In drei Teilen präsentiert unser Autor Gabriel Auszüge aus seinem Reisetagebuch. Die Schülerzeitung der Beruflichen Oberschule Friedberg hatte beim Schülerzeitungswettbewerb der Länder den Onlinepreis gewonnen und wurde von der Jugendpresse nach Berlin eingeladen. Auf dem Programm standen Schreibworkshops und die Siegerehrung im Bundesrat.
03.06.22
Tag 3
Der letzte Tag in Berlin ist angebrochen. Heute findet die Preisverleihung des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder im Bundesrat statt. Danach reisen wir wieder ab.
Ich bin heute schon um 4:50 Uhr aufgewacht. Das Bett ist einfach nicht bequem. Und danach bin ich auch nicht wieder eingeschlafen. Wird eine Feier der Ermüdeten heute.
Der Verschlafenheitspreis geht an mich.
Erstmal vorzeigbar machen. Heute Hemd, Stoffhose und eine schicke Uhr. Man kommt ja nicht jeden Tag in den Bundesrat.
Das Frühstück beginnt wie immer um 7:30 Uhr. Allerdings ist es da schon überfüllt sozusagen.
Glücklicherweise war Herr Riegel schon früher aufgestanden und hatte an einem Tisch platzgenommen. Allerdings nur für zwei Personen.
Es ist also ganz schön eng. Vor allem weil noch ein anderer Lehrer aus Baden-Württemberg hinzukam.
Ein sehr netter Herr, der im Gegensatz zu Frau Klose, das Bayerische Schulsystem für besser als das von Berlin hält.
Guter Mann!
Wir erzählen von unseren Schülerzeitungen und Herr Riegel und der Lehrer tauschen ihre E-Mail-Adressen aus.
Könnte nützlich sein für spätere Kooperationen und gemeinsame Projekte.
Dann schnell Frühstücken und das Gepäck holen, denn wir mussten schon auschecken. Gleich im Anschluss an die Preisverleihung im Bundesrat geht es schon in Richtung Bahnhof.
Als wir im Bundesrat ankommen ,müssen wir unsere Koffer abgeben und unsere Ausweise vorzeigen. Durchsucht werden wir allerdings nicht. Wir sind ja alle brav, oder nicht?
Zuerst eine Spannungssteigerung: Warten vor den geschlossenen Türen des Bundesrates im Vorraum mit Erfrischungsgetränken.
Die Spannung steigt. Zumindest bei mir.
Nach 15 Minuten geht es dann endlich los.
Einlass in den Bundesratssaal, und erst mal die Richtigen Plätze suchen.
Natürlich zuerst der Tisch in Bayern. Von da kommen wir ja.
Aber nein. Leider nicht.
Aber in Sachsen-Anhalt wurden wir fündig.
Hinsetzen.
Spannung steigt weiter.
Bodo Ramelow spricht mit den jüngeren Gewinnerinnen und Gewinnern.
Dann geht es endlich los.
Trommelsolo.
Im wahrsten Sinne des Wortes. Es wurde extra eine Band engagiert, um die Stimmung aufzulockern. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, meiner Meinung nach. Die Trommeln waren zu laut, und im Nachhinein hatten wir alle Kopfschmerzen.
Es hat auch wieder nicht ganz zum Thema der Veranstaltung gepasst, wie die Jongleure. Aber es muss gelobt werden, dass sie einen sehr guten Rhythmus hatten.
Irgendwann sind wir dran.
Spannungshöhepunkt.
Eine kurze Lobesrede von Bodo Ramelow und dann die Urkunde und eine Blume. Die haben wir im Nachhinein an eine andere Gruppe abgegeben. Den Transport nach Augsburg hätte sie wohl nicht überlebt. Bei etwa 5 Stunden Zugfahrt wäre die Pflanze bestimmt nicht so begeistert, um es mal durch die Blume zu sagen.
Dann versank alles in einem Nebel aus Applaudieren.
Irgendwie war es mehr Applaus als Preisverleihung.
Natürlich wurde alles von einer Reporterin geleitet, sodass darüber noch ein Artikel verfasst werden kann.
Dann, gegen 12:00 Uhr: Ende des Applauses, Beginn des Blitzens. Wer den Bundesrat ohne professionelles Foto verlassen möchte ,wird mit deutlichen Worten im Bundesrat zum Bleiben „überredet“ und darf erst nach dem Foto gehen.
Nein, wir wurden förmlich dazu genötigt, ein Foto von uns schießen zu lassen. Sonst hätten wir uns nur ohne Gepäck davonstehlen können.
Aber so ein Foto ist ja schnell geschossen. Noch die Merkel-Raute mit eingebaut, die wollte ich schon immer mal in einem politischen Gebäude zeigen, und dann raus aus dem Bundesrat, mit veganer Duft-Spur in Form von chemischen Zusätzen, da wir noch Brotzeit mitbekommen hatten. Unsere Erkennungsmarke.
Es war erst 12:30 Uhr, also hatten wir noch genügend Zeit durch Berlin Stadtmitte zu gehen und eine Kleinigkeit, möglichst ohne Chemie zu uns zu nehmen, was uns auch gelang.
Ein Kaffee im „Einstein Kaffee“. Der Kaffee war gut, das Personal nicht.
Und zum Abschluss noch ein paar Pommes. Allerdings selbst gemachte, vom „Frittenwerk“. Sehr zu empfehlen.
Anschließend zum Südkreuz und von da in den ICE Richtung Bayern.
Die Berge habe ich vermisst. Berlin ist ja plattes Land.
Da sieht man schon morgens, ob mittags jemand zu Besuch kommt.
Zu Hause angekommen, sind wir allerdings erst nach zirka fünf Stunden Fahrt.
Ein Zug vor uns ist stehen geblieben, deshalb mussten wir etwas warten.
Angekommen sind wir um 20:15 Uhr.
Ich wurde von meinen Eltern abgeholt. Zu Hause musste ich dann lang und breit von unseren Erlebnissen in Berlin erzählen.
Dit war Berlin in Kurzform.
Text: Gabriel T.