Europa. Mitte des 21. Jahrhunderts. Die Demokratie wurde von einer Gesundheitsdiktatur abgelöst, die Sport, Schlaf und Ernährung jedes Bürgers staatlich überwacht — und alle verfolgt, die sich diesen Regeln nicht fügen. Dann geschieht Schreckliches: Als eine junge Frau ermordet wird, scheint mit dem Studenten Moritz Holl schnell der Schuldige gefunden. An seine Unschuld glaubt lediglich seine Schwester Mia, die ihm während der Untersuchungshaft bedingungslos zur Seite steht. Moritz nimmt sich in seiner Zelle das Leben und Mia muss erkennen, dass das System, an das sie einst glaubte, nicht unfehlbar ist. So beginnt sie zu rebellieren und kämpft: Für die Rehabilitation ihres Bruders und gegen die Einschränkung individueller Freiheit. Vor Gericht wird ihr dafür der Prozess gemacht – mit unerwartetem Ausgang…
Podcast 1: Interview mit Heinrich Kramer (Journalist und Autor „Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation“)
Podcast 2: Brief der „idealen Geliebten“
Podcast erstellt von Sebastian H. in Zusammenarbeit mit Schüler*innen der F11WC der Beruflichen Oberschule Friedberg
Ich habe früher immer gedacht, dass das Ende einer Freundschaft nur an mir liege. Die Schuldgefühle, die mich dabei von innen heraus aufgefressen hatten, umkreisten nur diese eine Frage: »Was habe ich falsch gemacht?«
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, mit welchen Menschen ich nun keinen Kontakt mehr habe, fallen mir eigentlich nur negative Erlebnisse und Aussagen ein. Ich möchte damit auf keinen Fall sagen, ich hätte alles richtig gemacht oder müsse jetzt alles ausbaden. Ich habe mich genauso falsch verhalten, habe blöde Dinge gesagt, war nicht bei den richtigen Momenten dabei oder habe mich langsam immer weiter von der Person entfernt.
In den letzten Monaten ist mir nur aufgefallen, dass einige Menschen nur Freunde sind, wenn du ihnen etwas Gutes tust, oder du sie fünfmal in der Woche siehst.
Bevor mir einfiel, dass eine Freundschaft nicht funktionieren kann, wenn man sich verstellt (ja, das ist mir relativ spät aufgefallen!) habe ich ein schlechtes Gefühl gehabt, nachdem ich einige Menschen getroffen habe. Das Gefühl, als wäre meine soziale Batterie leer und meine Mundwinkel würden abbrechen, weil ich so lange ein gefälschtes Grinsen aufgesetzt habe. Ich habe mich in Gesprächen verstellt, meine Stimme war nicht dieselbe. Ich habe ständig versucht, eine Künstlerin im Small Talk zu werden – jetzt weiß ich, dass ich Small Talk überhaupt nicht abkann. Wie oft ich Treffen abgesagt habe, um stattdessen etwas anderes zu machen; einfach, weil ich wusste, dass es mir nach dem Treffen nicht gut gehen würde.
Jetzt könnte man natürlich sagen: Wieso suchst du die Fehler nicht bei dir selbst, schließlich hast du ja ein Problem damit, Freundschaften zu pflegen? Und ja, natürlich. Ich habe oft versucht zu verstehen, was ich falsch gemacht habe. Ob ich etwas falsch gemacht habe? Mittlerweile weiß ich: Freundschaften können nicht funktionieren, wenn zwei Menschen einfach nicht zusammenpassen.
Wie oft habe ich jetzt zu hören bekommen, ich wäre gemeiner, ich hätte mich verändert, nur weil ich nicht mehr auf den Small Talk eingehe, oder die Menschen ignoriere, von denen ich weiß, sie haben schlecht über mich geredet? Menschen, die mir ins Gesicht lügen oder »Hey, Vanessa, darf ich deine Zusammenfassung haben?« Nö!
Also, ich bin böse, habe mich verstellt, habe zudem noch kein Händchen für Small Talk und… hm… was noch? Ach ja: Ich kann mich endlich auf die Menschen in meinem Umfeld verlassen. Denn eines ist sicher: Ich weiß jetzt, wer gut für mich ist.
Unsere Autor*innen Lara D., Lara Q. und Gabriel im Gespräch mit den aktuellen Schülersprecher*innen der Beruflichen Oberschule Friedberg über Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium, Pläne für den Abiball und welches alkoholische Getränk sie gerne wären.
Wer seid ihr alle genau?
Hey, ich bin Alina, 22 Jahre alt und in der B13 im Wirtschafts-Zweig.
Hey, ich heiße Selin Sümer, 24 Jahre alt und im Gesundheits-Zweig an der BOS.
Heyo, ich bin Andy Gorgis Rizqo, 21 Jahre alt und gehe in die 13SB, also im Sozialwesen-Zweig.
Hallo, ich bin Lina Müller, 18 Jahre alt und auch im Gesundheits-Zweig.
Servus, ich bin Pierre Teca, 18 Jahre alt und in der 13. Klasse im Technik-Zweig.
Warum wolltet ihr Schülersprecher*in werden?
Alina: Um die BOS mehr in den Schulalltag zu integrieren.
Selin: Wegen Andy, Alina und Frau Binner.
Andy: Mir hat das Amt des Schülersprechers im vergangenem Jahr ziemlich gut gefallen, deswegen „Auf ein neues Jahr!“ 🥳😅
Lina: Um mit den Lehrern an coolen Projekten zu arbeiten und wegen Andy 😊.
Pierre: Es klang nach etwas, das Spaß machen würde und irgendwann hat ein Freund mich dazu gebracht, mich zu bewerben und ich wurde gewählt.
Was macht ihr sonst, wenn ihr nicht gerade Schülersprecher seid?
Alina: Ich gehe entweder mit meinem Hund spazieren oder treffe mich mit Freunden.
Selin: Hauptsächlich lesen und Fitness 💪🏻.
Andy: Puh, wenn dann noch Zeit bleibt, engagiere ich mich gern in der Schule bei „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Vor allem die Open-Mind-Night liegt mir besonders am Herzen. Außerhalb der Schule bin ich ein sehr aktiver Mensch, der gefühlt 24/7 draußen ist und mit Freunden was unternimmt.
Lina: Ich mache auch viel mit Freunden und gehe mit meinem Hund Gassi.
Pierre: Ich spiele Fußball, schaue Serien („Brooklyn 99“ ist goated) und zocke (hauptsächlich „F1“).
Was habt ihr vor der FOS/BOS gemacht?
Alina: Ich habe eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau bei Lidl gemacht.
Selin: Eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Andy: Bei mir ist es lange her, die Zeit vor der FOS 🥲😅. Davor war ich auf der Schiller-Mittelschule in Augsburg-Lechhausen. Ich habe dort auch schon vier Jahre das Amt des Schülersprechers ausüben dürfen.
Lina: Ich habe meinen Abschluss an der Realschule gemacht.
Pierre: Ich hab meinen Realschulabschluss in der Via-Claudia-Realschule in Königsbrunn gemacht.
Wart ihr schon mal Schülersprecher*in/ Klassensprecher*in?
Alina: Ich war letztes Jahr Klassensprecherin, also in der B12.
Selin: Ich war mal auf der Realschule Klassensprecherin 🏫.
Andy: Klassensprecher bin ich seit der zweiten Klasse durchgehend, außer in der Vorklasse an der FOS. Schülersprecher bin ich dieses Jahr zum sechsten Mal in meiner Schullaufbahn. Somit bringe ich etwas Erfahrung mit 😊.
Lina: Ich war in der zehnten Klasse Klassensprecherin.
Pierre: Ich bin seit der elften Klasse Klassensprecher und wurde aus irgendeinem, mir unerklärlichem Grund, zweimal wiedergewählt 😅.
Welche beruflichen Erfahrungen habt ihr als Schüler der BOS Friedberg? Und warum wolltet ihr euer Abitur nachholen?
Alina: In meiner Ausbildung habe ich im Verkauf gearbeitet. Ich sehe mich nicht mein Leben lang im Einzelhandel.
Selin: Ich möchte unbedingt studieren. Medizin und Psychologie finde ich mega interessant 🧐.
Was habt ihr für Ziele für die Schule in eurer Rolle und warum sind das eure Ziele?
Alina: Zusammenarbeit zwischen den Lehrer*innen und Schüler*innen stärken, um ein gemeinsames Miteinander zu fördern.
Selin: Ich will ein cooles Jahr mit allen erleben und hoffentlich für immer im Gedächtnis bleiben 😂. Spaß bei Seite, ich möchte viele Aktionen starten und eine unvergessliche Abifeier aufstellen 🥰.
Andy: Also mein privates Ziel ist, das Abi zu schaffen und mein Ziel für die Schule ist es, das Schuljahr so angenehm und spaßig zu gestalten, wie nur möglich.
Lina: Coole Aktionen und einen absolut legendären Abiball planen.
Pierre: Den Abiball vom letzten Jahr toppen und das Schuljahr möglichst spaßig für uns alle gestalten.
Wie wollt ihr eure Ziele umsetzen?
Alina: Mich für alle Schüler*innen einsetzen und Kompromisse finden bei Problemen. Ich möchte alle Schüler*innen unterstützen, wenn sie mit Lehrer*innen Probleme haben.
Selin: Indem wir mit euch und den Lehrer*innen in regem Kontakt stehen und im besten Fall alle Wünsche und Anregungen berücksichtigen 👍🏻.
Andy: Mit vielen Aktionen, die humorvoll, aktiv und vor allem etwas peinlich sein könnten.
Lina: Viele Ideen und Planung, Planung und Planung.
Pierre: Zusammen als SMV und der Mithilfe von allen an der Schule, sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen, gemeinsame Ziele erreichen.
Wie stellt ihr euch die Zusammenarbeit mit den Lehrer*innen vor?
Alina: Gut, grundsätzlich ist es ein respektvoller Umgang miteinander.
Selin: Offene Kommunikation ohne Rücksicht auf Verluste, natürlich in einem respektvollen Rahmen 🥳.
Andy: Kommunikation ist das einzig Wichtige bei der Zusammenarbeit, um Verständnis und einen guten Weg zu finden, gemeinsam durch das Schuljahr zu kommen.
Lina: Offen auf die Lehrer zugehen und somit eine Vertrauensbasis aufbauen.
Pierre: Wir arbeiten natürlich sehr eng mit den Verbindungslehrern Frau Binner und Herr Botzenhardt zusammen und sie sind unsere Hauptansprechpartner, wenn es um alle möglichen Dinge geht.
Was sind eure alltäglichen Aufgaben als Schülersprecher*innen?
Alina: Jeden Tag etwas Neues und Spannendes zu erledigen.
Selin: Aktionen planen und ein koordiniertes Zusammenarbeiten zwischen Lehrern und Schülern ermöglichen 😇.
Andy: Es gibt Tage, wo man GAR NIX zu tun hat, die sind aber selten, zumindest wenn man wirklich engagiert ist im Schülersprecheramt. Dann gibt es Tage, an denen man stundenlang an Besprechungen, Planungen, Ausführungen sitzt, um für sämtliche Aktionen euch das Bestmögliche zu bieten. An dieser Stelle, ein großes DANKESCHÖN an Frau Binner und Herr Botzenhardt für die tatkräftige Unterstützung und für jegliche Nerven, die beansprucht wurden bis jetzt 🫶🏽♥️.
Lina: Für die Schüler ein offenes Ohr haben und Ideen zu visualisieren.
Pierre: Die Hauptaufgabe, würde ich sagen, ist vor allem das Planen von Aktionen, wie dem Weihnachtsaktionstag oder der Nikolausaktion. Aber natürlich sind wir auch da, um Probleme der Schüler aufzunehmen und hoffentlich zu lösen.
Wenn ihr die Wahl hättet, welches alkoholische Getränk wärt ihr?
Alina: Tequila.
Selin: Alkohol schadet unserem Körper, also Finger weg davon 😛.
Andy: Boah, da gäbe es viele, aber ein Cocktail geht bei mir immer: Mojito mit extra Zitronensaft und gecrashten Blaubeeren 🫐 – zu wild (natürlich mit Doppelschuss 🤫).
Lina: Aperol Spritz.
Pierre: Jägermeister. Eiskalt direkt aus der Gefriertruhe.
Kein Grund zur Panik! Denn wer beim Lesen des Titels glatt darüber nachdachte, Feuerwerkskörper auf Vorrat zu bestellen und ein One-Way-Ticket nach Amsterdam zu buchen, darf jetzt erstmal ganz tief Luft holen. Es handelt sich hierbei lediglich um die zwei Themenfragen des diesjährigen „Jugend debattiert“-Schulwettbewerbs vom Januar 2023, mit denen sich die insgesamt acht Debattanten auseinandersetzen durften.
Nach der kurzen Anwesenheitskontrolle wurden die Debattanten auf zwei Räume verteilt, in denen sie jeweils nochmals die Möglichkeit bekommen haben, ihre Recherchen durchzugehen, sich untereinander auszutauschen und den letzten Frust an unserem verehrten Herrn Fürst auszulassen, der zusammen mit Frau Uhlemair „Jugend debattiert“ an unserer Schule koordiniert.
Um 14 Uhr startete die Gruppe, bei der ich zuschauen durfte, zeitgleich zur anderen, die erste Runde mit der Themenfrage, ob privates Silvester-Feuerwerk verboten werden soll. Finja Kober (F13GA) und Philipp Landherr (F12WD) verteidigten ihre Standpunkte der Pro-Seite als P1 & P2. Lukas Röhl (B13) sowie Betül Erdim (F10A) hingegen die der Contra-Seite als C1 & C2. Ein sehr überzeugendes Argument der Pro-Seite war die hohe Verletzungsgefahr durch die fahrlässige Verwendung von Feuerwerkskörpern und die daraus resultierende Überlastung des Gesundheitssystems zu Neujahr.
Auch die sogenannten „bürgerkriegsähnlichen Zustände“, die aufgrund des Vandalismus und der Angriffe auf Rettungskräfte in Berlin zu, Thema der Medien wurden, sollten laut Philipp zu Bedenken geben, weiterhin privates Silvester-Feuerwerk zu erlauben. Die Contra-Seite argumentierte in erster Linie mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit und der Erhaltung einer jahrhundertealten Tradition, um sich gegen das Verbot auszusprechen.
Nachdem die spannende Debatte zu Ende war, berieten sich die Juroren und legten eine Platzierung fest. Auch ich durfte mal als Reporterin spontan zu Wort kommen, da ein Ersatz in der Jury fehlte, womit ich dann natürlich nur als „geschulte Jurorin“ meine Rückmeldung abgeben durfte. 😉
Daraufhin folgte auch nicht wenig später die Urteilsverkündung: Finja und Philipp kamen eine Runde weiter, sowie Daniel Kraus (F10A) und Ferdinand Schäfer (F13GA)!
Das Schulfinale wurde dann um ca. 15 Uhr mit der Frage, ob ein soziales Pflichtjahr eingeführt werden soll, eröffnet. Diesmal besetzten Daniel und Ferdinand die Pro-Seite, hingegen Finja und Philipp die Contra-Seite. Die Pro-Seite sah in dem sozialen Pflichtjahr vor allem in Bezug auf den Pflegebereich eine Chance, den dort herrschenden Personalmangel auszugleichen. Doch aufgrund der vorher festgelegten betroffenen Altersspanne von 16-18 Jahren, konnte sich die Contra-Seite mit diesen Gedanken nicht wirklich anfreunden. So argumentierte Finja, dass es nicht in der Verantwortung der Jugendlichen liege, für politische Versäumnisse aufzukommen, indem ein verpflichtendes soziales Jahr für sie eingeführt werden solle.
Auch Philipp hakte zusätzlich nach, wie es da mit dem „pazifistischen Dieselfahrer ohne soziale Kompetenzen“ als Paradebeispiel aussehe, der sich weigere auch nur ansatzweise seine Perspektive zu ändern. Ferdinand hatte hinsichtlich dessen, wie ich persönlich finde, eine ziemlich passende Antwort parat. Denn, dass sich auch diese Menschen weiterentwickeln beziehungsweise verändern können, ist möglich, wenn sie diese Erfahrung selbst erleben — auch wenn diese verpflichtend sei. Denn das sei in diesem Fall die benötigte Vorraussetzung.
Ein anderes schlagfertiges Argument der Pro-Seite bezog sich auf das dringlich benötigte soziale Engagement, welches nur ausgeglichen werden könne, wenn sich genügend Menschen darauf einlassen. Doch das sei laut Ferdinand auf der bisher freiwilligen Grundlage nicht umsetzbar, weshalb er sich ganz klar für ein soziales Pflichtjahr aussprach.
Auch nach dieser wirklich spannenden Debatte folgte wieder die Zusammensetzung der Juroren, um sich auf eine Platzierungen zu einigen.
Somit, Trommelwirbel… wurde Finja Kober die diesjährige Erstplatzierte im Schulfinale, herzlichen Glückwunsch! Den zweiten Platz besetzte Ferdinand Schäfer, gefolgt von Philipp Landherr und Daniel Kraus, die jeweils den dritten und vierten Platz belegten.
Wirklich ein ganz großes Lob an alle Teilnehmer des diesjährigen Schulwettbewerbs von „Jugend debattiert“! Ihr habt es wirklich alle ganz toll gemeistert! Auch ein großes Lob an die Juroren, die bis zum Schluss dabei waren, sowie ein großes Dankeschön an Frau Uhlemair und Herr Fürst, die auch dieses Jahr wieder für die Organisation und Koordination des Schulwettbewerbs zuständig waren!
Herr Fürst ist nämlich schon seit 2017 für den „Jugend debattiert“-Schulwettbewerb zuständig und freut sich immer wieder das Endergebnis seiner Debattanten zu sehen, besonders wenn es einigen von ihnen etwas Mut kostet, sich zu trauen, da sich die Überwindung im Nachhinein eigentlich immer auszahlt! Auch das diesjährige Finale fand er wirklich spannend und die Teilnehmer schlagfertig, wodurch sich das Urteil nicht einfach gestalten ließ.
Doch nun wünsche ich den diesjährigen Schulsiegern noch viel Erfolg beim bevorstehenden Regionalwettbewerb, die Daumen sind ganz fest gedrückt! 🙂
Ich wünschte, ich könnte meine Gedanken für einen Tag ablegen, einen einzigen.
Kein ständiges Gefühl vermittelt zu bekommen, die Schuld für etwas zu tragen, sobald jemand „zu kalt“, „zu abgeneigt“, „zu desinteressiert“ reagiert,
aufgrund meiner Gedanken, etwas falsch gemacht haben zu können.
Kein ständiges Situationen-Revue-passieren-lassen, in denen man selbst „zu euphorisch“, „zu anstrengend“, „zu nervtötend“ gegenüber dem anderen gewirkt haben könnte,
aufgrund meiner Gedanken, was andere von mir halten können.
Kein ständiges Angstgefühl, dass einen begleitet und einem erschwert, ungehindert Gespräche mit Menschen zu führen, da man nichts „Falsches“ sagen möchte, da man passabel auftreten möchte, da man ganz einfach „perfekt“ sein möchte,
aufgrund meiner Gedanken, was andere von mir denken könnten.
Warum bin ich so?
Meine Gedankenwelt ist wie ein Labyrinth: Anstelle von Mais, bin ich jedoch von meinen eigenen Gedanken umgeben, die ein Problem darstellen und mich zwingen, einen Ausweg, eine Lösung, einen Grund für das Problem zu finden.
Ein Pfad steht dabei für einen möglichen Gedankengang, der eine Möglichkeit darstellt, dieses Problem bewältigen zu können. Wie ein Pfad in einem Labyrinth, einer von hunderten.
Ich verlaufe mich ständig darin, in dem Labyrinth, meiner Gedankenwelt.
Denn während ich diesen einen Pfad in meinem Labyrinth entlang gehe, sehe ich, wie mir ein ein Hindernis immer näher kommt — der Pfad hört auf. Er bewältigt nicht das Problem, sondern bringt mich wieder zum Anfang zurück.
Ich gehe einen anderen Pfad entlang, dabei überprüfe ich jedes einzelne Detail meines Pfades, mit der Hoffnung, diesmal den Ausweg finden zu können.
Vergeblich.
Genau, so ist es mit meinen Gedanken…
Sie bereiten Probleme, möglicherweise Probleme, wo gar keine sind, und um diese zu lösen, zu erklären oder diesen entfliehen zu können, muss ich jeden möglichen Gedankengang neu ansetzen, der mir dabei hilft, mich auf das Schlimmste vorzubereiten. Doch wenn ich das Schlimmste gesehen habe, stehe ich wieder am Anfang oder setze von diesem Ausgangspunkt neu an, um weiterzudenken, nein — um mich kaputt zu denken.
Diese Gedanken saugen mich innerlich aus und rauben mir die letzte Energie.
Das Schöne, das Positive geht plötzlich von Sekunde zu Sekunde unter, sobald auch nur ein verunsichernder Gedanke zum Vorschein tritt, als hätte dieser nur darauf gewartet, sein Gesicht zeigen zu können.
Dann gibt es keinen Halt mehr und die Gedanken nehmen überhand.
Kommt dir das bekannt vor?
Falls du diese Frage mit einem „Ja“ beantworten kannst, kann ich dir da möglicherweise weiterhelfen.
Ich selbst kann aus Erfahrung sprechen, dass diese Flut von Gedanken, die über einen schwappt, sich oftmals unerträglich anfühlt. Man fühlt sich hilflos, allein gelassen und verspürt eine Angst, die wächst und wächst. Man wird von diesen Gedanken blockiert, sodass alles andere in den Hintergrund dringt.
Hört es irgendwann auf?
Ja, das tut es.
Gib dir Zeit
Natürlich ist es schwer, sich von diesen Gedanken von ein auf den anderen Tag loszureißen, das wäre unrealistisch. Schließlich besteht wie jeder andere Fortschritt aus einem Prozess, der seine Zeit braucht. Deshalb gib sie dir und mach dich deswegen nicht verrückt, wenn es mal nicht klappt, wie du es dir vorstellst. Jeder hat sein eigenes Tempo und danach solltest du dich richten. Auch Misserfolge zu erleben, ist wichtig und gehört zum Lernprozess dazu. Das solltest du dir immer vor Augen halten.
Mut zur Einsicht
Was erstmals absurd klingt, jedoch von großer Bedeutung ist, ist es dir selbst einzugestehen, dass dich dieses Problem belastet. Denn diese Belastung zu verleugnen, bringt keinem was, besonders wenig dir selbst. Nur, wenn du dir selbst über die Existenz deiner Last bewusst wirst, kannst du dir auch selbst helfen.
Öffne dich
Es tut gut, sich mit anderen auszutauschen. Es gibt einige, die das mit dem „kaputt denken“ nachempfinden können, weil sie selbst davon betroffen sind oder von anderen darauf aufmerksam gemacht wurden. Verschiedene Perspektiven sind hierbei von Vorteil: Wie geht die andere Person damit um? Was hat ihr geholfen, diese ständigen Gedankengänge zu unterbinden?
Vor allem auch Menschen, die in keiner Verbindung zu diesem Problem stehen, können dir aufgrund ihrer neutraleren und realistischeren Sichtweise helfen und dir die Angst zu gewissen Dingen nehmen. Sie können dir sagen, was an den Gedanken, die du dir machst, sinnvoll ist und was nicht. Wichtig ist hierbei dir sicher zu gehen, dass du von dieser Person ernst genommen wirst und diese dir wirklich aufrichtig helfen möchte.
Diese Tipps sind vielleicht nicht das ultimative Heilmittel für das sogenannte „Overthinking Syndrom“, doch können einem auf jeden Fall ein Stückchen weiterhelfen, besser mit der Sitaution umzugehen.
»Oh nein, sie ist vegane Feministin! Da muss man ja nicht nur aufpassen, was man sagt, sondern auch, dass man ihr nichts Falsches auf den Teller legt. Wie vorsichtig sollen wir denn noch mit ihr umgehen?«
Das sind Worte, die nicht nur wehtun, sondern auch einen Schritt zurückgehen. Nein falsch, nicht nur einen.
Mehrere.
Unzählige.
Schritte, die uns dahin zurückbringen, wo wir angefangen haben. Als eine Folge der europäischen Aufklärung im späten achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert könnte man meinen, Feminismus wäre kein unberührtes Thema mehr. Klar, wir kennen sie alle. Die #metoo Bewegung vom Herbst zweitausendsiebzehn, den Gender-Pay-Gap (Differenzierung der Gehälter aufgrund des Geschlechts), bis hin zur »Neuen Frau« aus den 20er Jahren. Das Augenrollen und Aufseufzen (oder vielleicht auch Weiterscrollen) bei diesen Aussagen ist schon spürbar. Viele Menschen gehen dem Feminismus aus dem Weg. Oft, weil der traditionelle Weg viel bequemer ist. Und genau deswegen sollten wir noch viel mehr darüber sprechen.
Und ich persönlich lege noch eine Schippe drauf. Denn ich bin vegan – weil ich Feministin bin. Warum das kein Grund zum Weiterscrollen ist, und wieso beides sehr wohl ein Paar Schuhe ergibt, klären wir jetzt.
Veganismus und Feminismus gleicht einander mehr, als man denkt
Die Bestrebung des Veganismus kann man in zwei Punkten zusammenfassen: vermeiden, wofür gelitten wurde und eine Gleichheit schaffen. Diese Ernährungs- und Lebensweise, wie der Veganismus definiert wird, soll also das Machtverhältnis (der Mensch darf das Tier für seinen Genuss ausbeuten) nicht fördern. Ein ähnliches Machtverhältnis versucht der Feminismus zu umgehen. Hierbei achtet man aber auf die Geschlechter. Der Angelpunkt wäre von dem her, dass beispielsweise kein Mann in Bewerbungsgesprächen aufgrund seines Geschlechtes bevorzugt wird. Oder – noch klassischer – mehr verdient, obwohl Frau und Mann dieselben Arbeiten erfüllen.
Eine weitere Parallele ist zwischen den Abzweigungen der beiden „Ämter“ zu erkennen. Im Veganismus möchten die meisten vegan lebenden Menschen denjenigen, die keine Stimme haben, eine geben. Häufig sprechen sie sich (durch beispielsweise Demonstrationen oder durch das Entscheiden für vegane Produkte) für Tierrechte aus. Auch im Feminismus sieht man deutlich, dass die Gleichberechtigung vor allem denjenigen zu Gute kommt, die sonst keine Chance hätten, sich auszusprechen. Der Gender-Pay-Gap, der vielen ein Dorn im Auge ist, wird ebenfalls bei Demonstrationen oder politischen Entscheidungen diskutiert, um vor allem den Frauen die Chance zu geben, sich auszusprechen.
Nun sollte man aber auf keinen Fall denken, Frauen wären unmündig oder verhalten sich wie Tiere. Es geht eher darum, den unterdrückten Parteien Raum zu geben. Menschen, die sexuelle Gewalt erlebten, haben hautnah mitbekommen können, wie die Schärfung dieser Thematik von Jahr zu Jahr zugespitzt worden ist. Auf einmal tauchen mehr Berichte auf, die Strafen steigen, es wird deutlich sensibler damit umgegangen.
Die Milchindustrie – der Grund, wieso jede Feministin vegan sein sollte?
Wenn wir den Kühlschrank öffnen und die selbstverständliche Kuhmilch in den Händen halten, ist uns oft nicht bewusst, was genau wir da eigentlich in den Händen halten. Der ein oder andere würde jetzt die Augenbrauen hochziehen und sich denken: Na klar, weiß ich das! Kuhmilch! Ist doch offensichtlich? Ja, sehr offensichtlich. Aber ist es genauso offensichtlich zu sagen, dass das Eutersekret in deinem Glas das Produkt einer regelrechten Vergewaltigung ist?
Oder andersherum: wann sind Weibchen überhaupt in der Lage dazu, Milch zu geben? Richtig, wenn sie schwanger sind, beziehungsweise Nachwuchs bekommen. Also warten jetzt alle Kuhhalter, die mit der Milch ihre Brötchen verdienen wollen, bis die Kuh sich dazu entscheidet, sich zu paaren? Nö. Die Vergewaltigung ist geplant, einfach und Erfolg versprechend. Die Kuh bekommt nach ungefähr zweihundertachtzig Tagen ein kleines Kälbchen, das sehnsüchtig auf die Milch wartet, um groß und stark zu werden. Was passiert stattdessen? Das Kälbchen wird der Kuh nach der Geburt weggenommen, ein Bulle geschlachtet und ein Weibchen zur Milchkuh herangezüchtet. Und hat die Kuh das Procedere oft genug durchlaufen und ist nicht mehr trächtig zu bekommen, wird sie ein Stück Fleisch auf der nächsten Mittagssemmel. Wunderbar.
Jede Mutter wird mit dem Kopf nicken, dass das ein Alptraum wäre. Vergewaltigung – was ein unglaublich sensibles Thema ist – und dann auch noch das Kind wegnehmen? Niemals. Nicht mit mir? Aber wie willst du dich wehren, wenn du angekettet mit vielen anderen in einem Stall lebst, wo du auf deine eigenen Beine urinierst und wahrscheinlich keinen Platz hast, um dir dieselben Beine zu vertreten (und auch Bio-Milch ist mit den glücklichen Kühen und deren zwei mehr Zentimetern Gras nicht besser!)? Feminismus – die Bewegung der Gleichberechtigung – spricht sich klar gegen solche moralisch verwerflichen Methoden aus. Da kann man doch gleich sagen, dass jede*r Veganer*in gleichzeitig Feminist*in ist?
Wie wirkt das auf Dich: gruselig, übertrieben oder wie der blanke Horror? Ja, dann willkommen in der Realität. Die Realität ist im Veganismus genauso erschreckend wie im Feminismus. Beides scheint ja so verrückt und abnormal, doch sobald man hinter die Kulissen linst, schauen die einen weg, die anderen schlagen die Hand vor den Mund und der Rest zeigt keinerlei Reaktion. Aber egal, wie sehr man versucht, nicht wie ein Moralapostel vor der Türe zu stehen und so lange mit seinen Argumenten zu klingeln, bis das Unwetter einen vertreibt – viele Menschen ändern ihre Meinungen nicht.
Um es zusammenzufassen: es lohnt sich nochmals – vor allem, wenn einem die Gerechtigkeit sehr wichtig ist – hinter den wortwörtlichen Tellerrand zu schauen. Nicht jeder muss von heute auf morgen vegan werden oder auf sonstige Demonstrationen marschieren. Sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, oder klar gegen oder für sie zu sprechen reicht schon. Denn wenn Deine Stimme nicht zählen würde – würdest Du Dir nicht auch jemanden wünschen, der für Dich spricht?
Die vocatium Messe in Augsburg am Mittwoch den 06.07.2022 fand im Kongress am Park in Augsburg statt. Der Informationstag für alle 11. Klassen begann bereits um 8:30 Uhr. Allerdings war mein erster Termin erst um 10:40 Uhr. Die verbleibende Zeit konnte allerdings sinnvoll genutzt werden, da man sich auch, ohne einen Termin zu haben, an den vielen Ständen Informationen einholen und sich unterhalten konnte.
Es ähnelte insgesamt hauptsächlich einem Informationstag, als einer Möglichkeit Kontakte zu knüpfen oder ein Bewerbungsgespräch zu führen. Einigen halfen aber auch die terminierten Gespräche über die Studiengänge oder Ausbildungsberufe, da individuelle Fragen beantwortet wurden.
Die Auswahl war enorm: Ausbildungsberufe aus den verschiedensten Bereichen, von Bundeswehr und Justizvollzug über Chemikant, Chemielaborant und Jurist und Studienmöglichkeiten an verschiedenen Universitäten in Bayern, Österreich und der Schweiz.
Vor allem die Gespräche mit Vertretern der Universitäten waren sehr informativ. Hier wurde man sehr gut beraten, welche Zweige man wählen sollte, je nach individuellem Interesse. Auch die Vorträge waren allgemein sehr gut, auch wenn einige Schüler zuerst skeptisch waren.
„Ich war zuerst nicht überzeugt. Ich war schon auf einigen Berufsmessen, wie dieser und wusste dementsprechend, was mich erwartet. Bisher hat mir sowas eigentlich nicht geholfen. Aber bei der vocatium war es anders, hier hatte man die Möglichkeit, Termine zu organisieren und sich bewusst vorzubereiten und konnte so dann wirklich etwas über neue Wege erfahren“, erzählte eine Schülerin aus der 11. Klasse.
Die meisten Schülerinnen und Schülern sagten, dass es gut organisiert und der Großteil der Referenten sehr freundlich und zuvorkommend gewesen sei. Die Atmosphäre war allgemein sehr entspannt.
Vor allem die schiere Menge an Kugelschreibern war für viele ein Grund zu Freude.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Berufsmesse eine gute Gelegenheit darstellte, etwas über seinen Traumberuf zu erfahren, sollte er vertreten sein, und sich über weitere Möglichkeiten der Berufs-/Studienwahl zu informieren und neue Wege kennenzulernen.
Ich habe einige ehemalige Schüler über ihre Zeit an der FOS, ihre Erinnerungen und ihr Leben nach der FOS ausgefragt. Hier kommen gebündelt die Antworten, die ich erhalten habe, sowie Ratschläge an die Schüler von heute.
Wie hast du herausgefunden, was du nach der FOS machen willst?
Max beispielsweise wusste genau, was er nach der FOS machen will. Andere sind durch Zufall oder durch die Praktika in der 11. Klasse auf ihren Beruf gekommen. Auch Beratungsangebote, ein „Tag der offenen Tür“ oder auch Infoveranstaltungen haben geholfen, sich zu orientieren.
Was hast du aus der FOS mitgenommen?
Bei dieser Frage sind sich alle einig, sie haben vor allem gute Freunde gefunden. Aber natürlich auch Wissen aus dem Praktikum und dem Unterricht ist hängengeblieben, das für den späteren Werdegang hilfreich war und auch noch ist. Natürlich auch nicht zu vergessen, was Marina gleich als allererstes genannt hat: „Mein Abi!“.
Fandest du, es gab einen großen Unterschied zwischen der vorherigen Schule und der FOS? Wenn ja, welchen?
Die Doppelstunden, mehr Pausen und auch das veränderte Schulklima unterscheiden die FOS von vorherigen Schulen. Besonders das Schulklima wurde meist als sehr positiv und schön bezeichnet. Das Klima in den einzelnen Klassen wurde auch oft genannt und als besser und menschlicher bezeichnet. Positiv aufgefallen ist aber auch, dass sich Lehrer und Schüler auf Augenhöhe begegnen und man nicht mehr wie ein Kind behandelt wurde. Natürlich mussten manche länger pendeln und somit früher aufstehen, was am Anfang erstmal eine Umstellung darstellt. Außerdem wurde man weniger an die Hand genommen als in der vorherigen Schule und musste sich für den neuen Lernstoff neue Denkmuster aneignen. Man sieht, es ist schon eine Umstellung, die manchen leichter und anderen schwerer fiel.
Erzählt mir eine lustige Geschichte aus der FOS-Zeit!
Max hat erzählt, dass er mit Erlaubnis des Lehrers im Physik-Unterricht E-Zigarette rauchen durfte, um in einem Experiment mit Laserstrahlen bessere Resultate zu sehen. Marina, die im Technikzweig auf unserer Schule war, erzählte von einer Lehrerin, die jede Stunde irgendetwas bei ihnen im Klassenzimmer vergessen hat, beispielsweise Schlüssel, iPad oder auch ihre Brille. Nico sagt auf die Frage: „Wie einer meiner Mitschüler im Chemieunterricht eingeschlafen und vom Stuhl gefallen ist.“ Maurice und Daniel antworteten, wie ein Schüler unserer Schule auf dem Sommerfest einen wagemutigen Sprung in ein Schaumbad gewagt hat, blöderweise war in dem Pool wirklich nur Schaum und er wusste das anscheinend nicht.
Was machst du heute?
Auf diese Frage war ich besonders gespannt. Viele haben nach der FOS ein Studium begonnen, teilweise bereits auch schon beendet und arbeiten nun in dem Bereich, wobei die Berufe nicht unterschiedlicher sein könnten.
Marina studiert gerade Physik im Master. Maurice macht seinen Master im Bereich Game Engineering and Visual Computing. Nico studiert im Master Maschinenbau.
Franziska hat ihr duales Studium BWL mit dem Schwerpunkt „Industrie“ abgeschlossen und wurde von ihrer Firma übernommen. Max arbeitet als Anwendungsentwickler bei einer Consulting Firma. Sonja – die einzige Befragte aus dem Sozialzweig – hat ihr Staatsexamen im Lehramt Sonderpädagogik gemacht und wartet nun auf den Beginn des Referendariats. Daniel führt – nach abgeschlossenem Maschinenbaustudium – nun mit einem Freund eine kleine Agentur für Filmproduktion und Fotografie und nimmt inzwischen sogar selbst FOS-Praktikanten auf, außerdem ist er an Wochenenden als Hochzeitsfotograf tätig.
Daniel ist nicht der einzige, der umgesattelt hat und jetzt etwas anderes macht, als nach der FOS gedacht. Auch Juliane hat mit Maschinenbau angefangen, allerdings nach einigen Semestern gemerkt, dass sie damit nicht glücklich wird und studiert nun im 2. Fachsemester Tiermedizin.
Wie war dein Weg auf die FOS?
Die meisten haben die Realschule gemacht. Manche hatten zwischen Realschule und FOS noch eine Ausbildung oder ein Auslandsjahr eingeschoben.
Wie hast du die FOS Zeit wahrgenommen?
Auch hier war eine bunte Mischung dabei. Für die einen war es eine schöne, lustige, abwechslungsreiche Zeit mit neuen Freunden. Durch die Praxisnähe war es eine gute Vorbereitung auf das anschließende Studium. Andere fanden die Zeit anstrengend, vor allem die 13. Klasse war deutlich anstrengender als die Jahre vorher. Und wieder anderen verging die Zeit zu schnell.
Wie hast du das Schulklima wahrgenommen?
Das Schulklima wurde von dem größten Teil als positiv wahrgenommen. Die Lehrer sind immer freundlich und haben oft ein offenes Ohr für die Anliegen der Schüler. Auch die Schüler auf der FOS haben zu einem guten Klima in der Schule, aber auch in der Klasse beigetragen. Sie sind offen für andere Perspektiven und unterstützen sich gegenseitig. Es wurde aber auch genannt, dass die einzelnen Grüppchen viel unter sich bleiben und man hauptsächlich Kontakt zur eigenen Klasse hatte.
Was hättest du gerne vor der FOS gewusst?
Einige hätten gerne gewusst, dass Arbeiten und Lernen, vor allem in der Prüfungszeit, sich schwer vereinbaren lässt. Bei den Zeugnissen spalten sich die Meinungen etwas, die einen sagen, dass auch die Noten aus der 11. Klasse bei einer frühzeitigen Bewerbung auf Ausbildungsplätze oder duale Studiengänge relevant sind. Die anderen meinten, dass das Abi-Zeugnis sehr unwichtig für das spätere Leben sein kann.
Zudem wurde gesagt, dass man sich am besten schon möglichst früh Informationen zum späteren Studium oder einer Ausbildung suchen sollte. Außerdem ist es gut zu wissen, welche Möglichkeiten es aktuell zur Schnitt-Verbesserung für NC-Studiengänge gibt. Wie viele sicherlich nachvollziehen können, wäre Sonja sich gerne schon wirklich sicher gewesen, was sie danach machen will. Nico hätte gerne vorher gewusst, dass man in „nur“ zwei Jahren viel erleben kann und der Schritt an die neue Schule gar nicht so schlimm ist, wie man vorher denkt. Daniel meinte: „Alles easy, wird eine tolle Zeit!“
Was rätst du den jetzigen FOS-Schülern?
Hockt euch auf eure vier Buchstaben, das Lernen und das Vorbereiten lohnt sich und ein kleiner Tipp am Rande: kontinuierlich Mitlernen verringert den Stress am Ende etwas. Macht etwas, was euch Spaß macht und wagt es, neue Dinge auszuprobieren. Nehmt euch nach den Abschlussprüfungen Zeit für euch und macht etwas, was euch guttut und was ihr unbedingt erleben wollt.
Es ist vollkommen ok, nicht zu wissen, was man machen will. Man kann jederzeit seine Entscheidung ändern und sich neu orientieren. Man darf auch stolz auf einen Neustart sein – ihr müsst für euch selber einstehen! Und nicht zu vergessen: Genießt die FOS-Zeit!
An was denkst du gerne zurück?
Die Pausen, Zwischen- und Freistunden mit Freunden, „Wizard-“ und UNO-Turnieren; auch die lustigen Momente im Praktikum und die Abschlussfahrt mit einem anderen Zweig.
Würdest du die FOS nochmals machen, wenn du vor der Entscheidung stehen würdest?
Hier wurde einheitlich mit „Ja“ geantwortet, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die einen fanden die Fächerkombinationen ideal für ihren späteren Werdegang, für andere war es der schnellste Weg zum Abitur und wieder andere hatten einfach eine tolle Zeit.
Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die sich die Zeit genommen haben, mir die Fragen zu beantworten. Danke Max, Franziska, Marina, Maurice, Sonja, Daniel, Nico, Juliane und vielen weiteren.
unser Pädagogik- und Psychologie-Lehrer Peter Fischer…
… in seiner fünfzehnjährigen Schulkarriere nur vier Lehrer hatte, die er gut fand: die Grundschullehrerin, in der er damals verliebt war; den Kunst-Lehrer, der sich als einziger Lehrer für den Menschen hinter der „Fassade“ interessiert hat; den Latein-Lehrer, der zur Lernkontrolle lustige Spielchen im Unterricht einbaute; den Sozialkunde-Lehrer, der für sein Fach brannte und in ihm die Politik-Leidenschaft weckte,
… ursprünglich Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik studieren wollte, da man damit angeblich einen Haufen Geld verdient,
…erst durch den Zivildienst kapiert hat, dass es nicht um die Höhe des Gehalts geht, sondern darum, dass einem der Beruf Spaß macht und Sinn stiftet,
…jedes Jahr aufs Neue hofft, dass die Schüler:innen das Potential, das er in der 11. Klasse erkennt, auch in der 12. Klasse „rauslassen“,
… am meisten an seinem Fach PP mag, dass der Schwerpunkt mittlerweile auf der psychischen Gesundheit liegt (Resilienz, Emotionsregulation, Selbstwirksamkeit, Selbstverwirklichung, etc.),
… sein Zweitfach Sozialkunde (jetzt Politik und Gesellschaft) sehr vermisst und er davon träumt, das irgendwann wieder unterrichten zu können,
… immer noch findet, dass seine Studentenstadt Bamberg die schönste Kleinstadt Deutschlands ist,
… auf dem Land lebt und täglich Zeit in seinem Garten verbringt
… in seiner Freizeit verrückte Hobbies wie Minigolfspielen und Klammwanderungen betreibt,
… versucht, bei der Erziehung seines Sohnes all die Dinge, die er seinen Schüler:innen in PP beibringen möchte, im Erziehungsalltag umzusetzen,
… außerdem eine richtige „Auf-Bäume-Kletter“-Leidenschaft besitzt und bei jedem Spaziergang mindestens einen Baum beklettert,
… mittlerweile dank seiner Ehefrau mehr Polnisch versteht als Französisch, obwohl er damals sogar (, aber ehrlich gesagt erfolglos,) den Französisch-Leistungskurs besucht hat,
… ihm bei „Die Legende lebt“ warm ums Herz wird, aber ihm beim „Stern des Südens“ das kalte Grauen überkommt,
… sich jahrelang mehr oder weniger in einer Ein-Mann-Show für „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ engagiert hat und er jetzt so stolz und überglücklich darüber ist, dass die Kollegin Binner dieser so wichtigen Aktion neues Leben eingehaucht hat,
… er sich jeden Tag darüber freut, diesen Beruf ausüben zu dürfen, auch wenn die Leistungserwartungen selten erfüllt werden – denn er verspürt jedes Jahr aufs Neue eine große Zuversicht, dass bei seinen Schüler:innen eine Generation heranwächst (vegetarische Ernährung, „Zero Waste“, Solidarität, soziales Gerechtigkeitsempfinden, Toleranz), die einige der Fehler seiner Generation (Klimawandel, Umweltzerstörung, Egoismus, Rassismus) nun nicht nur ausbaden, sondern diese sogar lösen werden,
… und trotzdem jedes Jahr aufs Neue etwas neidisch ist, wenn seine Schüler:innen nach der erfolgreichen Abschlussprüfung in die große weite Welt ziehen dürfen, während er sein Leben lang an der FOS hängen geblieben sein wird (Anspielung auf „Open-Mind-Night“)
Mens sana in corpore sano; ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Denn schließlich ist unser Organismus und unser Kopf verknüpft, nicht selten sind wir anfälliger für Krankheiten, wenn wir die mentale Gesundheit vernachlässigen, ein hohes Stresslevel haben und uns Sorgen plagen. Da bleibt eine Frage definitiv offen: Was tun wir, wenn unsere mentale Gesundheit die Zukunft beeinflusst?
Mentale Gesundheit und wo sie zu finden ist
Im Wörterbuch wird mental als geistig definiert, den Bereich des Verstandes betreffend. Unter Gesundheit findet man gesund sein, sich wohlfühlen. Setzt man beides zusammen, kommt man auf geistiges Wohlbefinden. Und eben das ist, was wir im Laufe des Alltags vernachlässigen. Wir finden mentale Gesundheit in uns selbst, gerade dann, wenn der Körper einen fast schon vom Schreibtisch wegzieht, nachdem man stundenlang auf einen Bildschirm gestarrt und kaum zu Ruhe gefunden hat. Er signalisiert uns, dass die Dinge nicht richtig sind, indem er Schlaf verlangt, Zucker oder vielleicht einfach eine Pause. Das Wichtige hierbei ist, auf seinen Körper zu hören und ihm eine nötige Rast zu gönnen. Wir sind Menschen, wir können nicht mit vier Stunden Schlaf auskommen, und Stress können wir nicht jeden Tag bewältigen sondern nur in Ausnahmesituationen.
Stress und seine schlimmeren Folgen
Cortisol, ein körpereigenes Hormon, wird vermehrt bei Stress freigesetzt. Eigentlich eine gute Sache – so schaffen wir es zum Beispiel rechtzeitig die Hausarbeit abzugeben, das Referat fertig zu machen oder alle Aufgaben des Tages in zwei Stunden zu bewältigen. Wenn wir jedoch einen dauerhaften Cortisol-Ausschuss haben, kann das zu verschiedenen Krankheiten führen: Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Schlafstörungen sind nur drei der Übeltäter.
Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass wir gestresst sind? Nun, viele von uns haben nun mal stressige Jobs oder befinden sich in einer Stressphase, was sich auf das gesamte Leben auswirkt, zum Beispiel ein*e Arzt*in oder der Prüfling im letzten Semester, oder wir haben oft genug Phasen im Leben, in denen Ruhe ein Fremdwort zu sein scheint. Wir vernachlässigen Pausen, wodurch wir uns automatisch weniger Zeit für uns selbst nehmen. Und hier kommt die mentale Gesundheit ins Spiel, wenn wir sie ignorieren, beschert sie uns ein paar nicht erstrebenswerte Folgen: wir sind unruhiger, unglücklicher, trauriger und wenn wir nicht aufpassen, können Erkrankungen wie Panikattacken und Depressionen auf der Tagesordnung stehen.
Und… Unsere Zukunft?
Ja, was ist denn eine Zukunft voller Stress? Eine stressige Zukunft? Nein, eine unglückliche Zukunft. Wenn wir uns mit Arbeit eindecken und kaum noch Luft bekommen, können wir nicht erwarten, dass sich das Kommende ändert. Wir müssen jetzt handeln, unsere mentale Gesundheit jetzt beachten und unseren Stress jetzt reduzieren. Im Internet und in Fachbüchern gibt es genug Hinweise, Tipps und Regeln, wie man mentale Gesundheit beachten und seinen Stress bewerkstelligen kann. Denn unsere Zukunft hängt von unserem Jetzt ab.
Es ist essentiell, auf sich zu achten, und nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist zu entgiften. Nicht jedes Problem muss sofort gelöst werden, wir leben alle mehr im Einklang und in Harmonie mit uns selbst, wenn wir auf unsere mentale Gesundheit achten und uns bewusst Pausen gönnen. Denn für unsere Zukunft brauchen wir einen gesunden Körper und einen gesunden Geist.