Das Große Osterfasten in der Orthodoxie

Viele Christen stellen sich der Fastenzeit vor Ostern, dabei verzichten sie auf beispielsweise Fleisch oder Tierprodukte bei der Ernährungsweise, reduzieren ihren Medienkonsum oder distanzieren sich von weltlichen Aktivitäten und widmen sich der Anbetung und ihrer Zeit mit Gott. So machen es zumindest häufig Katholiken – die Orthodoxen gehen die Vorbereitung auf „Jesus vollbrachtes Werk“ ein Stück weit anders an. Doch wer sind die orthodoxen Christen eigentlich? Die Orthodoxie ist eine der Konfessionen des Christentums neben dem Katholizismus und dem Protestantismus. Die Glaubensrichtungen unterscheiden sich dennoch durch Wertschätzung von Tradition, Liturgie und mystische Glaubenserfahrung. Ein Unterschied zeigt sich dadurch, dass es keine zentrale Autorität wie den Papst gibt, sondern mehrere eigenständige Nationalkirchen, wie die russisch- und syrisch-orthodoxe Kirche.

Великий пост – „Das Große Fasten“ (russisch)

Victoria, die russisch-orthodox ist, berichtet von den eigenen Erfahrungen mit der Fastenzeit: „Wir beginnen unsere Fastenzeit am ‚Reinen Montag‘ etwa sieben Wochen vor Ostern. Verzichtet wird auf Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, auch oft auf Wein und Öl. Meine Familie passt sich individuell an die Fastenzeit an, da jeder unterschiedlich seinen Glauben ausführt und gesundheitlich ebenfalls verschiedene Grenzen bestehen. Meine Eltern und ich, wir nehmen uns zudem noch vor, auf Industriezucker zu verzichten, dennoch ist zum Beispiel Zartbitterschokolade erlaubt. Zudem entschieden wir uns dieses Jahr dazu, Fisch aus dem Verzicht auszuschließen, da die Schultage länger wurden und das Praktikum ins Schulleben eingeführt wurde. Außerdem fordern uns Training und der Arbeitsalltag. Unser Ziel ist es, sich innerlich zu reinigen und das Opfer Jesus mit unseren Körpern zu preisen, indem wir viele unnötige und schädliche Nahrungsmittel nicht konsumieren. Mein persönliches Ziel während des Fastens besteht darin, in Dankbarkeit für das vorhandene Essen zu leben und Gottes Gegenwart sowie sein Opfer für uns tiefer wahrzunehmen.“

ܣܘܪܝܝܐ – „Das Große Fasten“ (aramäisch)

Rawad, die syrisch-orthodox lebt, erzählt: In unserer syrisch-orthodoxen Kirche unterscheidet sich das Große Fasten nicht wesentlich vom russisch-orthodoxen Brauch. Das Fasten beginnt ebenfalls an einem Montag und endet an einem Sonntag – dem Ostersonntag. Die Hauptfastenzeit dauert 50 Tage, und während dieser Zeit ist es nicht erlaubt, tierische Produkte zu sich zu nehmen (Milch, Käse, Eier, Fleisch usw.) – also eine vegane Ernährung. Einige Menschen verzichten jedoch nur auf Fleisch, konsumieren aber Milchprodukte – das entspricht einer vegetarischen Ernährung. Das ist jedoch kein offizielles Gesetz bei den Syrern, sondern eine persönliche Entscheidung, um das Fasten zu vereinfachen. Um die Fastenzeit zu erleichtern, ist es Gläubigen erlaubt, nur in der ersten und letzten Woche sowie mittwochs und freitags während der Fastenzeit zu fasten. Es ist nicht erlaubt, nur auf Dinge zu verzichten, die man ohnehin gerne aufgeben möchte – zum Beispiel darf jemand, der raucht, nicht nur auf das Rauchen verzichten. Während der Fastenzeit sollte der Gläubige, wenn möglich, sieben Mal am Tag beten.

Rawad meint auch: Schwangere Frauen, stillende Mütter, Kinder und kranke Menschen sind vom Fasten ausgenommen. Während der Fastenzeit sind Hochzeiten und Taufen nicht erlaubt. Ich persönlich faste die vollen fünfzig Tage, während meine Familie nur in der ersten und letzten Woche sowie mittwochs und freitags fastet. Das Fasten bedeutet mir sehr viel – es gibt mir ein Gefühl von innerem und körperlichem Frieden, und es hat mich gelehrt, für alles, was ich habe, dankbar zu sein“.

Die Fastenzeit ist – in egal welcher Konfession – so viel mehr als ein bewusster Verzicht auf Nahrungsmittel. Dabei zweigt man sich von der hektischen Alltagswelt ab und nimmt eine Pause ein, um sich wieder im Glauben zu finden und spirituell zu wachsen. Der Fokus des Ganzen darf niemals vergessen werden: Jesus ist für uns und unsere Sünden am Kreuz gestorben, für die Liebe, die Gott – unser Vater – für uns bis heute und für immer bedingungslos empfindet. Anschließend, auferstanden, hat er den Tod und die Sünde durch seinen eigenen Tod besiegt, damit wir die Möglichkeit haben, auch nach dem Tod, ein unendliches Leben mit Gott zu führen. Hier kommen alle Konfessionen und Kirchen zusammen, um dieses Fest gemeinsam zu feiern

Text/Fotos: Rawad O., Victoria H.

Eine KI kommentiert sich selbst

Künstliche Intelligenz – Chancen und Herausforderungen einer Schlüsseltechnologie

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine ferne Zukunftsvision mehr – sie ist zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Ob beim Navigieren mit dem Smartphone, beim Online-Shopping, in der Medizin oder der Industrie – KI-Systeme übernehmen zunehmend Aufgaben, die früher ausschließlich dem Menschen vorbehalten waren. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, was KI leisten kann, sondern auch, welche Auswirkungen sie auf unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Ethik hat.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz bezeichnet Technologien, die dazu in der Lage sind, menschliche Denkprozesse zu imitieren. Dazu gehören unter anderem das Lernen, Planen, Problemlösen und Verstehen von Sprache. Besonders im Fokus steht dabei das sogenannte maschinelle Lernen, bei dem Computerprogramme anhand von Daten selbstständig Muster erkennen und auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen können – ohne dass sie explizit programmiert wurden.

Ein Beispiel ist die Bilderkennung: Ein KI-System kann Millionen von Bildern analysieren, um zu lernen, wie ein Hund aussieht. Mit genügend Daten kann es später eigenständig neue Bilder korrekt als „Hund“ oder „kein Hund“ einordnen.

Vorteile der Künstlichen Intelligenz

1. Effizienz und Automatisierung:

KI kann Arbeitsprozesse enorm beschleunigen. In der Industrie übernehmen Roboter, gesteuert durch KI, präzise Aufgaben in der Fertigung. In der Verwaltung können automatisierte Systeme Anträge prüfen oder Daten verarbeiten, wodurch menschliche Arbeitskraft für komplexere Aufgaben frei wird.

2. Fortschritt in der Medizin:

In der Medizin hilft KI bei der Früherkennung von Krankheiten, etwa durch das Auswerten von Röntgenbildern oder Genanalysen. Diagnosen können dadurch schneller und präziser gestellt werden. KI-Systeme unterstützen auch bei der Entwicklung neuer Medikamente.

3. Personalisierung und Komfort:

Durch KI werden Dienstleistungen personalisierter. Streamingdienste empfehlen passende Filme, Online-Shops schlagen Produkte vor, die zu den Interessen der Nutzer passen. Sprachassistenten erleichtern den Alltag und schaffen barrierefreie Zugänge zu Technik.

4. Forschung und Innovation:

KI eröffnet neue Möglichkeiten in der wissenschaftlichen Forschung – etwa bei der Analyse riesiger Datenmengen, beim Modellieren komplexer Zusammenhänge oder in der Klimaforschung.

Nachteile und Risiken der Künstlichen Intelligenz

1. Arbeitsplatzverlust durch Automatisierung:

Eine der größten Sorgen ist der Verlust von Arbeitsplätzen. Viele Tätigkeiten, vor allem im Bereich der einfachen oder wiederholenden Aufgaben, könnten durch KI ersetzt werden. Zwar entstehen auch neue Jobs, aber nicht jeder kann problemlos in eine neue Rolle wechseln – das stellt Gesellschaft und Bildungssysteme vor große Herausforderungen.

2. Datenschutz und Überwachung:

KI funktioniert nur mit großen Datenmengen. Dabei besteht die Gefahr, dass sensible Informationen missbraucht werden oder dass Menschen dauerhaft überwacht werden – sei es durch Unternehmen oder Regierungen. Gesichtserkennungssysteme oder Social Scoring in autoritären Staaten zeigen, wie KI zur Einschränkung von Freiheit führen kann.

3. Diskriminierung durch Algorithmen:

Wenn eine KI auf Daten trainiert wird, die bereits Vorurteile enthalten, kann sie diese unbewusst übernehmen. So kann es beispielsweise passieren, dass ein Bewerbungsalgorithmus Menschen aufgrund von Geschlecht oder Herkunft benachteiligt, weil solche Muster in den historischen Daten vorhanden waren.

4. Abhängigkeit und Kontrollverlust:

Mit zunehmender Nutzung von KI steigt auch die Abhängigkeit von diesen Systemen. Es besteht das Risiko, dass Menschen zu sehr auf die Entscheidungen der KI vertrauen – selbst dann, wenn diese fehlerhaft oder undurchsichtig sind. Zudem gibt es Szenarien, in denen autonome Systeme (z. B. in der Rüstung) unkontrollierbar werden könnten.

Fazit

Künstliche Intelligenz bietet enorme Chancen – sie kann Leben retten, den Alltag erleichtern, die Wirtschaft stärken und wissenschaftlichen Fortschritt beschleunigen. Gleichzeitig bringt sie aber auch Risiken mit sich, die wir ernst nehmen müssen. Die entscheidende Frage ist daher nicht, ob wir KI nutzen, sondern wie wir sie gestalten.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI setzt Transparenz, klare ethische Leitlinien und eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft voraus. Nur so kann gewährleistet werden, dass KI im Dienste des Menschen steht – und nicht umgekehrt.

Kommentar von ChatGPT, zusammengestellt von Laura G.

KI – Fluch oder Segen

Die Meinungen zu der neuen Entwicklung gehen stark auseinander. Künstliche Intelligenz wird nicht nur als neue unterstützende Maßnahme gesehen, sondern macht den Menschen zudem auch große Angst. Denn KI findet beinahe in allen Bereichen unserer Gesellschaft Einzug.

Künstliche Intelligenz kann Vorteile mit sich bringen. Gehen wir mal von uns aus. Wir Menschen leben im Durchschnitt ohne gesundheitliche Probleme ca. 70 Jahre. Also warum sollten wir diese Zeit beispielsweise mit etwas Banalem wie dem Auswerten von Daten verplempern? Und genau da kommt die KI ins Spiel, sie unterstützt uns, übernimmt Aufgaben und schenkt uns vor allem Zeit und so die Möglichkeit, unsere Zeit in Sinnvolles zu investieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die KI uns unbegrenztes Wissen bereitstellt. Unser Gehirn ist begrenzt nutzbar, grundsätzlich nutzt jeder Mensch nur etwa 10% seines tatsächlichen Potenzials. Mal mehr – mal weniger. Oft vergessen wir Dinge, können uns einfach nicht mehr daran erinnern oder kommen durch schlussfolgerndes Denken nicht auf einen Zusammenhang. KI jedoch wurde so programmiert, dass sie uns weiterführende Informationen zur Verfügung stellen kann, Argumente liefert, auf die wir gegebenenfalls nie gekommen wären und uns beim schlussfolgernden Denken unterstützen kann.

Jedoch ist auf der anderen Seite die Angst vor dem „Ersetzt-werden“ nicht zu verachten. Arbeitnehmer kritisieren die Möglichkeit, dass sie durch künstliche Intelligenz ausgetauscht werden könnten, da diese günstiger und nicht dem Arbeitsgesetz untergeordnet ist. Dies wäre ein Problem, da die Arbeitslosenzahlen steigen und die möglichen Arbeitsplätze begrenzter würden.

Zudem ist bekannt, dass die KI nicht fehlerfrei ist. Man müsste alles, was sie tut, auf Richtigkeit überprüfen, um Fehler zu vermeiden. Nicht nur einmal kommt es vor, dass die Informationen falsch, verändert oder sogar erfunden sind. Das liegt daran, dass die KI sich ihre Wahrheit „zusammenreimt“ — aus all den Daten, die sie im Internet findet. Und nicht alles was im Netz zu finden ist, entspricht der Wahrheit. Wenn wir uns das an einem einfachen Beispiel anschauen, kann man es ungefähr so erklären: Der Himmel ist für uns offensichtlich blau. Die KI jedoch sieht das nicht und zieht sich die Informationen aus dem Netz. Wenn dort jedoch in so viel verschiedenen Kontexten das Statement auftauchen würde, dass der Himmel rot sei, adaptiert die KI es und macht es zu ihrer Wahrheit.  

Wir sollten deshalb die künstliche Intelligenz als unterstützende Maßnahme ansehen, jedoch deren Arbeit hinterfragen und sie nur als Hilfe nutzen. Und was besonders wichtig ist: Kreativität, emotionale Nähe und menschliche Verbundenheit kann keine Maschine auf der Welt nachahmen.

Text von Laura G.

Podcast: „Hörenswert!“ – Interview mit Michael-Monty Nawrath

Herr Nawrath bietet an der FOS Friedberg seit diesem Schuljahr einen Tanzkurs an. Unsere Autoren und Podcaster Noel und Jessica sprachen mit dem Mathelehrer Michael-Monty Nawrath unter anderem über dessen Liebe zum Tanzen, die Herausforderung „Westcoast Swing“ und sein handwerkliches Geschick. Viele Spaß beim Hören!

Interview/Fotos: Noel M., Jessica M.

Nachlese: Bundestagswahl 2025

Als Reaktion auf den Zusammenbruch der Ampel-Koalition und die Entlassung des ehemaligen Bundesfinanzministers Christian Lindner wurde die Koalition aufgelöst. Folglich bildeten die SPD und die Grünen eine Minderheitsregierung, was zu einem noch herausfordernderen Parlamentarismus führt. Ohne eine Mehrheit im Parlament kann eine Regierung instabil werden, ist gezwungen, mit anderen Parteien zusammenzuarbeiten und Kompromisse einzugehen, wodurch sie teilweise erpressbar wird. Am 23. Februar 2025 durften alle volljährigen Deutschen den 21. Deutschen Bundestag wählen, und die Ergebnisse lauteten wie folgt:

ParteiWahlergebnis 2025Wahlergebnis 2021Veränderung
CDU/CSU:28,6 %24,1 %+4,5
AfD:20,8 %​10,3 %+10,5
SPD:16,4 %​25,7 %-9,3
Grüne: 11,6 %​14,8 %  -3,2
Die Linke:8,8 %​4,9 % (Über Direktmandate im Bundestag)+3,9
FDP: 4,3 %11,5 %-7,2
Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): 4,98 %——— ——–
Quelle: Bundestag

Die Gewinner sind eindeutig die Schwesterparteien CDU/CSU, die mit den meisten Stimmen und einem Zuwachs von 4,5 % abschneiden, sowie die AfD, die ihre Stimmenzahl von 10,3 % im Jahr 2021 auf 20,8 % im Jahr 2025 verdoppeln konnte. Verlierer ist die gesamte Ampel-Koalition (FDP, SPD und die Grünen), die insgesamt viele Stimmen verliert.

Mögliche Koalitionen:

Sog. „GroKo“ (SPD und CDU/CSU)
Pro: Stabile Mehrheit, Erfahrung in der Zusammenarbeit
Contra: SPD stark geschwächt, unpopulär

Kenia-Koalition“ (CDU/CSU + SPD + Grüne)
Pro: Klare Mehrheit, könnte als „Kompromiss-Koalition“ funktionieren
Contra: SPD und Grüne haben stark verloren, schwierige Verhandlungen und drei Parteien mit unterschiedlichen Werten (sog. „Ampel 2.0“)

Schwarz-blaue Koalition“ (CDU/CSU + AfD)
Pro: Stabile Mehrheit
Contra: CDU lehnt offiziell eine Zusammenarbeit mit der AfD ab

Passend zur Bundestagswahl fand in den Schulen die sogenannte „Juniorwahl“ statt. Dabei handelt es sich um eine simulierte Wahl, die in vielen Schulen in Deutschland vor großen Wahlen (Bundestagswahlen, Landtagswahlen oder Europawahlen) durchgeführt wird. Ziel der Juniorwahl ist es, den politischen Bildungsprozess zu fördern, jungen Menschen zu zeigen, wie Wahlen funktionieren, auch wenn sie teilweise noch nicht tatsächlich wahlberechtigt sind, und ihr demokratisches Verständnis zu stärken.

Grafik: Juniorwahl, Kumulus e.V.

Wie man sehen kann, sind „die Linken“ bei jungen Menschen sehr beliebt, wahrscheinlich da sie sich für politische Ziele einsetzen, die für die junge Generation aktuell sehr wichtig sind, wie zum Beispiel soziale Gerechtigkeit, die Verteilung von Wohlstand, Bildungskosten, eine Mietpreisbremse, Arbeitsmarktunsicherheit und eine gerechte Steuerpolitik. Junge Menschen, die in unsicheren sozialen Verhältnissen leben oder sich Sorgen um ihre Zukunft machen, fühlen sich durch diese Positionen angesprochen.

Die neue Bundesregierung in Deutschland steht vor mehreren bedeutenden Herausforderungen, die sowohl innen- als auch außenpolitische Dimensionen betreffen.

Energiekrise und Klimawandel: Die Bewältigung der Energiekrise und der damit verbundenen hohen Energiepreise bleibt nach wie vor eine große Herausforderung. Gleichzeitig muss die Regierung weiterhin Klimaziele umsetzen.

Ukraine-Krieg und Außenpolitik: Die geopolitische Lage aufgrund des Krieges in der Ukraine erfordert eine kontinuierliche Außenpolitik, die einerseits der Ukraine zugutekommt, aber auch die Beziehungen zu anderen Ländern und internationalen Allianzen pflegt, wie zum Beispiel die transatlantische Freundschaft zu den USA.

Wirtschaft und Inflation: Hohe Inflation und Lieferkettenprobleme stellen die Regierung vor die Aufgabe, die Wirtschaft zu stabilisieren. Dazu gehört unter anderem die Bekämpfung der Teuerung, die Unterstützung von Unternehmen und die Förderung von Innovationen.

Digitale Transformation und Bildung: Die Förderung der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung des Bildungssystems sind langfristige Aufgaben. Die Regierung muss sicherstellen, dass digitale Technologien für alle Schulen zugänglich sind und das Bildungssystem zukunftsfähig bleibt.

Koalitionsarbeit und politische Stabilität: Da die Bundesregierung in der Regel aus einer Koalition verschiedener Parteien besteht, muss sie kontinuierlich Kompromisse finden und die politische Stabilität bewahren. Konflikte zwischen den Koalitionspartnern könnten den Entscheidungsprozess erschweren.

Kommentar: Justin A.

Der Autor hat für diesen Text ChatGPT verwendet, um Ideen zu sammeln und sprachliche Fehler auszubessern.

Aufstieg und Fall: Frau Schindler und ihr Bungee-Sprung

Vor zehn Jahren stellte sich unsere Mathematik- und Chemielehrerin Frau Schindler einer besonderen Herausforderung: Sie wagte sich zum Bungee-Jumping. Zusammen mit einer Freundin, die übrigens auch Mathelehrerin ist, hat sie sich für diese mutige Erfahrung entschieden. Nach der ersten Woche ihrer Reise nach Australien und Neuseeland befand sich Frau Schindler vier Wochen in Queenstown, einem historisch bedeutenden Ort für diese Extremsportart. Danach verbrachte sie auch zwei Wochen in Thailand. Aber dort, in Queenstown, musste sie nach eigenen Worten einfach Bungee-Jumping ausprobieren.

„Der Aufstieg“
Direkt vor dem Sprung hatte sie keine Angst und keine Sorgen. Der Aufstieg sah so aus: Man fährt mit einer Gondel hoch und läuft zur Sprungplattform, die im Berg errichtet ist. Von oben kann man die ganze Stadt und auch den See sehen. Diesen Weg beschrieb sie als „human“ und machbar. Das einzige, kleine Problem war, sie wollte nicht am Absprungpunkt stehen; sie wollte anlaufen können, damit sie nicht sieht, wie hoch das alles ist. Das durfte sie natürlich auch. Die Höhe war ungefähr 90 Meter. Die Freundin hatte keine Höhenangst, aber kurz vor dem Sprung war sie schon ein bisschen nervös, so wie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Der Fall“

„Du bist so blöd!“, „Das war’s jetzt!“, „Wieso tust du sowas überhaupt?“ sind nur ein paar Gedanken, die Bruchteile nachdem sie gesprungen ist, in ihrem Kopf rasten. Außer einem kurzen Moment von „Wieso machst du das?“ kann sie sich kaum an ihre Gefühle während des Sprunges erinnern. Am Anfang war es ein „Woah!“-fahrgeschäftmäßiges Hochgefühl, aber kurz danach kam das Panikgefühl, das viel präsenter und länger war als das Schöne, berichtet sie. Deshalb konnte sie sich nicht viel merken und den Moment genießen, obwohl sie die Augen offen halten konnte. Angeblich ist sie auch „wie ein Sack Kartoffeln“ gefallen. Sie beschreibt es als ein kurzes Erlebnis: Insgesamt hat es sich nicht länger als zwei Sekunden angefühlt, aber es hat schätzungsweise zwei bis drei Minuten gedauert.

Die ganze Erfahrung beschreibt sie als „herausfordernd“ und sie ist froh, es gemacht zu haben, aber sagt, dass sie es nicht unbedingt wiederholen müsse. Nach diesem Erlebnis wollte sie aber auch andere Adrenalinräusche erleben, wie beispielsweise Fallschirmspringen oder Paragliding. Paragliding hat sie schon abgehakt. In Österreich hat sie sich relativ spontan dafür entschieden und bald nachdem sie die Entscheidung getroffen hat, wurde sie abgeholt und ging Gleitschirmfliegen. Fallschirmspringen war auch auf der Liste, aber sie sagt, das müsse sie nicht mehr erleben. Bungee-Jumping- und Paraglidingerfahrungen gesammelt zu haben, sei erstmal genug.

Text: Noel M.

Übergriff? – „Jetzt hab‘ dich nicht so!“

Eines der wichtigsten Tabuthemen der heutigen Zeit sind Übergriffe von einer Person auf eine andere. Rund 89 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer erlebten schon mal einen sexuellen Übergriff. Dazu zählen nicht nur ungewollte sexuelle Handlungen, sondern auch Bemerkungen oder scheinbar harmlose Berührungen, die in die Komfortzone des Gegenübers eindringen und meist ungefragt getätigt werden. Die mitunter meist betroffene Brache ist, neben Tätigen im Gesundheitswesen, die Gastronomie. Kellner*innen schlagen sich fast täglich mit anzüglichen Bemerkungen und ungewollten Berührungen herum. Die Frage ist: wo wird der Strich gezogen? Was ist übergriffig und was ist harmlos? Das ist leider nicht zu leicht zu beantworten, denn seine Grenzen setzt jeder selbst. Viele empfinden eine Berührung am Arm als völlig normal, anderen jedoch ist das zu viel und erachten es als eher unangenehm.

Da dieses Thema leider oft unter den Tisch gekehrt und vergessen wird, habe ich mich mit ein paar Personen unterhalten, die in der Gastronomie tätig sind und schon einmal eine Erfahrung in diesem Bereich gemacht haben, um uns ihre Geschichten zu erzählen. Da die Identitäten geschützt werden, bleiben die Namen anonym. Genauso wie der Name der Autorin.

Person 1: „Ich arbeite in der Gastronomie seit nun zwei Jahren und habe schon viel erlebt. Ein Stammgast, mit dem ich mich schon häufig unterhalten habe und mit dem ich ein gutes Verhältnis hatte, da wir im gleichen Alter sind, kam vorbei. Er war mehr als nur ein bisschen angetrunken und bestellte bei uns noch etwas zu trinken. Ich unterhielt mich ein bisschen mit ihm und ging dann in in Küche, um die gespülten Gläser auszuräumen. Als ich mich umdrehte, stand er plötzlich ganz nah vor mir und versuchte, mich zu küssen. Ich war zwar überrumpelt, konnte ihn aber gerade noch so abwehren. Er hat mich später über bekannte auf Instagram gefunden und wollte mit folgen. Mir war das echt unangenehm und ich gehe ihm aus dem Weg, wenn ich ihn in der Stadt sehe.“

Person 2: „ Ich arbeite seit nun drei Jahren in einer Bar. Wir hatten eine große Reservierung geplant, denn ein Gast wollte seine Firmen-Weihnachtsfeier bei uns veranstalten. Ich habe Freunden von mir gerade ein Getränk gebracht, als sich dieser Gast neben mich stellte und seine Hand um meine Hüfte legte. Ich entfernte seine Hand und ging ein Schritt zurück. Er folgte mir aber und legte dann seine Hand auf meinen Hintern. Ich war so überrascht von dieser Situation, dass ich nicht reagierte, sondern zu meinem Kollegen ging, um ihn zu bitten, ihn hinauszuschmeißen. Mein Kollege konfrontiere ihn damit und es brach ein riesiger Streit aus, bei dem ich als Lügnerin bezeichnet und mein Kollege beschimpft wurde. Die ganze Bar sah bei dem Spektakel zu. Letztendlich war es mir eher unangenehm, so einen großen Ausbruch ausgelöst zu haben, als dass ich glücklich war, dass er nun Hausverbot hat.“

Bild: Anonyme Autorin dieses Artikels

Viele erleben nicht nur körperliche Übergriffe, sondern müssen sich auch mit anzüglichen und übergriffigen Bemerkungen rumschlagen, bei dem es schwieriger ist, die Grenze zu ziehen, da es sich ja „nur“ um Worte handelt.

Person 3: „Ich muss mir viel anhören. Häufig sind es Männer, die seit 50 Jahren verheiratet sind und mal wieder etwas trinken gehen. Sie meinen oft sie sind unwiderstehlich. Wenn ein Mann im Alter deines Opas zu dir sagt ,Wenn ich nur ein paar Jahre jünger wäre, würde ich mir das mit dir nochmal überlegen, ist mein erster Instinkt zu lachen, obwohl es eher traurig ist. Wenn er nämlich nur ein paar Jahre jünger wäre, wäre er immer noch 60 Jahre älter als ich. Immer öfter kommen auch  Aussagen beim Bezahlen, wie ob man im Preis inbegriffen ist, weil es so teuer sei und ob sie dich deswegen heute Nacht mit nach Hause nehmen könnten. Diese Aussagen hören sich zwar witzig an und mit ihnen umzugehen, ist auch nicht so schlimm, wie mit Berührungen, dennoch fühle ich mich immer unwohl, wenn sie so etwas sagen und dich dann nicht mehr aus den Augen lassen.“

Person 4: „Ich habe vor zwei Jahren in einem Restaurant gearbeitet. Mir wurde häufig hinterhergepfiffen und es wurden Kommentare über meinen Hintern abgelassen. Immer wieder wurden zweideutige Witze gemacht. Dagegen sagen kann man nicht viel, ich habe es meistens ignoriert und gelächelt, denn das Trinkgeld war wichtig. Ich habe aber gelernt, dass wenn ich eine  enge Hose anhatte, ich immer eine Schürze darüber anzog, die meinen Po verdeckte. Da habe ich mich nicht mehr ganz so unwohl gefühlt.“

Auch Männer haben immer öfter mit Übergriffen zu kämpfen. Bei ihnen wird das Ganze leider nicht so ernst genommen, wie bei Frauen, denn „sie können sich ja wehren“, so der häufige Kommentar, aber auch hier ist es wichtig, die Menschen darauf aufmerksam zu machen.

Person 1: „Ich bin Kellner in einem Restaurant auf dem Dorf und dort kommen meistens immer sonntags Frauen zum Mittagsbrunch. Stammgäste lassen oft nach einer gewissen Zeit ihre Scham fallen. Ältere Frauen kneifen mir in die Wange und sagen, ich sähe aus wie ihr Mann, als dieser noch jung war oder bringen anzügliche Kommentare, wie ich dürfe bei ihnen daheim auch gerne mal privat kellnern. Oft lächle ich bloß, aber eigentlich ist es mir echt unangenehm. Ich schicke häufig Kolleginnen hin, die den Tisch dann für mich übernehmen.“

Person 2: „Es sind immer öfter ältere Damen da, die sich gerne mit mir unterhalten und mir klimpernde Blicke zuwerfen. Ich habe gelernt, damit umzugehen, obwohl sie meine Mutter sein könnten. Unangenehm wurde es erst, als eine Dame jeden Tag kam und mir Blumen und eine Karte mit ihrer Nummer darauf geschenkt hat. Sie hat meine Freunde über mich ausgefragt, wenn die mal da waren und hat mich regelmäßig umarmt und an den Hintern gefasst. Am Ende hat sie Hausverbot bekommen.“

Alle diese Geschichten sind auf ihre Weise eine Form des Übergriffs und enden meistens mit einem Gefühl des Unwohlseins. Trotzdem wehren sich immer noch viel zu Wenige gegen diese Art der Belästigung. Häufig folgt dem Wehren auch ein Gefühl der Scham. Es wird sich gefragt, ob es jetzt auch nötig war, etwas dagegen zu tun und ob der Aufstand es Wert war. Man kann aber sagen, das es auf jeden Fall wichtig ist, sich zu wehren und die Person zur Rede zu stellen. Sie werden sonst mit ihren Verhalten fortfahren, da sie keine Konsequenzen spüren. Zudem ist es wichtig, auch mit Leuten aus dem Umfeld zu reden, um das Ganze zu verarbeiten und dir Zuspruch zu sichern, das hilft vielen emotional weiter. 

Wenn du dir selbst nicht sicher bist, ob eine Berührung unangebracht ist oder nicht, lass‘ es bleiben oder versichere dich bei deinem Gegenüber, ob das in Ordnung geht. Das Thema ist sehr sensibel und sollte sowohl in den Medien, als auch im sozialen Umfeld viel präsenter sein, denn meist werden solche Situationen mit den Worten „Wer in der Gastronomie arbeitet, muss damit rechnen!“ abgespeist.

Text: Anonym

Jugend debattiert: Ein Wettbewerb voller Leidenschaft an der FOS/BOS Friedberg

Am 21. Januar 2025 war es wieder so weit: Der Schulwettbewerb von „Jugend debattiert“ fesselte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der FOS/BOS Friedberg. Mit spannenden Themen und leidenschaftlichen Argumentationen zeigten die Teilnehmer ihr rhetorisches Können und ihre analytischen Fähigkeiten.

Die Themen: Viel Diskussionsstoff

In diesem Jahr standen zwei brisante und hochaktuelle Themen zur Debatte:

1.      Sollen Zoos in Deutschland abgeschafft werden?

2.      Soll die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule höheres Gewicht bekommen?

In der ersten Runde debattierten alle Teilnehmer das Thema „Sollen Zoos in Deutschland abgeschafft werden?“. Nach spannenden und engagierten Diskussionen qualifizierten sich die besten vier Debattanten für die Finalrunde. Dort widmeten sie sich der Frage „Soll die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule höheres Gewicht bekommen?“.

Beide Fragestellungen sorgten für intensive Diskussionen und warfen wichtige gesellschaftliche und bildungspolitische Fragen auf.

Thema 1: Abschaffung von Zoos – Artenschutz oder Tierquälerei?

Die Debatte über Zoos war von emotionaler Tiefe geprägt. Die Befürworter der Abschaffung argumentierten, dass die Haltung von Tieren in Gefangenschaft oft nicht artgerecht sei und die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere massiv einschränke. Zudem gebe es moderne Alternativen wie virtuelle Safaris, die den Bildungsauftrag von Zoos ersetzen könnten.

Die Gegenseite betonte hingegen die Bedeutung von Zoos für den Artenschutz. Viele Tierarten wären ohne Zuchtprogramme in Zoos bereits ausgestorben. Außerdem spielten Zoos eine wichtige Rolle für die Biodiversität und weckten bei Besucherinnen und Besuchern ein Bewusstsein für den Schutz bedrohter Tiere. 

Ein starkes Zitat, das in dieser Debatte von der Pro-Seite gewählt wurde lautete: „Ein Goldener Käfig, ist immer noch ein Käfig“. 

Thema 2: Höhere Gewichtung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen?

Auch die Frage nach der Bewertung von Gruppenleistungen sorgte für hitzige Diskussionen. Die Befürworter einer höheren Bewertung argumentierten, dass Teamarbeit in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar sei und in der Schule stärker gefördert werden sollte. Eine gerechte Gewichtung von Gruppenleistungen stärke zudem soziale Kompetenzen und die Fähigkeit zur Kooperation.

Die Kontraseite wies hingegen darauf hin, dass in Gruppenarbeiten oft einzelne Schülerinnen und Schüler den größten Teil der Arbeit übernehmen, während andere weniger beitragen. Eine höhere Gewichtung könnte daher als ungerecht empfunden werden und die individuelle Leistung in den Hintergrund drängen.

Die Gewinner: Rhetorik auf höchstem Niveau

Nach intensiven Diskussionen standen die Gewinner fest. Mit klarer Argumentationsstruktur, präziser Ausdrucksweise und überzeugender Präsenz setzten sich Franziska und Felix durch. Sie werden unsere Schule nun auf der nächsten Ebene des Wettbewerbs vertreten und zeigen, dass die FOS/BOS Friedberg nicht nur fachlich, sondern auch rhetorisch überzeugt.

Franziska und Felix werden unsere Schule nun auf der nächsten Ebene des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ vertreten.

Ein Wettbewerb, der mehr ist als nur ein Wettkampf

„Jugend debattiert“ bietet eine wertvolle Plattform, um wichtige Themen zu diskutieren und gleichzeitig Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit und Teamarbeit zu fördern. Für die Teilnehmer war der Wettbewerb eine Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und sich mit relevanten Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.

Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich und wünschen den Gewinnern viel Erfolg in der nächsten Runde! Die Debatten haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam über Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft nachzudenken.

Text: Thomas H., Hatice K.

Fotos: Josua K., Daniel W., Savana H., Helin S. (alle Vorklasse FOS)

Nachlese zur US-Wahl: Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen

A nation divided?

Wahlkampf und Kandidaten

Alle vier Jahre stehen die US-Wahlen auf der Agenda. Bei der letzten Wahl trat der ehemalige Präsident Donald Trump für die Republikanische Partei an, während Vizepräsidentin Kamala Harris die Demokraten vertrat. Trump konnte sich mit einem deutlichen Vorsprung durchsetzen, da er trotz knapper Umfragewerte alle umkämpften Bundesstaaten (Michigan, Pennsylvania, Georgia, Nevada, North Carolina und Wisconsin) für sich gewinnen konnte. In diesen Staaten oder sogenannten „Swing States“ haben beide Parteien eine hohe Gewinnchance. Der Wahlkampf war von einer starken Polarisierung und zahlreichen Kontroversen geprägt, wobei Trump sich auf Themen wie Wirtschaft, kontrollierte Einwanderung und nationale Sicherheit konzentrierte. Harris hingegen legte den Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz sowie die Stärkung von Arbeitnehmer- und Frauenrechten. Zudem hatte sie die anspruchsvolle Aufgabe, die vermeintlich gescheiterte Politik von Joe Biden zu verteidigen.

Wahlbeteiligung und Ergebnisse

Die Wahlbeteiligung im Jahr 2024 war bemerkenswert hoch, mit 66 % der Wähler, die ihre Stimme abgaben. Im Durchschnitt liegt die Wahlbeteiligung zwischen 55 % und 60 %. Ein früherer Rekord wurde 1960 bei der Wahl zwischen Kennedy und Nixon mit 63,8 % erreicht. In den USA kann man eine Wahl auch gewinnen, ohne die Mehrheit der Stimmen, den sogenannten „Popular Vote“ zu erhalten, was mit dem System der Wahlmännerstimmen im „Electoral College“ zusammenhängt, das von der Bevölkerungszahl der jeweiligen Bundesstaaten abhängt. So erhielt Hillary Clinton 2016 65.853.514 Stimmen, während Trump 62.984.828 Stimmen erhielt, also etwa 2,8 Millionen Stimmen weniger. Dennoch gewann Trump die Wahl, da er 307 Wahlmännerstimmen erhielt, während für den Sieg 270 notwendig sind. Im Jahr 2024 erzielte Donald Trump 77.303.573 Stimmen und 312 Wahlmännerstimmen, während Harris 75.019.257 Stimmen und lediglich 226 Wahlmännerstimmen bekam, was einen deutlichen Unterschied zu Trumps Ergebnissen darstellt.

Reaktionen und Auswirkungen

Die Reaktionen auf die Wahl waren sowohl in den USA als auch international gespalten. Während Trump-Anhänger die Rückkehr zu einer vermeintlichen Normalität feierten, äußerten viele Demokraten und internationale Beobachter Besorgnis über die Fortsetzung seiner „America First“-Politik. Verbündete, darunter Deutschland, hoffen, dass die transatlantischen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA nicht beeinträchtigt werden.

Mögliche Folgen

Wirtschaft: Durch die „America First“-Politik wird die heimische Produktion gefördert, während Zollmaßnahmen und Handelsverhandlungen darauf abzielen, Arbeitsplätze zurückzugewinnen. Die Fortsetzung der Deregulierungen könnte kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen, die oft unter bürokratischen Hürden leiden. Trumps Steuersenkungen könnten zudem die Kaufkraft der Bürger erhöhen und damit die Wirtschaft ankurbeln.

Außenpolitik: Trump betont in seinen Reden immer wieder die Unabhängigkeit der USA von internationalen Organisationen, was den USA mehr Spielraum gibt, eigene Interessen im Handel und in Sicherheitsfragen durchzusetzen. Seine konfrontative Haltung gegenüber China könnte dazu beitragen, unfaire Handelspraktiken zu bekämpfen und die heimische Wirtschaft vor Wettbewerbsvorteilen durch Subventionen oder geistigen Diebstahl zu schützen.

Durch die Neuverhandlung von Handelsverträgen könnte Trump versuchen, bessere Bedingungen für amerikanische Arbeiter und Unternehmen zu schaffen. In Bezug auf die NATO werden sich die USA vorerst zurückhalten und die Mitgliedstaaten dazu drängen, selbst mehr in ihre Verteidigung zu investieren.

Innere Sicherheit: Die neuen Einwanderungsgesetze zielen darauf ab, die Grenzen besser zu schützen, und durch Investitionen in das Militär soll die Sicherheit erhöht werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen: Trump spricht vor allem eine konservative Wählerschaft an; dementsprechend wird sein Fokus auf traditionellen Werten in Bezug auf Familie, Religion und Nationalstolz liegen. Seine Präsidentschaft könnte diese Gruppen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und konservative Werte wiederbeleben.

Energiepolitik: Trump hat mehrfach angekündigt, fossile Brennstoffe zu fördern, was die Energiepreise senken und sowohl privaten Haushalten als auch Unternehmen zugutekommen könnte.

Insgesamt könnte Trumps zweite Amtszeit die USA wirtschaftlich und sicherheitspolitisch stärken, traditionelle Werte fördern und die Unabhängigkeit der Nation betonen. Seine Politik könnte zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Ankurbelung des Wachstums und zur Festigung des Einflusses der USA in der Welt beitragen. Für seine Unterstützer sind diese Aspekte entscheidend, um die USA wieder in eine führende Position zu bringen, sowohl national als auch international.

Text: Justin A.

Wie politisch interessiert sind unsere Schüler? – Eine Umfrage zu den USA und dem Wahlsieg von Donald Trump

Im Rahmen einer aktuellen Umfrage an unserer Schule wurden Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen zu politischen Themen rund um die USA und die Wahlergebnisse befragt. Insgesamt nahmen 12 weiblichen und zehn männliche Personen an der Befragung teil. Die Fragen zielten darauf ab, auch festzustellen, wie stark das Interesse an den US-Wahlen war, welche Rolle die sozialen Medien spielten und welche Meinungen zu Donald Trump und der Zukunft der transatlantischen Beziehungen bestehen. Die Ergebnisse liefern spannende Einblicke in die politische Wahrnehmung der jungen Generation.

Grafik: Lucas K.

Die erste Frage lautete, ob die Schüler die US-Wahlen verfolgt haben. Hier zeigte sich, dass sechs Jungs und vier Mädchen mit „Ja“ antworteten. Obwohl das Interesse bei den männlichen Befragten etwas höher war, spricht die Zahl für ein solides Grundinteresse an internationalen politischen Ereignissen. In der zweiten Frage wurde der Einfluss sozialer Medien auf die US-Wahlen thematisiert. Acht Mädchen und sechs Jungs gaben an, dass sie soziale Medien für einen bedeutenden Faktor hielten, was zeigt, dass besonders die weiblichen Befragten die Wirkung von Medien stark wahrnehmen.

Besonders auffällig war die dritte Frage, in der die Schüler bewerten sollten, ob sie die Wahlergebnisse (Trump hat gewonnen) positiv oder negativ sehen. Hier gab es kaum Zustimmung: nur jeweils zwei Jungs und zwei Mädchen gaben an, Trumps Sieg positiv einzuschätzen. Dies zeigt, dass die Mehrheit der Schüler der Politik des damaligen US-Präsidenten eher kritisch gegenübersteht.

In der vierten Frage ging es um die Beziehungen zwischen den USA und Europa unter Donald Trump. Hier herrschte ein klarer Unterschied zwischen den Geschlechtern: elf Mädchen antworteten mit „Ja“, dass sich die Beziehungen durch Trump verändern würden, während 8 Jungs dies verneinten. Dies lässt wohl darauf schließen, dass die weiblichen Befragten eine größere Sensibilität für politische Verschiebungen auf internationaler Ebene haben.

Bei der fünften Frage, ob Deutschland unter Trump enger mit den USA zusammenarbeiten sollte, antworteten fünf Jungs und vier Mädchen mit „Ja“. Dies deutet darauf hin, dass ein Teil der Befragten trotz der kritischen Haltung gegenüber Trump eine engere wirtschaftliche oder politische Zusammenarbeit für sinnvoll hält.

In der letzten Frage ging es darum, ob die Wahlergebnisse einen direkten Einfluss auf das eigene Leben haben könnten. Fünf Jungs und drei Mädchen stimmten zu, was zeigt, dass zumindest ein Teil der Schüler globale politische Ereignisse als relevant für ihre persönliche Zukunft einschätzt.

Zusammengefasst ergibt sich aus der Umfrage ein klares Bild: Die Schüler unserer Schule haben ein solides Interesse an internationalen politischen Ereignissen, sind jedoch mehrheitlich kritisch gegenüber der Politik Donald Trumps eingestellt. Der Einfluss sozialer Medien wird besonders von den Mädchen stark wahrgenommen, während die Meinungen zur zukünftigen Zusammenarbeit Deutschlands mit den USA gespalten sind.

Ein Blick auf die Zukunft verdeutlicht, wie wichtig politische Bildung an unserer Schule ist. Die Umfrage zeigt, dass viele Schüler offen für Diskussionen und Informationen zu globalen Themen sind. Der Politikunterricht sollte daher weiterhin Raum bieten, internationale Entwicklungen zu reflektieren und deren Auswirkungen auf unser Leben zu diskutieren. Ziel muss es sein, das politische Bewusstsein der Schüler zu stärken und sie zu mündigen Bürgern zu erziehen, die die komplexen Zusammenhänge der globalen Politik verstehen und hinterfragen.

Text: Tomo B., Lucas K.