jugendlichen aufzuklären, so dass der Antisemitismus nie wieder aufkommt.

Text: Christopher S., Antonia W., David S., Niklas W.

Projekt: Heimatvertriebene und die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkrieges

Im Geschichtsunterricht der 11SA und 11SB wurde das Thema „Heimatvertriebene: Die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkrieges“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich dabei mit zentralen Fragen:

Warum flohen die Menschen zu Ende des Zweiten Weltkriegs? Warum wurde die deutschstämmige Bevölkerung zu Ende und nach dem Zweiten Weltkriegs vertrieben? Wie erlebten die betroffenen Menschen die Vertreibungen? Aus welchen Gebieten mussten die Menschen zu Ende des Zweiten Weltkriegs fliehen? Auf welche Weise erfolgte die Flucht? Wovon waren die Menschen während der Flucht bedroht? Wie gestaltete sich die Wohnsituation für die Flüchtlinge und Vertriebenen, die nach Bayern kamen?

Im Folgenden werden Auszüge aus der Projektarbeit präsentiert.

1944 können die Alliierten die von Deutschland besetzten Gebiete Stück für Stück zurück erobern. Im Osten betritt die Armee der Sowjetunion im Oktober
1944 erstmals ostpreußischen Boden. 14 Millionen Deutsche verlassen deshalb ab Ende 1944 dort ihre Heimat, werden deportiert oder in die Flucht getrieben.
Nachdem in den befreiten und ehemaligen deutschen Gebieten die NS-Herrschaft beendet worden ist, werden die Deutschen zwischen Winter 1944 und Sommer 1945 aus diesen vertrieben.

Die Sudetendeutschen wurden nach dem Krieg aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vertrieben; vor allem aus der Tschechoslowakei wurden mehrere
Millionen Deutsche vertrieben. Die Sudetendeutschen lebten dort in den Randgebieten Böhmens, Mährens und Sudetenschlesiens, aus denen sie dann fliehen mussten bzw. vertrieben wurden. Diese Gebiete gehören heute zur Tschechischen Republik. Aber auch aus Jugoslawien, Rumänien, den Baltenländern und der Sowjetunion mussten einige Menschen fliehen. Insgesamt wurden über 12 Millionen Sudetendeutsche aus ihren Heimatgebieten vertrieben. Die Hälfte davon stammt aus den Ostgebieten, wie Ostpreußen, Ostbrandenburg und Ostpommern bzw. Schlesien.

Mit ihrem Gepäck mussten die Sudetendeutschen durch Wind und Wetter. Außerdem wurden Familien auf der Flucht oftmals getrennt, weil sie in verschieden Trecks gelaufen sind, oder weil die Männer das Dorf verteidigt haben und somit zurückgeblieben sind. Wer zu Fuß gelaufen ist, musste sich der Kälte und Erschöpfung stellen, weshalb rund 2 Millionen Menschen auf der Flucht starben. Nur ein paar der Flüchtlinge schafften es sogar in einen der Züge. Andere
mussten zu Fuß fliehen und erfroren an den Bahnhöfen in eisiger Kälte, während sie auf einen der Züge warteten. Die Flucht bzw. die Vertreibung hinterließ viele Todesopfer und war sehr chaotisch. Außerdem hatten sie meistens Pferdewägen und andere Handwägen, in denen sie so viel verstauten wie es nur ging, erzählt die Zeitzeugin Magarete Schleede.

Die Menschen waren auf ihrer Flucht von vielem bedroht. Die Hungersnot war noch relevant, da kaum Verpflegung vorhanden war und die wenigsten Einwohner von Dörfern auf dem weg den Geflüchteten etwas abgeben wollten. Wetterbedingungen wie Schnee, Eis und Kälte waren auch gefährlich und viele erfroren. Die meisten Menschen starben jedoch an Krankheiten wie zum Beispiel
Typhus. Außerdem wurden die Sudetendeutschen auf ihrer Flucht auch überfallen, gefoltert, vergewaltigt, ermordet und mussten Hass und Erniedrigung über sich ergehen lassen. Die Trecks wurden immer wieder von feindlichen Tieffliegern beschossen. Brücken, die über Flüsse und Seen führten, wurden zerstört, sodass die Flüchtlinge über brüchiges Eis gehen mussten. Die Flucht über Wasser in Flüchtlingsschiffen war auch gefährlich. Diese wurden torpediert und gingen unter. Außerdem wurden Flüchtlinge auch in Lager gesperrt, zu Zwangsarbeit gezwungen und misshandelt und geschlagen.

Die Menschen erlitten unendliches Leid, da sie gewaltsam aus der Heimat vertrieben wurden. Familien wurden grausam auseinander
gerissen. Viele Sudetendeutsche konnten nichts für die Machtspiele während und nach dem 2. Weltkrieg. Die Betroffenen erlitten ein Trauma,
durch Gewalt und Auslöschung einzelner Dörfer. Die Flüchtlinge fühlten sich sehr ängstlich und unsicher, weil ihre Zukunft unklar war. Zudem hatten
sie Sorge zu erkranken, da wenig bis keine medizinische Versorgung zur Verfügung stand.

Text: Gabriel P., Leonie G., Constanze M.

Als Ostpreußen Ende Januar 1945 durch die sowjetische Armee eingekreist und vom Rest des deutschen Reichs abgeschnitten wird, versuchen die Flüchtlingsgruppen, die hauptsächlich aus Böhmen, Mähren und Schlesien, also der heutigen Tschechischen Republik stammten, den Russen zu
entkommen, indem sie den Weg über das zugefrorene frische Haff wagten. Trotz des Schnees und der eisigen Kälte bahnten sich die riesigen Mengen an Frauen, Kindern, alten und kranken Menschen, ihren Weg in Richtung Westen. Das Dramatische an der Flucht über das gefrorene Gewässer war, dass unzählige Menschen durch das Eis brachen und ertranken, aber auch die Angriffe sowjetischer Soldaten, Hunger, Durst, Erfrierungen und die unbeschreibliche körperliche Anstrengung forderten zahlreiche Opfer. Trotzdem gelang fast einer halben Millionen Menschen auf diesem Wege die Flucht aus Ostpreußen.

Ein weiterer Weg, durch den sich viele Einheimische aus dem Baltikum, Ost- und Westpreußen, Danzig und Pommern eine gelingende Flucht in den Westen erhofften, war die Ausreise mithilfe von Fracht- und Transportschiffen über die Ostsee. Insgesamt brachten 1.081 Fischdampfer, Handels-, Fähr-, Passagier- und Marineschiffe ca. 2,5 Millionen Menschen in Sicherheit. Allerdings waren auch
die restlos überfüllten Schiffe häufig Ziel von feindlichen Angriffen. 250 Schiffe sanken aufgrund dessen und rissen über 40.000 Menschen in den Tod. In Bayern kamen ungefähr 1.026.000 Geflüchtete an, was eine enorme Herausforderung darstellte, denn wie sollte man ausreichend Wohnraum bereitstellen, wenn immer noch viele Gebäude vom zweiten Weltkrieg zerstört und noch nicht wieder aufgebaut worden waren?

Somit wurden sogenannte Flüchtlingskommissare eingesetzt, um die Wohnraumverteilung zu regeln. Alle Einrichtungen, die als Wohnraum genutzt werden konnten, wurden beschlagnahmt und die Vertriebenen den privaten Häusern der Bevölkerung zugeteilt. Dies bedeutet, dass die Einheimischen
ab sofort gemeinsam mit den Neuankömmlingen unter einem Dach lebten.
Anstatt mit offenen Armen empfangen zu werden, wurden die Geflohenen mit Misstrauen und Angst vor Überfremdung konfrontiert, allerdings glückte ihnen vergleichsweise schnell die Integration. Durch Bauprojekte, an denen sie sich beteiligten, verschwand allmählich die Wohnungsnot und kleine Siedlungen, die rein von den ehemaligen Ostpreußen bewohnt wurden, entstanden. In vielen
Städten kann man dies heutzutage immer noch erkennen, beispielsweise an der Bezeichnung „Sudetenstraße“ oder den kleinen Siedlerhäusern.

Text: Charlotte W., Lilli S., Tina H., Yannika F.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs flohen rund 12-14 Millionen Menschen in Richtung Westen. Der größte Teil mit 3,3 Millionen Flüchtlingen kam aus Schlesien, gefolgt von 2,9 Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei, 2 Millionen aus Ostpreußen und mehr als 2 Millionen aus der Kurmark,
Brandenburg und Pommern. Es gab aber auch gut 2 Millionen Deutsche, die ihre von der Roten Armee eroberte Heimat nicht verließen. Mehrere Hunderttausend von ihnen mussten nun Zwangsarbeit leisten, viele wurden auch in KZ – ähnlichen Lager inhaftiert.

Am 12. Januar 1945 begann die Rote Armee ihre Winteroffensive, die in der Besetzung Deutschlands und Eroberung der Ostgebiete mündete. Zudem wurde im Potsdamer Protokoll der Siegermächte im Artikel XIII festgelegt, dass „die deutsche Bevölkerung oder Bestandteile derselben“, die in den östlichen Ländern zurückgeblieben waren, „ nach Deutschland zurückgeführt werden müsse“.
Die Menschen mussten also aus den Ostgebieten fliehen, da Pommern, Schlesien, das südliche Ostpreußen, Ostbrandenburg und Danzing als Entschädigung Polens, als eigene Gebiete zugesprochen und an die Sowjetunion angegliedert wurden.
Viele Leute flüchteten aufgrund der Kriegsereignisse selbst, doch es gab auch einige evakuierte, ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die einige Monate oder auch Jahre nach der großen Flucht in den Westen gingen.

Die Ostpreußen flüchteten im Treck, die zum Teil über das Eis des zugefrorenen Frischen Haffs führte. Andere aus der Tschechoslowakei flohen wiederum mit dem Zug und Bus. Von den Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, kamen etwas mehr als 1 Million nach Bayern. Das waren deutlich mehr, als die anderen Bundesländer und umliegenden Länder aufgenommen haben. Die Verteilung in Bayern erfolgte unter dem am 14.
Dezember 1945 durch Staatskommissar Wolfgang Jänicke und durch fünf
Regierungskommissare und 166 Flüchtlingskommissare in den Landkreisen. Man hat über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht, wie man die Flüchtlinge trennt, zum Beispiel nach früheren Wohngemeinden oder Religionen. Aufgrund der drängenden Not wurde dies jedoch kaum diskutiert.

Was blieb war die Verteilung in wenig zerstörte Gebiete, welche hauptsächlich auf dem Land lagen. Konkret vollzug sich dies durch die, anfangs kurzzeitig gedachte Unterbringung in allen möglichen Gebäuden und vielen Flüchtlingslager, allein in München gab es über 20 Lager mit über 6000 Bewohnern und selbst ehemalige Konzentrationslager wurden dafür verwendet. Viele der Vertriebenen wurden auch zwangsweise in Wohnungen und Bauernhöfen der einheimischen untergebracht. Dort mussten sie meistens mithelfen, die Tiere zu versorgen oder den Acker anzusäen, um sich das Essen und den Schlafplatz zu erarbeiten.

Text: Leonie B.

Warum wurde die deutschstämmige Bevölkerung zu Ende und nach dem Zweiten
Weltkriegs vertrieben?

Zwischen 1940 und 1945 erlässt Edvard Beneš als tschechoslowakischer (Exil-) Präsident 12 Dekrete, welche die in der Tschechoslowakei lebenden Deutschen und Ungarn kollektiv für „schuldig“ erklären und sie weitgehend rechtlos machen. Das Ergebnis war, dass Voraussetzungen für die Vertreibung geschaffen wurden: „Niemand darf aus dem Hoheitsgebiet des Staates, dessen Staatsangehöriger er ist, durch eine Einzel- oder eine Kollektivmaßnahme ausgewiesen werden“. 1945 wurden per Dekret allerdings alle Sudetendeutschen als „unzuverlässige Personen“ und „Verräter“ geächtet und entrechtet. 1946 erreichte nach
jahrelanger Vorarbeit im Exil Edvard Beneš die Zustimmung der Siegermächte in Potsdam zur „ordnungsgemäßen Überführung“.

Damit beginnt die organisierte Vertreibung der verbliebenen Sudetendeutschen in die amerikanische und sowjetische Besatzungszone. Die französische Besatzungszone weigerte sich zunächst Vertriebene aufzunehmen. Die amerikanische Besatzungsmacht forderte die unverzügliche Integration der Heimatlosen. Bereits vor der Potsdamer Konferenz fanden sogenannte „wilde“ Vertreibungen statt. Dabei verloren 750.000 Sudetendeutsche ihre Heimat, in den damit verbundenen Exzessen Tausende ihr Leben. Sie gingen größtenteils von der Roten Armee aus und polnische und tschechische Bewohner vertrieben die Deutschen. Auf der Potsdamer Konferenz beschlossen die Siegermächte im Sommer und Herbst 1945 staatlich organisierte Ausweisungen
stattfinden zu lassen. Diese waren zwar geregelter, aber sehr hart.

Flucht aus der Heimat

Die Sudetendeutschen sollten ihre Wohnungen sofort verlassen und durften nur zwischen 30 und 50 Kilogramm mitnehmen. Man musste sich in ziemlich kurzer Zeit entscheiden, was man alles mitnehmen möchte, da sie innerhalb von einigen Stunden ihre Häuser und ihre Heimat verlassen sollten. Von einer Bekannten sah ich alte Bilder, die von vor der Zeit stammen. Auf der Rückseite sieht man, dass die Bilder nur schnell aus Alben herausgerissen wurden, um diese mitnehmen zu können. In den polnischen und tschechischen Gebieten haben die Deutschen viel mit Hass zu tun gehabt. Sie wurden dort schikaniert. Es folgte eine Diskriminierung durch viele Verbote. Dortige Behörden und Autoritäten unterstützen diese. Viele bekamen weiße Armbinden mit dem Aufdruck „N“. Das stand für „Nemec“, was übersetzt „Deutscher“ heißt. Sie mussten mit Folter, Vergewaltigungen und vielen weiteren Bedrohungen kämpfen. Später kam es zu einer Verfrachtung in Viehwaggons.

„Den Menschen mit Zwang von seiner Heimat trennen, bedeutet, ihn im Geiste zu töten“.

Sie verspürten tiefen Schmerz und es raubte ihnen ihren Lebensmut. Ihre Empfindung mussten unterdrückt werden, durch die Notwendigkeit, eine neue Existenz aufzubauen, Beruf, Familie und durch das Bestreben, sich der neuen Umgebung anzupassen. Schulen, Turnhallen und ehemalige KZ-Baracken wurden zu Massenquartieren. Nachdem sie abtransportiert wurden, kamen Viele in ein Sammellager und wurden dort zur Zwangsarbeit gezwungen, was teilweise zur Dauerunterkunft für Viele führte. In Grenzdurchgangslagern hielten sich Vertriebene wenige Tage auf; Sie wurden registriert, medizinisch versorgt, mit
notwendigen Papieren ausgestattet, auf Regierungsbezirken verteilt. Der gesamte Besitz wurde von ihnen genommen. Selbstverständlich haben sie ihre
wichtigsten Dinge mitgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, ob sie jemals wieder zurückkehren würden. Lange hatten sie noch Hoffnung. Es war ihre Traumvorstellung eines Tages wieder zurückzukehren. Später war es dann ausgeschlossen, denn ihre Häuser wurden übernommen. Die heimischen Tschechen und Polen lebten nach der Vertreibung in diesen Häusern und benutzten all die Gegenstände, Möbel und alles andere, was den
Sudetendeutschen gehörte hatte. Die Häuser wurden als Eigentum angesehen und die Staatsbürgerschaft wurde aberkannt. Die Vertreibung der rund drei Millionen Sudetendeutschen ist 1947 weitgehend abgeschlossen.

Wovon aber waren die Sudetendeutschen während der Flucht bedroht?

Es kam sehr viel Hass von vielen Seiten. Es gab es auch einige Morde und andere Tote. Sie mussten hungern und auch unter verschiedenen Krankheiten, wie zum Beispiel Typhus leiden. Erschöpfung und Kälte waren auch ein sehr großes Problem. Weiterhin wurden sie oft ausgeraubt, Frauen wurden vergewaltigt und Menschen gefoltert. „Wir waren Sklaven der neuen Herren“ meint ein Zeitzeuge. Wie viele Menschen während dieser Zeit und der Flucht umkamen, ist nicht genau bekannt. Aber es waren sehr viele Menschen. Hinter der Front hatten SS-Einsatzgruppen Hunderttausende Zivilisten ermordet, vor allem Juden.

Text: Johanna E., Ronja H., Greta B.

Manfred Baumgartl war kaum vier Jahre alt, als Männer vor seiner Haustür standen. ,, Morgen müsst ihr hier raus sein“, sagten sie. „Ich weiß noch genau, wie wir in den Viehwagen eingestiegen sind und die große Tür zugezogen wurde“, sagt Baumgartl. Der Zug setzte sich in Bewegung und rumpelte auf den Schienen. Im Wagen stank es, weil sich die Kinder damals in die Hose machten. Was genau mit Ihnen passierte, verstand Baumgärtl damals nicht: “Wir Kinder hatten keine Angst. Für uns war das wie ein Abenteuer. Ich habe immer durch die Schlitze an den Wänden rausgeschaut, um zu gucken, wo wir waren.“ Das er und 3 Millionen Sudeten vertrieben wurden, das verstand er damals noch nicht. Einen emotionalen Bezug zu seiner Heimat habe er nicht mehr oder noch nie wirklich gehabt. Zu jung war er gewesen, um zu verstehen, dass er sein Geburtshaus nie wieder sehen würde.

„Es war ein Urkrieg gegen Menschen, die nichts verbrochen hatten“, erinnert sich ein anderer, Hamsi Adamec, der damals fast 14 Jahre alt war. Er musste fliehen, während der sogenannten ,,Wilden Vertreibungen“ 1945. ,, Wir kamen gerade heim, von der Schule, die Älteren von der Arbeit, da haben sie uns einfach in die Elbe geworfen. Auch die Babys.“ Seine Augen glänzen. Er versucht seine Trauer und seine Tränen zu unterdrücken. So viele Jahre sind vergangen und doch sitzt der Schmerz noch immer tief. Die Schuld, sagte er, gibt er dabei keineswegs den Tschechen. Er selbst hätte einen tschechischen Vater gehabt und wurde von Tschechen versteckt. „Nationalismus ist Mist“, sagt Adamec schließlich und wirft eine Blume in die Elbe und gedenkt so all den sinnlosen Opfern.

Die Flucht selbst lief meistens immer ähnlich ab: Die Menschen nahmen ihr wichtigstes Hab und Gut, luden dies auf Pferdewägen und zogen in Richtung Westen. Auf ihren Reisen waren sie vielen Gefahren wie Hunger, Gewalt, Kälte, Erschöpfung und Krankheiten ausgesetzt. Wohnmöglichkeiten waren begrenzt und knapp und der Bau von neuen Wohnungen ging nur langsam voran. Eine Möglichkeit waren staatliche Flüchtlingslager, in denen man beengt und
ohne Möbel leben musste.

Text: Janina W., Tamino J., Lukas M., Samantha W.

Während des 2. Weltkriegs und in den Jahren danach verloren Millionen Menschen ihre Heimat. Für diese Menschen waren die Verluste, die sie erleiden mussten, enorm groß. Rund 2 Millionen der fliehenden Deutschen starben auf der Flucht durch Gewalt, Erfrierungen, Hunger, Erschöpfung und Krankheit. Wie zum Beispiel beim Brünner Todesmarsch. Bei diesem starben 1945 mehr als 2000 Deutsche. Sie starben während dem Marsch an Erschöpfung und Krankheit, oder sie wurden von der Roten Armee erschlagen oder erschossen.  

Mein Opa war zum Zeitpunkt seiner Flucht vier Jahre alt. Pro Person durfte man damals nur 25 Kilogramm mitnehmen. Mein Opa ist der Jüngste von drei Söhnen und ist in Nikolsburg (tsch. Mikulov) geboren. Das liegt ca. 7 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze weg. Seine Brüder sind ein und zwei Jahre älter als er. Ihr Vater war im Krieg in Russland und war dort auch Kriegsgefangener (kehrte 1949 zurück). Ihre Familie hatte in Treskowitz (tsch. Troskotovice) einen großen Bauernhof, mit dem sie ihr Geld verdienten. Als sie von ihrem zu Hause fliehen mussten, nahmen sie insgesamt 50 Kilogramm Gepäck mit auf einem kleinen Handwagen. Die Angst war groß. Dabei waren seine Mutter, seine beiden Brüder und Omas. Sie wurden zum nächstgelegenen großen Bahnhof gebracht. Es war Nikolsburg. Dort wurden sie alle versammelt. Es war sehr kalt, da es in den Wintermonaten war. In der Eile hatten sie keine Zeit großartig warme Kleidung oder viel Essen einzupacken. Aufgrund dessen saßen die meisten dort frierend und in dünne Decken gewickelt. Sie wurden mit dem Zug nach Bayern gebracht.

Als dieser eintraf, wurden sie alle in fensterlose Güterwagons gesperrt. Mein Opa meinte, von der Fahrt hätten sie kaum etwas mitbekommen, da es einfach nur kalt und sehr eng war. Gesehen, was außen passiert, hätten sie nichts. Das größte Problem war, dass nicht darauf geachtet wurde, wie es den Menschen in den Güterzügen ging, egal ob jung oder alt. Einige starben währenddessen an Unterernährung, da sie vorher schon nicht die „Reichsten“ waren und somit auch nicht viel Proviant dabei hatten. Viele starben auch auf der Zugfahrt an Krankheiten, die sie vorher schon hatten und die durch die Kälte in den Wagons noch schlimmer wurden. Auch das Gefühl eingesperrt in diesen Wagons zu sein und nicht zu wissen, wo man von nun an ohne Geld und Essen leben wird, begleitete die Menschen auf ihrer gesamten Zugfahrt. Da es damals auch keine Armbanduhren gab und es stockfinster in den Güterwagons war, verloren die Menschen dort drin auch ihr Zeitgefühl, aufgrund der bedrückenden Umstände.

Sie wurden zum bayerischen Grenzbahnhof in Furth gebracht. Die Erleichterung die Zugfahrt heil überstanden zu haben und endlich aus den Güterwagons herauszukommen, war groß. Von da an ging es weiter mit dem Bus nach Wortelstetten, ihrem zukünftigen zu Hause. Nach der Busfahrt wurden alle draußen versammelt. Mein Opa konnte sich noch gut an den Moment erinnern. Alle Flüchtlinge saßen um eine Linde herum und warteten sorgenvoll, was nun mit ihnen passieren wird. Es kam dann der Bürgermeister mit einer Liste und schaute immer, wie viele es aus einer Familie waren. Dann wurden sie auf die jeweiligen Bauernhöfe aufgeteilt, je nachdem wie viel Platz dort war. Auch jetzt bestand noch Sorge. Wie wird man dort aufgenommen? Wird man akzeptiert? Bekommt man ohne Geld etwas zu Essen? Mein Opa und seine Familie hatten großes Glück. Sie kamen auf einen großen Bauernhof mit netten Menschen. Sie halfen auf dem Hof und bekamen dafür, was sie zum leben brauchten.  

Auch meine Oma hat eine ähnliche Geschichte. Geboren in Grünau (tsch. Gruna) und auf demselben Weg wie mein Opa geflohen. Auch sie hatte mit ihrer Familie in ihrem Heimatort einen Hof und kam nach Langenreichen bei Meitingen auf einen Bauernhof. Später wohnte sie mit ihrer Familie dort in einer Wohnung. Sie war erst zwei Jahre alt zum Zeitpunkt ihrer Flucht und kann sich daher an nicht viel erinnern.

Text von Nadine S.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ab Ende 1944 müssen ca. 14 Millionen Deutsche ihre Heimat verlassen, sie wurden vertrieben. Vertriebene sind Personen, die mit Gewalt oder sonstigen Zwangsmitteln aus ihrer Heimat entfernt werden, gleichgültig ob dem eine völkerrechtliche Übereinkunft zugrunde liegt oder nicht. In schier endlosen Trecks drängen Flüchtlingsströme aus Ostpreußen, Pommern, Brandenburg, Schlesien und der Tschechoslowakei in den Westen. Man könnte es als die „deutsche Odyssee“ beschreiben. Die Flucht erfolgte in sog. Trecks mit schlechter, mangelnder Ausrüstung und kaum Nahrung, es wurde nur das Notwendigste mitgenommen. Das Ziel war Westdeutschland, größtenteils Bayern. Es war eine sehr grausame Flucht. Familien wurden getrennt. Es gab keine medizinische Versorgung. Es gab keine Lebensmittel und kaum Trinkwasser. Und einer der Hauptgründe, weshalb die Flucht grausam war, waren die eisigen Temperaturen zu dieser Zeit. Die Trecks kamen wegen diesen Wetterbedingungen nur sehr schwer voran und vor allem Säuglinge und alte Menschen starben an Unterkühlung. Von den Strapazen der Flucht geschwächt, konnten sie nur wenige Kilometer am Tag zurücklegen. Das Problem: Die russische Front hingegen drang täglich bis zu 70 km tief in das Reichsinnere. Die zu langsamen Trecks wurden buchstäblich von der Roten Armee überrollt. Panzer schossen in die Wagen, russische Tiefflieger beschossen die Flüchtlinge. Wer von den russischen Soldaten eingeholt wurde, dem drohten Misshandlung, Vergewaltigung und Ermordung. Schätzungen zufolge wurden bis zu 1,4 Millionen Frauen vergewaltigt.

Hunderttausende von Männer und Jugendliche werden als „lebende Reparationszahlung“ nach Russland deportiert. Als Ostpreußen Ende Januar 1945 durch die sowjetische Armee eingekreist und vom Rest des Deutschen Reiches abgeschnitten wird, versuchen die Trecks den Russen zu entkommen, indem sie den Weg über das zugefrorene Frische Haff nehmen. Durch diese Route wollten sie nach etwa acht Kilometern die Frische Nehrung erreichen, ein Ort an der Ostsee. Und von dort aus zum Danziger Hafen. Doch die Flucht über das Frische Haff erweist sich als kaum möglich. Zum einen drohte Einbruchgefahr des Eises, zum anderen bricht das Eis auch ein, weil es von russischen Tieffliegern getroffen wird. Dadurch kam es dazu, dass die Menschen ertranken.

Bei Kriegsende erfolgten zuerst unautorisierte, wilde Vertreibungen, zu denen vor allem tschechische Revolutionsgarden aufriefen. Im Sommer 1945 erfolgten dann „legal“ vom Staat organisierte Anweisungen. Diese waren äußerst hart, aber wurden geregelt vollzogen. Es gab den Befehl, die Wohnung und anschließend auch die Heimat mit 30 bis 50kg Gepäck sofort zu verlassen. Die Deutschen wurden diskriminiert. Sie mussten eine Armbinde mit einem „N“ tragen (Nemec = Deutscher).

Es gab nach 1945 sehr viel Chaos in Deutschland. Weit über zwölf Millionen Flüchtlinge suchten nach einer neuen Heimat. Bei den meisten Menschen verlief dies aber meistens chaotisch, ohne Ziel und Orientierung. Es ist das Deutschland der „Stunde Null“. Im zerstörten Deutschland gab es kaum Wasser und Medikamente. Es herrschte eine Lebensmittelknappheit und es gab wenig Wohnraum, Kleidung und Arbeit. Viele Heimatvertriebene mussten jahrelang in Auffanglagern oder Baracken leben. Wohnräume müssen erst neu gebaut werden.

Text: Mehmet Ö.

Im Oktober 1944 betritt die Armee der Sowjetunion ostpreußischen Boden. Ende 1944 verlassen daraufhin 14 Millionen Deutsche ihre Heimat. Diese Flüchtlingsströme zogen aus ehemaligen deutschen Gebieten wie Ostpreußen, Pommern, Brandenburg oder Schlesien in Richtung Westen.
Die Angst vor der sowjetischen Armee, die von Osten täglich 50-70 Kilometer näher kam, saß den Flüchtigen stetig im Nacken. Sie flohen mit Handwagen und Pferdefuhrwerken mit kaum Versorgung durch viele bedrohliche Gebiete. Bei Schnee und eisigen Temperaturen von -20°C machten sich ca. 1.5 Mio. Zivilisten auf die Flucht.
Ab dem 21. Januar 1945 war Ostpreußen eingeschlossen mit nur noch zwei Fluchtmöglichkeiten:

  • per Schiff von Pillau aus
  • oder über das zugefrorene Haff auf die frische Nährung
    Zahllose Menschen starben auf ihrem Weg in die Freiheit auf Grund
    von vielen Bedrohungen.

Text: Marta K.

Ende des Zweiten Weltkrieges richtetet sich der Krieg gegen Nazideutschland auch gegen die zivile Bevölkerung. Nachdem die Deutschen von den alliierten Bomben angegriffen wurden, begann die systematische Einkreisung. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 8. Mai 1945 begann die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Zwölf bis vierzehn Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Vertriebene sind Personen, die mit Gewalt gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Die Wetterverhältnisse während der Flucht aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern waren sehr schlecht. Bei Schnee und eisiger Kälte flohen die meisten zu Fuß. Die Zugverbindungen wurden durch die Front unterbrochen und Fahrzeuge besaß nur die Wehrmacht.
Die ersten Opfer der Flucht waren die Kleinkinder und die Säuglinge. Es gab keine Lebensmittel und wenig Trinkwasser. Sie starben an Unterkühlung und Hunger. Da es auch keine medizinische Versorgung gab, konnte man schwer etwas dagegen unternehmen. Eine geringe Überlebenschance hatten auch die alten, kranken und schwachen Menschen. Die Flüchtlinge trugen schwere Koffer mit sich, was zu Erschöpfung geführt hat. Die Rote Armee drang täglich
fünfzig bis siebzig Kilometer tief in das Reichsinnere. Sie holten die Flüchtlinge ein. Die Panzer schossen in die Wagen und russische Tiefflieger beschossen die Flüchtlingskolonnen. Es wurde nicht darauf geachtet, wer die “feindlichen Soldaten” sind und wer die Zivilbevölkerung.
Um den Russen schneller zu entkommen, nahmen einige den Weg über das zugefrorene Frische Haff. Sie wollten die Frische Nehrung erreichen und weiter zum rettenden Danziger Hafen. Doch die acht Kilometer Flucht über das Eis erwies sich als eine schlechte Idee. Viele Fahrwerke brachen ein, weil sie von sowjetischen Tieffliegern beschossen wurden. Die Menschen ertranken
und erfroren. Zwei bis drei Millionen Flüchtlinge flohen mit überfüllten Flüchtlingsschiffen nach Kiel, Lübeck oder Dänemark, doch nicht allen gelang die Flucht. Das ehemalige Kreuzfahrtschiff “Wilhelm Gustloff” wurde am 30. Januar 1945 von drei sowjetischen Torpedos getroffen und sank.
Von 10.000 Flüchtlingen ertranken 9300 Menschen, die restlichen Passagiere wurden gerettet. Die systematische Vertreibung der Deutschen aus den ehemals besetzten Gebieten begann zwischen Winter 1944 und Sommer 1945. Die expansionistische Siedlungspolitik unter der NS-Regime hat zahllose Opfer gefordert. Die jahrelang unterdrückten Völker rächten sich mit Hass und
Zerstörungen gegenüber der deutschen Zivilbevölkerung. Die Deutschen litten an willkürlichen Übergriffen, Mord, Hinrichtungen, Vergewaltigungen, Enteignungen, Demütigungen und Repressalien. Die deutsche Bevölkerung wurde erst vereinzelt und später systematisch aus den osteuropäischen Ländern vertrieben.
Trotz des Potsdamer Abkommens herrschten weiterhin chaotische Zustände. Deutsche werden oft ausgewiesen und enteignet, ihr Eigentum wird entschädigungslos konfisziert.

Text: Sezen Ö.

Das Sudetenland besteht zum Hauptteil aus zwei Gebieten, nämlich Böhmen und Mähren. Die dort lebenden slawischen Stämme gelangen erstmals um das Jahr 800 n. Chr. an Bedeutung für die europäische Geschichte als der römisch-deutsche König Karl der Große die Oberhoheit über die böhmischen Stämme gewinnt. Im Jahr 1150 wird Böhmen zum Königreich ernannt. Böhmen entwickelt sich zu einem der wirtschaftlich wichtigsten und stärksten Gebiete im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Menschen noch nicht auf Grund der Sprache oder der Abstammung unterschieden, sondern vielmehr auf Grund von Religion, Stand oder Besitz. Mit dem Aufkommen des Nationalismus veränderte sich diese Unterscheidung. Die
Herkunft und die Abstammung spielt nun die entscheidende Rolle. Genau aus diesem Grund leben Menschen, die früher viel miteinander zu tun hatten, mehr und mehr nebeneinander her. Grob gesagt: Aus den Böhmen werden die Tschechen und die Deutschen. Aus diesem Grund kommt es zu einer immer stärker werdende Angst vor einer Unterdrückung der „Anderen“. Die Fronten zwischen Deutschen und Tschechen verhärten sich immer weiter. Auf beiden Seiten werden Schul- und Schutzvereine gegründet, die das jeweils eigene Brauchtum verteidigen sollen. Diesen Wandel sieht man sehr gut an folgendem Beispiel : in Böhmen gab es zwei sozialdemokratische Parteien. Zum
einen die deutsche und zum anderen die tschechische. Hier sieht man sehr gut, wie stark der Nationalismus fortgeschritten ist. Denn beide Parteien haben die selbe politische Meinung, haben aber aufgrund ihrer Abstammung eigene Parteien gegründet.

Als 1918 die Tschechoslowakei gegründet wurde, stellten die Tschechen die Mehrheit im Land. Es wird deswegen beschlossen das Böhmen zu Österreich gehören soll. Dies sieht die tschechoslowakische Regierung aber als
Hochverrat an, weshalb das Sudetenland von dort an besetzt wurde. Dies führt natürlich zu großen Spannungen zwischen Deutschen und der tschechoslowakischen Regierung. Als aufgrund der schlechten Wirtschaftsstruktur es die Sudetendeutschen am „Black Tuesday“ 1929 besonders schwer trifft, war dies für viele der lupenreine Beweis, dass die Sudeten unterdrückt werden. Genau diese Spannungen kommen Adolf Hitler recht. Hitler und der Chef der Sudetendeutschen Partei Konrad Henlein stehen in engem Kontakt. Hitler fordert den Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland
vehement. Da jeder in Europa Angst vor einem weiteren Krieg hat, einigen sich Großbritannien, Frankreich Italien und das Deutsche Reiche im Münchner Abkommen 1938 auf den Anschluss Sudetendeutschlands an das Deutsche Reich. Für Hitler ist das Sudetenland jedoch nicht viel mehr als die Brücke in östliche Staaten, die er besetzen lässt im Laufe seines Regimes. Nach Beginn des
Krieges beginnt die „Säuberung“ des Sudetenlandes. „Der Krieg hätte keinen Sinn, wenn nicht nach dem Kriege Böhmen-Mähren […] total deutsch besiedelt würden, und zwar nur nach rassischen Gesichtspunkten, nach Gesichtspunkten des Blutes“ meinte Heinrich Himmler zu der „Säuberung“.

Text: Julian B.

Heutzutage gibt es in Deutschland nicht mehr viele ältere Menschen, die damals nach dem Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten. Vielleicht habt ihr aber noch Großeltern oder Ur-Großeltern, die vertrieben wurden und euch diese Geschichte erzählt haben. Als die Rote Armee im Herbst 1944 an der Reichsgrenze stand, begann aus Angst vor Vergeltung die Massenflucht der Deutschen aus Ostpreußen und Schlesien, später auch aus Pommern. Dreieinhalb Jahre waren seit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 vergangen, viele Millionen Menschen dort in diesen Jahren getötet worden. Tausende Städte und Dörfer hatte die Wehrmacht zerstört. Hinter der Front hatten NS-Einsatzgruppen hunderttausende Zivilisten
ermordet, vor allem Juden. Die Sowjetunion wollte sich für die vielen Kriegsverbrechen und die gefallenen Kameraden rächen. Wenn sie die flüchtenden Deutschen einholten, war es oft der Fall, dass diese auf brutalste Weise getötet oder vergewaltigt wurden.

Die Flucht verlief nicht einfach und es gab viele Hindernisse, denen sich die Vertriebenen stellen mussten. Die Sowjetunion rückte etwa drei mal so schnell vor, wie die deutschen Flüchtlinge. Und wenn die Rote Armee einmal ein deutsches Dorf gefunden hatte, zögerte sie nicht, bei dem kleinsten Indiz eines deutschen Verbrechens, diesen Ort zu plündern, die übrigen Menschen zu vergewaltigen, zu töten und das Dorf niederzubrennen. Viele sind auch über das Haff zur Nero (Küstengewässer) geflohen, das jedoch nicht davor schützte, von sowjetischen Tieffliegern bombardiert zu werden, sodass das Eis brach und ganze Wägen im Meer versanken. Viele Menschen und auch Zugtiere verloren dabei ihr Leben. Das Wetter war eisig. Die Menschen mussten bei Schnee und Wind bei -20 Grad durch die Kälte ziehen. Ein weiteres Problem war der Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und auch sonstigem Proviant. Da die Familien Hals über Kopf aus ihren Häusern fliehen und ihre Heimat verlassen mussten, hatten sie kaum Zeit, ihr Hab und Gut zu packen, geschweige denn genug Lebensmittel für die Reise vorzubereiten und mitzunehmen. Des Weiteren waren alle Vorbereitungen für eine Flucht bei den NS-Behörden unter strenge Strafe gestellt. Dadurch starben ebenfalls sehr viele Flüchtige.

Die Flucht erfolgte auf verschiedene Weise. Viele kamen zu Fuß und mit wenig Gepäck voran, andere wiederum hatten große Wägen, auf denen ein paar Menschen Platz hatten. Die, die zu Fuß reisten, hatten meistens nur einen kleinen
Leiterwagen dabei, der mit dem Nötigsten gepackt war. Ein Leiterwagen entsprach dem Gepäck einer Großfamilie. Manche Strecken haben die Vertriebenen mit dem Zug zurückgelegt, in dem aber auch alles
sehr voll und eng war. Es gab auch gelegentlich Zwischenstopps, die sich in leeren Ställen, Schulen oder Turnhallen ereignet hatten. Die Flucht selbst ging langsam und schleppend voran, da sich viel Schnee auf den Wegen befand und diese auch noch durch die vielen Flüchtlingen blockiert worden waren.

Die Vertreibung und Flucht hinterließ bleibende und schlimme Eindrücke bei den Opfern. Der ganze Prozess wurde ziemlich überraschend und schnell eingeleitet, sodass die Menschen von einem Tag auf den anderen ihr Zuhause räumen und verlassen mussten. Dadurch blieb nur wenig Zeit die jeweiligen Sachen für die Reise zusammenzupacken. Dies war eine sehr schlimme Situation für die Vertriebenen, da sie alles, was sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hatten, stehen und liegen und es der roten Armee überlassen mussten. Die Verpflegung, die selber mitgenommen wurde, ging den Familien nach einiger Zeit aus, aber wenn man Glück hatte, konnte man etwas frische Milch bei hilfsbereiten Bauern ergattern. Die Vertreibung war durch Angst und auch Terror geprägt und die Opfer bekamen viel Hass zu spüren. Es gab Mord- und andere Drohungen, die leider oft in die Tat umgesetzt wurden. Als die lange, anstrengende und grausame Reise zu Ende war und die Vertriebenen in Deutschland in Sicherheit waren, wurden sie dort nicht gerade herzlich aufgenommen. Aber wie eine Zeitzeugin, Margarete Schleede, sagte: „Das Leben ging weiter!“

Aufgrund des ehemaligen Verhaltens der deutschen Besatzer wurde die Verfolgung, welche durch staatliche Anordnung vollzogen wurde, stark legitimiert. Der Empfang in Bayern war für die meisten Menschen sehr rau und bedeutete für viele eine große emotionale und meist auch psychische Belastung. Viele Familien wurden auseinandergerissen und auf verschiedene Orte
verteilt. Bayern nahm bis 1950 fast zwei Millionen Vertriebene und Flüchtlinge auf, welche somit rund 21% der Gesamtbevölkerung aus machten. Die Menschen mussten viele bürokratische Hürden auf sich nehmen und wurden anfangs in
notdürftigen Unterkünften wie ehemaligen Arbeits- und Konzentrationslagern untergebracht. Später wurden eigens Siedlungen errichtet. Noch heute lassen sich diese an Straßenamen wie Breslauer Straße erkennen, die auf die Herkunft der Vertriebenen hinweisen.

Text: Anna K., Antonia U., Nele B., Chiara M.

„Superfoods“: Lebensmittel mit Superkräften

Lebensmittel mit Superkräften? Das sind Superfoods:

Vielleicht denkt man es nicht sofort, aber Hanf kann sehr gesund sein. Die Pflanze gehört zu den sogenannten Superfoods. Ihre Samen enthalten große Mengen an Antioxidanten, Proteinen, Aminosäuren und Vitaminen, wie dem wichtigen Vitamin B2. Anders als Marihuana oder Haschisch, die aus den weiblichen Blütenständen des Hanf gewonnen werden, machen Hanfsamen nicht „high“.

Aber was ist eigentlich ein Superfood?

Darunter versteht man vorwiegend exotische Obst- oder Gemüsesorten. Das besondere daran ist, dass sie überdurchschnittlich reich an Antioxidanten, Vitaminen, Mineralstoffe und Polyphenolen sind. Dementsprechend haben sie eine enorme gesundheitsfördernde Wirkung. Diese Superfoods gibt es auch in ganz verschiedenen Formen. Zum einen in ihrer natürlichen Form, zum anderen gibt es sie aber auch in Kapsel- oder Pulverform. Und natürlich – so wie alle Früchte – in Müsli, Smoothies, Riegeln und so weiter.

Was sind die Besonderheiten?

Unterschiedliche Superfoods haben unterschiedliche Besonderheiten. Einige sind zum Beispiel besonders gut für die Verdauung, Entgiftung des Körpers, stärken das Immunsystem, senken den Cholesterinspiegel oder unterstützen den Zellschutz und die Knochen. Das liegt an den gesunden Inhaltstoffen, wie Vitamine und Eiweiße.

Wie viele Superfoods gibt es?

Wie viele es gibt, steht nicht genau fest. Mittlerweile lassen sich mehr als 300 Obstsorten, Gemüse und andere Früchte auf dem Markt als Superfood bezeichnen. Die top drei Gesündesten sind Kurkuma, Quinoa und Ingwer.
Woher kommen die denn?

Die einzelnen Früchte gibt es fast überall auf der Erde. So gibt es in unserer Heimat Früchte, die sich von den exotischen Früchten sehr unterscheiden. Sie sind deshalb aber nicht schlechter oder besser. So kommt zum Beispiel die Goji-Beere aus Südosteuropa bis China, Preiselbeeren, die auch bei uns wachsen oder die Acai aus dem Regenwald in Südamerika.

Welche Nachteile gibt es?

Auch wenn Superfood sich immer erstmal gut anhört, gibt es leider auch einige Nachteile. So ist es für unseren Körper nicht gewohnt, exotische Früchte zu sich zu nehmen und kann deshalb Allergien bilden. Manchmal kommt es auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen. Es kann auch zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen. Leider fehlen auch noch viele wissenschaftliche Nachweise dafür, dass die Superfoods tatsächlich gesundheitsfördernd sind. Oft werden auch künstlich zugefügte Vitamine und Mineralstoffe oder auch Pflanzenschutzmittel verwendet. Zumeist sind die exotischen Früchte auch sehr teuer. Natürlich sollte man den Umweltaspekt auch beachten. Da Superfruits oft exotische Früchte sind, heißt das natürlich auch, dass sie teilweise um die halbe Welt fliegen. Dies wiederum schadet der Umwelt.

Um einige Nachteile zu vermeiden, empfehlen wir heimisches Superfood.

Also, was gibt es zum Beispiel für heimische Superfrüchte?

Statt der Chia-Samen aus Mittelamerika kann man zum Beispiel Nüsse oder Leinsamen essen. Beides wirkt entzündungshemmend und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Statt den Goji-Beeren hilft auch die Hagebutte. Sie haben beide viele Vitamine und viel Eiweiß. Und, Spinat hat tatsächlich vier mal mehr Kalium und Eisen als die exotische Moringa.

Text: Nathalie und Johanna (11SA)

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