Landtagswahl in Bayern 2023: Wir sind (noch) drin!

Unsere Autorin Laura hat sich kurz vor den offiziellen Landtagswahlen in Bayern am 8. Oktober mit den Parteien beschäftigt, die aktuell im Maximilianeum die Interessen der bayerischen Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen. Dabei hat sich Laura jeweils mit zwei aktuellen Wahlversprechen beschäftigt. Ziel war es, die Parteien möglichst sachlich und neutral darzustellen.

CSU

Die „Christlich-Soziale Union“ in Bayern

Die CSU wurde 1945 gegründet und wird im politischen Spektrum „Mitte“ bis „Mitte-rechts“ eingeordnet. Die konservative Partei ist die sogenannte „Schwesterpartei“ der CDU und nur in Bayern vertreten.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN: 

  1. Durch das Verdreifachen von Photovoltaikanlagen, 1000 neuen Windrädern und 15% mehr Bioenergie wollen sie die erneuerbare Energie bis 2030 verdoppeln
  2. Kostenloses, gesundes Bio-Mittagessen in jeder Schule und Kita.

Laut einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 bewegen sich die Zustimmungswerte für die Partei in Bayern zwischen 34 und 39 Prozent.

DIE GRÜNEN

Die Grünen entstanden 1980 vor allem aus Protest gegen die Umweltzerstörung. 

1993 vereinten sie sich mit dem ostdeutschen „Bündnis 90“ und wurden so zu „Bündnis 90 / Die Grünen“. Seit dem Jahr 1994 sind sie mit einer Fraktion im deutschen Parlament im Bundestag vertreten und werden dort im politischen Spektrum tendenziell „mitte-links“ verortet.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Das Bauen von jährlich 1000 neuen Solaranlagen und 200 Windrädern im Staatswald.
  2. Mehr Plätze in Kitas und mehr Gehalt für Erzieher*innen.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 13 bis 17 Prozent.

SPD

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

1863 wurde der erste Vorläufer dieser Partei gegründet – der sogenannte „Allgemeine deutsche Arbeiterverein“. Dieser Verein und die 1869 gegründete „Sozialdemokratische Arbeiterpartei“ schlossen sich 1875 zusammen und gaben sich 1890 den heutigen Namen „SPD“.

Die Partei sieht man im politischen Spektrum eher „links“ bis „Mitte-links“.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Mehr Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie, wie Solaranlagen und Windkraft.
  2. Kostenlose Bildung und zusätzliche kostenlose Bereitstellung von Schulbüchern und Computern.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 7 bis 10 Prozent.

Freie Wähler

Die Freien Wähler wurden im Februar 2010 gegründet und entstanden aus der Mitte des Bundesverbandes der Freien Wähler, einem Dachverband kommunaler Wählergruppen.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Sichere und bezahlbare Energie, die möglichst erneuerbar ist.
  2. Die Bildung digital unterstützen von der Grundschule bis zum Studium.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 14 bis 18 Prozent.

AfD 

Alternative für Deutschland

Die Partei wurde 1013 gegründet und schaffte es 2017 erstmals in ein Landesparlament einzuziehen. Im politischen Spektrum ist die Partei „rechts“ zu sehen. Die AfD gilt dabei als rechtspopulistisch.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Senkung von Energie- und Kraftstoffpreisen.
  2. Förderung des gegliederten Schulsystems (Gymnasium, Realschule, Mittelschule und Förderschule), wobei die Förderschule aufgewertet werden und weitgehend auf Inklusion an anderen Schulen verzichtet werden soll.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 11 bis 15 Prozent.

FDP

Freie Demokratische Partei

Die FDP wurde am 12. Dezember 1948 in Heppenheim gegründet und gilt im politischen Spektrum als „Mitte“ bis „Mitte rechts“. Aktuell hat die Partei 92 von 739 Bundestagsmandaten.

AKTUELLE WAHLVERSPRECHEN:

  1. Weniger Ausfall von Unterrichtsstunden.
  2. Bessere medizinische Versorgung.

Der Mittelwert einer aktuellen Umfrage vom 21. September 2023 liegt bei 2 – 4 Prozent. Eine Einzug in den bayerischen Landtag ist damit aufgrund der 5%-Hürde gefährdet.

Text/Recherche: Laura G.

Altstadtfest „Friedberger Zeit“: Ein historisches Spektakel

Alle drei Jahre lässt die Stadt Friedberg die sogenannte „Friedberger Zeit“ aufleben. Die Menschen können die Stadtgeschichte hautnah und historientreu miterleben,  in dem Sie sich einer Zeitreise ins 17. und 18. Jahrhundert  hingeben.  Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt helfen mit ihren authentisch nachgeschneiderten Kostüme der damaligen Zeit das Fest so detailgetreu wie möglich nachzuahmen. Das Event zieht schon seit der Gründung im Jahr 1989, zur 725-Jahr-Feier der Stadtgründung, jährlich bis zu  10.000 Besucher an.

Mit ihrer Altstadt bietet Friedberg die perfekte Kulisse. Mit Demonstrationen der damaligen Handwerkskünste, Theater- und Musikdarstellungen und auch mit Blick auf das Essen, richtet sich alles nach dem Leben der damaligen Bürger. Das vielleicht größte Spektakel des Festes ist die sogenannte „Bäckertaufe“. Ortsansässige, die jeder kennt (zum Beispiel Mitglieder des Stadtrats), werden verhaftet, da Sie eine Straftat begangen haben sollen. Anschließend werden sie auf den Marienplatz geführt, an einen Stuhl gebunden und zur Befragung und natürlich auch zur Belustigung der Anwesenden unter Wasser getaucht. Natürlich wird darauf geachtet, dass niemand zu Schaden kommt und vorher alles abgesprochen ist.

Mit den Gewändern, die seit dem ersten Altstadtfest über tausende Male registriert wurden, bekommen die Tragenden kostenlosen Eintritt. Dies überzeugt jährlich viele Anwohner sich eines auszuleihen, zu kaufen oder sich in der örtlichen „Stoffstube“ mit Stoff einzudecken um selbst ein Kostüm zu schneidern oder sich eines schneidern zu lassen. Die bayrische Tracht gilt, trotz jährlich mehrerer Versuche, jedoch nicht als Eintrittskarte. Wer plant nur einmal hinzugehen oder sich schlichtweg nicht verkleiden möchte, bekommt gegen Geld eine Tonscheibe, die ihn befähigt, sich drinnen und draußen frei zu bewegen.

Auch hier verzichtet man auf Papierform oder gar einen Stempel auf die Hand, um der Historie treu zu bleiben. Da aufgrund der Corona-Pandemie, das eigentlich letztes Jahr geplante Fest abgesagt werden musste, ist es nun schon vier Jahre her seit die Ansässigen in die Frühe Neuzeit eintauchen konnten. Um dem Rhythmus dennoch treu bleiben zu können, sehen sich alle bereits in zwei Jahren wieder. Im Jahr 2023 könnt auch ihr vom 7. bis zum 16. Juli 2023 dem Fest beiwohnen und euch an der neuen damaligen Zeit erfreuen.

Text/Foto: Laura G.

Erfahrungen sammeln und berufliche Entscheidungshilfe – Über die Praktika der 11. Klasse FOS

Das Praktikum oder auch die fachpraktische Ausbildung in der elften Klasse an der Fachoberschule in Friedberg bringt einige Schüler*innen an ihre Grenzen und positive wie negative Erfahrungen mit sich.  Alle zwei Wochen stellen sich die Schüler*innen neuen Herausforderungen, vom technischen bis hin zum sozialen Zweig.

Ich schildere im folgenden Erfahrungen, die ich mit meinen Praktika im gesundheitlichen Zweig in zwei Krankenhäusern gesammelt habe.

Der Alltag

Obwohl mein Arbeitstag doch immer relativ ähnlich ablief, wurde es nie langweilig. Im Gegenteil, es grenzte ab und an eher an Stress, mit den vielen Aufgaben, die einem anvertraut wurden. Doch dies war für mich eher positiver Natur, denn ich persönlich habe es lieber etwas stressiger und weiß meine Zeit gut genutzt, anstatt, dass mir langweilig ist und ich nichts zu tun habe. Das einzig Gewöhnungsbedürftige an der Arbeit neben dem frühen Aufstehen ist der doch sehr an Berührungen angelehnte Teil. Angst vor Berührungen darf man auf jeden Fall weniger besitzen.

Der Arbeitsplatz

Das Schöne an meinen Stationen war die freundschaftliche Art, mit der ich direkt aufgenommen und durchs ganze halbe Jahr begleitet wurde. Neben ein paar Späßen, um die lockere Stimmung beizubehalten, hatten die Kollegen auch ein offenes Ohr für Fragen und Unverstandenes. Dies ist nicht selbstverständlich. Das ich von meinen Stationen nicht von oben herab als „Praktikantin“ behandelt wurde, war eher Glück. Das liegt nicht immer an Unfreundlichkeit, oft nehmen sich beziehungsweise haben  die dort Arbeitenden einfach nicht die Zeit, um jemanden in Ruhe einzuweisen.

Erfahrungen

Man macht viele Erfahrungen im Praktikum, eine der größten und positivsten für mich war der grundlegende Arbeitsalltag. Nachdem wir nun elf Jahre nur die Schule besucht und gelernt haben, können dann doch nur diejenigen Erfahrung mit einem Arbeitsalltag vorweisen, die einen Nebenjob ausüben. Um sich das anzusehen und mal „reinzuschnuppern“ ist das Konzept der Praktika auf jeden Fall nicht schlecht.

Desweiteren konnte man mal eine Richtung ausschließen oder auch annehmen, die den späteren Arbeitsweg bestimmt. Wenn man sich wie in meinem Fall für den gesundheitlichen Zweig entschieden hat, weiß man nun auf jeden Fall, ob die Arbeit in diesem Bereich für einen selbst ansprechend ist. Für eine grundsätzliche berufliche Orientierung für später grundsätzlich sehr gut.

Neben den positiven Erfahrungen gibt es wie bei vielen Dingen auch negative Seiten. Im Krankenhaus ist der Tod und die Krankheiten natürlich stark präsent. Mit diesen Situationen muss man umgehen können, auch wenn es für uns vielleicht noch etwas früh erscheint, um sich mit so etwas auseinanderzusetzen. Zu lernen, dass man nicht jedem helfen kann und man nicht alles nah an sich ran lassen darf, ist eine Sache, die ich lernen musste.

Schlussendlich muss ich sagen dass das Praktikum mich im positiven als auch im negativen Sinne geprägt hat.  In welchem fachlichen Bereich man sich den Dingen stellen will, muss jeder für sich entscheiden.

Text: Laura G.

Wusstet ihr eigentlich, dass…

unsere Deutschlehrerin Frau Dahab…

… auf eine einsame Insel Musik und ein gutes Buch mitnehmen würde,

… am liebsten „How I met your Mother“ schaut,

… in ihrer Freizeit gerne Musik hört, liest, kocht und sich mit ihren Freunden trifft,

… Lügen und Hinterlistigkeit überhaupt nicht ausstehen kann,

… am liebsten Pasta mag,

… an der FOS Friedberg am meisten die Schüler, die Kollegen und die positive Atmosphäre mag,

… am liebsten die Musikrichtung Elektro hört,

… zwar nicht von Anfang an Lehrerin werden wollte, aber schon immer mit  Menschen arbeiten und etwas Soziales, wie Sozialpädagogik, studieren wollte,

… viel reist und unter anderen schon in Thailand, den USA, in Mexiko und Jamaika war,

… gerne mal nach Japan oder Indien reisen möchte,

… an dem Lehrerdasein besonders die Abwechslung und die Arbeit mit den Menschen mag?

Das Interview führte Laura G.

Unsere Theaterkritik: Frau Kelich dreht durch!

Am Donnerstag Abend fand die Schul-Premiere des Theaterstücks „Verrücktes Blut“ des Theaterseminars der FOS/BOS Friedberg statt. Die Theaterleiterinnen Frau Seemiller und Frau Scharrer, die die Schüler*innen auf ihrem Weg begleiteten und unterstützten, erklärten für das anwesende Publikum den Hintergrund der Inszenierung. Dieses wurde 2011 in der Zeitschrift „Der Spiegel“ zum Stück des Jahres gekürt. Der türkische Autor lässt darin unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen und gibt der schon oft diskutierten Integrationsdebatte auf der Bühne eine Stimme. Das Schauspiel handelt von einer Lehrerin, die ihren Schüler*innen mit Migrationshintergründen, den Autoren Schiller und sein Drama „Die Räuber“ näher bringen will. Der Unterricht scheint nicht diszipliniert und gesittet stattfinden zu können und als die Lehrerin in einem der Schulrucksäcke eine Waffe findet, benutzt sie diese als Drohmittel und zwingt die Anwesenden dazu, sich mit Schillers Arbeit auseinander zu setzen und dessen Vorstellungen von Respekt, Freiheit und Selbstbestimmung zu verinnerlichen.

Die Mühe, die in das Stück gesteckt wurde, wird nicht nur durch das Bühnenbild deutlich, sondern auch durch das grandiose Schauspiel, mit dem die Schüler*innen am Donnerstag das Publikum verzauberten. Die Darstellerin Alina Beckert, die die Lehrerin Frau Kelich verkörperte, verbreitete durch ihr ausdrucksstarkes Spiel, nicht nur unter den Schülern ihrer Klasse auf der Bühne Angst und Schrecken, sondern schaffte es auch dem Publikum diese Gefühle zu vermitteln und es zu fesseln. Das Stück war ein voller Erfolg. Das lag auch daran, dass nicht nur die Bühne sondern auch das Auditorium genutzt wurde. Schauspieler*innen verteilten sich unter den Zuschauern als Erzähler*innen und lieferten dem Publikum laufend Hintergrundinformationen. Die Darsteller*innen haben es geschafft, in diese eigentlich ganz und gar nicht witzige Situation, ab und zu scherzhafte Anekdoten einzubauen und diese so rüberzubringen, dass der ganze Saal lachen musste. Auch musikalisch lieferte das Theaterseminar ab. Am Anfang performten sie selbst einen Rap und über das Stück verteilt, bauten sie immer wieder Rapsongs von bekannten Musikern ein. Die Vorstellung bietet eine Vielzahl an künstlerischen Darbietungen und hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten. Das Publikum wurde mitgenommen und konnte mit angehaltenem Atem volle 90 Minuten in das Stück eintauchen.

Text/Foto: Laura G.