Liebe liegt in der Luft – auch bei uns?

Auch dieses Jahr setzten sich unsere Schülersprecherinnen und Schülersprecher dafür ein, die sogenannte Valentinstagsaktion zum Leben zu erwecken und zu optimieren, damit jeder zufrieden ist. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler Karten in Herzform kaufen, um sie ihren Liebsten zu schicken. Und so wurde die Aktion ein voller Erfolg dieses Jahr. Egal ob Karten an die beste Freundin, an den Partner oder um zu sagen, dass man jemanden liebt. Alles war dabei. Unsere SMV machte sich die Mühe, dass neben der Karte nicht nur eine kleine Schokolade, sondern auch eine Rose mitgeliefert wurde.

Und trotzdem wurde niemand ausgeschlossen. Jeder bekam etwas an diesem Tag. Die Schülerinnen und Schüler durften sich alle über eine kleine Praline und einen Zettel mit süßen Sprüchen freuen. Auch die Lehrkräfte bekamen eine kleine Aufmerksamkeit. Es diente dazu, zu zeigen, dass jeder an diesem Tag ein Stückchen Liebe verdient.

Die ganze Aktion zeigt einmal mehr, wie sehr auf alle, die in der Schule lernen und lehren, eingegangen wird, um das Gefühl, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, zu verstärken. Es ist ein guter Weg, die Beziehungen untereinander zu festigen und einfach mal wahrzunehmen, wie wichtig man sich ist. Denn dies zeigt, auch nur eine kleine Geste kann den Schulalltag erheblich verbessern. 

Die Schüler waren nicht minder begeistert von der Sache und viele ließen sich nicht die Chance nehmen, selbst eine Karte zu verschenken. 

Wir hoffen, dass diese Aktion auch die nächsten Jahre bleibt, da es wichtig ist, mit solchen Aktionen Möglichkeiten und Toleranz zu schaffen. 

Text/Fotos: Laura G.

Der „Internationale Toleranztag“ – auch an unserer Schule sehr gefragt

Am 16. November letzten Jahres fand überall auf der Welt der „Internationale Toleranztag“ statt. Auch unsere Schule hat es sich nicht nehmen lassen, etwas dazu beizutragen. Das „Schule ohne Rassismus“-Team entwickelte eine Aktion, bei der die ganze Schule mitmachen konnte. Sie formulierten verschiedene Statements und Fragestellungen, angefangen mit: „Fühle ich mich der Schulgemeinschaft zugehörig?“ bis hin zu „Auf meine Gesundheit wird Rücksicht genommen“. Schüler und Schülerinnen konnten nach der dritten Stunde in der Pause ihre Meinung dazu ausdrücken, indem sie entweder einen roten Punkt, dafür das etwas schlecht läuft, oder einen grünen Punkt, dafür das etwas gut läuft, auf Plakate unter die Statements kleben konnten. Insgesamt gab es vier solcher Plakate und damit verbundenen Aussagen.

Laut einem Mitglied des „Schule ohne Rassismus“-Team wollten Sie damit zeigen, dass sie offen für Kritik und Anmerkung sind und sich an dem internationalen Tag beteiligen. Die Idee dahinter war ein Art Schaubild der Schule zu erstellen, um kritische Problempunkte zu erfahren, an denen gearbeitet werde müsse oder zu erfahren, was an der FOS schon gut funktioniert.

„Die Aktion wurde von den Schülern und Schülerinnen überraschend gut aufgenommen, niemand hatte das Gefühl seine Meinung nicht äußern zu können, sondern dass diese im Gegenteil sogar auch noch wahr- und angenommen wurden“ , gab das Mitglied des Teams preis. „Wer sich jedoch nicht getraut hat sich dort zu äußern, kann sich nach wie vor anonym an unser Team wenden, indem er einen Zettel in die Box unter der Treppe wirft“.

Der überwiegende Teil der Schüler*innen fühlt sich laut den Ergebnissen nicht nur der Schulgemeinschaft zugehörig, sondern findet auch das ihre Klassenkameraden und Lehrer*innen Wert auf Inklusion und Diversität legen. Die Meinungen spalten sich jedoch bei der Aussage, dass Lehrer bei Mobbing, Diskriminierung und Rassismus eingreifen. Ernüchternd ist jedoch das Ergebnis zu dem Thema, dass auf die mentale Gesundheit Rücksicht genommen wird, dies beantworteten viele Schüler*innen mit „nein“.

Auf Nachfrage, ob es so eine Aktion nächstes Jahr wieder geben wird, antwortet der Schüler: „Wir haben zwar nicht vor, genau die gleiche Aktion nächstes Jahr wieder zu bringen, jedoch haben wir uns das Ziel gesetzt, eine Veranstaltung zu entwickeln, die ein ähnliches Interesse beinhaltet“; er meint damit also Events, bei denen die Schüler nicht nur Lob, sondern auch Kritik äußern können. Die Schulgemeinschaft zu stärken und die Schule selbst zu einem Ort zu machen, an dem sich jeder wohl und willkommen fühlt. Auch mit dem gleichen Ziel findet am 8. Februar 2024 die „Open-Mind-Night“ statt, die von dem Team organisiert wird . Jeder ist willkommen und angeregt, etwas aufzuführen oder zuzuschauen. Ob sich aufgrund dieser Aktion nun so viel ändert, ist eher fraglich, dennoch ist man dem Ziel einer Schulentwickung damit auf jeden Fall einen Schritt näher.

Text: Laura G./Plakate/Fotos: S. Binner mit „Schule ohne Rassismus“-Team

BVerfG-Urteil: Die Doppelmoral des Nachteilsausgleiches

Unsere Autorin Lara ist selbst von einer Lese-Rechtschreib-Störung betroffen und äußert sich hier zum jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden. Der „Legasthenie-Vermerk im Abi-Zeugnis [sei] zulässig“, so kommentierte zumindest der Instagram-Account der Tagesschau das Urteil. Dass die offizielle Bezeichnung eigentlich Nachteilsausgleich für Schüler*innen mit einer Lese-Rechtschreib-Störung heißt, bleibt hier wohl bewusst unerwähnt. Denn dies würde ja implizieren, dass zwischen allen Schüler*innen wirklich eine Chancengleichheit bestehen würde und diese nicht durch diesen einen Satz im Abi-Zeugnis wieder aufgehoben wird. Es würde bedeuten, dass bei den Abiturprüfungen wirklich nur Wert auf die fachliche Leistung gelegt wird und nicht auf außer- fachspezifische Inhalte, wie die Lesegeschwindigkeit oder Kommasetzung. 

Grundsätzlich gilt ja die Idealvorstellung, dass alle Abiturient*innen oder jegliche andere Schulabgänger*innen ihre Prüfungen unter den gleichen Voraussetzungen antreten sollten. Wenn aber aufgrund einer Behinderung oder eben wie hier, einer Lese-Rechtschreib-Störung, ein Nachteil besteht, welcher durch einen NachteilsAUSGLEICH ausgeglichen werden soll, wäre es nur fair diesen Ausgleich bei der Bewertung sowie auch bei der Dokumentation der Prüfungsergebnisse nicht zu beachten. Alles andere ist nicht nur nicht fair, sondern schlichtweg diskriminierend. 

Generell sollten nicht die grundsätzlichen „Randbedingungen“, die während einer Prüfung herrschen, welche beispielsweise auch Gleichberechtigung gewährleisten, bewertet werden, sondern einzig und allein die fachlich relevanten Inhalte. Das Vorhandensein einer Lese-Rechtschreib-Störung oder nicht, stellt für die Evaluation einer Prüfung somit eine völlig irrelevante Information dar. 

Dieses Urteil, welches „das öffentliche Interesse an Transparenz bei Prüfungen“ über „das Interesse von Betroffenen, ihre behinderungsbedingten Einschränkungen nicht offenzulegen“ (https://www.instagram.com/tagesschau/ vom 22.11.2023) stellt, sorgt nicht nur für ein Ungleichgewicht oder Ungerechtigkeiten bei späteren Bewerbungsverfahren, welche entgegen aller Kritiker faktisch existieren, sondern spricht Betroffenen auch das Recht ab, selbst zu entscheiden, wann und vor wem sie sich dafür entscheiden, ihre ‚Störung‘ offenzulegen. Da hört der sonst so penible deutsche Datenschutz dann wohl auf.

Es spricht auch mir persönlich die vielen kräftezehrenden Stunden ab, die meine Eltern und ich in meiner Grundschulzeit damit verbracht haben, meine Lese- und Rechtschreibkompetenz zu verbessern, damit ich jetzt, aufgrund dieser Unterstützung und meiner eigenen Anstrengungen, ohne den Nachteilsausgleich zurecht komme. Wodurch ich nicht den Nachteil habe, den dieser eine Satz „Auf die Bewertung des Rechtschreibens wurde verzichtet“ in meinem Abi-Zeugnis mit sich bringen würde. Es spricht mir die potentiellen Notenpunkte ab, welche ich aufgrund von Zeitknappheit durch eine langsame Lesegeschwindigkeit, nicht erhalten habe. Es spricht mir und vielen anderen Betroffenen die Demütigung ab, welche wir jedes Mal aufs neue erfahren, wenn wir einen Text laut vorlesen müssen.

Das beste Beispiel ist hierfür, dass ich vier Versuche gebraucht habe, um das Wort „Legasthenie“ auf dem Instagram-Post der Tagesschau zu entziffern, um mich kurz darauf wieder zweimal bei dem selben Wort zu verlesen, als ich den Inhalt des Posts meiner Schwester vorgetragen habe. Oder auch, dass ich diesen Text mindestens drei Personen vorlegen werde, um ihn auf Komma- und Rechtschreibfehler überprüfen zu lassen, womit er hoffentlich die nötige Professionalität erreichen wird, um meinen Standpunkt unmissverständlich vermitteln zu können. 

Jedoch ist die vorhin erwähnte Unterstützung meiner Eltern auf keinen Fall selbstverständlich. Für alle anderen die nicht das Glück haben, so unterstützende Eltern hinter sich stehen zu haben wie ich, ist dieser Nachteilsausgleich ein notwendiges Mittel, um einer Chancengleichheit auch nur annähernd gewährleisten zu können. So kommt es, dass eine 18-jährige Abiturientin am Abend vor ihrer Englisch-Klausur um 22:32 Uhr durch diesen Text zur öffentlichen demokratischen Meinungsbildung in unserem Rechtsstaat beitragen möchte, anstatt für die morgige Klausur zu lernen. 

Und auch wenn sich die Wahrnehmung der Lese-Rechtschreib-Störung in den Augen der Öffentlichkeit in den letzten Jahren stark gewandelt hat und nun definitiv mehr Akzeptanz herrscht, war dies auf jeden Fall nicht immer so. Dieser Fortschritt wurde durch sehr viel Aufklärungsarbeit hart erkämpft und sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Jedoch handelt es sich bei der Vorstellung von Chancengleichheit im deutschen Schulsystem, nicht nur bezogen auf die Lese-Rechtschreib-Störung, sondern auch angesichts von Themen wie der zunehmenden sozialen Ungleichheit, um reines Wunschdenken. Deswegen sollte der Fortschritt, welcher uns zu dem Punkt, an dem wir gerade auf diesem Prozess hin zu mehr Alltags-Inklusion in unseren Schulen stehen, nicht zu Stagnation anregen, sondern eher dazu beitragen, weiter den mühsamen Weg Richtung Gleichberechtigung zu gehen. Das momentane Urteil stellt auf diesem Weg leider nicht nur eine Stagnation dar, sondern eher sowas wie eine Kehrtwende in Richtung Tal auf dem Weg zum Gipfel. 

Klar ist hierbei, dass das riesige und allumfassende Wort „Gleichberechtigung“ einen Idealzustand beschreibt, der eigentlich nur in pädagogischen Modellen und Fachbüchern existiert. Jedoch ist ein praktisch unerreichbares Ziel kein Grund, nicht den Weg dorthin einzuschlagen und es zumindest zu versuchen. Und natürlich wäre es wünschenswert, dass es keinen Unterschied machen würde, ob der „Legasthenie-Vermerk“ im Zeugnis steht oder nicht. Was allerdings eine maximal tolerante und aufgeklärte Gesamtbevölkerung in Deutschland voraussetzen würde. Wieder Wunschdenken. Da wäre es doch der wesentlich einfachere Weg diesen „Vermerk“ einfach aus allen Zeugnissen zu verbannen und so auf einfacherem Wege für mehr Inklusion zu sorgen. 

Kommentar/Symbolfoto: Lara Q.

Frankfurter Buchmesse 2023: Eine ganze Bibliothek in eurer Tasche

Lesen. Ein Hobby, das wohl nicht jedem gefällt. Immerhin gibt es ja nun Filme, die rund um die Uhr verfügbar sind und nicht um 8 Uhr abends das Programm streichen. Oder auch Spiele, die ganz einfach aufs Handy ladbar und so von überall und wann immer man will zur Verfügung stehen. Aber das Hobby Lesen gewinnt in den letzten Jahren einiges an Zuspruch. Die jüngere und mitunter auch ältere Generation hat das alte unbeliebtere Format an sich genommen und zu ihren Gunsten umgewandelt. So sind Bücher nun nicht mehr nur die alten schweren Wälzer in eintönigen Farben, Nein, seit neuesten gibt es kleine IPads, auf denen tausende von Büchern, ja sogar eine ganze Bibliothek, Platz haben und diese kann man ganz einfach bei sich in der Tasche mitführen.

Aber auch gedruckte Exemplare haben noch lange nicht ihren Reiz verloren, seien es Neuauflagen von längst vergangenen Klassikern oder brandneue Bestseller, sie alle bekommen andere Anstriche und führen so die Käufer mit ihrem neuen und wunderschönen Äußeren in Versuchung. Für alle Liebhaber der Bücherwelt gab es jetzt im Oktober die jährliche Frankfurter Buchmesse, die alle Lesebegeisterten des Landes zu sich zog.

Die Buchmesse wurde 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet und findet seither auf dem Messegelände in Frankfurt am Main statt. Seit dem Jahr 1988 stellt sie jedes Jahr die Literatur und Kultur eines sogenannten Gastlandes besonders vor. In diesem Jahr war es Slowenien, das sich in einer ganzen Halle von Romanen bis Reiseführer präsentieren durfte. 

Neben Verlagen, Autoren und sogar Fernsehsendern waren auch verschiedene Showacts über den ganzen Tag auf dem ganzen Gelände verteilt zu sehen. Signierstunden, Lesungen und das Vorstellen neuer Bücher sind nur einige der Highlights.

Die Frankfurter Buchmesse ist eine gute Veranstaltung, um sich mit anderen Lesebegeisterten auszutauschen und seine „Idole“ zu treffen. Es ist auch kulturell gesehen sehr vom Vorteil. Man bildet sich nicht nur weiter, sondern tauscht sich auch länderübergreifend aus. Dies geht selbst bei Büchern, trotz vermeintlicher sprachlicher und kultureller Barrieren. Und bei Büchern scheint es doch eigentlich besonders wichtig, die gleiche Sprache sprechen zu können, oder nicht? Meiner Meinung nach findet man auch davon unabhängig Gemeinsamkeiten, kann sich von neuen Sachen überzeugen lassen und hat das Gefühl Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. 

Die Buchmesse dieses Jahr war zwar auch von all diesen positiven Aspekten geprägt, doch gab es auch hier, wie bei jeder großen Veranstaltung Pannen vorzuweisen. Alle Verlage von Lyx bis Bücherbüchse wurden in eine Halle gesteckt. Und da nun mal dort die meisten Sachen zu sehen und auch zu kaufen waren, gab es ein Riesengedränge. Nicht nur einer musste wegen Platzangst vor die Tür. Viele Besucher standen teilweise bis zu sechs Stunden an, um sich Bücher auch nur anschauen zu dürfen. In den anderen Hallen jedoch war es viel angenehmer, ja geradezu fast leer. Vielleicht wäre es sinnvoller, im nächsten Jahr das Ganze ein bisschen aufzuteilen, damit alle ihren Spaß haben.

Als Besucher an der Messe teilzunehmen ist auch für Nicht-Leser zu empfehlen, denn nicht nur sie selbst, sondern auch die Stadt Frankfurt ist sehr sehenswert.

Text/Fotos: Laura G.

Der Sanitätsdienst – Eventuell doch mehr als eine Pause vom Unterricht?

Auch wenn die Mehrheit der Schüler*innen an der FOS / BOS Friedberg von seiner Existenz wahrscheinlich nur durch die Durchsagen, welche einem im Unterricht eine kleine Verschnaufpause gönnen, erfahren haben, ist er doch essentiell für unseren Schulalltag: Die Rede ist vom Sanitätsdienst.

Dieser existiert sogar schon genauso lange wie die Schule an sich, also seit etwa 2005. Zwar hatte er im Lauf der Zeit immer wieder unterschiedliche Formen und Einsatzfelder, dennoch existiert er nun seit fast zwei Jahrzehnten. Seitdem ist ein Team von Schüler*innen der FOS und BOS während dem Schulalltag allzeit bereit, ihren Mitschüler*innen zu helfen, falls diese medizinische Hilfe benötigen oder einfach nur jemanden zum zuhören brauchen. 

Fotos vom Sanitätsraum („Krankenzimmer“) der FOS/BOS Friedberg (Fotos: Lara Q.)

Der Sanitätsdienst wird seit dem Frühjahr 2021 von Frau Goßner, unserer Gesundheitswissenschaften- und Politik-und-Gesellschaft-Lehrerin, betreut. Laut ihr laufen die meisten Einsätze eben auf die eben genannte mentale Unterstützung hinaus und weniger auf die „konservative Behandlung von physischen Leiden“. Oft handelt es sich einfach um eine Überforderung der betroffenen Schüler*innen aufgrund der stressigen Prüfungsphasen und des permanenten Leistungsdrucks. Wenn sich allerdings doch mal jemand verletzt hat oder gestürzt ist, gilt grundsätzlich das Motto für die Helfenden: Ich helfe und versorge den Betroffenen nur soweit, wie ich es mir selbst zutraue und überschätze meine eigenen Kompetenzen nicht. In solchen Fällen ist allerdings nur selten mehr als ein Kühlpack oder ein Pflaster notwendig. 

Dieses Handlungsvorgehen ergibt sich ganz einfach aus der Situation, dass nur die wenigsten der freiwilligen Schüler*innen eine medizinische Ausbildung vorweisen können, die den Erste-Hilfe Kurs übersteigt. Die Helfenden waren meistens entweder vor ihrer Zeit an der FOS/BOS Friedberg schonmal als Schulsanitäter an ihrer vorherigen Schule tätig oder haben tatsächlich eine Ausbildung im medizinischen Bereich absolviert. Allerdings ist es hier wichtig zu erwähnen, dass medizinische Vorkenntnisse zwar gerne gesehen sind, aber auf jeden Fall nicht notwendig. Generell kann jeder, der Lust hat beim Sanitätsdienst mitzuwirken, auf Frau Goßner zukommen.

Auch wenn sich das Team des Sanitätsdienst meistens aus Schüler*innen den oberen Stufen aus dem Gesundheitszweig zusammenstellt, bedeutet das nicht, dass Eigeninitiative und Engagement abgewiesen werden. Zudem wird das Team durch den prozentual großen Anteil an Absolvent*innen eigentlich jedes Schuljahr komplett ausgetauscht, was bedeutet, dass die Einsatzerfahrungen der Helfenden leider häufig nur begrenzt sind. 

Unser Sanitätsraum jedoch ist ausreichend mit dem notwendigen Erste-Hilfe Equipment ausgestattet, um die Erstversorgung aller Schüler*innen zu gewährleisten und bietet auch einfach einen ruhigen Rückzugsort für Personen, welche sich im stressigen Schulalltag überfordert fühlen und sich eine temporäre Auszeit nehmen wollen 🙂

Die Informationen über den Sanitätsdienst stammen aus Interviews mit Herrn Theiss und Frau Goßner.

Text/Fotos: Lara Q.

Analyse der „Friedo“-Umfrage: 91 Prozent fühlen sich wohl an unserer Schule!

In einer Umfrage hatte Autorin Schahesta im Juli 2023 der Schülerschaft Fragen zu Schulleben und Schulalltag an der FOS/BOS Friedberg gestellt.

Rund 73% der befragten Schülerinnen und Schüler an der FOS/BOS Friedberg finden, dass die Lehrkräfte gut ausgebildet sind und guten Unterricht führen. 76% der Jugendlichen sind mit der Hygiene an der Schule sehr zufrieden. Fast alle (91 %) Schülerinnen und Schüler fühlen sich „wohl“/“sicher“ an der FOS/ BOS Friedberg.

Die Hälfte (52%) aller Befragten jedoch fühlt sich nicht ausreichend vorbereitet auf das (Fach-) Abitur. Eine Schülerin der 13. Klasse meint, dies habe im vergangenen Schuljahr vor allem an der kurzen Zeit in der Lernphase vor dem Abitur und dem vielen Stoff, der in kürzester Zeit gelernt werden muss, gelegen. Nach der Corona-Pandemie haben Wissenslücken und vorher die schwierige Situation mit „Homeschooling“ ihren Teil zur Verunsicherung beigetragen.

68% der Befragten sind mit ihrem Stundenplan unzufrieden aufgrund der zum Teil vielen Freistunden mitten im Schultag, jedoch sind diese nicht zu vermeiden, um der Komplexität des Schulalltags mit beispielsweise Wahlpflichtfächern und zweiter Fremdsprache gerecht zu werden.

Text: Schahesta D.

Filmkritik: Der vermessene Mensch

Der Film „Der vermessene Mensch“ ist ein Spielfilm aus deutscher Produktion. Regie führte Lars Kraume, der auch das Drehbuch zum Film verfasste. Erstmals wurde der Film 2023 ausgestrahlt, dies sowohl auf Deutsch als auch auf Otjiherero (Die Sprache der Herero, einem südwestafrikanischen ehemaligen Hirtenvolk von heute etwa 120.000 Menschen). Der Film basiert auf dem Roman „Morenga“ von Uwe Timm. Leonard Scheicher in der Hauptrolle des Berliner Ethnologen Alexander Hoffmann wird Anfang des 20. Jahrhunderts Zeuge des Völkermords an den Herero und Nama. 

Grundsätzlich geht die Handlung wie folgt: der vorher genannte Alexander Hoffmann ist Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität in dem Fach Ethnologie in Berlin. Alles beginnt damit, dass Angehörige der Herero aus Deutsch-Südwestafrika bei der Berliner Kolonialausstellung, auch Völkerschau genannt, ausgestellt werden. Unter einer Völkerschau versteht man das Zurschaustellen von Angehörigen von als „fremd“ empfundener Kulturen.

Die Völkerschau in unserem Film findet 1896 statt, bei der Alexander eine Delegation von Herero kennenlernt, unter ihnen auch die gebürtige Herero Kezia Kambazembi, die für die Gruppe dolmetscht, da sie als Einzige Deutsch spricht. Alexander, der die Gruppe erforschen und vermessen soll, entwickelt stattdessen ein Interesse, wenn nicht sogar Gefühle, für sie. Aufgrund privater vorangegangener Gespräche mit der Gruppe, widerspricht er der allgemein im damaligen Deutschen Reich anerkannten und populären Rassentheorie.

Als die Gruppe abreist und es in Deutsch-Südwestafrika zu einem Krieg mit den Herero und Nama kommt, reist Alexander Hoffmann ihnen nach, nach Afrika. Seine grundsätzliche Intention besteht darin, Artefakte und Gegenstände der Völker zu sammeln, um seine anti-rassistischeThese zu beweisen. Zusätzlich treibt es ihn an, Kezia wiederzusehen. Während der ganzen Zeit wird er Zeuge des Krieges und der abscheulichen Taten der deutschen Soldaten gegenüber den Herero und Nama, die man erst seit wenigen Jahren offiziell als „Völkermord“ bezeichnet. Am Ende des Films findet er Kezia, spricht jedoch nicht mit ihr, sondern fährt nach Berlin zurück, um dort alle seine Schriften über seine Thesen zu vernichten. Er spricht als späterer Professor nie wieder über seine damaligen Ansichten, weder seine Rassentheorie, noch seine Erlebnisse in Deutsch-Südwestafrika.

Der Film zeigt schonungslos die damalige Grausamkeit und europäische Dekadenz und Arroganz gegenüber diesen Völkern und Ethnien. Zudem werden die verschiedenen Facetten aufgezeigt und nichts beschönigt. Niemand hat sich bis jetzt getraut, einen Kinofilm über die Verfehlungen des deutschen Kolonialismus zu machen. Es ist ein Film, der klar den Völkermord an den Herero und Nama aufzeigt. Es ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und es am Ende schafft, eine klare Message rüberzubringen.

Persönlich wären ein paar mehr Szenen aus Sicht der Herero und Nama schön gewesen. Der Film konzentriert sich mehr auf die deutsche Seite. Und trotz der am Ende empörten Ausrufe der Kinobesucher, da es kein Happy End für Kezia und Alexander gab, finde ich genau das das Gute. Denn sind wir mal ehrlich, hätten wir die Message des Films so verstanden, wie sie gemeint war, wenn sich die beiden am Ende noch gekriegt hätten? Ich glaube nicht. Vielleicht war Alexander auch nur an dem Fremden oder Exotischen interessiert, was Kezia ausstrahlte? Der Film ist es auf jeden Fall wert, ihm auf einer der Streamingplattformen auszuleihen und anzuschauen. Hier könnte man natürlich über das angegebene Freigabealter von 12 Jahren streiten, doch ob man den Film trotz „schwerer Kost“ sehen möchte, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Text/Zeichnung: Laura G.

Wusstet ihr eigentlich, dass…

… unsere BwR- und VWL- Lehrerin Frau Klein…

… in einem Unternehmen zusammen mit Azubis gearbeitet hätte, wenn sie nicht Lehrerin geworden wäre,

… den Winter, schlechte Laune und Backen überhaupt nicht mag,

… den Sommer und die Ferien besonders liebt,

… Ehrlichkeit wichtig findet,

… am liebsten am Meer Urlaub macht,

… sehr gerne Pizza isst,

… wenn sie ein Tier wäre, eine Katze wäre,

… ihr Studium an der Uni in München abgeschlossen hat,

… sie ihre Freizeit im Garten oder mit ihren Haustieren verbringt,

… einen exotischen Garten mit Palmen, Agaven und Kakteen hat,

… und eine Katze, Hunde, Wasserschildkröten und Kaninchen als Haustiere hält?

Interview: Schahesta D.

Landtagswahl in Bayern 2023: Wir sind (noch) drin!

Unsere Autorin Laura hat sich kurz vor den offiziellen Landtagswahlen in Bayern am 8. Oktober mit den Parteien beschäftigt, die aktuell im Maximilianeum die Interessen der bayerischen Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen. Dabei hat sich Laura jeweils mit zwei aktuellen Wahlversprechen beschäftigt. Ziel war es, die Parteien möglichst sachlich und neutral darzustellen.

CSU

Die „Christlich-Soziale Union“ in Bayern

Die CSU wurde 1945 gegründet und wird im politischen Spektrum „Mitte“ bis „Mitte-rechts“ eingeordnet. Die konservative Partei ist die sogenannte „Schwesterpartei“ der CDU und nur in Bayern vertreten.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN: 

  1. Durch das Verdreifachen von Photovoltaikanlagen, 1000 neuen Windrädern und 15% mehr Bioenergie wollen sie die erneuerbare Energie bis 2030 verdoppeln
  2. Kostenloses, gesundes Bio-Mittagessen in jeder Schule und Kita.

Laut einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 bewegen sich die Zustimmungswerte für die Partei in Bayern zwischen 34 und 39 Prozent.

DIE GRÜNEN

Die Grünen entstanden 1980 vor allem aus Protest gegen die Umweltzerstörung. 

1993 vereinten sie sich mit dem ostdeutschen „Bündnis 90“ und wurden so zu „Bündnis 90 / Die Grünen“. Seit dem Jahr 1994 sind sie mit einer Fraktion im deutschen Parlament im Bundestag vertreten und werden dort im politischen Spektrum tendenziell „mitte-links“ verortet.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Das Bauen von jährlich 1000 neuen Solaranlagen und 200 Windrädern im Staatswald.
  2. Mehr Plätze in Kitas und mehr Gehalt für Erzieher*innen.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 13 bis 17 Prozent.

SPD

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

1863 wurde der erste Vorläufer dieser Partei gegründet – der sogenannte „Allgemeine deutsche Arbeiterverein“. Dieser Verein und die 1869 gegründete „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ schlossen sich 1875 zusammen und gaben sich 1890 den heutigen Namen „SPD“.

Die Partei sieht man im politischen Spektrum eher „links“ bis „Mitte-links“.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Mehr Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie, wie Solaranlagen und Windkraft.
  2. Kostenlose Bildung und zusätzliche kostenlose Bereitstellung von Schulbüchern und Computern.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 7 bis 10 Prozent.

Freie Wähler

Die Freien Wähler wurden im Februar 2010 gegründet und entstanden aus der Mitte des Bundesverbandes der Freien Wähler, einem Dachverband kommunaler Wählergruppen.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Sichere und bezahlbare Energie, die möglichst erneuerbar ist.
  2. Die Bildung digital unterstützen von der Grundschule bis zum Studium.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 14 bis 18 Prozent.

AfD 

Alternative für Deutschland

Die Partei wurde 1013 gegründet und schaffte es 2017 erstmals in ein Landesparlament einzuziehen. Im politischen Spektrum ist die Partei „rechts“ zu sehen. Die AfD gilt dabei als rechtspopulistisch.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Senkung von Energie- und Kraftstoffpreisen.
  2. Förderung des gegliederten Schulsystems (Gymnasium, Realschule, Mittelschule und Förderschule), wobei die Förderschule aufgewertet werden und weitgehend auf Inklusion an anderen Schulen verzichtet werden soll.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 11 bis 15 Prozent.

FDP

Freie Demokratische Partei

Die FDP wurde am 12. Dezember 1948 in Heppenheim gegründet und gilt im politischen Spektrum als „Mitte“ bis „Mitte rechts“. Aktuell hat die Partei 92 von 739 Bundestagsmandaten.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Weniger Ausfall von Unterrichtsstunden.
  2. Bessere medizinische Versorgung.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 2 – 4 Prozent. Eine Einzug in den bayerischen Landtag ist damit aufgrund der 5%-Hürde gefährdet.

Text/Recherche: Laura G.

Altstadtfest „Friedberger Zeit“: Ein historisches Spektakel

Alle drei Jahre lässt die Stadt Friedberg die sogenannte „Friedberger Zeit“ aufleben. Die Menschen können die Stadtgeschichte hautnah und historientreu miterleben,  in dem Sie sich einer Zeitreise ins 17. und 18. Jahrhundert  hingeben.  Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt helfen mit ihren authentisch nachgeschneiderten Kostüme der damaligen Zeit das Fest so detailgetreu wie möglich nachzuahmen. Das Event zieht schon seit der Gründung im Jahr 1989, zur 725-Jahr-Feier der Stadtgründung, jährlich bis zu  10.000 Besucher an.

Mit ihrer Altstadt bietet Friedberg die perfekte Kulisse. Mit Demonstrationen der damaligen Handwerkskünste, Theater- und Musikdarstellungen und auch mit Blick auf das Essen, richtet sich alles nach dem Leben der damaligen Bürger. Das vielleicht größte Spektakel des Festes ist die sogenannte „Bäckertaufe“. Ortsansässige, die jeder kennt (zum Beispiel Mitglieder des Stadtrats), werden verhaftet, da Sie eine Straftat begangen haben sollen. Anschließend werden sie auf den Marienplatz geführt, an einen Stuhl gebunden und zur Befragung und natürlich auch zur Belustigung der Anwesenden unter Wasser getaucht. Natürlich wird darauf geachtet, dass niemand zu Schaden kommt und vorher alles abgesprochen ist.

Mit den Gewändern, die seit dem ersten Altstadtfest über tausende Male registriert wurden, bekommen die Tragenden kostenlosen Eintritt. Dies überzeugt jährlich viele Anwohner sich eines auszuleihen, zu kaufen oder sich in der örtlichen „Stoffstube“ mit Stoff einzudecken um selbst ein Kostüm zu schneidern oder sich eines schneidern zu lassen. Die bayrische Tracht gilt, trotz jährlich mehrerer Versuche, jedoch nicht als Eintrittskarte. Wer plant nur einmal hinzugehen oder sich schlichtweg nicht verkleiden möchte, bekommt gegen Geld eine Tonscheibe, die ihn befähigt, sich drinnen und draußen frei zu bewegen.

Auch hier verzichtet man auf Papierform oder gar einen Stempel auf die Hand, um der Historie treu zu bleiben. Da aufgrund der Corona-Pandemie, das eigentlich letztes Jahr geplante Fest abgesagt werden musste, ist es nun schon vier Jahre her seit die Ansässigen in die Frühe Neuzeit eintauchen konnten. Um dem Rhythmus dennoch treu bleiben zu können, sehen sich alle bereits in zwei Jahren wieder. Im Jahr 2023 könnt auch ihr vom 7. bis zum 16. Juli 2023 dem Fest beiwohnen und euch an der neuen damaligen Zeit erfreuen.

Text/Foto: Laura G.