Zivilcourage zeigen – Isabell macht es vor!

Die damals 22-jährige Isabell und ihr Freund waren gemeinsam auf dem Weg in ein Augsburger Schwimmbad. Am Herrenbach hörten die beiden plötzlich einen Jungen um Hilfe rufen. Sie sahen sich um und bemerkten eine Gruppe junger Mädchen, die hysterisch auf und ab liefen und kaum zu verstehende Schreie von sich gaben. Nur das Wort „Ertrinken“ konnte Isabell heraushören. Sie sah sich genauer um und entdeckte den um Hilfe rufenden Jungen – er trieb im Herrenbach und kämpfte dort um sein Leben. Ohne zu zögern rann sie ans Ufer, zog rasch ihre Schuhe aus und sprang in das Wasser.

Isabells Freund war dicht hinter ihr und so versuchten die beiden mutigen Helfer den Jungen aus dem Wasser zu ziehen. Die Strömung war jedoch so stark, dass sie ihn nur knapp nicht mehr zu fassen bekamen. Isabell erkannte die missliche Lage, kletterte aus dem Bach und sprintete flussabwärts. Nur noch sehr undeutlich nahm sie die Schreie der Mädchen wahr, die sich nicht zu beruhigen schienen. Konzentriert verfolgte sie den panischen Jungen im Wasser, doch plötzlich versperrte ihr ein Gebüsch aus Brennnesseln die Sicht. Sie zwängte sich durch das Gestrüpp, tauchte in das Wasser ein und erwischte den Jungen am Arm. Gemeinsam mit ihrem Freund brachte sie den Jungen in Sicherheit und er konnte schließlich versorgt werden.

Für dieses mutige Aktion und das durchaus waghalsige Einschreiten wurde Isabell und ihr Freund im Augsburger Rathaus für Zivilcourage geehrt und ihnen wurde das Bundesverdienstkreuz in Silber verliehen.

Es ist Isabells Zivilcourage zu verdanken, dass der Junge nicht ertrunken ist, sondern heute noch lebt.

Sei auch DU wie Isabell, leiste auch DU Zivilcourage, zeige der Gesellschaft wie wichtig es ist, einander zu helfen!

Nathalie Lehner protokollierte für „Friedo“ das Gespräch mit Isabell.

Zivilcourage – Handeln statt Wegsehen!

Der Begriff Zivilcourage setzt sich aus dem lateinischen Wort „civilis“ (= bürgerlich) und dem französischen „courage“ (= Mut) zusammen. Zivilcourage bedeutet also wortwörtlich übersetzt Bürgermut.

Zivilcourage ist ein stets aktuelles Thema. Unter „Zivilcourage“ versteht man laut Definition, dass man den Mut hat, im Interesse seiner eigenen Meinung in eine Situation einzuschreiten. Dabei nimmt man auch Nachteile in Kauf, weil man beispielsweise vom potentiellen Täter mit einem spitzen, gefährlichen Gegenstand angegriffen oder selbst durch starke körperliche Gewalt verletzt werden kann. Dadurch könnte man natürlich auch sein eigenes Leben gefährden.

Ein Beispiel dafür ist Dominik Brunner. Er wollte in einen Streit von Jugendlichen gegen Schüler an der S-Bahn-Haltestelle Donnersbergerbrücke eingreifen. Als die Jugendlichen (einer davon betrunken) und Herr Brunner in Solln ausgestiegen sind, attackierten ihn die Jugendlichen schwer, indem sie ihm in einer Minute über 20 Tritte und Schläge verpassten. Aufgrund eines Herzstillstandes, der durch die Tritte hervorgerufen wurde, endete an diesem Tag (12.09.2009) auch sein Leben.

Echte große, spektakuläre Fälle von Zivilcourage  kennt man vor allem aus dem Fernsehen. Die aufsehenerregendsten Beispiele von „Bürgermut“ werden sogar mit Preisen geehrt. Der „XY-Preis“ im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ist hierbei wohl einer der bekanntesten Auszeichnungen.

Doch auch die „kleineren“ Zivilcouragen sind nicht weniger wertvoll. Wenn du jemanden siehst, der zum Beispiel beschimpft, beleidigt, körperlich angegangen oder sogar lebensgefährlich verletzt wird, dann solltest du nach deinen Möglichkeiten einschreiten. Dabei ist es schon extrem wichtig, zumindest die Polizei zu verständigen anstatt wegzusehen.

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Unter Zivilcourage versteht man auch, dass man sich für allgemeine Interessen einer größeren Personengruppe einsetzt. Somit ist festzustellen, dass Zivilcourage nicht nur auf körperliche, sondern auch auf sprachlicher Ebene erfolgen kann. Dies kann zum Beispiel in der Schule passieren, indem man bei Mobbing beziehungsweise Rassismus oder auch Sexismus eingreift und dem Täter eindringlich darstellt, warum sein Verhalten überhaupt nicht angebracht gewesen ist. Übrigens haben es in den USA die Frauen der „#MeToo“-Bewegung, die das Schweigen über erlittene, sexuelle Übergriffe gebrochen hatten, auf die Titelseite des ehrenwerten „Time“-Magazin geschafft – als „Person des Jahres 2017“ – das heißt, auch Sexismus ist in unserer Gesellschaft keineswegs zu tolerieren.

Zusammenfassend der Appell an euch alle: Wegschauen ist einfach, Handeln ist wertvoll!

Autor: Fabian Wölfle

Unser Corona-Tagebuch: „Nicht alles erscheint grau!“

An dieser Stelle schreiben unsere Autorinnen und Autoren im Wechsel über ihre Erfahrungen in der aktuelle Krise und wie sie die Quarantäne erleben.

Silan meint: „Also, nun sind drei Wochen vergangen, seitdem die Schule geschlossen wurde und die Osterferien fangen an! Mir ist aufgefallen, dass mir in der Zeit der Quarantäne nicht der nicht-geregelte Tagesablauf oder das eigenständige Lernen schwer fällt, sondern die Tatsache, dass ich keine Freunde sehen kann und die Angst davor, andere anzustecken – falls ich den Virus in mir tragen sollte. Aber auch ist mir aufgefallen, dass das Gute in den Menschen zum Vorschein kommt. Junge Leute kaufen ein für ältere Menschen, die in der Gefahrengruppe sind. Es gibt Aktionen, die Hilfsbedürftigen helfen und man verbringt mehr Zeit mir der Familie und stärkt das familiäre Bündnis. Auch kommt hinzu, dass die Lahmlegung von Teilen der Wirtschaft der Umwelt zu Gunsten kommt.

Im Großen und Ganzen finde ich, dass trotz der Umstände nicht alles ‚grau‘ erscheint – vielleicht kann ich das ja auch sagen, weil ich das Privileg habe in einem wohlhabenden Sozialstaat zu leben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es anderen auch so gut gehen kann wie uns – auch wenn sie eventuell nicht die Möglichkeit haben, sich das zu leisten – wie zum Beispiel in Amerika, wo nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wirklich vom Gesundheitssystem profitiert.“

Fabian schreibt: „Die Anspannung war schon während der Tage vor der Entscheidung von Ministerpräsident Söder zu spüren. Läuft hier in der Schule jetzt alles ganz normal weiter oder trifft der ‚Shutdown‘ auch uns? Gewissheit hatte ich bereits am Donnerstagnachmittag. Anstatt mein Referat weiter zu machen, habe ich mich sofort in den ‚Freizeitmodus‘ begeben müssen. Natürlich darf jetzt auch die Schule und das Lernen nicht zu kurz kommen – aber im eigenen Tempo zu arbeiten, fand ich deutlich entspannter als den ganzen Lernstoff im gewöhnlichen Lerntempo abarbeiten zu müssen – egal, ob es einem zu schnell oder zu langsam gewesen ist. Nachdem meine Mutter selbstständig ist, kenne ich natürlich auch die Sorgen eines Arbeitgebers mit einem kleinen Unternehmen. Der sorgt sich nun gewaltig um seine Existenz und das macht natürlich auch in der Familie nicht halt! Umsatzausfall, kein Eingang der Soforthilfe oder auch Schwierigkeiten beim Kurzarbeitergeld!

Als Gewinner fühlen sich dagegen auf jeden Fall die Haustiere. So viel Aufmerksamkeit wie in diesen Zeiten hat beispielsweise mein Hund schon lange nicht mehr bekommen. Anstatt den Spaziergang aufgrund der extremen Termindichte schnell hinter sich bringen zu müssen, steht nun einer ausgedehnten Runde nichts mehr im Wege. Aber auch die Hobbys, welche man auch ohne Team und spezielle Räumlichkeiten  ausüben kann, bekommen in dieser Zeit einen besonderen Stellenwert. Zudem ist es aus meiner Sicht eine willkommene Gelegenheit, etwas für die Schule vorzuarbeiten, indem man zum Beispiel ein Brainstorming für seine Referate entwirft.

Aber natürlich macht man sich auch Gedanken über das Virus. Meine Einstellung dazu: ‚Man sollte alles Mögliche tun, um die Gefahr zu minimieren. Aber ganz ausschalten lässt sie sich nicht! Respekt sollte man also vor der Situation haben, aber nicht unbedingt in Angst und Panik verfallen‘.“

Kamila kann der Krise auch Positives abgewinnen: „Für fünf Wochen zu Hause bleiben hat sich am Anfang wie Sommerferien angehört, doch die Atmosphäre ist ganz anders. Rausgehen steht nicht wirklich auf dem Programm – Ausnahmen sind dann in den überfüllten Läden einkaufen gehen und fremden Menschen mit Masken begegnen. Überall Abstand halten, Kassierer hinter dünnen Plastik-Wänden begrüßen und an vielen Stellen leere Regale sehen. Derartige Szenen kennen wir nur aus Filmen und Geschichtsbüchern.

Zum Glück ist die Zeit aber nicht so bedrückend wie es auf dem ersten Blick wirkt! Dank des Internets ist weltweit eine Art von globaler Solidarität entstanden und immer wieder sieht man lustige Beiträge von Leuten aus aller Welt, die aus Langweile jetzt zu Unterhaltungskünstlern werden. Deswegen handelt es sich hierbei um eine teilweise schöne Sache, egal wie abstrakt und fremd die Situation eigentlich ist. Ich habe es noch nie erlebt, dass die Menschen so stark zusammen halten und das gleichen Ziel anstreben – sich die Zeit verschönern! Trotz dem ‚Social Distancing‘ war sich die Menschheit seit langem nicht mehr so nah. Es werden viele Anrufe getätigt, Leute erkundigen sich, wie es anderen geht und ob sie etwas für die Älteren einkaufen sollen. Plötzlich schreibt man wieder mit Freunden, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat.

Die Unterstützung macht die Zeit erträglicher und zeigt, dass wir Menschen auch im Stande sind, in schlimmen Fällen zusammen zu halten! Nichtsdestotrotz, die Schule wird langsam vermisst, auch wenn mein Wecker und ich auf Kriegsfuß stehen!“

Sandra war beim Einkaufen unterwegs und fand „die Markierungen in den Supermärkten, die leeren Straßen und natürlich den Klassiker – ein leeres Klopapierregal – bezeichnend für die Folgen der Corona-Krise“.

Fotos: Sandra Hanke, Kühbach

Stundenplanänderungen zum Halbjahr: „Siesta“ hat Vor- und Nachteile

Was bereits seit längerem angedeutet wurde, ist nun Realität. Pünktlich zum Halbjahr wurde der Stundenplan geändert. Anstatt der bisherigen 45-Minuten-Pause ab acht Unterrichtsstunden gibt es nun eine einheitliche „Siesta“ – und zwar jeden Schultag von 13:10 bis 13:35. Ziel hierbei: Die Stundenpläne sollen komprimiert werden, damit der Schüler durchschnittlich früher zuhause ankommt. In den 13. Klassen konnte das Versprechen auch mustergültig in die Tat umgesetzt werden. Deshalb kann man hier sicherlich von einer gelungenen Aktion sprechen. So sind beispielsweise eine Anhäufung von sogenannten „Hohlstunden“ sowohl in der „F13 Sozial“ als auch in der „F13 Wirtschaft“ endgültig Geschichte.

Jedoch ist im Gegensatz dazu bei sehr vielen 12. Klassen zu erkennen, dass die Stundenplanänderung zum Halbjahr hier zu nur wenigen Veränderungen geführt hat. Der Grund hierfür ist jedoch nicht schulintern zu finden. Die Einführung von Wahlpflichtfächern ist zwar vom Prinzip her eine gute Idee, indem der jeweilige Schüler seinen Eignungen entsprechend Themengebiete vertiefen kann. Jedoch führt dies auch zu einer voll gepackten Stundentafel und einer hohen Belastung des einzelnen Schülers. Es stellt sich mir hierbei auch die Frage, ob manche Fächer im Gegenzug nicht gekürzt werden sollten, damit die Schüler nicht immer „noch länger“ in der Schule bleiben müssen – auch wenn natürlich mit dem (Fach-)Abitur eine bestimmte Portion an Grundwissen und vertiefte Fachkenntnisse vermittelt werden sollten.

Kommentar von Fabian Wölfle

WHO ruft internationalen Notstand aus: Ist der Coronavirus wirklich so gefährlich?

Vor knapp einem Monat rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts des neuen Coronavirus, offiziell „2019-nCoV“ oder neuerdings auch „SARS-CoV-2“ genannt, den internationalen Notstand aus. Grund dafür war vor allem die rasante Verbreitung des Virus auch über die Landesgrenzen Chinas hinaus, mehrfache Todesfälle und die potentiellen Gefahren für Länder mit einem schwachen oder instabilen Gesundheitssystem sowie die weltweite Wirtschaft, die die Folgen des Ausbruchs schon jetzt zu spüren bekommen hat.

Das Coronavirus ist in erster Line eine Lungenkrankheit die überwiegend durch Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen wird, sich somit also leicht verbreiten lässt. Der neue Erreger gilt unter anderem als eine Variante des bereits bekannten Sars-Virus. Die anfänglichen Symptome des Coronavirus sind die gleichen – wie die einer gewöhnlichen Erkältung oder Grippe : Husten, Kopfschmerzen, Fieber und so weiter können sich jedoch bis hin zu einer Lungenentzündung entwickeln. 2019-nCoV hat eine durchschnittliche Inkubationszeit von zwei Wochen; in diesem Zeitraum ist man auch schon vor dem Ausbruch der Krankheit ansteckend. Tödlich endete eine Infektion jedoch bislang nur dann, wenn die betroffene Person bereits durch Vorerkrankungen geschwächt war. Das Virus ist jedoch nicht nur deshalb schwer einzudämmen, weil es sich leicht überträgt und nicht sofort identifizierbar ist – es ist auch äußerst mutationsfreudig.

Ursprünglich stammt das Coronavirus der Aussage von Forschern zufolge von Wildtieren, welche unter anderem auf dem Fischmarkt in Wuhan verkauft wurden. Welche Tiere genau es übertragen haben, ist noch unklar – jedoch haben Nachforschungen ergeben, dass die wahrscheinlichsten Kandidaten Fledermäuse und Giftnattern sind, da das Coronavirus eine genetische Anpassung an diese aufweist und die verdächtigten Arten in China häufig vorzufinden sind.

Der erste bestätigte Fall in Deutschland war ein Mann aus Bayern, angestellt bei dem Automobilzulieferer Webasto, der sich bei einer chinesischen Kollegin angesteckt hatte, die eingereist war. Mittlerweile gibt es hierzulande etwa 16 bekannte Fälle und weltweit etwa 70 000 Infizierte, die von dem Virus betroffen sind.

Wie kann man sich nun gegen das Coronavirus schützen?

Jedenfalls nicht durch die Mundschützer, zu denen in Massen gegriffen wurde; diese sind nämlich vorwiegend dazu da, dass man selbst keine Erreger ausstößt. Viel wichtiger ist eine ordentliche Handhygiene, einen gesunden Abstand zu anderen Personen einzuhalten, wenn man niesen muss und das Waschen der Hände auch nach jedem Schnäuzen.

Text: Sandra Hanke

Meinungsaustausch auf höchstem Niveau!

Vor kurzem war es wieder soweit. Am 13. Februar trafen sich die besten Debattanten ihrer jeweiligen Schulen aus der Umgebung im St. Anna Gymnasium zum Wettbewerb „Jugend debattiert“, um die wortgewandtesten Schüler aus unserer Region zu ermitteln. Dabei ging es um zunächst um das Thema, ob Jugendliche sich selbst verpflichten sollen, ihre Handynutzungszeit zu begrenzen. Aber auch die Frage, ob die Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität von Tatverdächtigen nennen sollte, beschäftigte die Debattanten. Dabei wurden handfeste, stimmige Argument erwähnt. Allen voran wurde bei Frage, ob Jugendliche ihre Handynutzungszeit selbst kontrollieren sollten, genannt, dass man dies nicht pauschalisieren könne. Jeder Jugendliche hat einen anderen Charakter. Deshalb muss die Entscheidung individuell gefällt werden. Aber auch die zweite Themenfrage wurde von den Debattanten sehr ausführlich diskutiert und es wurden überzeugende Argumente für die Pro- und Kontra-Seite vorgebacht.

Aus Jurorsicht würde ich sagen, dass es sehr hochklassige Debatten waren, die sehr wenig pauschalisiert haben. Stattdessen wurde differenziert auf die einzelnen Themenfragen und auf dazugehörige mögliche Probleme eingegangen. Dies ist meiner Meinung nach besonders lobenswert, da unsere Gesellschaft dazu neigt, Dinge über einen Kamm zu scheren und damit individuelle Persönlichkeiten zu übersehen.

Die besten vier Schüler der Debatten im St. Anna Gymnasium hatten schließlich am Nachmittag die Ehre, die Finalrunde im Augsburger Rathaus – genauer gesagt im Goldenen Saal – austragen zu dürfen. Besonders bemerkenswert hierbei: einer von ihnen war Remo – mit gerade einmal vierzehn Jahren – hat er es geschafft, sich gegen zum Teil deutlich ältere und somit erfahrenere Konkurrenten durchzusetzen. Doch das Finale war für ihn (noch) eine Hausnummer zu hoch. Gegen seine Konkurrenten fand er kaum die Möglichkeit, mit starken Argumenten dagegenzuhalten. Das Thema war, ob die Stadt Augsburg den Klimanotstand ausrufen solle. Von unserer Schule konnte sich leider keiner für das Finale qualifizieren. Trotzdem ein großes Lob an unserer Vertreter Adriano und Marie – die unsere Schule, unabhängig von Ergebnis, sehr würdig vertreten haben.

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„Biografien, Lexika, Hörspiele“: Ein Interview mit Herrn Kretschmer über den Bücherschrank der FOS/BOS Friedberg

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FRIEDO: Hallo Herr Kretschmer, Vielen Dank im Voraus, dass sie sich Zeit für dieses Interview nehmen. Wann wurde denn der öffentliche Bücherschrank in der Aula der FOSBOS Friedberg eingerichtet?

Herr Kretschmer: Er wurde am 04.12.2015 eingeweiht. Gebaut habe ich ihn damals im Juli als Projekt mit einer Technikklasse. In den damaligen Sommerferien wurde das Innenregal fertiggestellt und in der Telefonzelle montiert. Die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse haben dabei unter anderem technische Zeichnungen für das Ergebnis angefertigt. Die Telefonzelle selbst war ein Geschenk der Telekom-Austria und auch die Farbe wurde uns gestiftet, wir mussten damals nur die Überbringungskosten übernehmen. Der Transport an sich hat in etwa 280€ gekostet.

FRIEDO: Was war die Idee dahinter beziehungsweise wie funktioniert der Bücherschrank?

Herr Kretschmer: Schülerinnen und Schüler können dort alle Bücher abgeben, die sie nicht mehr brauchen und sich natürlich alles herausnehmen, was ihnen ins Auge fällt. Wenn jemandem ein Buch gefällt, darf er es auch gerne behalten. So kommt immer mal wieder etwas neues dazu und alte Bücher finden neue Besitzer. Organisiert ist der Schrank in keiner bestimmten Weise – einfach weil es Spaß machen soll, darin zu suchen. Immer zum Halbjahr räume ich ihn aus und entsorge das, was gar nicht mehr weggeht, damit wieder Platz ist.

FRIEDO: Welche Werke findet man darin?

Herr Kretschmer: Überraschenderweise relativ wenige Lektüren. Oft geben Eltern den Schülern alte Bücher und Alben von zuhause mit, darunter zum Beispiel Religiöses, Biografien oder Lexika. Auch viele ältere Romane, Klassiker und gelegentlich Hörspiele landen in unserem Bücherschrank. Manchmal sind sogar Filme oder Computerspiele dabei. Dann natürlich auch Bücher, die Schüler sich irgendwann einmal gekauft haben und nicht mehr brauchen.

FRIEDO: Dem Anschein nach wird er derzeit kaum verwendet… Woran glauben Sie liegt das?

Herr Kretschmer: Es stimmt, dass der Bücherschrank weniger verwendet wird als in den letzten Jahren. Anfangs gingen pro Schuljahr etwas 20 Bananenkartons an Büchern weg, dieses Jahr waren es bloß 5. Dass er gerade etwas weniger interessant ist, liegt vielleicht auch daran, dass die neueren Werke im Moment alle schon mitgenommen wurden und wenige dazukommen.

FRIEDO: Gibt es zukünftige Pläne für den Bücherschrank?

Herr Kretschmer: Es wäre schön, wenn er wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt. Wenn in der Schülerzeitung Interesse besteht, könnten wir einen Appell starten. Die alten Bücher einmal alle in das Archiv verlegen und den Bücherschrank komplett neu bestücken.

FRIEDO: Vielen Dank für das Interview! wir helfen gerne dabei, das Vorhaben umzusetzen, so dass der Bücherschrank erhalten bleibt.

Das Interview führte Sandra Hanke.

Foto: Kretschmer

Eine neue helfende Hand: Philipp Reichel wird stellvertretender Schulleiter!

Endlich! Nachdem Hermine Scroggie das Schulgeschehen für lange Zeit in vollkommener Eigenverantwortung koordinieren musste, ist nun ein Stellvertreter da, der ihr tatkräftig zur Seite steht – sein Name: Philipp Reichel.Nachdem er im Jahr 2001 sein Abitur in Hof mit dem Leistungskurs Wirtschaft erfolgreich abgeschlossen hat, entschied er sich aufgrund seines Leistungskurses, Wirtschaftspädagogik zu studieren. Nachdem ihm jedoch klar wurde, dass BWL, VWL und Co. auf Dauer nicht das Richtige für ihn ist, wechselte er auf Lehramt an beruflichen Schulen in der Fachrichtung Sozialpädagogik. Der Vorteil dieses Wechsels bestand darin, dass man sich dabei einige Kurse aus dem vorherigen Studiengang anrechnen lassen konnte. Während des Studiums in Bamberg lernte er seine Frau kennen. Nach dem Studium und Referendariat in der Oberpfalz zog es Herrn Reichel nach München. Nach drei Jahren an der FOS/BOS Fürstenfeldbruck arbeitete er für das Kultusministerium – und kennt somit mit der Lehrplangestaltung und dem Unterrichten beide Seiten. Deshalb kann er allen sagen, die mit dem Beruf des Lehrers liebäugeln: „Man sollte schnell nach dem Abi oder Fachabi ein Praktikum machen. Dadurch sieht man die Schule aus einer anderen Perspektive und kann für sich damit beurteilen, ob der Beruf des Lehrers beziehungsweise der Lehrerin wirklich der Richtige für Einen ist.“

Schließlich zog es ihn über die Berufliche Oberschule Neusäß an die FOSBOS Friedberg. Bemerkenswert dabei: Die Stelle als stellvertretender Schulleiter konnte er erst im Dezember endgültig annehmen. Jedoch hat er als Pädagogiklehrer noch eine 12. Klasse an der FOS Neusäß. „Als Lehrer sollte man offen und hilfsbereit sein – deshalb möchte ich neben meiner Aufgabe als stellvertretender Schulleiter meine 12. Klasse erfolgreich zum Fachabitur führen – auch, wenn ich die Klasse erst etwa vier Monate kenne“. Ich sage dazu „Hut ab – ein großen Applaus für ihr gelebtes Engagement.“

Auch seine Pläne für unsere Schule zielen darauf ab, dass Schulleben weiter und angenehmer zu gestalten. So möchte er die Kooperation mit den Realschulen stärken und beispielsweise das Konzept der iPad-Klassen auf schulartübergreifende Beine stellen. Des Weiteren handelt es sich bei der FOSBOS Friedberg um eine Inklusionsschule. Um dies in der Praxis zu stärken, möchte Herr Reichel die Sprachbarriere sowohl für Kinder mit Migrationshintergrund als auch generell für die Aufgabenstellungen mit dem neuen „Lehrplan+“ aufbrechen. Zuletzt sollte man erwähnen, dass Philipp Reichel seinen 16 Kilometer langen Weg zur Arbeit gerne mit dem Fahrrad absolviert und damit Hobby und Arbeitsweg vereinen kann. Er hat drei kleine Kinder – alle Mädchen – im Alter von einem, drei und sechs Jahren.

Text und Interview: Fabian Wölfle

Ein Interview mit unseren neuen Verbindungslehrern Frau Lipczinsky und Herr Pütz

FRIEDO hat sich mit den neuen Verbindungslehrern Frau Lipczinsky und Herr Pütz für ein Interview getroffen, um über ihre Rolle, ihre Motivation und konkrete Ziele zu sprechen.

FRIEDO: Guten Tag, wir hätten ein paar Fragen an Sie bezüglich Ihres neuen Status als Verbindungslehrer an unserer Schule. Wie lange sind sie schon hier an der Schule?

Fr. Lipczinsky: Mittlerweile seit 4 Jahren.

Hr. Pütz: Das ist mein zweites Jahr hier an der Schule.

FRIEDO: Waren Sie schon einmal Verbindungslehrer?

Fr. Lipczinsky: Nein, noch nicht.

Hr. Pütz: Nein, bisher noch nie.

FRIEDO: Welche Fächer unterrichten Sie?

Fr. Lipczinsky: Deutsch und Sport.

Hr. Pütz: Ich unterrichte Ethik, Deutsch und Sport.

FRIEDO: Was liegt alles im Aufgabenbereich der Verbindungslehrer?

Fr. Lipczinsky: Wir kümmern uns um organisatorische Dinge und Veranstaltungen wie zum Beispiel auch den Weihnachtsaktionstag. Außerdem ist es unsere Aufgabe zwischen Schülern und Lehrern zu vermitteln oder Schülern bei Problemen zur Seite zu stehen.

Hr. Pütz: Wie gesagt, in erster Linie organisieren wir gemeinsam mit der SMV verschiedene Projekte . Wir vertreten natürlich auch die Interessen der Schüler und sind gerne ihre Ansprechpartner, wenn es um die Lösung von Konflikten geht.

FRIEDO: Aus welchem Grund haben Sie sich entschieden, sich als Verbindungslehrer aufstellen zu lassen?

Fr. Lipczinsky: Tatsächlich wollte ich schon immer einmal Verbindungslehrerin werden. Ich arbeite gerne schülernah und mir ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Schule mitgestalten können.

Hr. Pütz: Ich würde die Schule gerne für alle etwas spannender gestalten. 

FRIEDO: Welche Ziele verfolgen Sie als Verbindungslehrer? Gibt es bestimmte Vorhaben, die sie unterstützen wollen?

Fr. Lipczinsky: Der Weihnachtsaktionstag zum Beispiel! Viele Schüler hatten sich gewünscht, dass es ihn wieder gibt. Auch wird momentan viel über die Umsetzung einer Abifeier und -fahrt diskutiert. Und die SMV möchten sich zukünftig um mehr Nachhaltigkeit hier an der FOS bemühen. Das finde ich gut!

Hr. Pütz: Ich will dafür sorgen, dass die Schule den Schülerinnen und Schülern noch mehr Spaß bereitet und sich die Schüler noch besser mit der Schule identifizieren können.

FRIEDO: Nimmt die Aufgabe als Verbindungslehrer zusätzlich zu ihrem Unterricht, etc. viel Zeit in Anspruch?

Fr. Lipczinsky: Ja, schon. Die SMV trifft sich jeden Freitag, um Organisatorisches zu besprechen. Während des Schuljahres kommt es auch manchmal vor, dass Schülerinnen oder Schüler Probleme zuhause, mit Lehrern oder Noten haben, bei denen sie nach Unterstützung suchen. Wegen der Noten kommt das vor allem im Verlauf der Probezeit vermehrt vor, wenn Schüler befürchten, dass sie den verlangten Schnitt nicht schaffen oder nicht wissen, was sie machen sollen, wenn sie die Probezeit nicht bestehen.

Hr. Pütz: Es ist für mich sehr zeitaufwändig, da ich auch häufig meine Freistunden für Besprechungen nutze. Das macht mir aber nichts aus, denn die Arbeit als Verbindungslehrer macht mir sehr viel Spaß.

FRIEDO: Sind bereits Schüler mit Problemen auf Sie zugekommen?

Fr. Lipczinsky:  Ja, ich glaube drei waren es bis jetzt.

Hr. Pütz: Ja, aber bisher waren es keine gravierenden Probleme, sondern nur Kleinigkeiten.

FRIEDO: Wann und wo erreicht man Sie am besten?

Fr. Lipczinsky: Wie erwähnt, natürlich bei den SMV-Treffen jeden Freitag, aber auch während der Pause oder über das Elternportal. Ich habe immer ein offenes Ohr.

Hr. Pütz: Man findet mich in meinen Freistunden, in denen ich mich gern um alle Schülerprobleme kümmere – soweit es die Zeit zulässt, sowie in den Pausen oft im Lehrerzimmer.

FRIEDO: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihrer neuen Aufgabe!

Das Interview wurde geführt von Sandra Hanke und Patrick Failer.