Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Schweigen brechen und Betroffene unterstützen

Von Lojeena Al-Mateiri und Jessica Mayr

Gewalt gegen Frauen gehört zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen weltweit. Oft bleibt sie unsichtbar. Am 25. November ist jedes Jahr der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dieser Tag erinnert uns daran, genau hinzuschauen, wachsam zu sein und zu handeln. Gewalt hat viele Gesichter. Sie kann körperlich, psychisch, sexualisiert oder strukturell sein. Millionen von Frauen und Mädchen sind davon betroffen. Alter, Herkunft oder sozialer Status spielen keine Rolle. Dieser Tag ist eine Art Mahnmal. Er fordert uns auf: Schweigen brechen. Betroffene unterstützen. Vorbeugende Maßnahmen verstärken. Das ist ein gesellschaftlicher Auftrag. Dieser Auftrag betrifft uns alle.

Text/Visualisierung: Jessica M., Lojeena A.

Feminismus!? Was ist das?

Feminismus früher und heute im Vergleich

Als der uns wohl allen bekannte Lehrer Herr Fischer uns aufforderte, eine Stellungnahme bezüglich „Misogynie“ für einen Unterrichtsbeitrag im Fach „Kommunikation und Interaktion“ zu verfassen, wurde sehr schnell deutlich, dass der Großteil der Klasse weder wusste, was das Wort bedeutet, noch informiert darüber war, wie verbreitet dieses Phänomen heutzutage noch ist. Einige Schüler schrieben ihre Stellungnahme mithilfe der Künstlichen Intelligenz „Chat GPT“. Heutzutage weisen viele Jugendliche und die öffentliche Debatte meiner Meinung nach ein Defizit bei der Aufklärung über Misogynie und ihrem Gegenstück Feminismus auf.

Im Rahmen des aktuellen Spitzenthemas „Damals und Heute“ werden nun die Unterschiede des Feminismus heutzutage und des Feminismus vor mehr als 50 Jahren dargestellt.

Erklärung Feminismus/Misogynie:

„Misogynie“ als Wort bedeutet direkt übersetzt „Frauenfeindlichkeit“. Es beschreibt Vorurteile, Abneigung oder sogar Hass gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Misogynie kann sich in verschiedenen Formen zeigen. Beispiele dafür sind abwertende Kommentare, Ungleichbehandlung oder auch Gewalt gegen Frauen. Es ist für eine gleichberechtigte und vor allem respektvolle Gesellschaft wichtig, ein solches Verhalten zu bekämpfen.

Eine Möglichkeit dazu ist der Feminismus. Dieser ist eine Bewegung und Ideologie, die sich für die Gleichberechtigung aller Geschlechter einsetzt. Ziel ist es, Chancengleichheit in allen Lebensbereichen zu schaffen. Der Feminismus hat im Laufe der Geschichte wichtige Fortschritte erzielt, die im Anschluss näher dargestellt werden.

Zu Anfang wird sofort klar, dass der frühere Feminismus sich allein auf die rechtliche und soziale Gleichstellung von Frauen konzentriert. Währenddessen bezieht sich der moderne Feminismus nicht nur allein auf das Geschlecht, sondern auch auf die Identität, Klasse oder Nationalität und den darauf basierenden negativen Behandlungen. Es wurde mit der Zeit erkannt, dass Frauen unterschiedliche Erfahrungen und auch Herausforderungen haben, die von mehreren sozialen Kategorien beeinflusst werden.

Fortschritte des Feminismus im Laufe der Zeitgeschichte:

Eines der frühesten und gleichzeitig auch bedeutendsten Fortschritte des frühen Feminismus war das Frauenwahlrecht, das sich Frauen 1918 in Deutschland erkämpft haben. Seitdem war es Frauen möglich zu wählen und gewählt zu werden.

Nach mehr als 50 Jahren wurde auch 1974 die Abtreibung legalisiert. Frauen haben seitdem das Recht auf den Zugang zu Verhütungsmitteln und sicheren Abtreibungen.

Wenige Jahre später (1977) haben Frauen sich erfolgreich für Reformen im Familienrecht eingesetzt. Seitdem haben Frauen ein Recht auf Scheidung, können aktiv Sorgerecht beantragen und häusliche Gewalt wird als Straftat anerkannt.

Doch erst 2002 wurde dann endlich Gesetze zum Schutz vor Gewalt aufgrund des Geschlechts und somit auch Femiziden eingeführt. Diese Gesetze umfassen Maßnahmen gegen häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung. Erschreckend ist es jedoch, dass die Einführung dieser Gesetze etwas weniger als 25 Jahre zurück liegt.

Ebenso erschreckend ist, dass erst seit 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Deutschland eingeführt wurde. Dieses Gesetzt verbietet Lohndiskriminierung, um gleiche Chancen im Arbeitsleben zu ermöglichen.

Ausblicke/Wünsche für die Zukunft:

Rückblickend sind dies trotzdem (auch wenn teilweise zu späte) Weiterentwicklungen und ein bedeutender Fortschritt für alle Befürworter des Feminismus. Aufgrund dieser Progression können wir in Zukunft mit mehr Förderung von Frauen in Spitzenpositionen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und somit auch immer mehr mit Frauen in Führungspositionen rechnen. Auch eine internationale Förderung von Frauenrechten in Ländern mit besonders starkem Ungleichgewicht und eine Beendung der stereotypischen Geschlechterbilder und somit auch ein vielfältiges Rollenverständnis ist in Zukunft zu erwarten.

Ausblickend in die Zukunft wäre eine Gesellschaft, in der sowohl Frauen als auch Mädchen sicher vor Gewalt, Belästigung oder Diskriminierung leben können, wünschenswert. Auch die weltweite Anerkennung aller Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen wäre ein großer Schritt. 

Eine große Hilfe bei vielen dieser Schritte wäre eine stärkere Einbindung von Männern in feministischen Bewegungen, um Geschlechtergerechtigkeit gemeinsam voranzubringen.

Doch leider werden viele dieser Wünsche bis auf weiteres eine Utopie bleiben.

„Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft‘. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“

 – Johanna Dohnal, Gastvortrag an der Technischen Universität Wien, WIT-Kolloquium 22. März 2004

Kommentar: Jessica Jeerarat Mayr

Wusstet ihr eigentlich, dass…

… unsere Ethik- und Deutsch-Lehrerin Berit Hoffmann…

… eigentlich Pfarrerin werden wollte,

… die Reife der Schülerinnen und Schüler sehr schätzt,

… laut ihrer Abi-Zeitung eine gute Sektenführerin wäre,

… sich mit den Wörtern „ironisch, konstruktiv und ambiguitätstolerant“ beschreiben würde,

… den Koboldmaki als ihr Lieblingstier angibt,

… ihre Kinder ironisch als ihre Haustiere bezeichnet,

… in ihrem Deutsch-Abi eine Themaverfehlung schrieb,

… und ihr schlechtes Deutsch-Abi mit einem sehr guten Staatsexamen ausglich?

Interview: Jessica M.

Demokratie und Kommunismus im Vergleich: Wie wird Herrschaft organisiert?

Im Rahmen des aktuellen Projekttags „Demokratie“ habe ich mich dafür entschieden, über die Ideologien aufzuklären, einen Bericht über die Differenzen des Kommunismus und der Demokratie zu verfassen. Anschließend wird über die Parallelen der beiden Weltanschauungen berichtet. Zu Beginn ist es essentiell, beide Denkweisen zu verstehen, um sie im Anschluss richtig abwägen zu können.

Die Demokratie zeichnet sich vor allem durch das Prinzip der Volkssouveränität aus. Dabei wird das Volk als Träger der Staatsgewalt gesehen und darf in Form von politischen Wahlen oder Abstimmungen bei politischen Entscheidungen mitwirken. Andere wesentliche Merkmale einer Demokratie sind die Gewaltenteilung oder die Rechtsstaatlichkeit.

Die Gewaltenteilung ist ein wichtiger Teil der modernen Demokratie und beschreibt die Aufteilung der Staatsmacht auf verschiedene Gewalten, um Machtmissbrauch und Tyrannei vorzubeugen. Die Gewalten sind in der Regel in die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (Regierung und Verwaltung) und die Judikative (das Gericht) unterteilt. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass diese drei Gewalten zwar gemeinsam in einer parlamentarischen Republik sind, aber nicht gegeneinander arbeiten. Sie unterstützen sich gegenseitig und wägen gemeinsam gute oder schlechte Ideen ab. Viele Menschen sprechen zudem bei Medien auch von einer „vierten Gewalt“. Eng damit verbunden ist auch die Pressefreiheit, die in der Lage ist, einen Machtmissbrauch aufzudecken und somit einen großen Einfluss zu haben.

Der Kommunismus ist eine Ideologie, die sich als Ziel eine herrschaftslose und klassenlose Gemeinschaft setzt. Kommunisten wollen für eine gerechtere Gesellschaft sorgen, in welcher keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird. Häufig wird das Wort „Kommunismus“ in Bezug auf die Sowjetunion oder die Volksrepublik China auch mit Diktaturen verbunden.

Der deutsche Philosoph Karl Marx veröffentlichte zusammen mit seinem Kollegen Friedrich Engels im Jahre 1848 das Werk „Das kommunistische Manifest“, in welchem die Entstehung einer gerechteren Gesellschaft durch den Sturz der Klassenherrschaft beschrieben wird. In der Theorie könne eine kommunistische Gesellschaft entstehen, in der es keinen Klassenkampf und keine Ausbeutung geben würde.

Im letzten Abschnitt des Manifests steht:

Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder – vereinigt euch!“

Dies soll ein deutlicher Appell an alle Menschen sein, die den unteren Schichten angehören und sie dazu animieren, für eine klassenlose Gesellschaft zu kämpfen.

Einige Parallelen, der so unterschiedlich erscheinenden Denkweisen sind zum Beispiel das Streben nach einer Gesellschaftsform, in der die Interessen und Bedürfnisse aller Bürger und Bürgerinnen berücksichtigt und gleichberechtigt sind. Beide Ideologien streben nach sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität. Der Kommunismus zeichnet sich dadurch aus, dass die Macht oft auf eine zentrale Autorität konzentriert wird, wobei in einer Demokratie die Macht auf die Bürger und Bürgerinnen als Kollektiv verteilt ist. Im Kommunismus wird oft auf eine klassenlose Gesellschaft hingearbeitet, während die Demokratie die Existenz verschiedener sozialer Schichten akzeptiert.

Insgesamt lassen sich also Parallelen zwischen Kommunismus und Demokratie darstellen, aber auch deutliche Unterschiede, die die beiden politischen Ausrichtungen klar voneinander abgrenzen. Schlussendlich kann jeder für sich selbst entscheiden, welche dieser politischen Denkweisen mehr mit den eigenen Werten übereinstimmt. Allerdings gibt es viele Gründe, weshalb der Kommunismus in der Vergangenheit nicht erfolgreich war. Dies liegt meistens daran, dass die Theorie des Kommunismus zwar einfach erscheint, aber in der Praxis oft zur Entmündigung der Bürger aufgrund der Regierung führt. Dies schränkt die individuelle Freiheit ein und geht oft mit Korruption und Machtmissbrauch einher. Auch ein fehlender Anreiz für individuelle Leistungen und Innovationen führt dazu, dass die kommunistische Planwirtschaft zusammenbricht und damit die Lebensqualität der Bürger sinkt.

(JJM)