Der unbeliebte Schüler-Lifestyle: Prokrastination

Aufgaben, Pflichten und Entscheidungen vor sich herschieben – das Phänomen heißt Prokrastination und ist den meisten Menschen gut bekannt. Insbesondere Schüler und Studenten kommt die „Aufschieberitis“ oft in die Quere.
Es ist ein Lifestyle, den viele unter uns gar nicht bewusst wahrnehmen, viel zu häufig passiert das Prokrastinieren passiv und unbewusst. Man schwört sich nur noch eine Folge auf Netflix zu gucken oder nur einen kleinen Powernap zu halten und am Ende des Tages war man wieder mal unproduktiv und noch dazu kommt, dass das schlechte Gewissen steigt und man langsam aber sicher unter dem Druck und der Angst des Versagens leidet. Selbst wenn etwas eigentlich wichtig ist, können wir uns einfach nicht dazu aufraffen und verschieben es auf später.
Der steigende Druck ist letztendlich oft das einzige, was die meisten unter uns dazu bewegt, im letzten Moment noch die Kurve zu kriegen, allerdings ist das auf Dauer ziemlich ungesund für die Psyche.

Denn: das Problem kann sich auch verselbständigen – sogar in Depressionen münden.
Auch hier stellt die Psychologie uns eine plausible Erklärung bereit:
Psychologen sprechen erst dann von Prokrastination, wenn das Aufschieben seelische oder körperliche Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Sie definieren Prokrastination als eine Störung der Selbstregulation. Der Betroffene ist nicht in der Lage, kurzfristig etwas Unangenehmes auszuhalten, um langfristig etwas Positives zu erreichen.

Zugegebenermaßen gibt es auch diverse andere Gründe, die uns zum Prokrastinieren verleiten. Es ist gewiss nicht gleich immer ein psychisches Dilemma, was ausweglos erscheint.
Denn, klar – oft ist es auch eine Persönlichkeitsfrage, ob man Aufgaben schnell erledigt oder sie lieber auf die lange Bank schiebt. Manch einer hat vielleicht auch einfach nur ein schlechtes Zeitmanagement oder Stress und lässt deshalb Dinge und Aufgaben liegen.
Das kann schon mal für leichte Depression sorgen, ist aber noch kein Beinbruch. Und glücklicherweise ist die „Aufschieberitis“ nicht „unheilbar“ oder gar ein Fluch für die Ewigkeit.

Die gute Nachricht ist, es gibt eine Menge an simplen Tipps und Tricks, wie man der Prokrastination effektiv entgegenwirken kann:


• Legt eine bestimmte Stunde für den Arbeitsbeginn fest – möglichst zu einer Zeit, in der ihr besonders fit seid!
• Die Aussicht auf eine Belohnung im Anschluss motiviert zum Erledigen!
• Unterteilt große Aufgaben in mehrere kleine und erledige sie so Stück für Stück!
• Erstellt To-Do-Listen zum Abhaken!
• Setzt euch konkrete Tagesziele!
• Legt euch einen Kalender zu und notiert eure kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele – das schafft Struktur und verschafft einen konkreten Überblick über die Ziele und Aufgaben und dies führt zur Motivationssteigerung!


Schlussendlich gibt es also Entwarnung und man kann gegen das Prokrastinieren etwas tun. Aber wir brauchen schon ein bisschen den Willen dazu, eine Aufgabe zu erledigen, denn von nichts kommt nichts.
Außerdem ist dieses Verhalten mehr als menschlich und man sollte sich auch nicht zu sehr auf die Problematik verkrampfen, man kann sein Verhaltensmuster peu à peu in die ideale Richtung steuern.

Eine Verhaltensänderung passiert nicht von heute auf Morgen!


Ideal ist es, die Balance zu finden und die Dinge zur richtigen Zeit zu tun.
Ironischerweise blieb auch die Autorin dieses Textes nicht ganz unverschont vom Prokrastinieren, denn wir alle sind Menschen und es ist eben menschlich, nicht perfekt zu sein.