Geschenke mit Herz: Friedberger Schülerinnen und Schüler zeigen sich trotz Corona großzügig

Sichtlich stolz: Verbindungslehrerin Sandra Binner mit den Schülersprecherinnen Marie Grabmann und Michele Hergesheimer.
Schülersprecherinnen Marie Grabmann und Michele Hargesheimer beim Abtransport der „Geschenke mit Herz“.

Auch wenn dieses Schuljahr aus bekannten Gründen sehr „besonders“ ist und wir auf einige Traditionen verzichten müssen, ist „Geschenke mit Herz“ keine davon!

Fleißig kaufte fast jede Schülerin und jeder Schüler ein bis zwei Kleinigkeiten, um dann als Klassengemeinschaft mindestens ein Schuhkarton zu füllen. Damit können wir Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern und dieses Jahr ist es sicher mehr als sonst gewünscht! Unsere Schülerinnen und Schüler bezeichnen die Aktion „Geschenke mit Herz“ als ein fantastische Idee und eine gute Möglichkeit Menschen zu helfen, auch wenn es nur kleine Präsente sind. Es ist schön, anderen eine Freude zur Weihnachten zu machen.

Da kann sich aber der eine oder andere fragen: Was packen denn die Schülerinnen und Schüler in so ein Karton ein? Die Antwort ist einfach! Die Klasse F13T hat beispielsweise dieses Schuljahr unter anderem Blei- und Holzstifte, Blöcke, Radiergummi und Spitzer, sowie Schokolade, Gummibärchen, Spielkarten und Knete eingepackt. Alles Kleinigkeiten, die wir als Kinder wie selbstverständlich bekommen haben und es wäre schön, wenn es bei Kinder auch ärmeren Ländern auch der Fall sein könnte. Diese Sachen kann auch jedes Kind gebrauchen, egal wo seine Interessen genau liegen. Außerdem hilft das Schreibzubehör in der Schule!

Es ist wichtig, dass solche herzerwärmenden Aktionen auch in schwierigen Zeiten nicht untergehen, und wir können alle stolz sein, dass dies bei unserer Schule nicht der Fall ist!

Lidwina Hartmann (Leiterin DAK-Gesundheit in Augsburg) nimmt die Präsente von Schülersprecherin Michele Hargesheimer entgegen.
Die Geschenkbox der Klasse 13T mit Spielen und etwas zum Naschen

Text: Kamila S. / Fotos: S. Pütz, Kamila S.

Wusstet ihr eigentlich, dass…

… unser Deutsch- und Technologie-Lehrer Herr Kretschmer

Herr Kretschmer gut gelaunt bei der Arbeit

… gerne Herr der RingeHarry Potter (das Original) sowie die Schachnovelle von Stefan Zweig liest,

… in seiner Freizeit am liebsten in seinem Garten arbeitet,

… früher gerne Surfen und Snowboarden ging (Diese Aktivitäten sind jetzt leider wegen einer Knieverletzung beschränkt),

… eine vier Wochen lange Wanderreise mit einem Rucksack durch Griechenland gemacht hat,

… als Kind Arzt und Architekt werden wollte,

… auf die Palme gebracht werden kann, wenn man ihm Worte im Mund verdreht,

… verstärkte Freiarbeit sowie offenes Klassenzimmer mit Lerninseln einführen würde, wenn er etwas an unserer Schule verändern dürfte.

… jetzt Bademeister wäre, wenn er nicht als Lehrer arbeiten würde,

… und ein begabter aber durchaus fauler Schüler gewesen ist – also ein Schüler aus dem oberen Mittelfeld?

Interview: Kamila S.

Bernhard Schlink: Der Vorleser

Die Schülerinnen und Schüler der Vorklasse (F10B) haben im Deutschunterricht eine besondere Inhaltsangabe zu dem Roman „Der Vorleser“, den sie als Klassenlektüre behandelt haben, geschrieben. Die Aufgabe war, den jeweiligen Anfangssatzes jedes Kapitels des Romans um einen weiteren zu ergänzen, der diesen näher erklärt. Auch so kann eine Inhaltsangabe entstehen, auch wenn dies nicht diese ist, die wir eigentlich so aus dem Deutschunterricht kennen. Seid gespannt auf dieses Schülerprodukt …

ERSTER TEIL:

Zeichnung von Nadine G. (F10B)

Als ich fünfzehn war, hatte ich Gelbsucht. Durch die Krankheit war Michael stark an sein Bett gebunden, er war auf Hilfe angewiesen, hatte viele Fehlstunden in der Schule und sein sozialer Kontakt war begrenzt. Er hat aber dadurch eine deutlich ältere Frau kennengelernt, die ihn nach Hause brachte, nachdem er sich übergeben hatte. Das Haus in der Bahnhofstraße steht heute nicht mehr. Das Haus in der Bahnhofstraße hatte fünf Stockwerke, einen ausgebauten Dachstock, es verzichtete auf Erker oder einen Balkon und war glatt und hell verputzt. Es war das Haus der Frau, an die Michael immerzu denken musste. Ich wusste den Namen der Frau nicht. Er wollte sich bedanken und ging zu ihr. Sie hatte schulterlanges, aschblondes Haar, eine hohe Stirn, hohe Backenwangen, blaue Augen sowie volle Lippen und ein kräftiges Kinn.  „Wart noch“, sagte sie, als ich aufstand und gehen wollte, „ich muss auch los und komm ein Stück mit.“ Michael beobachtet Hanna beim Umziehen. Er flüchtet, weil es ihm peinlich war. Eine Woche später stand ich wieder vor ihrer Tür. Es war seine Entscheidung und er handelte. Er musste andauernd an sie denken. Sie war nicht zuhause. Die Eingangstür stand offen. Michael wartet auf Hanna, sie kommen sich das erste Mal näher. In der folgenden Nacht habe ich mich in sie verliebt. Michael hat sich in Hanna verliebt, da es sich so für ihn anfühlt, dass der sexuelle Körperkontakt, ihre Erfahrung und ihr Charakter ihn einziger und reifer machten. In den nächsten Tagen hatte die Frau Frühschicht. Michael schwänzte jeden Tag die Schule, um bei ihr zu sein. Das akzeptierte Hanna aber nicht. Sie schliefen immer, nachdem sie geduscht hatten, miteinander. Sie lernten voneinander Besitz zu ergreifen. Sie erfuhren das erste Mal ihre Namen. Warum macht es mich so traurig, wenn ich an damals denke? Michael denkt oft an die Vergangenheit, an ihr Ritual (Vorlesen, duschen, lieben und noch ein bisschen beeinander liegen), an das Glück der vergangenen Zeiten. Am ersten Tag der Osterferien stand ich um vier auf. Michael besuchte Hanna in der Bahn während ihrer Arbeitszeit. Sie warf ihm vor, dass er sie in der Bahn ignoriert hatte, woraufhin er verletzt war. Er hat es genau andersherum empfunden. Er unterwirft sich ihr und ist abhängig von ihrer Liebe und Zuneigung. Michael bettelt um Hannas Liebe und entschuldigt sich. Nicht dass Hanna und er nach den Osterferien nicht mehr glücklich gewesen waren. Hanna hatte Michael in ihrem einzigen gemeinsamen Urlaub mit dem Gürtel geschlagen, weil sie sich verlassen gefühlt hat und daraufhin das erste Mal Schwäche gezeigt. Das veränderte die Beziehung der beiden, sie wurde inniger und gleichberechtigter Während ich keine Erinnerung an die Lügen habe, die ich meinen Eltern zur Fahrt mit Hanna präsentierte, erinnere ich mich an den Preis, den ich zahlen musste, damit ich in der letzten Ferienwoche alleine zu Hause bleiben konnte. Hanna kam das erste Mal zu Michael, sie wollte nicht bleiben, sie fühlte sich nicht wohl dort. Ich habe den Beginn eines Schuljahres immer als Einschnitt empfunden, dieses Schuljahr allerdings nicht, da seine Schule, die sonst nur Jungen aufnahm, zum ersten Mal Mädchen aufnahm und er dadurch Sophie kennengelernt hat. Begann eine Odyssee? Wenn bei Flugzeugen die Motoren ausfallen, ist das nicht das Ende des Fluges? Der Sommer war der Gleitflug der Liebe zwischen Michael und Hanna, Michael befindet sich im Zwiespalt der Gefühle zwischen Hanna und seinen Altersgenossen. Dann habe ich begonnen, sie zu verraten. Michael hat Hanna vor seinen Freunden geheim gehalten, und dies als Verrat gegenüber Hanna empfunden. Ich habe nie erfahren, was Hanna machte, wenn sie weder arbeitete noch wir zusammen waren. Sie hatten keine gemeinsame Lebenswelt, nur in Hannas Wohnung. Hanna sucht Michael im Schwimmbad auf, er geht nicht zu ihr. Am nächsten Tag war sie weg. Hanna hatte die Stadt verlassen, Michael hatte starke Schuldgefühle, sie verraten zu haben, und litt sehr unter ihrem Verschwinden.

ZWEITER TEIL:

Nachdem Hanna die Stadt verlassen hatte, dauerte es eine Weile, bis ich aufhörte, überall nach ihr Ausschau zu halten, bis ich mich daran gewöhnte, dass die Nachmittage ihre Gestalt verloren hatten und bis ich Bücher ansah und aufschlug, ohne mich zu fragen, ob sie zum Vorlesen geeignet wären. Michael befand sich eine Zeit lang in einem typischen Konflikt, ehe er Hanna ansatzweise loslassen konnte und schließlich versuchte, ein normales Leben zu führen. Er sah Hanna im Gerichtssaal wieder. Im Rahmen seines Studienseminars besucht er einen KZ-Gerichtsprozess. Studenten des Seminars sahen sich als Avantgarde der Aufarbeitung, so auch Michael. Die Gerichtsverhandlung war in einer anderen Stadt, mit dem Auto eine knappe Stunde entfernt. Doch im Gerichtssaal angekommen, erfährt er Auszüge aus Hannas Vergangenheit, wie ihre freiwillige Meldung bei der SS, und bemerkt die kühle Distanz seiner Gedanken ihr gegenüber. Er fühlte nichts, als er sie sah. Ich habe keinen Tag der Gerichtsverhandlung ausgelassen. Er hoffte, dass Hanna zu ihm rüberschaut und ihn erkennt. In der zweiten Woche wurde die Anklage verlesen. Die Anklage betraf Hanna und auch andere Frauen, es ging um die Ermordung von jüdischen Frauen in einem KZ. Für Hanna hätte die Verhandlung nicht schlechter laufen können. Sie handelte verwirrt, ratlos und widersprach wenn ihr etwas nicht passte. Wie die Beharrlichkeit, mit der Hanna widersprach, den Vorsitzenden Richter ärgerte, so ärgerte die Bereitwilligkeit, mit der sie zugab, die anderen Angeklagten. Den anderen Angeklagten fiel schnell auf, dass sie dieses Ärgernis zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Die deutsche Fassung der Buches, das die Tochter, eine der beiden einizigen Überlebenden, über ihre Zeit im Lager geschrieben hatte, erschien erst nach dem Prozess. Das Buch enthielt, Informationen über das Lager und noch viel wichtiger, es beschrieb die Situation in der Bombennacht, als die jüdischen Frauen in einer Kirche eingesperrt waren und dort verbrannten. Warum haben sie die Kirchentür denn nicht aufgeschlossen? Der Vorsitzende Richter stellte einer Angeklagten nach der anderen dieselbe Frage. Jede Angeklagte versuchte sich besser darzustellen und nutzte Hannas Situation aus, um alles auf sie zu schieben. An die freitäglichen Seminarsitzungen hatte er keine Erinnerung, da sich seine Gedanken mit der Erschließung ihres Geheimnisses, Analphabetin zu sein, was sie vergeblich zu verbergen versucht hatte, befassen. Indem Hanna letztlich zugab, den Bericht geschrieben zu haben, was aber nicht stimmte, hatten die anderen Angeklagten leichtes Spiel. Sie stritt es nicht ab, noch gab sie zu, Analphabetin zu sein, wodurch sie schließlich in ihrer Verteidigung erheblich beeinträchtigt war. Daraufhin beschloss Michael, mit seinem Vater zu reden. Aufgrund des Zwiespalts, dem Richter von ihrem Analphabetismus zu erzählen oder ihre Entscheidung zu akzeptieren und zu schweigen, wendet sich Michael hilfesuchend an seinen Vater. Das hilft ihm aber nicht weiter. Im Juni flog das Gericht für zwei Wochen nach Israel. Während sein Leben weitergeht, erscheint Hanna weiterhin in seinen Gedanken. Ich beschloß wegzufahren. Michael besucht ein Konzentrationslager. Ich bin unlängst nochmals hingefahren. In das KZ – das Lager war jedoch geschlossen. Er wollte Hannas Verbrechen verstehen und zugleich verurteilen. Aber beides ging nicht. Michael ist dann doch noch zum Vorsitzenden gegangen. Er hat mit ihm gesprochen, ihm jedoch nichts von Hannas Analphabetismus erzählt. Ende Juni wurde das Urteil verkündet. Hanna bekam eine lebenslängliche Haftstrafe.

DRITTER TEIL:

erstellt von Dora K. (F10B)

Nach dem Prozess war Michael betäubt von Gedanken und Gefühlen, weswegen er versuchte, sich mit Skifahren abzulenken und dort eine Frau kennengelernt hat. Er hat dann diese Frau geheiratet. Michael sehnte sich immer noch nach Hanna, sodass er sich scheiden ließ und aufgrund der Scheidung konnte er sich aber dann nicht mehr, wie er eigentlich wollte, so um seine Tochter Julia kümmern. Michael traf einen ehemaligen Teilnehmer des KZ-Seminars und Michael konnte nicht auf seine Frage, was zwischen Michael und Hanna eigentlich gewesen ist, antworten. Nach dem Referendariat musste er sich für einen Beruf entscheiden. Jedoch ließ er sich Zeit und konnte sich nicht wirklich entscheiden, weil er sich weder in der Rolle als Richter sah, noch als Verwaltungsbeamter. Mit der Odyssee hat er angefangen. Somit begann er für Hanna Bücher auf Kassetten zu vorzulesen. Im vierten Jahr ihres wortreichen, wortkargen Kontakts kam ein Gruß. Michael bekam einen kurzen Brief von Hanna, der ihn stolz machte, da Hanna aus eigener Kraft gelernt hatte zu schreiben. Er hat sich damals keine Gedanken darüber gemacht, dass Hanna eines Tages entlassen würde. Niemand hätte es eigentlich gedacht, dass Hanna irgendwann mal entlassen wird, weil Hanna lebenslang ins Gefängnis musste und das würde heißen, dass man nie aus dem Gefängnis entlassen wird. Er hat auch einen Brief bekommen, dass Hanna entlassen wird und er sie besuchen soll. Am nächsten Sonntag war er bei ihr. Da hat er Hanna nach all diesen Jahren wieder im Gefängnis gesehen, obwohl er sie eigentlich nicht wirklich treffen und sehen wollte, außerdem hat er nichts gefühlt, nicht einmal Freude, als er sie gesehen hat. Hanna hat sich verändert. Die kommende Woche war besonders geschäftig. Er richtete eine Wohnung für Hanna ein. Der Besuch, um sie abzuholen, machte ihn nervös. Am nächsten Tag war Hanna tot. Sie hatte sich bei Tagesanbruch erhängt. Sie hat im Gefängnis Bücher über KZs gelesen, sie hat ihre Schuld eingesehen. Es wurde Herbst, bis ich Hannas Auftrag erledigte. Die Tochter, die Zeugin aus dem Prozess und Überlebende des KZ und Kirchenbrandes, lebte in New York, und Michael nahm eine Tagung in Boston zum Anlass, ihr das Geld zu bringen: einen Scheck über den Betrag des Sparbuchs und die Teedose mit dem Bargeld. Das Geld sollte sie erhalten, das war Hannas Wunsch. Inzwischen liegt das alles zehn Jahre zurück. Michael hat sich nach Hannas Tod immer wieder gefragt, ob er schuldig ist, Hanna geliebt zu haben oder ob er für ihren Tod verantwortlich sei. Er hat seine und Hannas Geschichte geschrieben, damit er alles was passiert ist, loswerden kann, auch wenn er es nicht kann. Er hat aber geschafft, so Frieden mit ihr zu machen. Außerdem hat er das Geld an eine jüdische Vereinigung für Analphabeten gespendet, da die Tochter das Geld nicht annehmen wollte, und später hat er auch einen Brief in Hannas Namen erhalten, den Michael schließlich zu ihrem Grab gebracht hat und das war das erste und letzte Mal, dass er bei Hannas Grab war.

Ein Interview mit den Verbindungslehrern 2020/2021: Frau Binner und Herr Pütz

Die Schülerzeitung FRIEDO hat sich am 9. November 2020 mit den neuen Verbindungslehrern Frau Binner und Herrn Pütz für ein Interview im virtuellen Raum getroffen, um mehr über sie und die Ziele der SMV für dieses Schuljahr erfahren zu können. Doch was machen die Verbindungslehrerin oder der Verbindungslehrer eigentlich? Diese Lehrkräfte organisieren zusammen mit der SMV Veranstaltungen an unserer Schule, ein gutes Beispiel dafür ist der Weihnachtsaktionstag. Darüber hinaus vertreten die Verbindungslehrer die Interessen der Schülerinnen und Schüler und sind ihre Ansprechpartner. Sie stehen den Schülerinnen und Schülern bei Problemen zur Seite und helfen beim Lösen von Konflikten, seien es Angelegenheiten innerhalb der Schülerschaft, mit einer Lehrkraft oder außerschulisch.

Im Gespräch mit den neu gewählten Verbindungslehrern erfuhr Kamila S., was Frau Binner und Herr Pütz über sich und die Ziele der SMV zu sagen haben!


FRIEDO: Guten Abend, ich habe ein paar Fragen an Sie bezüglich Ihrer Rolle als Verbindungslehrerin bzw. Verbindungslehrer an unserer Schule und über die Vorhaben der SMV für dieses Schuljahr. Aber fangen wir mit Ihrer Lehrtätigkeit an unserer Schule an. Seit wann unterrichten Sie an der FOS/BOS Friedberg ?

Fr. Binner: Ich unterrichte hier seit März 2018.
Hr. Pütz: Ich bin an der Schule seit September 2018.

FRIEDO: Welche Fächer unterrichten Sie und wieso?

Fr. Binner: Ich unterrichte English und Spanisch. Ich war schon immer an Sprachen und diesen Ländern interessiert.
Hr. Pütz: Ich bin ein Deutsch-, Sport- und Ethiklehrer. Da ich schon immer viel gelesen habe, habe ich mit dafür entschieden, Deutsch zu unterrichten. Sport ist meine Leidenschaft und Ethik hat sich ehrlich gesagt einfach so ergeben. Dieses Fach kann gut mit Deutsch und Sport kombiniert werden.

FRIEDO: Waren Sie schon einmal Verbindungslehrer/in?

Fr. Binner: Nein, war ich noch nie.
Hr. Pütz: Ja, letztes Jahr.

FRIEDO: Herr Pütz, wie fühlt es sich an zwei Jahre im Folge gewählt zu werden?

Hr. Pütz: Es ist ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Wertschätzung. Ich mache diese Arbeit gerne und bin über die erneute Möglichkeit erfreut und dankbar.

FRIEDO: Was hat Sie dazu bewegt, sich als Verbindungslehrer/in aufstellen zu lassen?

Fr. Binner: Ich bin gerne ein Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler und habe große Freude daran, ihnen helfen zu können. Als ich von Herrn Pütz angesprochen wurde, ob ich mich nicht als Verbindungslehrerin aufstellen lassen möchte, ist mir aufgefallen, wie passend diese Aufgabe für mich ist.
Hr. Pütz: Ich arbeite gerne außerhalb des Unterrichts mit den Schülerinnen und Schülern und wollte nach dem ersten „Anlauf“ letztes Jahr meine gewonnen Erfahrungen nutzen, um meine Arbeit als Verbindungslehrer noch besser leisten zu können.

FRIEDO: Was wollen Sie als Verbindungslehrer/in erreichen?

Fr. Binner: Ein gutes Miteinander zwischen den Schülern und Lehrern, sowie eine Erleichterung des Schullebens in der aktuellen Situation mit Corona. Ich will das Schulleben mehr gestalten, Schule ist mehr als nur Lernen.
Hr. Pütz: Ich kann mich bei Frau Binner nur anschließen und ergänzen, dass wir als Verbindungslehrer der SMV mehr helfen wollen. Lehrer haben direkteren Kontakt als Ansprechpartner, beispielsweise zu anderen Lehrern. Wir wollen auch die Interessen der Schülerinnen und Schüler vertreten.

FRIEDO: Wie können unsere Schülerinnen und Schüler Sie in diesen schwierigen Zeiten erreichen? 

Fr. Binner: Ich bin täglich in der Schule und im Lehrerzimmer erreichbar. Ansonsten stehen uns MS Teams und die „Homeworker-App“ zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler können uns auch schriftliche Nachrichten im Lehrerzimmer hinterlassen.
Hr. Pütz: Bei mir gilt das Gleiche, nur dass ich am Donnerstag nicht im Haus bin. Online kann man mich trotzdem erreichen.

FRIEDO: Sind dieses Jahr bereits Schülerinnen oder Schüler mit Problemen auf Sie zugekommen?

Fr. Binner: Ja, dabei ist mir aber wichtig zu erwähnen, dass für uns die Schweigepflicht gilt!

FRIEDO: Gibt es schon die ersten Ziele oder Ansätze für Projekte der SMV für dieses Schuljahr?

Hr. Pütz: Ja! Die Schülersprecher hatten die Aufgabe sich Gedanken über umsetzbare Projekte für dieses Schuljahr zu machen. Wir haben bald ein Treffen, da werden wir ihre Vorschläge besprechen und analysieren. Aufgrund des Hygienekonzepts kann beispielsweise der Weihnachtsaktionstag nicht wie üblich stattfinden. Vielleicht schaffen wir es, einen Ersatz dafür zu finden!

Fr. Binner: Es gibt auch schon das erste Projekt, das läuft, nämlich der Fahrgemeinschaftenplanner in der Aula! Das war ein Vorschlag der Schulsprecher, der gut und schnell umsetzbar war.

FRIEDO: Denken Sie, dass die generelle Situation um Corona die Zusammenarbeit von Ihnen und der SMV beeinflusst, wenn nicht sogar stark erschweren wird?

Hr. Pütz: Corona beeinflusst alles, da kann unsere Zusammenarbeit nicht unbeeinflusst bleiben. Aber von erschweren ist nicht die Rede! Unsere Situation erfordert neue Ideen und Ansätze, doch an der Arbeit ändert sich nicht. Eine Frage, die wir uns oft stellen ist: „Wie machen wir es anders?“
Fr. Binner: Genau. Wir müssen umdenken, aber wir schaffen das! Bis jetzt funktioniert die Zusammenarbeit gut und wir konnten uns schon mehrmals in den Pausen treffen. MS Teams gibt uns auch die Möglichkeit, andere Termine für Gespräche festzulegen und ständig in Kontakt bleiben zu können.

FRIEDO: Ich bedanke mich für das Interview! Es ist schön, dass Sie die Zeit dafür finden konnten! Gibt es zum Schluss etwas, was sie unseren Schülerinnen und Schülern mitteilen wollen?

Hr. Pütz: Auch wenn ihr erwachsen seid, Hilfe suchen ist immer okay! Auch die Lehrerinnen und Lehrer brauchen mal Hilfe von Anderen. Ihr könnt jederzeit zu uns kommen.
Fr. Binner: Wir sind für euch da! Und nicht zu vergessen: Tragt eure Masken, und zwar richtig!

Das Gespräch mit Frau Binner und Herr Pütz führte Kamila S.

Der unbeliebte Schüler-Lifestyle: Prokrastination

Aufgaben, Pflichten und Entscheidungen vor sich herschieben – das Phänomen heißt Prokrastination und ist den meisten Menschen gut bekannt. Insbesondere Schüler und Studenten kommt die „Aufschieberitis“ oft in die Quere.
Es ist ein Lifestyle, den viele unter uns gar nicht bewusst wahrnehmen, viel zu häufig passiert das Prokrastinieren passiv und unbewusst. Man schwört sich nur noch eine Folge auf Netflix zu gucken oder nur einen kleinen Powernap zu halten und am Ende des Tages war man wieder mal unproduktiv und noch dazu kommt, dass das schlechte Gewissen steigt und man langsam aber sicher unter dem Druck und der Angst des Versagens leidet. Selbst wenn etwas eigentlich wichtig ist, können wir uns einfach nicht dazu aufraffen und verschieben es auf später.
Der steigende Druck ist letztendlich oft das einzige, was die meisten unter uns dazu bewegt, im letzten Moment noch die Kurve zu kriegen, allerdings ist das auf Dauer ziemlich ungesund für die Psyche.

Denn: das Problem kann sich auch verselbständigen – sogar in Depressionen münden.
Auch hier stellt die Psychologie uns eine plausible Erklärung bereit:
Psychologen sprechen erst dann von Prokrastination, wenn das Aufschieben seelische oder körperliche Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Sie definieren Prokrastination als eine Störung der Selbstregulation. Der Betroffene ist nicht in der Lage, kurzfristig etwas Unangenehmes auszuhalten, um langfristig etwas Positives zu erreichen.

Zugegebenermaßen gibt es auch diverse andere Gründe, die uns zum Prokrastinieren verleiten. Es ist gewiss nicht gleich immer ein psychisches Dilemma, was ausweglos erscheint.
Denn, klar – oft ist es auch eine Persönlichkeitsfrage, ob man Aufgaben schnell erledigt oder sie lieber auf die lange Bank schiebt. Manch einer hat vielleicht auch einfach nur ein schlechtes Zeitmanagement oder Stress und lässt deshalb Dinge und Aufgaben liegen.
Das kann schon mal für leichte Depression sorgen, ist aber noch kein Beinbruch. Und glücklicherweise ist die „Aufschieberitis“ nicht „unheilbar“ oder gar ein Fluch für die Ewigkeit.

Die gute Nachricht ist, es gibt eine Menge an simplen Tipps und Tricks, wie man der Prokrastination effektiv entgegenwirken kann:


• Legt eine bestimmte Stunde für den Arbeitsbeginn fest – möglichst zu einer Zeit, in der ihr besonders fit seid!
• Die Aussicht auf eine Belohnung im Anschluss motiviert zum Erledigen!
• Unterteilt große Aufgaben in mehrere kleine und erledige sie so Stück für Stück!
• Erstellt To-Do-Listen zum Abhaken!
• Setzt euch konkrete Tagesziele!
• Legt euch einen Kalender zu und notiert eure kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele – das schafft Struktur und verschafft einen konkreten Überblick über die Ziele und Aufgaben und dies führt zur Motivationssteigerung!


Schlussendlich gibt es also Entwarnung und man kann gegen das Prokrastinieren etwas tun. Aber wir brauchen schon ein bisschen den Willen dazu, eine Aufgabe zu erledigen, denn von nichts kommt nichts.
Außerdem ist dieses Verhalten mehr als menschlich und man sollte sich auch nicht zu sehr auf die Problematik verkrampfen, man kann sein Verhaltensmuster peu à peu in die ideale Richtung steuern.

Eine Verhaltensänderung passiert nicht von heute auf Morgen!


Ideal ist es, die Balance zu finden und die Dinge zur richtigen Zeit zu tun.
Ironischerweise blieb auch die Autorin dieses Textes nicht ganz unverschont vom Prokrastinieren, denn wir alle sind Menschen und es ist eben menschlich, nicht perfekt zu sein.

Feuer und Flamme für Chemie trotz Corona!

Diesem Motto scheinen die Schülerinnen und Schüler der F11TA jeden zweiten Mittwoch auch noch spät am Nachmittag treu zu bleiben. Zusätzlich zur obligatorischen Schutzbrille müssen nämlich aktuell wegen der Corona-Pandemie auch Einweghandschuhe und Schutzmaske während des gesamten Experimentalteils getragen werden. So wird das ruhige Beobachten der mit Alkali-Salzen gefärbten Bunsenbrenner-Flammen durch ein kleines Handspektroskop schnell zur schweißtreibenden Angelegenheit – zumindest für die Hände. Auch die Schutzbrillen beschlagen durch das ständige Masketragen relativ oft. Doch das alles scheint die in Zweier-Gruppen arbeitenden Schülerinnen und Schüler nicht von ihren konzentrierten Beobachtungen der Linienspektren der einzelnen Elemente abzubringen. Immer wieder wird das dünne Magnesiastäbchen geduldig im bläulichen Innenkegel des Bunsenbrenners erhitzt, um dann das glühende Ende schnell in eine angefeuchtete Salzprobe in der Vertiefung der Tüpfelplatte zu drücken. Der so erzeugte Dampf steigt auf und muss möglichst präzise zur Luftansaugöffnung des Brenners geleitet werden, da dieser der Flamme seine charakteristische Färbung verleiht. Mit Hilfe des Spektroskops werden die roten, gelben und grün-blauen Flammen genau begutachtet, um einzelne Linien zählen zu können. Das jeweils entstandene Bandenmuster lässt nämlich Rückschlüsse auf den schalenartigen Bau der Atomhülle zu. Den kompletten Aufbau der Atomhülle im Energiestufen- und Schalenmodell sowie im Orbitalmodell lernen die Schülerinnen und Schüler dann wieder ohne Einweghandschuhe im normalen Theorieunterricht. Doch das kann auch ziemlich schweißtreibend sein – nur diesmal für den Kopf.

Text/Bilder: Martin Fischer

Pfadfinder sein – Mehr als nur Kekse verkaufen

Sind wir mal ehrlich: Sobald der Begriff „Pfadfinder“ fällt, haben die meisten – zumindest diejenigen, die sich mit dieser Thematik bisher wenig befasst haben – ein ganz bestimmtes, klischeehaftes Bild im Kopf.

Aussagen wie „Ihr seid doch die, die jedes Wochenende Kekse verkaufen“ oder „Ihr lauft doch mit Karte und Kompass durch den Wald“ darf man sich als Pfadfinder*in der heutigen Zeit ständig anhören, sobald man beginnt, von seinem Hobby zu erzählen.

Doch so einfach ist es nicht.

Der berühmte Verkauf von Keksen durch Pfadfinder*innen wird so nur in Amerika praktiziert. Da generell viele Trends aus diesem Land nach Deutschland beziehungsweise Europa gekommen sind und man sich Verhaltensweisen im Laufe der Zeit abgeschaut hat, ist es nicht verwunderlich, dass die deutsche Pfadfinderkultur oft mit der amerikanischen gleich gesetzt wird.

Aber nochmal von Anfang an…

Den Grundstein der weltweiten Pfadfinderbewegung legte einst ein britischer Offizier namens Lord Robert Baden-Powell, der sich nach seiner militärischen Laufbahn überwiegend dem „Scouting“ widmete. 1907 organisierte er das erste Pfadfinderlager auf Brownsea-Island, einer britischen Insel, wodurch diese Bewegung innerhalb weniger Jahre große Popularität erlangte. Mit Hilfe seiner Schwester und seiner späteren Frau gelang es ihm das Interesse weltweit auszubauen und auch Mädchen Zugang zur Pfadfinderei zu verschaffen.

Das Ziel von Baden-Powell war es Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern, damit diese zu vollwertigen Bürgern werden und lernen in einer Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Dieser Grundgedanke gilt auch heute noch, weshalb Pfadfinder sein viel mehr bedeutet, als sich nur im Wald zurecht zu finden. Denn obwohl Pfadfinderwissen wie Orientierung mit Karte und Kompass durchaus vermittelt wird, liegt der Fokus auf der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, sowie dem Entdecken und Erleben der gemeinsamen Umwelt.

Heutzutage haben sich in unterschiedlichen Ländern viele unterschiedliche Verbände entwickelt, die aber alle zu den beiden Weltpfadfinderverbänden gehören und demnach eine große Gemeinschaft formen. Durch die jeweiligen kulturellen Einflüsse hat logischerweise jedes Land so seine eigenen Traditionen, wie Amerika das Kekse-Verkaufen. So ein Fünkchen Wahrheit findet sich also doch in jedem Klischee.

Trotz dieser – auf den ersten Blick – enormen Unterschiede weisen alle Pfadfinderkulturen der Welt auch gleiche Merkmale auf, wie das Aufteilen der Jugendlichen in verschiedene Altersstufen, um optimal auf die jeweilige Bedürfnisse eingehen zu können. Ebenfalls erkennt man Pfadfinder*innen meist am Tragen eines Halstuches oder deren „Tracht“, die zwar ebenfalls variiert, aber in den wesentlichen Merkmalen übereinstimmt.

Man trifft sich zudem regelmäßig, um gemeinsam verschiedenste Aktivitäten zu unternehmen und sich untereinander auszutauschen. Es wird gespielt, gebastelt und gelacht – typische, moderne Jugendarbeit. Damit das pfadfinderische Element aber nicht zu kurz kommt, macht man gerne auch mal Schnitzeljagden im Wald mit Hilfe internationaler Wegzeichen oder fährt zusammen auf ein (Zelt-)Lager – egal ob national oder international.

Und ja, gezeltet wird dabei auch. Und abends sitzt man gemeinsam am Lagerfeuer, isst unterschiedliche, meist auch internationale Lagerfeuersnacks wie Stockbrot oder S’mores und singt gemeinsam zur Gitarrenbegleitung. Richtige Pfadfinder eben!

Es steht stets die Gemeinschaft und das Beisammen-Sein im Mittelpunkt, weshalb viele Pfadfinder*innen von einer riesigen Pfadfinder-Familie sprechen. Denn egal wo man hinkommt, es gibt (fast) überall auf der Welt Pfadfinder, die nach den gleichen Grundsätzen leben und bei denen man sich immer wie zuhause fühlen darf.

Das mag für den ein oder anderen jetzt vielleicht verrückt klingen, aber wenn man bereits als Kind mit diesem großen Gefühl der Gemeinschaft und des Vertrauens aufwächst und das einem auch durch die Eltern – meist ehemalige Pfadfinder*innen – vermittelt wird, ist man das ganze Leben lang davon geprägt.

Da einen diese ganzen positiven Erlebnisse und Eindrücke nicht mehr so schnell los lassen, existiert auch der Spruch „once a scout, always a scout“.

Von unserer Autorin Johanna S.