„Rein optisch ist die Schule top!“ – Interview mit den neuen Schülersprecher:innen 2021/22

Für das aktuelle Schuljahr wurden Marie Grabmann, Michele Hargesheimer, Steven Ellias und Andy Gorgis Rizqo als Schülersprecher:innen gewählt. Wir von Friedo hatten zum „Amtsantritt“ ein paar Fragen an sie:

Warum hast du dich aufstellen lassen?

Marie: „Ich möchte aktiv das Schulleben mitgestalten und aufpeppen, bei der Umsetzung von Ideen und Aktionen, die auch sehr gern von Schülerseite kommen dürfen, mitplanen und unterstützen.“

Michele: „Ich hatte letztes Jahr bereits die Ehre, das Amt der Schülersprecherin auszuführen. Hat mir einfach sehr großen Spaß gemacht, etwas in der Schulgemeinschaft bewegen zu können, deswegen habe ich mich erneut aufstellen lassen.“

Steven: „Ich wollte in meinem vermutlich letzten Jahr die Chance ergreifen und sehen, wie es so ist als Schülersprecher. Es war sozusagen die Neugier, die mich dazu geführt hat, aber natürlich wollte ich auch meinen Mitschülerinnen und Mitschülern eine Hilfe sein und ihre Wünsche weitergeben.“

Andy: „Ich bin seit jetzt über drei Jahren hier an der FOS Friedberg und habe immer den gewissen Pepp, also den Spaßfaktor, vermisst. Darum habe ich mich dieses Jahr schlussendlich dazu entschieden, mit viel Verstärkung meiner Freunde, Schülersprecher zu werden. Und siehe da, ich hab’s geschafft. Nicht nur das, sondern bin ich dank euch sogar erster Schülersprecher geworden. Das bedeutet mir sehr viel, ich kann’s halt immer noch nicht fassen. Ich hoffe ich werde euren Erwartungen gerecht, wenn nicht sogar ‚besser‘ (zwinkert: 😉)“

Was macht man so als Schülersprecher:in?

Marie: „Wir haben keine konkrete Aufgabenverteilung in unserer Gruppe, die aus den Schülersprechern und Verbindungslehrern besteht, sondern wir überlegen uns gemeinsam, als Team, Lösungen für Probleme oder planen die Durchführung von Projekten.“

Michele: „Man organisiert ganz viel Zeug. Es wird über kommende Aktionen diskutiert, die wir dann natürlich auch umsetzen (zum Beispiel die Halloween- oder Nikolausaktion) Wir haben Besprechungen, wo wir bestimmte Anliegen diskutieren… Und noch ganz viele andere Dinge. Es ist nicht immer leicht, vor allem wegen Corona, einen Mittelweg zu finden in dem wir als SMV natürlich auch die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu vertreten versuchen, aber bisher hat das ganz gut funktioniert.“

Steven: „Die Schülersprecher organisieren, wie bereits erwähnt, vor allem Aktionen und arbeiten mit den Lehrkräften und der Schulleitung zusammen, um die Schule weiter voran zu bringen.“

Andy: „Puh, wo soll man da anfangen? Also zuerst einmal dienen wir als Bindeglied zwischen euch Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften, beziehungsweise dann auch der Schulleitung. Bei Anregungen und Problemen haben wir für euch immer ein offenes Ohr und versuchen unser Bestes zu geben, um eine Lösung zu finden.

Und natürlich, der Bereich der am meisten Zeit und Arbeit benötigt, die Planung von sämtlichen Aktionen und Veranstaltungen, um euch ein Lachen ins Gesicht zu zaubern und euch das Schulleben zu versüßen. Wir haben schon paar Aktionen gemacht, und es erwartet euch noch einiges… Also seid gespannt (Anmerkung der Redaktion: 🤫).“

v.l.n.r.: Steven Elias, Andy Gorgis Rizqo, Marie Grabmann, Michele Hargeseheimer

Was willst du persönlich erreichen?

Marie: „Ich wünsche mir, dass unsere Schulgemeinschaft, trotz der wohl bald 4. Corona-Welle, ihr Engagement und ihren Optimismus nicht verliert und dass wir gemeinsam das Bestmögliche aus diesem Schuljahr rausholen.“

Michele: „Ich will erstmal gar nichts erreichen. Versprechungen zu machen, die ich im Endeffekt nicht einhalten kann, wären nur Enttäuschungen. Wenn Aktionen stattfinden können, die die Schulgemeinschaft im gesamten Stärken, hab ich eigentlich schon alles erreicht. Und wenn irgendwie in irgendeiner Hinsicht eine Abschlussfeier im großen Maß stattfinden kann dann auch. Ja, hört sich ‚cheesy‘ an, aber wir als SMV haben halt in der Hand, ob was an der Schule passiert.“

Steven: „Dass trotz Corona und den Einschränkungen die es mit sich bringt, jeder eine schöne Zeit in der Schule hat. Um dies zu erreichen, werden beispielsweise viele schöne Aktionen dieses Jahr stattfinden.“

Andy: „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Schülersprecherinnen und Schülersprechern, das Schulleben so angenehm, wie möglich zu gestalten. Mit etwas Spaß und Abwechslung, bin ich der Überzeugung, dass wir alle gemeinsam gut durchs Abi kommen. Und natürlich auch die Lehrer bisschen zu nerven (Anmerkung der Redaktion: 😈).“

Wie findest du deine Tätigkeit als Schülersprecher:in bis jetzt?

Marie: „Seeehr cool, es macht mir richtig viel Spaß, bei den Aktionen mit dabei zu sein. Zudem ist das komplette SMV-Team einfach sooo herzlich und engagiert. Danke schön.“

Michele: „Gut? Haha, macht Spaß. Ist natürlich auch anstrengend, aber es macht Spaß. ‚Aus großer Macht folgt große Verantwortung‘.“

Steven: „Es gibt immer viel zu tun und zu planen, und das macht mir oft auch sehr viel Spaß. Es ist auf jeden Fall anstrengender als ich gedacht habe.“

Andy: „Das kann ich nur bestätigen.“

Was gefällt dir an unserer Schule?

Marie: „Mega Mitschüler, liebenswerte Lehrer, sympathische Schulleitung, hammer Hausmeister, super Schulgemeinschaft.“

Michele: „Ich liebe an unserer Schule dieses Familiäre. Vielleicht kann ich da auch nur von mir reden, aber ich liebe es, wie gemeinschaftlich hier alles ist. Es macht das Schulleben so viel einfacher, wenn man sich ein bisschen in den Schulalltag ‚integriert‘. Außerdem mag ich die Architektur der Schule. Man trifft sich halt immer in der Mitte, das ist schon cool gemacht.“

Steven: „Es gibt nichts Konkretes das ich hervorheben kann. Die Lehrerinnen und Lehrer sind alle gut und wollen dich voranbringen und dir helfen. Die Schüler können sich in der Pause mit Freunden treffen und Tischtennis, Fußball, Basketball und so weiter miteinander spielen. Alle Klassenzimmer sind modern eingerichtet, verglichen mit anderen Schulen.“

Andy: „Ich liebe die Diversität, die wir an unserer Schule haben. Und sind wir mal ganz ehrlich, rein optisch ist die Schule top. Auch wenn hin und wieder mal das Wlan oder die Technik spinnt, sind wir echt gut ausgestattet im Vergleich zu anderen Schulen. Und wir haben auch echt ein paar coole Lehrerinnen und Lehrer! Grüße gehen raus an Frau Dahab, Herrn Nawrath (aka Monty), Frau Binner und so weiter…“

Was gefällt dir nicht so sehr an unserer Schule?

Marie: „Da fällt mir ehrlich gesagt, so direkt, nicht wirklich etwas ein. Ich finde es nur schade, dass es eigentlich unmöglich ist, jeden Schüler persönlich zu kennen, weil wir halt mittlerweile so viele Schüler sind.“

Michele: „Nicht so gefällt mir Corona. Wir werden doch schon sehr eingeschränkt dadurch. Viele von euch kennen die Schule ja nicht mal ohne Corona. Da hatte ich noch das Glück der Vorklasse, wo ich wenigstens ein Jahr ’normal‘ genießen konnte. Man versucht mit dem Virus zu leben, aber es ist natürlich auch für den Schulalltag anstrengend und wie gesagt schränkt uns auch einfach in der Umsetzung von Aktionen ein. Beispielsweise am Weihnachtsaktionstag letztes Jahr.“

Steven: „Ich bin mit unserer Schule im Allgemeinen schon sehr zufrieden und kann nichts wirklich Negatives dazu sagen.“

Andy: „Hm, da müsste ich echt lang überlegen, weil es tatsächlich nichts Großartiges gibt, was ich nicht mag. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Schüler bei den Aktionen mitmachen – man ist nur einmal jung, aber das ist echt nur Meckern auf höchstem Niveau.“

Was möchtest du deinen Mitschüler:innen sagen?

Marie: „Danke schön. Vielen Dank, dass einige von euch jetzt schon so tatkräftig und motiviert die SMV mit ihren Ideen und ihrer Kreativität bereichern, es dürfen natürlich gerne noch mehr mit dazukommen, wir freuen uns immer über Zuwachs. Bis bald und danke, dass es euch gibt.“

Michele: „Versucht durchzuhalten. Ich weiß, wie anstrengend das hier alles sein kann und wie kräftezehrend es teilweise auch ist und Corona ist da sicherlich kein Helfer, aber ihr seid nicht ohne Grund hier und ihr könnt alles erreichen, wenn ihr nicht aufgebt und an euch glaubt. Die Genugtuung kommt am Ende, wenn ihr euer Zeugnis in der Hand haltet, glaubt mir. Danke fürs Vertrauen! Falls ihr Wünsche oder Anregungen habt, bitte meldet euch gerne bei uns! Ihr seid immer willkommen.“

Steven: „Ich würde jeden bitten, respektvoll miteinander umzugehen und keinen zu benachteiligen. Und respektiert die Lehrerinnen und Lehrer, sie geben sich viel Mühe, um euch zu helfen.“

Andy: „Zu aller erst, vielen, vielen Dank, dass ihr mich gewählt habt, habe wirklich nicht damit gerechnet, vor allem nicht mit dem 1. Platz – Wow. Ich hoffe, ich kann euch das Schulleben insoweit verschönern, dass ihr nicht mit schlechten, sondern mit schönen und unvergesslichen Erinnerungen aus der Schule geht – und hoffentlich, mit bestandenem Abi. Lasst uns gemeinsam dieses Schuljahr rocken und den Lehrerinnen und Lehrern zeigen, dass WIR der ‚geilste Jahrgang‘ sind (Anmerkung der Redaktion: 🎉✌🏽).

Zum Abschluss an dieser Stelle: Wenn auch du dich engagieren möchtest und Lust hast, das Schulleben mitzugestalten, dann komm in die SMV und hilf uns dabei. Wir freuen uns auf euch!“

Interview: Julia P.

Hilfsaktion zu Weihnachten: 90 Geschenke mit ganz viel Herz!

Auch dieses Jahr hat die FOSBOS Friedberg erfolgreich an der Aktion “Geschenke mit Herz” teilgenommen.

Wie jedes Jahr wurden die Klassen aufgefordert, ein Paket zusammenzustellen, welches als Geschenk verpackt und mit nützlichen Utensilien gefüllt wird. So konnten innerhalb von zwei Wochen 90 Geschenke für bedürftige Kinder gesammelt werden. Die Schülermitverantwortung sagt: DANKE!

Die SMV der FOSBOS Friedberg freut sich über das Engagement ihrer Mitschüler:innen.
Eine Palette voller Päckchen kam 2021 bei der Aktion „Geschenke mit Herz“ zusammen.

Vor allem in Zeiten der Pandemie, in der wir auf Solidarität in den verschiedensten Bereichen angewiesen sind, ist es unglaublich schön zu sehen, was die FOSBOS Friedberg in Gemeinschaft erreichen kann.

“Die Familien der Kinder, die [die Päcken der Organisation] erhalten, wurden besonders hart von den Corona-Lockdowns betroffen. Viele haben ihr Einkommen verloren und stehen vor dem Nichts. Den Kindern besonders in diesen Zeiten eine Freude machen zu können, ist uns ein ganz besonderes Herzensanliegen”, so ein Sprecher der Hilfsorganisation „humedica“.

Text: Michele H.

„Bombe!“ – FOS Friedberg inszeniert Stück über Integration

Schon einmal über einen Besuch unseres Schultheaters nachgedacht?

Ihr denkt zur FOS Friedberg geht man nur, um zu lernen? Falsch gedacht! Dort wird euch richtig was geboten. Ihr könnt euch bei der SMV, bei den Sanitätern oder der Schülerzeitung engagieren. Oder ihr gehört zu den ganz kreativen Köpfen, dann seid ihr beim Theater genau richtig, da wird immer eine zusätzliche „Rampensau“ gesucht. Jemand, der vor Publikum den Schritt auf die Bühne wagt.

Dieses Jahr bringen wir im Rahmen der Seminararbeit das Stück „BOMBE!“ auf die Bühne. Die Schauspieler:innen sind schon fleißig am Proben und die Kreativabteilung geht schon verschiedenste Versionen für das Bühnenbild durch. Geplant ist eine Aufführung Ende März, wenn Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Über den Kartenvorverkauf und dem genauen Ablauf informieren wir euch natürlich rechtzeitig.

Noch befinden sich die Proben für das Stück „Bombe!“ in einer frühen Phase.

„BOMBE!“ ist ein Stück der Autoren Abdul Abbasi und Philipp Löhle. Hier bringen wir euch das Leben des Syrers Abdul näher, beziehungsweise schildern seine Ankunft und seine Integration in Deutschland, welche nicht ganz so reibungslos abläuft. In dem eigentlich ernsten Stück garantieren wir euch trotzdem lustige Momente und einen unterhaltsamen Abend.

Einige Lacher gibt es auf jeden Fall auch immer in den Proben, die den Montag als Wochenanfang nicht ganz so schrecklich machen und eineinhalb Stunden Spaß pro Tag garantieren. Das Theaterteam aus 13 Leuten arbeitet stets engagiert und motiviert unter der unermüdlichen Leitung von Frau Seemiller, die aus den manchmal auch etwas verrückten Ideen zur Umsetzung des Stücks, immer etwas Brauchbares und Umsetzbares rausholt.

Theater-Lehrerin Frau Seemiller unterstützt die Schüler:innen bei der Inszenierung von „Bombe!“.

Für einige der „Theaterleute“ ist es das erste Mal, an solche einem Arbeitsprozess mitzuwirken, was es aber auch umso interessanter und aufregender macht zu sehen, wie sich das Stück aus dem Skript zur Live-Aufführung entwickelt.

Also, da soll nochmal einer sagen an unserer Schule wird euch nix geboten.
Wir hören uns das nächste Mal, wenn wir weitere Neuigkeiten haben.

Text: Lena M., Charlotte A.

„Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten“? Integration von Personen mit Behinderung im Schulalltag

Einkaufen gehen, ein Arztbesuch oder auch nur ein Spaziergang durch die Stadt – für Menschen mit einer Behinderung bedeuten diese Alltagssituationen oft Hindernisse und Mehraufwand. Der direkte Weg wird durch Bordsteinkanten und Treppen versperrt, die Toilettentüre ist zu schmal für den Rollstuhl, die Durchsagen am Bahnsteig werden nur verbal durchgegeben und vielleicht überhört, Bürgersteigmarkierungen für Blinde hören auf einmal auf…

Die Mehrheitsgesellschaft ist sich vielem hiervon oftmals nicht bewusst, es scheint, als sei unsere Welt primär für gesunde Menschen ausgelegt. Dadurch schließen wir viele Menschen allerdings aus unserem Alltag aus.

In Paragraph 1 der UN-Behindertenrechtskonvention ist der Zweck festgehalten:

„Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern.“

Das bedeutet unter anderem, eine Regelschule besuchen zu können. Um dies zu erreichen, ist es manchmal nötig Hilfe zu haben. Und dennoch – oft werden Schüler:innen mit Behinderung immer noch benachteiligt. Wie sieht es in diesem Hinblick an der FOS/BOS Friedberg aus?

Ich habe mich dazu mit einer Mitschülerin aus der 12. Klasse unterhalten. Johanna hat eine Hörbehinderung und hat mir Fragen zu ihrem Alltag an unserer Schule beantwortet.

Johanna meint, dass sie im Schulalltag nicht ernsthaft beeinträchtigt wird. Es gibt jedoch Situationen, die ihr Probleme bereiten:

  • Unterhaltungen hinter ihr oder laute Hintergrundgeräusche lassen sie dem Unterrichtsgespräch schlecht folgen, da diese es ihr schwerer machen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Im Alltag macht es ihr in Zeiten der Pandemie die Maske nicht immer einfach. Jeder kennt es, wenn man die Person gegenüber durch die Maske nicht versteht und man noch nicht mal Lippenlesen kann, dies ist natürlich auch für Johanna ein Problem.

Sie wünscht sich von ihren Mitmenschen:

  • Dass sie sich daran erinnern, dass sie rücksichtsvoll handeln und ihr helfen, indem es kein Getuschel oder andere Hintergrundgeräusche gibt.
  • Verständnis, wenn sie nicht auf Anhieb alles versteht
  • Bei Fragen, direkt auf sie zugehen und nicht hinter ihrem Rücken reden. Die meisten Betroffenen, so Johanna, haben kein Problem damit, euch Fragen zu beantworten und werden euch auch wissen lassen, wenn sie eine Frage nicht beantworten wollen.

Also lasst uns alle offener miteinander sprechen und Verständnis zeigen, wenn jemand etwas aufgrund von einer Beeinträchtigung nicht auf Anhieb hinbekommt und Hilfe benötigt.

Solltet ihr mehr zum Thema Inklusion und Teilhabe wissen wollen, so findet ihr weitere Informationen auf folgenden Webseiten:

https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf

https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion/inklusion-schule

Wir danken Johanna für ihre Zeit und ihre Offenheit und hoffen, unser Zusammenleben an der FOS/BOS Friedberg durch diese Aufklärungsarbeit etwas zu vereinfachen!

Text: Charlotte A.

Gedanken fließen ohne Punkt und Komma

Gedanken, die fließen ohne Punkt und Komma
bei jedem individuell und teilweise sehr originell –
ach könnt man sie doch selber lesen,
das wär bestimmt zum Schießen,
kann aber auch verletzen und entfremden,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

So bringen Sie neben Freud auch Kummer,
denn einmal nicht gedacht und ein unschönes Wort gebracht,
an die falsche Person gerichtet die Gefühle nicht bedacht.
Und so wird unser Recht & Privileg auf freie Gedanken
schnell mal eben zu Schranken für die anderen,
das ist das Leid der Schwachen.
Die sich nicht zu verteidigen wissen,
oder doch die Gefühle der anderen achten?
Mann weiß es nicht, denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Daher ist die Moral jeder Person individuell,
doch lassen sich Verbündete und Gleichgesinnte finden,
deren Gedanken sich verbinden und Gruppierungen bilden –
je nach Kreativität kann sich das zum Positiven wenden
oder auch ausgrenzen.
Rassismus kann schmerzen.
Vielfalt und Toleranz man will danach leben,
aber oft schafft man`s nicht ganz.
Es hilft nur aufzuklären und darüber zu reden.
Also statt passiv zu bleiben, aktiv zu werden!
Und die Gedanken der anderen zu leiten, aber ohne zu streiten,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Dabei ist wichtig, immer objektiv zu bleiben,
nicht zu richten oder zu zwingen, die Meinung anderer zu akzeptieren,
sondern über Diversität zu diskutieren.
Wir werden nicht über Nacht die Welt verändern,
doch ist es wichtig, als Vorbild zu fungieren
und den Grundstein zu legen, sodass andere kapieren:
Rassismus geht gar nicht, Akzeptanz und Vielfalt sollen existieren!
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Drum ist`s wichtig etwas zu wagen und zu sagen,
statt blind einer Konformität zu folgen
und Problemen in deiner Gruppe Aufmerksamkeit zu zollen,
die Stimme zu erheben und so die Welt lässt erbeben.
Kann aber auch in ganz kleinen Schritten geschehen.
Ein Wort, ein Rat, zweifle nicht, sondern schreite zur Tat.
Kann ja sein, dass einer Scheuklappen hat,
nicht mit Absicht aber von der Gesellschaft verpasst.
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

In der Geschichte – wir haben`s gesehen –
kommt`s schnell mal zu ` nem Missverstehen,
nicht jeder kann die Gedanken eines anderen nachvollziehen.
Das führte zur Einteilung in Rassen und Klassen,
hätten wir`s doch einfach gelassen,
aber nein, denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Sind wir denn jetzt so viel besser?
Generationen später liefern wir und immer noch gegenseitig ans Messer.
Sind`s vielleicht nicht mehr die Rassen und Klassen,
aber es entstehen immer wieder neue Themen
und so gesehen, komm ich nicht drum hin euch zu bitten,
euch ein Herz zu nehmen
und die Toleranz nicht außer Acht zu lassen,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Leben wir doch in einem privilegierten Land, das wir erhalten wollen
und nicht zerstören,
d `rum ist es wichtig anderen zu zuhören
und so die Scheuklappen zu verlieren
und nicht verloren durch den Tag zu irren,
denn nur so können wir wirken
gegen Rassismus, Diskriminierung
und dann wird auch Vielfalt entstehen.
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Drum lasst uns die Gedanken nicht halten,
denn nur so können wir weiten
der Leute Horizont!

Text: Lena M.

Auf Wiedersehen, Herr Reichel! Unser Konrektor verlässt die Schule Richtung ISB

Wenn ihr als Schülerinnen und Schüler in nächster Zeit mal das Sekretariat der Beruflichen Oberschule Friedberg aufsuchen solltet, dann wird euch auffallen, dass es leerer geworden ist – nicht räumlich gesehen – da ist alles noch so, wie es auch vorher war – doch trotzdem fehlt etwas oder besser gesagt, jemand. Unser mittlerweile ehemaliger Konrektor Phillip Reichel ist nämlich seit dem 1. Oktober 2021 offiziell nicht mehr an unserer Schule tätig. Warum er die Schule verlässt, wohin es ihn beruflich zieht und was er hier am meisten vermissen wird, erfahrt ihr hier in diesem Artikel.

Herr Reichel trat vor etwa zwei Jahren als sozusagen rechte Hand von Frau Scroggie in unserer Schulgemeinschaft ein. Gleich am Anfang durfte er auch sofort erfahren, was er später hier am meisten zu schätzen wusste: Das Kollegium. Es sei aufgeschlossen gewesen und würde „neues Personal super aufnehmen“, schwärmt Reichel. Als Beispiel nannte er, dass der Freitag unter der Lehrerschaft als „Freutag“ bekannt ist, an dem es Brotzeit gibt und, wenn eine Lehrkraft Geburtstag hat, auch immer Kuchen. Aber auch die „Kolleg:innenhütte“ am Anfang des Schuljahres schweißt laut dem scheidenden Schulleiter das mittlerweile recht große Kollegium zusammen. Für Herr Reichel war es hier „privat und beruflich sehr schön“.

Aber warum verlässt er uns dann? Nun, es gab eine freie Stelle beim Institut für Schulqualität und Bildungsforschung als „Abteilungsleiter der Grundsatzabteilung“ . Phillip Reichel wurde zwar nicht persönlich für die Stelle angefragt – sie wurde frei ausgeschrieben – allerdings wurde er von Mitarbeiter:innen des ISB direkt auf die Stelle aufmerksam gemacht. Natürlich hatte er zunächst gezögert, sich zu bewerben – nichtsdestotrotz wusste er aber auch, was für eine riesige Chance diese Stelle für ihn sein würde.

Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung ist eine bayerische Einrichtung, die im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums zur qualitativen Verbesserung des Schulwesens in Bayern beitragen soll. Unser Ex-Konrektor arbeitete von 2012 bis 2017 bereits im Kultusministerium. Allerdings hat ihm das damals tatsächlich nicht sonderlich gefallen. „Man hat immer nur die schlechten Nachrichten bekommen“, blickt Reichel auf die Zeit zurück. Da erhofft er sich schönere Aufgaben beim ISB. Er habe vor, eingeschlafene Projekte wieder zu beleben – vor allem aber internationale Projekte. Zum Beispiel den Amerika-Austausch, der Ende 2020 schon stattfinden hätte sollen. Auf seinem neuen Posten will er „Hoffnung ins Land bringen“ und „Lockerheit verbreiten“. Herr Reichel ist sich sicher: „Schüler haben mehr auf dem Kasten, als man ihnen zutrat“. Dieser Gedanke war übrigens ursprünglich auch der Grund, warum er an Beruflichen Schulen unterrichten wollte.

Und bei uns hat er seine Rolle genossen. Gleich am Anfang wurde er mit dem Weihnachtsaktionstag begrüßt, auch, wenn kurz darauf Corona folgte. Tatsächlich hat Herr Reichel auf unserer Schule gerade einmal einen Monat von zwei Jahren ohne Coronaregeln erleben dürfen. Und trotzdem: Die Zeit hier hat ihn auch persönlich weitergebracht. Früher war er jemand, der Aufgaben einfach auf sich genommen hatte. Doch hier – und das nicht zuletzt dank unserer Rektorin – hat er gelernt, die ihm verfügbaren Ressourcen qualitativ auf verschiedene Kräfte zu verteilen. Nein, Corona hat ihn nicht gebremst. Er hat durch die Zusammenarbeit mit der Schulleitung Führungserfahrung sammeln dürfen. Die beiden waren ein super Team. „Alles, was einmal angepackt wurde, wurde zu Ende gebracht“, resümiert Reichel. Auch blickt er glücklich auf den Abistreich letztes Jahr zurück, als die vielen Luftballons die Aula schmückten. Bei seiner kleinsten Tochter ist die Schule seither als „Luftballonschule“ bekannt.

Auf die Frage, mit welchem Gefühl er unsere Schule verlassen wird, antwortete er: „ganz ehrlich – Trauer“. Seitdem sein Abschied bekannt wurde, hatte er bereits einige Geschenke bekommen und einen Tag vor seinem letzten Arbeitstag, während einer Lehrer:innenkonferenz, wurde er mit einem „traurigen Lied“ innerhalb des Kollegiums verabschiedet. Frau Scroggie saß am Klavier und Frau Rademaker spielte die Querflöte. „Da kommen schon mal die Tränen“, so Reichel.

Er wird unsere Schule nicht vergessen, auch wenn Herr Reichels beruflicher Weg bereits sehr kurvenreich war und vermutlich noch sein wird. Angefangen hat er an einer Berufsfachschule in der Oberpfalz. Bisher war er „alle 5 Jahren wo anders.“ Auf die Frage, ob dies so weitergehen würde, antwortete er: „Ich hoffe nicht!“ Andererseits liegen ihm noch gute 25 bis 30 Dienstjahre bevor und in dieser Zeit kommt nach eigenen Angaben noch „mindestens eine Stelle“. Vom Dienstgrad gibt es allerdings nach oben nichts mehr, was für unseren ehemaligen Konrektor noch von Interesse wäre.

Ich denke, wir können im Namen der gesamten Schulfamilie reden, wenn wir sagen, dass wir Ihre Arbeit, lieber Herr Reichel, hier an der Schule sehr geschätzt haben. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall alles Gute auf Ihrem weiteren beruflichen Weg!

Interview: Michele H., Thomas B.

Spitzenplatz für Lindner und die FDP: Die FOS/BOS Friedberg hat gewählt

Die Bundestagswahlen sind vorbei, Deutschland hat gewählt.

So gelingt der SPD mit dem Kanzlerkandiaten Olaf Scholz und 25,7% der Sprung an die Spitze. Knapp dahinter mit 24,1% beschert Armin Laschet der CDU/CSU das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten. Die Grünen und ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock schaffen es auf den dritten Platz mit 14,8% – Das beste Wahlergebnis der Partei, doch in der Kanzler:innenfrage ist Baerbock nicht mehr im Rennen. Christian Lindner mit seiner FDP schafft es auf 11,5% und kommt bei den Erstwähler:innen prozentual sogar auf einen Spitzenplatz. 

Doch auch die FOSBOS Friedberg hat es sich nicht nehmen lassen, den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre zwei Kreuze machen zu können. Dabei war das Alter und die Staatsangehörigkeit egal. 

Ziel dieser „Juniorwahl“ war es, einen Vergleich zur deutschlandweiten Bundestagswahl (BTW) ziehen zu können. Wie also hat die Schule abgestimmt?

Zuerst allerdings die vorläufigen Auszählungen und Hochrechnungen der BTW:

Die Wahlbeteiligung an der Schule lag bei 92,8% – also eine durchaus repräsentative Wahl.

Interessant ist, dass die Auszählung der Zweitstimmen ergeben hat, dass Christian Lindner als Parteichef seiner liberalen Partei insgesamt mit 23,6% auf Platz 1 gekommen ist. Mit mehr als 10% Unterschied zur Bundestagswahl ein ganz klares Ergebnis. Auf dem zweiten Platz liegen die Grünen mit 17,8%. Ein nicht allzu großer prozentualer Unterschied hätte in der Regierungsfrage in der richtigen Bundestagswahl allerdings durchaus etwas geändert. Die Union sowie die SPD liegen mit großem Abstand auf den hinteren Plätzen und sind mit ungefähr 13% doch weit unter dem vorläufigen Ergebnis der BTW.

Ebenfalls relevant ist, dass bei der schulinternen Wahl „Die PARTEI“ in den Bundestag ziehen würde. Mit 6,4% liegen die Politiker:innen sogar vor den Linken (5,4%) und über der „5%-Hürde“ und wären ab sofort im Bundestag vertreten.   Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl künftig nicht mehr im Bundestag sitzen würde. Schüler:innen haben die blaue Partei nur zu 3,5% gewählt. Ein sehr großer Unterschied im Vergleich zu den 10,8%, die aus der deutschen Bevölkerung an diese Partei gegangen sind. 

Bei den Erststimmen setzte sich Matthias Krause, Kandidat der FDP im Wahlkreis Augsburg-Land, mit 170 Stimmen knapp gegen den „Grünen“ Stefan Lindauer durch (167 Stimmen). Es folgen Hansjörg Durz (CSU, 141 Stimmen) und Heike Heubach (SPD, 112 Stimmen).

Die Schulwahl geht zwar in eine andere Richtung als die Bundestagswahl, bei der Frage der Regierungsbildung würde man sich allerdings nicht viel nehmen. Für eine Gelb/Grün-geführte Regierung würde es prozentual nicht reichen, für eine „GroKo“ allerdings erst recht nicht. Dies kann man durchaus als klares Zeichen gegen die beiden Volksparteien verstehen und doch würde selbst bei unserer Wahl eine Regierung mit Beteiligung von CDU/CSU oder SPD in Frage kommen. Also entweder „Jamaika“ oder „Ampel“. Der neue Bundeskanzler würde nach unseren Auszählungen aber Christian Lindner heißen und das ist durchaus ein sehr interessanter Gedanke.

Nach einem nervenaufreibenden Wahlkampf, mit unangebrachten Lachern in Krisengebieten, Plagiatsvorwürfen und Finanzskandalen ist die Wahl dann nun doch vorbei. Worüber wir uns an der Schule allerdings keine Sorgen machen müssen, sind die bereits erwähnten Koalitionsverhandlungen. Die werden die nächsten Wochen mit der Möglichkeit einer „Ampel“ (FDP, Grüne, SPD), „Jamaika“ (FDP, Grüne, Union) oder doch wieder einer „GroKo“ (Union, SPD) noch ziemlich bedeutend. Auch wer nun Kanzler wird, steht – anders als bei uns – noch in den Sternen. Die ersten Sondierungsgespräche zwischen FDP und Grünen laufen bereits. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Angela Merkel eine 17. Neujahresansprache halten wird. Schade, dabei hatte sie sich sicherlich schon auf ihre viele kommende freie Zeit gefreut.

So oder so, die nächste Regierung und der damit verbundene nächste Kanzler hat einige schwierige Aufgaben zu meistern. Wir werden sicherlich schon sehr bald sehen, wer uns durch die größten Krisen manövrieren wird.

Kommentar:

Dass die FDP an der Schule auf Platz 1 ist, ist keine sonderliche Überraschung. Christian Lindner geht mit Memes in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Allerdings auch das wofür die Partei steht, nämlich Zukunftsdenken, Innovation ohne wirtschaftliche Verluste (besonders im Bezug auf die Klimakrise) und Digitalisierung sind Themen, die junge Menschen ansprechen – ganz einfach, weil diese die letzten Jahre unter der „GroKo“ auf der Strecke geblieben sind.

Außerdem hatten viele bei der Frage wer der/die nächste Kanzler:in sein würde, immer wieder von einer Entscheidung zwischen “Pest und Cholera” gesprochen. Nicht besonders vorteilhaft waren die Fehler, die sich die einen oder anderen während dem Wahlkampf geleistet haben. Für viele jüngere Wahlberechtigte war deshalb ein Ausweichen auf die „kleineren“ Parteien durchaus eine Möglichkeit.

Dass die Grünen bei der Juniorwahl auf den zweiten Platz gekommen sind, ist ein klares Signal – Steht diese Partei doch zentral für den Klimaschutz. Der internationale Klimastreik zwei Tage vor der Wahl hat nochmal verdeutlicht, wie wichtig das für so unglaublich viele Leute ist.

Junge Menschen wollen und sind bereit für Veränderung und das hat nicht nur die Wahl an unserer Schule gezeigt. In der Zeit während dem Wahlkampf durfte ich erleben, dass diese Ergebnisse nicht einfach aus „Jux und Tolerei“ entstehen. Die junge Generation beschäftigt sich mit der Politik und hat meist fundierte Argumente, die für oder gegen eine Entscheidung der Parteien spricht. Es ist erstaunlich, dass die Entscheidung der ü60-Jährigen, die immer noch häufig für die CSU/CDU stimmen in keinem Verhältnis dazu steht, was die jungen Menschen wirklich wollen. Viel zu dieser Meinung beigetragen haben bei den Jüngeren sicherlich auch die Videos von Rezo und der unprofessionellen Umgang der CDU/CSU damit. So spricht der Verkehrsminister Scheuer im Gespräch mit Maischberger davon, dass er „den Jungen nicht ernst nehmen kann“.

Es erschreckt mich zudem, dass die älteren Generationen in wichtigen Fragen (wie zum Beispiel beim Klimawandel) ein klares “Weiter so” signalisieren, indem sie die Parteien, die nicht bereit für eine Veränderung sind, auch weiterhin wählen. (Weil: „hab‘ die schon immer gewählt.“) Dabei betreffen die Folgen und Auswirkungen genau diese Generationen häufig wenig bis gar nicht. Ja, jede:r hat eine Stimme die man bei der Wahl auch bitte nutzen sollte und vor allem bei dieser Wahl war es unglaublich schwer, seine beiden Kreuze zu machen und ja, wir stecken in so viel mehr Themen drin, die nicht unbedingt leicht zu meistern sein werden – Mit Corona will ich gar nicht erst anfangen. Allerdings ist das Wahlergebnis ein großer Mittelfinger an die  Menschen, die die letzten Wochen ganz klar gemacht haben, was wichtig für sie ist! Es ist ein Mittelfinger an die Generation, die so dringend eine Veränderung will und bei der richtigen Bundestagswahl leider noch zu jung zum wählen ist, um über die eigene Zukunft mitentscheiden zu können.

Jetzt kann man nur hoffen, dass die Koalitonsverhandlungen so schnell wie möglich über die Bühne gehen und im Interesse nicht nur der Jüngeren, sondern der gesamten Bevölkerung, eine nächste Regierung gebildet wird. 

Kommentar: Michele H.

Der Kommentar gibt Ansichten und Meinungen der Autorinnen wieder und ist keine redaktionelle Meinungsäußerung.

„Mit Abstand die Besten“: 🎊Highlights des Schuljahres 2020/21✨ an der FOS/BOS Friedberg

Jährlich stellen Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen einen Jahresbericht zusammen, in dem sie nicht nur über sich selbst allerhand preisgeben, sondern auch über die Schule und ihre Lehrkräfte . Jeder kennt diese Berichte und auch wie viel Spaß es bereitet, die Einträge zu erstellen.

Doch die Lehrerinnen und Lehrer hatten bis jetzt kaum Möglichkeiten, irgendwelche Kommentare über das Schuljahr zu hinterlassen. Das will die Schülerzeitung Friedo ab diesem Jahr ändern! Lasst uns mal betrachten, was ein paar Lehrerkräfte der FOS/BOS Friedberg zum Schuljahr 2020/21 zu sagen haben: Es folgen Antworten der befragten Lehrerinnen und Lehrer auf die Frage „Was war ihr Highlight dieses Schuljahres?“

Hr. Zink: „Mottowoche, da sich viele verkleidet haben.“

Hr. Fischer: „Schweineaugen sezieren mit der 13G. Es war das erste Mal, dass ich dies durchführen konnte und ich empfand dies als eine gute Erfahrung.“

Fr. Fritsch: „Es ist schön zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler, die gleichzeitig mit mir an die Schule kamen, jetzt ihr verdientes Abitur bekommen. Außerdem durfte ich dieses Schuljahr das erste Mal das Seminar machen und hatte viele witzige Momente in meiner Klassleitungs-Klasse. Ich bin auch stolz darauf, dass ich einige Schülerinnen und Schüler für Italienisch begeistern konnte, sodass sie sogar nach dem Abitur die Sprache vertiefen wollen.“

Hr. Hager: „Ein Schüler, der aus Verzweiflung am Aufgeben war, wird im Laufe des Schuljahres zu einem der Besten.“

Hr. Goj: „Ich war überrascht, wie gut der Wechselunterricht funktioniert hat. Da war ich ein bisschen zu pessimistisch am Anfang.“

Hr. Riegel: „Meine Schülerinnen und Schüler haben in Geschichte Blogeinträge zum Thema ,Heimatvertriebene und die große Flucht zu Ende des Zweiten Weltkrieges’ erstellt. Es war schön zu sehen, dass viele auch auf eigene Faust privat in den Familien recherchiert und zum Teil auch Zeitzeugengespräche geführt haben.“

Zurück zur Normalität? Covid-Tests an bayerischen Schulen

An bayerischen Schulen werden seit guten sechs Wochen von Schülerinnen und Schülern regelmäßige Covid-Selbsttests durchgeführt. Davon betroffen sind alle Schularten – von der Grundschule bis zu weiterführenden Schulen. Die Idee dahinter ist, Infektionen frühzeitig zu erkennen, sodass Ansteckungen verhindert und die Normalität langsam in die Schulhäuser zurückkehren kann.

Nach der Ankündigung, es solle Schnelltests auch an Schulen geben, herrschte große Verunsicherung seitens von Schüler*innen, Lehrer*innen, aber auch Eltern und Erziehungsberechtigten. Jede Partei hatte dabei andere Bedenken, Fragen und Sorgen, ausgelöst von diesen Schnelltests. Gerade Eltern von jüngeren Kindern hatten Sorge, ihre Mädchen und Buben seien noch gar nicht in der Lage, sich ein Stäbchen in die Nase zu führen, um eine Probe für die Pufferlösung zu entnehmen und diese dann auf den Teststreifen zu träufeln. Diese Bedenken waren und sind durchaus nachvollziehbar.

Genauso ist ebenfalls die teilweise Überforderung seitens der Lehrerkollegien und Schulleitungen verständlich gewesen. Für eine solche Testung sind Lehrkräfte nun einmal nicht ausgebildet worden. Außerdem bedeutet es zusätzliche Arbeit und Verantwortung. Und dann war da noch die Frage, was mit Schüler*innen passiert deren Test positiv ausgefallen war. Lange herrschte Unklarheit (vor allem unter den Schüler*innen) über die Regelungen, die gelten, da aus Sicht der Heranwachsenden meist zu wenig über die aktuellen Beschlüsse und Regelungen gesprochen und diskutiert wurde. Meist waren die aktuell geltenden Regeln auch seitens der politischen Entscheidungsträger wenig transparent, sodass man sie schlecht nachvollziehen konnte.

Nun, nach ein paar Wochen, kann man durchaus sagen, dass sich eine Routine entwickelt hat. Man hat sich an dieses Prozedere gewöhnt. Nachdem es zuerst zu einem großen, logistischen Aufwand kam und die Beteiligten erst einmal den Ablauf lernen mussten (was häufig mit Hilfe eines Videos des jeweiligen Test-Herstellers geschah), hat sich alles aber eigentlich gut eingependelt.

Ein typischer Ablauf an einem Testtag sieht in der Regel so aus, dass die Lehrkraft die nötigen Test-Kits mit in das Klassenzimmer bringt, in dem sie in der ersten Stunde unterrichtet. Meistens verbringt man die ersten 15 Minuten damit, die Tests zu machen. Je nach Marke des Kits muss der Lehrer vor Beginn der Testung die Pufferlösung in die Röhrchen geben und an die Schüler*innen austeilen. Zusätzlich erhält jeder einen Teststreifen und ein Stäbchen für den Abstrich.

Hier kann man schon einen gravierenden Kritikpunkt feststellen, der sich bei Testungen im Schulgebäude kaum vermeiden lässt: Verlorengehen von wichtiger Unterrichtszeit. Dadurch, dass die Abstriche Zeit in Anspruch nehmen und während dem Unterricht vollzogen werden, wird diese Zeit nicht für wertvolle Lerninhalte genutzt.

Eine mögliche Verbesserungsoption könnte das Testen zuhause sein. Dies würde vorbeugen, dass wichtige Zeit für den Unterricht verloren geht, der bei dem diesjährigen hohen Stundenausfall definitiv Gold wert ist. Falls ein Test positiv ausfallen sollte, könnte sich der Betroffene auch direkt isolieren, ohne sich bereits im Schulhaus zu befinden und die Ansteckungswahrscheinlichkeit damit zu erhöhen.

Man kann allerdings sagen, dass Testungen an Schulen dazu beitragen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten dadurch nachvollziehbarer bleiben als ohne Schnelltests. Höherer Schutz kann ebenfalls gewährleistet werden. Natürlich gab es eine große Umstellung für alle Beteiligten, doch mittlerweile gehört es zum Alltag dazu, weshalb man versuchen sollte sich anzupassen. Denn gegen Vorschriften kann man wenig tun. Nichtsdestotrotz gibt es immer Verbesserungspotential und gerade bei einer neuartigen Pandemie wie dieser sollte man das Beste tun, um dieses Potential auszuschöpfen.

Kommentar: Johanna S.