»Ich habe abgetrieben.« | Abtreibung – das wahrscheinlich größte Tabuthema aller Zeiten
Ich weiß, dass dieses Thema „triggernd“ ist, und viele Aspekte vertreten werden, die nicht mit jeder Meinung übereinstimmen. Wer empfindlich auf dieses Thema reagiert, sollte einen anderen Artikel lesen. Der Artikel spiegelt auch nicht die Meinung aller Redaktionsmitglieder wider.
Was ist Abtreibung?
Eine Abtreibung ist die Beendung des Lebens noch vor der Geburt. Durch verschiedene medizinische Eingriffe (Medikamentöser Abbruch, Absaugmethode, Ausschabung, Gebärmutterentfernung) wird der Embryo daran gehindert, sich weiterzuentwickeln. Die Auseinandersetzung mit der Abtreibung spaltet Meinungen häufig in zwei Seiten, weswegen auch Diskussionen sehr emotional behaftet sind, und es nie zu einem Kompromiss kommen könnte.
Abtreibung als Grundrecht?
In vielen Debatten rund ums Abtreiben kommt eine Frage meistens am Anfang: Das Selbstbestimmungsrecht der Frau oder das menschliche Leben – was kommt zuerst?
Wer es nicht weiß: In Deutschland sind Abtreibungen nicht per se erlaubt, nur unter bestimmten Bedingungen dürfen sie durchgeführt werden (medizinische oder kriminologische Indikation). Der Paragraph 218 ist bei Pro-Choice-Aktivisten – diejenigen, die die Meinungen vertreten, dass die Abtreibung die alleinige Entscheidung der Frau ist – kein Kompromiss. Sie finden meist, dass er noch viel zu schwerwiegend sei (siehe unten). Auf der Seite der Lebensschützer scheint der Paragraph 218 auch nicht jeden zufrieden zu stellen.
Was beide Seiten jedoch vereint, ist, dass eine Schwangerschaft häufig ein hohes Armutsrisiko mit sich führt. Immer wieder hört man auf beiden Seiten – also sowohl bei den Pro-Choice-Aktivisten als auch den Lebensschützern, dass die Gesellschaft nicht kinderfreundlich genug ist, um beispielsweise eine alleinerziehende Mutter ihr Kind großziehen zu lassen. Geldprobleme, gesellschaftlicher Status – alles führt dazu, dass die Wahl ein Kind zu bekommen (besonders, wenn man alleine ist) nicht genug Zustimmung bekommt. Daher könnte die Entscheidung bei vielen Schwangeren dazu führen, das Kind nicht zu bekommen.
Die Frage, wo das Leben beginnt
In der Wissenschaft scheint diese Frage nur bedingt beantwortet. Während viele Wissenschaftler*innen befürworten, dass das Leben mit der Zeugung beginnt, sind Sperma- und Eizelle für andere nur das Potential für ein menschliches Leben – der Mensch würde sich kontinuierlich entwickeln, und sei damit nicht gleichzusetzen mit einem geborenen Menschen.
Viele Lebensschützer sind gläubig, und dieser Fakt darf nicht außer Acht gelassen werden. Sie halten sich oft an religiöse Befunde und Glaubenssätze, die ihre Meinung stark beeinflussen. So auch ihre Haltung, wo das Leben beginnt. Pro-Choice-Aktivisten bilden oft ihre eigenen Wertevorstellungen davon, die Moral unterscheidet sich stark.
Aber wo beginnt denn dann das Leben? Diese Frage wird wohl immer unbeantwortet bleiben – und daraus resultiert auch das Problem, ob Abtreibung erlaubt sein sollte oder nicht, ob es ein Grundrecht sein sollte oder die Gesetzeslage bestehen bleiben sollte.
Der Paragraph §218
Die Folgen einer illegalen Abtreibung sind Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. In besonders schweren Fällen, so heißt es im StGb, sind die Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren ausgeweitet. Wie oben schon erwähnt, ist der Paragraph umstritten. Und wenn man sich die Gründung dieses Paragraphen ansieht, weiß man auch, wieso.
Der Paragraph stammt aus dem Jahr 1871 (15. Mai 1871) (!).
Ein ziemlich veraltetes System, und eine ziemlich veraltete Grundhaltung gegenüber Abtreibungen, die unbedingt beachtet werden sollte. Wir leben schließlich in einer modernen Gesellschaft.
Der Grund, wieso ich diesen Artikel verfasst habe
Ich bin Pro-Choice-Aktivistin und finde, dass Abtreibungen in aller erster Linie die Mutter betreffen. Sie muss die Schwangerschaft austragen und das Kind auf die Welt bringen, was nicht nur körperliche Veränderungen, sondern auch psychische Veränderungen (oder auch Belastungen) mit sich bringen kann. Also sollte sich auch die alleinige Vollmacht haben. Sie sollte meiner Meinung nach ihrer Selbstbestimmung folgen, wenn sie das möchte.
Ich verstehe Lebensschützer, aber häufig kommt es mir so vor, als wäre das Kind nur bis zur Geburt wichtig. Wie es danach aufwächst, unter welchen Umständen, und vor allem wie lange scheint nicht zur Debatte zu stehen. Aber wie fühlt es sich für ein Kind an, in einem Umfeld aufzuwachsen, das es bereits verstoßen hätte, wenn es könnte? Ein Kind jahrelang ohne Liebe aufwachsen zu lassen ist in Ordnung, aber das Kind davor zu schützen, in dem man es nicht so weit kommen lässt, nicht? Wo liegt der Sinn dahinter?
Das „Weil“, das meist auf eine Abtreibung folgt, ist unwichtig. Das ist der Grund für meinen Artikel.
Ich habe abgetrieben, weil das Geld nicht reicht.
Ich habe abgetrieben, weil ich vergewaltigt wurde.
Ich habe abgetrieben, weil ich kein Kind möchte.
Ich habe abgetrieben, weil mein Lebensstil nicht dazu passt.
Ich habe abgetrieben, weil ich zu alt bin.
Ich habe abgetrieben, weil ich zu jung bin.
Ich habe abgetrieben, weil ich mich nicht bereit fühle.
Warum ersparen wir uns nicht das „Weil“ und sagen einfach:
Ich habe abgetrieben.
Das ist der Grund für meinen Artikel. Ich möchte das Tabuthema aufbrechen und die Gründe dahinter zeigen. Vielleicht entscheide ich mich irgendwann, einen weiteren dazu zu schreiben oder sogar meine Meinung zu ändern. Doch warum müssen wir uns rechtfertigen?
Und was sagst Du dazu?
Kommentar/Text: Vanessa S.
»Der Abend der Vielfalt« | Die wunderschöne „Open Mind Night“ der FOS/BOS
Die „Open Mind Night“ der FOS/BOS Friedberg fand am vergangenen Donnerstag in der Aula der Schule statt und begeisterte das Publikum aus SchülerIinnen und Lehrkräften.
Unter einem zahlreichen (getesteten und geschützten) Publikum wurde unsere „Open Mind Night“ von allen SchülerInnen und Lehrkräften inszeniert und durch unsere Haupt-Moderatoren Michele und Andy durch den Abend geleitet. Die Teilnehmer konnten ihre Talente in Gedichten, Tanzbewegungen, Filmen und Musik präsentieren und jeden einzelnen von uns begeistern. Wir wurden durch ein Kaleidoskop aus Eindrücken, Farben, Stimmungen und allen voran dem Grundsatz der Vielfalt und Toleranz geleitet, welches viele inspirierende Augenblicke schaffen konnte.
Jeder von uns hatte die Möglichkeit, sich mit der Frage auseinander zu setzen, inwiefern Alltagsrassismus, fehlende Toleranz und unter anderem auch sexuelle Gewalt den Alltag beeinflussen. Die Talente zeigten, dass diese schwerwiegenden Themen in einer schönen Darstellungsweise jeden erreichen und vor allem etwas bewegen können. Die berührenden Texte zogen uns in den Bann, die erstaunlich gut ausgearbeiteten Filme der SchülerInnen konfrontierten uns mit Themen wie Rassismus und Drogen.
Unsere „Open Mind Night“ wurde von jedem Gast wertgeschätzt, und wir bedanken uns nochmal herzlich bei allen Beteiligten für ihre Arbeit, ihre Ausarbeitung und für diesen wunderschönen, vielfältigen Abend!
Text: Vanessa S.
»Ich hasse meinen Bauch, meine Arme, meine… ARGH… ich hasse meinen Körper!« | Bodypositivity und der Grundstein für unser Selbstwertgefühl
»There’s always some standard of beauty that you’re not meeting. `Cause if you’re thin enough, then you don’t have that ass that everybody wants. But if you have enough weight on you to have an ass, then your stomach isn’t flat enough. It’s all just…f*cking impossbile.« – Taylor Swift, 2019 (in ihrer Dokumentation: Miss Americana)
Was ist Bodypositivity?
Bodypositivity ist ein Oberbegriff, um unrealistische und diskriminierende Schönheitsideale abzuschaffen und ein breiter gefächertes Spektrum an Körperidealen, Körperformen und allem, was damit zusammenhängt, zu normalisieren. Während in Medien weiterhin Muskeln, straffe Haut und die richtige Prozentzahl an Fett gezeigt wird, setzt Bodypositivity auf Realität: Cellulite, hängende Haut, keine perfekten Formen und abgemessene Größen, nein, alles ist natürlich, solange der Körper gesund ist.
Denn leider verbinden viele Menschen gesund zu sein damit, einen dünnen Körper zu haben. Dabei ist das völliger, tut mir leid, völliger Bullsh*t. Klar, viele Menschen, die einen dünnen Körper haben sind gesund, aber halt eben nicht alle (!). Das bedeutet, nur weil jemand keinen absolut flachen Bauch hat und nicht die Maße eines Werbegesichts hat, muss er oder sie nicht zwangsläufig ungesund sein.
Warum brauchen wir Bodypositivity?
Viele Probleme mit dem eigenen Körper werden von Medien transportiert. Und das ist nichts Neues, und liegt auch nicht an der Generation Z. Körperideale verändern sich über Jahre, Jahrzehnte und sind in verschiedenen Kulturen verschieden definiert. In der italienischen Renaissance war es gern gesehen, wenn Frauen deutlich mehr Kurven hatten als heutzutage, weil es für Wohlstand und Reichtum sprach. Und Männer haben genauso unterschiedliche Ansprüche im Laufe unserer Zeit gehabt: von athletischen Körpern in der Antike bis hin zu Dad Bods (Also nicht dünn, nicht dick, eine Körperform, die vor allem an Männern mittleren Alters gesehen wird). Jedes Geschlecht ist durch verschiedene Epochen geschritten und mit vielen Vorlagen konfrontiert worden.
Und was passiert, wenn wir versuchen, in eine Vorlage zu passen, die nicht zu uns passt? Wir entwickeln Ängste, unsere Psyche leidet darunter und wir stehen in den Startlöchern, an einer Essstörung zu leiden. Wenn wir aber sagen, dass jeder Körper (bis zu einem gewissen Grad, was die Gesundheit angeht) akzeptiert sein sollte, könnten diese Probleme verblassen.
Was ist toxische Bodypositivity?
Toxisch ist Bodypositivity vor allem dann, wenn es ungesunde Aspekte verschönert. Nein, Bodypositivity ist nicht mehr gut, wenn jemand über 200 Kilo wiegt und gesundheitliche Probleme davonträgt. Dann hilft es schließlich nicht mehr zu sagen: „Fühl dich wohl in deinem Körper, du bist gut wie du bist! Akzeptiere deinen Körper!“ – denn sie verharmlosen, dass dieser Mensch deswegen schlimmstenfalls nicht lange genug lebt. Genauso gilt es anders herum, das heißt, wenn jemand untergewichtig ist.
In beiden (und anderen Fällen) sollte genau differenziert werden, was Bodypositivity ist und was euphemistisch ist. Bodypositivity unterstützt vor allem die „normalen“ Körperformen, die von der Gesellschaft als unästhetisch angesehen werden. Aber wenn jemand zum Beispiel kaum laufen kann, oder nicht mehr die nötige Kraft dazu hat, steht das Ästhetische erstmal außen vor. Dann ist es wichtig, zunächst einen gesunden Körper zu haben, in dem man sich wohlfühlen kann, bevor man ein Bewusstsein dafür entwickelt.
Kommentar: Vanessa S.
Voll im Theaterrausch – Tanzen, Heiratsanträge und Oliven
Mittwoch, 8:15 Uhr, 15 Personen betreten das Schulhaus der FOS/BOS Friedberg, bleiben aber dem Unterricht fern. Dies wird in den folgenden zwei Tagen nicht das einzige „Vergehen“ der Truppe bleiben. Sie machen sich zudem schuldig – wegen Entführung, Ruhestörung, Sachbeschädigung und vieles weitere.
Um unerkannt zu bleiben und die folgenden Taten vor der Öffentlichkeit erstmal zu verheimlichen, hängen sie einen Vorhang auf. Doch auch das bringt ihnen nicht viel. Neugierige Blicke von Lehrer*innen und Schüler*innen ziehen sie trotz dessen auf sich. Die Gruppe fällt vor allem durch wiederkehrende Ruhestörungen in den Mittagspausen auf. In denen tanzen die Schülerinnen und Schüler wie Verrückte auf der Bühne, lauschen lauter Musik und lautes Gelächter hallt immer wieder durch das Schulhaus. Selbst bei der Auswahl der Pizza kommt es immer wieder zu heftigen Diskussionen. Bei der überaus wichtigen Frage, ob Pizza mit oder ohne Oliven besser ist, sind die Fronten verhärtet. Selbst Friedensvermittler und Mediatoren konnten den Streit zwischen den beiden Parteien bis zuletzt nicht klären.
Während der eine Teil der kriminellen Organisation das Schulhaus unsicher macht, schleichen sich die kreativen Köpfe des Trupps nach draußen und beschmieren die Schattenwände. Ein klarer Fall von Sachbeschädigung, der ihnen aufgrund mangelnder Zeugen bis zuletzt nicht nachgewiesen werden konnte. Zur gleichen Zeit geistern weitere Mitglieder der verrückten Theaterbande durchs Schulhaus. Es ist äußerste Vorsicht geboten, denn meistens sind sie auf der Suche nach etwas! Da kann es schon mal passieren, dass Klassenzimmer gekapert werden und friedliche Schüler*innen rausgeworfen werden. Aber auch Lineale sind nicht sicher vor dem Trupp. Diese werden einfach während dem laufenden Unterricht entführt und für das Bekritzeln von Plakaten missbraucht. S
Selbst vor blutigen Taten machen Sie kein Halt. Beim Versuch sich Wimperntusche ohne Spiegel aufzutragen, um sich als Beamte zu tarnen, kommt es fast zu einem ausgestochenen Auge. Selbst mit den Utensilien der extra gekauften Obst und den Keksen ist die Gruppe gefürchtet. Die in der Bande anwesenden Kekskannibalen haben sich schnell um die Kekse gekümmert. Nachdem das Obst gevierteilt wurde, ist jeglicher Beweis auf diese grausame Tat beseitigt worden. Nicht ein „Fitzel“ deutet daraufhin, dass dort jemals ein Apfel existiert hat. Selbst vorbeilaufende Passanten wurden dem Tun der Bande gegenüber skeptisch, da sie „nur am Essen sind“.
Doch seht es ihnen nach, sie sind schließlich auch nur Menschen. So haben sie auch ihre sanften Momente. In diesen zwei Tagen voll von kriminellen Machenschaften haben sich zum Beispiel zwei Anführer des Trupps verlobt. Ein überaus romantischer und magischer Moment. In den zwei Tagen ist viel passiert, was aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht alles erzählt werden kann. Viele der Taten wurden von den Schülern selbst aufgenommen, Bilder und Videos werden nun gesichtet und ausgewertet. Und all das ist trotz Anwesenheit des theatereigenen Bullen passiert.
Zum Schluss möchten wir euch nochmal daran erinnern, euch mit höchster Aufmerksamkeit durchs Schulgebäude zu bewegen, da die Bande noch nicht gefasst ist.
Über weitere Taten werden wir euch hier auf dem Laufenden halten!
Text: Charlotte A., Lena M.
Zwischen Boomern, Millennials und Digital Natives – was verbindet unsere Generationen? | Ein Generationenvergleich
Was sind Generationen?
Eine Generation fasst eine große Menschengruppe zusammen, die durch ihr Alter und durch äußere Einflüsse in der Gesellschaft geprägt werden.
Beispiele für Generationen:
Generation Silent (1928-1945): Die stille Generation wurde vom 2. Weltkrieg geprägt. Im Dritten Reich war es sehr gefährlich, seine freien Gedanken zu äußern. Aber in dieser Generation wurde viel wieder aufgebaut, und das Beste aus der schlimmen Situation gemacht.
Generation (Baby) Boomer (1945-1964): In dieser Generation (mit hohen Geburtszahlen) gab es weniger heftige Krisen, die Friedensbewegung sowie einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung.
Generation X | Slacker (1965-1980): Durch einen großen technischen Fortschritt, Umweltkatastrophen, sowie den ersten Jahren der Doppelverdiener (beide Eltern verdienen) wurde diese Generation geprägt. Zudem ist die Gen X auch die erste Generation ohne wirkliche Kriegseinflüsse.
Digital Natives:
Generation Y | Millennials (1981-1996): Die erste Generation der Digital Natives, welche von viel Unsicherheit geprägt ist – deswegen auch Gen »Why/Y« genannt. Die Millennials werden vor allem durch den Hang zur Selbstverwirklichung und die große Bedeutung der Freizeit definiert.
Generation Z | Zoomer (1997-2009): Diese Generation folgt nach der Generation Y und ist somit mit dem Internet und den sozialen Medien großgeworden. Zwischen den Zoomern gibt es viele Einzelgänger, die ihr Wissen vor allem durch das Internet bekommen und verbreiten. Die Generation, die während der Corona Pandemie ins Arbeitsleben gestiegen ist, wird auch Generation Lockdown genannt.
Generation Alpha (ab 2010): Sie wachsen mit den Technologien des 21. Jahrhunderts auf, werden mit den Folgen des Klimawandels und der zurückhaltenden Politik zu kämpfen haben. Weitere digitale Fortschritte werden hautnah erlebt.
Was bedeuten die gegenwärtigen Generationen für die Gesellschaft?
Was in den Generationen eine große Bedeutung hat, wird zur Ideologie. Sie vertreten bestimmte Werte, verfolgen bestimmte Ziele und wissen, was richtig zu sein scheint. Nur ändern sich diese Aspekte schneller als gedacht. Sie vermischen sich. Die Politik möchte das Band aufrechterhalten, indem es alle Wünsche und Anregungen durchzusetzen versucht – was natürlich nicht klappt und wodurch eine Gesellschaft schnell gespalten werden kann.
Traditionen und kulturelle Einflüsse scheinen größtenteils erhalten zu bleiben, meistens sind dies die Angelpunkte, in denen alle Generationen aufeinandertreffen. Für uns bleiben einige Fragen offen, welche von den späteren Generationen beantwortet werden können.
Wird es immer einen Konflikt zwischen Alt und Jung geben? Wie wird die Digitalisierung später ein- und umgesetzt werden? Wo befinden wir uns in einigen Jahren?
Unser Job ist es, irgendwann den Weg zu räumen, und den Pfad, den wir gegangen sind ohne Folgen für die nächste Generation zu verlassen. Bis dahin sollten wir vielleicht kurz stehenbleiben und uns fragen, was wir jetzt für ein besseres „Später“ tun können.
Text: Vanessa S.
Selbstoptimierung durch schuleigenes „Lerncoaching“
Vor Jahren in unserer Schule eingeführt durch Frau Hublitz hilft das Angebot „Lerncoaching“ Schülerinnen und Schülern vor allem bei Prüfungsangst und Lernstress. Das Lerncoaching will genau die Jugendlichen ansprechen, welche sich von eben diesen Problemen beim Lernen behindern lassen, die Schülerschaft, welche unter Prokrastination leidet und deren Berg an Arbeitsaufgaben immer größer, unüberwindbarer wirkt.
Der gesamte Prozess läuft in etwa so ab, dass man zunächst zu einem Kennenlerngespräch geht, wo die Lernkraft sich ein gutes Bild über dich und deine Probleme im Hinblick auf das Lernverhalten macht. Daraufhin folgen Treffen je nach Bedarf, meist reichen allerdings bereits ein bis drei Besprechungen, zum Beispiel im 2-Wochen-Rhythmus aus, um merkliche Erfolge aufzuweisen. Diese kleinen Sessions dauern zwischen 30 und 45 Minuten und können in Absprache so gelegt werden, dass sie ideal mit dem eigenen Stundenplan vereinbar sind.
Die Methoden werden unterschiedlich gewählt, je nach individuellen Stärken und Schwächen. An dem Lerncoaching kann man entweder alleine mit Frau Klein oder Frau Happ teilnehmen, oder man macht es zusammen mit ein paar Freundinnen und Freunden. Dafür gibt es dann das Gruppencoaching mit zwei bis drei Personen aus einer Klasse. Für dieses sind Frau Steinheimer und Schwarzenberger verantwortlich.
Dieses Schuljahr gab es stand Dezember bereits vier Schüler, welche das Angebot nutzen. Laut den Lehrerinnen kann das Lerncoaching sich auch positiv auf das Notenbild auswirken.
Text: Thomas B.
„Warum bin ich morgens nicht so fit?“ | Die Unterschiede zwischen Eulen und Lerchen
Wo liegt der Unterschied?
Auf der Welt gibt es ungefähr genauso viele sogenannte „Eulen“ und „Lerchen“, zwei Begriffe für verschiedene Schlafzyklen mit ihrem jeweilig speziellen Energielevel. Sie sind zu bestimmten Zeiten am Tag produktiver, Eulen nachts, Lerchen früh morgens. Diese Zyklen verändern sich oft im Laufe des Lebens, so kann sich eine Lerche plötzlich dabei erwischen, spät nachts kreativ zu sein und umgekehrt. Die Veranlagung dazu ist genetisch bedingt und wird durch früh am Tag beginnende Jobs in der Gesellschaft nicht gerade willkommen geheißen.
Was zeichnet Nachteulen aus?
Charles Darwin und Winston Churchill zählen zu den berühmtesten Nachteulen der Geschichte. Und obwohl man nachweislich intelligenter ist und eine größere soziale Kompetenz hat, ist die späte Stunde für die meist kreativ veranlagten Menschen mit einem enormen Nachteil verbunden: Die Gesundheit. Nicht nur Diabetes und zahlreiche Herzkrankheiten stehen im Zusammenhang, auch Schlafstörungen sind ein Risiko.
Man sagt, nach 2 Uhr morgens gibt es keinen Nutzen mehr, wach zu bleiben und man sollte sich eher dazu entscheiden, Schlafen zu gehen. Jedoch scheint die verzögerte innere Uhr einen entscheidenden Vorteil mit sich zu bringen: Man ist kreativer, hat einen stärkeren Strom an Ideen und ist meistens auch noch sehr emotional, da die physische Erschöpfung dazu beiträgt, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Und, als Eule kann man auch besser zwischen den beiden Arten (also Nachteule und Lerche) wechseln und seinen Zyklus anpassen.
Wer zählt als Lerche?
Diejenigen, die die ersten Sonnenstrahlen des Tages mit einem Lächeln begrüßen. Sie springen hellwach aus den Federn und verfolgen ihre Routinen, machen sich fertig, um in die Arbeit oder Schule zu gehen, und haben bis zum Vormittag so gut wie die Hälfte ihrer Aufgaben erledigt. Sie scheinen mehr Selbstkontrolle zu haben und sind nachweislich auch glücklicher. Lerchen leben länger und bekommen weniger Krankheiten, und zusätzlich haben sie mehr Erfolg in ihrem Berufsleben. Durch die erledigten Aufgaben am Morgen bleibt am Nachmittag mehr Zeit für Hobbys.
Die 4 Uhr-Morgen-Routinen der meisten Self made-Millionäre beruhen auf Bewegung und Meditation. Am Morgen bleibt mehr ruhige Zeit für einen selbst, die schwierigsten Aufgaben werden erledigt und die Chance, zu prokrastinieren ist sehr gering. Dadurch wird eine passende, strenge Form um den Tag gelegt und alles verläuft mehr nach Plan.
Ich bin definitiv beides, und kann glücklicherweise wechseln und brauche nur wenige Tage, um meine Routinen anzupassen. Und wer bist du? Eule oder Lerche?
Text: Vanessa S.
Die Seminarphase oder auch „Und wie weit bist du schon?“
Die Phase, in der viele Fragen geklärt werden, die ohne sie überhaupt nicht aufgekommen wären.
Die erste wichtige Entscheidung ist die des Seminarfachs. Für manche vielleicht auch: „Eher Pest oder Cholera?“ Wenn diese Frage geklärt ist und jeder seinem Seminarfach zugeteilt wurde, kommen schon die nächsten Fragen auf. Über was will ich schreiben? Was ist wissenschaftliches Arbeiten eigentlich? Wie zitiere ich richtig?
Jeder beginnt sich ein Thema auszusuchen, Literatur dazu zu recherchieren und eine Themafrage zu formulieren. Und dann bemerken irgendwann die ersten, dass man zu dem Thema doch nicht so viel findet, wie gedacht. Und schon kommt die Überlegung auf, ob man nicht doch nochmal das Thema wechseln sollte. Oder der Lehrer kommt in Ritterrüstung auf seinem weißen Pferd angeritten und liefert die gesuchte Literatur. Wenn das Grundgerüst – die Gliederung – der Arbeit steht, sind auch endlich Sommerferien. In die Ferien wird man mit der bereits viel gehörten Aussage „Fangt bloß nicht zu spät an. Teilt euch die Zeit gut ein und beginnt schon in den Ferien!“ entlassen. Und los geht es mit dem „Schreiben“, oder besser gesagt dem „die Ferien genießen“ und die Seminararbeit vergessen. Viel zu schnell sind die Ferien vorbei und man stellt erschrocken fest: „Shit, da war ja was!“
Bereits nach dem ersten Treffen nach den Ferien geht die Frage durch das Schulhaus: „Und wie weit bist du schon?“ Anfangs hört man noch oft: „Nicht so weit.“ Aber sobald die Schule richtig begonnen hat, entwickelt man eine Phobie auf die Antwort: „Also ich hab schon… Seiten.“ Oft genug nimmt man sich vor: „Nächstes Wochenende fang ich an!“. Am Ende war dann doch die nächste Schulaufgabe, die Geburtstagsfeier von Oma oder das Weggehen mit Freunden wichtiger. Und dann kommen jeden Montag die Lehrer und fragen: „Wie weit sind Sie denn schon?“ und „Fangt bloß nicht zu spät an! Teilt euch die Zeit gut ein!“ Doch eigentlich ist einem spätestens im Dezember schweißgebadet klar: „Man ist eh schon viel zu spät dran“. Kaum hat der Dezember angefangen, sind auch schon Weihnachtsferien und man hatte noch gar keine Zeit sich mit der Seminararbeit zu beschäftigen. In den Weihnachtsferien stellt man fest: „Mist, nur noch ein paar Wochen, vielleicht sollte ich doch mal anfangen.“
Weihnachten will man sich aber trotzdem nicht vermiesen lassen. Und so sitzt man dann mit schlechtem Gewissen und nur so halb entspannt am festlich gedeckten Tisch und kann die Feiertage nicht genießen, denn die Aussicht auf zu viele Nachtschichten ist nicht sehr beruhigend. Doch wenn man diese Hürde geschafft hat, stehen alle vor ihrem nächsten Hindernis: Die einen können nach ihrem Kampf mit dem inneren Schweinehund kaum noch aufhören die Seiten zu füllen, die anderen kämpfen um jede Zeile. Und so entbrennen im Schulhaus die Diskussionen: „Wie schaffe ich es, dass alles herunterzubrechen auf 15 Seiten?“ oder „Welche Schriftart schenkt mir ein bisschen Volumen?“ Kurz vor Abgabe leidet man schließlich an „Plagiatophobie“. Es macht sich in der späteren Laufbahn nun mal nicht so gut, wenn Journalseiten herausbekommen sollten, dass man eigentlich gar kein Abitur hat. Doch irgendwie hat es jeder geschafft, etwas abzugeben. Alle sind durch die „stressige scheiß Zeit“ wie sie auch liebevoll genannt wird gekommen. Vielleicht hat man ein paar intellektuelle Beulen und Macken davongetragen. Die Verwendung von korrekter deutscher Grammatik hat etwas gelitten, wie man seinen eigenen Namen schreibt, weiß man auch nicht mehr und Sprechen ist besonders schwierig geworden.
Schön, dass wir’s geschafft haben. Wir können stolz auf uns sein!
Text: Charlotte A.
Gute Nachrichten für E-Autofahrer: Flexiblere Ladeoptionen dank schuleigener Ladekabel
Die offensichtlichste und auch gerne genutzte Möglichkeit sein E-Auto nahe unserer Schule aufzuladen, sind die vier Ladestationen direkt vor dem Gebäude. An einer solchen können Schüler*innen und Lehrer*innen parken und ihr Fahrzeug „auftanken“. Wenn sie nach drei Schulstunden wieder zu ihrem Auto zurückkehren, ist der Tank mit 300 km Reichweite wieder aufgeladen.
Durch eine neue Ladetechnologie würden neue Parkplätze vor unserer Schule für E-Autos geschaffen werden. Die innovative Idee hierfür hatte Technologielehrer Herr Schwegler. Er möchte zusätzlich zu den Ladestationen eigene Ladekabel anbieten. Diese Ladekabel würden zwar nur einen Bruchteil der Leistung einer Ladestation aufweisen, da sie für 100-150 Kilometer ganze sechs Stunden benötigen würden, allerdings hätten sie einen entscheidenden Vorteil: Sie würden an jeder herkömmlichen Haushaltssteckdose funktionieren!
Vor dem Pavillon gibt es ebenfalls E-Fahrrad-Ladestationen, die aber bisher laut Herrn Schwegler kaum genutzt werden. Sein Vorschlag wäre, diese zu entfernen und die Anschlüsse für die neuen Ladekabel nutzbar zu machen. So können die bisher vorhandenen Lademöglichkeiten für Autos erweitert werden. Der Diplom -Ingenieur für Elektrotechnik hat das Ziel, die Ladekabel mit Schüler*innen des Wahlfachs „Aspekte der Physik“ selbst zu bauen. Dafür würde Schwegler einen Bausatz kaufen und den Prototyp mit den Schüler*innen, die übrigens alle Nicht-Techniker sind, an dem E-Auto von Lehrerkollege Herrn Rebitzer testen.
Ist der Test erfolgreich, so werden weitere Kabel gebaut. Schüler*innen und Lehrer*innen können sich dann die portablen Ladekabel bei der Schule ausleihen. Die Kosten für dieses Projekt übernimmt der Förderverein der FOS/BOS Friedberg. Da das zukunftsträchtige Projekt nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht mehr fertiggestellt werden kann, wird daran nächstes Schuljahr fleißig weiterentwickelt.
Text: Thomas B., Charlotte A.