WM-Fieber: Für ein Länderspiel nach Stockholm…

02.06.2018. Ich sitze auf meinem Platz in der „Friends Arena“ in Stockholm und denke darüber nach wie es dazu kam,dass ich jetzt hier bin. Seit mehreren Jahren bin ich bereits Fan der dänischen Fußballnationalmannschaft. Bereits letztes Jahr besuchte ich mit meiner Schwester ein Dänemark-Spiel in Kopenhagen. Damals war es das Jubiläumsspiel 25 Jahre nach dem Europameisterschaftssieg der Dänen. Doch dieses Mal ist es eine äußerst ungewöhnliche Geschichte.

Irgendwann im November 2017 entdeckte ich auf der Facebook-Seite der dänischen Fußballnationalmannschaft den Termin für ein Freundschaftsspiel der Dänen gegen die Nachbarn aus Schweden. Skandinavien-Derby! Scherzeshalber habe ich einen Screenshot davon meiner Schwester geschickt mit dem Kommentar „Da fahren wir hin, oder?“; als sie darauf mit „wieso nicht?“ antwortete, begannen auch schon unsere Planung für die Reise nach Stockholm. Und so sitze ich nun hier in der Sportarena in Stockholm und schaue mir das heiß umkämpfte Spiel Schweden-Dänemark an. Trotz guter Chancen für beide Teams endet das Spiel im mit 41.558 Zuschauern im leider nicht ausverkauften Stadion mit einem torlosen Unentschieden. Es war ein Spiel mit einer tollen Kulisse und vielen, sehr netten Fans beider Teams. Von Hass und überzogener Rivalität beim freundlichen Skandinavien-Derby keine Spur!

Übrigens: Dänemark hat bei der WM 2018 in Russland sein erstes Gruppenspiel gegen Peru mit 1:0 für sich entscheiden können. Schweden muss sich in Gruppe F unter anderem mit Deutschland und Südkorea messen.

Von unserer Autorin Steffi Mayr

Fasten im Ramadan: Eine Lektion in Geduld und Selbstbeherrschung

Menschen fasten schon seit langer Zeit. Dieses war auch im alten Ägypten bekannt. Fasten verbindet man in erster Linie mit Religion, aber heutzutage findet man auch therapeutisches Fasten. Menschen fasten aus unterschiedlichen Gründen.

Im Islam sind die Monate anders aufgeteilt, d.h. sie richten sich nach dem Mond. So ein „Mond-Monat“ ist durchschnittlich zwischen 29 und 30 Tage lang, die meisten uns hier bekannten Monate dauern aber meistens 30 oder 31 Tage. Deswegen verschiebt sich das islamische Jahr innerhalb „unseres Jahres“ und die Feiertage natürlich auch. Einer dieser Monate im Islam heißt „Ramadan“. In diesem Monat fasten die Muslime tagsüber. Nur nachts dürfen sie essen und trinken – von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nicht. Dabei machen Erwachsene und vor allem gesunde Menschen mit; Kinder noch nicht, damit sie selbst erleben wie arme Menschen auf der Welt leiden. Außerdem sollen sie dadurch Selbstbeherrschung und Geduld lernen.

Die wichtigsten Feste sind im Islam das „Zuckerfest“ und „Opferfest“. Weltweit feiern etwa 1,8 Milliarden Menschen diese Feste. Nach dreißig Fastentagen, wenn der neue Mond aufgeht, endet der Monat Ramadan und man bricht das Fasten durch das Zuckerfest – auch „Id al-Fitr“ oder im Türkischen „Şeker Bayramı“ genannt, ab. Eine Gemeinsamkeit, die allerdings bei jeder muslimischen Familie gefunden werden kann, ist es, die Leckereien selbst zu machen. Dafür bildet sich eine große Gemeinschaft aus Familien und Nachbarn und sie bereiten alles für den ersten Tag des Zuckerfestes vor.

Die wichtigste religiöse Pflicht am Fest des Fastenbrechens ist das Festgebet, das etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang stattfindet. Für dieses begibt man sich zu einer Freitagsmoschee oder zu einem offenen Gebetsplatz. In den drei Tagen, die das Fest dauert, trifft man sich meistens mit der Familie und Freunden, unternimmt etwas Schönes und jeder zieht sich neue Kleidungen an; selbst die Menschen, die sich diese nicht leisten können, denn sie werden mit Spenden des Zuckerfestes versorgt. Für Kinder gibt es einen zusätzlichen Bonus: neben den Süßigkeiten erhalten sie Geld oder Geschenke. Ein wunderbares Ambiente findet man in jedem Viertel wegen der geschmückten Straßen mit Lichtern und Luftballons. Vielfalt gibt es auf jeden Fall weltweit. Je nach Land unterscheiden sich die Rituale, trotzdem bleibt Ramadan und die Feste danach, heilig für jeden Moslem.

Von unseren Autorinnen Nour und Zahra

Nina Alff und die Macht der Bilder (Schuljahr 2017/2018)

Dritte Welt, Slum, Häuptling oder Hütte sind auf den ersten Blick normale Wörter, die wir auch im Alltag so verwenden. Assoziiert man sie jedoch mit dem Kontinent Afrika, bekommen sie auf einmal eine ganz andere, tiefere Bedeutung. Wie die Sprache und auch Bilder unser Denken formen, war das Thema des Vortrags von Nina Alff am 27. April 2018.

Alff ist Diplom-Geographin und pendelt häufig zwischen Deutschland und verschiedenen Ländern Afrikas. Als Entwicklungshelferin besuchte sie bereits Ruanda, Sambia und Malawi, Länder Westafrikas. Außerdem hatte sie einige Forschungsaufenthalte in Pakistan und Afghanistan. Dabei setzt sie sich für Geschlechtergerechtigkeit und bessere Lebensbedingungen für Frauen und Männer ein. Desweiteren kämpft sie gegen den unfairen Welthandel und stellt sich der Herausforderung der internationalen Zusammenarbeit im Zeitalter der Globalisierung.

Besonderen Wert legt Nina Alff auf eine reflektierte Verwendung des Begriffs „Afrika“. Viele Menschen sehen Afrika als Land und nicht als Kontinent. Jedoch ist dieser Kontinent so divers, so bunt und so unterschiedlich von West nach Ost und von Nord nach Süd, dass wir es tunlichst vermeiden sollten, von Dingen zu reden, die in „Afrika“ passieren – schlichtweg, zu pauschalisieren und zu allgemein. Denn das „eine Afrika“ gibt es so nicht. Afrika ist eine Verallgemeinerung und Generalisierung, die die europäische Gesellschaft zur Vereinfachung eingeführt hat. Man könnte es damit vergleichen, alle als Europäer bezeichnet und über einen Kamm geschert zu werden.

Als Einstieg in ihren Vortrag zeigte uns Frau Alff verschiedene Bilder einiger Werbekampagnen, welche Spendengelder für „Afrika“ sammeln. Dabei fiel auf, dass viele Bilder aus werbestrategischen Zwecken vor allem Kinder und Frauen in wüstenähnlichen Regionen vor Lehmhütten darstellen. Eben dies entspricht so in den meisten Fällen nicht der Realität, berichtet uns Nina Alff aus eigener Erfahrung. Die Frauen in den verschiedensten Ländern Afrikas sind oft sehr selbstbewusst und engagiert. Würden die USA und Europa die Subventionen (Lebensmittel, welche in vielen Teilen Afrikas zu günstigen Preisen angeboten werden) beenden, so ginge es der Wirtschaft in den Ländern Afrikas wieder besser und der eigene Markt würde gestärkt werden. Dadurch, dass die Menschen vor Ort, wie auch wir hier in Deutschland, lieber das billigste Produkt kaufen, bleiben Fischer und Kleinbauern häufig auf ihren Produkten sitzen. Dadurch können sie ihre Familien nicht mehr ernähren und sehen sich oft gezwungen, die gefährliche Reise nach Europa oder in die USA, in die Länder, die ihnen das eigene Überleben erschweren, aufzunehmen. In den Industrieländern erhoffen sie sich die Aussicht auf eine Arbeitsstelle, sodass sie ihre Familien in ihren Heimatländern ernähren können.

Im Laufe des Abends erhielten wir auch Einblicke in eine Kampagne, die mit Sprüchen und Symbolbildern wirbt. Nina Alff bezog ihre Zuschauer in ihren Vortrag mit ein. So sollten wir Situationen beschreiben, in welchen wir Werbung für Spenden nach „Afrika“ erlebt haben.  So sei laut Alff zum Beispiel der Slogan „Mit den 2 € die Sie jeden Morgen für Ihren Kaffee ausgeben, können Sie einem Kind in Afrika einen Tag das Überleben sichern.“ Eine besondere Taktik, da sie uns persönlich und in unserem Alltag anspricht.

Abschließend lässt sich sagen, dass Sprache unser Denken strukturiert und diesem einen wesentlichen Ausdruck verleiht. Die Macht der Bilder sollte auf keinen Fall unterschätzt verwendet werden.

Von unserer Autorin Nathalie Lehner

Fotowettbewerb: Die Tiere unserer Heimat (Schuljahr 2017/2018)

Auch beim diesjährigen Fotowettbewerb haben wieder viele Hobbyfotografen unserer Schule teilgenommen und ihre besten Tieraufnahmen eingereicht. Alle Bilder sind bereits entwickelt worden, hängen im Schulhaus aus und machen die FOS/BOS Friedberg etwas grüner.
Im Rahmen des Wettbewerbs zeigten Ina Poetter, Lydia Herrmann und Nathalie Römmelt bei starker Konkurrenz das schärfste Auge und knipsten die Siegerfotos.
Auf diesem Weg bedanke ich mich bei allen Teilnehmern für die faszinierenden Naturaufnahmen und beim Förderverein, der das Projekt „Fotowettbewerb“ finanziell unterstützt hat.

Ein Gastbeitrag von Bernhard Kinast

Das Praktikum: Der Gang auf die Glocke

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen in einem weiteren Text dieser Serie geschildert werden.

Als ich letztes Schuljahr vor der Wahl stand, wohin mich mein Pflegepraktikum führen sollte, wusste ich genau: es soll eine medizinische Einrichtung werden. Ich freute mich sehr darauf, da ich selbst schon des Öfteren als Patientin im Krankenhaus war und nun „das Leben hinter den Kulissen“ hautnah miterleben wollte.

Der erste Tag

Mein erster Arbeitstag begann damit sämtliche Formulare zu unterschreiben. Mit neuen Klamotten und einem Namensschild ging es dann auf die „Station“. Als Erstes wurde ich der Stationsleitung vorgestellt, danach machte ich mich auf und stellte  mich höflich bei allen anderen Mitarbeitern vor. Eine Schwester nahm sich mir an und zeigte mir im Schnelldurchgang alles Wichtige. Danach sollte ich selbstständig die Patienten versorgen, wenn jemand etwas braucht. Nun stand ich auf dem Korridor und war erst einmal auf mich alleine gestellt. Ich hatte natürlich Angst, ich könnte etwas falsch machen. Ich wusste ja noch noch nicht wirklich, was auf mich zukam.

Der erste Patient klingelte. Als ich das Zimmer betrat, fragte er, ob er nicht ein Glas Wasser bekommen könnte. Ich füllte sein Glas auf und wir unterhielten uns noch einen Moment. Damit war das Eis zwischen mir und zumindest einem der vielen Patienten im Krankenhaus glücklicherweise gebrochen. Und ich konnte mich voll auf meine Arbeit konzentrieren.

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Die erste Woche

Bereits am zweiten Arbeitstag durfte ich den Blutzucker der Patienten messen. Eine Schwester hatte mit gezeigt, wie das funktioniert und so ging ich mit meinem Gerät von Zimmer zu Zimmer und maß bei den Patienten den Wert des Blutes. So lernte ich perfekt die Patienten kennen und ich konnte mich überall vorstellen. Alles lief prima, mir machte das richtig Spaß!

Für den Rest der Woche entwickelte sich schon eine richtige Routine. Arbeitsbeginn war um 6:00 Uhr morgens. Nach der Übergabe von der Nachtschicht in die Frühschicht ging ich los, um die Patienten zu wiegen. Danach habe ich geholfen, die Patienten aufzurichten und zu waschen, beziehungsweise zu duschen. Diese Aufgabe musste bis zum Mittagessen erledigt sein, wobei zwischendurch noch das Frühstück stattfand. Nach dem Mittagessen wurde der Blutzucker gemessen und die Tablettenschachteln neu aufgefüllt. Während dieser Arbeiten musste ich immer „auf die Glocke gehen“ – das nennt man so, wenn ein Patient klingelt. Um 14:15 Uhr fand dann die Übergabe der Frühschicht an die Spätschicht statt. Nach der ersten sehr anstrengenden Woche freute ich mich dann doch wieder darauf, dass die Schule „erst“ um acht Uhr beginnt.

Die restlichen 6 Wochen

Neben den eben schon genannten Aufgaben kamen noch das Führen des Aufnahmegesprächs, verschiedene Botengänge und die Einweisung neuer Praktikanten hinzu. Natürlich steht in einem Krankenhaus vor allem die Hygiene im Vordergrund, weswegen ich in jeder freien Minute die Versorgungswägen auffüllte und putzte.

Ein cooles Erlebnis war es, als ich eine Patientin zur Herzkatheter-Untersuchung begleiten durfte. Der Arzt war sehr freundlich und hat mir erklärt, was da alles auf dem Bild zu sehen ist. Ein ebenfalls einschneidendes Erlebnis war die Sonografie eines Patienten. Die Schwester vor Ort erklärte mir, was man auf den Bildern markieren muss und ob der Patient gesund ist. Außerdem erfuhr ich, dass sie als MRTA (medizinisch-radiologisch-technische Assistentin) arbeitet. Das Berufsbild ließ mich auch nach der Praktikumszeit nicht mehr los. Nach der FOS möchte ich deswegen eine Ausbildung zur MRTA anstreben.

Insgesamt lässt sich sagen, dass mir das Praktikum sehr viele neue und interessante Erfahrungen über das Arbeitsleben, insbesondere im Krankenhaus, eingebracht hat.

Anonyme Autorin

Schiffsmodelle und laute Motoren: Lehrer und Schüler haben viel Gemeinsames

Wenn Schüler und Lehrer einander begegnen, scheint es so, als ob sie nur wenig über einander wissen und es viele Unterschiede zwischen ihnen gibt. Doch in der Realität sieht es anders aus – denn sie haben viele Gemeinsamkeiten. Diese können Freizeitaktivitäten oder auch gleiche Interessen sein. In diesem Fall, den ich euch präsentieren möchte, ist es die Liebe zu Technik.

Herr Schwegler ist ein Mathematik- und Technologielehrer unserer Schule, der sich in seiner Freizeit gerne mit dem Modellbau von motorisierten Flugzeugen, die er auch fliegen lässt, beschäftigt. Dieses Hobby hat seinen Anfang im Alter von 14 Jahren genommen, als sein Vater ihm das Segelflugmodell „Dandy“ gebaut hat. Als er 20 Jahre alt war, musste er aufhören, denn Flugzeuge mit Dieselmotoren waren sehr laut und brauchen einen großen Platz, um fliegen zu können. Was Herrn Schwegler sogar einmal in Schwierigkeiten mit der Polizei brachte. Allerdings führte er später sein Hobby auf ähnliche Weise fort. Er hat für das Modell „Easystar“ einen Elektromotor selbst gebaut und versucht so oft wie möglich dieses fliegen zu lassen. Dies verschafft ihm laut eigener Aussage Ruhe und Entspannung.

Aber nicht nur Lehrer haben solche faszinierenden Interessen, sondern auch Schüler – in unserem Fall, Stefanie Mayr aus einer unserer Technikklassen. Sie beschäftigt sich seit nun bereits sechs Jahren mit dem Plastikmodellbau. Angefangen hat sie im Jahr 2012 mit einem Modell des bekannten Transatlantikliners „Titanic“. Mittlerweile sind es 8 Flugzeuge, 12 Schiffe, 2 Schiffe mit Hafen geworden und zurzeit befinden sich zwei Schiffe im Bau. Ihre größten Modelle sind ca. 80 cm lang. Eines dieser Modelle ist das legendäre Überschallflugzeug „Concorde“ und das andere ist das Kreuzfahrtschiff „Queen Mary II“. Ihr bisher aufwendigstes Modellbauprojekt war der amerikanische Rekord Transatlantikliner „United States“.

Das echte Schiff wurde 1969 außer Dienst gestellt und rostet seitdem vor sich hin. So ist die „United States“ in ihrem verrosteten Zustand an ihrem Pier in Philadelphia zu bestaunen. Das Modell von Stefanie Mayr hatte eine Bauzeit von über einem Jahr benötigt. Ein ebenso zeitaufwendiges Projekt stellte das schwedische Kriegsschiff „Vasa“ dar, da es sehr viele sehr kleine Details gab, die bemalt werden mussten. Ihr Lieblingsmodell ist das Modell des Containerschiffs „Colombo Express“, weil Stefanie auf einem Schwesterschiff ein Praktikum gemacht hat und ihr dieses sehr gut gefiel.

„Das Aufwendigste am Plastikmodellbau ist nicht das Zusammenbauen, sondern das Bemalen“, weiß Stefanie Mayr. Das reine Zusammenbauen eines Modells würde keinen großen Zeitaufwand erfordern – das Bemalen, ist vor allem dann zeitintensiv, wenn es viele kleine Details gibt. Um bei den Modellen zeitnah fertig zu werden, versucht sie jeden Tag zumindest eine halbe Stunde für ihre Modelle zu investieren. Dies ist zudem eine angenehme Abwechslung zum Stress in der Schule und im Praktikum.

Nour Ghazi schrieb für „Friedo“ über Stefanies Liebe zu Plastikmodellbau und Herrn Schweglers Interesse an manchmal zu lauten Motoren.

Das Praktikum: Bewusst werden der eigenen Stärken

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen im folgenden Text geschildert werden.

Der Arbeitstag

Eine sehr interessante Erfahrung ist, dass der Arbeitsalltag in meinem Praktikum meist doch recht unterschiedlich war. Es gab immer etwas Neues zu tun und länger andauernde Projekte; monotone und stumpfsinnige Aufgaben sind fast nicht vorgekommen. Es wurde nie langweilig, da es immer etwas zu tun gab.

Der Arbeitsplatz 

Dem einen oder anderen Kollegen fällt schnell eine tolle Geschichte ein, die ihm oder ihr auf den Nägeln brennt. Und die dann erst Mal zu einem intensiven Gespräch führt. Dazwischen wird wieder ein wenig gelacht. Durch den Austausch über aktuelle Themen lässt sich schnell ein angenehmes Arbeitsklima aufbauen. Es ist aber tatsächlich alles andere als durchgehende Ruhe und Konzentration: Kollegen sind keine Roboter, die nur auf ihre Computer-Bildschirme starren, wobei die gespenstische Ruhe durch das Klingeln des Telefons unterbrochen wird.

Erfahrungen am Computer

Für eine Veranstaltung mussten viele Excel-Tabellen erstellt bzw. überarbeitet werden. Ein weiterer Punkt war die selbstständige Erstellung einer Excel-Tabelle mit verschiedenen Mitgliedern und Ansprechpartnern. Gerade dadurch, dass ich selbst eine große Tabelle erstellen sollte und Teilnehmerlisten durchsehen und überarbeiten sollte, habe ich auch einige neue Erfahrungen im Umgang mit dem Programm Excel gemacht.
Was ich außerdem neu lernen durfte, war die Erkenntnis, dass man aus einer Excel-Tabelle heraus einen Serienbrief erstellen kann und diesen dann auch zu schreiben. Dies wird mir, wie ich denke, in Zukunft sehr gut weiterhelfen.

Umgang mit dem Zeitdruck

Eine weitere Erfahrung, die ich persönlich gemachte habe, betrifft die Situation, dass es zu stressigen Arbeiten unter Zeitdruck kommen kann. Ich habe gemerkt, dass es nicht sonderlich angenehm ist, eine hohe Anzahl an Briefen zu kuvertieren, wenn diese mittags bereits abgeholt werden sollen. Die Konzentration sinkt mit der Zeit und man ist nicht mehr ganz bei der Sache. Des Weiteren werden tatsächlich die Hände mit der Zeit trocken und man kann nicht mehr wirklich richtig die Briefe greifen und dann zusammenfalten! Es kann dir echt den letzten Nerv rauben und es ist anstrengend, wenn man nach 150 kuvertierten Briefen immer noch weitere 100 vor sich liegen hat.

Bewusst werden der eigenen Stärken

Nachdem ich bei der Vorstellung bei der Stelle angab, dass in mir eine gewisse kreative Ader steckt, durfte ich häufig selbst Listen oder Ähnliches gestalten. Dadurch konnte ich wieder neue Erfahrungen im Bereich der Gestaltung sammeln und auch ein bisschen mehr in intensive Verbesserungsgespräche über meine Ideen mit den Kollegen verfallen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich sehr viele positive Erfahrungen aus dem Praktikum ziehen konnte, obwohl es natürlich auch negative Erfahrungen gibt, die man überall machen kann bzw. fast schon machen muss. Aber alles in allem war dies ein erfolgreiches Praktikum.

Anonymer Autor

Ein Gespräch über unsere iPad-Klassen mit der stellvertretenden Schulleiterin Hermine Scroggie (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Guten Tag, Frau Scroggie! Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, dass das iPad in Klassen als unterstützendes Medium eingesetzt werden könnte?

Frau Scroggie: Dazu möchte ich kurz in das Jahr 2010 zurückblicken. Zu diesem Zeitpunkt ist es nämlich auf den Markt gekommen. Jedoch hat es mich damals noch nicht interessiert, da man nicht darauf handschriftlich schreiben konnte. Ende 2010 kamen allerdings erste Apps, auf denen man mit einem digitalen Stift schreiben konnte. Aus diesem Grund habe ich 2010 ein iPad gekauft und habe es zuerst alleine im Unterricht als Lehrkraft getestet. Dies hatte sehr viele Vorteile.

Friedo: Wie sehen diese in der Unterrichtspraxis aus?

Frau Scroggie: Vor allem konnte man fortan viele Bilder über den Beamer zeigen. Durch diese bunten Fotos anstatt kopierter schwarz-weiß Bilder ist es möglich, den Schülern eine Lernsituation besser näherzubringen. Außerdem kann man mit diesen Geräten Papier sparen. Dies unterstützt zum einen aus bekannten Gründen die Umwelt und stärkt unseren Namen als Umweltschule. In konkreten Zahlen: Als alle Klassen Papierklassen waren, hat man eine Palette Papier in zwei Schulwochen aufgebraucht. Unvorstellbar und umweltschädlich! Dies war ebenfalls ein entscheidender Grund, die iPad-Klassen als Pilotversuch zu starten.

Friedo: Wie sah es mit der Genehmigung für die iPad-Klassen aus?

Frau Scroggie: Es war keine Genehmigung notwendig, da die iPads nicht von der Schule gestellt werden, sondern privat finanziert werden müssen.

Friedo: Wie haben die Lehrerinnen und Lehrer auf die Einrichtung der iPad-Klassen reagiert?

Frau Scroggie: Auch viele Lehrer sahen Vorteile. Sie mussten keine umständlichen Folien mehr drucken und zudem kann die Anschaulichkeit des Unterrichts gesteigert werden. Außerdem kann man Schülerprobearbeiten leichter korrigieren, was ein Mehrwert für beide Seiten sein kann.

Friedo: Seit wann gibt es eigentlich an der Beruflichen Oberschule Friedberg iPad-Klassen?

Frau Scroggie: Die ersten iPad-Klassen gibt es seit dem Schuljahr 2014/15. Hierbei handelte es sich um ein Testjahr. Dies war zum Beispiel daran zu erkennen, dass es zu diesem Zeitpunkt noch kein WLAN gab. Jedoch war es da bereits möglich, zum Beispiel in Mathematik, das Programm „GeoGebra“ zum spielerischen Umgang mit Graphen zu nutzen und digital zu präsentieren. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, gemeinsam über Fehler zu sprechen. Das WLAN wurde allerdings schon im darauffolgenden Schuljahr eingeführt. Somit ist es seitdem beispielsweise auch möglich, Internetrecherchen anzustellen. Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es die iPad-Klassen in der heutigen Form.

Friedo: Gibt es auch Nachteile in der Arbeit mit den iPads?

Frau Scroggie: In einer Papierklasse kann man sich ablenken, die Gefahr ist in einer iPad-Klasse jedoch deutlich höher. Dies ist vor allem der Fall, wenn es viele Pausen im Unterricht gibt. Jedoch haben alle in der iPad-Klasse auch die Nutzungsbedingungen am Anfang unterschrieben. Dort ist festgehalten, dass wir einzelne iPads auch sperren können mit „Mobile Device Management“. Wir setzen dies allerdings nur ein, wenn wir es für nötig betrachten.

Friedo: Möchten Sie noch etwas in Bezug auf die Funktionsweises der iPads ergänzen?

Frau Scroggie: Die Einträge lassen sich digital mit Hilfe der „Good Notes“-App leichter sortieren und verwalten als in der Papierform. Des Weiteren traut man sich bei iPads mehr, Notizen daneben zu schreiben, da das Wegradieren viel einfacher ist. Darüber hinaus kann man beispielsweise gerade Linien mit oder ohne Lineal zeichnen, die Farbe der Schrift oder von geometrischen Figuren mit einem Tipp ändern oder wichtige Dinge mit Textmarker markieren. Dadurch kann man die Gestaltung des „Hefteintrags“ übersichtlicher gestalten. Hier ist es auch sehr leicht möglich, Dinge wegzuradieren oder rückgängig zu machen, was insgesamt eine große Flexibilität bedeutet, wenn es darum geht, den Lernstoff so zu gestalten, dass er dem Lernverhalten des Einzelnen entspricht.

Das Gespräch mit unserer stellvertretenden Schulleiterin führte Fabian Wölfle.

Ein Gespräch über die Berufsintegrationsklasse mit Lehrkraft Sascha Gaupties (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Hallo Herr Gaupties! Was ist überhaupt eine Berufsintegrationsklasse?

Sascha Gaupties: Die Berufsintegrationsklasse ist ein Angebot, um die zahlreichen eingereisten Mitmenschen hierzulande näher an das Bildungssystem heranzubringen und sie auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. Hierbei werden „Beruf“ und „Bildung“ kombiniert.

Friedo: An welcher Schulform wird so eine Klasse angeboten?

Sascha Gaupties: Die Berufschule ist für die Klasse zuständig und die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit über zwei Jahre den Mittleren Schulabschluss zu erwerben. Dies haben jüngst zwei Drittel der Teilnehmer geschafft.

Friedo: Haben alle Schüler einen Aufenthaltsrecht hier in Deutschland?

Sascha Gaupties: Ganz und gar nicht. Was die Arbeit natürlich nicht unbedingt erleichtert, weil es genug Beispiele von jungen Menschen gibt, die willig sind. Und eventuell eine Ausbildungsstelle bekommen hätten, die jedoch kein Asylrecht haben.

Friedo: Gibt es eine Möglichkeit für Menschen, die bereits einen Schulabschluss in ihren Heimländer erworben haben, diesen hier anerkennen zu lassen?

Sascha Gaupties: Es ist schwer, aber möglich. Man braucht zusätzlich zu den Abschlüssen noch Zertifikate, die in Deutschland gemacht werden müssen. Ich habe persönlich einige syrische „Abiture“ anerkennen lassen. Manche Abschlüsse werden auch „abgewertet“, was den Zugang zur Hochschule erschwert.

Friedo: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview für unsere Schülerzeitung führte Stevan Bibo.