Kommentar: Lasst uns anfangen, aufzuhören!

Uns allen ist es bewusst, doch nur wenige interessiert es: unser tägliches Verhalten, das wir an den Tag legen. Verschwenderisch, rücksichtslos, egoistisch – nur ein paar der Adjektive, die zu der Art und Weise unseres Komsums passen. Wir machen uns jedoch viel zu selten klar, was unser Egokonsum nach sich ziehen kann. Doch ist die Thematik brisanter als je: bereits im Dezember 2014 verglich der damalige WWF-Vorstand Eberhard Brandes das stattfindende Artensterben mit dem Verschwinden der Dinosaurier. Ursache dafür, natürlich, der Mensch!

Wann fangen wir an unseren Kopf zu benutzen?

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Es passiert jeden Tag: ein Coffee-to-Go im Pappbecher hier, ein in Plastik verpacktes Sandwich vom Supermarkt dort. Der Müllhaufen, den wir anhäufen wird jeden Tag größer. Der Müll ist jedoch nicht einmal unser größtes Problem – es sind die Ressourcen, die wir täglich verschwenden, die uns größere Sorgen bereiten sollten. Es gibt jedes Jahr ein Datum, an dem wir mehr Rohstoffe verbraucht haben, als über das Jahr hinweg nachhaltig gewonnen werden können: der Earth-Overshoot-Day. Dieser Tag verschiebt sich jedes Jahr immer weiter nach vorne, das heißt, wir leben jedes Jahr noch ein Stück mehr über unseren Verhältnissen.

Bei dem, was wir jeden Tag betreiben, hat sich der Sinn schon lange verabschiedet. Wir nehmen für kurze Strecken das Auto, obwohl das Fahrradfahren viel schneller wäre. Wir nutzen lieber den Lieferservice, als uns selbst etwas zu kochen. Wir werfen Lebensmittel weg, obwohl sie noch genießbar wären. Wir sind aber auch diejenigen, die sich endlich Gedanken machen sollten. Allein beim Wasserverbrauch von uns Deutschen kann man nur den Kopf schütteln. Für die Herstellung von einem Kilo Kartoffeln benötigt man ungefähr 100 Liter Wasser, für ein Kilo Rindfleisch sind es sogar 15.000 Liter.

Wann hören wir auf immer wieder anzufangen?

Wenn das Thema des nachhaltigen Konsums angesprochen wird, fangen wir immer wieder damit an uns zu rechtfertigen – ob vor uns selbst oder vor anderen. Jeder tut es – völlig ungerechtfertigt. Es gibt nämlich keinen Grund wieso wir uns mehr nehmen als wir brauchen – und das immer wieder. Viele von uns retten sich dann in die vermeintliche sicheren Schatten der fehlenden Zeit. Es gibt keinen Menschen auf diesem Planeten, dem die Zeit dafür fehlt, sich um seine Zukunft zu sorgen. Beim Einkauf wird durch viele Produkte oftmals eine Zeitersparnis suggeriert. Zum Beispiel durch einen schön deklarierten, ansprechend beworbenen und in Plastik verpackten Salat-To-Go aus der Kühltheke. Dieser Salat ist aber keine Zeitersparnis – er ist lediglich ein Zeichen unserer Faulheit. Andere Menschen sind mit ihren Ausreden noch dreister. Sie sehen im Kauf von Fertigprodukten eine Belohnung für sich selbst. Ein Stück Fleisch zum Abendessen, obwohl ich gestern schon Fleisch gegessen habe – das habe ich mir jetzt verdient. Es ist in Ordnung sich selbst zu belohnen, jedoch nicht auf die Kosten anderer. Oftmals fehlt den Leuten eigentlich die Selbstdisziplin und sie flüchten sich in solche Ausreden.

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Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Zum Anfangen. Zum Umdenken. Zum Handeln. Lasst uns gemeinsam als Menschen, die diesen Planeten noch länger in seiner vollen Schönheit haben möchten, wie wir ihn heute noch haben. Wie Dalai Lama bereits 2003 in einem Fernsehinterview sagte: Unser Planet ist unser Zuhause, unser einziges Zuhause. Wo sollen wir denn hingehen, wenn wir ihn zerstören? Der ökologische Fußabdruck der Deutschen ist eindeutig zu hoch! 5,3 gha, also globale Hektar werden von uns und unseren Mitbürgern als Fläche für unseren im Alltag vermeintlich benötigten Ressourcen in Anspruch genommen.

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Und gerade in der Schule sitzen wir in einem Boot und können das Ruder noch herumreißen. Verschiedene Schüler-Arbeitsgemeinschaften, wie zum Beispiel eine FairCrew, die sich mit der Thematik auseinandersetzen sind schon ein guter Anfang. Auch die Lehrer können ihre Schüler mobilisieren. Der Bezug zur Nachhaltigkeit kann in fast jedem Themenbereich geschaffen werden. Es ist wie mit dem Erzielen guter Noten. Wenn wir das wirklich wollen, dann schaffen wir das auch.

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Kommentar zum nachhaltigen Konsum Florian Urmann B12W

Kommentar: Weg mit den Hausaufgaben!

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Hausaufgaben – der Schrecken vieler Kinder, aber dennoch sind sie sinnvoll. Oder?

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Grund- und Realschulzeit: Den Stress und die alltäglichen Streittiraden mit meiner Mutter. Ich erinnere mich daran, nachmittags heimzukommen, im Wohnzimmer am Esstisch zu sitzen und mich durch die Hausaufgaben zu quälen – die Gewitterwolke über meinem Kopf konnte man förmlich sehen. Ich erinnere mich jedoch auch, dass meine Mutter – gutmütig wie sie ist – mir zu Hilfe eilen wollte. Doch sobald wir zur Mathehausaufgabe kamen, ging es los mit der Streiterei. Wie zwei wilde Stiere gingen wir aufeinander los: „Nein, so geht das!“, „Wir haben das aber so und so gelernt!“. Da herrschte immer richtig dicke Luft. Bei meiner Schwester ist es nun dasselbe. Nicht nur meiner Familie geht es so, sondern vielen anderen auch. Die Mehrheit der Eltern hilft ihren Kindern völlig unnötigerweise und da diese viele Lerninhalte anders gelernt haben, kommt es häufig zu einem Kampf zwischen Eltern und Kind.

Durch diesen tagtäglichen Stress gibt es viele Schüler, die ihre Hausaufgaben nur noch sehr ungern machen, da diese eben häufig mit Streit verbunden sind. Schüler, die dagegen Spaß an den Hausaufgaben haben, sind meistens gut in der Schule und hätten diese zusätzliche Übung nicht zwingend notwendig. Schüler, welche eher unmotiviert an die Hausaufgaben herangehen, halten es oftmals nicht für nötig, diese pflichtbewusst zu erledigen und wählen lieber die einfachere Variante: Das Abschreiben. Schnell noch im Bus oder sogar – frech wie sie sind – direkt vor der Nase der Lehrer ihre Gräueltat zu begehen. Doch sind wir einmal ehrlich, wer hat das nicht schon mal? Aber wo bleibt da der Lerneffekt?

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Nicht nur Stress und Streit sprechen für eine Abschaffung der Hausaufgaben. Nein! Denn auch Freizeit ist ein wichtiger Punkt in der Entwicklung der Kinder. In dieser können sie die Natur erkunden, eigene Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln. Freizeit ist wichtig für die Selbstentfaltung. Wichtig für Jung und Alt. Sie wird jedoch von Hausaufgaben stark beeinträchtigt. Dann gibt es kein Spielen mehr in Haus und Hof, da heißt es dann mal gepflegt drinnen bleiben und Schularbeiten erledigen. Zu den Hausaufgaben kommen nämlich auch noch das Lernen für Prüfungen und das Vorbereiten auf den nächsten Tag! Und dann wars´ das mit der lieben Freizeit. Wenn man – wie ich – in einer kleinen Ortschaft mit schlechten Verbindungen lebt, dauert der Schulweg halt nicht mehr zehn Minuten, sondern 40 Minuten. Einfach. Man kommt endlich mal nach Hause und kann dann schlussendlich mit den Hausaufgaben anfangen. Und dann kann man sich auf den nächsten Tag vorbereiten, denn in Geschichte, Religion und Sozialkunde wird jede Stunde ausgefragt. Und dann noch lernen für den wichtigen Test, welcher in einer Woche stattfindet. Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon kann man zu Abend essen und dann ab ins Bett. Im Schnitt brauchen die Kinder in Deutschland 4,7 Stunden pro Woche für ihre Hausaufgaben. Und dann noch lernen. Ja Prost! Freizeit und eigene Hobbys müssen sich dann hintenanstellen, weil Schule geht vor, nicht wahr?

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Natürlich sind Hausaufgaben mitunter gute Übung für Kinder. Sie wiederholen den ganzen, zuvor in der Schule durchgenommenen Stoff. Egal, ob sie diesen schon sehr gut verinnerlicht haben oder gar nicht. Und hierbei liegt das Problem: Kinder bekommen Hausaufgaben in vielen verschiedenen Fächern auf, wie zum Beispiel in Deutsch, Mathe und Englisch. Durch die Übungen, welche zuvor in der Schule gemacht wurden, kristallisieren sich schnell die jeweiligen Stärken und Schwächen des Einzelnen heraus. Jemand ist nun sehr gut in Englisch, hat jedoch große Schwierigkeiten mit Mathe. Jetzt hat er viele Hausaufgaben in Mathe auf, bei denen das Kind viel Zeit braucht. Doch Englisch und Deutsch müssen auch noch erledigt werden. Was nun? Könnte man jedem Schüler Übungen bereitstellen, bei denen dieser dann seine individuellen Schwächen ausgleichen und verbessern kann, gäbe es ein solches Problem nicht mehr. Wenn jemand also Probleme in Englisch mit der Grammatik hat, nimmt er sich einfach eine, vom Lehrer bereitgestellte – explizit auf das Thema Grammatik bezogene – Übung mit nach Hause und kann sie dort selbstständig lernen. Nebenbei wird also auch noch die Selbstständigkeit gefördert. Na, wenn das mal nicht super ist!

Kommentar von Isabel Weinand (F12SB) (25.01.2019)

Unterrichtsprojekt: Plastic, once a friend, now a foe

When Leo Hendrik Baekeland, a Belgian chemist, was experimenting in his laboratory to find a new material, he certainly was not aware that the new substance he found after numerous experiments would be such a success. “Bakelit“ had several very fortunate properties – hard as steel, flexible as wax, heat resistent as ceramic. He could not imagine that mankind would develop such an appetite for this new substance… and we have an enormous problem with all our plastic waste, which is today floating in the oceans.

We, the class 12SBi, have been working on the issue of plastic waste, and found the project launched by a young Dutch engineer very interesting.

Have you heard about Boyan Slate? Here you go …

(17.12.2018)

Stories of Migration: Asra, the Asylum Seeker, and Joseph from Jamaica

Mind map designed by Stefan, Jeremy and Julian (F12TB)

Since our school is part of the „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ project, our pupils want to raise people’s awareness of the differente experiences of refugees and immigrants.

Joseph, a Jamaican immigrant, who has just immigrated to Britain has had to face many challenges, especially while looking for a new job. Asra, a Young aslyum seeker, has become friends with Ruby. However, her racist Father is politically active and disapproves of this. He wants to stop the housing of refugees in a local shelter.

Mind map designed by Franz, Tobias and Benjamin (F12TA)

Mind map designed by Rhea, Selina, Maxi, Natalie (F12TB)

Schüler der F12TB (08.12.2018)

„Europa und ich“ – Was hat Europa mit mir zu tun?

Am diesjährigen Projekttag zum Thema „Europa“ führten die Klasse F13WA mit Herrn Widmayr sowie die Klasse F12WB mit Frau Hublitz ein Planspiel zur EU durch. Im folgenden Text sollen unseren Leserinnen und Lesern die Ergebnisse präsentiert werden.

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Die Europäische Union existiert bereits seit 1951, damals unter dem Namen „Montanunion“. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die EU immer weiter und zählt zum jetzigen Zeitpunkt noch 28 Mitgliedsstaaten. Seit dem geplanten Austritt von Großbritannien steht das Staatenbündnis jedoch immer stärker in der Kritik. Vor allem Rechtspopulisten versuchen von innen Unruhe zu stiften. Die Europawahl am 26. Mai 2019, bei der 705 Abgeordnete gewählt werden, ist deshalb von großer Bedeutung für den Fortbestand der EU. Dabei spielen vor allem Jugendliche als Erstwähler eine große Rolle. Um zu wissen, welche Themen junge Menschen beschäftigen, wurde von der Europäischen Akademie Bayern ein Planspiel einberufen. Ziel war es, in verschiedenen Themengruppen jeweils drei Fragestellungen oder Forderungen zu erarbeiten, die dann an EU-Abgeordnete weitergegeben werden.

Das Planspiel begann um 9 Uhr im Begegnungshaus Ottmaring mit einer kurzen Einführung, in der die Geschichte der EU beleuchtet wurde. Außerdem wurde von den Referenten eine Umfrage erstellt, bei der vor allem die Frage „Wie würdest du die EU beschreiben?“ im Vordergrund stand. Die meisten beantworteten diese Frage nämlich mit dem Wort „kompliziert“. Die Organisatoren machten es sich dann zur Aufgabe, diese Einstellung zu ändern.

Nach der Einführung begann die Workshop Phase, in der die Themengruppen

  • Fokus Demokratie: Die Rechtspopulisten EU-weit im Aufwind ?
  • Fokus EU-Erweiterung: Die Türkei – wie steht es um die europäische Perspektive?
  • Fokus EU-Nachbarschaft: Die Ukraine – zwischen Russland und der EU.
  • Fokus Daten, Medien und Internet: Herausforderung für die europäische Demokratie ?

Bis zum langersehnten Mittagessen um 13 Uhr gab es in den einzelnen Gruppen ein kurzes Briefing. Danach sollten in Diskussionsrunden mögliche Fragen oder Forderungen für EU-Abgeordnete ausgearbeitet werden, von denen die drei wichtigsten ausgewählt wurden. Im Anschluss stellte jede Gruppe die ausgearbeiteten Fragen vor. Zum Schluss wurde die oben genannte Umfrage ein weiteres Mal durchgeführt. Allerdings hatte die Mehrheit nun nicht mehr die Meinung, dass die EU kompliziert sei. Damit ging ein spannender und lehrreicher Tag zu Ende, der dem ein oder anderen einen unterschiedlichen Eindruck der Europäischen Union gewährt hat zu Ende. Veranstaltungen wie diese sollten öfter meiner Meinung nach durchgeführt werden, da viele Teilnehmer relativ wenig Wissen von der EU hatten, was jedoch vor allem für die Europawahl sehr wichtig ist.

Protokoll: Melanie, F12WB (06.11.2018)

Produktives Lernen im Freien: Unterrichtskonzept „Grünes Klassenzimmer“ kommt gut an!

Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich unsere stellvertretende Schulleiterin Frau Scroggie mit der Frage, wie man den Unterricht an der Beruflichen Oberschule Friedberg anschaulicher und abwechslungsreicher gestalten kann und entwickelte deshalb das Konzept „Grünes Klassenzimmer“. „Ich habe oft mit meinen Englischklassen draußen gelernt und dadurch einige positive Veränderungen an meinen Schülern bemerkt, da sie produktiver gearbeitet haben und leistungsfähiger waren“, erklärt Scroggie auf die Frage hin, wie sie auf dieses Idee gekommen ist.

Das Prinzip dieses Konzeptes ist, den Unterricht zur Freude vieler Schülerinnen und Schüler nach draußen zu verlagern. Dabei bringt man extra dafür vorgesehene Stühle in den anliegenden Schulgarten. An dem „Gitterwagen“, in dem sich die Hocker normalerweise befinden, ist des Weiteren eine mobile Tafel angebracht, auf der eine Ergebnissicherung stattfinden kann. Es gibt viele Vorteile, die diese Methode mit sich bringt. Frau Scroggie meint beispielsweise, dass sich die Schüler aufgrund der schönen Atmosphäre besser konzentrieren können. Außerdem ist sie der Meinung, dass der Lärmpegel dadurch verringert wird, da sich die Lernenden frei auf der idyllischen Grünfläche bewegen können.

Allerdings muss man erwähnen, dass das Konzept aus Schülersicht durchaus noch ausbaufähig ist. Auch unsere stellvertretende Schulleiterin findet es schade, dass eine Öffnung des Klassenzimmers nach außen nur bei passendem Wetter zustande kommen kann. Zu der Frage, wie man das Konzept erweitern kann, äußert sie sich folgendermaßen: „Zuerst muss man schauen ob es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Allerdings plane ich, besonders den ‚Gitterwagen‘ zu optimieren und extra Stifte und Klemmbretter zur Verfügung zu stellen.“

„Höchstmotiviert“: Unterricht bei Deutschlehrerin Frau Keybach

Auch wir durften unsere stellvertretende Schulleiterin bereits bei einer ihrer Unterrichtsstunden begleiten und konnten somit unsere eigenen Eindrücke sammeln. Man hat die gesteigerte Motivation und das entspannte Arbeiten der Schüler deutlich beobachten können. Allerdings ist zu erwähnen, dass es durchaus unpraktisch ist, dass viele Medien nicht mit nach draußen genommen werden können oder bestimmte Fächer wie Mathe oder Chemie nicht für diese Lernmethode geeignet sind.

Wir sind zu dem Entschluss gelangt, dass wir dieses Konzept mit einem unserer Fachlehrer möglichst bald selbst testen möchten. Gleich nachdem wir – wenn auch nur als Beobachter – bei einer Unterrichtseinheit „Grünen Klassenzimmer“ dabei waren, haben wir unseren Lehrern vorgeschlagen, die Methode auch einmal auszuprobieren, da es unser Interesse geweckt hat.

Von unseren Autorinnen Selina Gabriel und Zahra Atai (19.07.2018)

Weitere Eindrücke vom Unterrichtskonzept „Grünes Klassenzimmer“:

Fotos: Stefanie Mayr, Hermine Scroggie

Schuld sind nur die Lehrer

Gottfried August Bürger

Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen

(1773)

Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu
Zerrollen mich dein Wagenrad,
Zerschlagen darf dein Roß?

Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebleut
Darf Klau’ und Rachen hau’n?

Wer bist du, daß, durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet, wie das Wild? –

Die Saat, so deine Jagd zertritt,
Was Roß und Hund und Du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.

Du Fürst hast nicht, bei Egg’ und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot! –

Ha! du wärst Obrigkeit von Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!
Du nicht von Gott, Tyrann!

In Anlehnung an Gottfried August Bürgers „Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen“  (1773) haben Schülerinnen und Schüler der  13. Klasse ihre eigenen Interpretationen des Gedichts verfasst. Natürlich überspitzt, übertrieben und dramatisch! Im Folgenden adressieren die Schüler ihre „durchlauchtigen Lehrer“:

Schüler der 13. Klasse

Die Schüler an ihre durchlauchtigen Lehrer

(2018)

Arbeiten sind schwer,

Noten oft unfair.

Schuld, Schuld sind die Lehrer.

Wir lernen angeblich für’s Leben,

aber Steuern und Versicherungen schweben –

irgendwo, nur nicht in meinem Kopf.

Gedichtanalysen, Integrale,

davon kann ich ein Lied singen –

aber das wird mir im Leben nichts bringen!

Kommen wir zu spät,

werden wir notiert.

Warum wird das nicht mal ignoriert?

Wir sind Menschen.

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Schüler der 13. Klasse (19.03.2018)

An unsere durchlauchtigen Lehrer

In Anlehnung an Gottfried August Bürgers „Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen“ haben Schülerinnen und Schüler der  13. Klasse ihre eigenen Interpretationen des Gedichts verfasst. Natürlich überspitzt, übertrieben und dramatisch! Im Folgenden adressieren die Schüler ihre „durchlauchtigen Lehrer“:

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Ihr seid die Lehrer,

die, die immer im Recht sind,

und so viel weiser als wir armen, einfältigen Schüler,

wie gut, dass ihr niemals in solcher Situation wart,

jedenfalls scheint ihr euch nicht mehr daran zu erinnern.

Dabei seid ihr es, die uns vorbereiten sollen,

vorbereiten auf das, was ihr bereits erlebt habt,

also warum sträubt ihr euch und ergötzt euch

lieber an unserem Unwissen und Hilflosigkeit,

stellt euch über uns und demonstriert eure Macht?

Ist das, was ihr euch vom Leben wünscht,

den Schwächeren zu „unterbuttern“,

weil man mit Gleichaltrigen nicht mithalten kann?

So wirkt ihr oft,

und in der Welle der wiederkehrenden Versagensängste

darf der Schüler sich an euren tragischen Lebensgeschichten weiden

und soll euch bemitleiden –

wie schwer ihr es doch hattet!

Aber dies ist nicht der Ort für Selbstmitleid,

dies ist euer Arbeitsplatz;

also, ich bitte euch inständig,

tut, wofür ihr bezahlt werdet.

Lehrt uns, um eine gebildete, neue Generation zu schaffen,

nicht, um uns zu zeigen,

wie dumm und ohne Zukunft wir doch sind!

Lehrt!

tut das, wofür ihr bezahlt werdet;

Und wenn ihr das nicht könnt, sucht euch einen anderen Job!

Anonymer Autor (19.03.2018)

I bims – 1 Alternative Fakten

Es ist fly am been – die Sprache vong heute! Jugendsprache and Unwörter (also so Wörter, die vong Verständnis nicht nice simd) sind hart am hartzen in unserer Gesellschaft.

2015 oxidieren noch die Smombies rum, die 2017 lieber nepflixen. Die ältere Generation ist fly am been bei der Gammelfleischparty, während die nicht Tinderjährigen sich in der Schule ums Guttenbergen bemühen. Heute müssen die Swagger, die unterhopft sind, sich darum bemühen, nicht aufgrund des Egosurfens unter Bildschirmbräune zu leiden. Aber läuft bei dir! Denn solange das nicht in 1 Niveaulimbo endet, heißt es „YOLO“ und wir können uns nur merkeln, ob wir die Sprache vong heute nun als „Fu!“ bezeichnen oder vong Verständnis mit „isso“ und „Gönn dir“ akzeptieren.

Unwörter sind ebenso fly am been

Bei den Unwörtern vong Stil her ist es nit anderst: Nach „alternativlos“ (2011) simd 2017 eher „Alternative Fakten“ für Babos geeignet. Auf „Gutmensch“ (2015) folgt „Volksverräter“. 2011 und 2012 waren noch „Döner-Morde“ und „Opfer-Abo“ „trendy“ am been. Die Eltern, die ihre Kinder zuhause selbst auf- und erziehen und nicht in einer Kindertagesstätte betreuen lassen wollten, erhielten 2007 abwertend eine „Herdprämie“.

So ist die Sprache vong heute und wir müssen sehen, wie sich das entwickeln wird.

Von unserem Autor Christoph Götz (05.03.2018)