Salome Wick – Klasse: 12SE – Alter: 17 Jahre – Hobbies: Fitness, Klavier und Fotografieren
Friedo: Was hat dich dazu bewegt, dich für die SMV-Wahl aufzustellen?
Salome Wick: Ich wollte mich an der Schulgestaltung beteiligen und die Interessen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler vertreten.
Friedo: Was möchstet du konkret an unserer Schule verändern?
Salome Wick: Ich möchte mich für eine Wiedereinführung der Abschlussfahrten für die 12. Klassen und eine Erweiterung der Speisen im Pausenverkauf – vor allem, was das Angebot für Vegetarier angeht, einsetzen. Außerdem möchte ich mich bei der Gestaltung der Abschlusszeitung beteiligen und einen möglichen Abistreich organisieren.
Friedo: Wie willst du deine Ziele umsetzen?
Salome Wick: Durch Gespräche mit den Verantwortlichen wie zum Beispiel bei der Erweiterung des Pausenverkaufs. Hier möchte ich mit Frau Dichtl darüber sprechen und eine Lösung finden.
Friedo: Wie verläuft die Zusammenarbeit mit den anderen Schülersprechern?
Salome Wick: Wir wollen alle, dass ein Abistreich zustande kommt. Außerdem sind wir uns alle einig, was die Erweiterung des Pausenverkaufs angeht.
Friedo: Wie ist die SMV organisiert?
Salome Wick: Wir treffen uns jeden Donnerstag und besprechen die aktuellen Themen. Außerdem stehen wir über die sozialen Medien miteinander in Kontakt.
Das Gespräch für „Friedo“ führte unser Autor Stevan Bibo
Gespräch mit Moritz Goj – Fächer: Englisch, Geschichte, Sozialkunde
Friedo: Guten Tag Herr Goj. Ich hätte ein paar Fragen an Sie.
Goj: Dann leg los.
Friedo: Seit wann sind Sie jetzt schon Verbindungslehrer?
Goj: Dies ist mein zweites Jahr.
Friedo: Wie sind Sie darauf gekommen, so ein Amt übernehmen zu wollen?
Goj: Letztes Jahr bin ich kurzfristig gefragt worden, da einige der Meinung waren, dass ich für das Amt geeignet wäre. Deshalb habe ich mich aufstellen lassen und mir ist im ersten Jahr aufgefallen, dass es mir sehr viel Spaß macht.
Friedo: Welche Ziele haben Sie als Verbindungslehrer?
Goj: Ich möchte mein Amt so gut wie möglich erfüllen. Hierbei gibt es jedoch kein festes Gerüst, nachdem man immer handeln kann. Ich mache das situativ.
Friedo: Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Verbindungslehrer?
Goj: Ich möchte die Verbindung, also der Ansprechpartner, zwischen Lehrer und Schüler sein – ohne für jemanden Partei zu ergreifen.
Friedo: Es ist die letzte Schulstunde an einem Freitag. Endlich klingelt der Gong und auch Sie sind in das Wochenende entlassen. Was machen Sie dann besonders gerne?
Goj: Ich spiele am Freitag Volleyball. Dies ist meine Einleitung in das Wochenende.
Friedo: Danke, dass sie sich Zeit genommen haben.
Goj: Sehr gerne.
Gespräch mit Manuela Keybach – Fächer: Deutsch, Geschichte, Sozialkunde
Friedo: Nun möchte ich zu Ihnen kommen. Ich habe erfahren, dass es nicht Ihr erstes Jahr als Verbindungslehrerin ist. Habe ich das richtig wahrgenommen?
Keybach: Das stimmt. Genauso wie mein Kollege Moritz (Goj – Anmerkung der Schülerzeitung Friedo) arbeite ich schon das zweite Jahr als Verbindungslehrerin.
Friedo: Was war Ihr Beweggrund, sich als Verbindungslehrerin aufstellen zu wollen?
Keybach: Ich habe einen guten Draht zu Schülern. Ihr könnt immer bei Problemen gerne kommen und darauf vertrauen, dass die Informationen unter uns bleiben.
Friedo: Es ist Freitag und der letzte Gong ertönt. Es ist auch Wochenende für Sie. Was machen Sie dann besonders gerne?
Keybach: Am Freitagnachmittag mache ich erst einmal nichts. Gar nix. Ich mache es mir mit Shopping Queen gemütlich auf dem Sofa. Danach mache ich mich auf dem Weg zu meinem Partner. So sieht mein Start ins Wochenende aus.
Friedo: Was wollen Sie uns Schülerinnen und Schülern noch mit auf den Weg geben?
Ihr sollt an euch selbst glauben. Gebt NIE auf! Wenn ihr an euch selbst glaubt, dann lösen sich einige Probleme meist auch von selbst wieder auf. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann dürft ihr gerne zu uns kommen.
Die Interviews mit den beiden Verbindungslehrern führte Fabian Wölfle.
Am 22.9.2017, zwei Tage vor der offiziellen, deutschen Bundestagswahl, fand die Juniorwahl an der Beruflichen Oberschule Friedberg statt. Alle Schüler der Oberschule waren wahlberechtigt. Juniorwahlen dienen der Integration von Politik und Demokratie an Schulen. Anderseits können die Parteien ihre Wirkung bei Jugendliche messen und daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen.
Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl begann der Wahlkampf der Parteien, die um die Gunst der Wähler werben. Die Flüchtlingskrise, die die politische Landschaft in Europa und Deutschland nachhaltig prägen wird, war für viele Wähler ein Hauptargument für ihre Entscheidungen. Dadurch hat vor allem für die rechtspopulistische Partei AfD die die Gunst der Stunde geschlagen und diese ist mit überraschenden 12,6% in den Bundestag eingezogen.
Jedoch hat die Partei keinen großen Anklang an unsere Schule gefunden – sie wurde lediglich von 4,96% der Schüler gewählt. Somit wäre sie nach der Juniorwahl – zumindest nach Zweitstimmenberechnung – nicht im Bundestag vertreten. Nicht nur die AfD wollte von der Flüchtlingskrise profitieren, sondern auch die Union ist nach rechts gerückt und forderte eine Obergrenze für Flüchtlinge. Vor allem die bayrische Schwesterpartei der CDU, die CSU, forderte wieder und wieder die Obergrenze für Flüchtlinge. An unsere Schule hat die CSU mit 27,43% die meisten Stimmen geholt. Auch ihr Kandidat Hansjörg Durz konnte unsere Schüler überzeugen. Auch in der offiziellen Wahl hat der CSU-Kandidat das Mandat für unseren Landkreis erhalten.
Die Grünen wurden bei unserer Juniorwahl die zweitstärkste Kraft mit 17,17% – jüngere Menschen leben wohl häufig sehr umweltbewusst, während bei den älteren Mitbürgern die Umwelt keine ausschlaggebende Rolle bei Stimmabgabe spielt. Die Grünen haben es bei der offiziellen Wahl mit 8,9% in den Bundestag geschafft. Die SPD ging mit ihrem Spitzenkandidat Martin Schulz und ohne ein klares Wahlprogramm in den Wahlkampf. Somit war die SPD der große Verlierer des Wahl mit vergleichsweise nur 20,5%. Ein denkbar schlechtes Ergebnis für die Volkspartei. Auch an unsere Schule konnte die SPD nicht besonders überzeugen. So haben die Sozialdemokraten im Vergleich nämlich nur 15,04% der Stimmen erhalten.
Die Linke genießt eine vergleichbare Strahlkraft bei Jung und Alt. Sie sind mit 9,2% wieder im Bundestag vertreten und konnte an unserer Schule 7,26% der Stimmen sammeln. Auch die FDP hat ein ähnliches Ergebnis erzielt wie bei der Bundestagswahl (10,7%) mit 9,2% der Stimmen.
Was bleibt, ist die Frage, wer unser Land in Zukunft regieren wird .
Von Stevan Bibo
Die Ergebnisse der Juniorwahl 2017 an der Beruflichen Oberschule Friedberg entnehmen Sie bitte der Anlage.
Am 25.10.2017 fand wieder der Ballspieltag der schwäbischen Fach- und Berufsoberschulen statt. Austragungsort war dieses Mal die FOS BOS Kempten. Wie auch schon im April spielten die schwäbischen Schulen in den Sportarten Fußball (Damen und Herren), Basketball (Damen und Herren), Volleyball (Damen und Herren) und Handball (Mixed) die Sieger aus. Auch die Friedberger machten sich wieder mit einer weiblichen und männlichen Fußballmannschaft, einer Handballmannschaft, einem männlichen Basketballteam und einem weiblichen Volleyballteam auf den Weg zum Ballspieltag.
Jedem stand die Motivation ins Gesicht geschrieben, die starken Plätze im Fußball, sowie den 1. Platz im Handball zu verteidigen und sich wieder zu beweisen. Auch den Volleyballern und den Basketballern merkte man den Willen an, an die Leistung vom April anzuknüpfen und wieder gut abzuschließen.
Vor Ort ging es dann um die ersehnten Pokale. Die männlichen Fußballer, die ihren starken zweiten Platz vom letzten Ballspieltag verteidigen wollten, zeigten gute Spiele, mussten sich allerdings im Halbfinale unglücklich im Elfmeterschießen geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei konnte sich das Team aber dennoch den dritten Platz erkämpfen und sich den Platz auf dem Podest sichern. Trainer Riegel zog das Gesamtfazit: „Ich bin insgesamt schon stolz und zufrieden, aber auch enttäuscht. Das Finale wäre für uns schon drin gewesen!“
Noch höhere Anforderungen hatten die Fußballerinnen, die den Sieg vom letzten Jahr verteidigen wollten. Wieder einmal wurde ein sehr starkes Team zusammen gestellt, welches erneut den Titel sichern sollte. Nach einer Gruppenphase mit zwei Siegen aus zwei Spielen ging es für die Mannschaft im Halbfinale darum den Traum um die Titelverteidigung aufleben zu lassen. Schnell lagen die Fußballerinnen leider mit 0:2 zurück. Doch danach sorgten sie vielleicht für das größte Highlight. Innerhalb der verbliebenden Zeit drehten die Sportlerinnen die Partie und konnten das Halbfinale mit 3:2 für sich entscheiden. Im Finale fertigte das Team den Gegner mit 5:0 ab und konnte so den Titel verteidigen.
Auch die Handballer, die noch im April nicht zu schlagen waren, wollten ihren Titel natürlich verteidigen. Unter Trainer Keri gab das Mixed Team unserer Schule ihr Bestes. Dies zahlte sich schlussendlich auch aus. Mit einem souveränen 2. Platz sicherte sich das Team den nächsten Podestplatz für Friedberg an diesem Tag in Kempten.
Die männlichen Basketballer, die schon im Frühling gegen die Teams, welche teilweise Profis mit dabei hatten, kämpfen mussten und dort nicht über den 6. Platz hinauskamen, hatten auch in Kempten wieder alle Hände voll zu tun, um die starken Gegner in Schach zu halten. Dies gelang ihnen nur bedingt, weshalb es leider nur zu einem 7. Platz ausreichte. Coach Goj lobte die Spielweise seiner Mannschaft und meinte: „Im Rahmen der Möglichkeiten haben wir gut gespielt. Außerdem haben wir von Spiel zu Spiel unsere Leistung gesteigert.“ Zuletzt scherzte er noch, dass „wenn das Turnier noch länger gedauert hätte, wir sicher besser abgeschnitten hätten.“ Der Trend geht also nach oben.
Zuletzt hatten noch die Volleyballerinnen, die sich das letzte Mal noch mit einem 5. Platz zufrieden geben mussten, Grund zur Freude. In Kempten konnten sie sich nach einem harten Kampf und einem guten Turnierverlauf über einen sehr guten dritten Platz freuen und somit einen weiteren Pokal mit nach Friedberg bringen. Ganz zur Freude von Coach Lipczinsky.
Unsere Schule belegte also in fünf Disziplinen zwei Mal den dritten Platz, einmal den zweiten Platz, sowie einmal den ersten Platz. So kann man sich leicht vorstellen, dass die Siegerehrung große Begeisterung auslöste.
Alles in allem war es ein rundum gelungener Tag mit sehr fairen Wettkämpfen und einer tollen Stimmung. Auch Frau Lipczinsky, die wieder einmal unter großem Einsatz organsierte, so dass auch unsere Schule am Ballspieltag vertreten war, bedankte sich für das große Engagement der Schülerinnen und Schüler, sowie ihren Kollegen, die „alle extra den ganzen Tag geopfert haben, um unsere Schule bestmöglich zu vertreten.“
„Best of“-Sprüche, die nicht vorenthalten bleiben sollten:
„Wir haben drei Tore geschossen – wie viele wir bekommen haben ist ja egal!“ (Seemiller; Coach Fußball Damen)
„Für die Nebenplätze sind wir nicht angereist – klares Ziel Stadion“ (Riegel; Coach Fußball Herren; Gruppenspiele, Halbfinale und Spiel um Platz drei wurden alle auf Nebenplätzen ausgespielt, Finale wäre im Stadion gewesen.)
„Vier von fünf Stockerl-Plätze sin‘ suuuuuper“ (Keri; Handball-Coach; während der Siegerehrung)
Anmerkung: [1] bayrisch, österreichisch: einfaches Sitzmöbel ohne Lehne: [2] bayrisch, österreichisch: kleines Podest (besonders bei Siegerehrungen im Sport für die drei Bestplatzierten)
Für Friedo berichtete Christoph Götz vom Ballspieltag 2017 in Kempten.
Mit Anita Dichtl haben wir zum Start unserer Reihe „Auf ein Gespräch mit…“ eine Frau interviewt, der man als Mitglied unserer Schule sehr häufig begegnet. Sie ist nämlich mit ihrem Pausenverkauf für unsere Schulverpflegung zuständig.
Friedo: Wie lange sind Sie mit Ihrem Pausenverkauf schon hier an der Schule?
Dichtl: Von den Räumlichkeiten her bestand der Pausenverkauf schon vor meiner Übernahme, nur da wurde er nur von Praktikanten geführt. Im Jahr 2007 dann wurde mir angeboten dort anzufangen und die Mensa zu übernehmen und seit September 2008 bin ich damit selbstständig und mache das hauptberuflich. Nicht zu vergessen sind meine treuen Mitarbeiterinnen Frau Dovids (fest aktiv seit 2010) und Frau Huttner (ebenfalls seit 2010 tätig), sowie zahlreiche Praktikanten die über die Jahre hinweg hier beschäftigt wurden.
Friedo: Ist das Ihr Traumberuf?
Dichtl: Ich hatte damals die Wahl entweder hier an der Schule die Mensa zu übernehmen oder als Sekretärin zu arbeiten. Insgesamt kann ich sagen, dass ich sehr glücklich in meinem Beruf bin und mich sehr wohl fühle. Ich würde auch von mir behaupten, dass ich sehr gut bin, in dem was ich mache und auch Dinge, die in diesem Job wichtig sind (wie zum Beispiel die Menge an Essen abzuschätzen) für mich keine große Herausforderung darstellen. Ich bin nach wie vor glücklich über meine Entscheidung mir hier etwas aufzubauen.
Friedo: Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Praktikantinnen und Praktikanten? (Anmerkung: Praktikanten aus den 11. Klassen des Wirtschaftszweigs werden halbjährlich bei Frau Dichtl beschäftigt)
Dichtl: Es finde, es macht sehr wohl Sinn! Wenn man es mit anderen Praktika vergleicht, ist es hier lebendiger und vor allem lernt man hier zahlreiche kaufmännische Tätigkeiten wie Kassieren, Abrechnen und Lieferung annehmen. Oft würde ich mir allerdings wünschen, die Praktikanten wären etwas motivierter. Dazu ist es auch mit einigem Aufwand verbunden, die neuen Praktikanten anzulernen.
Friedo: Was halten Sie von dem Vorschlag zur Mittagszeit wieder warme Gerichte anzubieten?
Dichtl: Also dazu muss ich sagen, dass ich schon einmal jahrelang Mittagessen angeboten habe, doch das ist dann mit der Zeit immer schlechter bei den Schülern angekommen und ich verkaufte trotz großem Aufwand pro Mittagspause nur noch 5-8 Gerichte. Hierbei ist mir auch aufgefallen dass sich der Schüler verändert hat: er will nur noch alles „To Go“. Sich hinzusetzen und entspannt ein Gericht mit Messer und Gabel zu sich nehmen, ist heute anscheinend nicht mehr so angesagt. Also macht es neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch aus diesem Grund heutzutage für mich keinen Sinn mehr, so etwas anzubieten.
Friedo: Haben Sie irgendeinen Wunsch an unsere Schülerinnen und Schüler?
Dichtl: Ich möchte gerne mit den Schülern „zusammen besser werden“. Das bedeutet, ich hätte es gerne, dass Schüler mir gegenüber viel offener sind, was Kritik angeht – genauso aber, was Wünsche zum Menü beispielsweise betrifft.
Das Gesprächmit Frau Dichtl führte Maximilian Poidinger.
Anmerkung: Das Trinkgeld erhalten die fleißigen Praktikantinnen und Praktikanten!
Kommentar: Abiturprüfungen während Corona — verantwortungslose und unsinnige Entscheidung
Söder hat gesprochen. Seit dem 27. gehen wir Abschlussklassen nun wieder in die Schule, trotz Pandemie, die in Deutschland schon über 6.000 Menschen getötet hat Während andere Länder sich dazu entschieden haben, das Schuljahr, auch für Abschlussklassen, einfach zu beenden, hat Bayerns Kultusministerium entschieden, die Abschlussprüfungen stattfinden zu lassen. Nun stellt sich die Frage, ist es wirklich sinnvoll, während einer weltweiten Pandemie seine Schüler Abiturprüfungen schreiben zu lassen? Wohl kaum.
Mal angefangen mit den gesundheitlichen Risiken: Das Abitur besteht aus schriftlichen und mündlichen Prüfungen. Bei der Gruppenprüfung in Englisch werden vier bis fünf Schüler in einen Raum mit zwei Lehrern gesteckt und die Schüler sollen dann auf Englisch diskutieren. Soweit so gut. Jetzt muss der Sicherheitsabstand eingehalten werden, weswegen die Schüler weiter auseinander sitzen und folglich lauter reden müssen. Redet man lauter, spuckt man mehr. Gute Voraussetzungen für eine Tröpfcheninfektion. Jetzt nehmen wir mal an, die Schüler haben sich über die Entfernung nicht angesteckt und es kommt die nächste Gruppe herein. Klar, werden die Tische abgeputzt und desinfiziert, aber 100 %ig sicher ist man nicht, dass alle Viren verschwunden sind, wie auch? Somit steckt der nichts-ahnende Schüler den Nächsten an.
Aber auch die schriftlichen Prüfungen stellen ein Problem dar: Teilweise schreiben bis zu 100 Schüler in einer Turnhalle ihr Abitur. Nun sind Massenveranstaltungen verboten, aber das ist akzeptabel und ungefährlich? Dass das trotz Sicherheitsabstand unsinnig ist, erklärt sich wohl von selbst. Die Idee, das Abitur im Klassenzimmer zu schreiben, ist genauso mangelhaft: Viele Schulen bieten aktuell ein bis zwei Mal die Woche Präsenzunterricht an, weil das Schulgebäude nicht ausreichend große Klassenzimmer für den Sicherheitsabstand hat, um alle Abschlussklassen jeden Tag zu unterrichten. Wenn der Unterricht für alle gleichzeitig nicht klappt, wie sollen dann alle gleichzeitig Abitur schreiben? Ja, an großen Schulen oder Schulen mit weniger Schülern ist das Ganze kein Problem, aber es trifft eben nicht auf alle zu.
Außerdem ist Abitur schreiben unter diesen Umständen extrem unfair im Gegensatz zu anderen Jahrgängen. Wenn wir jetzt Mal vom Schlimmsten ausgehen, sieht das folgendermaßen aus: Es gibt Schüler, die selbst von Corona getroffen sind und gerade gesundheitlich kämpfen oder sie hatten einen Todesfall in der Familie wegen Corona. Das ist eine extreme mentale Belastung und es grenzt schon an Respektlosigkeit vom Kultusministerium, von den Schülern zu erwarten, unter diesen Bedingungen ihr Abitur zu schreiben und dabei auch ihre Bestleistung abzuliefern. Auch ohne Todesfall sind die Nerven der Jugendlichen strapaziert: Einerseits in einen so jungen Alter eine weltweite Krise mitzuerleben ist beängstigend und sie machen sich selbstverständlich Sorgen um ihre Familie und Freunde, dir zur Risikogruppe gehören. Andererseits fühlen sie sich alleingelassen, weil sie sich den Abiturstoff größtenteils selber beibringen müssen und sie sind im Allgemeinen unvorbereitet. Kann man ihnen ihre Sorgen verübeln? Ich denke nicht. Mit dem Beschluss des Kultusministeriums, die Abiturprüfungen stattfinden zu lassen, lassen sie ihre Schüler ins offene Messer laufen und bestätigen damit alle Befürchtungen aller Jugendlichen. In manchen Fächern ist noch nicht mal der Prüfungsstoff komplett durch und mein Lehrer wird wohl nicht der einzige sein, der zu seinen Schülern sagt: „des müsst ihr halt jetzt zu Hause selber erarbeiten. Ist halt jetzt so.“ Ja, ist halt jetzt so. Wie kann Markus Söder dann behaupten, es wäre eine faire Lösung, wenn alle vorigen und folgenden Abschlussklassen sich nichts selbst beibringen müssen? Ja, wir haben sechs Wochen Zeit, uns auf das Fachabitur vorzubereiten, aber in manchen Fächern ist es schwer bis unmöglich, sich alleine durchzuarbeiten. Zum Beispiel Mathe: Vieles muss einfach persönlich erklärt werden, da es über den E-Mail-Verkehr schwer verständlich ist. Zudem gleichen zwei Stunden Präsenzunterricht im Vergleich zu den vier Stunden ohne Corona nicht die entstandene Benachteiligung aus. Und wie viele Schüler zu pflegen sagen: „wenn ich mir Mathe selber beibringen könnte, dann wäre ich ein Einserschüler.“ Es gibt auch Fälle, da ist das Lernen zu Hause nicht möglich, da gerade alle vier Geschwister daheim sind und das Equipment gar nicht vorhanden ist. Soziale Ungerechtigkeit stoppt auch nicht während einer Pandemie. Mit einer Abiprüfung lassen wir die schwächeren und weniger privilegierten Schüler im Stich — in einer Zeit, in der Zusammenhalt und Unterstützung so wichtig ist.
Mein Vorschlag: Wie nun auch vom Kultusministerium beschlossen, sollen die Noten vom ersten Halbjahr übernommen werden und ins zweite Halbjahr eingerechnet werden, hierbei immer zum Vorteil des Schülers. Für jeden, der sich verbessern will, stehen Ersatzprüfungen zur Verfügung, bei denen der Stoff des zweiten Halbjahres, im Umfang der zu ersetzenden Note(n), abgefragt wird. Falls diese schlechter ausfallen als die Noten vom ersten Halbjahr, können immer noch die besseren Noten genommen werden. Und anstatt das Abitur zu schreiben, wird das Schuljahr beendet und der Abiturschnitt aus den vorhanden Noten gebildet. Manche werden jetzt sagen, dass es damit viel zu leicht ist im Gegensatz zu vergangenen und zukünftigen Jahrgängen, aber diese hatten auch nicht mit einem Virus zu tun, der die ganze Welt befallen hat. Somit lasst uns allen Schülern ein Vorbild sein und zeigen, dass das Wichtigste die Gesundheit ist und der Staat die Sorgen und Probleme seiner Bürger sieht und versteht. In so einer Zeit sollten wir eher unsere Eltern, Großeltern und ältere Mitmenschen unterstützen und helfen, wo wir können, anstatt auf Prüfungen zu büffeln, obwohl es im Moment so viel Wichtigeres gibt.
Kommentar: Nach Shutdown nun Ferien-Down zum Wohle aller?
Nach wochenlanger Haft im eigenen Zuhause kehrt langsam Schritt für Schritt Normalität in die Häuser ein. Die ersten Schüler gehen unter strengen Auflagen wieder in den Unterricht und auch die Eltern dürfen wieder an die Arbeitsplätze zurückkehren. Für beide Seiten eine willkommene Abwechslung zum ständigen Aufeinandersitzen in den eigenen vier Wänden, welches nicht selten zu internen Konflikten führt. Doch in 1-2 Monaten stehen in den Bundesländern die Sommerferien an, was sechs weitere schulfreie Wochen bedeutet. Doch brauchen die Schüler wirklich noch so viel Ferien nachdem sie die letzten Wochen keine Schule besucht haben? Auf keinen Fall sollte man durch so lange Ferien die Belastungsgrenze des Hausfriedens belasten, weshalb man die Sommerferien dieses Jahr verkürzen sollte, wie auch Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, vor einiger Zeit gefordert hat. Man sollte zwei bis drei Wochen vorher anfangen, also bereits Ende August. Hier die Gründe:
Die Schüler haben zuhause weiterhin Aufgaben der Lehrer bekommen, jedoch lange nicht den Umfang, den sie in dieser Zeit in der Schule schaffen könnten. Durch eine Verkürzung der Sommerferien würde den Schülern am Anfang des nächsten Schuljahres Zeit bleiben, mit den Lehrern den fehlenden Stoff nachzuholen. So entsteht kein Nachteil für Schüler, denen es zuhause schwer fällt, sich den Unterrichtsstoff selbst beizubringen und anzuwenden. Durch diesen Ausgleich entsteht auch kein Nachteil gegenüber anderen Klassenstufen, die für ihren Schulabschluss diese Zeit in der Schule nutzen konnten. Somit wäre es ein Gewinn für die Schüler, die Chance zu haben, mit Lehrern den Stoff aufzuholen.
Durch das Corona-Virus ist das Reisen in diesem Jahr erschwert, beziehungsweise begrenzt möglich. Den Familien fehlt Einkommen durch Kurzarbeit oder Stellenstreichungen, welches normal für Urlaube und Familienunternehmungen genutzt werden konnte. Der Rest ist für das Notwendigste bestimmt, weshalb Reisen als Luxus zunächst anderen Prioritäten weichen muss. Und: Die Grenzen bisher noch geschlossen und von Sommerurlauben wird stark abgeraten, um eine weitere, nicht nachvollziehbare Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wurde bis Mitte Juni verlängert, weshalb man als vorsichtiger Bürger lieber nichts riskieren sollte. Weil also Reisen dieses Jahr sowieso ausfällt, erscheinen die sechs Wochen Sommerferien sehr lange und warum einen Teil der Zeit nicht nutzen, Schulstoff aufzuholen?
Die Kinder sind bereits seit Wochen zuhause und dürfen nichts unternehmen. Eine große Belastung und Herausforderung für Eltern, die ihre Kinder unterhalten und auf sie aufpassen müssen. Zusammen mit Beruf und vielleicht noch alleinerziehend ist dies eine Herkules-Aufgabe, denen Mütter und Väter ausgesetzt sind. Um Eltern und ihre Kinder zu entlasten, sollten die Sommerferien verkürzt werden, um die nächste schwierige Hürde etwas zu erleichtern. Die Kinder waren lang genug zuhause eingesperrt und konnten sich erholen, deshalb kann man den Eltern Arbeit abnehmen und die Ferien verkürzen.
Eine Verkürzung der Sommerferien ist eine gute Lösung für Eltern als auch für ihre Kinder. Nach dieser langen Zeit zusammen, die beide Seiten auf Dauer belastet, kann man den Kindern Unterricht und den Eltern Entlastung gönnen. Deshalb sollte man bundesweit auf Einigkeit stoßen und sich dafür einsetzen, die Sommerferien zu verkürzen, wie es die aktuelle Lage verlangt.
Wie schwer ist unser Herz? Wie fühlt es sich an? Wie sehen die verschiedenen Klappen aus? Was macht es so stabil? All diesen Fragen sind wir im Wahlpflichtkurs Spektrum der Gesundheit auf den Grund gegangen.
Zunächst haben wir im Unterricht von Studienreferendarin Vera Kinzelmann den Aufbau des Herzens besprochen: Das Herz besteht aus dem rechten und linken Vorhof, den beiden dazugehörigen Herzkammern, der Lungenvene, den Hohlvenen (->Venen transportieren Blut zum Herzen), der Lungenarterie und der Aorta (->Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg, die Aorta bringt das sauerstoffreiche Blut in unseren Körper).
Nun konnte es losgehen!
Jeder durfte sich ein Schweineherz abholen und dieses erst einmal betrachten und anfassen. Schon ein bisschen eklig…
Als erstes sollten wir schätzen, wie schwer das Schweineherz ist und welche Maße es hat. Dabei lagen die Schätzungen der meisten Schülerinnen und Schüler ziemlich daneben. Das Herz eines Menschen ist ungefähr so groß wie seine Faust und wiegt etwa 300 Gramm.
Nachdem wir das Herz betrachtet, gewogen und gemessen hatten, wurde das Schweineherz aufgeschnitten. Bei diesem Vorgang war besondere Vorsicht geboten, da nur bis zum Ansatz der Gefäße mit dem Skalpell gearbeitet werden sollte.
Im nächsten Schritt klappten wir das Herz auf und betrachteten es von innen. Dabei konnte man besonders gut die Ein- und Ausgänge der Venen und Arterien sehen, welche wir mit einem Strohhalm und unseren Fingern nachverfolgten.
Dabei sind wir auf die Taschenklappe in der Aorta gestoßen.
Die Segelklappen, die jeweils den Vorhof von der Kammer trennen, wurden bei einem gut durchgeführten Schnitt deutlich sichtbar. Die Segelklappen stellen sicher, dass das Blut nur in eine Richtung fließen kann.
Zum Ende unserer Unterrichtseinheit erhielten wir den Arbeitsauftrag, die linke und rechte Herzkammer anhand eines besonderen Merkmals zu unterscheiden.
Der Unterschied liegt darin, dass die Wand der linken Herzkammer deutlich kräftiger und somit dicker gebaut ist als die Wand der rechten Herzkammer. Das konnte man deutlich sehen. Es liegt daran, dass die linke Kammer das Blut mit höherem Druck durch den gesamten Körper pumpen muss. Sie vorsorgt den Körperkreislauf, während die rechte Kammer lediglich für den Lungenkreislauf zuständig ist.
Text und Bilder: Maria Demir, Jana Eibel (F12GA), Sophia Nachbaur (F12GD)
Laptop und Lederhose. Unter diesem Motto verbindet Bayern erfolgreich Tradition und Innovation auf wirtschaftlicher Ebene. Die Innovation soll mit dem Digitalpakt Schule der Bundesregierung auch an Schulen ankommen. Immer mehr bayrische Schulen bieten sogenannte Tablet-Klassen, wo die flachen Geräte Hefte und Bücher ersetzen. Was für die einen ein schlecht funktionierender Modellversuch ist, ist für andere der Aufbruch in ein neues Bildungszeitalter. Gerade die Schüler aber, welche mitten im Umbruch stecken hinterfragen oft den praktischen Nutzen des Ganzen.
Da ist die Frage, wofür sich welche digitalen Medien überhaupt didaktisch eigenen. Gerade einmal 42% der Schüler nutzen digitale Medien häufiger als einmal pro Woche im Unterricht. Deutlich höher ist der Anteil derer, die sie beim selbstständigen Lernen einsetzen. Ist ein Tablet zuhause also sinnvoller als im Unterricht? Experten sehen den Nutzen vor allem in der Darstellung komplexer, naturwissenschaftlicher Abläufe. Dafür braucht nicht zwingend jedes Kind ein eigenes Gerät. Technische Spielereien, wie das händische Schreiben mit einem Stift auf dem Tablet anstelle des Tippens auf einer Tastatur, sind nicht mehr als ein Valium-Tropfen auf den heißen Stein der Kritiker. Fakt ist: Wer nur noch digital schreibt, verlernt das Vorausdenken, denn alles ist spurlos löschbar. Wer nur noch Grafiken herunterlädt, verlernt selbst zu zeichnen. Wer das bestreitet, dem sei die Lektüre von Manfred Spitzers „Cyberkrank“ empfohlen.
In so einer Debatte muss man auch grundsätzlich werden. Daher: die momentane Art und Weise der Schuldigitalisierung schafft wichtige Grundpfeiler des deutschen Schulwesens und damit unserer Gesellschaft ab. Die Lehrmittelfreiheit und die Unabhängigkeit der Lehre von der Wirtschaft sind in ernster Gefahr. Tablet-Klassen sind elternfinanziert. Diese ach so moderne Bildung wird mit Anschaffungs- und Erhaltungskosten, die bis zu 1000€ erreichen können, erkauft. Natürlich, auch normale Schüler kaufen Blöcke und Stifte, aber dass dies finanziell eine andere Dimension darstellt sollte jedem klar sein. Außerdem haben Tablets, gerade wenn sie tagtäglich stundenlang intensiv genutzt werden, keine lange Lebensdauer. Würde man also, wie es vielen vorschwebt, ab der Unterstufe Geräte an alle Schüler ausgeben, kann man davon ausgehen, dass diese noch vor dem Schulabschluss aufgrund von veralteter Software oder Akkuproblemen ersetzt werden müssten. Die unzähligen Geräte, die durch Herunterfallen kaputtgehen würden, mal außen vor gelassen. Das wäre ein finanzielles und umweltschädliches Fiasko!
Eine Digitalschule funktioniert nur, wenn alle Geräte auf dem gleichen Betriebssystem aufbauen. Nach heutigem Stand müssen also alle Geräte vom selben Hersteller kommen, im Moment oftmals der mit dem angebissenen Apfel. Was für eine Marktmacht. Dass gerade dieses Unternehmen hierzulande kaum Steuern zahlt, stört offenbar bei der Vergabe von Fördergeldern niemanden. Warum werden nicht gezielt einheimische Systeme gefördert? Das Schulsystem, die Zukunft unseres Landes von einigen wenigen ausländischen Technologieriesen abhängig zu machen ist grob fahrlässig, insbesondere wenn man die Bemühungen sieht Europa als Standort für Informationstechnologie mehr Gewicht zu verleihen. Es wird also gleich zweimal staatliches Geld ausgegeben, das anderswo vielleicht besser aufgehoben werden. Sogar hier, im finanzstärksten Bundesland gibt es Schulen, deren Dächer nicht dicht sind, auf deren Toiletten sich keiner traut. Was bringen Tablet-Klassen in teilweise gesundheitsgefährdend maroden Schulgebäuden?
„Digitalisierung first – Bedenken second“, wie es die FDP fordert kann und darf nicht die Lösung sein! Vor allem wenn man die unzähligen Milliarden für Anschaffung und Wartung betrachtet, die in die Schuldigitalisierung fließen werden. Alles was Technik ist geht gerne auch mal kaputt, oder wird ganz digitalisiert gehackt.
Über didaktischen Nutzen ist viel geschrieben worden. Was ist aber mit gesundheitlichen Risiken? Niemand kann heute schon sagen, wie sich ständiges Starren auf Bildschirme auf Kinderaugen, permanente WLAN-Bestrahlung auf die Fruchtbarkeit von Jugendlichen auswirkt. Es fehlen Langzeitstudien, kurzfristig erhobene Ergebnisse zeigen teilweise katastrophale gesundheitliche Spätfolgen. Sind wir bereit dieses Risiko einzugehen, nur um dem Trend zu folgen? Ja, wir brauchen ein modernes, technisch gut ausgestattetes Schulsystem. Wir dürfen uns international nicht abhängen lassen. Wir brauchen das Laptop oder das Tablet. Aber wir müssen unbedingt mit Vernunft und Weitblick digitalisieren. Denn wir dürfen nicht die Gesundheit von Generationen, massenweise Steuergeld und die Grundpfeiler unseres Landes aufs Spiel setzen. Also lasst uns bitte nicht die Lederhosen vergessen.
Inzwischen sollte die wichtige Thematik, dass wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten müssen, bei jedem angekommen sein, da es so nicht weitergehen kann. Aber was heißt das überhaupt?
Klimastreiks, Klimapaket, Klimagipfel. Wichtige politische Ereignisse. Und viel mehr als das. Im Vordergrund steht immer, dass wir unser Leben verändern müssen. Wieso das? Ein Blick auf den ökologischen Fußabdruck, der den alltäglichen Verbrauch von Ressourcen eines Menschen in globalen Hektar angibt, zeigt, dass wir Deutschen einen ökologischen Fußabdruck von 5,3 gha haben. Allerdings stehen eigentlich jedem nur 1,73 gha zu. Ich sehe schon die erhobenen Zeigefinger vor mir. „Aber die anderen sind doch viel schlimmer.“ Stimmt sogar. Teilweise. Um Beispiele zu nennen: Luxemburg mit 15,8 gha oder Katar mit 10,8 gha sind viel schlimmer. Aber dadurch wird unser Wert auch nicht besser, denn unser Konsum geht auf die Kosten derjenigen, die extrem kleine Fußabdrücke haben wie zum Beispiel Eritrea mit 0,4 gha.
Diese Zahlen sollten zumindest jeden von uns ein bisschen schockieren. Und so stellt sich die Frage nach den Folgen. Was passiert, wenn wir nichts ändern? Bisher klappt’s doch auch so. Naja. Wir schädigen unsere Welt, unser Klima. Wir produzieren viel zu viel Plastikmüll, der unsere Meere verschmutzt und die tierische Unterwasserwelt stark belastet. Wir blasen Tonnen an Treibhausgasen wie CO2 in die Luft, indem wir jede noch so kleine Strecke mit dem Auto zurücklegen und gerne in den Urlaub fliegen. Strom oder Wasser sparen ist für viele von uns auch ein Fremdwort. Außerdem konsumieren wir Unmengen an Fleisch und shoppen, was das Zeug hält, wodurch ebenfalls wieder viele Treibhausgase entstehen und zudem große Wassermengen verbraucht werden. Was macht das mit unserer Welt? Es wird immer wärmer. Die Gletscher schmelzen. Der Meeresspiegel steigt an. Tierarten sterben aus. Naturkatastrophen wie Hurrikans und Waldbrände sind auch keine Seltenheit mehr. Die Ressourcen werden knapper. Möglicherweise gelingt es unserer Generation noch, die Augen davor zu verschließen, indem wir die Weltnachrichten gekonnt ignorieren. Denn wir leben nicht in den betroffenen Regionen wie in Afrika, wo es zu großen Dürreperioden kommt. Aber spätestens unsere Kinder oder Enkelkinder werden uns danken, dass wir uns so sehr bemüht haben.
Aber warum ist das so? Das alles kann uns doch nicht egal sein? Egal ist es sicher den wenigsten, aber meistens ist man selbst doch zu bequem, um etwas am eigenen Leben und auch Komfort zu ändern. Hand auf’s Herz. Wir in den Industrieländern lebenden Menschen, haben das Privileg, einen egoistischen Lebensstil führen zu können. Von klein auf hatten wir eine große Auswahl an Spielzeugen – meist aus Plastik -, die wir häufig schon nach einigen Wochen wieder ausrangiert haben. Zwar klagen wir gerne Mal über Hunger, doch die nächste Mahlzeit folgt stets in absehbarer Zeit. Kleidung können wir auch nicht genug haben. Denn im Schrank ist ja eh immer, „nichts zum Anziehen“. Wir sind alle im Luxus aufgewachsen. Und deshalb konsumieren wir immer noch so, wie wir es gewohnt sind. „Diese neue Jeans brauch‘ ich unbedingt! Nach’m Feiern zu McDonalds – machen doch alle so. Vegan? – Fleischverzicht würde mich zu stark einschränken. Meal-Prepping – dafür fehlt mir die Zeit. Bis der nächste Bus fährt, dauert es noch ewig und für’s Fahrrad ist es zu kalt. Außerdem hab‘ ich doch gerade erst meinen Führerschein bestanden. Da ist Fahrpraxis total wichtig.“ Das waren wahrscheinlich Aussagen, die von uns allen kommen könnten, die unsere nicht nachhaltigen Alltagsentscheidungen vor unserem Gewissen rechtfertigen. Denn es ist nicht so, als wäre uns nicht bewusst, was wir damit anrichten. Meist ist es einfach das mangelnde Durchhaltevermögen sich selbst in der persönlichen Konsumfreiheit einzuschränken, das uns dazu bringt, immer wieder Entscheidungen zu treffen, die nur wenig mit nachhaltigem Konsum zu tun haben.
Außerdem: Nachhaltigkeit ist für Schüler meist zu teuer. Warum? Weil die höhere Qualität und Umweltverträglichkeit ihren Preis hat. Die Produktion von Fair Trade Produkten ist durch die Material- und Herstellungskosten sowie gerechten Löhne mit höheren Kosten verbunden, für die der Endverbraucher sowohl bei Kleidung und Nahrungsmitteln, als auch bei anderen nachhaltig hergestellten Produkten aufkommen muss. Und viele von uns wären sicher dazu bereit, für diese Fairness mehr zu bezahlen. Das ist nur leider für uns Schüler häufig nicht möglich. Auch wenn ich gerne Kleidung kaufen würde, die nicht zu unmenschlichen Bedingungen hergestellt wird, fehlt mir als Schüler einfach das Geld. Unser Einkommen beschränkt sich auf das Taschengeld und hart erarbeitete Einkünfte durch Nebenjobs. Davon wollen wir unsere gesamte Freizeit finanzieren und nebenbei auch noch einen Teil sparen. Im Umgang mit unserem Geld stehen – wenn wir mal ehrlich sind – wir im Vordergrund und nicht irgendwelche armen, ausgebeuteten Kinder in Bangladesch oder Indien. Ganz nach dem Prinzip: Aus den Augen, aus dem Sinn. Also stehen wir am Ende doch wieder vor dem Problem, dass wir zu egoistisch sind, unseren komfortablen Lebensstil für die anderen zu ändern.
Also alle Verantwortung von mir wegschieben und mir selbst einreden, dass ich nichts tun kann? Wie soll ich als Einzelner überhaupt etwas bewirken? Nicht mein Konsumverhalten ist das große Problem, sondern große Konzerne. Mag sein, dass sie die Umwelt deutlich mehr schädigen als ich als Einzelperson. Aber woher haben diese Konzerne denn ihr Geld? Und hier schließt sich der Kreis. Jede noch so kleine Tat hat einen Einfluss, ganz nach dem Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“. Zum Beispiel die Verwendung der Recup Becher am Pausenverkauf. Angenommen ich kaufe mir jeden Tag einen Kaffee. Also fünf Becher mal 40 Schulwochen. Dann habe ich 200 Wegwerfbecher eingespart. Ich allein. Und so summiert sich vieles. Anstatt neue Klamotten einzukaufen, wäre doch Second Hand eine Alternative. Denn nur weil bei H&M oder Only gerade Sale ist, muss ich mir kein neues Oberteil kaufen, das dann nach einmaligem Tragen in der hintersten Ecke des Kleiderschranks vor sich hin gammelt. Für einmaliges Tragen kann man sich doch bei Freunden etwas ausleihen. Oder was ist mit Unverpackt Läden? Kein Verpackungsmüll und weniger Lebensmittelabfälle, weil man genau die gewünschte Menge einkaufen kann. Anstatt den – in Plastik verpackten – Salat vom Pausenverkauf zu kaufen, kann ich den doch zuhause vorbereiten. Schont die Umwelt und den Schülergeldbeutel. Einfach mal zu Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen – gut für die Umwelt und zusätzlich fördert das die eigene Fitness. Vegetarische oder vegane Ernährung umzusetzen ist natürlich super, aber für viele zu radikal. Hier ist die Devise, in kleinen Schritten zu beginnen. Wie letztes Schuljahr als es den Veggie-Day im FOS Café gab. So etwas kann man auch privat einführen. Statt beim Supermarkt Plastiktüten für zehn Cent zu kaufen, die durch die volle Beladung eh ausreißen, kann man die Einkäufe in einem Stoffbeutel transportieren. Einwegwasserflaschen kann man durch Mehrweg- oder Aluflaschen ersetzen.
Diese Liste an kleinen Veränderungen könnte man noch ewig fortsetzen. Was ich eigentlich sagen möchte: Auch wenn wir gerne mal die Scheuklappen aufsetzen, um keinen Blick nach links oder rechts riskieren zu müssen, kann es so nicht weitergehen. Sonst bräuchten wir nämlich wirklich einen „Ersatzplaneten“. Wir alle müssen etwas ändern. Zumindest jeder ein bisschen. Keiner von uns ist perfekt, aber wir können uns doch zumindest etwas mehr Mühe geben. Uns zuliebe. Unseren Mitmenschen zuliebe. Unserem Zuhause zuliebe.