Was ein Abend! 

Am 31. März war es endlich soweit: Das Theater-Seminar hatte seine Premiere zu dem Stück „BOMBE!“ (mit Ausrufezeichen) an der FOS/BOS Friedberg.

Das Stück handelt eigentlich von einem der Autoren des Theaterstücks Abdul Abbasi. Seine Geschichte wird mit geänderten Namen im Theaterstück erzählt. Es erzählt also von dem Hauptprotagonisten Nasim, der aus Syrien flüchtet und in Deutschland Zahnmedizin studieren möchte und sich versucht, zu integrieren. Als Zuschauer begleitet man Nasim durch die – nicht immer einfache – Zeit des „Ankommens in Deutschland“. Man sieht ihm dabei zu wie er im BAMF ankommt, sich mit Rassismus auseinandersetzen muss, seine große Liebe findet, von Erinnerungen an die vergangene Zeit geplagt ist und einfach nicht versteht, warum niemand in Deutschland so Deutsch spricht, wie es ihm beigebracht wurde. 

Nasim und die beiden Beamtinnen, die versuchen, ihm die „Kultur der Deutschen“ näher zu bringen.

Das Theater fing um 19 Uhr an, eingeleitet wurde von der Seminarleitung Iris Seemiller, die auf Corona-Maßnahmen aufmerksam machte und außerdem zum Ausdruck brachte, dass dieses Stück vor allem in der jetzigen Zeit für Toleranz und Respekt stehen müsse! In zwei Hälften und in insgesamt 90 Minuten wurde die grandiose Leistung jedes einzelnen Mitglieds des Theaterseminars deutlich. Besonders herausausgestochen ist dabei natürlich der Hauptdarsteller Manar Bouzo aus der F13GB, der Nasim spielt. Manar war in jeder Szene präsent und hat eine Glanzleistung an schauspielerischer Darstellung hingelegt. Sogar so authentisch, dass bei einer bestimmten Szene hier und da die Tränen in den Augen standen.

Auch Thomas Berchthold, der gleich vier Charaktere repräsentierte, war oft zu sehen. Thomas stand bereits auf der großen Bühne des Stadttheaters (Anmerkung: In der Rolle des Strafgefangenen aus dem bekannten Kafka-Text), was man definitiv gemerkt hat. Das Vermitteln der Gedanken und Gefühle der vielen verschiedenen Charaktere war extrem authentisch. Aber natürlich waren auch alle anderen Darsteller:innen, (z.B Pelin und Selin, die die beiden Beamtinnen verkörperten, bei denen man nicht sicher war, ob man sie nun hassen oder mögen sollte) einfach nur überragend und die ganze Arbeit und monatelange Vorbereitung hat sich einfach nur ausgezahlt. Es hat extremen Spaß gemacht zuzusehen, wie sich die Charaktere entwickeln und immer wieder musste man sich selbst daran erinnern, dass da echte und einem bekannte Menschen auf einer Bühne stehen, mit denen man vielleicht sogar befreundet ist, und kein Film abgespielt wird!  

Nasim und Fahrid diskutieren über die Zustände in Syrien.

Die Aufführung war eine klare Darstellung einer Geschichte die präsenter nicht sein könnte und trotz der Ernsthaftigkeit immer mal wieder zum Lachen, zum Weinen, Zusammenschrecken und zum Hinterfragen eingeladen hat. Ein wunderschöner Abend und definitiv sehenswert! 

Liebes Theaterseminar: Danke für eure Mühen, jede:r Einzelne von euch hat das wirklich super gemacht. Wir sind alle sehr stolz auf euch! Wir sehen uns dann, wenn ihr alle beim GROẞEN Theater spielt! 😄

Danke an Frau Seemiller, die das Theaterseminar betreut und bis zu dem Zeitpunkt der Aufführung (vor allem mit Pizza) unterstützt hat! 

Danke für diesen wunderschönen Abend! 

Text: Michele H.