„Ihr hasst alle Männer!“ – Wo der Feminismus anfängt, wo er endet und warum das Dazwischen so wichtig ist

Was bedeutet Feminismus und was ist Misogynie?

Unter Feminismus versteht man das Ziel, die Gleichberechtigung zu einem wichtigen Baustein unseres täglichen Miteinanders zu machen. Feminismus per se ist kein Frauen- oder Männerproblem, jeder ist mit inbegriffen. Für Gleichberechtigung kämpfen, sodass es keine Ausgrenzung mehr gibt, beziehungsweise die Entstehungen von allen Stigmata innerhalb der Geschlechter verdorrt.

Misogynie wird als Minderwertigkeit der Frau definiert, was man auch früher oft sehen konnte: Hexenverfolgungen zum Beispiel. Das bedeutet, dass die Weiblichkeit als etwas Schlechtes, Minderwertiges gesehen wurde – in Form von Geringschätzung. Kurz gesagt, einfach Hass gegenüber Frauen.

Wo fängt es an?

„Ihr hasst alle Männer“ – „Frauen gehören in die Küche!“ – „Was wollt ihr denn noch, ihr habt doch schon Rechte!“ sind perfekte Beispiele für Sätze, die den Feminismus in einem schlechten Licht dastehen lassen. Der Anfang lässt sich auf einem Hauptproblem aufzeichnen: Dass wir Menschen überhaupt Behauptungen an den Kopf werfen, um sie zu erniedrigen, sie bloßzustellen oder in eine Schublade zu stecken grenzt an Diskriminierung, an Sexismus und auch Rassismus – es ist also nicht nur der Feminismus, der für ein gesundes Miteinander essentiell ist. Es fängt mit kleinen Dingen an: im Kindergarten dürfen die Mädchen keine schwereren Sachen tragen, weil Jungs ja stärker und sie schwächer sind. Schaut man Jahre später hin, hat sich das Problem hochgeschaukelt und die inzwischen jungen Frauen werden in ihrem Job unfair bezahlt (siehe unten) oder in ihrer Bewerbung nach Anzahl des Nachwuchs befragt. Das bringt einen großen Stein ins Rollen, nämlich…

Was liegt denn nun dazwischen?

… den Feminismus. Das Streben nach Gleichberechtigung. Man möchte, dass insbesondere Frauen eine Wahl gelassen wird. Sie sollen nicht in eine Schublade gesteckt werden. Man soll nicht sagen, entweder sie machen Karriere oder sie bekommen Kinder, sondern lässt ihnen die Wahl das Lebensmodell zu wählen, das sie möchten. Ob eine Frau sich die Beine rasiert oder nicht, ist egal – sie soll machen, was sie will und wie sie sich wohl fühlt. Sie hat ein Recht auf Selbstbestimmung, auf ihr Leben. Auf ihren Körper. Auf alles, was sie betrifft und für das sie Verantwortung trägt. Und es soll nicht heißen, dass Frauen mehr dürfen sollen als Männer, sondern, dass sie genau dieselben Dinge tun dürfen, für die sie sonst ausgegrenzt werden oder Diskriminierung erfahren.

Aber nicht alle in den Medien präsentierten Bilder sind auch das Ebenbild des Feminismus, es gibt zahlreiche Beweggründe, die nichts mit dem Feminismus zu tun haben, so wären da beispielsweise…

Wo endet es?

… der Hass gegen ein spezifisches Geschlecht, in dem Fall gegenüber Männern. Denn wenn es Misogynie gibt, gibt es auch Misandrie – also die Verachtung und Abneigung gegen Männlichkeit. Feminismus heißt Männer und Frauen, nicht nur Frauen.

Warum wird Feminismus kritisiert?

Ein packender Wendepunkt der Kritik liegt häufig an einem Mythos. Behauptet ein Mann in einer Gruppe von anderen Männern, dass er Feminist sei, ist die Reaktion das Entscheidende. Sind alle zufrieden, ist es ihnen gleichgültig oder sehen sie in ihm nun einen schwächeren Mann? Die wahre Meinung eines anderen Menschen trifft man in Gedanken. Und hier noch angemerkt: Männer können sehr wohl Feministen sein, jeder kann es!

Dieser Punkt geht Hand in Hand mit der erwähnten Misogynie, die leider normalisiert wurde. Ideologien finden schnellen Anklang in den Köpfen der Gesellschaft. Sie erniedrigen ein Geschlecht oder bringen die Menschen dazu, gegen Menschen ihres eigenen Geschlechts zu sein. Frauen machen einander fertig, Männern tun dasselbe. Die Spaltung geht weiter, der Hass wird ins Unermessliche gezogen, ohne darauf zu achten, wen man mit sich zieht: Kinder zum Beispiel. Zu sagen, „Eine Frau gehört in die Küche“, oder „Frauen sind schwächer als Männer“ sind nicht nur sexistisch (dazu gibt es bei Friedo bereits einen Artikel!), sondern suggeriert auch, dass es in Ordnung wäre, diese Dinge zu behaupten. Denn man kann meinen und sagen, was man möchte, aber wenn Mädchen zu hören bekommen, sie seien schwächer als Jungs, wird sich ein Teil von ihnen nie weiterentwickeln, und sie denken ihr Leben lang, sie seien schwächer.

Kritischer Begriff

Powerfrau: Warum Powerfrau, wenn es doch etwas Gutes darstellen soll? Nun ja, schon mal von „Powermann“ gehört? Nein? Dafür Schuld ist häufig die Assoziation mit dem Geschlecht. Frauen sind ja nicht stark, sie sind nicht von aus Haus Powerfrauen, sondern erst, wenn sie hart genug arbeiten. Am besten, indem sie die Kinder und den Job und alles dazwischen so gut balancieren, dass sie noch aufrecht stehen kann. Und wenn sie umfällt?

Dann ist sie keine Powerfrau.

Deshalb lieber davon absehen, diesen oder ähnliche Begrifflichkeiten zu benutzen, und lieber die Leistung loben, statt das Geschlecht miteinzubeziehen. Eine gute Leistung ist wichtiger als das Geschlecht.

Gibt es nicht schon noch Gleichberechtigung?

Man muss sich nur den bereinigten Gender Pay Gap ansehen, um diese Frage beantworten zu müssen. Nein, es gibt noch keine volle Gleichberechtigung.

Solange Frauen gefragt werden, was sie anhatten, wenn sie angefasst wurden, braucht es Feminismus. Solange sie nicht dasselbe Gehalt bekommen wie ihr männlicher Kollege für denselben Job, braucht es Feminismus. Und solange es Menschen gibt, die bei dem Wort Feminismus die Augen rollen, braucht es Feminismus.

Kommentar: Vanessa S.

Gedanken fließen ohne Punkt und Komma

Gedanken, die fließen ohne Punkt und Komma
bei jedem individuell und teilweise sehr originell –
ach könnt man sie doch selber lesen,
das wär bestimmt zum Schießen,
kann aber auch verletzen und entfremden,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

So bringen Sie neben Freud auch Kummer,
denn einmal nicht gedacht und ein unschönes Wort gebracht,
an die falsche Person gerichtet die Gefühle nicht bedacht.
Und so wird unser Recht & Privileg auf freie Gedanken
schnell mal eben zu Schranken für die anderen,
das ist das Leid der Schwachen.
Die sich nicht zu verteidigen wissen,
oder doch die Gefühle der anderen achten?
Mann weiß es nicht, denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Daher ist die Moral jeder Person individuell,
doch lassen sich Verbündete und Gleichgesinnte finden,
deren Gedanken sich verbinden und Gruppierungen bilden –
je nach Kreativität kann sich das zum Positiven wenden
oder auch ausgrenzen.
Rassismus kann schmerzen.
Vielfalt und Toleranz man will danach leben,
aber oft schafft man`s nicht ganz.
Es hilft nur aufzuklären und darüber zu reden.
Also statt passiv zu bleiben, aktiv zu werden!
Und die Gedanken der anderen zu leiten, aber ohne zu streiten,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Dabei ist wichtig, immer objektiv zu bleiben,
nicht zu richten oder zu zwingen, die Meinung anderer zu akzeptieren,
sondern über Diversität zu diskutieren.
Wir werden nicht über Nacht die Welt verändern,
doch ist es wichtig, als Vorbild zu fungieren
und den Grundstein zu legen, sodass andere kapieren:
Rassismus geht gar nicht, Akzeptanz und Vielfalt sollen existieren!
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Drum ist`s wichtig etwas zu wagen und zu sagen,
statt blind einer Konformität zu folgen
und Problemen in deiner Gruppe Aufmerksamkeit zu zollen,
die Stimme zu erheben und so die Welt lässt erbeben.
Kann aber auch in ganz kleinen Schritten geschehen.
Ein Wort, ein Rat, zweifle nicht, sondern schreite zur Tat.
Kann ja sein, dass einer Scheuklappen hat,
nicht mit Absicht aber von der Gesellschaft verpasst.
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

In der Geschichte – wir haben`s gesehen –
kommt`s schnell mal zu ` nem Missverstehen,
nicht jeder kann die Gedanken eines anderen nachvollziehen.
Das führte zur Einteilung in Rassen und Klassen,
hätten wir`s doch einfach gelassen,
aber nein, denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Sind wir denn jetzt so viel besser?
Generationen später liefern wir und immer noch gegenseitig ans Messer.
Sind`s vielleicht nicht mehr die Rassen und Klassen,
aber es entstehen immer wieder neue Themen
und so gesehen, komm ich nicht drum hin euch zu bitten,
euch ein Herz zu nehmen
und die Toleranz nicht außer Acht zu lassen,
denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Leben wir doch in einem privilegierten Land, das wir erhalten wollen
und nicht zerstören,
d `rum ist es wichtig anderen zu zuhören
und so die Scheuklappen zu verlieren
und nicht verloren durch den Tag zu irren,
denn nur so können wir wirken
gegen Rassismus, Diskriminierung
und dann wird auch Vielfalt entstehen.
Denn Gedanken fließen ohne Punkt und Komma.

Drum lasst uns die Gedanken nicht halten,
denn nur so können wir weiten
der Leute Horizont!

Text: Lena M.

Wusstet ihr eigentlich, dass…

… unsere Gesundheits- und Politiklehrerin Frau Kinzelmann…

… auch für die fachpraktische Ausbildung von Schüler:innen zuständig ist,

… langjährige Mitarbeiterin beim Rettungsdienst ist,

… an ihrem Beruf interessierte Schüler:innen und angeregte Diskussionen über knifflige Fragen am meisten mag,

… die Natur, Bergwanderung und gemeinsame Kochabende mit Freunden liebt,

… auf dem Heimweg im Auto gerne Klassik hört, um abzuschalten,

… ein totaler Fußballfan ist, es aber hasst, wenn eine Mannschaft im Stadion ausgebuht wird, egal um welche Mannschaft es sich handelt,

… ihren Geldbeutel wählen würde, wenn sie sich einen Gegenstand aussuchen könnte, weil: „da ja alles drin ist und man sich mit Geld alles Weitere kaufen kann“,

… die Digitalisierung an Schulen unterstützt, weil man unbegrenzten Zugang zu Wissen hat und gleichzeitig, durch die Einsparung von Papier, die Umwelt schützen kann,

… es liebt, tagelang mit dem VW-Bus in der Natur unterwegs zu sein, statt die gleiche Zeit am Strand in der Sonne zu liegen,

… sich in drei Worten selbst als „offene“, „selbstbewusste“ und „direkte“ Person beschreiben würde?

Interview Lena M.

Wusstet ihr eigentlich, dass…

… unsere Mathematik- und Evangelische Religionslehrerin Frau Lohse…

… als Kind Fremdsprachenkorrespondentin werden wollte,

… an Ihrer Arbeit besonders die Interaktion mit den Schüler:innen mag,

… als Ausgleich zur Schule gerne kocht, Wandern geht, Freunde trifft und im Garten arbeitet,

… gerne einmal die Nordlichter sehen will,

… es gar nicht mag, wenn die Schüler:innen genau dann anfangen zu reden, wenn sie etwas sagt,

… immer für einen Spaß zu haben ist,

… keine Süßigkeiten mag, dafür aber umso lieber Pizza isst,

… wenn sie auswandern würde, auf jeden Fall eine Kaffemaschine mitnehmen würde

… und lieber etwas länger behält als sich immer was neues zu besorgen?

Interview: Charlotte A.

„Igitt, hast du etwa schon wieder deine Tage?“ | Periodenshaming und die Periode selbst – das Tabuthema schlechthin?

Die Periode früher

Um die Menstruation spinnen sich seit Jahrhunderten Vorurteile, Euphemismen und allerhand Beweise, die bis in der jüngsten Vergangenheit nicht belegt wurden. Es war einfacher, die Menstruation so zu lassen, wie die Leute sie sahen:

Schmutzig.

In der Antike dachte man an einen Reinigungsprozess, wenn man über die Periode sprach. Später schon wurde Menstruationsblut als giftig und unrein bezeichnet, nur die Frau selbst sei gegen ihr Blut immun und der Auslöser für zahlreiche Krankheiten.

Im Mittelalter – als es um das Ansehen der Frauen sowieso rau und schlimm stand – sprach man kaum darüber oder sagte den menstruierenden Frauen alle möglichen Unterstellungen nach. Es gab zwar auch Zeiten in unserer Vergangenheit, die das Menstruationsblut als weniger eklig und viel mehr als etwas Magisches ansahen, doch bis 1958 war es vermeintlich wissenschaftlich erwiesen, dass die weibliche Menstruation toxisch für die Umwelt sei. Wissenschaftlich. Erwiesen… (!)

Die Periode heute

Das Problem mit der Periode liegt nicht an der Periode selbst, sondern meistens an den Mythen und Vorurteilen, die damit einhergehen. Bis jetzt sei die Frau während ihrer Monatsblutung immer eine stoisch bösartige Persönlichkeit, die nervenauftreibend ihre Umwelt in Flammen setzt – was faktisch gesehen falsch ist, denn selbst wenn Menstruierende unter Stimmungsschwankungen leiden, wäre das an den Tagen bevor die Menstruation einsetzt (auch PMS = Prämenstruelles Syndrom genannt).

Es kommen stigmatisierende Vorwürfe, wie etwa »Hast du deine Tage oder warum bist du so schlecht drauf?« oder »Ist das wieder so ein Frauenproblem?«.

Und das ist unglaublich schlimm. Es diskriminiert, stigmatisiert und bringt zahlreichen Unrat mit sich. Nächstes Mal, wenn euch so ein Spruch auf der Zunge liegt: Schluckt ihn runter und lasst es sein.

Werbungen & Periodenshaming

Die Werbung bietet ein breitgefächertes Spektrum an positiven Nebenwirkungen der Monatsblutung. Man sieht eine lachende Frau, die ohne Blutflecken und zum Beispiel Akne und Blähungen dargestellt wird. Das Sekret hat jede andere Farbe außer rot. Und wer gerne damit argumentieren möchte, dass man keine Körperausscheidungen in Werbespots zeigen möchte, aufpassen: Es wäre nur eine Darstellung der Realität, kein wirkliches Blut. Mit Sicherheit gibt es auch Menschen, die denken, dass Periodenblut nicht rot wäre, also würde ich mich mit dieser Behauptung nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Und ja, Hersteller möchten die Produkte verkaufen. Aber die Nachfrage nach der Monatshygiene ist groß genug, um ein wenig Realität in den Spots zulassen zu können.

Nicht zu vergessen: Periodenarmut und dass Mädchen in Entwicklungsländern teilweise die Schule verpassen, weil ihnen das Geld für passende Hygieneartikel fehlt, ist grenzwertig. Wenn sie etwas finden, beschränkt sich ihre Auswahl auf dreckige Lappen, benutzte Watteeinlagen oder andere nicht hygienische Gegenstände. Menstruationstassen sind für sie ein Fremdwort.

Meistens die Männerwelt

Ein weiteres Problem, warum die Periode so unantastbar verpönt wird, sind fehlende Informationen. Ich selbst muss zugeben, dass ich erst ein halbes Jahr, nachdem ich meine erste Blutung bekommen habe, verstehen konnte, wie es eigentlich funktioniert und warum sie so verdammt wichtig ist. Aus diesem Grund findet ihr unten eine kleine digitale Kladde mit wichtigen Begriffen, Symptomen, Krankheiten und einer allgemeinen Erklärung.

Was ich oft mitbekomme ist, dass sich vor allem Männer den Gesprächen rund um das Tabuthema entziehen. Sie sagen nichts, stellen keine Fragen oder – noch schlimmer – bedienen sich an den vorher genannten Aussagen und Gedanken. Manchmal sind es aber auch die Betroffenen, die schweigen. Es ist nicht schlimm, etwas nicht zu wissen oder nicht sagen zu wollen, aber auch für die Männer ist es wichtig zu wissen, woher sie kommen, wo der Ursprung unserer Fruchtbarkeit liegt und was damit Hand in Hand einhergeht.

Alles rund um die Periode

Der Zyklus (absichtlich ohne Fachbegriffe, um es so einfach wie möglich zu gestalten): Es ist recht einfach, den Menstruationszyklus zu verstehen. Er beginnt am Tag der Monatsblutung, das heißt der erste Tag, an dem man blutet. Man blutet im Schnitt 3 bis 6 Tage (oder manchmal, wie bei mir selbst 8), dann kommt der Teil, den wir relativ entspannend finden: oberflächlich gesehen passiert nichts. Erst einige Tage später bekommen wir den Eisprung, das heißt eine Eizelle reift an und bahnt sich den Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter, um dort potentiell ein befruchtetes Ei austragen zu können. Und weitere Tage später – dazwischen liegen die Tage, an denen viele an PMS leiden – kommt es dann zur Monatsblutung. Denn um überhaupt schwanger werden zu können, muss sich die Gebärmutterschleimhaut aufbauen, um eine potentielle Schwangerschaft zu empfangen. Und wird man nicht schwanger, scheidet sich die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut in Form der Monatsblutung aus. Und alles beginnt von vorn.

*PMS: Prämenstruelles Syndrom. Man hat Stimmungsschwankungen, erleidet Heißhungerattacken, weil der Körper wahlweise ca. 350 Kalorien mehr verbraucht. Man kann Wassereinlagerungen oder Akne bekommen, oder zahlreiche andere Symptome, die die Periode ankündigen.

**Menstruationstassen: Menstruationstassen sind kleine Tassen, die man alternativ für das Bluten benutzen kann. Sie werden eingeführt (genaue Anleitungen findet man auf sicheren Quellen oder bei Fachkräften, zum Beispiel GynäkologInnen) und sammeln das Blut in einem Behältnis, was später ausgewaschen und ausgekocht wird, um alle Bakterien zu entfernen (nicht so schädlich für die Umwelt).

Tampons: Aus Watte und der Durchschnitts-Tampon ist nicht größer als ein Finger. Es wird in die Scheide eingeführt und sollte unbedingt innerhalb von spätestens drei Stunden gewechselt werden, weil der Fremdkörper direkt an Schleimhäuten liegt. Mit einem Faden zieht man den Tampon dann heraus.

Binden: Auch aus Watte, oder auch aus Baumwolle. Wird in den Slip geklebt und fängt das Blut auf. Hierbei gilt genauso: lieber öfter wechseln, um Krankheiten zu vermeiden.

Kann man während der Periode schwanger werden?

Ja, kann man tatsächlich. Durch Umstände, und den Zyklus selbst kann es immer passieren trotz der Menstruation schwanger zu werden. Spermien leben schließlich bis zu fünf Tage, und wenn man am letzten Tag der Periode Geschlechtsverkehr hat, kann es passieren, dass die Spermien bis zum Eisprung überleben. Verhütung kann nie schaden.  

Warum hat man Regelschmerzen? (+ Tipps dagegen)

Die Regelschmerzen leiten sich meist daher, dass die Gebärmutter sich krampfartig und unregelmäßig zusammenzieht, um das aufgebaute Blut aus dem Körper zu befördern. Nicht jeder hat Regelschmerzen, weil einige andere ohne die »Hilfe« der Gebärmutter bluten.

Tipps dagegen:

  • Sport (ja, das hilft wirklich)
  • Auf Koffein verzichten
  • Atemübungen
  • Wärmekissen, Wärmeflaschen
  • Viel Wasser trinken
  • Mit einer guten, professionellen Fachkraft über das Thema sprechen und sich bei sehr schlimmen, nicht alltagstauglichen Schmerzen nicht sagen lassen, dass es normal wäre

Kommentare von SchülerInnen zum Thema Periodenshaming:

Alex, 17: »Früher war es mir selbst peinlich, die Sachen dafür einzukaufen. Aber mittlerweile rede ich offen darüber, weil es jeder hat und ich auch nicht nachvollziehen kann, warum es so tabuisiert wird. Immerhin können wir nichts dafür, es ist menschlich.«

Rosa, 17: »Ich habe meine Periode sehr früh bekommen, um genau zu sein einen Monat nach meinem zehnten Geburtstag und anfangs war es mir wirklich sehr peinlich, weil kein Mädchen aus meiner Klasse ihre Periode hatte. Aber so ab der achten Klasse war es für mich kein Problem mehr, weil jede meiner Freundinnen locker darüber gesprochen hat.«

Kristiana, 17: »Es ist von Gott erschaffen, es ist etwas Natürliches, so sh*t the f*** up!«

Jonas, 19: »Die Sache muss wirklich aufgeklärt werden für uns Jungs.«

Anna, 17: »Ich finde es unfair, weil nur die Frauen leiden müssen, die Männer nicht. Und, dass die Hygieneprodukte so teuer sind.«

Eigene Meinung

Dass die Periode immer weiter in unseren Gesprächen aufblüht und einen großen Stellenwert bekommt, stellt mich zufrieden. Mein Appell richtet sich vor allem an die Menschen, die nicht menstruieren: Seid offen, stigmatisiert nicht und stellt Fragen oder setzt euch damit auseinander. Tut nicht so als würde es euch nichts angehen, schließlich seid ihr nur hier, weil jemand geblutet hat. Wenn ich eine Sache hiermit erreichen möchte, dann, dass unsere Schule zumindest einen Artikel hat, der verdeutlicht, dass wir offen damit umgehen können.

Ich habe den Anfang gemacht, jetzt seid ihr dran.

Die hier angegebenen Angaben sind ohne Gewähr und sollten im Zweifelsfall medizinisch abgeprüft werden. Unterthemen wie Endometriose, Free Bleeding, etc. wurden aufgrund der Verständlichkeit außer acht gelassen.

Kommentar: Vanessa S.

Auf Wiedersehen, Herr Reichel! Unser Konrektor verlässt die Schule Richtung ISB

Wenn ihr als Schülerinnen und Schüler in nächster Zeit mal das Sekretariat der Beruflichen Oberschule Friedberg aufsuchen solltet, dann wird euch auffallen, dass es leerer geworden ist – nicht räumlich gesehen – da ist alles noch so, wie es auch vorher war – doch trotzdem fehlt etwas oder besser gesagt, jemand. Unser mittlerweile ehemaliger Konrektor Phillip Reichel ist nämlich seit dem 1. Oktober 2021 offiziell nicht mehr an unserer Schule tätig. Warum er die Schule verlässt, wohin es ihn beruflich zieht und was er hier am meisten vermissen wird, erfahrt ihr hier in diesem Artikel.

Herr Reichel trat vor etwa zwei Jahren als sozusagen rechte Hand von Frau Scroggie in unserer Schulgemeinschaft ein. Gleich am Anfang durfte er auch sofort erfahren, was er später hier am meisten zu schätzen wusste: Das Kollegium. Es sei aufgeschlossen gewesen und würde „neues Personal super aufnehmen“, schwärmt Reichel. Als Beispiel nannte er, dass der Freitag unter der Lehrerschaft als „Freutag“ bekannt ist, an dem es Brotzeit gibt und, wenn eine Lehrkraft Geburtstag hat, auch immer Kuchen. Aber auch die „Kolleg:innenhütte“ am Anfang des Schuljahres schweißt laut dem scheidenden Schulleiter das mittlerweile recht große Kollegium zusammen. Für Herr Reichel war es hier „privat und beruflich sehr schön“.

Aber warum verlässt er uns dann? Nun, es gab eine freie Stelle beim Institut für Schulqualität und Bildungsforschung als „Abteilungsleiter der Grundsatzabteilung“ . Phillip Reichel wurde zwar nicht persönlich für die Stelle angefragt – sie wurde frei ausgeschrieben – allerdings wurde er von Mitarbeiter:innen des ISB direkt auf die Stelle aufmerksam gemacht. Natürlich hatte er zunächst gezögert, sich zu bewerben – nichtsdestotrotz wusste er aber auch, was für eine riesige Chance diese Stelle für ihn sein würde.

Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung ist eine bayerische Einrichtung, die im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums zur qualitativen Verbesserung des Schulwesens in Bayern beitragen soll. Unser Ex-Konrektor arbeitete von 2012 bis 2017 bereits im Kultusministerium. Allerdings hat ihm das damals tatsächlich nicht sonderlich gefallen. „Man hat immer nur die schlechten Nachrichten bekommen“, blickt Reichel auf die Zeit zurück. Da erhofft er sich schönere Aufgaben beim ISB. Er habe vor, eingeschlafene Projekte wieder zu beleben – vor allem aber internationale Projekte. Zum Beispiel den Amerika-Austausch, der Ende 2020 schon stattfinden hätte sollen. Auf seinem neuen Posten will er „Hoffnung ins Land bringen“ und „Lockerheit verbreiten“. Herr Reichel ist sich sicher: „Schüler haben mehr auf dem Kasten, als man ihnen zutrat“. Dieser Gedanke war übrigens ursprünglich auch der Grund, warum er an Beruflichen Schulen unterrichten wollte.

Und bei uns hat er seine Rolle genossen. Gleich am Anfang wurde er mit dem Weihnachtsaktionstag begrüßt, auch, wenn kurz darauf Corona folgte. Tatsächlich hat Herr Reichel auf unserer Schule gerade einmal einen Monat von zwei Jahren ohne Coronaregeln erleben dürfen. Und trotzdem: Die Zeit hier hat ihn auch persönlich weitergebracht. Früher war er jemand, der Aufgaben einfach auf sich genommen hatte. Doch hier – und das nicht zuletzt dank unserer Rektorin – hat er gelernt, die ihm verfügbaren Ressourcen qualitativ auf verschiedene Kräfte zu verteilen. Nein, Corona hat ihn nicht gebremst. Er hat durch die Zusammenarbeit mit der Schulleitung Führungserfahrung sammeln dürfen. Die beiden waren ein super Team. „Alles, was einmal angepackt wurde, wurde zu Ende gebracht“, resümiert Reichel. Auch blickt er glücklich auf den Abistreich letztes Jahr zurück, als die vielen Luftballons die Aula schmückten. Bei seiner kleinsten Tochter ist die Schule seither als „Luftballonschule“ bekannt.

Auf die Frage, mit welchem Gefühl er unsere Schule verlassen wird, antwortete er: „ganz ehrlich – Trauer“. Seitdem sein Abschied bekannt wurde, hatte er bereits einige Geschenke bekommen und einen Tag vor seinem letzten Arbeitstag, während einer Lehrer:innenkonferenz, wurde er mit einem „traurigen Lied“ innerhalb des Kollegiums verabschiedet. Frau Scroggie saß am Klavier und Frau Rademaker spielte die Querflöte. „Da kommen schon mal die Tränen“, so Reichel.

Er wird unsere Schule nicht vergessen, auch wenn Herr Reichels beruflicher Weg bereits sehr kurvenreich war und vermutlich noch sein wird. Angefangen hat er an einer Berufsfachschule in der Oberpfalz. Bisher war er „alle 5 Jahren wo anders.“ Auf die Frage, ob dies so weitergehen würde, antwortete er: „Ich hoffe nicht!“ Andererseits liegen ihm noch gute 25 bis 30 Dienstjahre bevor und in dieser Zeit kommt nach eigenen Angaben noch „mindestens eine Stelle“. Vom Dienstgrad gibt es allerdings nach oben nichts mehr, was für unseren ehemaligen Konrektor noch von Interesse wäre.

Ich denke, wir können im Namen der gesamten Schulfamilie reden, wenn wir sagen, dass wir Ihre Arbeit, lieber Herr Reichel, hier an der Schule sehr geschätzt haben. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall alles Gute auf Ihrem weiteren beruflichen Weg!

Interview: Michele H., Thomas B.

Spitzenplatz für Lindner und die FDP: Die FOS/BOS Friedberg hat gewählt

Die Bundestagswahlen sind vorbei, Deutschland hat gewählt.

So gelingt der SPD mit dem Kanzlerkandiaten Olaf Scholz und 25,7% der Sprung an die Spitze. Knapp dahinter mit 24,1% beschert Armin Laschet der CDU/CSU das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten. Die Grünen und ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock schaffen es auf den dritten Platz mit 14,8% – Das beste Wahlergebnis der Partei, doch in der Kanzler:innenfrage ist Baerbock nicht mehr im Rennen. Christian Lindner mit seiner FDP schafft es auf 11,5% und kommt bei den Erstwähler:innen prozentual sogar auf einen Spitzenplatz. 

Doch auch die FOSBOS Friedberg hat es sich nicht nehmen lassen, den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre zwei Kreuze machen zu können. Dabei war das Alter und die Staatsangehörigkeit egal. 

Ziel dieser „Juniorwahl“ war es, einen Vergleich zur deutschlandweiten Bundestagswahl (BTW) ziehen zu können. Wie also hat die Schule abgestimmt?

Zuerst allerdings die vorläufigen Auszählungen und Hochrechnungen der BTW:

Die Wahlbeteiligung an der Schule lag bei 92,8% – also eine durchaus repräsentative Wahl.

Interessant ist, dass die Auszählung der Zweitstimmen ergeben hat, dass Christian Lindner als Parteichef seiner liberalen Partei insgesamt mit 23,6% auf Platz 1 gekommen ist. Mit mehr als 10% Unterschied zur Bundestagswahl ein ganz klares Ergebnis. Auf dem zweiten Platz liegen die Grünen mit 17,8%. Ein nicht allzu großer prozentualer Unterschied hätte in der Regierungsfrage in der richtigen Bundestagswahl allerdings durchaus etwas geändert. Die Union sowie die SPD liegen mit großem Abstand auf den hinteren Plätzen und sind mit ungefähr 13% doch weit unter dem vorläufigen Ergebnis der BTW.

Ebenfalls relevant ist, dass bei der schulinternen Wahl „Die PARTEI“ in den Bundestag ziehen würde. Mit 6,4% liegen die Politiker:innen sogar vor den Linken (5,4%) und über der „5%-Hürde“ und wären ab sofort im Bundestag vertreten.   Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl künftig nicht mehr im Bundestag sitzen würde. Schüler:innen haben die blaue Partei nur zu 3,5% gewählt. Ein sehr großer Unterschied im Vergleich zu den 10,8%, die aus der deutschen Bevölkerung an diese Partei gegangen sind. 

Bei den Erststimmen setzte sich Matthias Krause, Kandidat der FDP im Wahlkreis Augsburg-Land, mit 170 Stimmen knapp gegen den „Grünen“ Stefan Lindauer durch (167 Stimmen). Es folgen Hansjörg Durz (CSU, 141 Stimmen) und Heike Heubach (SPD, 112 Stimmen).

Die Schulwahl geht zwar in eine andere Richtung als die Bundestagswahl, bei der Frage der Regierungsbildung würde man sich allerdings nicht viel nehmen. Für eine Gelb/Grün-geführte Regierung würde es prozentual nicht reichen, für eine „GroKo“ allerdings erst recht nicht. Dies kann man durchaus als klares Zeichen gegen die beiden Volksparteien verstehen und doch würde selbst bei unserer Wahl eine Regierung mit Beteiligung von CDU/CSU oder SPD in Frage kommen. Also entweder „Jamaika“ oder „Ampel“. Der neue Bundeskanzler würde nach unseren Auszählungen aber Christian Lindner heißen und das ist durchaus ein sehr interessanter Gedanke.

Nach einem nervenaufreibenden Wahlkampf, mit unangebrachten Lachern in Krisengebieten, Plagiatsvorwürfen und Finanzskandalen ist die Wahl dann nun doch vorbei. Worüber wir uns an der Schule allerdings keine Sorgen machen müssen, sind die bereits erwähnten Koalitionsverhandlungen. Die werden die nächsten Wochen mit der Möglichkeit einer „Ampel“ (FDP, Grüne, SPD), „Jamaika“ (FDP, Grüne, Union) oder doch wieder einer „GroKo“ (Union, SPD) noch ziemlich bedeutend. Auch wer nun Kanzler wird, steht – anders als bei uns – noch in den Sternen. Die ersten Sondierungsgespräche zwischen FDP und Grünen laufen bereits. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Angela Merkel eine 17. Neujahresansprache halten wird. Schade, dabei hatte sie sich sicherlich schon auf ihre viele kommende freie Zeit gefreut.

So oder so, die nächste Regierung und der damit verbundene nächste Kanzler hat einige schwierige Aufgaben zu meistern. Wir werden sicherlich schon sehr bald sehen, wer uns durch die größten Krisen manövrieren wird.

Kommentar:

Dass die FDP an der Schule auf Platz 1 ist, ist keine sonderliche Überraschung. Christian Lindner geht mit Memes in den sozialen Netzwerken durch die Decke. Allerdings auch das wofür die Partei steht, nämlich Zukunftsdenken, Innovation ohne wirtschaftliche Verluste (besonders im Bezug auf die Klimakrise) und Digitalisierung sind Themen, die junge Menschen ansprechen – ganz einfach, weil diese die letzten Jahre unter der „GroKo“ auf der Strecke geblieben sind.

Außerdem hatten viele bei der Frage wer der/die nächste Kanzler:in sein würde, immer wieder von einer Entscheidung zwischen “Pest und Cholera” gesprochen. Nicht besonders vorteilhaft waren die Fehler, die sich die einen oder anderen während dem Wahlkampf geleistet haben. Für viele jüngere Wahlberechtigte war deshalb ein Ausweichen auf die „kleineren“ Parteien durchaus eine Möglichkeit.

Dass die Grünen bei der Juniorwahl auf den zweiten Platz gekommen sind, ist ein klares Signal – Steht diese Partei doch zentral für den Klimaschutz. Der internationale Klimastreik zwei Tage vor der Wahl hat nochmal verdeutlicht, wie wichtig das für so unglaublich viele Leute ist.

Junge Menschen wollen und sind bereit für Veränderung und das hat nicht nur die Wahl an unserer Schule gezeigt. In der Zeit während dem Wahlkampf durfte ich erleben, dass diese Ergebnisse nicht einfach aus „Jux und Tolerei“ entstehen. Die junge Generation beschäftigt sich mit der Politik und hat meist fundierte Argumente, die für oder gegen eine Entscheidung der Parteien spricht. Es ist erstaunlich, dass die Entscheidung der ü60-Jährigen, die immer noch häufig für die CSU/CDU stimmen in keinem Verhältnis dazu steht, was die jungen Menschen wirklich wollen. Viel zu dieser Meinung beigetragen haben bei den Jüngeren sicherlich auch die Videos von Rezo und der unprofessionellen Umgang der CDU/CSU damit. So spricht der Verkehrsminister Scheuer im Gespräch mit Maischberger davon, dass er „den Jungen nicht ernst nehmen kann“.

Es erschreckt mich zudem, dass die älteren Generationen in wichtigen Fragen (wie zum Beispiel beim Klimawandel) ein klares “Weiter so” signalisieren, indem sie die Parteien, die nicht bereit für eine Veränderung sind, auch weiterhin wählen. (Weil: „hab‘ die schon immer gewählt.“) Dabei betreffen die Folgen und Auswirkungen genau diese Generationen häufig wenig bis gar nicht. Ja, jede:r hat eine Stimme die man bei der Wahl auch bitte nutzen sollte und vor allem bei dieser Wahl war es unglaublich schwer, seine beiden Kreuze zu machen und ja, wir stecken in so viel mehr Themen drin, die nicht unbedingt leicht zu meistern sein werden – Mit Corona will ich gar nicht erst anfangen. Allerdings ist das Wahlergebnis ein großer Mittelfinger an die  Menschen, die die letzten Wochen ganz klar gemacht haben, was wichtig für sie ist! Es ist ein Mittelfinger an die Generation, die so dringend eine Veränderung will und bei der richtigen Bundestagswahl leider noch zu jung zum wählen ist, um über die eigene Zukunft mitentscheiden zu können.

Jetzt kann man nur hoffen, dass die Koalitonsverhandlungen so schnell wie möglich über die Bühne gehen und im Interesse nicht nur der Jüngeren, sondern der gesamten Bevölkerung, eine nächste Regierung gebildet wird. 

Kommentar: Michele H.

Der Kommentar gibt Ansichten und Meinungen der Autorinnen wieder und ist keine redaktionelle Meinungsäußerung.

„Mädchen und Jungen haben nun mal verschiedene Bedürfnisse“ | Was Sexismus ist und warum er so schädlich ist

Man sollte einem Mann nie applaudieren, wenn man dasselbe nicht bei einer Frau machen würde – aus welchen Gründen auch immer (genauso andersherum)

Was ist Sexismus?

Sexismus ist einfach gesagt eine Form von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Sehr typisch sind beispielsweise Farben (Rosa sei nur für Mädchen, Blau wäre ausschließlich für Jungen) oder Aussagen, Unterstellungen oder Fragen (siehe unten). Bei Sexismus wird häufig eine Grenze überschritten. Bei vielen Dingen geschieht das aber häufig unbewusst. Es ist hin und wieder schwierig, die Anzeichen zu erkennen, die für Sexismus sprechen. Was aber immer geht, ist die Person zu fragen oder sich zu entschuldigen, wenn man sich nicht sicher ist („Tut mir leid, es war sexistisch, dass ich ‚…‘ gesagt habe.“).

Sexismus ist nicht gleich Sexualisierung. Sexismus hängt mit einer Erwartungshaltung gegenüber des Geschlechts zusammen, Sexualisierung ist der Bezug zu Sexualität, also sehr „sexuell konnotiert! – heißt, jemand ,der sich freiwillig sexualisiert, ist nicht gleich sexistisch.

Wie kann man Sexismus erkennen?

Um Sexismus erkennen zu können, lohnt es sich, diese drei Fragen durchzugehen und sich daran zu erinnern, was Sexismus eigentlich ist:

1. Fühle ich mich bei der getätigten Aussage wohl?

2. Unterdrückt die getätigte Aussage mich oder mein Geschlecht?

3. Ist die Aussage diskriminierend gemeint?

Warum ist Sexismus so schädlich?

1. Sexismus schränkt das eigene Selbstvertrauen enorm ein und formt es in eine von der Gesellschaft angepasste „Schablone“. Man traut sich Dinge nicht mehr zu, obwohl man sie trotzdem hinkriegen könnte. Das ist bei Kindern oft der Fall. Mit zunehmendem Alter passen sich die Verhaltensmuster an, weil die Blicke, die Kommentare und die Vorwürfe treffender formuliert werden.

2. Sie zwingen uns, in einem bestimmten System zu denken und zu handeln. Andere Denkweisen werden belächelt oder kritisiert, ohne Grund. Oder doch: der Grund ist das Geschlecht. Kein Platz für Ausnahmen, kein Platz für Einzelfälle. Man wird schief angesehen, wenn man antwortet: »Meine Tochter mag nun mal kein Rosa, keine Blumen und keine Prinzessinnen.«

3. Sexismus schließt Menschen aus, die nicht den vorgegebenen Interessen nachkommen. Der Mann, der nun mal keine Autos, kein Bier oder Sonstiges interessant findet, wird oft als schwächer oder weich oder nicht männlich abgestempelt, was bei einigen Menschen schädlich sein kann und sie dazu drängt, »Falsches« an sich zu erkennen.

27 typisch sexistische Aussagen:

1. »Lächle doch ein bisschen mehr!«

2. »Als Mann trägt man kein Kleid (oder andere weibliche Kleidungsstücke)!«

3. »Für eine Frau machen Sie das sehr gut!«

4. »Und wenn du arbeiten gehst, wer kümmert sich dann um das Baby?«

5. »Ist das ein Junge? – Nein? – Aber warum hat sie blau an?«

6. »Lass das, das ist für Mädchen!«

7. »Ähm… warum sprichst du so, du bist eine Frau!«

8. »Jungs toben nun einmal mehr!«

9. »Ich bin gegen das Stillen in der Öffentlichkeit. Die Brüste einer Frau muss man verdecken.«

10. »Du bist ein Junge, du spielst nicht mit Puppen.«

11. »Sie sind mir eine Hübsche, wieso machen Sie beruflich nicht etwas mit Ihrem Aussehen?«

12. »Ja, Karriere oder Kind, was nimmst du? Beides geht nicht!«

13. »Wieso willst du ihm eine Puppe kaufen, er ist ein Junge?«, was im übertragenen Sinne heißt: er ist ein Mann, was soll er mit einem Kind?

14. »Gut, Schätzchen, holen Sie mir jetzt den richtigen Chef.«

15. »Oh, was heißt du möchtest keine Kinder? Du bist eine Frau.«

16. »Du schmeißt den Haushalt? Ziemlich krass von dir als Mann.«

17. »Das ist zu schwer für dich, lass mich das machen.«

18. »Alle Männer sind gleich.«

19. »Alle Frauen sind gleich.«

20. »Ich bin nicht wie andere Frauen.«, damit bringt man sein eigenes Geschlecht in eine schlechte Position. Ist es denn schlecht, wie andere Frauen zu sein?

21. »Du musst so viel Essen, um groß und stark zu werden!« (Bei Jungs)

22. »Du hast heute schon genug gegessen, du willst doch nicht dick werden.« (Bei Mädchen)

23. »Pink ist für die Mädchen.«

24. »Warum hat dein Sohn lange Haare? Bist du sicher, dass es ihm gefällt?«

25. »Du willst also dein Leben lang Single bleiben? Schade für alle Männer, die dich kennenlernen wollen.«

26. »Hast du dich hochgeschlafen?«

27. »Sind das Beinhaare? Willst du dich bitte rasieren, ist ja ekelhaft und nicht ladylike!«

Fazit

Wie man mit Sexismus umgeht, bleibt jedem selbst überlassen und es ist auch völlig in Ordnung, mal keinen Konter parat zur haben. Wer einen sexistischen Kommentar bekommt, darf im ersten Augenblick auch einfach verblüfft sein. Man sollte trotzdem immer versuchen, die Person darauf hinzuweisen und notfalls darum zu bitten, keine Kommentare dieser Richtung zu einem zu sagen.

Falls ihr selbst mal sexistisch denkt, macht euch ebenso keinen Vorwurf. Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, die uns von klein auf zu kleinen Sexisten macht. Wichtig ist, es zu bemerken, zu realisieren und zu beenden.

Hauptsache, diese Denkweisen hören nach und nach auf.

Kommentar: Vanessa S.

„Suicide Prevention Month“: Sensibilisierung für ein ernstes Thema

Der September ist offizieller „Suicide Prevention Month“, ein ganzer Monat, um auf das Thema Suizid aufmerksam zu machen.

Schon 2003 haben die WHO und die sogenannte „International Asssociation for Suicide Prevention“ den 10. September als Welttag der Suizidprävention erklärt.  

Ziel des ganzen ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren; denn obwohl sich jährlich mehr als 800 000 Menschen das Leben nehmen, wird kaum darüber gesprochen. Der Monat soll darüber informieren und so dazu beitragen, Gefährdeten und Angehörigen zu helfen.

Die Idee stammt ursprünglich aus den USA, ist inzwischen jedoch international bekannt und erreicht insbesondere durch das Internet wachsende Aufmerksamkeit.

Unser Schulpsychologe Herr Braun würde gerne mit Hilfe von Social Media eine Ansprechstelle bieten, jedoch ist das aufgrund von Datenschutz nicht möglich.

Ein großer Vorteil des Internets ist nämlich die Anonymität, ähnlich wie bei einem telefonischen Austausch. „Telefonseelsorge ist deswegen gut, weil man natürlich das Gegenüber nicht direkt vor sich hat, das heißt man muss sich auch nicht ’schämen‘, weil man so ein Problem hat“, meint Herr Braun.

Die Anonymität könne helfen, sich zu öffnen, jedoch fehle bei Jugendlichen oft die Motivation, anzurufen. Auch wenn unser Schulpsychologe nicht anonym handeln kann, verweist er auf die Schweigepflicht, der er unterliegt.

„Schämen“ muss man sich aber so oder so nicht, denn suizidale Gedanken sind durchaus häufiger, als manch einer denken mag. Druck, Stress, soziale und auch familiäre Probleme sind nur ein Bruchteil der Gründe, die man haben könnte und die zur schweren oder unerträglichen Belastung werden.

Außerdem mahnt der Schulpsychologe, das Thema ernst zu nehmen und verweist darauf, bei Bedarf den richtigen Ansprechpartner zu finden. Das könnte zum Beispiel der Verbindungslehrer, der Schulpsychologe, Lehrer, die Diakonie, Eltern, oder eben die Telefonseelsorge sein. Unter den Nummern 0800 1110 111 und 0800 1110 222 ist immer jemand zu erreichen.

Text: Julia P.