Die „Augsburger Allgemeine“ schrieb am 16. Januar 2018 „Über die FOS zum Arzt oder Apotheker“. Das mit gutem Grund, denn unsere Schule verfügt ab dem Schuljahr 2018/19 über ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Ab kommendem Schuljahr wird für Schülerinnen und Schüler an der Beruflichen Oberschule Friedberg mit der Ausbildungs- und Fachrichtung „Gesundheit“ ein neuer Zweig angeboten.
„Friedo“ sprach mit unserer Beratungslehrkraft Gerda Alber über den neuen Zweig, sinkende Schülerzahlen und das Medizinstudium in Augsburg.
FRIEDO: Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt der neue „Gesundheitszweig“?
Frau Alber: Man erlangt damit das Fachabitur. Damit kann man an Fachhochschulen jedes Studium aufnehmen, auch für Berufe im Gesundheitswesen ist man damit bestens vorbereitet. Kernfächer sind hierbei „Gesundheitswissenschaften“ und „Interaktion und Kommunikation“. Falls noch weiteres Interesse darin besteht, zu erfahren, mit welchen Lerninhalten man sich dort auseinander setzt, kann ich empfehlen, auf www.bfbn.desich die Inhalte der jeweiligen Fächer genauer anzusehen.
FRIEDO: Benötigt unsere Schule überhaupt eine Ausdehnung auf einen vierten Zweig? Ist das organisatorisch machbar?
Frau Alber: Bisher weist unsere Schule fünf Klassen im Zweig „Sozialwesen“ aus. Geplannt ist nun, dass es im neuen Schuljahr vier Klassen „Sozialwesen“ und zwei Klassen „Gesundheitswesen“ geben wird. Außerdem wertet die Erweiterung unseren Schulstandort auf, da es in näherer Umgebung keine FOS mit diesem Zweig gibt. Dadurch können wir an Popularität dazu gewinnen.
FRIEDO: Wie viele neue Klassen sollen entstehen (FOS/BOS) und wo können diese untergebracht werden?
Frau Alber: Zunächst möchte ich sagen, dass das Platzproblem nur vorübergehend ist, denn es soll in Kürze Planungen für einen Neubau geben. Je nachdem, wie viele Schüler sich für die neue Fachrichtung entscheiden, wird es entsprechend mehr Klassenzimmer in dem neuen Gebäude geben. Es sollen zwei Klassen in der Fachrichtung „Gesundheit“ für die FOS und eine für die BOS entstehen, eventuell sogar mehr. Wir sind schon gespannt auf die Anmeldezahlen. Zur Unterbringung: Wir erhalten im kommenden Schuljahr zwei Klassenräume von den beiden Klassen, in denen die Geflüchteten untergebracht waren. Es wird außerdem weniger Schüler geben, die den „Sozial“-Zweig wählen. Die Schüler der „BOS-Technik“ werden inzwischen in Augsburg unterrichtet.
Dazu lässt sich noch etwas Allgemeines sagen: Der Ansturm der Schüler auf die FOS wird generell die nächsten Jahre immer kleiner, da aufgrund des demographischen Wandels die Schülerzahlen in unseren „Zubringerschulen“ weniger werden und dies hat bereits jetzt eine Auswirkung auf die Gegenwart.
FRIEDO: Welche Perspektive bietet sich Schülerinnen und Schülern im Bereich „Gesundheitswesen“?
Frau Alber: Bald wird der Studiengang „Medizin“ nach Augsburg kommen, genauso wird das Augsburger Klinikum zum Uni-Klinikum. Dadurch ergeben sich super Möglichkeiten, für all die Schüler, die in diesem Bereich eine berufliche Karriere anstreben wollen. Außerdem wird der ganze Dienstleistungsbereich für Pflege und Gesundheit immer größer – diese Entwicklung ist auch auf den demographischen Wandel zurückzuführen.
FRIEDO: Vielen Dank für das Gespräch!
Durch die alternde Gesellschaft gewinnt Gesundheit und Pflege an immer größerer Bedeutung – das heißt, auch unsere Schule geht mit der Zeit.
Das Interview für „friedo“ führte Maximilian Poidinger.