Stellung beziehen gegen Stammtischparolen – Was kannst DU tun?

Stammtischparolen regieren mitunter unser Beisammensein, aber was ist das überhaupt und was können wir dagegen tun? Stammtischparolen sind pauschale, undifferenzierte und populistische Aussagen, die meist in einer lockeren Runde geäußert werden. Sie sind wenig faktenbasiert, sondern stellen Meinungen und Äußerungen zugespitzt und emotional dar, ohne eine tiefergehende Diskussion auszulösen.

Eine Frau, die sich für gesittete Meinungsäußerung und die Reaktion darauf einsetzt, ist Hannah Schieferle. Sie schrieb einen kurzen Leitfaden, der Menschen dabei helfen soll, in solchen Situationen angemessen zu reagieren. Personen, die leichtfertig Stammtischparolen äußern, schießen oft gegen ein sogenanntes Feindbild. In unserer Zeit sind es meistens rassistische, homophobe oder antisemitische Aussagen, die wieder ein größeres Ausmaß annehmen.

Warum nicht einfach weghören?

Immer öfter werden Äußerungen, wie „Warum sich auf eine Diskussion einlassen? Ich höre einfach weg und dann passt das schon“ geäußert. Oft ist man auch einfach sprachlos und weiß nicht genau, was man nun antworten soll oder aber man fühlt sich nicht genug informiert, um nun eine ausgewachsene Debatte führen zu können. Aber genau diese Ansätze sind falsch. Sie können zwar weniger die Meinung ihres Gegenübers ändern, aber Mithörende lassen sich meist zum Umdenken bewegen. Zudem stärken sie Selbstachtung und Selbstwert, indem Menschen für ihre Werte einstehen.

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Was kann ich tun?

Es gibt nie die perfekte Reaktion, um auf Stammtischparolen etwas zu entgegnen, da jede Situation unterschiedlich ist. Und doch gibt es ein paar Punkte, die einem dabei helfen können, weder unzufrieden, noch sauer, ein solches Gespräch zu verlassen:

1.        Mit Fakten argumentieren.

Die wenigsten Menschen kennen sich zu 100% mit einen Thema aus, doch warum nicht die Fortschrittlichkeit unserer Gesellschaft nutzen, um aktuelle und seriöse Fakten zum Thema im Internet recherchieren?

2.        Nach Fakten fragen.

Die beste Möglichkeit eine emotional motivierte Aussage zu entkräften, ist mit Hilfe von Fragen. So reicht es oft den Gegenüber mit dem Satz „ Wo hast du das gelesen?“ aus dem Konzept zu bringen.

3.        Nachfragen stellen.

Da es meist einen emotionalen Hintergrund gibt, hilft es, Nachfragen zu stellen, bevor man mit einer Gegenargumentation startet.

4.        Frage nach, ob du das Gesagte richtig verstanden hast.

Oft reagieren die meisten mit einem Angriff, doch häufiger ist es besser mit einem neutralen Ton nachzufragen, ob man das Gesagte auch wirklich richtig verstanden hat. So werden Aprupthandlungen oder Missverständnissse vorgebeugt.

5.        Frage nach persönlichen Erfahrungen.

Viele Stammtischparolen sind Vorurteile, die aus persönlich vorangegangenen Situationen entsprungen sind. Frage nach, um deinen Gegenüber zu verstehen.

6.        Suche Gemeinsamkeiten.

Um deinen Gesprächspartner zu integrieren, zeige erst Gemeinsamkeiten auf, dann kann  zusammen nach Lösungen gesucht werden.

7.        Verbündete suchen.

Ein solches Gespräch alleine zu bestreiten ist viel, such dir am besten einen Mitstreiter, der deine Meinung vertritt.

8.        Sich distanzieren.

Wenn nicht die Möglichkeit und Zeit besteht, sich auf ein langes Gespräch einzulassen, reicht es auch oft, dich einfach nur von dem Gesagten zu distanzieren.

9.        Thema wechseln.

Um einem Streitgespräch zu entgehen und sich trotzdem von der Situation distanzieren, wechsle das Thema und sage kurz, dass du anderer Meinung bist.

Natürlich hilft es nicht immer pauschal, einen der vorher genannten Tipps anzuwenden. Aber wie Erich Kästner sagte. „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“ Dieser Satz fasst das Thema „Stammtischparolen“ und das sich Wehren dagegen in nur einem Satz zusammen. Überlege dir das nächste mal daher, ob und wie du auf eine parolisierte Aussage antwortest.

Text: Laura G.

Literatur: Hannah Schieferle, Stellung beziehen gegen Stammtischparolen. Tipps für den Alltag, Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern, 2022

TikTok: eine Gefahr für die Demokratie?

TikTok hat das Potenzial, sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Demokratie zu haben. Während die Plattform ein breites Spektrum an Menschen erreicht und politische Akteure sich auf neue Weise präsentieren können, birgt sie auch erhebliche Risiken, darunter die Manipulation von Trends, die Verbreitung von Fake News und die fragwürdigen Absichten eines Unternehmens mit Sitz in China.

TikTok ist eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen weltweit, insbesondere bei jüngeren Nutzern. Durch kurze Videos können Inhalte schnell und viral verbreitet werden. Politiker und Parteien nutzen TikTok zunehmend, um Wähler zu erreichen und ihre Botschaften zu verbreiten. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Auswirkungen auf die Demokratie auf.

Zunächst spricht die Plattform ein großes und vielfältiges Publikum an. Politiker und Parteien können auf diese Weise junge Wähler ansprechen, die über traditionelle Medien schwer zu erreichen sind. Dies fördert eine inklusivere politische Debatte und kann das politische Engagement junger Menschen steigern.

Außerdem erlaubt die Interaktivität von TikTok es Nutzern, direkte Fragen an Politiker zu stellen und schnelle Antworten zu erhalten. Diese unmittelbare Kommunikation kann das Vertrauen in politische Prozesse stärken und Bürgernähe fördern.

Hingegen kann die App Trends verstärken und manipulieren, was besonders Jugendliche anfällig macht. Politische Inhalte können so gestaltet werden, dass sie leicht viral gehen, unabhängig von ihrer Seriosität oder Wahrheit. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung politischer Realitäten führen.

Schließlich ermöglicht die schnelle Verbreitung von Videos auf Tiktok, dass Falschinformationen weitreichend und unkontrolliert verbreitet werden. Fake News können gezielt falsche Anhänger anziehen und das Vertrauen in demokratische Institutionen untergraben.

Zudem wird die Kontrolle der Plattform durch ein chinesisches Unternehmen namens „ByteDance“ oft kritisch gesehen, da dies potenziell Einfluss auf die politischen Inhalte haben könnte.

Zusammenfassung:

TikTok stellt eine zweischneidige Herausforderung für die Demokratie dar. Einerseits bietet es die Chance, politisches Engagement zu fördern und ein breiteres Publikum zu erreichen. Andererseits birgt es erhebliche Risiken durch die Manipulation von Trends und die Verbreitung von Fake News. Es ist daher entscheidend, dass TikTok von politischen Akteuren verantwortungsvoll genutzt wird. Wenn dies gelingt, kann TikTok zu einem wertvollen Instrument für jede Partei werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es die demokratischen Prozesse untergräbt und das Vertrauen der Bürger in die Demokratie schwächt.

Text: Andreas D.

Demokratie, Sozialismus und Kapitalismus: Stärken und Schwächen

Demokratie in der westlichen Welt, speziell in Deutschland, ist sehr stark durch den Kapitalismus geführt und geprägt.  

Sozialismus stellt die Weltanschauung dar, in welcher es eine egalitäre Gesellschaft gibt und solidarisch die Freiheit und Gleichheit der Menschen im Vordergrund steht. Eine Demokratie stellt eine Herrschaftsform dar, in welcher das Volk die Macht über die politischen Entscheidungen hat und jede Stimme gleich zählt.

In Deutschland gibt es in moderner Zeit eine soziale Marktwirtschaft. Das bedeutet, dass die freie Wirtschaft den Markt reguliert, jedoch durch soziale Strukturen eine Extremisierung der sozialen Ungerechtigkeit verhindert wird.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm vor allem Amerika als Siegermacht die Verantwortung für einen großen Teil Deutschlands. Es wurde eine neue Form der Wirtschaft in das Land gebracht: der Kapitalismus. Die soziale Marktwirtschaft ist das Resultat eines ausgeprägten Kapitalismus in Kombination mit sozialen Elementen.

Sozialismus, welcher die Freiheit und Gleichheit der Individuen darstellt und der Kapitalismus, welcher die Machtunterschiede in allen Aspekte der Wirtschaft fördert, harmonieren nicht sonderlich gut miteinander. Durch das Leistungsprinzip gibt es immer Gewinner und Verlierer, ganz nach dem Sprichwort „Es gibt immer Einen, der ist besser als du“. Menschen, die nicht arbeiten wollen oder nicht genug leisten, verfallen in die Arbeitslosigkeit. In der DDR wurde durch die Planwirtschaft die Leistung aller gleich bewertet und Ressourcen gleich aufgeteilt – was aber auch zu großen Problemen und Staatsbankrott geführt hat.

Kommentar: Fine H.

Demokratie und Kommunismus im Vergleich: Wie wird Herrschaft organisiert?

Im Rahmen des aktuellen Projekttags „Demokratie“ habe ich mich dafür entschieden, über die Ideologien aufzuklären, einen Bericht über die Differenzen des Kommunismus und der Demokratie zu verfassen. Anschließend wird über die Parallelen der beiden Weltanschauungen berichtet. Zu Beginn ist es essentiell, beide Denkweisen zu verstehen, um sie im Anschluss richtig abwägen zu können.

Die Demokratie zeichnet sich vor allem durch das Prinzip der Volkssouveränität aus. Dabei wird das Volk als Träger der Staatsgewalt gesehen und darf in Form von politischen Wahlen oder Abstimmungen bei politischen Entscheidungen mitwirken. Andere wesentliche Merkmale einer Demokratie sind die Gewaltenteilung oder die Rechtsstaatlichkeit.

Die Gewaltenteilung ist ein wichtiger Teil der modernen Demokratie und beschreibt die Aufteilung der Staatsmacht auf verschiedene Gewalten, um Machtmissbrauch und Tyrannei vorzubeugen. Die Gewalten sind in der Regel in die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (Regierung und Verwaltung) und die Judikative (das Gericht) unterteilt. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass diese drei Gewalten zwar gemeinsam in einer parlamentarischen Republik sind, aber nicht gegeneinander arbeiten. Sie unterstützen sich gegenseitig und wägen gemeinsam gute oder schlechte Ideen ab. Viele Menschen sprechen zudem bei Medien auch von einer „vierten Gewalt“. Eng damit verbunden ist auch die Pressefreiheit, die in der Lage ist, einen Machtmissbrauch aufzudecken und somit einen großen Einfluss zu haben.

Der Kommunismus ist eine Ideologie, die sich als Ziel eine herrschaftslose und klassenlose Gemeinschaft setzt. Kommunisten wollen für eine gerechtere Gesellschaft sorgen, in welcher keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird. Häufig wird das Wort „Kommunismus“ in Bezug auf die Sowjetunion oder die Volksrepublik China auch mit Diktaturen verbunden.

Der deutsche Philosoph Karl Marx veröffentlichte zusammen mit seinem Kollegen Friedrich Engels im Jahre 1848 das Werk „Das kommunistische Manifest“, in welchem die Entstehung einer gerechteren Gesellschaft durch den Sturz der Klassenherrschaft beschrieben wird. In der Theorie könne eine kommunistische Gesellschaft entstehen, in der es keinen Klassenkampf und keine Ausbeutung geben würde.

Im letzten Abschnitt des Manifests steht:

Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder – vereinigt euch!“

Dies soll ein deutlicher Appell an alle Menschen sein, die den unteren Schichten angehören und sie dazu animieren, für eine klassenlose Gesellschaft zu kämpfen.

Einige Parallelen, der so unterschiedlich erscheinenden Denkweisen sind zum Beispiel das Streben nach einer Gesellschaftsform, in der die Interessen und Bedürfnisse aller Bürger und Bürgerinnen berücksichtigt und gleichberechtigt sind. Beide Ideologien streben nach sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität. Der Kommunismus zeichnet sich dadurch aus, dass die Macht oft auf eine zentrale Autorität konzentriert wird, wobei in einer Demokratie die Macht auf die Bürger und Bürgerinnen als Kollektiv verteilt ist. Im Kommunismus wird oft auf eine klassenlose Gesellschaft hingearbeitet, während die Demokratie die Existenz verschiedener sozialer Schichten akzeptiert.

Insgesamt lassen sich also Parallelen zwischen Kommunismus und Demokratie darstellen, aber auch deutliche Unterschiede, die die beiden politischen Ausrichtungen klar voneinander abgrenzen. Schlussendlich kann jeder für sich selbst entscheiden, welche dieser politischen Denkweisen mehr mit den eigenen Werten übereinstimmt. Allerdings gibt es viele Gründe, weshalb der Kommunismus in der Vergangenheit nicht erfolgreich war. Dies liegt meistens daran, dass die Theorie des Kommunismus zwar einfach erscheint, aber in der Praxis oft zur Entmündigung der Bürger aufgrund der Regierung führt. Dies schränkt die individuelle Freiheit ein und geht oft mit Korruption und Machtmissbrauch einher. Auch ein fehlender Anreiz für individuelle Leistungen und Innovationen führt dazu, dass die kommunistische Planwirtschaft zusammenbricht und damit die Lebensqualität der Bürger sinkt.

(JJM)