Am vergangenen Freitag, den 3. Dezember 2021, fand im Rahmen des Wettbewerbs „Blattmacher“ die Ehrung der besten Schülerzeitungen Bayerns statt. Die Süddeutsche Zeitung und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus zeichnen jedes Jahr die besten Redaktionen aus. Eigentlich hätte die Siegerehrung in den Räumlichkeiten des Süddeutschen Verlags in München abgehalten werden sollen, doch aufgrund von steigenden Coronazahlen fand die Veranstaltung online statt und konnte über einen Livestream auf YouTube verfolgt werden.
Die FOS/BOS Friedberg hatte sich in der Kategorie „Onlineblog“ beworben. Nicht nur das E-Paper „Liebe“ mit den Themen Feminismus und Liebeskummer kam dabei gut bei der Jury an, sondern vor allem auch die Blog-Kategorie „Wusstet ihr eigentlich das..?“, bei welcher wir euch die Lehrerinnen und Lehrer von einer ganz anderen Seite zeigen und euch die Vorlieben, Stärken und Schwächen der Lehrkräfte etwas näherbringen können, wurde mit großer Bewunderung aufgenommen.
Das E-Paper „Liebe“ erschien bereits 2019 und ist auf diesem Blog verfügbar.
Gewinner gab es in alle Schularten und 90 Redaktionen haben insgesamt an dem Wettbewerb teilgenommen. Dabei wurden immer die ersten drei Plätze gekürt und einige Schülerzeitungsredakteure sogar live zugeschaltet.
Auch wir hatten die Ehre ausgezeichnet zu werden und konnten einen umjubelten zweiten Platz der unabhängigen Kategorie „Online-Blog“ belegen! Michele Hargesheimer, Mitglied der Schülerzeitung und Schülersprecherin der Schule, wurde zusammen mit ihren Schulkameradinnen Gina und Silan live zugeschaltet und hat im Namen der Schülerzeitung Fragen beantworten dürfen. Zum Beispiel, wie man es denn schaffen würde, den Lehrerinnen und Lehrern so interessante Dinge, auch über Privates, zu entlocken. Die Theaterlehrerin etwa wollte als Kind Mordermittlerin werden und ein Mathematik-Lehrer bastelt in seiner Freizeit an Modellflugzeugen.
Redaktionsmitglieder im Gespräch mit Stefan Graf, Amtschef des Kultusministeriums, bei einer Liveschalte.
Im Großen und Ganzen war die Veranstaltung ein richtiger Erfolg und, obwohl er nicht Präsenz stattfinden konnte, ein wirklicher Spaß. Die Redaktion der Schülerzeitung „Friedo“ dankt allen Beteiligten, die den Wettbewerb trotz der Umstände möglich gemacht haben.
Für das aktuelle Schuljahr wurden Marie Grabmann, Michele Hargesheimer, Steven Ellias und Andy Gorgis Rizqo als Schülersprecher:innen gewählt. Wir von Friedo hatten zum „Amtsantritt“ ein paar Fragen an sie:
Warum hast du dich aufstellen lassen?
Marie: „Ich möchte aktiv das Schulleben mitgestalten und aufpeppen, bei der Umsetzung von Ideen und Aktionen, die auch sehr gern von Schülerseite kommen dürfen, mitplanen und unterstützen.“
Michele: „Ich hatte letztes Jahr bereits die Ehre, das Amt der Schülersprecherin auszuführen. Hat mir einfach sehr großen Spaß gemacht, etwas in der Schulgemeinschaft bewegen zu können, deswegen habe ich mich erneut aufstellen lassen.“
Steven: „Ich wollte in meinem vermutlich letzten Jahr die Chance ergreifen und sehen, wie es so ist als Schülersprecher. Es war sozusagen die Neugier, die mich dazu geführt hat, aber natürlich wollte ich auch meinen Mitschülerinnen und Mitschülern eine Hilfe sein und ihre Wünsche weitergeben.“
Andy: „Ich bin seit jetzt über drei Jahren hier an der FOS Friedberg und habe immer den gewissen Pepp, also den Spaßfaktor, vermisst. Darum habe ich mich dieses Jahr schlussendlich dazu entschieden, mit viel Verstärkung meiner Freunde, Schülersprecher zu werden. Und siehe da, ich hab’s geschafft. Nicht nur das, sondern bin ich dank euch sogar erster Schülersprecher geworden. Das bedeutet mir sehr viel, ich kann’s halt immer noch nicht fassen. Ich hoffe ich werde euren Erwartungen gerecht, wenn nicht sogar ‚besser‘ (zwinkert: 😉)“
Was macht man so als Schülersprecher:in?
Marie: „Wir haben keine konkrete Aufgabenverteilung in unserer Gruppe, die aus den Schülersprechern und Verbindungslehrern besteht, sondern wir überlegen uns gemeinsam, als Team, Lösungen für Probleme oder planen die Durchführung von Projekten.“
Michele: „Man organisiert ganz viel Zeug. Es wird über kommende Aktionen diskutiert, die wir dann natürlich auch umsetzen (zum Beispiel die Halloween- oder Nikolausaktion) Wir haben Besprechungen, wo wir bestimmte Anliegen diskutieren… Und noch ganz viele andere Dinge. Es ist nicht immer leicht, vor allem wegen Corona, einen Mittelweg zu finden in dem wir als SMV natürlich auch die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu vertreten versuchen, aber bisher hat das ganz gut funktioniert.“
Steven: „Die Schülersprecher organisieren, wie bereits erwähnt, vor allem Aktionen und arbeiten mit den Lehrkräften und der Schulleitung zusammen, um die Schule weiter voran zu bringen.“
Andy: „Puh, wo soll man da anfangen? Also zuerst einmal dienen wir als Bindeglied zwischen euch Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften, beziehungsweise dann auch der Schulleitung. Bei Anregungen und Problemen haben wir für euch immer ein offenes Ohr und versuchen unser Bestes zu geben, um eine Lösung zu finden.
Und natürlich, der Bereich der am meisten Zeit und Arbeit benötigt, die Planung von sämtlichen Aktionen und Veranstaltungen, um euch ein Lachen ins Gesicht zu zaubern und euch das Schulleben zu versüßen. Wir haben schon paar Aktionen gemacht, und es erwartet euch noch einiges… Also seid gespannt (Anmerkung der Redaktion: 🤫).“
v.l.n.r.: Steven Elias, Andy Gorgis Rizqo, Marie Grabmann, Michele Hargeseheimer
Was willst du persönlich erreichen?
Marie: „Ich wünsche mir, dass unsere Schulgemeinschaft, trotz der wohl bald 4. Corona-Welle, ihr Engagement und ihren Optimismus nicht verliert und dass wir gemeinsam das Bestmögliche aus diesem Schuljahr rausholen.“
Michele: „Ich will erstmal gar nichts erreichen. Versprechungen zu machen, die ich im Endeffekt nicht einhalten kann, wären nur Enttäuschungen. Wenn Aktionen stattfinden können, die die Schulgemeinschaft im gesamten Stärken, hab ich eigentlich schon alles erreicht. Und wenn irgendwie in irgendeiner Hinsicht eine Abschlussfeier im großen Maß stattfinden kann dann auch. Ja, hört sich ‚cheesy‘ an, aber wir als SMV haben halt in der Hand, ob was an der Schule passiert.“
Steven: „Dass trotz Corona und den Einschränkungen die es mit sich bringt, jeder eine schöne Zeit in der Schule hat. Um dies zu erreichen, werden beispielsweise viele schöne Aktionen dieses Jahr stattfinden.“
Andy: „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Schülersprecherinnen und Schülersprechern, das Schulleben so angenehm, wie möglich zu gestalten. Mit etwas Spaß und Abwechslung, bin ich der Überzeugung, dass wir alle gemeinsam gut durchs Abi kommen. Und natürlich auch die Lehrer bisschen zu nerven (Anmerkung der Redaktion: 😈).“
Wie findest du deine Tätigkeit als Schülersprecher:in bis jetzt?
Marie: „Seeehr cool, es macht mir richtig viel Spaß, bei den Aktionen mit dabei zu sein. Zudem ist das komplette SMV-Team einfach sooo herzlich und engagiert. Danke schön.“
Michele: „Gut? Haha, macht Spaß. Ist natürlich auch anstrengend, aber es macht Spaß. ‚Aus großer Macht folgt große Verantwortung‘.“
Steven: „Es gibt immer viel zu tun und zu planen, und das macht mir oft auch sehr viel Spaß. Es ist auf jeden Fall anstrengender als ich gedacht habe.“
Michele: „Ich liebe an unserer Schule dieses Familiäre. Vielleicht kann ich da auch nur von mir reden, aber ich liebe es, wie gemeinschaftlich hier alles ist. Es macht das Schulleben so viel einfacher, wenn man sich ein bisschen in den Schulalltag ‚integriert‘. Außerdem mag ich die Architektur der Schule. Man trifft sich halt immer in der Mitte, das ist schon cool gemacht.“
Steven: „Es gibt nichts Konkretes das ich hervorheben kann. Die Lehrerinnen und Lehrer sind alle gut und wollen dich voranbringen und dir helfen. Die Schüler können sich in der Pause mit Freunden treffen und Tischtennis, Fußball, Basketball und so weiter miteinander spielen. Alle Klassenzimmer sind modern eingerichtet, verglichen mit anderen Schulen.“
Andy: „Ich liebe die Diversität, die wir an unserer Schule haben. Und sind wir mal ganz ehrlich, rein optisch ist die Schule top. Auch wenn hin und wieder mal das Wlan oder die Technik spinnt, sind wir echt gut ausgestattet im Vergleich zu anderen Schulen. Und wir haben auch echt ein paar coole Lehrerinnen und Lehrer! Grüße gehen raus an Frau Dahab, Herrn Nawrath (aka Monty), Frau Binner und so weiter…“
Was gefällt dir nicht so sehr an unserer Schule?
Marie: „Da fällt mir ehrlich gesagt, so direkt, nicht wirklich etwas ein. Ich finde es nur schade, dass es eigentlich unmöglich ist, jeden Schüler persönlich zu kennen, weil wir halt mittlerweile so viele Schüler sind.“
Michele: „Nicht so gefällt mir Corona. Wir werden doch schon sehr eingeschränkt dadurch. Viele von euch kennen die Schule ja nicht mal ohne Corona. Da hatte ich noch das Glück der Vorklasse, wo ich wenigstens ein Jahr ’normal‘ genießen konnte. Man versucht mit dem Virus zu leben, aber es ist natürlich auch für den Schulalltag anstrengend und wie gesagt schränkt uns auch einfach in der Umsetzung von Aktionen ein. Beispielsweise am Weihnachtsaktionstag letztes Jahr.“
Steven: „Ich bin mit unserer Schule im Allgemeinen schon sehr zufrieden und kann nichts wirklich Negatives dazu sagen.“
Andy: „Hm, da müsste ich echt lang überlegen, weil es tatsächlich nichts Großartiges gibt, was ich nicht mag. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Schüler bei den Aktionen mitmachen – man ist nur einmal jung, aber das ist echt nur Meckern auf höchstem Niveau.“
Was möchtest du deinen Mitschüler:innen sagen?
Marie: „Danke schön. Vielen Dank, dass einige von euch jetzt schon so tatkräftig und motiviert die SMV mit ihren Ideen und ihrer Kreativität bereichern, es dürfen natürlich gerne noch mehr mit dazukommen, wir freuen uns immer über Zuwachs. Bis bald und danke, dass es euch gibt.“
Michele: „Versucht durchzuhalten. Ich weiß, wie anstrengend das hier alles sein kann und wie kräftezehrend es teilweise auch ist und Corona ist da sicherlich kein Helfer, aber ihr seid nicht ohne Grund hier und ihr könnt alles erreichen, wenn ihr nicht aufgebt und an euch glaubt. Die Genugtuung kommt am Ende, wenn ihr euer Zeugnis in der Hand haltet, glaubt mir. Danke fürs Vertrauen! Falls ihr Wünsche oder Anregungen habt, bitte meldet euch gerne bei uns! Ihr seid immer willkommen.“
Steven: „Ich würde jeden bitten, respektvoll miteinander umzugehen und keinen zu benachteiligen. Und respektiert die Lehrerinnen und Lehrer, sie geben sich viel Mühe, um euch zu helfen.“
Andy: „Zu aller erst, vielen, vielen Dank, dass ihr mich gewählt habt, habe wirklich nicht damit gerechnet, vor allem nicht mit dem 1. Platz – Wow. Ich hoffe, ich kann euch das Schulleben insoweit verschönern, dass ihr nicht mit schlechten, sondern mit schönen und unvergesslichen Erinnerungen aus der Schule geht – und hoffentlich, mit bestandenem Abi. Lasst uns gemeinsam dieses Schuljahr rocken und den Lehrerinnen und Lehrern zeigen, dass WIR der ‚geilste Jahrgang‘ sind (Anmerkung der Redaktion: 🎉✌🏽).
Zum Abschluss an dieser Stelle: Wenn auch du dich engagieren möchtest und Lust hast, das Schulleben mitzugestalten, dann komm in die SMV und hilf uns dabei. Wir freuen uns auf euch!“
Auch dieses Jahr hat die FOSBOS Friedberg erfolgreich an der Aktion “Geschenke mit Herz” teilgenommen.
Wie jedes Jahr wurden die Klassen aufgefordert, ein Paket zusammenzustellen, welches als Geschenk verpackt und mit nützlichen Utensilien gefüllt wird. So konnten innerhalb von zwei Wochen 90 Geschenke für bedürftige Kinder gesammelt werden. Die Schülermitverantwortung sagt: DANKE!
Die SMV der FOSBOS Friedberg freut sich über das Engagement ihrer Mitschüler:innen.Eine Palette voller Päckchen kam 2021 bei der Aktion „Geschenke mit Herz“ zusammen.
Vor allem in Zeiten der Pandemie, in der wir auf Solidarität in den verschiedensten Bereichen angewiesen sind, ist es unglaublich schön zu sehen, was die FOSBOS Friedberg in Gemeinschaft erreichen kann.
“Die Familien der Kinder, die [die Päcken der Organisation] erhalten, wurden besonders hart von den Corona-Lockdowns betroffen. Viele haben ihr Einkommen verloren und stehen vor dem Nichts. Den Kindern besonders in diesen Zeiten eine Freude machen zu können, ist uns ein ganz besonderes Herzensanliegen”, so ein Sprecher der Hilfsorganisation „humedica“.
Schon einmal über einen Besuch unseres Schultheaters nachgedacht?
Ihr denkt zur FOS Friedberg geht man nur, um zu lernen? Falsch gedacht! Dort wird euch richtig was geboten. Ihr könnt euch bei der SMV, bei den Sanitätern oder der Schülerzeitung engagieren. Oder ihr gehört zu den ganz kreativen Köpfen, dann seid ihr beim Theater genau richtig, da wird immer eine zusätzliche „Rampensau“ gesucht. Jemand, der vor Publikum den Schritt auf die Bühne wagt.
Dieses Jahr bringen wir im Rahmen der Seminararbeit das Stück „BOMBE!“ auf die Bühne. Die Schauspieler:innen sind schon fleißig am Proben und die Kreativabteilung geht schon verschiedenste Versionen für das Bühnenbild durch. Geplant ist eine Aufführung Ende März, wenn Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Über den Kartenvorverkauf und dem genauen Ablauf informieren wir euch natürlich rechtzeitig.
Noch befinden sich die Proben für das Stück „Bombe!“ in einer frühen Phase.
„BOMBE!“ ist ein Stück der Autoren Abdul Abbasi und Philipp Löhle. Hier bringen wir euch das Leben des Syrers Abdul näher, beziehungsweise schildern seine Ankunft und seine Integration in Deutschland, welche nicht ganz so reibungslos abläuft. In dem eigentlich ernsten Stück garantieren wir euch trotzdem lustige Momente und einen unterhaltsamen Abend.
Einige Lacher gibt es auf jeden Fall auch immer in den Proben, die den Montag als Wochenanfang nicht ganz so schrecklich machen und eineinhalb Stunden Spaß pro Tag garantieren. Das Theaterteam aus 13 Leuten arbeitet stets engagiert und motiviert unter der unermüdlichen Leitung von Frau Seemiller, die aus den manchmal auch etwas verrückten Ideen zur Umsetzung des Stücks, immer etwas Brauchbares und Umsetzbares rausholt.
Theater-Lehrerin Frau Seemiller unterstützt die Schüler:innen bei der Inszenierung von „Bombe!“.
Für einige der „Theaterleute“ ist es das erste Mal, an solche einem Arbeitsprozess mitzuwirken, was es aber auch umso interessanter und aufregender macht zu sehen, wie sich das Stück aus dem Skript zur Live-Aufführung entwickelt.
Also, da soll nochmal einer sagen an unserer Schule wird euch nix geboten. Wir hören uns das nächste Mal, wenn wir weitere Neuigkeiten haben.
Am 12. Oktober 2021 hatten wir, die Schülerinnen der BOS 13 Gesundheit, im Unterricht von Lehrerin Vera Kinzelmann die eindrucksvolle Gelegenheit am eigenen Körper zu erfahren, wie sich körperliche Einschränkungen im Alter anfühlen. Dafür stand uns der „Altersanzug“ der Schule zur Verfügung. Mit Schienen an den Extremitäten, einer Halskrause, sowie einer schweren Bleischürze konnte man Bewegungseinschränkungen und die Atemprobleme deutlich spüren. Selbst das Aufstehen von einem Stuhl bereitete uns Schwierigkeiten.
Auch das stark reduzierte Sehvermögen verursacht durch die verschiedenen Augenerkrankungen konnten wir mit entsprechenden Brillen nachempfinden. Des Weiteren machten uns Ohrenschützer die Probleme der Schwerhörigkeit deutlich. Diese Beeinträchtigungen führen zur Abnahme der Eigenständigkeit und dazu, im Alter auf andere Menschen angewiesen zu sein.
Daraus konnten wir für uns schließen, wie wichtig es ist, schon früh präventive Maßnahmen zu ergreifen, um im Alter fit zu bleiben und unsere Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.
Einkaufen gehen, ein Arztbesuch oder auch nur ein Spaziergang durch die Stadt – für Menschen mit einer Behinderung bedeuten diese Alltagssituationen oft Hindernisse und Mehraufwand. Der direkte Weg wird durch Bordsteinkanten und Treppen versperrt, die Toilettentüre ist zu schmal für den Rollstuhl, die Durchsagen am Bahnsteig werden nur verbal durchgegeben und vielleicht überhört, Bürgersteigmarkierungen für Blinde hören auf einmal auf…
Die Mehrheitsgesellschaft ist sich vielem hiervon oftmals nicht bewusst, es scheint, als sei unsere Welt primär für gesunde Menschen ausgelegt. Dadurch schließen wir viele Menschen allerdings aus unserem Alltag aus.
In Paragraph 1 der UN-Behindertenrechtskonvention ist der Zweck festgehalten:
„Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern.“
Das bedeutet unter anderem, eine Regelschule besuchen zu können. Um dies zu erreichen, ist es manchmal nötig Hilfe zu haben. Und dennoch – oft werden Schüler:innen mit Behinderung immer noch benachteiligt. Wie sieht es in diesem Hinblick an der FOS/BOS Friedberg aus?
Ich habe mich dazu mit einer Mitschülerin aus der 12. Klasse unterhalten. Johanna hat eine Hörbehinderung und hat mir Fragen zu ihrem Alltag an unserer Schule beantwortet.
Johanna meint, dass sie im Schulalltag nicht ernsthaft beeinträchtigt wird. Es gibt jedoch Situationen, die ihr Probleme bereiten:
Unterhaltungen hinter ihr oder laute Hintergrundgeräusche lassen sie dem Unterrichtsgespräch schlecht folgen, da diese es ihr schwerer machen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Im Alltag macht es ihr in Zeiten der Pandemie die Maske nicht immer einfach. Jeder kennt es, wenn man die Person gegenüber durch die Maske nicht versteht und man noch nicht mal Lippenlesen kann, dies ist natürlich auch für Johanna ein Problem.
Sie wünscht sich von ihren Mitmenschen:
Dass sie sich daran erinnern, dass sie rücksichtsvoll handeln und ihr helfen, indem es kein Getuschel oder andere Hintergrundgeräusche gibt.
Verständnis, wenn sie nicht auf Anhieb alles versteht
Bei Fragen, direkt auf sie zugehen und nicht hinter ihrem Rücken reden. Die meisten Betroffenen, so Johanna, haben kein Problem damit, euch Fragen zu beantworten und werden euch auch wissen lassen, wenn sie eine Frage nicht beantworten wollen.
Also lasst uns alle offener miteinander sprechen und Verständnis zeigen, wenn jemand etwas aufgrund von einer Beeinträchtigung nicht auf Anhieb hinbekommt und Hilfe benötigt.
Solltet ihr mehr zum Thema Inklusion und Teilhabe wissen wollen, so findet ihr weitere Informationen auf folgenden Webseiten:
Wir danken Johanna für ihre Zeit und ihre Offenheit und hoffen, unser Zusammenleben an der FOS/BOS Friedberg durch diese Aufklärungsarbeit etwas zu vereinfachen!
Unter Feminismus versteht man das Ziel, die Gleichberechtigung zu einem wichtigen Baustein unseres täglichen Miteinanders zu machen. Feminismus per se ist kein Frauen- oder Männerproblem, jeder ist mit inbegriffen. Für Gleichberechtigung kämpfen, sodass es keine Ausgrenzung mehr gibt, beziehungsweise die Entstehungen von allen Stigmata innerhalb der Geschlechter verdorrt.
Misogynie wird als Minderwertigkeit der Frau definiert, was man auch früher oft sehen konnte: Hexenverfolgungen zum Beispiel. Das bedeutet, dass die Weiblichkeit als etwas Schlechtes, Minderwertiges gesehen wurde – in Form von Geringschätzung. Kurz gesagt, einfach Hass gegenüber Frauen.
Wo fängt es an?
„Ihr hasst alle Männer“ – „Frauen gehören in die Küche!“ – „Was wollt ihr denn noch, ihr habt doch schon Rechte!“ sind perfekte Beispiele für Sätze, die den Feminismus in einem schlechten Licht dastehen lassen. Der Anfang lässt sich auf einem Hauptproblem aufzeichnen: Dass wir Menschen überhaupt Behauptungen an den Kopf werfen, um sie zu erniedrigen, sie bloßzustellen oder in eine Schublade zu stecken grenzt an Diskriminierung, an Sexismus und auch Rassismus – es ist also nicht nur der Feminismus, der für ein gesundes Miteinander essentiell ist. Es fängt mit kleinen Dingen an: im Kindergarten dürfen die Mädchen keine schwereren Sachen tragen, weil Jungs ja stärker und sie schwächer sind. Schaut man Jahre später hin, hat sich das Problem hochgeschaukelt und die inzwischen jungen Frauen werden in ihrem Job unfair bezahlt (siehe unten) oder in ihrer Bewerbung nach Anzahl des Nachwuchs befragt. Das bringt einen großen Stein ins Rollen, nämlich…
Was liegt denn nun dazwischen?
… den Feminismus. Das Streben nach Gleichberechtigung. Man möchte, dass insbesondere Frauen eine Wahl gelassen wird. Sie sollen nicht in eine Schublade gesteckt werden. Man soll nicht sagen, entweder sie machen Karriere oder sie bekommen Kinder, sondern lässt ihnen die Wahl das Lebensmodell zu wählen, das sie möchten. Ob eine Frau sich die Beine rasiert oder nicht, ist egal – sie soll machen, was sie will und wie sie sich wohl fühlt. Sie hat ein Recht auf Selbstbestimmung, auf ihr Leben. Auf ihren Körper. Auf alles, was sie betrifft und für das sie Verantwortung trägt. Und es soll nicht heißen, dass Frauen mehr dürfen sollen als Männer, sondern, dass sie genau dieselben Dinge tun dürfen, für die sie sonst ausgegrenzt werden oder Diskriminierung erfahren.
Aber nicht alle in den Medien präsentierten Bilder sind auch das Ebenbild des Feminismus, es gibt zahlreiche Beweggründe, die nichts mit dem Feminismus zu tun haben, so wären da beispielsweise…
Wo endet es?
… der Hass gegen ein spezifisches Geschlecht, in dem Fall gegenüber Männern. Denn wenn es Misogynie gibt, gibt es auch Misandrie – also die Verachtung und Abneigung gegen Männlichkeit. Feminismus heißt Männer und Frauen, nicht nur Frauen.
Warum wird Feminismus kritisiert?
Ein packender Wendepunkt der Kritik liegt häufig an einem Mythos. Behauptet ein Mann in einer Gruppe von anderen Männern, dass er Feminist sei, ist die Reaktion das Entscheidende. Sind alle zufrieden, ist es ihnen gleichgültig oder sehen sie in ihm nun einen schwächeren Mann? Die wahre Meinung eines anderen Menschen trifft man in Gedanken. Und hier noch angemerkt: Männer können sehr wohl Feministen sein, jeder kann es!
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit der erwähnten Misogynie, die leider normalisiert wurde. Ideologien finden schnellen Anklang in den Köpfen der Gesellschaft. Sie erniedrigen ein Geschlecht oder bringen die Menschen dazu, gegen Menschen ihres eigenen Geschlechts zu sein. Frauen machen einander fertig, Männern tun dasselbe. Die Spaltung geht weiter, der Hass wird ins Unermessliche gezogen, ohne darauf zu achten, wen man mit sich zieht: Kinder zum Beispiel. Zu sagen, „Eine Frau gehört in die Küche“, oder „Frauen sind schwächer als Männer“ sind nicht nur sexistisch (dazu gibt es bei Friedo bereits einen Artikel!), sondern suggeriert auch, dass es in Ordnung wäre, diese Dinge zu behaupten. Denn man kann meinen und sagen, was man möchte, aber wenn Mädchen zu hören bekommen, sie seien schwächer als Jungs, wird sich ein Teil von ihnen nie weiterentwickeln, und sie denken ihr Leben lang, sie seien schwächer.
Kritischer Begriff
Powerfrau: Warum Powerfrau, wenn es doch etwas Gutes darstellen soll? Nun ja, schon mal von „Powermann“ gehört? Nein? Dafür Schuld ist häufig die Assoziation mit dem Geschlecht. Frauen sind ja nicht stark, sie sind nicht von aus Haus Powerfrauen, sondern erst, wenn sie hart genug arbeiten. Am besten, indem sie die Kinder und den Job und alles dazwischen so gut balancieren, dass sie noch aufrecht stehen kann. Und wenn sie umfällt?
Dann ist sie keine Powerfrau.
Deshalb lieber davon absehen, diesen oder ähnliche Begrifflichkeiten zu benutzen, und lieber die Leistung loben, statt das Geschlecht miteinzubeziehen. Eine gute Leistung ist wichtiger als das Geschlecht.
Gibt es nicht schon noch Gleichberechtigung?
Man muss sich nur den bereinigten Gender Pay Gap ansehen, um diese Frage beantworten zu müssen. Nein, es gibt noch keine volle Gleichberechtigung.
Solange Frauen gefragt werden, was sie anhatten, wenn sie angefasst wurden, braucht es Feminismus. Solange sie nicht dasselbe Gehalt bekommen wie ihr männlicher Kollege für denselben Job, braucht es Feminismus. Und solange es Menschen gibt, die bei dem Wort Feminismus die Augen rollen, braucht es Feminismus.