Das Praktikum: Bewusst werden der eigenen Stärken

Für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Das Praktikum bzw. die fachpraktische Ausbildung in der 11. Klasse an der Fachoberschule. Ein Halbjahr in einem Betrieb der eigenen Wahl im wöchentlichen Wechsel zur Schule. Dies bringt viele positive, sowie negative Erfahrungen mit sich. Diese sollen im folgenden Text geschildert werden.

Der Arbeitstag

Eine sehr interessante Erfahrung ist, dass der Arbeitsalltag in meinem Praktikum meist doch recht unterschiedlich war. Es gab immer etwas Neues zu tun und länger andauernde Projekte; monotone und stumpfsinnige Aufgaben sind fast nicht vorgekommen. Es wurde nie langweilig, da es immer etwas zu tun gab.

Der Arbeitsplatz 

Dem einen oder anderen Kollegen fällt schnell eine tolle Geschichte ein, die ihm oder ihr auf den Nägeln brennt. Und die dann erst Mal zu einem intensiven Gespräch führt. Dazwischen wird wieder ein wenig gelacht. Durch den Austausch über aktuelle Themen lässt sich schnell ein angenehmes Arbeitsklima aufbauen. Es ist aber tatsächlich alles andere als durchgehende Ruhe und Konzentration: Kollegen sind keine Roboter, die nur auf ihre Computer-Bildschirme starren, wobei die gespenstische Ruhe durch das Klingeln des Telefons unterbrochen wird.

Erfahrungen am Computer

Für eine Veranstaltung mussten viele Excel-Tabellen erstellt bzw. überarbeitet werden. Ein weiterer Punkt war die selbstständige Erstellung einer Excel-Tabelle mit verschiedenen Mitgliedern und Ansprechpartnern. Gerade dadurch, dass ich selbst eine große Tabelle erstellen sollte und Teilnehmerlisten durchsehen und überarbeiten sollte, habe ich auch einige neue Erfahrungen im Umgang mit dem Programm Excel gemacht.
Was ich außerdem neu lernen durfte, war die Erkenntnis, dass man aus einer Excel-Tabelle heraus einen Serienbrief erstellen kann und diesen dann auch zu schreiben. Dies wird mir, wie ich denke, in Zukunft sehr gut weiterhelfen.

Umgang mit dem Zeitdruck

Eine weitere Erfahrung, die ich persönlich gemachte habe, betrifft die Situation, dass es zu stressigen Arbeiten unter Zeitdruck kommen kann. Ich habe gemerkt, dass es nicht sonderlich angenehm ist, eine hohe Anzahl an Briefen zu kuvertieren, wenn diese mittags bereits abgeholt werden sollen. Die Konzentration sinkt mit der Zeit und man ist nicht mehr ganz bei der Sache. Des Weiteren werden tatsächlich die Hände mit der Zeit trocken und man kann nicht mehr wirklich richtig die Briefe greifen und dann zusammenfalten! Es kann dir echt den letzten Nerv rauben und es ist anstrengend, wenn man nach 150 kuvertierten Briefen immer noch weitere 100 vor sich liegen hat.

Bewusst werden der eigenen Stärken

Nachdem ich bei der Vorstellung bei der Stelle angab, dass in mir eine gewisse kreative Ader steckt, durfte ich häufig selbst Listen oder Ähnliches gestalten. Dadurch konnte ich wieder neue Erfahrungen im Bereich der Gestaltung sammeln und auch ein bisschen mehr in intensive Verbesserungsgespräche über meine Ideen mit den Kollegen verfallen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich sehr viele positive Erfahrungen aus dem Praktikum ziehen konnte, obwohl es natürlich auch negative Erfahrungen gibt, die man überall machen kann bzw. fast schon machen muss. Aber alles in allem war dies ein erfolgreiches Praktikum.

Anonymer Autor

Ein Gespräch über unsere iPad-Klassen mit der stellvertretenden Schulleiterin Hermine Scroggie (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Guten Tag, Frau Scroggie! Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, dass das iPad in Klassen als unterstützendes Medium eingesetzt werden könnte?

Frau Scroggie: Dazu möchte ich kurz in das Jahr 2010 zurückblicken. Zu diesem Zeitpunkt ist es nämlich auf den Markt gekommen. Jedoch hat es mich damals noch nicht interessiert, da man nicht darauf handschriftlich schreiben konnte. Ende 2010 kamen allerdings erste Apps, auf denen man mit einem digitalen Stift schreiben konnte. Aus diesem Grund habe ich 2010 ein iPad gekauft und habe es zuerst alleine im Unterricht als Lehrkraft getestet. Dies hatte sehr viele Vorteile.

Friedo: Wie sehen diese in der Unterrichtspraxis aus?

Frau Scroggie: Vor allem konnte man fortan viele Bilder über den Beamer zeigen. Durch diese bunten Fotos anstatt kopierter schwarz-weiß Bilder ist es möglich, den Schülern eine Lernsituation besser näherzubringen. Außerdem kann man mit diesen Geräten Papier sparen. Dies unterstützt zum einen aus bekannten Gründen die Umwelt und stärkt unseren Namen als Umweltschule. In konkreten Zahlen: Als alle Klassen Papierklassen waren, hat man eine Palette Papier in zwei Schulwochen aufgebraucht. Unvorstellbar und umweltschädlich! Dies war ebenfalls ein entscheidender Grund, die iPad-Klassen als Pilotversuch zu starten.

Friedo: Wie sah es mit der Genehmigung für die iPad-Klassen aus?

Frau Scroggie: Es war keine Genehmigung notwendig, da die iPads nicht von der Schule gestellt werden, sondern privat finanziert werden müssen.

Friedo: Wie haben die Lehrerinnen und Lehrer auf die Einrichtung der iPad-Klassen reagiert?

Frau Scroggie: Auch viele Lehrer sahen Vorteile. Sie mussten keine umständlichen Folien mehr drucken und zudem kann die Anschaulichkeit des Unterrichts gesteigert werden. Außerdem kann man Schülerprobearbeiten leichter korrigieren, was ein Mehrwert für beide Seiten sein kann.

Friedo: Seit wann gibt es eigentlich an der Beruflichen Oberschule Friedberg iPad-Klassen?

Frau Scroggie: Die ersten iPad-Klassen gibt es seit dem Schuljahr 2014/15. Hierbei handelte es sich um ein Testjahr. Dies war zum Beispiel daran zu erkennen, dass es zu diesem Zeitpunkt noch kein WLAN gab. Jedoch war es da bereits möglich, zum Beispiel in Mathematik, das Programm „GeoGebra“ zum spielerischen Umgang mit Graphen zu nutzen und digital zu präsentieren. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, gemeinsam über Fehler zu sprechen. Das WLAN wurde allerdings schon im darauffolgenden Schuljahr eingeführt. Somit ist es seitdem beispielsweise auch möglich, Internetrecherchen anzustellen. Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es die iPad-Klassen in der heutigen Form.

Friedo: Gibt es auch Nachteile in der Arbeit mit den iPads?

Frau Scroggie: In einer Papierklasse kann man sich ablenken, die Gefahr ist in einer iPad-Klasse jedoch deutlich höher. Dies ist vor allem der Fall, wenn es viele Pausen im Unterricht gibt. Jedoch haben alle in der iPad-Klasse auch die Nutzungsbedingungen am Anfang unterschrieben. Dort ist festgehalten, dass wir einzelne iPads auch sperren können mit „Mobile Device Management“. Wir setzen dies allerdings nur ein, wenn wir es für nötig betrachten.

Friedo: Möchten Sie noch etwas in Bezug auf die Funktionsweises der iPads ergänzen?

Frau Scroggie: Die Einträge lassen sich digital mit Hilfe der „Good Notes“-App leichter sortieren und verwalten als in der Papierform. Des Weiteren traut man sich bei iPads mehr, Notizen daneben zu schreiben, da das Wegradieren viel einfacher ist. Darüber hinaus kann man beispielsweise gerade Linien mit oder ohne Lineal zeichnen, die Farbe der Schrift oder von geometrischen Figuren mit einem Tipp ändern oder wichtige Dinge mit Textmarker markieren. Dadurch kann man die Gestaltung des „Hefteintrags“ übersichtlicher gestalten. Hier ist es auch sehr leicht möglich, Dinge wegzuradieren oder rückgängig zu machen, was insgesamt eine große Flexibilität bedeutet, wenn es darum geht, den Lernstoff so zu gestalten, dass er dem Lernverhalten des Einzelnen entspricht.

Das Gespräch mit unserer stellvertretenden Schulleiterin führte Fabian Wölfle.

Ein Gespräch über die Berufsintegrationsklasse mit Lehrkraft Sascha Gaupties (Schuljahr 2017/2018)

Friedo: Hallo Herr Gaupties! Was ist überhaupt eine Berufsintegrationsklasse?

Sascha Gaupties: Die Berufsintegrationsklasse ist ein Angebot, um die zahlreichen eingereisten Mitmenschen hierzulande näher an das Bildungssystem heranzubringen und sie auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. Hierbei werden „Beruf“ und „Bildung“ kombiniert.

Friedo: An welcher Schulform wird so eine Klasse angeboten?

Sascha Gaupties: Die Berufschule ist für die Klasse zuständig und die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit über zwei Jahre den Mittleren Schulabschluss zu erwerben. Dies haben jüngst zwei Drittel der Teilnehmer geschafft.

Friedo: Haben alle Schüler einen Aufenthaltsrecht hier in Deutschland?

Sascha Gaupties: Ganz und gar nicht. Was die Arbeit natürlich nicht unbedingt erleichtert, weil es genug Beispiele von jungen Menschen gibt, die willig sind. Und eventuell eine Ausbildungsstelle bekommen hätten, die jedoch kein Asylrecht haben.

Friedo: Gibt es eine Möglichkeit für Menschen, die bereits einen Schulabschluss in ihren Heimländer erworben haben, diesen hier anerkennen zu lassen?

Sascha Gaupties: Es ist schwer, aber möglich. Man braucht zusätzlich zu den Abschlüssen noch Zertifikate, die in Deutschland gemacht werden müssen. Ich habe persönlich einige syrische „Abiture“ anerkennen lassen. Manche Abschlüsse werden auch „abgewertet“, was den Zugang zur Hochschule erschwert.

Friedo: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview für unsere Schülerzeitung führte Stevan Bibo.

Populäres Alleinstellungsmerkmal: Gesundheitszweig an der FOS Friedberg

Die „Augsburger Allgemeine“ schrieb am 16. Januar 2018 „Über die FOS zum Arzt oder Apotheker“. Das mit gutem Grund, denn unsere Schule verfügt ab dem Schuljahr 2018/19 über ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Ab kommendem Schuljahr wird für Schülerinnen und Schüler an der Beruflichen Oberschule Friedberg mit der Ausbildungs-  und Fachrichtung „Gesundheit“ ein neuer Zweig angeboten.

„Friedo“ sprach mit unserer Beratungslehrkraft Gerda Alber über den neuen Zweig, sinkende Schülerzahlen und das Medizinstudium in Augsburg.

FRIEDO: Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt der neue „Gesundheitszweig“?

Frau AlberMan erlangt damit das Fachabitur. Damit kann man an Fachhochschulen jedes Studium aufnehmen, auch für Berufe im Gesundheitswesen ist man damit bestens vorbereitet. Kernfächer sind hierbei „Gesundheitswissenschaften“ und „Interaktion und Kommunikation“. Falls noch weiteres Interesse darin besteht, zu erfahren, mit welchen Lerninhalten man sich dort auseinander setzt, kann ich empfehlen, auf www.bfbn.desich die Inhalte der jeweiligen Fächer genauer anzusehen.

FRIEDO: Benötigt unsere Schule überhaupt eine Ausdehnung auf einen vierten Zweig? Ist das organisatorisch machbar?

Frau Alber: Bisher weist unsere Schule fünf Klassen im Zweig „Sozialwesen“ aus. Geplannt ist nun, dass es im neuen Schuljahr vier Klassen „Sozialwesen“ und zwei Klassen „Gesundheitswesen“ geben wird. Außerdem wertet die Erweiterung unseren Schulstandort auf, da es in näherer Umgebung keine FOS mit diesem Zweig gibt. Dadurch können wir an Popularität dazu gewinnen.

FRIEDO: Wie viele neue Klassen sollen entstehen (FOS/BOS) und wo können diese untergebracht werden?

Frau AlberZunächst möchte ich sagen, dass das Platzproblem nur vorübergehend ist, denn es soll  in Kürze Planungen für einen Neubau geben. Je nachdem, wie viele Schüler sich für die neue Fachrichtung entscheiden, wird es entsprechend mehr Klassenzimmer in dem neuen Gebäude geben. Es sollen zwei Klassen in der Fachrichtung „Gesundheit“ für die FOS und eine für die BOS entstehen, eventuell sogar mehr. Wir sind schon gespannt auf die Anmeldezahlen. Zur Unterbringung: Wir erhalten im kommenden Schuljahr zwei Klassenräume von den beiden Klassen, in denen die Geflüchteten untergebracht waren. Es wird außerdem weniger Schüler geben, die den „Sozial“-Zweig wählen. Die Schüler der  „BOS-Technik“ werden inzwischen in Augsburg unterrichtet.

Dazu lässt sich noch etwas Allgemeines sagen: Der Ansturm der Schüler auf die FOS wird generell die nächsten Jahre immer kleiner, da aufgrund des demographischen Wandels die Schülerzahlen in unseren „Zubringerschulen“  weniger werden und dies hat bereits jetzt eine Auswirkung auf die Gegenwart.

FRIEDO: Welche Perspektive bietet sich Schülerinnen und Schülern im Bereich „Gesundheitswesen“?

Frau Alber: Bald wird der Studiengang „Medizin“ nach Augsburg kommen, genauso wird das Augsburger Klinikum zum Uni-Klinikum. Dadurch ergeben sich super Möglichkeiten, für all die Schüler, die in diesem Bereich eine berufliche Karriere anstreben wollen. Außerdem wird der ganze Dienstleistungsbereich für Pflege und Gesundheit immer größer – diese Entwicklung ist auch auf den demographischen Wandel zurückzuführen.

FRIEDO: Vielen Dank für das Gespräch!

Durch die alternde Gesellschaft gewinnt Gesundheit und Pflege an immer größerer Bedeutung – das heißt, auch unsere Schule geht mit der Zeit.

Das Interview für „friedo“ führte Maximilian Poidinger.

Auf ein Wort mit unserem neuen Hausmeister Herr Lindermeir!

Nachdem er 30 Jahre lang als Schreiner arbeitete, entschied sich unser neuer Hausmeister Herr Lindermeir in seinen langjährigen Traumberuf – und damit an eine Schule, zu wechseln. Im Interview mit „friedo“ erzählt er, dass ihm seine ersten 14 Tage an unserer Schule sehr viel Spaß gemacht haben. Zudem gefällt ihm der freundschaftliche Umgang mit den Hausmeistern der umliegenden Schulen sehr gut. Der verheiratete Vater von zwei Töchtern stammt aus einer ehemaligen Landwirtschaft. Daher hat er seine Leidenschaft für das „Herumwerken“, sowohl im Garten als auch am Haus. Dies führte ihn zu seinem Traumberuf, den er das erste Mal an unserer Schule verwirklichen konnte. Er erhofft sich von den Schülern Zufriedenheit und hofft auf ein gutes Miteinander. In seiner Freizeit kümmert er sich zu Hause in Edenried um seinen Garten. Zudem verreist er gerne mit dem Wohnwagen. Am meisten hat es ihm das Reiseziel Kroatien angetan.

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Wir wünschen ihm weiterhin viel Spaß an seinem Beruf und eine schöne Zeit an unserer Schule!

Von Steffi & Laura

Zwei Blätter, ein Stift und ein Glas Wasser – Jugend debattiert (Schuljahr 2017/2018)

Mitte Januar diesen Jahres fand an unserer Schule der Wettbewerb „Jugend debattiert“ statt. 28 freiwillige „Debattanten“ aller Jahrgangsstufen stellten sich der Qualifikationsrunde. In verschiedenen Klassenzimmern bekamen alle zeitgleich das Thema gestellt: „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ Da es sich bei „Jugend debattiert“ um einen offiziellen Schulwettbewerb handelt, mussten alle Schulen die gleichen Regeln befolgen. Beispielsweise erhielt jeder Teilnehmer zwei Blätter, einen Stift und ein Glas Wasser.

Nachdem das Organisatorische geklärt wurde, startete die Debatte. Zwei Schüler vertraten die Kontra-Seite; sie brachten unter anderem das Argument ein, dass die Sportnoten als Motivation für andere Fächer dienen würden, da diese in der Regel gut ausfielen. Die Pro-Seite, ebenfalls bestehend aus zwei Schülern, hielt mit ihrem Argument, dass es weniger Diskriminierung im Sportunterricht gibt, sobald die Noten entfallen würden, dagegen. Nach 12 Minuten freier Debatte, einigten sich die beiden Seiten auf ein gemeinsames Fazit – nämlich darauf, dass bei den jüngeren Schülern aufgrund der höheren Mobbinggefahr auf Notengebung im Sportunterricht verzichtet, hingegen bei den älteren Schülern die erbrachte Leistung dementsprechend benotet werden sollte.

Am nächsten Tag schafften es Tobias Merkl, Luca Hoffmann, Maximilian Göddert und Alexander Heise in die Finalrunde. Mit deutlich mehr Publikum und einer größeren Jury, lautete das Thema der Debatte: „Soll der Videobeweis beim Fußball abgeschafft werden?“ Die Pro-Seite startete mit einem starken Argument – die Schiedsrichter würden alle eine professionelle Ausbildung genießen und könnten daher die zu bewertenden Situationen meist richtig einschätzen. Die Contra-Gruppe entgegnete, dass der Videobeweis eindeutig zu einer richtigen, fairen Entscheidung führt und es somit zu weniger Fehlentscheidungen kommt. 12 Minuten und unzählige gute Argumente und Erläuterungen später, konnten sich die vier „Debattanten“ diesmal auf keinen Kompromiss einigen.

Allgemein war es eine flüssige und gelungene Debatte, was es der Jury nicht gerade einfacher machte, einen Sieger zu küren. Nach kurzer Beratung stand die Platzierung fest. Auf den 4. Platz schaffte es Luca Hoffmann, über den 3. Platz durfte sich Maximilian Göddert freuen. Dicht gefolgt von Tobias Merkl, erkämpfte sich Alexander Heise schließlich den 1. Platz.

Von unserer Autorin Nathalie Lehner

Jugend debattiert: Diskussion um den Videobeweis im Fussball (Schuljahr 2017/2018)

In Zeiten, in denen in der Gesellschaft populistische Tendenzen zunehmen, Fake-News sich rasend schnell verbreiten und mit Lügen politische Wahlen gewonnen werden, ist es wichtig, dass junge Menschen lernen, eigene Positionen zu begründen und gute Argumenten von schlechten zu unterscheiden. Genau hierin liegt der Wert des Wettbewerbs „Jugend debattiert“, der Mitte Januar auch an der FOS in Friedberg stattfand. Koordiniert wurde das Ganze von den beiden Lehrkräften Leonhard Fürst und Monika Uhlemair. 28 Schülerinnen und Schüler diskutierten zu den Themen „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ und „Soll der Videobeweis in der Fußball-Bundesliga ersatzlos gestrichen werden?“. Je zwei SchülerInnen standen auf der Pro- und auf der Contra-Seite und hatten je 24 Minuten Zeit, die besseren Argumente zu liefern. Bei Jugend debattiert besteht die Jury des Weiteren aus zwei SchülerIinnen und einer Lehrkraft, die extra dafür geschult werden.

Nach spannenden Debatten standen schließlich die vier Finalisten fest: Alexander Heise und Luca Hoffmann aus der F12TA, Maximilian Göddert aus der F11TD und Tobias Merkl aus der B12WA. Im Finale, das vor drei Schulklassen stattfand, wurden die Schulsieger ermittelt. Alexander Heise und Tobias Merkl debattierten und argumentierten am überzeugendsten.

Aber nicht nur für die TeilnehmerInnen und SiegerInnen ist dieser Wettbewerb bedeutend. Gesellschaftlich relevant ist vor allem, dass im Vorfeld des Schulwettbewerbes alle SchülerInnen in ca. acht Stunden das Debattieren und Argumentieren trainierten. Ohne das Engagement der Deutschlehrkräfte wäre dies nicht möglich. Das Debattiertraining fördert wichtige Kompetenzen: gründlich recherchieren zu einem Thema, dieses strukturiert aufbereiten und dann klar gegliedert vortragen, auf einander eingehen bei der Debatte, sich mündlich gut ausdrücken können, andere durch Sachkenntnis und einen stringenten Argumentationsgang überzeugen und einen Überblick in der Debatte behalten. All diese Fähigkeiten sind nicht nur für die Schule wichtig, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers. Und sie sind die Basis für politische Wertebildung und Demokratiefähigkeit.

Von Monika Uhlemair

Am Rande der Gesellschaft: „Unschuld“ nach Dea Loher

Zwei illegale afrikanische Einwanderer sehen  einer Frau beim Ertrinken zu und greifen nicht ein, eine blinde Frau tanzt in einem Stripclub, eine umtriebige Dame gibt sich als Mutter eines Amokläufers aus, gesichtslose Philosophen führen Monologe und erschrecken aus dem Nichts das Theaterpublikum. 

Es ist die Frage nach der persönlichen Schuld, die die Protagonisten in dem Drama „Unschuld“ nach Dea Loher verbindet – die Schuld, die sie verspüren oder verspüren wollen. Aber auch die Sehnsucht und der Wunsch nach einem erfüllten Leben spielen eine Rolle.

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Der Vorhang schließt sich und allen Beteiligten fällt ein Stein vom Herzen. Die Theatergruppe, bestehend aus 18 Schülerinnen und Schülern, zeigte an den beiden Abenden des 22. und 23. März 2018 das Ergebnis ihrer langen Arbeit. Die ganze Gruppe aus Schauspielerinnen und Schauspielern, bestehend aus David Beier (als Fadoul), Niko Thomas (als Elisio), Michelle Richter (als Absolut), Zahide Özsoy (als Frau Habersatt), Benedikt Demharter (als Franz), Melis Dogan (als Rosa), Chantal Tiendrebeogo (als Frau Zucker) und Zabiullah Ahmadi, Hajdari Shapoorkhan, Ziaurahman Adilyar (als Ella und Autofahrer), zeigten in den beiden Vorstellungen ihre starken schauspielerischen Fähigkeiten und ernteten damit viel Applaus und Lob. Besonders David Beier als „Fadoul“ begeisterte dabei das Publikum durch seine kräftezehrenden Monologe.

Doch die Aufführung, die von kurzen Geschichten am Rande der Gesellschaft handelt, und dabei gemischte Gefühle von Trauer bis Bosheit in Szene setzt, wurde nicht nur durch die schauspielerische Kunst geprägt. Pouya Jafari an der Trommel sowie der Gesang von Melis Dogan und Seyma Aydogdu sorgten für eine musikalische Untermalung des Abends. Die beiden Schülerinnen garantierten mit ihrer Interpretation eines türkischen Liebesliedes für Gänsehaut im Publikum. Dabei nutzten die jungen Akteure auch die Treppe und den Publikumsraum der Schule.

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Komplettiert wurde das Team der Theatergruppe  der FOS/BOS Friedberg durch Franziska Kiesel, die als Backstage-Chefin sowie Souffleuse fungierte und durch Franziska Biefel, die für den reibungslosen Umbau des Bühnenbildes sorgte. Ein Bühnenbild das teilweise auch beklemmend wirken kann: Trump-Reden auf flimmernden Fernsehern, Urnen mit sterblichen Überresten reiben sich mit der Ästhetik von silber glitzernden Luftballons.

Die Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen sowie der Integrationsklasse, „haben ihren Auftritt sehr gut gemeistert“, meinte auch Frau Seemiller zum Abschluss der letzten Aufführung. In enger Zusammenarbeit mit Frau Lipczinsky führte sie Regie und probte intensiv mit der Gruppe.

Wie hat es euch gefallen? Hat euch die Aufführung ebenso bewegt?

Schreibt uns! Wir freuen uns über eure Nachricht.

Christoph Götz ist der Verfasser dieser Theaterkritik.

Wer trägt Schuld? (Schuljahr 2017/2018)

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Mit dieser Frage haben sich insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler, darunter auch 4 afghanische Schüler der Berufsintegrationsklasse der Berufsschule Friedberg sowie die Lehrerinnen Svenja Lipczinsky und Iris Seemiller der Beruflichen Oberschule Friedberg während der diesjährigen Theatertage beschäftigt.

Sie trafen sich zu dieser Veranstaltung, im Jugendübernachtungshaus des Stadtjungendrings Augsburg, um dort an der Inszenierung des Stücks „Unschuld“ von Dea Loher zu arbeiten.

Es ist die Schuld, die die Protagonisten in dem Drama verbindet, die Schuld, die sie verspüren oder verspüren wollen. Aber auch die Sehnsucht nach einem anderen, besseren Leben führt sie zusammen: zwei illegale afrikanische Einwanderer sehen tatenlos einer Frau beim Ertrinken zu, eine blinde Frau tanzt nackt für sehende Männer, eine Alleinstehende gibt sich als Mutter eines Amokläufers aus, gesichtslose Philosophen führen Selbstgespräche über die Unzuverlässigkeit der Welt.

Die verschiedenen Biografien und Kulturen der Teilnehmer bereichern nicht nur die Gruppendynamik sondern auch die Inszenierung – persischer Rap, türkische Ballade, deutsche Punkmusik – bei der Inszenierung im März wird es andersartig, ausgefallen, bitter.

Wer die meiste Schuld am Elend dieser Welt trägt oder wer vielleicht doch unschuldig bleibt, kann ein jeder bei den Aufführungen am 22. und 23. März um 20 Uhr in der Aula der Beruflichen Oberschule Friedberg für sich klären.

Eintrittskarten für die jeweiligen Aufführungen sind am Einlass sowie im Voraus am 5. und 12. März zwischen 13.10 Uhr und 13.55 Uhr sowie am 9. und 16. März zwischen 16 Uhr und 18 Uhr in Raum E.100 in der FOS/BOS Friedberg erhältlich.