Distanzunterricht – Kinderspiel oder technische Herausforderung?

In Quarantäne zu müssen und dementsprechend Distanzunterricht zu haben, passiert schneller als man denkt. Die meisten Schüler*innen unserer Schule „durften“ bereits Erfahrungen mit dieser neuen Art von Unterricht sammeln.

Es ist allgemein bekannt, dass die Digitalisierung an deutschen und auch vor allem bayerischen Schulen bisher noch zu wenig Einzug gehalten hat. Die Technik ist oftmals weder modern, noch wird sie zielgerichtet eingesetzt.

An unserer Schule sind wir prinzipiell gut ausgestattet. Viele Lehrer*innen haben sich bereits intensiv mit dem digitalen Lernen auseinander gesetzt, um die Programme richtig zu bedienen. Hin und wieder streikt aber die Technik.

Mir ist der Fall einer Schülerin bekannt, die bereits in Quarantäne war, da sie zuerst Kontaktperson ersten Grades war und dann selbst positiv getestet worden ist. In der Zeit, in der das Testergebnis noch nicht da war (das waren ganze 6 Tage), durfte bzw. musste sie von zu Hause am Distanzunterricht teilnehmen.

Erst nach und nach konnte sich die Schule bei den vielen organisatorischen Aufgaben darauf einstellen. Das ist schade, denn schließlich kann man wenig dafür, wenn man sich ansteckt bzw. wenn man in Quarantäne muss, weil man „von irgendjemandem Kontaktperson ist“.

Natürlich ist es in unserer schnelllebigen Gesellschaft auch irgendwo verständlich, dass nicht jedes Individuum sofort und mit allen Bedürfnissen wahrgenommen wird – vor allem in der Krise. Es gibt aber definitiv eine Vielzahl von Lehrkräften, denen man dankbar sein kann, dass sie, so gut es geht, unterstützt haben.

Die Schülerin hatte trotz allem Angst nach der Quarantäne, die dann nochmals verlängert wurde, komplett abgehängt zu sein. Für Schüler*innen, die wenig diszipliniert sind und bereits weniger gute Leistungen erzielen, stellt das natürlich zudem eine Belastung dar. Insgesamt hatte die Schülerin dann drei Wochen verpasst – nicht unbedingt schön und durchaus frustrierend.

Und trotzdem ist Distanz- bzw. Wechselunterricht in Zeiten einer Pandemie das einzige Mittel, um die Covid-Fallzahlen in den Schulen zu verringern. Zudem könnte dieses Unterrichtsmodell auch zukünftig Fuß fassen, da es durchaus einige Vorteile gibt. Deshalb ist es wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben, um dafür zu sorgen, dass die Technik für solche Fälle einwandfrei funktioniert. Ebenso müssen Lehrkräfte ausreichend geschult werden, sodass diese das nötige Wissen besitzen, um dieser Entwicklung gewachsen zu sein. Nur so kann für kommende Generationen gewährleistet werden, dass diese mit Leichtigkeit am Distanz- oder Wechselunterricht teilnehmen können.

Kommentar von Johanna S.

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