Alle gleich? – Die Geschichte der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen

Einer der größten, immer noch umstrittenen Themen, und das seit mehreren Jahrzehnten, ist die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Sei es hinsichtlich Gehälter, im Sport oder bei der Jobsuche, die Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern ist auch heute noch spürbar.

Wenn wir uns frühere Gesellschaften, wie zum Beispiel das antike Griechenland anschauen, wird sehr schnell klar, wie patriarchisch diese geprägt waren. Die Rolle der Frau beschränkte sich auf die Rolle der Hausfrau und Mutter, zudem waren sie den Männern unterstellt und hatten wenig zu sagen. Ihre Ehemänner dagegen blühten in der Politik, der Philosophie und ihren Handwerken regelrecht auf.

Auch die Kirche trug zu diesem Bild der Ungleichheit ihren Teil bei. Oft wurden Frauen als minderwertig und als eine Art Trophäe angesehen. Ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt waren Sie finanziell und gesellschaftlich, von ihren Vätern, männlichen Vormündern und später ihren Ehemännern abhängig.

Der erste Gedanke einer Gleichberechtigung entstand im 18. Jahrhundert in Europa, als erstmals Frauen die Gleichstellung mit ihren Ehemännern forderten, um eine schulische Bildung, das Wahlrecht oder einen Arbeitsplatz zu bekommen. Sehr viele bekannte Feministinnen verfassten Bücher, in denen sie für die Gleichberechtigung argumentieren und die aktuell vorherrschende Ungleichheit als „Folge sozialer Ungerechtigkeit“ bezeichnen.

Als im 19. Jahrhundert die Industrialisierung begann, fingen auch Frauen an, außerhalb ihrer eigenen vier Wände zu arbeiten. Dies änderte ihren Status in der Gesellschaft nachdrücklich. Die „Erste Welle“ des Feminismus beschränkte sich vor allem auf die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. Es wurden Organisationen gegründet, die für dieses Recht kämpften. Trotz vieler Rückschläge verlief dieser Kampf, wie wir heute wissen, erfolgreich, denn Anfang des 20. Jahrhundert erhielten die Frauen in vielen europäischen Staaten das Recht zu wählen.

Während der zwei Weltkriege entwickelte sich der Gedanke, dass Frauen mehr können und dürfen sollten. Dies lag daran, dass während die Männer in den Krieg zogen, zuhause die Frauen die eher „männlicheren“ Berufe ausübten mussten, um alles am Laufenden zu halten, zum Beispiel die Munitionsproduktion. In den 70er und 80er Jahren setzte man sich vor allem für die sexuelle Befreiung ein, dies bezieht sich überwiegend auf das Thema Abtreibung. Die Frauen wollten selbst bestimmen, was mit ihrem Körper geschieht. Dieses Thema steht auch heute noch hoch im Kurs. Denn gerade in Amerika ist es seit kurzem wieder in einigen Bundesstaaten verboten, einen solchen Eingriff durchführen zu lassen. Zu dieser Entscheidung führte die Ernennung von drei konservativen Richter am Supreme Court während der Präsidentschaft von Donald Trump. Diese Richter in Amerika werden auf Lebenszeit gewählt und vorab vom Präsidenten nominiert. Dies führte zu einem konservativen Überschuss in der Gesetzgebung und somit zur Mehrheit für die Abtreibungsgegner.

In den letzten Jahrzehnten wurden ungeachtet dessen riesige Fortschritte in dem Bereich Frauenförderung geleistet, Frauen sind in vielen Ländern vor dem Gesetz gleich. Sie haben einen Zugang zur Bildung, Berufen, die ihnen früher verwehrt wurden und besetzen mit Erfolg Führungspositionen in der Politik. Trotzdem verdienen Frauen immer noch im Schnitt 23% weniger als Männer und haben es deutlich schwerer in Chefpositionen zu kommen und diese zu halten.

Die Stellung der Frau ist jedoch weltweit immer noch sehr unterschiedlich, denn vor allem in Entwicklungsländern ist diese von der früheren Rolle kaum zu unterscheiden. Dort ist man seinem Mann immer noch unterstellt und von ihm abhängig. Denn trotz der fortschrittlichen Gesellschaft, in der wir leben, gibt es immer noch Länder, in denen Frauen für ihre Rechte kämpfen müssen.

Text/Zeichnung: Laura G.

Lauras Zeichnung wurde mit der App „Procreate“ erstellt.

Feminismus!? Was ist das?

Feminismus früher und heute im Vergleich

Als der uns wohl allen bekannte Lehrer Herr Fischer uns aufforderte, eine Stellungnahme bezüglich „Misogynie“ für einen Unterrichtsbeitrag im Fach „Kommunikation und Interaktion“ zu verfassen, wurde sehr schnell deutlich, dass der Großteil der Klasse weder wusste, was das Wort bedeutet, noch informiert darüber war, wie verbreitet dieses Phänomen heutzutage noch ist. Einige Schüler schrieben ihre Stellungnahme mithilfe der Künstlichen Intelligenz „Chat GPT“. Heutzutage weisen viele Jugendliche und die öffentliche Debatte meiner Meinung nach ein Defizit bei der Aufklärung über Misogynie und ihrem Gegenstück Feminismus auf.

Im Rahmen des aktuellen Spitzenthemas „Damals und Heute“ werden nun die Unterschiede des Feminismus heutzutage und des Feminismus vor mehr als 50 Jahren dargestellt.

Erklärung Feminismus/Misogynie:

„Misogynie“ als Wort bedeutet direkt übersetzt „Frauenfeindlichkeit“. Es beschreibt Vorurteile, Abneigung oder sogar Hass gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Misogynie kann sich in verschiedenen Formen zeigen. Beispiele dafür sind abwertende Kommentare, Ungleichbehandlung oder auch Gewalt gegen Frauen. Es ist für eine gleichberechtigte und vor allem respektvolle Gesellschaft wichtig, ein solches Verhalten zu bekämpfen.

Eine Möglichkeit dazu ist der Feminismus. Dieser ist eine Bewegung und Ideologie, die sich für die Gleichberechtigung aller Geschlechter einsetzt. Ziel ist es, Chancengleichheit in allen Lebensbereichen zu schaffen. Der Feminismus hat im Laufe der Geschichte wichtige Fortschritte erzielt, die im Anschluss näher dargestellt werden.

Zu Anfang wird sofort klar, dass der frühere Feminismus sich allein auf die rechtliche und soziale Gleichstellung von Frauen konzentriert. Währenddessen bezieht sich der moderne Feminismus nicht nur allein auf das Geschlecht, sondern auch auf die Identität, Klasse oder Nationalität und den darauf basierenden negativen Behandlungen. Es wurde mit der Zeit erkannt, dass Frauen unterschiedliche Erfahrungen und auch Herausforderungen haben, die von mehreren sozialen Kategorien beeinflusst werden.

Fortschritte des Feminismus im Laufe der Zeitgeschichte:

Eines der frühesten und gleichzeitig auch bedeutendsten Fortschritte des frühen Feminismus war das Frauenwahlrecht, das sich Frauen 1918 in Deutschland erkämpft haben. Seitdem war es Frauen möglich zu wählen und gewählt zu werden.

Nach mehr als 50 Jahren wurde auch 1974 die Abtreibung legalisiert. Frauen haben seitdem das Recht auf den Zugang zu Verhütungsmitteln und sicheren Abtreibungen.

Wenige Jahre später (1977) haben Frauen sich erfolgreich für Reformen im Familienrecht eingesetzt. Seitdem haben Frauen ein Recht auf Scheidung, können aktiv Sorgerecht beantragen und häusliche Gewalt wird als Straftat anerkannt.

Doch erst 2002 wurde dann endlich Gesetze zum Schutz vor Gewalt aufgrund des Geschlechts und somit auch Femiziden eingeführt. Diese Gesetze umfassen Maßnahmen gegen häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung. Erschreckend ist es jedoch, dass die Einführung dieser Gesetze etwas weniger als 25 Jahre zurück liegt.

Ebenso erschreckend ist, dass erst seit 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Deutschland eingeführt wurde. Dieses Gesetzt verbietet Lohndiskriminierung, um gleiche Chancen im Arbeitsleben zu ermöglichen.

Ausblicke/Wünsche für die Zukunft:

Rückblickend sind dies trotzdem (auch wenn teilweise zu späte) Weiterentwicklungen und ein bedeutender Fortschritt für alle Befürworter des Feminismus. Aufgrund dieser Progression können wir in Zukunft mit mehr Förderung von Frauen in Spitzenpositionen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und somit auch immer mehr mit Frauen in Führungspositionen rechnen. Auch eine internationale Förderung von Frauenrechten in Ländern mit besonders starkem Ungleichgewicht und eine Beendung der stereotypischen Geschlechterbilder und somit auch ein vielfältiges Rollenverständnis ist in Zukunft zu erwarten.

Ausblickend in die Zukunft wäre eine Gesellschaft, in der sowohl Frauen als auch Mädchen sicher vor Gewalt, Belästigung oder Diskriminierung leben können, wünschenswert. Auch die weltweite Anerkennung aller Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen wäre ein großer Schritt. 

Eine große Hilfe bei vielen dieser Schritte wäre eine stärkere Einbindung von Männern in feministischen Bewegungen, um Geschlechtergerechtigkeit gemeinsam voranzubringen.

Doch leider werden viele dieser Wünsche bis auf weiteres eine Utopie bleiben.

„Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft‘. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“

 – Johanna Dohnal, Gastvortrag an der Technischen Universität Wien, WIT-Kolloquium 22. März 2004

Kommentar: Jessica Jeerarat Mayr

„Heart Beats“ – Wofür schlägt dein Herz? 

Die Open-Mind-Night an der FOS BOS Friedberg

Am 8. Februar 2024 fand an der FOS BOS Friedberg die jährliche Open-Mind-Night statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Heart Beats – Wofür schlägt dein Herz?“ stand. Es war bereits das dritte Mal in Folge, dass diese Veranstaltung abgehalten wurde – dabei wurde bisher jedes Jahr ein neues Motto präsentiert.

Die Open-Mind-Night wurde vom Team „Schule ohne Rassismus“ geplant, das im Dezember mit der Organisation begann und sich alle drei Wochen am Freitag traf. Die Schülerinnen und Schüler wurden von den Lehrkräften unterstützt, um eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Gruppe bezeichnete sich während und nach der Planung als „gut eingespieltes Team“.

Die Künstler, die an der Open-Mind-Night teilnehmen wollten, mussten vorab ein Video oder ähnliches einreichen, und das Team traf die Entscheidung über ihre Teilnahme. Die Message für „mehr Offenheit“ kam bei den Zuschauern sehr gut an und zeigte die Vielfalt und Diversität der Schule.

Die Show erfreute sich großer Beliebtheit, und viele Zuschauer erwägten, im nächsten Jahr selbst teilzunehmen. Sogar Lehrerinnen und Lehrer überlegten, bei der Veranstaltung mitzumachen, falls die Möglichkeit bestünde. Die Veranstaltung begann mit den Trailer “Heart Beats”. In diesem Clip wurde vorgestellt, für was und wen das Herz schlägt. Des Weitern wurden Poetry Slams, Songs, Kleinkunst, Freestyle-Tanz, Filme und Instrumentalstücke vorgestellt. Besonders die musikalischen und gesanglichen Acts wurden positiv hervorgehoben, aber auch die anderen Auftritte wurden sehr gut aufgenommen.

Insgesamt waren 280 Personen bei der Open-Mind-Night anwesend. Am Ende des Tages wurde eine Spende für einen wohltätigen Zweck gesammelt, um einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten und die Werte der Veranstaltung zu unterstreichen. Das Event war ein voller Erfolg und zeigte, wie Schüler, Lehrer und Künstler gemeinsam etwas Besonderes auf die Beine stellen können.

Mitwirkende an diesem Abend waren Tabea, Sarah, Eva, Rahand, Romy, Kim, Emily, Paula, Burhan, Vanessa, Anna, Lilli, Celine, Sarah, Antonia, Theresa, Annika, Franzi, Eduard sowie das Theater-Seminar, die Schulband, die Klassen 13 TA/B und natürlich das „SOR-Team“.

Text: Jessica V.

Fotos: Lara Q., Laura G.

Liebe liegt in der Luft – auch bei uns?

Auch dieses Jahr setzten sich unsere Schülersprecherinnen und Schülersprecher dafür ein, die sogenannte Valentinstagsaktion zum Leben zu erwecken und zu optimieren, damit jeder zufrieden ist. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler Karten in Herzform kaufen, um sie ihren Liebsten zu schicken. Und so wurde die Aktion ein voller Erfolg dieses Jahr. Egal ob Karten an die beste Freundin, an den Partner oder um zu sagen, dass man jemanden liebt. Alles war dabei. Unsere SMV machte sich die Mühe, dass neben der Karte nicht nur eine kleine Schokolade, sondern auch eine Rose mitgeliefert wurde.

Und trotzdem wurde niemand ausgeschlossen. Jeder bekam etwas an diesem Tag. Die Schülerinnen und Schüler durften sich alle über eine kleine Praline und einen Zettel mit süßen Sprüchen freuen. Auch die Lehrkräfte bekamen eine kleine Aufmerksamkeit. Es diente dazu, zu zeigen, dass jeder an diesem Tag ein Stückchen Liebe verdient.

Die ganze Aktion zeigt einmal mehr, wie sehr auf alle, die in der Schule lernen und lehren, eingegangen wird, um das Gefühl, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, zu verstärken. Es ist ein guter Weg, die Beziehungen untereinander zu festigen und einfach mal wahrzunehmen, wie wichtig man sich ist. Denn dies zeigt, auch nur eine kleine Geste kann den Schulalltag erheblich verbessern. 

Die Schüler waren nicht minder begeistert von der Sache und viele ließen sich nicht die Chance nehmen, selbst eine Karte zu verschenken. 

Wir hoffen, dass diese Aktion auch die nächsten Jahre bleibt, da es wichtig ist, mit solchen Aktionen Möglichkeiten und Toleranz zu schaffen. 

Text/Fotos: Laura G.

Die Deutsch-Französische Freundschaft lebe hoch!

Anlässlich des Tages der deutsch-französischen Freundschaft, der an den Elysee-Vertrag vom 22. Januar 1963 erinnert, fand auch bei uns an der Schule, wie jedes Jahr, eine kleine Veranstaltung statt.

Mit von der Partie waren die Französischkurse „Fortgeschritten“ und „Anfänger“ unter der Leitung von Frau Pauly, die vor allem mit der Umsetzung betraut wurde, und Herr Widmayr, der mit seiner Organisation für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Besonderes Lob soll an dieser Stelle auch den Schülerinnen und Schülern zuteil werden, da diese mit Ihrer Arbeit in der Küche und einem eigenen System zur Teigherstellung (Trockenzutatenstation, Flüssigzutatenbereich und Rührstation) besonderes „Engagement und ein hohes Maß an Eigenverantworung“ an den Tag legten, so Herr Widmayr. „Obwohl es mit Einkaufen und der Delegation zuweilen etwas stressig war, hat es mich doch gefreut, so viel Bereitschaft zur Mitarbeit zu sehen“, sagte er in diesem Zusammenhang.

Mit involviert war auch unsere Assistenzlehrkraft Madame Lucy Martinez, die Anfang dieses Jahres aus England an die FOS/BOS kam, um die Fremdsprachenlernen und das Lehrerkollegium im Englischunterricht zu unterstützen. Sie selbst studierte lebte acht Jahre in Frankreich und spricht demnach fließend französisch.

Als Endresultat wurden rund 300 Crêpes verkauft. Der Gewinn beträgt rund 450 Euro und wird großteils an „Hilfe für Togo e.V.“ gespendet, um dort vor allem das Bildungssystem, aber auch die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem zu unterstützen. Der Rest des Geldes wird an eine Organisation in Haiti gespendet.

Text: Gabriel T.

Aktion „Geschenk mit Herz“: Eine Weihnachtsfreude für benachteiligte Kinder

73 wunderbar gepackte Geschenke gehen dieses Jahr an bedürftige Kinder in Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Kosovo, Ukraine und Bayern!

Es ist ein kalter Dezembermorgen in der kleinen Stadt Friedberg, als sich die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS versammeln, um ihre Weihnachtspäckchen für die Aktion „Geschenk mit Herz“ abzugeben. Seit einigen Jahren nimmt unsere Schule an dieser besonderen Aktion teil und ist sogar selbst eine Sammelstelle geworden.

Die Idee hinter „Geschenk mit Herz“ ist einfach, aber wirkungsvoll: Benachteiligten Kindern in vor allem Ost- und Südeuropa ein schönes Weihnachtsfest bescheren. Die Päckchen werden laut Verbindungslehrer Julian Botzenhardt an Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren versendet und erreichen Länder wie die Ukraine, den Kosovo, Albanien, Rumänien, die Republik Moldau und sogar Bayern.

Nicht nur Schulen und Kindergärten beteiligen sich an der Aktion, sondern auch Privatpersonen, Firmen und Vereine. Jeder kann ein Päckchen zusammenstellen und es an einer Sammelstelle abgeben. Die Schülerinnen und Schüler haben mit viel Liebe und Kreativität ihre Päckchen gepackt. Spielzeug, Süßigkeiten, Kleidung und Schulmaterialien finden sich in den liebevoll dekorierten Geschenken.

Im vergangenen Jahr konnten europaweit 70.000 Kindern eine Weihnachtsfreude gemacht werden. In diesem Jahr sind es sogar 73 Päckchen, die von der Schule gesammelt wurden! 

Die Freude und der Stolz der Teenager sind deutlich zu spüren, als sie ihre Päckchen abgeben. Sie wissen, dass sie damit Kindern eine Freude machen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Die Päckchen werden mit finanzieller Unterstützung von Sternstunden.eV zu den Zielorten transportiert. Lastkraftwagen bringen die Geschenke sicher zu den karitativen Einrichtungen vor Ort, die sich um die Verteilung kümmern. Die Kinder erhalten ihre Päckchen persönlich und sind überglücklich, wenn sie sehen, was sich darin verbirgt.

Ein besonderer Moment ist es, wenn die Kinder eine persönliche Weihnachtskarte oder sogar ein Foto in ihrem Päckchen finden. Diese kleinen Gesten bedeuten den Kindern sicher viel und zeigen ihnen, dass sie nicht vergessen sind. Im Folgejahr erhalten die Schülerinnen und Schüler oft gemalte Dankesgrüße der Kinder zurück, die sie mit Stolz in der Schule präsentieren.

Die Aktion „Geschenk mit Herz“ kann auch durch Geldspenden unterstützt werden. Diese werden verwendet, um den Transport der Päckchen zu finanzieren und weitere Projekte für benachteiligte Kinder umzusetzen. Wer sich noch mehr engagieren möchte, kann sich als Helfer bei Humedica melden und bei der Überprüfung und Sortierung der Geschenke helfen.

Die Aktion „Geschenk mit Herz“ ist eine wunderbare Möglichkeit, Kindern in Not eine Freude zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Sie bringt nicht nur den beschenkten Kindern, sondern auch den Schülerinnen und Schülern der Grundschule eine große Freude und das Bewusstsein für soziales Engagement. Es ist ein kleiner Beitrag, der jedoch eine große Wirkung hat und die Herzen der Kinder zum Leuchten bringt.

Text: Jessica V.

Fotos: S. Binner

Filmkritik: Der vermessene Mensch

Der Film „Der vermessene Mensch“ ist ein Spielfilm aus deutscher Produktion. Regie führte Lars Kraume, der auch das Drehbuch zum Film verfasste. Erstmals wurde der Film 2023 ausgestrahlt, dies sowohl auf Deutsch als auch auf Otjiherero (Die Sprache der Herero, einem südwestafrikanischen ehemaligen Hirtenvolk von heute etwa 120.000 Menschen). Der Film basiert auf dem Roman „Morenga“ von Uwe Timm. Leonard Scheicher in der Hauptrolle des Berliner Ethnologen Alexander Hoffmann wird Anfang des 20. Jahrhunderts Zeuge des Völkermords an den Herero und Nama. 

Grundsätzlich geht die Handlung wie folgt: der vorher genannte Alexander Hoffmann ist Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität in dem Fach Ethnologie in Berlin. Alles beginnt damit, dass Angehörige der Herero aus Deutsch-Südwestafrika bei der Berliner Kolonialausstellung, auch Völkerschau genannt, ausgestellt werden. Unter einer Völkerschau versteht man das Zurschaustellen von Angehörigen von als „fremd“ empfundener Kulturen.

Die Völkerschau in unserem Film findet 1896 statt, bei der Alexander eine Delegation von Herero kennenlernt, unter ihnen auch die gebürtige Herero Kezia Kambazembi, die für die Gruppe dolmetscht, da sie als Einzige Deutsch spricht. Alexander, der die Gruppe erforschen und vermessen soll, entwickelt stattdessen ein Interesse, wenn nicht sogar Gefühle, für sie. Aufgrund privater vorangegangener Gespräche mit der Gruppe, widerspricht er der allgemein im damaligen Deutschen Reich anerkannten und populären Rassentheorie.

Als die Gruppe abreist und es in Deutsch-Südwestafrika zu einem Krieg mit den Herero und Nama kommt, reist Alexander Hoffmann ihnen nach, nach Afrika. Seine grundsätzliche Intention besteht darin, Artefakte und Gegenstände der Völker zu sammeln, um seine anti-rassistischeThese zu beweisen. Zusätzlich treibt es ihn an, Kezia wiederzusehen. Während der ganzen Zeit wird er Zeuge des Krieges und der abscheulichen Taten der deutschen Soldaten gegenüber den Herero und Nama, die man erst seit wenigen Jahren offiziell als „Völkermord“ bezeichnet. Am Ende des Films findet er Kezia, spricht jedoch nicht mit ihr, sondern fährt nach Berlin zurück, um dort alle seine Schriften über seine Thesen zu vernichten. Er spricht als späterer Professor nie wieder über seine damaligen Ansichten, weder seine Rassentheorie, noch seine Erlebnisse in Deutsch-Südwestafrika.

Der Film zeigt schonungslos die damalige Grausamkeit und europäische Dekadenz und Arroganz gegenüber diesen Völkern und Ethnien. Zudem werden die verschiedenen Facetten aufgezeigt und nichts beschönigt. Niemand hat sich bis jetzt getraut, einen Kinofilm über die Verfehlungen des deutschen Kolonialismus zu machen. Es ist ein Film, der klar den Völkermord an den Herero und Nama aufzeigt. Es ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und es am Ende schafft, eine klare Message rüberzubringen.

Persönlich wären ein paar mehr Szenen aus Sicht der Herero und Nama schön gewesen. Der Film konzentriert sich mehr auf die deutsche Seite. Und trotz der am Ende empörten Ausrufe der Kinobesucher, da es kein Happy End für Kezia und Alexander gab, finde ich genau das das Gute. Denn sind wir mal ehrlich, hätten wir die Message des Films so verstanden, wie sie gemeint war, wenn sich die beiden am Ende noch gekriegt hätten? Ich glaube nicht. Vielleicht war Alexander auch nur an dem Fremden oder Exotischen interessiert, was Kezia ausstrahlte? Der Film ist es auf jeden Fall wert, ihm auf einer der Streamingplattformen auszuleihen und anzuschauen. Hier könnte man natürlich über das angegebene Freigabealter von 12 Jahren streiten, doch ob man den Film trotz „schwerer Kost“ sehen möchte, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Text/Zeichnung: Laura G.

Podcast: Interview mit der Münchner Musikerin und Aktivistin „Gündalein“

Hey Leute,

wir waren beim diesjährigen „Blattmacher“-Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung in München dabei und haben dort den ersten Platz in der Kategorie „Online-Ausgabe“ gemacht. Der Schülerzeitungswettbewerb „Blattmacher“ wird übrigens gemeinsam vom Bayerischen Kultusministerium und der Süddeutschen Zeitung GmbH ausgerichtet und von der Nemetschek Stiftung unterstützt.

Es war ein sehr nettes Event, bei dem die besten Schülerzeitungen Bayerns geehrt wurden. Neben bekannten Gästen wie dem aktuellen Kultusminister Michael Piazolo war auch die Sängerin Gündalein geladen, welche für gute Stimmung zwischen den Reden und Ehrungen sorgte. Ihr Stil variiert zwischen Hip-Hop, R ’n‘ B, Jazz und Soul. Wir haben die Münchner Newcomerin direkt nach dem Event interviewt, um sie euch jetzt im folgenden Podcast etwas genauer vorzustellen. Enjoy!

Unsere Autorin Laura (links) mit der Münchner Sängerin "Gündalein".
Unsere Autorin Laura (links im Bild) traf die Sängerin Gündalein bei einer Preisverleihung für bayerische Schülerzeitungen im Münchner Literaturhaus.

P.S.: Gündaleins Debüt-Single „I‘m Crazy“ wurde 2020 veröffentlicht. Sie selbst beschreibt Amy Winehouse und Lauryn Hill als musikalische Vorbilder. Hier haben wir euch zusätzlich den Spotify Account von Gündalein verlinkt, klickt doch gerne mal rein!

Text/Interview: Mona W., Laura G.