„Bands, Bikini, Baggersee“: Südufer-Festival trotzt dem Regen

Unsere Autorin Nour Ghazi hat 2018 am Friedberger Südufer-Festival als „Volunteer“ mitgeholfen und für „friedo“ ihre Erfahrungen aufgeschrieben. Zum Line-Up des Festivals am Baggersee gehörten unter anderem die österreichische Band Granada und der Singer-Songwriter Oliver Gottwald (ehemals Anajo).

Nun ist es einmal vorbei mit dem Südufer-Festival. Die zweitägige Veranstaltung sorgte mit der Musik, den kulinarischen Angeboten und dem „Kreativ-Markt“ dafür, dass Besucher, Helfer und Veranstalter stets bei bester Laune blieben. So viel steht fest: Das Event an sich ist gewachsen. Allein dieses Jahr wurden über 70 freiwillige Helfer gebraucht. Am Freitag strömten die Besucher zum Festival am Friedberger Baggersee, um auf der Uferbühne unter anderem zur Rockmusik von Some Sprouts und dem Indie-Pop von Granada zu feiern und auf der Seebühne heizte „DJane“ Marcella den Besuchern ein – dadurch wurde dieser Bereich kurzerhand zu einer Tanzfläche im Grünen.

Neben der Musik standen viele andere Angebote zur Verfügung, die auch beliebt waren, wie zum Beispiel der „Kreativ-Markt“. „Bands, Bikini, Baggersee“ war das Motto in diesem Jahr. Nach einer Abkühlung im Baggersee hatten die Festival-Gäste noch die Möglichkeit sich an verschiedenen Getränkeständen zu erfrischen. Am Freitag kamen etwa 1600 Besucher an den Friedberger See. Das Festival ließ sich am Samstag vom Regen nicht abschrecken und fand trotzdem statt. Es drückte zwar die Besucherzahl auf 600, aber die Atmosphäre blieb entspannt und locker.

Das Südufer-Festival ist einzigartig: es ist ein Festival mit Spielplatz und Musik, was auch für die ganze Familie geeignet ist. Obwohl es bis Mitternacht weitergehen sollte, war für manche Besucher, die mit ihren Kindern da waren, schon früher Schluss. Auch für die Polizei gab es keine größeren Einsätze.

Ob nächstes Jahr das Südufer-Festival stattfinden wird, ist noch unklar, aber viele Besucher und „Volunteers“ wie ich, haben sich schon entschlossen, nächstes Jahr wieder mitzumachen.

Von unserer Autorin Nour Ghazi

Das Südufer-Festival kehrt zurück: Lokalhelden und tanzbarer Indie-Pop (Schuljahr 2017/2018)

Seit 2017 gibt es am Friedberger Baggersee das sogenannte ,,Südufer Festival“. Jetzt wird das Jugend-Festival am 20. und 21. Juli 2018 wiederholt – organisiert von der Stadt Friedberg und einer professionellen Veranstaltungsagentur. Die Stadt rechnet mit etwa 3000 Besuchern!

Unsere Schülerin Dominique Gregor von der FOS Friedberg wurde letztes Jahr über Kontakte zum Orga-Team des „Modular“ in Augsburg und einen Freund auf das Südufer-Festival aufmerksam und hilft seitdem aktiv mit. Im Gespräch mit „friedo“ berichtet sie, dass sie besonders für die Betreuung der freiwilligen Helfer zuständig ist, sie diese in ihre Aufgabenbereiche einteilt und besondere Wünsche berücksichtigt. Außerdem kümmert sie sich um den „Crewbereich“, so wie um Promo und Südufer-Merchandise und den Kartenverkauf, was der Schülerin großen Spaß bereitet.

Das Festival findet am kommenden Juli-Wochenende – eine Woche vor Ferienstart – statt. Die Tickets für das Südufer-Festival kann man online oder an den Vorverkaufsstellen erwerben, wobei ein Tages-Ticket 15,00€ und ein 2-Tages-Ticket 25,00€ kostet. Es wird unter anderem ein vielseitiges Speisen- und Getränkeangebot geben.

Auch für gute Stimmung ist gesorgt – so treten den ganzen Abend verschiedene Bands und Musiker auf, wie zum Beispiel der ehemalige Anajo-Frontmann Oliver Gottwald oder der Rapper Maeckes. Für Lokalkolorit sorgen der bayerische Hip Hopper BBou sowie die Lokalhelden von Cadet Carter aus Friedberg. Auch die österreichische Band Granada glänzt mit tanzbaren Indie-Pop. Einen Programm- und Lageplan kann man auf der Website des Festivals finden, so wie viele weitere Informationen.

Jetzt seid ihr dran! Besucht ihr das Südufer-Festival 2018? Auf welche Band freut ihr euch am meisten? Schreibt uns!

PS: Nächste Woche findet ihr auf unserem Blog eine Nachlese zum Südufer-Festival von unserer Autorin Nour, die selbst in der Festival-Crew arbeiten und Erfahrungen sammeln wird. Seid gespannt!

Von unserer Autorin Laura Steinacher

„Doch was kommt danach?“ – Berufsinformationstag der 11. Klassen an der FOS Friedberg (Schuljahr 2017/2018)

Langsam neigt sich das Schuljahr dem Ende zu und bereits nächstes Jahr machen wir unseren Abschluss. Doch was kommt danach? Um uns ein bisschen bei unserer Entscheidung zu unterstützen, hatte die Schule einen Informationstag über verschiedene Berufe und Überbrückungsmöglichkeiten organisiert. Es gab zahlreiche Optionen Vorträgen in allen möglichen Fachbereichen zu lauschen – wie zum Beispiel Technik oder Wirtschaft.

Anfangs hielten zwei Referentinnen der Hochschule Augsburg einen Vortrag und erzählten uns über die unterschiedlichsten Studiengänge, die bei ihnen absolviert werden können und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um diese antreten zu können. Nachdem sie ihren Teil beendet hatten, konnten sich die Schülerinnen und Schüler individuell eine andere Präsentation anhören. Ich persönlich habe mich für „Freiwilligendienste im In- und Ausland“ entschieden. Die Rednerin war eine junge Frau, die über mehrere Organisationen gesprochen hat, die so eine Möglichkeit anbieten. Außerdem hat sie ihre eigenen Erfahrungen mitgeteilt, die sie in einer Schule in Lettland gesammelt hat. Sie hat die Rede interessant gestaltet und uns auch miteinbezogen, was das Ganze nochmals gelungener machte. Danach fiel mir die Entscheidung, welchen Vortrag ich besuchen sollte, etwas schwerer, da ich mich für keinen besonders begeistern konnte. Ich habe mich schließlich für eine Referentin einer Berufsfachschule entschieden, die etwas über Ergo- und Physiotherapie erzählte. Und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war. Ich hatte eigentlich mit einer eher langweiligen Stunde gerechnet, doch das war nicht der Fall. Die Lehrerin hat mit so viel Begeisterung über ihren ehemaligen Beruf als Physiotherapeutin geredet, dass sie mich direkt damit angesteckt hat.

Anschließend habe ich mich auf den Weg zu der Präsentation über einige Überbrückungsmöglichkeiten im In- und Ausland gemacht, worauf ich mich am meisten gefreut habe, da ich auch vorhabe, nach meinem Abschluss einige Zeit in einem anderen Land zu verbringen. Die Referentin hat über einige Dinge gesprochen, die mich in meiner Entscheidung unterstützt haben. Sie hat nicht nur die positiven Aspekte so einer Erfahrung vermittelt, sondern auch die negativen erwähnt und einige Voraussetzungen für so eine Reise genannt. Zum Schluss habe ich mich für eine Rede von zwei ehemaligen Schülerinnen der FOS 13 im Sozialzweig entschieden, da ich ebenfalls diesen Ausbildungsbereich belege. Die jungen Frauen haben über ihre Erfahrungen gesprochen und etwas über ihre Seminararbeit erzählt. Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sich der Tag – zumindest für mich, gelohnt hat. Er hat mir geholfen, zumindest teilweise, einige meiner Entscheidungen für die Zukunft zu überdenken und auch andere Berufswege in Betracht zu ziehen, die ich zuvor nicht in Erwägung gezogen habe.

Wie habt ihr den Berufsinformationstag erlebt? Gibt es Verbesserungsvorschläge, Lob oder Kritik von eurer Seite? Schreibt uns!

Von unserer Autorin Selina Gabriel

WM-Fieber: Für ein Länderspiel nach Stockholm…

02.06.2018. Ich sitze auf meinem Platz in der „Friends Arena“ in Stockholm und denke darüber nach wie es dazu kam,dass ich jetzt hier bin. Seit mehreren Jahren bin ich bereits Fan der dänischen Fußballnationalmannschaft. Bereits letztes Jahr besuchte ich mit meiner Schwester ein Dänemark-Spiel in Kopenhagen. Damals war es das Jubiläumsspiel 25 Jahre nach dem Europameisterschaftssieg der Dänen. Doch dieses Mal ist es eine äußerst ungewöhnliche Geschichte.

Irgendwann im November 2017 entdeckte ich auf der Facebook-Seite der dänischen Fußballnationalmannschaft den Termin für ein Freundschaftsspiel der Dänen gegen die Nachbarn aus Schweden. Skandinavien-Derby! Scherzeshalber habe ich einen Screenshot davon meiner Schwester geschickt mit dem Kommentar „Da fahren wir hin, oder?“; als sie darauf mit „wieso nicht?“ antwortete, begannen auch schon unsere Planung für die Reise nach Stockholm. Und so sitze ich nun hier in der Sportarena in Stockholm und schaue mir das heiß umkämpfte Spiel Schweden-Dänemark an. Trotz guter Chancen für beide Teams endet das Spiel im mit 41.558 Zuschauern im leider nicht ausverkauften Stadion mit einem torlosen Unentschieden. Es war ein Spiel mit einer tollen Kulisse und vielen, sehr netten Fans beider Teams. Von Hass und überzogener Rivalität beim freundlichen Skandinavien-Derby keine Spur!

Übrigens: Dänemark hat bei der WM 2018 in Russland sein erstes Gruppenspiel gegen Peru mit 1:0 für sich entscheiden können. Schweden muss sich in Gruppe F unter anderem mit Deutschland und Südkorea messen.

Von unserer Autorin Steffi Mayr

Fasten im Ramadan: Eine Lektion in Geduld und Selbstbeherrschung

Menschen fasten schon seit langer Zeit. Dieses war auch im alten Ägypten bekannt. Fasten verbindet man in erster Linie mit Religion, aber heutzutage findet man auch therapeutisches Fasten. Menschen fasten aus unterschiedlichen Gründen.

Im Islam sind die Monate anders aufgeteilt, d.h. sie richten sich nach dem Mond. So ein „Mond-Monat“ ist durchschnittlich zwischen 29 und 30 Tage lang, die meisten uns hier bekannten Monate dauern aber meistens 30 oder 31 Tage. Deswegen verschiebt sich das islamische Jahr innerhalb „unseres Jahres“ und die Feiertage natürlich auch. Einer dieser Monate im Islam heißt „Ramadan“. In diesem Monat fasten die Muslime tagsüber. Nur nachts dürfen sie essen und trinken – von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nicht. Dabei machen Erwachsene und vor allem gesunde Menschen mit; Kinder noch nicht, damit sie selbst erleben wie arme Menschen auf der Welt leiden. Außerdem sollen sie dadurch Selbstbeherrschung und Geduld lernen.

Die wichtigsten Feste sind im Islam das „Zuckerfest“ und „Opferfest“. Weltweit feiern etwa 1,8 Milliarden Menschen diese Feste. Nach dreißig Fastentagen, wenn der neue Mond aufgeht, endet der Monat Ramadan und man bricht das Fasten durch das Zuckerfest – auch „Id al-Fitr“ oder im Türkischen „Şeker Bayramı“ genannt, ab. Eine Gemeinsamkeit, die allerdings bei jeder muslimischen Familie gefunden werden kann, ist es, die Leckereien selbst zu machen. Dafür bildet sich eine große Gemeinschaft aus Familien und Nachbarn und sie bereiten alles für den ersten Tag des Zuckerfestes vor.

Die wichtigste religiöse Pflicht am Fest des Fastenbrechens ist das Festgebet, das etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang stattfindet. Für dieses begibt man sich zu einer Freitagsmoschee oder zu einem offenen Gebetsplatz. In den drei Tagen, die das Fest dauert, trifft man sich meistens mit der Familie und Freunden, unternimmt etwas Schönes und jeder zieht sich neue Kleidungen an; selbst die Menschen, die sich diese nicht leisten können, denn sie werden mit Spenden des Zuckerfestes versorgt. Für Kinder gibt es einen zusätzlichen Bonus: neben den Süßigkeiten erhalten sie Geld oder Geschenke. Ein wunderbares Ambiente findet man in jedem Viertel wegen der geschmückten Straßen mit Lichtern und Luftballons. Vielfalt gibt es auf jeden Fall weltweit. Je nach Land unterscheiden sich die Rituale, trotzdem bleibt Ramadan und die Feste danach, heilig für jeden Moslem.

Von unseren Autorinnen Nour und Zahra

Nina Alff und die Macht der Bilder (Schuljahr 2017/2018)

Dritte Welt, Slum, Häuptling oder Hütte sind auf den ersten Blick normale Wörter, die wir auch im Alltag so verwenden. Assoziiert man sie jedoch mit dem Kontinent Afrika, bekommen sie auf einmal eine ganz andere, tiefere Bedeutung. Wie die Sprache und auch Bilder unser Denken formen, war das Thema des Vortrags von Nina Alff am 27. April 2018.

Alff ist Diplom-Geographin und pendelt häufig zwischen Deutschland und verschiedenen Ländern Afrikas. Als Entwicklungshelferin besuchte sie bereits Ruanda, Sambia und Malawi, Länder Westafrikas. Außerdem hatte sie einige Forschungsaufenthalte in Pakistan und Afghanistan. Dabei setzt sie sich für Geschlechtergerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für Frauen und Männer ein. Desweiteren kämpft sie gegen den unfairen Welthandel und stellt sich der Herausforderung der internationalen Zusammenarbeit im Zeitalter der Globalisierung.

Besonderen Wert legt Nina Alff auf eine reflektierte Verwendung des Begriffs „Afrika“. Viele Menschen sehen Afrika als Land und nicht als Kontinent. Jedoch ist dieser Kontinent so divers, so bunt und so unterschiedlich von West nach Ost und von Nord nach Süd, dass wir es tunlichst vermeiden sollten, von Dingen zu reden, die in „Afrika“ passieren – schlichtweg, zu pauschalisieren und zu allgemein. Denn das „eine Afrika“ gibt es so nicht. Afrika ist eine Verallgemeinerung und Generalisierung, die die europäische Gesellschaft zur Vereinfachung eingeführt hat. Man könnte es damit vergleichen, alle als Europäer bezeichnet und über einen Kamm geschert zu werden.

Als Einstieg in ihren Vortrag zeigte uns Frau Alff verschiedene Bilder einiger Werbekampagnen, welche Spendengelder für „Afrika“ sammeln. Dabei fiel auf, dass viele Bilder aus werbestrategischen Zwecken vor allem Kinder und Frauen in wüstenähnlichen Regionen vor Lehmhütten darstellen. Eben dies entspricht so in den meisten Fällen nicht der Realität, berichtet uns Nina Alff aus eigener Erfahrung. Die Frauen in den verschiedensten Ländern Afrikas sind oft sehr selbstbewusst und engagiert. Würden die USA und Europa die Subventionen (Lebensmittel, welche in vielen Teilen Afrikas zu günstigen Preisen angeboten werden) beenden, so ginge es der Wirtschaft in den Ländern Afrikas wieder besser und der eigene Markt würde gestärkt werden. Dadurch, dass die Menschen vor Ort, wie auch wir hier in Deutschland, lieber das billigste Produkt kaufen, bleiben Fischer und Kleinbauern häufig auf ihren Produkten sitzen. Dadurch können sie ihre Familien nicht mehr ernähren und sehen sich oft gezwungen, die gefährliche Reise nach Europa oder in die USA, in die Länder, die ihnen das eigene Überleben erschweren, aufzunehmen. In den Industrieländern erhoffen sie sich die Aussicht auf eine Arbeitsstelle, sodass sie ihre Familien in ihren Heimatländern ernähren können.

Im Laufe des Abends erhielten wir auch Einblicke in eine Kampagne, die mit Sprüchen und Symbolbildern wirbt. Nina Alff bezog ihre Zuschauer in ihren Vortrag mit ein. So sollten wir Situationen beschreiben, in welchen wir Werbung für Spenden nach „Afrika“ erlebt haben.  So sei laut Alff zum Beispiel der Slogan „Mit den 2 € die Sie jeden Morgen für Ihren Kaffee ausgeben, können Sie einem Kind in Afrika einen Tag das Überleben sichern.“ Eine besondere Taktik, da sie uns persönlich und in unserem Alltag anspricht.

Abschließend lässt sich sagen, dass Sprache unser Denken strukturiert und diesem einen wesentlichen Ausdruck verleiht. Die Macht der Bilder sollte auf keinen Fall unterschätzt verwendet werden.

Von unserer Autorin Nathalie Lehner

Fotowettbewerb: Die Tiere unserer Heimat (Schuljahr 2017/2018)

Auch beim diesjährigen Fotowettbewerb haben wieder viele Hobbyfotografen unserer Schule teilgenommen und ihre besten Tieraufnahmen eingereicht. Alle Bilder sind bereits entwickelt worden, hängen im Schulhaus aus und machen die FOS/BOS Friedberg etwas grüner.
Im Rahmen des Wettbewerbs zeigten Ina Poetter, Lydia Herrmann und Nathalie Römmelt bei starker Konkurrenz das schärfste Auge und knipsten die Siegerfotos.
Auf diesem Weg bedanke ich mich bei allen Teilnehmern für die faszinierenden Naturaufnahmen und beim Förderverein, der das Projekt „Fotowettbewerb“ finanziell unterstützt hat.

Ein Gastbeitrag von Bernhard Kinast

Das Praktikum: Der Gang auf die Glocke

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen in einem weiteren Text dieser Serie geschildert werden.

Als ich letztes Schuljahr vor der Wahl stand, wohin mich mein Pflegepraktikum führen sollte, wusste ich genau: es soll eine medizinische Einrichtung werden. Ich freute mich sehr darauf, da ich selbst schon des Öfteren als Patientin im Krankenhaus war und nun „das Leben hinter den Kulissen“ hautnah miterleben wollte.

Der erste Tag

Mein erster Arbeitstag begann damit sämtliche Formulare zu unterschreiben. Mit neuen Klamotten und einem Namensschild ging es dann auf die „Station“. Als Erstes wurde ich der Stationsleitung vorgestellt, danach machte ich mich auf und stellte  mich höflich bei allen anderen Mitarbeitern vor. Eine Schwester nahm sich mir an und zeigte mir im Schnelldurchgang alles Wichtige. Danach sollte ich selbstständig die Patienten versorgen, wenn jemand etwas braucht. Nun stand ich auf dem Korridor und war erst einmal auf mich alleine gestellt. Ich hatte natürlich Angst, ich könnte etwas falsch machen. Ich wusste ja noch noch nicht wirklich, was auf mich zukam.

Der erste Patient klingelte. Als ich das Zimmer betrat, fragte er, ob er nicht ein Glas Wasser bekommen könnte. Ich füllte sein Glas auf und wir unterhielten uns noch einen Moment. Damit war das Eis zwischen mir und zumindest einem der vielen Patienten im Krankenhaus glücklicherweise gebrochen. Und ich konnte mich voll auf meine Arbeit konzentrieren.

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Die erste Woche

Bereits am zweiten Arbeitstag durfte ich den Blutzucker der Patienten messen. Eine Schwester hatte mit gezeigt, wie das funktioniert und so ging ich mit meinem Gerät von Zimmer zu Zimmer und maß bei den Patienten den Wert des Blutes. So lernte ich perfekt die Patienten kennen und ich konnte mich überall vorstellen. Alles lief prima, mir machte das richtig Spaß!

Für den Rest der Woche entwickelte sich schon eine richtige Routine. Arbeitsbeginn war um 6:00 Uhr morgens. Nach der Übergabe von der Nachtschicht in die Frühschicht ging ich los, um die Patienten zu wiegen. Danach habe ich geholfen, die Patienten aufzurichten und zu waschen, beziehungsweise zu duschen. Diese Aufgabe musste bis zum Mittagessen erledigt sein, wobei zwischendurch noch das Frühstück stattfand. Nach dem Mittagessen wurde der Blutzucker gemessen und die Tablettenschachteln neu aufgefüllt. Während dieser Arbeiten musste ich immer „auf die Glocke gehen“ – das nennt man so, wenn ein Patient klingelt. Um 14:15 Uhr fand dann die Übergabe der Frühschicht an die Spätschicht statt. Nach der ersten sehr anstrengenden Woche freute ich mich dann doch wieder darauf, dass die Schule „erst“ um acht Uhr beginnt.

Die restlichen 6 Wochen

Neben den eben schon genannten Aufgaben kamen noch das Führen des Aufnahmegesprächs, verschiedene Botengänge und die Einweisung neuer Praktikanten hinzu. Natürlich steht in einem Krankenhaus vor allem die Hygiene im Vordergrund, weswegen ich in jeder freien Minute die Versorgungswägen auffüllte und putzte.

Ein cooles Erlebnis war es, als ich eine Patientin zur Herzkatheter-Untersuchung begleiten durfte. Der Arzt war sehr freundlich und hat mir erklärt, was da alles auf dem Bild zu sehen ist. Ein ebenfalls einschneidendes Erlebnis war die Sonografie eines Patienten. Die Schwester vor Ort erklärte mir, was man auf den Bildern markieren muss und ob der Patient gesund ist. Außerdem erfuhr ich, dass sie als MRTA (medizinisch-radiologisch-technische Assistentin) arbeitet. Das Berufsbild ließ mich auch nach der Praktikumszeit nicht mehr los. Nach der FOS möchte ich deswegen eine Ausbildung zur MRTA anstreben.

Insgesamt lässt sich sagen, dass mir das Praktikum sehr viele neue und interessante Erfahrungen über das Arbeitsleben, insbesondere im Krankenhaus, eingebracht hat.

Anonyme Autorin

Schiffsmodelle und laute Motoren: Lehrer und Schüler haben viel Gemeinsames

Wenn Schüler und Lehrer einander begegnen, scheint es so, als ob sie nur wenig über einander wissen und es viele Unterschiede zwischen ihnen gibt. Doch in der Realität sieht es anders aus – denn sie haben viele Gemeinsamkeiten. Diese können Freizeitaktivitäten oder auch gleiche Interessen sein. In diesem Fall, den ich euch präsentieren möchte, ist es die Liebe zu Technik.

Herr Schwegler ist ein Mathematik- und Technologielehrer unserer Schule, der sich in seiner Freizeit gerne mit dem Modellbau von motorisierten Flugzeugen, die er auch fliegen lässt, beschäftigt. Dieses Hobby hat seinen Anfang im Alter von 14 Jahren genommen, als sein Vater ihm das Segelflugmodell „Dandy“ gebaut hat. Als er 20 Jahre alt war, musste er aufhören, denn Flugzeuge mit Dieselmotoren waren sehr laut und brauchen einen großen Platz, um fliegen zu können. Was Herrn Schwegler sogar einmal in Schwierigkeiten mit der Polizei brachte. Allerdings führte er später sein Hobby auf ähnliche Weise fort. Er hat für das Modell „Easystar“ einen Elektromotor selbst gebaut und versucht so oft wie möglich dieses fliegen zu lassen. Dies verschafft ihm laut eigener Aussage Ruhe und Entspannung.

Aber nicht nur Lehrer haben solche faszinierenden Interessen, sondern auch Schüler – in unserem Fall, Stefanie Mayr aus einer unserer Technikklassen. Sie beschäftigt sich seit nun bereits sechs Jahren mit dem Plastikmodellbau. Angefangen hat sie im Jahr 2012 mit einem Modell des bekannten Transatlantikliners „Titanic“. Mittlerweile sind es 8 Flugzeuge, 12 Schiffe, 2 Schiffe mit Hafen geworden und zurzeit befinden sich zwei Schiffe im Bau. Ihre größten Modelle sind ca. 80 cm lang. Eines dieser Modelle ist das legendäre Überschallflugzeug „Concorde“ und das andere ist das Kreuzfahrtschiff „Queen Mary II“. Ihr bisher aufwendigstes Modellbauprojekt war der amerikanische Rekord Transatlantikliner „United States“.

Das echte Schiff wurde 1969 außer Dienst gestellt und rostet seitdem vor sich hin. So ist die „United States“ in ihrem verrosteten Zustand an ihrem Pier in Philadelphia zu bestaunen. Das Modell von Stefanie Mayr hatte eine Bauzeit von über einem Jahr benötigt. Ein ebenso zeitaufwendiges Projekt stellte das schwedische Kriegsschiff „Vasa“ dar, da es sehr viele sehr kleine Details gab, die bemalt werden mussten. Ihr Lieblingsmodell ist das Modell des Containerschiffs „Colombo Express“, weil Stefanie auf einem Schwesterschiff ein Praktikum gemacht hat und ihr dieses sehr gut gefiel.

„Das Aufwendigste am Plastikmodellbau ist nicht das Zusammenbauen, sondern das Bemalen“, weiß Stefanie Mayr. Das reine Zusammenbauen eines Modells würde keinen großen Zeitaufwand erfordern – das Bemalen, ist vor allem dann zeitintensiv, wenn es viele kleine Details gibt. Um bei den Modellen zeitnah fertig zu werden, versucht sie jeden Tag zumindest eine halbe Stunde für ihre Modelle zu investieren. Dies ist zudem eine angenehme Abwechslung zum Stress in der Schule und im Praktikum.

Nour Ghazi schrieb für „Friedo“ über Stefanies Liebe zu Plastikmodellbau und Herrn Schweglers Interesse an manchmal zu lauten Motoren.