Wenn wir irgendwann an Corona zurückdenken, werden die negativen Aspekte deutlich mehr wiegen als die positiven (nein, damit meine ich nicht die Corona-Tests). Es klingt zynisch, das zu sagen – Aber mal ganz ehrlich, wir sollten weder das Jahr 2020 per se zum „Albtraum-Jahr“ erklären, noch so darauf beharren, Tag für Tag nur noch das Schlimme in der aktuellen Krise zu sehen. Deshalb 20 gute Aspekte trotz Pandemie:
Du hast vielleicht an deine Freunde/Verwandten gedacht, vielleicht mit ihnen telefoniert und geskypt und wieder Kontakt aufgenommen.
Du hast dich vielleicht viel mehr für Politik interessiert als sonst und eher die Nachrichten verfolgt.
Du hast bestimmt Zeit für dich selbst gehabt, was in stressigen Phasen die beste Medizin sein kann.
Du hast vielleicht öfter etwas mit deiner Familie/ engsten Freunden (natürlich auf Abstand und mit Maske) unternehmen können.
Du hast vielleicht nicht jeden Tag die Sonne gesehen, aber dich vielleicht dafür interessiert, warum sie scheint? Oder warum andere Dinge sind, wie sie sind, und „Dr. Google“ genutzt.
Du hast vielleicht Sport gemacht (oder zugenommen. Was auch nicht schlimm ist, weil alles, sobald die Pandemie vorbei ist, schneller weg ist, als du denken kannst).
Du hast vielleicht reflektieren können.
Du bist vielleicht kreativer geworden.
Und bestimmt hast du mehr geschlafen als sonst (Ja, ich auch).
Du bist flexibler geworden, weil du zusehen musstest, deine Schule/Hobbys/Sonstiges auch ohne deinen normalen Alltag zu meistern.
Du hast bestimmt etwas über dich herausgefunden, was du vorher nicht wusstest (oder über andere, wer weiß?).
Du hast vielleicht Wege gefunden, dich trotzdem noch ausreichend an der frischen Luft zu bewegen.
Du hast vielleicht eine neue Serie angefangen und bist richtig froh deswegen.
Du konntest vielleicht Projekte umsetzen, für die du sonst keine Zeit gehabt hättest.
Du hast bestimmt per Videochat oder Telefon mit deinen Freunden gequatscht und bist bis spät in die Nacht aufgeblieben, weil du ja nirgendwo hin musstest (Ja, ich auch).
Du musstest zwar auf Umarmungen verzichten, kannst dich aber darauf freuen, deine Liebsten bald wieder in die Arme zu schließen.
Du musstest Wege finden, deine Langeweile zu bekämpfen.
Du kannst später über etwas Einzigartiges erzählen.
Du bist selbstloser geworden, um kranke Menschen vor dem Tod zu schützen!
Du weißt jetzt, was es heißt, monatelang allein zu sein und kannst stolz sein, es bis hierhin gemeistert zu haben!
Menschen fällen in ihrer Jugend so viele Entscheidungen, merzen Fehler aus und versuchen bei dem Gedanken Erwachsen zu werden, nicht umzukippen. Die einzigen Momente, in denen wir durchschnaufen können, und nicht von Hormonen und Klausuren in einen unaufhaltsamen Sturm aus Chaos gezogen werden, sind doch zuhause.
Aber seit März sind wir an unseren Laptop gekettet und gezwungen, unsere eigenen vier Wände anzustarren. Also Netflix-Marathon neben dem Online-Unterricht für die richtige Work-Life-Balance?
Die Meinungen gehen weit auseinander; viele Menschen finden den Lockdown sinnvoll, andere haben andere Überzeugungen. Auf welcher Seite man letzten Endes steht, ist egal, wenn man sich ansieht, was Jugendliche in diesen Monaten an „echter Zeit“ oder Neudeutsch Quality Time verloren haben. Dafür braucht man keine Meinung oder Überzeugung, es ist ein Fakt.
Konzerte? Nein. Freunde treffen? Nein. Aus dem Haus verschwinden, um dort wenigstens durchschnaufen zu können? Nur mit Maske. Für Kinder ist der Lockdown eine Sache, die sie jetzt noch nicht nachvollziehen können. Die meisten finden Beschäftigungen, notfalls durch die Eltern oder durch von der Schule verteilte Aufgaben. Vielleicht sagt man ihnen, dass es nicht mehr lange dauert oder sie sich keine Sorgen machen müssen.
Ich bezweifle, dass Jugendliche solche Sätze wirklich „hören“. Die sollen mehr Verständnis haben, sich auf ihre Online-Kurse konzentrieren und am besten nicht auch noch durchdrehen. Sie treten an die Schwelle des Erwachsenwerdens und müssen einen kühlen Kopf bewahren.
Sowieso sind diese Jahre verrückt, ungeplant und an einigen Stellen schockierend. Man darf viel und doch nichts. Ins Kino gehen oder an heißen Sommernächten schwimmen gehen sind die besten Erinnerungen, neben den Schnispeln an die Schulzeit und die Freundschaften. Das fehlt uns allen.
Wir wollen Fehler machen. Die Welt genießen und dabei tausende Emotionen gleichzeitig spüren. Statt das Leben in Farben zu sehen, sehen wir es in Pixeln auf Bildschirmen.
Lasst uns trotzdem auf das Beste hoffen und die Zeit durchstehen. Unten findet ihr eine Telefon-Hotline, die darauf spezialisiert ist, Menschen in der Zeit der Pandemie beizustehen.
Wenn wir jetzt schon keine Erfahrung machen können, wie Süßigkeiten ins Kino zu schmuggeln oder die Hausaufgaben im Schulbus zu erledigen (Ok, geben wir es zu, vielleicht kurz bevor wir uns in den Konferenzraum schalten), bleibt uns eine Erfahrung erhalten, die unsere Generation mit am Stärksten erleben wird:
Was es wirklich heißt, komplett allein zu sein und die Tür des Erwachsenenlebens ohne Hilfe zu öffnen.
Kommentar: Abiturprüfungen während Corona — verantwortungslose und unsinnige Entscheidung
Söder hat gesprochen. Seit dem 27. gehen wir Abschlussklassen nun wieder in die Schule, trotz Pandemie, die in Deutschland schon über 6.000 Menschen getötet hat Während andere Länder sich dazu entschieden haben, das Schuljahr, auch für Abschlussklassen, einfach zu beenden, hat Bayerns Kultusministerium entschieden, die Abschlussprüfungen stattfinden zu lassen. Nun stellt sich die Frage, ist es wirklich sinnvoll, während einer weltweiten Pandemie seine Schüler Abiturprüfungen schreiben zu lassen? Wohl kaum.
Mal angefangen mit den gesundheitlichen Risiken: Das Abitur besteht aus schriftlichen und mündlichen Prüfungen. Bei der Gruppenprüfung in Englisch werden vier bis fünf Schüler in einen Raum mit zwei Lehrern gesteckt und die Schüler sollen dann auf Englisch diskutieren. Soweit so gut. Jetzt muss der Sicherheitsabstand eingehalten werden, weswegen die Schüler weiter auseinander sitzen und folglich lauter reden müssen. Redet man lauter, spuckt man mehr. Gute Voraussetzungen für eine Tröpfcheninfektion. Jetzt nehmen wir mal an, die Schüler haben sich über die Entfernung nicht angesteckt und es kommt die nächste Gruppe herein. Klar, werden die Tische abgeputzt und desinfiziert, aber 100 %ig sicher ist man nicht, dass alle Viren verschwunden sind, wie auch? Somit steckt der nichts-ahnende Schüler den Nächsten an.
Aber auch die schriftlichen Prüfungen stellen ein Problem dar: Teilweise schreiben bis zu 100 Schüler in einer Turnhalle ihr Abitur. Nun sind Massenveranstaltungen verboten, aber das ist akzeptabel und ungefährlich? Dass das trotz Sicherheitsabstand unsinnig ist, erklärt sich wohl von selbst. Die Idee, das Abitur im Klassenzimmer zu schreiben, ist genauso mangelhaft: Viele Schulen bieten aktuell ein bis zwei Mal die Woche Präsenzunterricht an, weil das Schulgebäude nicht ausreichend große Klassenzimmer für den Sicherheitsabstand hat, um alle Abschlussklassen jeden Tag zu unterrichten. Wenn der Unterricht für alle gleichzeitig nicht klappt, wie sollen dann alle gleichzeitig Abitur schreiben? Ja, an großen Schulen oder Schulen mit weniger Schülern ist das Ganze kein Problem, aber es trifft eben nicht auf alle zu.
Außerdem ist Abitur schreiben unter diesen Umständen extrem unfair im Gegensatz zu anderen Jahrgängen. Wenn wir jetzt Mal vom Schlimmsten ausgehen, sieht das folgendermaßen aus: Es gibt Schüler, die selbst von Corona getroffen sind und gerade gesundheitlich kämpfen oder sie hatten einen Todesfall in der Familie wegen Corona. Das ist eine extreme mentale Belastung und es grenzt schon an Respektlosigkeit vom Kultusministerium, von den Schülern zu erwarten, unter diesen Bedingungen ihr Abitur zu schreiben und dabei auch ihre Bestleistung abzuliefern. Auch ohne Todesfall sind die Nerven der Jugendlichen strapaziert: Einerseits in einen so jungen Alter eine weltweite Krise mitzuerleben ist beängstigend und sie machen sich selbstverständlich Sorgen um ihre Familie und Freunde, dir zur Risikogruppe gehören. Andererseits fühlen sie sich alleingelassen, weil sie sich den Abiturstoff größtenteils selber beibringen müssen und sie sind im Allgemeinen unvorbereitet. Kann man ihnen ihre Sorgen verübeln? Ich denke nicht. Mit dem Beschluss des Kultusministeriums, die Abiturprüfungen stattfinden zu lassen, lassen sie ihre Schüler ins offene Messer laufen und bestätigen damit alle Befürchtungen aller Jugendlichen. In manchen Fächern ist noch nicht mal der Prüfungsstoff komplett durch und mein Lehrer wird wohl nicht der einzige sein, der zu seinen Schülern sagt: „des müsst ihr halt jetzt zu Hause selber erarbeiten. Ist halt jetzt so.“ Ja, ist halt jetzt so. Wie kann Markus Söder dann behaupten, es wäre eine faire Lösung, wenn alle vorigen und folgenden Abschlussklassen sich nichts selbst beibringen müssen? Ja, wir haben sechs Wochen Zeit, uns auf das Fachabitur vorzubereiten, aber in manchen Fächern ist es schwer bis unmöglich, sich alleine durchzuarbeiten. Zum Beispiel Mathe: Vieles muss einfach persönlich erklärt werden, da es über den E-Mail-Verkehr schwer verständlich ist. Zudem gleichen zwei Stunden Präsenzunterricht im Vergleich zu den vier Stunden ohne Corona nicht die entstandene Benachteiligung aus. Und wie viele Schüler zu pflegen sagen: „wenn ich mir Mathe selber beibringen könnte, dann wäre ich ein Einserschüler.“ Es gibt auch Fälle, da ist das Lernen zu Hause nicht möglich, da gerade alle vier Geschwister daheim sind und das Equipment gar nicht vorhanden ist. Soziale Ungerechtigkeit stoppt auch nicht während einer Pandemie. Mit einer Abiprüfung lassen wir die schwächeren und weniger privilegierten Schüler im Stich — in einer Zeit, in der Zusammenhalt und Unterstützung so wichtig ist.
Mein Vorschlag: Wie nun auch vom Kultusministerium beschlossen, sollen die Noten vom ersten Halbjahr übernommen werden und ins zweite Halbjahr eingerechnet werden, hierbei immer zum Vorteil des Schülers. Für jeden, der sich verbessern will, stehen Ersatzprüfungen zur Verfügung, bei denen der Stoff des zweiten Halbjahres, im Umfang der zu ersetzenden Note(n), abgefragt wird. Falls diese schlechter ausfallen als die Noten vom ersten Halbjahr, können immer noch die besseren Noten genommen werden. Und anstatt das Abitur zu schreiben, wird das Schuljahr beendet und der Abiturschnitt aus den vorhanden Noten gebildet. Manche werden jetzt sagen, dass es damit viel zu leicht ist im Gegensatz zu vergangenen und zukünftigen Jahrgängen, aber diese hatten auch nicht mit einem Virus zu tun, der die ganze Welt befallen hat. Somit lasst uns allen Schülern ein Vorbild sein und zeigen, dass das Wichtigste die Gesundheit ist und der Staat die Sorgen und Probleme seiner Bürger sieht und versteht. In so einer Zeit sollten wir eher unsere Eltern, Großeltern und ältere Mitmenschen unterstützen und helfen, wo wir können, anstatt auf Prüfungen zu büffeln, obwohl es im Moment so viel Wichtigeres gibt.
Kommentar: Nach Shutdown nun Ferien-Down zum Wohle aller?
Nach wochenlanger Haft im eigenen Zuhause kehrt langsam Schritt für Schritt Normalität in die Häuser ein. Die ersten Schüler gehen unter strengen Auflagen wieder in den Unterricht und auch die Eltern dürfen wieder an die Arbeitsplätze zurückkehren. Für beide Seiten eine willkommene Abwechslung zum ständigen Aufeinandersitzen in den eigenen vier Wänden, welches nicht selten zu internen Konflikten führt. Doch in 1-2 Monaten stehen in den Bundesländern die Sommerferien an, was sechs weitere schulfreie Wochen bedeutet. Doch brauchen die Schüler wirklich noch so viel Ferien nachdem sie die letzten Wochen keine Schule besucht haben? Auf keinen Fall sollte man durch so lange Ferien die Belastungsgrenze des Hausfriedens belasten, weshalb man die Sommerferien dieses Jahr verkürzen sollte, wie auch Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, vor einiger Zeit gefordert hat. Man sollte zwei bis drei Wochen vorher anfangen, also bereits Ende August. Hier die Gründe:
Die Schüler haben zuhause weiterhin Aufgaben der Lehrer bekommen, jedoch lange nicht den Umfang, den sie in dieser Zeit in der Schule schaffen könnten. Durch eine Verkürzung der Sommerferien würde den Schülern am Anfang des nächsten Schuljahres Zeit bleiben, mit den Lehrern den fehlenden Stoff nachzuholen. So entsteht kein Nachteil für Schüler, denen es zuhause schwer fällt, sich den Unterrichtsstoff selbst beizubringen und anzuwenden. Durch diesen Ausgleich entsteht auch kein Nachteil gegenüber anderen Klassenstufen, die für ihren Schulabschluss diese Zeit in der Schule nutzen konnten. Somit wäre es ein Gewinn für die Schüler, die Chance zu haben, mit Lehrern den Stoff aufzuholen.
Durch das Corona-Virus ist das Reisen in diesem Jahr erschwert, beziehungsweise begrenzt möglich. Den Familien fehlt Einkommen durch Kurzarbeit oder Stellenstreichungen, welches normal für Urlaube und Familienunternehmungen genutzt werden konnte. Der Rest ist für das Notwendigste bestimmt, weshalb Reisen als Luxus zunächst anderen Prioritäten weichen muss. Und: Die Grenzen bisher noch geschlossen und von Sommerurlauben wird stark abgeraten, um eine weitere, nicht nachvollziehbare Verbreitung des Virus zu verhindern. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wurde bis Mitte Juni verlängert, weshalb man als vorsichtiger Bürger lieber nichts riskieren sollte. Weil also Reisen dieses Jahr sowieso ausfällt, erscheinen die sechs Wochen Sommerferien sehr lange und warum einen Teil der Zeit nicht nutzen, Schulstoff aufzuholen?
Die Kinder sind bereits seit Wochen zuhause und dürfen nichts unternehmen. Eine große Belastung und Herausforderung für Eltern, die ihre Kinder unterhalten und auf sie aufpassen müssen. Zusammen mit Beruf und vielleicht noch alleinerziehend ist dies eine Herkules-Aufgabe, denen Mütter und Väter ausgesetzt sind. Um Eltern und ihre Kinder zu entlasten, sollten die Sommerferien verkürzt werden, um die nächste schwierige Hürde etwas zu erleichtern. Die Kinder waren lang genug zuhause eingesperrt und konnten sich erholen, deshalb kann man den Eltern Arbeit abnehmen und die Ferien verkürzen.
Eine Verkürzung der Sommerferien ist eine gute Lösung für Eltern als auch für ihre Kinder. Nach dieser langen Zeit zusammen, die beide Seiten auf Dauer belastet, kann man den Kindern Unterricht und den Eltern Entlastung gönnen. Deshalb sollte man bundesweit auf Einigkeit stoßen und sich dafür einsetzen, die Sommerferien zu verkürzen, wie es die aktuelle Lage verlangt.